Christmas Through a Crosshairs - Weihnachten im Fadenkreuz

SSJSmarti

Saiyan Pride [Mod]
Hallo liebe Freunde,

bitte wundert Euch nicht, das ich hier so ohne Ankündigung einfach etwas poste und dann auch noch kein neues Kapitel bei einer meiner alten Geschichten, sondern etwas völlig anderes.

Ich konnte heute morgen einfach nicht mehr schlafen, weil sich diese Idee in meinem schlaftrunkenen Hirn so manifestiert hat, dass ich keine Ruhe finden konnte, bevor ich sie nicht aufgeschrieben hatte.
Das hat allerdings sechs Stunden gedauert und ist natürlich wieder einmal noch nicht abgeschlossen, weil ich wieder ins Schwafeln gekommen bin. Doch so lange noch Weihnachten ist, wollte ich es unbedingt schon mal posten, sonst passt es ja nicht mehr in die Zeit. Fehler sind deshalb wahrscheinlich noch einige drin, aber irgendwann musste ich ja auch noch mal schlafen, sonst verbringe ich meinen heutigen Nachtdienst auf statt vor dem Schreibtisch.

Irgendwie wollte ich eine Geschichte schreiben in der Weihnachten nur als eine Art Schauplatz auftaucht, das veränderte Verhalten der Menschen, die Jahreszeit und die Gedanken, die sich einem manchmal so aufdrängen, wenn man alleine ist.
Da ich dieses Jahr mit dem Fest aus persönlichen Gründen nicht viel anfangen kann, und sich meine derzeitigen Vorlieben auch etwas darin wiederspiegeln, wollte ich es auf diese Art zum Audruck bringen, wenn es auch manchem von Euch seltsam erscheinen mag.

Zum allgemeinen Verständnis sage ich noch, dass alle Personen und Orte namenlos und unbenannt sind, mögliche Zugehörigkeiten sich aber aus dem Inhalt ergeben sollten.
Es ist ein Gedankenmonolog meines Hauptdarstellers, ähnlich meiner anderen Kuzgeschichte, in der ja allerdings auch gesprochen wird.

Ihr wisst ja selber wie das ist, da legt man sich einen ganzen Haufen Erklärungen zurecht, die man alle noch unbedingt vor der Geschichte erwähnen möchte und wenn man zu Schreiben anfängt, ist plötzlich alles weg.

Sicherlich werde ich ab und an hier rein editieren, wenn mir wieder was einfällt.

Jetzt aber los, erstes Kapitel. Zwei bis drei werden es wohl werden und ich werde versuche, sie noch dieses Jahr zu beenden.


Autor: Smarti
Titel: Christmas Through a Crosshairs - Weihnachten im Fadenkreuz
Teile: 2-3
Genre: Darkfic/Gedankenspiele und nüchterne Action
Claimer: Original. Alle handelnden Personen und alle Schauplätze sind von mir frei erfunden und eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen zufälliger Natur.
Geld werde ich wohl auch keines damit verdienen!




Christmas Through a Crosshairs


Das Geräusch, welches der Schnee beim Fallen macht, ist nur schwer zu beschreiben. Die meisten Menschen würden sagen, dass er gar kein Geräusch macht, dass er völlig lautlos fällt und ebenso lautlos wieder vergeht, aber das stimmt so nicht ganz. Wahrscheinlich hat derjenige sich einfach noch nie die Zeit dazu genommen, dem fallenden Schnee zuzuhören. Ich habe und hatte jede Menge Zeit dazu ihm zu lauschen und doch eigentlich keine Sekunde zu verschenken, denn jeden Blick den ich dem Tanz einer einzelnen Schneeflocke gönne, könnte der Augenblick sein, auf den ich schon seit Stunden warte. Der einzige Augenblick, der alles Entscheidende.
Der Augenblick, diese eine Sekunde, in dem unsere Blicke sich kreuzen und mein Finger sich um den Abzug schließt um das Geräusch des fallenden Schnees für einen Wimpernschlag mit einem leisen Zischen zu übertönen, bevor die Hölle losbricht. Der Augenblick, der unser beider Leben ein Ende setzt.

Die breiten Straßen sind wie ausgestorben an diesem Weihnachtsabend und die Fußspuren der letzten Passanten schon seit einiger Zeit wieder unter der Decke des immerwährend fallenden Schnees verborgen. Die Menschen in Deinem Land sitzen daheim in ihren alten, grauen Häusern vor den Kaminen mit ihren Familien und feiern Christi Geburt, beschenken ihre Kinder und erfreuen sich am freudigen Glanz ihrer Augen, wenn sie die bescheidenen Geschenke öffnen, die sich ihre Eltern wahrscheinlich über eine ganze Zeit hinweg vom Munde abgespart haben. Das vielleicht einzige Festmahl des Jahres steht auf den geschmückten Tischen und wird nach aufrichtigen Dankgebeten unter allen Anwesenden aufgeteilt.
Der Geruch von verbranntem Holz erfüllt die kalte Winterluft und Rauchschwaden steigen aus den unzähligen Schloten der tristen, grauen Stadt auf, die Du zu Deiner neuen Heimat gemacht hast.
Von Deiner gediegenen, und so gar nicht ins Bild passenden Stadtvilla aus, solltest Du eigentlich einen guten Blick hinab auf Dein trauriges Reich haben. Siehst Du nicht, wie Die Menschen hier leben? Bist Du schon so verblendet oder willst Du es nicht sehen?

Deine Welt färbt sich in ein sanftes Rot, als mein Auge das Fenster Deines prachtvoll geschmückten Hauses durch das Zielfernrohr meines Scharfschützengewehres anvisiert und das feine Fadenkreuz sich kurzzeitig mit dem Kruzifix über Deinem Kamin deckt. Unscharfe und scharfe Bilder von Geschenken und bisweilen kitschigem goldenen Weihnachtsschmuck wechseln sich ab, als ich langsam die Feinjustierung einstelle und nach einem bekannten Gesicht suche. Ein aktuelles Foto von Dir, hängt links am Fensterbrett neben meiner Stellung im Haus schräg gegenüber von Deinem doch ich beachte es nicht weiter. So sehr hast Du Dich in den letzten acht Jahren nicht verändert, dass ich Dich nicht wieder erkennen würde. Wir sind beide älter geworden, aber ich bin mir sicher, Du würdest wissen wer Dich hier beobachtet, könntest Du nur einen kurzen Blick auf mich erhaschen.
Das Flackern einer Straßenlaterne zieht kurzzeitig meine Aufmerksamkeit auf sich und die Farbe der Umgebung wechselt für einen winzigen Augenblick wieder von rot auf weiß. Ich werfe mir selbst Unkonzentriertheit vor, die Kälte macht mir wohl mehr zu schaffen als mir lieb ist, aber eigentlich weiß ich genau warum ich nicht so bei der Sache bin, wie ich sollte. Als ich zurück in die rotgetauchte Welt meines Zielfernrohres blicke, kniest Du da, in der Mitte des Raumes vor dem Kamin und schichtest feinsäuberlich große Holzscheite in einem verschnörkelten Messingkorb auf. Obwohl ich nur einen Teil Deines Gesichtes sehen kann, erkenne ich Dich sofort. Die Haltung, die Statur, Dein ganzes Gebaren. Eine Sekunde, ein Moment der Schwäche. Ich gehe in Gedanken zurück, noch ist es zu früh.

„Ein Volk, das unter einem Tyrannen lebt, ist immer ein schwaches Volk. Nur wer frei denken und entscheiden kann, kann auch stark und stolz auf sein Land sein also welchen Nutzen hat die Tyrannei für den, der sie bringt?“

Deine Worte, oft verwendet in zahllosen, nächteverzehrenden Diskussionen und Vorlesungen an der Akademie und ebenso oft bejaht, von mir und Allen die Deinen glühenden Vorträgen gebannt lauschten und Dir schon damals Großes prophezeiten. Welchen Nutzen also? Deinen Nutzen sehe ich hier so deutlich vor mir, dass es schon beinahe sarkastisch wirkt, an Deine Worte zurückzudenken.
Wann Du begonnen hast, Dich zu verändern, ich kann es nicht mehr genau sagen. Ausländische Freunde Deines Vaters, neue Freunde mit zweifelhaften Ansichten aber viel Geld. Dein Fehlen in Vorlesungen, die Du sonst um keinen Preis versäumt hättest, ich hätte etwas ahnen müssen. Kurz vor dem Abschluss warst Du plötzlich verschwunden, kein Abschied, keine Erklärungen und ich selbst war zu beschäftigt mit Lernen, um nach Dir zu suchen.

Die anhaltende Kälte steigt mir langsam aber sicher in die Knochen und außer meinen Füßen in den schweren Kampfstiefeln, spüre ich den Frost schon in allen Gliedern und besonders die fingerlosen Lederhandschuhe sind nicht im geringsten warm genug um das fortschreitende Steif werden meiner Finger zu verhindern. Die Wärme der, nur durch offenes Feuer beheizten Wohnung, ist schon seit Stunden einer kriechenden Kälte gewichen, denn die dicken Mauern des Hauses aus der Jahrhundertwende werden nie so richtig warm
Es hilft nichts, der Kamin mit den zwei gekreuzten Säbeln auf dem Sims, in der im Vergleich zu Deiner, fast ebenso luxuriös ausgestatteten Wohnung im Obergeschoss, die mein derzeitiges Refugium ist, muss aus bleiben. Ich muss mich also bewegen, rutsche langsam und lautlos auf meiner grau-wollenen Unterlage ein Stück vom Fenster weg, an dem ich schon seit dem Mittag ausharre.
Ein verräterisch lautes Stöhnen, welches mich selbst überrascht, entringt sich meiner Kehle, als der scharfe Schmerz an meiner linken Seite plötzlich wieder so präsent wird, wie schon seit Stunden nicht mehr. Reflexartig greife ich mit der Rechten nach dem Auslöser des, in meinem Beruf, oft todbringenden Geräusches und presse sie auf den schlammgrünen Verband.
Meine eisigen Finger spüren die feuchte Wärme, die der bereits von Blut durchweichte Ersthelfer aus dem Medipack abgibt. Ein ganzer Haufen Flüche geht mir durch den Kopf aber in diesem Moment fehlt mir die Luft dafür, auch nur einen auszusprechen und mich womöglich noch aus Unachtsamkeit zu verraten. Sekunden verstreichen, eine Ewigkeit. Ich komme langsam wieder zu Atem und gönne dem Verursacher dieses unerträglichen Zustandes, einen verächtlichen Blick. Zwar ragen nur die blankgewienerten italienischen Halbschuhe und der dunkle Schatten einer großen Blutlache hinter der Türzarge des Esszimmers hervor, aber vor meinem inneren Auge vervollständigt sich das Bild sofort wieder.
Kurzzeitig ergreift mich eine gewisse Panik, Dich vielleicht verpasst zu haben und ich werfe einen flüchtigen Blick durch das Zielfernrohr. Mir noch immer den Rücken zugewandt, lachst Du in Richtung der Ecke des Zimmers, die ich nicht einsehen kann. Vermutlich zu Deiner Frau oder Deinem Kind. Mehr Familie hast Du ja laut unserer Informationen nicht mehr und Dein bester Freud liegt hier im Nebenzimmer und ist schon um einiges kälter und blutärmer als ich.

Was würdest Du sagen, wenn Du wüsstest, dass er nicht sofort nach eurem letzten Treffen heute morgen den von Dir bezahlten Luxusurlaub in einem weit reicherem Land als dem Deinen angetreten hat, sondern noch einmal zurück in seine Wohnung gegangen ist um das große Paket zu öffnen, welches ihm jemand ganz besonderes geschickt haben musste, da es über und über mit teurem französischen Parfum eingenebelt war. Wie viele Geliebte und Affären er in den letzten Jahren wohl genau gehabt hat, wirst wahrscheinlich nicht einmal Du wissen, aber es waren auf jeden Fall genug, um ihm auf diesem Wege etwas zukommen zu lassen, was mir die Arbeit um einiges erleichtern sollte.
Dein Scharfrichter, er der die Drecksarbeit für Dich erledigt und dafür ein Leben in unverschämten Luxus führen darf. Er ist ein schlimmerer Waffennarr als Du und hat sich wahrscheinlich nur kurz gewundert, warum ihm jemand zu Weihnachten ein neues, amerikanisches Sniper-Modell samt Munition schenkt, noch dazu wahrscheinlich eine Frau. Mein Glück, dass er eben nicht gerade eine Intelligenzbestie ist und sich zuerst bei Dir informiert hat, von wem es denn sein könnte.
Meinem Arbeitsgerät folgte ich, als er das Haus verließ. Ihr scheint Euch ja Eurer Macht sehr sicher zu sein, denn von einem so gefürchtetem Mann wie ihm, hätte ich mehr Sicherheitseinrichtungen erwartet aber seine Tür war schneller geöffnet, als das Paket mit dem Trojanischen Pferd.

Ich hätte wissen müssen, dass es bis dahin zu einfach war. Der Umstand, dass so viele Menschen anscheinend immer noch jedes Jahr von Weihnachten überrascht werden und Last Minute ihre Geschenke kaufen müssen, ließ mich in der Menge nicht weiter auffallen. Eben so wenig störte sich jemand daran, dass ich nicht hier wohnte, man hielt mich wohl für einen Gast des Hauses. Schon beim Betreten der Wohnung, deren penetranter Zigarrenrauchgeruch anfangs kaum zu ertragen war, ist mir ins Auge gefallen, dass sie bis unter den Dachboden voll mit Waffen quer durch die letzten Jahrhunderte der Kriegsführung und quer durch alle Kontinente ist. Mein Päckchen passte also perfekt. Was für ein Weihnachtsgeschenk für einen Massenmörder!
Eine seltsame Aufteilung der Waffengattungen hatte er vorgenommen, denn als ich vom Flur her kommend die Wohnung überprüfte und die Telefonleitungen kappte, kamen mir zuerst allerlei kleinkalibrige Handfeuerwaffen unter die Augen, bevor im Esszimmer die Hieb- und Stichwaffen vorgestellt wurden. Mein jetziger Standort, das verschwenderisch eingerichtete Wohnzimmer, ist den Gewehren und Jagdwaffen vorbehalten. Mein Paket hatte er bereits vollständig gelehrt und, wie für mich gewollt, auf dem geschmacklosen Glastisch, mit undeutbaren goldenen Figuren als Beine, drapiert. Ich kam nicht umhin, ihr im Vorbeigehen über den Lauf zu streichen, schließlich würden wir eine gefährliche Symbiose eingehen.
Beim Checken der Fenster, blieb ich schließlich an Dem stehen, welches mir den perfekten Winkel bieten sollte und begann meine Ausrüstung aus dem auffällig unauffälligen Rucksack auszupacken, als ich seine Stimme auf dem Hausflur hörte.
Ungünstig, Dein Schlächter kam noch einmal zurück und ich hatte mir eine reichlich exponierte Lage ausgesucht, die ihm sofort ins Auge fallen musste, sobald er die Wohnung betrat und zum einpacken war keine Zeit mehr. Ich zog die Ränder meiner Wollmütze soweit hinunter, dass sie ihr wahres Ich preisgaben und zur Skimaske wurden, mein Gesicht so für ihn unkenntlich machten, und stellte mich leicht geduckt mit dem Rücken zur Wand neben die Verbindungstür von Wohn – und Esszimmer. Hier musste er durch, wenn er meine Ausrüstung sah und selbst wenn er versuchen sollte zu entkommen, hatte ich so den kürzesten Weg zur Tür um ihn aufzuhalten. Trotz der großen Auswahl an Waffen in meiner Umgebung, griff ich zu meinem eigenen Stiefelmesser und machte mich bereit die Nummer zwei Deines Regimes schnell und geräuschlos auszuschalten. Ich hielt es in der Rechten, die Klinge nach unten gerichtet, vor meine Brust. Keine fünf Sekunden später hörte ich, den sich im Schloss drehenden Schlüssel und darauf das Öffnen und Schließen der Tür. Das Klappern des Schlüsselbundes auf dem bereitgestellten Glasteller folgte, dann konnte ich seine verwundert murmelnde Stimme vernehmen, einige nicht näher zu deutende osteuropäische Schimpfwörter drangen an mein Ohr, dann Schritte in meine Richtung, ein Stopp, ein Geräusch, es klang wie Leder und Holz, auf jeden Fall nicht gut. Wieder Schritte.
Das Adrenalin pumpte durch meine Adern und ließ meine angespannten Muskeln leicht zucken. Gleich, noch zwei Schritte. Ich sah sein Bein durch die Tür kommen und stieß zu. Zu meiner leichten Überraschung, blockte er meinen Arm ab und zog mich aus meiner Deckung. Schnell griff ich mit der Linken nach seinem anderen Arm, bevor er mich entwaffnen konnte. Die breite Klinge eines Jagdmessers, mit einem gezahnten Rücken zum Aufbrechen von Wildschweinen, blitzte mich an. Das hatte er also geholt. Uns gegenseitig die Klingen Richtung Kehle drückend, standen wir in der Verbindungstür und starrten uns in die aufgerissenen Augen. Wort – und tonlos schoben wir uns durch das Esszimmer, bis ich ihn mit meinem Fuß das Bein wegziehen konnte und er ins Straucheln geriet. Meine Chance, ich setzte nach und erwischte ihn mit einem rückhändig ausgeführten Hieb am Oberarm. Ein feiner Blutregen ging auf dem hellen Teppich nieder, als er aufjaulend zu Boden ging. Sich jetzt auf ihn zu stürzen wäre verlockend gewesen, aber völlig falsch. Er war zwar nur eine Hand breit größer als ich, aber um einiges kräftiger. Eine wilde Ringerei auf dem Boden wäre zu meinem Nachteil ausgegangen und so ließ ich ihn wieder aufstehen. Jetzt fand er seine Stimme wieder und kam laut fluchend auf mich zu gestürmt, das riesige Messer noch immer in seiner Hand. Ein kurzer Schlagabtausch, ohne Sieger und wir standen wieder die Klingen kreuzend voreinander und noch mal würde er nicht zu Boden gehen. Kräftemäßig war er mir überlegen, blieb also nur die Technik.
Plötzlich weiteten sich seine Augen und er brummte mir etwas entgegen, von dem ich nur eines verstand. Zuerst Deinen Namen und dann meinen. Er kannte mich, Du hattest ihm von mir erzählt? Ich war aufgeflogen, sollte er hier raus kommen, so wäre die ganze Mission gescheitert.
Schnell duckte ich mich weg und konnte im gleichen Augenblick das Zischen der Klinge über mir hören. Er war verdammt schnell und allem Anschein nach nicht nur Waffennarr sondern auch Kampfsportler, keine guten Aussichten. Als ich mich wieder aufrichten wollte, traf sein Fuß meine rechte Hand und schleuderte mein Messer mehrere Meter von mir weg. Ein Blick über die Schulter sagte mir, es war zu weit und er zu schnell also führte ich aus der Hocke einen Fußfeger aus und brachte ihn so erneut ins Wanken, sprang auf und rammte ihm meinen Ellenbogen in den Hals, was er mit einem Röcheln quittierte und ihn zu Boden gehen ließ. Noch im Fallen schaffte er es aber, mich aus meinem vorwärtsgerichteten, aggressiven Angriff mit einem Fuß ebenfalls zu Fall zu bringen. Aus dem Augenwinkel sah ich noch den Marmorfuß eines Tisches bevor ich hart mit dem Kopf auf selbigem aufschlug. Ein stechender Schmerz breitete sich rasend schnell in meinem Schädel aus und nahm mir kurzzeitig Sicht und Orientierung. Ich fasste mir an den Hinterkopf und schüttelte ihn leicht. Nur drei Sekunden später, sah ich seine hässliche und wutentbrannte Fratze über mir, wie er, das Messer mit beiden Händen haltend, auf mich zukam. Neben mir der Marmortisch, hinter mir eine Wand, also wich ich nach links aus und hörte, wie sich das Messer neben meinem Kopf durch den Teppich in den Holzboden bohrte. Irgendwie schaffte er es dennoch, mich wieder in die Zwickmühle zwischen Tisch und Wand zu dirigieren und sich auf meine Beine zu knien. Meine Reflexe mussten durch den Aufprall dermaßen verlangsamt gewesen sein, dass ich nicht angemessen reagieren konnte.
Dann sah ich wieder die Klinge zwischen seinen Händen, wie er sie gerade in meine Brust rammen wollte und riss die Hände hoch um ihn abzublocken. Durch die Wucht seines Angriffs und seine größere Masse, gelang es mir aber nur, seinen Stoß zur Seite abzulenken und so rammte er mir die gezahnte Seite seines Jagdmessers in das Fleisch unterhalb meiner Rippen. Der Wollstoff meiner Maske dämpfte mein Aufstöhnen, als er seine Waffe zurückzog und mir dabei die linke Flanke aufriss. Kleine Sterne begannen vor meinen Augen zu tanzen, als der Schmerz sich auszubreiten begann. Zwischen den Sternen sah ich sein vor Wahnsinn verzerrtes Gesicht, wie es triumphierend auf mich herab blickte. Gleich würde er sein Werk vollenden und mich aufschlitzen wie eine Jagdtrophäe. Reflexartig griff ich seinen Kopf mit beiden Händen und schlug ihn so fest ich konnte gegen die steinerne Tischplatte neben mir. Zweimal, dreimal, dann verließen mich die Kräfte und ich ließ ihn los. Entsetzte Augen quollen mir aus den Höhlen entgegen, als er röchelnd neben mir zusammenbrach und mich teilweise unter sich begrub. Sein Messer umklammernd zuckte seine Hand auf dem Teppich hin und her, bis ich es schaffte, es zu greifen und ihm zu entreißen. Ohne nachzudenken griff ich seinen Haarschopf, zog seinen Kopf hoch und durchschnitt seine Kehle mit einem einzigen Hieb. Das Blut spritzte nun nicht mehr in feinem Regen über den hellen Teppich, es floss in Strömen aus seinem Hals und war drauf und dran, mich zu erreichen und zu besudeln, hätte ich mich nicht unter seinen Beinen hervorgezogen und wäre weggerobbt.
Das Adrenalin pumpte noch immer durch meine Adern, doch es drohte durch die klaffende Wunde an meiner Seite zu entrinnen. Wie in Trance stand ich auf und wankte durch die Verbindungstür zum Fenster. In Deinem Haus brannte kein Licht und es war niemand zu sehen, auch kein Sicherheitspersonal, wobei ich glaube, dass es sich womöglich sowieso auf den leblosen Körper im Nebenzimmer beschränkte. Noch hatte also keiner bemerkt, was hier eben passiert war. Ich griff meinen Rucksack und wankte durch das Zimmer zurück zum Flur, der mir auf einmal wie ein endloser Schlauch vorkam, bevor ich das Badezimmer erreichte. Ich zog mir mit der Linken die Maske vom Gesicht, mir war wirklich warm genug, und ließ ich auf dem Toilettensitz nieder, lehnte meinen Kopf an die kühlen Kacheln hinter mir. Jeder Atemzug schmerzte so sehr, dass mir blitzartig schlecht wurde. Da ich aber schon auf dem Klo saß, musste das Waschbecken herhalten, als ich sich mein Mageninhalt dazu entschied, die Welt noch einmal sehen zu wollen. Mein Kopf dröhnte, die Wunde schmerzte, als würde er das Messer gerade noch einmal umdrehen und die Sterne tanzten noch immer so kindisch vor meinen Augen, als wollten sie mich an die selige Weihnachtszeit erinnern.
Ich hasse Weihnachten!



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So, jetzt dürft ihr diesen Schnellschuss meiner Gedankenwelt zerfleischen und ehrliche Kommentare hinterlassen!

Smarti
 
hallo...kaum zu fassen, dass ich der erste bin, obwohl die story ja schon seit weihnachten hier drin steht
ich muss sagen bisher gehört die story auf jeden fall zum besten, was ich in diesem forum schon gelesen hab. es gibt nich viele fics, die mich wirklich an den bildschirm fesseln (ich hasse es ehrlich, am bildschirm zu lesen) aber deine ist einfach verdammt gut. ich habe echt nach kritikpunkten gesucht und habe zwar einige tippfehler gefunden (die du ja quasi schon angekündigt hast) aber mehr habich leider noch nicht zu bieten an kritik. der inhalt ist sehr originell...der idealistische revolutionär der zum satten diktator wird ist ja an sich schon ne geschichte wert, aber das ganze dann auch noch aus der sicht des ehemaligen freundes, der nun zum erbittertstem feind geworden ist und in form einer anklagenden rede gehalten, das ist einfach nur richtig, richtig gut.
außerdem ist dein schreibstil wunderbar ausgereift...diese ganzen kleinen details und eindrücke, zum teil schon wirklich poetisch in szene gesetzt schafft einfach eine atemberaubende atmosphäre
leider habich das gefühl, dass die geschichte nich mehr allzulang wird, oder irrich mich da. na auf jeden fall hoffich, der nächste teil is schon fertig un du willst nur nen doppelpost vermeiden^^
oh mann, das is tatsächlich einer von diesen arschkriecherkommies geworden die ich eigentlich zu vermeiden suche....na was solls, ehre, wem ehre gebürt...un das ding is einfach geil, also scheiß drauf:rolleyes:
 
Hallo Smarti,

da bin ich ja gerade mal richtig froh, dass ich zu diesem Zeitpunkt mal wieder hierher gestolpert bin und diese Geschichte von dir gefunden habe. Hoffentlich kommst du dazu sie schnell fertig zu stellen.
Der erste Teil schon mal richtig gut! Wie meine Vorredner schon gesagt haben, ist die Geschichte spannend erzählt und dein Schreibstil ist einfach toll: Super Beschreibungen und man kann alles nachvollziehen.
Manche Sätze waren allerdings so sehr geschachtelt, dass ich sie zweimal lesen musste, um sie zu begreifen (kann aber auch daran liegen, dass ich mal wieder versucht habe zu viele Dinge gleichzeitig zu machen und deshalb etwas angelenkt war… aber es waren nur zwei-drei, also kein Grund zur Panik).
Ansonsten kann man an deinem Schreibstil nichts kritisieren, aber das hab ich ja schon fast erwartet (deine DBZ-FFs hab ich vor mittlerweile 4 Jahren in einem anderen Forum gelesen, nur das du dich nicht wunderst^^“).
Tippfehler gab’s ein paar, aber who cares! Passiert ja jedem.
Ich kann auch noch verkünden, dass du mir sogar noch was beigebracht hast: Das Wort „crosshairs“ (auch wenn die Leute sich nirgendwo einig sind, ob’s nun mit s hinten oder nicht geschrieben wird…) und dass (danke an die Rechtschreibreform) Du, Deine, etc. wieder groß geschrieben werden. Bildungsauftrag also auch erfüllt ^_^
Jetzt kann ich nur noch sagen, dass ich hoffe, dass deine Geschichte sobald wie möglich weitergeht, weil sie wirklich spannend ist und sich von allen sonstigen „Dingen“, die im Internet herumflattern, unterscheidet.
Freue mich auf den nächsten Teil.

watershine
 
Hallo und noch Willkommen im alten Jahr, ich bin also mit zwei Drittel der Geschichte im Soll! *freu*

Jetzt zu Euren Kommies. Ich sag Euch, noch bei keiner Geschichte von mir war ich so gespannt auf die Reaktionen und zunächst so unsicher, als da nichts kam. Hab es auf Weihnachten geschoben um mich zu trösten. Bei DB ist das ja ganz anders, da sind die Charas ja irgendwie "vorgefertigt" und müssen nur möglichst originalgetreu wiedergegeben werden. Was ja für einige Autoren die größte Schwierigkeit darstellen kann *hüstel*

Ich wollte diesen Teil hier schon lange on haben, aber wie das so ist, schreibt man an einem Tag in fünf Stunden sechs Seiten und am Nächsten eine halbe Seite in sechs Stunden. Dann musste ich wieder arbeiten und habe erst heute morgen wieder auf meinen Schlaf verzichten können und wieder fünf Seiten geschafft. Puh.

Es war mir schon klar, dass ich mit einer Non - DB - und Non - Naruto - FF nicht so viele Leser anlocke wie bisher mit meinen (-vernachlässigten) Geschichten, aber ich habe da schon auf ein paar bestimmte User gehofft, die mich nicht gleich zum Psychiater schicken würden. Ich kann nunmal keine Geschichten schreiben, in denen es nur friedlich zugeht. Meine Charas müssen leiden, sonst wären sie in nicht ehrlich von mir beschrieben.
Ich bin krank, ich weiß ja...

Ich habe mich jedenfalls tierisch über jeden einzelnen Kommie gefreut und mir war echt ganz schön schlecht, weil ich ja nicht ahnen konnte, was drinsteht.



@dark-toffel: Ich falle Dir um den Hals für Deinen mutigen Einsatz als Erstkommentator! Gleich zu Anfang mache ich darauf aufmerksam, dass ich so viele Tipfehler wie möglich eliminiert habe. Auf meinem Laptop, von 1996oder so! ist nur Word 97 drauf und das habe ich schon so mit Worten gefüttert (Sayajin z.B.), dass es viele Fehler schon garnicht mehr erkennt. Buchstabendreher und vergessene Buchstaben fallen dabei besonders auf. Da hilft echt immer nur sorgfältiges Lesen, wozu ich mir immer keine Zeit nehmen mag, musste ins Bett *g*

Ich danke Dir echt für den ausführlichen Kommie, ich finde ihn überhaupt nicht arschkriecherisch, da hab ich schon andere Sachen gelesen...
Ich bin auch echt froh, dass die gestreuten Andeutungen um die beiden Hauptdarsteller soweit ausreichend waren, dass man sich das Szenario gut vorstellen kann. Ich wollte ja möglichst wage bleiben um nicht so ganz ins bekannte Klischee abzugleiten.
Auch das mit der "Rede" fand ich zunächst echt gewagt, weil ich ja so zu Ausschweifungen neige und der Kern der Geschichte irgendwie zu verwässern drohte. Aber anscheinend habe ich die Kurve ja noch rechtzeitig gekriegt.

Jetzt, wo mir wieder eingefallen ist, dass ich "Fade" ja auch schonmal angelesen hatte *peinlich* freut es mich ja umso mehr, das es Dir, einem kundigen Genrefreund, gefallen hat!

Ja, mit der Länge wirst Du wohl Recht behalten. Ich denke ich werde die angekündigten zwei bis drei Teile einhalten, es sei denn, ich werde noch erleuchtet!



@Bejita732: Hey, lange nicht gesehen, besonders nicht auf dieser Seite des Forums!
Das finde ich gut, dass Du Spaß beim Lesen hattest. Beim Schreiben hatte ich abwechselnd Spaß und Versagensangst...
Besonders freut es micht, dass ich Dich aus dem DB-Forum weglocken konnte. Ich weiß wie schwer es ist, sich auf etwas völlig Neues einzulassen, da ist der Anfang entscheidend. Scheint ja funktioniert zu haben. *freu*
Methaphorik ist mein zweiter Vorname! Nein eigentlich sind es Sarkasmus, Ironie, Methaphorik und Sadismus, aber das ist immer so lang...
Das die Geschichte lebendig wirkt und man sich in meinen Sniper hineinversetzen kann, freut mich ebenfalls sehr, aber welche originellen Ideen meinst Du? Hab ich irgendwo voll daneben gegriffen oder klingt irgendwas unrealistisch? Bitte hilf mir da weiter, ein Kapitel habe ich ja noch vor mir!
Tausend Dank nochmal.



@watershine: Dich habe ich ebenfalls lange nicht gesehen, aber Deinen Namen kannte ich noch. Danke, jetzt weiß ich auch wieder woher! Da ist leider nichts mehr los, war schon lange nicht mehr da.
Dein erster Wunsch wird sogleich erfüllt und das nächste Kapitel kommt gleich nach diesem Geschriebsel hier.
Ich denke, es liegt wirklich an meinen Sätzen, die sind schon manchmal reichlich lang, weil mir immer noch was einfässt, das unbedingt noch mit rein muss. Sorry dafür ich versuche immer sowas zu vermeiden, aber so im Schreibrausch geht das oft unter.
Tippfehler im ersten kap sind weitestgehend ausgemerzt und das verlorene "h" habich auch reingebastelt. Mod - Status sei Dank, ist mir echt nicht aufgefallen, danke dafür, bin doch sonst gut in Englisch... *peinlich*

Bei Crosshairs habe ich das "s" weggelassesn, weil ich es 1. so kannte und 2. die Leserschaft nicht noch mehr verwirren wollte, von wegen Mehrzahl und so. Es wird ja gerne mal mit "Trigger" verwechselt, was ich eigentlich lieber verwendet hätte, aber was ja ja den Abzug meint und durch den kann man irgendwie so schlecht gucken!
*hüstel* Ja, ich weiß, ich bin altmodisch und schreibe Anreden immer noch groß. In diesem Fall aber wirklich absichtlich, weil ich ja keine Namen nenne und zur Unterstreichung der Worte an Ihn, sieh es bitte als Stilmittel an und nicht als Rebellion gegen die Reform oder als Fehler. Ich wusste ja, dass sich daran die Geister scheiden würden.
Das sie sich von den übrigen Geschichten unterscheidet ist schon mit das größte Lob, das Du mir geben kannst, denn genau deshalb habe ich sie aufgeschrieben und nicht ins Schublädchen meines Hirns zurückgeschoben.
Vielen Dank dafür.



So, und nun geht weiter, Teil zwei, vorletzter Teil, die Mitte, was auch immer. Nur etwas kürzer.


Ein widerlicher saurer Geschmack blieb zurück, nachdem sich mein Magen unter Krämpfen entleert hatte und ich mich zurück auf den Sitz des grässlich verzierten WC sinken ließ. Hier lief etwas komplett falsch, das war schon einmal klar, aber welche Auswirkungen das noch haben sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst gewesen. Einige Zeit verstrich, bis sich meine Atmung wieder etwas beruhigte und ich es wagte mich zu rühren und vorsichtig nach dem flachen Gurt am oberen Teil meines schwarzen Rucksacks zu greifen, der vor meinen Füßen stand und von dessen pflichtgemäß gepacktem Inhalt ich mir Erleichterung erhoffte.
Unter ziemlicher Anstrengung gelang es mir, mich vorzubeugen und ihn ein Stück zu mir zu ziehen.
Unter dem Klippverschluss einer Seitentasche verbarg sich das kleine schwarze Päckchen, welches gewollt die weltweit geläufige Aufschrift eines Kofferherstellers trug. Ich zog die zwei Reißverschlüsse auf und breitete die Fächer vor mir aus. Erst jetzt wagte ich es einen Blick auf die Wunde zu werfen, öffnete meine Weste und zog den schwarzen Stoff meines Pullovers, der auf der Länge einer Hand aufgetrennt war, so weit hoch, dass ich freien Blick auf die stark blutende Risswunde hatte. Kurzzeitig wurde mir wieder schwarz vor Augen und ich musste mich schwer zusammen nehmen um nicht vom Sitz zu rutschen. Nichts von dem mir zur Verfügung stehenden Verbandmaterial würde hier ausreichend sein, so viel stand fest. Ich griff mir das größte Päckchen, riss die sterile Verpackung mit den Zähnen auf und presste das Flies fest auf meine Seite. Der Schmerz ließ mich hörbar scharf die Luft einziehen und ungewollt anhalten, als ich die Enden des angenähten Verbandsstoffes um meinen Brustkorb zu wickeln begann und über dem Fließteil verknotete. Um dem Ganzen mehr Stabilität zu geben, zog ich noch zwei Streifen Tape von einer kleinen schwarzen Rolle und klebte sie fest über den sich bereits vollsaugenden Verband.
Es kam mir vor als würde ich Stunden brauchen, denn ich konnte alles irgendwie nur in Zeitlupentempo ausführen und so packte ich langsam das Medipack wieder zusammen, stopfte es in die Seitentasche zurück, was ich als ungeheuer anstrengend empfand, und holte noch einmal tief Luft.
Zeit zum Aufstehen also zog ich mich am Waschbecken hoch um mich gleich darauf mit beiden Händen darauf abstützen zu müssen, da mir wieder schwarz vor Augen wurde. Alles drehte sich und als ich es wagte meinen Blick zu heben und mein Spiegelbild sah, erschrak ich ernsthaft. Noch vor zehn Minuten war ich ein ganz passabler Mann Anfang Dreißig, dessen einziger Makel eine blasse Narbe über dem rechten Auge war, und nun schaute ich in das ebenso blasse, verschwitzte Gesicht eines mir Unbekannten. Ein unhaltbarer Zustand, wie Du mir sicher beipflichten würdest. Aber Ich hatte den Psychopathen aus dem Esszimmer richtig eingeschätzt und so wurde mein neugieriger Blick in den Spiegelschrank mit einer ganzen Menge verschreibungspflichtiger Medikamente belohnt, deren Nebenwirkungen mir noch aus der Ausbildung bekannt waren, wo ich alles Mögliche schon einmal probehalber geschluckt hatte, um die Beeinflussung meiner Trefferquote besser beurteilen zu können. Du standest damals kopfschüttelnd neben mir auf dem Schießstand und wolltest mir erklären, dass Sie sowieso keine solchen Aufträge mehr erteilen und ich mir hier völlig umsonst mein Hirn aufweiche. Wer hätte gedacht, dass es mal so kommen sollte?
Etwas ungeschickt durchwühlte ich die Fülle an Packungen im Schrank, deren Inhalte mir nicht alle ganz geheuer vorkamen, wobei mir einige ins Waschbecken fielen, was mich etwas vorsichtiger suchen ließ. Ein Streifen mit einer mir bekannten Aufschrift kam zum Vorschein und ohne lange darüber nachzudenken, wie elend es mir das letzte Mal gegangen war, als ich das Zeug eingeworfen hatte, drückte ich zwei Kapseln aus der Silberfolie und schluckte sie mit etwas Wasser aus dem goldenen Hahn herunter. Den Streifen packte ich vorsichtshalber in die Schenkeltasche meiner schwarzen Hose, denn ich wusste ja noch nicht, wie lange ich auf Dich warten musste. Ich hatte lange genug damit zugebracht mich hier zu verarzten und machte mich so schnell ich konnte, ohne dabei gegen irgendwelche plötzlich auftauchenden Türrahmen zu laufen, auf den Weg zurück ins Wohnzimmer um endlich meine Stellung zu beziehen. Auf meinem Weg zurück durch das protzige Gemach, wanderte mein Blick über die Wände mit den Gewehren und blieb an einer alten Dragunov im Bestzustand hängen, die sich mit ihrem hölzernen Schulterstück und dem geschlitzten Handlauf stark vom schwarzen Einerlei der übrigen Gewehre abhob. Ein Modell aus den Achtzigern, allerdings wohl wenig benutzt. Wunderschön auf jeden Fall. Kurz blieb ich stehen und überlegte, ob ich sie für den Rückweg einplanen sollte, da ich mein großes Mädchen nach der Vollendung leider zurücklassen musste. Zu auffällig, schwer und unpraktisch war sie. Aber diese Waffe dort an seiner Wand? Ich entschied mich dagegen, da sie leider auch zu lang war um sie unauffällig transportieren zu können. Meine M9 musste reichen, so ungern ich auch Handfeuerwaffen benutzte - damit ist man definitiv zu nah dran - ich war froh sie dabei zu haben. Allerdings kam ich nicht umhin darüber nachzudenken, ob mit dieser Waffe schon einmal ein Mensch getötet wurde. Die wenigsten Waffen teilen dieses Schicksal wirklich, aber dieses Gewehr wurde nur zu dem Zweck gebaut, einen Menschen aus dem Dickicht oder von einem Häuserdach hinterhältig zu ermorden und nicht nur zu verletzen und ihn vielleicht bewegungsunfähig zu machen. Mein Blick wurde von etwas Glänzendem angezogen und so wand ich ihn und meine Gedanken von der Wand ab. Vor meinen Füßen lag mein Messer und ich seufzte auf, weil ich es aufheben musste, was wieder unangenehme Folgen haben würde.
Am Fenster angekommen, stellte ich den Rucksack ab, zog wohlweißlich meine Jacke wieder an, die ich bei meiner Ankunft über eine Stuhllehne gehängt hatte und packte, unter den nicht nachlassen wollenden Schmerzen, alle wichtigen Utensilien aus, die noch zum Einsatz kommen sollten. Ich legte sie, einer Zeremonie gleich, an ihren festgelegten Platz. Das Funkgerät, dessen LEDs noch keine Aktivität anzeigten und das auch erst zum Einsatz kommen würde, wenn es vollbracht war und es nur noch darum gehen würde hier lebend rauszukommen, legte ich lautlos neben mein linkes Bein. Ich wusste, dass das Funknetz nicht sicher war und ich meine Position schon allein durch das Einschalten verraten konnte, sollte irgendjemand etwas Verdächtiges daran finden. Dein Bild pinnte ich als letztes an das hölzerne Fensterbrett, bevor ich mich langsam und leise stöhnend auf der grauen Decke niederließ.
„Vorbereitung ist die halbe Miete, sei es bei einer Rede, einer Prüfung oder einem Mord!“, sagtest Du immer, wenn Du Deine Reden schriebst und für Letzteres kassiertest Du meist von Allen Gelächter, außer von mir. Ich konnte schon früher nicht darüber lachen und jetzt führe ich dieses makabere Zeremoniell in einer Perfektion aus, wie Du sie von mir sicher nicht erwartet hättest. Wie sich die Dinge doch ändern können.
In diesem Moment war ich froh über die Architektur dieser alten Häuser, deren Sprossenfenster so tief hinunter reichten, dass ich mich fast hätte davor legen können. Nur leider liegt Dein Haus ja schräg gegenüber und Dein Wohnzimmer im Erdgeschoss und so musste ich mich leicht hinknien um mein Gewehr in Stellung bringen zu können. Ein rotes Stuhlkissen mit goldenen Kordeln an allen vier Ecken diente mir dabei als weiche Auflage. Welcher Komfort für mich und meine Waffe! Durch die große Tiefe des Fensterbrettes, konnte ich sie so weit vorne platzieren, dass der Lauf nur fast die Scheibe berührte und ich so nicht zwingend ein Loch mit meinem Glasschneider hineinritzen musste. Ein Gewehrlauf, der aus dem Fenster einer Dachwohnung ragt, ist ja in jedem Teil der Welt ein Grund sich Gedanken zu machen und so war ich froh, dass ich genug Platz zur Verfügung hatte, dass nur die Schulterstütze ein Stück nach hinten überstand, was ja auch so sein sollte.
Ich musste ja schließlich auch noch agieren können. Eigentlich war das M24A2 viel zu groß und für die geringe Entfernung viel zu gewaltig von Kaliber und Durchschlagskraft, aber ich wollte sicher gehen, dass ein Schuss reichen würde. Denn jeder Weitere würde meine Position unweigerlich zu verraten drohen. Als letzte Handlung zog ich ein Magazin mit zehn Schuss aus meiner Weste, schob es von unten in die vorgesehene Öffnung und lud durch. Mit dem Einrasten des ersten Projektils war ich bereit und von da an hieß es abwarten.

Das war vor etlichen Stunden und endlich wird meine Geduld belohnt und Du tauchst im schummerigen Rot meines Visiers auf. Die Warterei und die Bewegungsnot, die hier auch noch zu unerträglichem Frieren führt, ist immer das Schlimmste. Wobei ich heute lieber auf die, gerade wieder zu neuem Leben erwachten, Schmerzen verzichten würde, die mich davon abhalten mich auch nur ein wenig mehr zu bewegen und somit aufzuwärmen. Ich begnüge mich also damit meine Finger ein paar Mal zu Fäusten zu ballen und wieder zu öffnen, damit wenigstens mein Abzugfinger halbwegs geschmeidig bleibt.
Einen Moment unaufmerksam und die Chance könnte vertan sein und ich muss Dir sagen, dass Du heute einige Chancen gehabt hättest ungeschoren davon zu kommen. Als die Tabletten endlich zu wirken begannen, und das meine ich nicht nur im Positiven, habe ich mich mehrfach dabei ertappt, wie ich Passanten auf der Straße mit meinem Zielfernrohr verfolgt habe und mir vorgestellt hatte, wie sie jetzt wohl nach Hause zu ihren Familien gehen um Weihnachten zu feiern. Wie herzlos kann man sein, jemanden am Heiligen Abend zu erschießen? Andererseits gibt es eine ganze Menge Familien, die dieses Jahr das Fest ohne eine geliebte Person verleben müssen. Kinder ohne Vater oder Mutter oder im schlimmsten Fall sogar beides. Im letzten Jahr hast Du den Bogen wirklich überspannt. Bis dahin hatte man stillschweigend zugesehen, meistes weggesehen und keinerlei Handlungsbedarf erklärt. Aber die Stimmen wurden zuerst in Deinem Land lauter und als Du sie, zunächst lautlos, später in aller Öffentlichkeit hast zum Schweigen bringen lassen, konnten auch wir nicht mehr tatenlos zusehen.
Ich habe mich nicht freiwillig gemeldet, falls Du das denken solltest. „Sie kennen den Mann besser als jeder andere der vielleicht in der Lage wäre diesen Auftrag auszuführen.“, haben Sie gesagt. Ich war, und bin noch immer, nicht sicher ob das so noch stimmt. Ich kannte Dich anscheinend nicht gut genug um es kommen zu sehen, zu verhindern, dass es soweit kommt und wir uns nun so gegenüberstehen. Nein, nicht freiwillig aber dennoch ohne Widerworte. Ich habe nur darauf bestanden alleine zu gehen und nicht zu zweit wie sonst üblich, denn dies ist zu persönlich und zu gefährlich. Im Nachhinein wäre meine Lage jetzt natürlich um einiges besser, wenn ich nicht allein ausgezogen wäre den Tyrannen zu töten.

Du verschwindest aus dem Bild und ich stutze kurz, ich weiß ja dass Du wieder kommen wirst, das Fest hat ja schließlich gerade erst begonnen und die Geschenke, die Du Deiner Familie machen wirst, werden sicher nicht so bescheiden ausfallen wie die Deiner Untertanen. Aber dennoch, zu wichtig ist meine Bestimmung, dass ich hier unverrichteter Dinge wieder abziehen dürfte. Es wird etwas dunkler in Deinem Haus und ich sehe die Schatten einiger Kerzen an der Wand aufflackern. Das Fadenkreuz wandert im Zimmer umher und plötzlich taucht der blonde Haarschopf Deines Sohnes im Bild auf. Du hast also einen Sohn. Wie wirst Du ihn erziehen oder zu was? Er muss so etwa fünf oder sechs sein und so ungern ich es auch zugeben mag, er sieht Dir ähnlich. So ähnlich, dass ich es nicht wage den Abzug länger mit dem Zeigefinger zu berühren. Ich lehne ihn vorsichtshalber Außen an das kühle Metall, lasse aber das Geschehen in Deinem Reich nicht aus den Augen. Aufgeregt springt er auf und ab und zeigt dabei auf die Tür, von der ich nur den Rahmen sehen kann. Deine Frau kommt zu ihm hinüber und nimmt ihn liebevoll von hinten in den Arm um ihn davon abzuhalten dorthin zu laufen wohin ich auch nicht kann. Sie ist wunderschön, hat etwas sehr mütterliches und liebevolles an sich. Wie kann eine solche Frau Dich lieben? Weiß sie nicht, was Du tust oder sieht sie etwas anderes in Dir als der Rest der Welt. Täusche ich mich auch in Dir?
Zweifel überkommen mich, denn Das was ich weiß und Das was ich sehe passen einfach nicht zusammen.
Dein Sohn klatscht freudig in die Hände, als Du das Zimmer wieder betrittst und einen großen Jutesack vor dem Baum abstellst, der vor lauter Schmuck und Kerzen kaum noch auszumachen ist. Gespannt beobachte ich wie Du die Geschenke nacheinander an die beiden verteilst. Ich sehe eine goldene Kette, Parfum, Spielzeug und einen großen Teddybären. Kurz darauf eine geschmeichelte Ehefrau die Dir um den Hals fällt und Deinen kleinen Jungen, welcher freudestrahlend seinen Teddy herzt. Aber was viel schlimmer ist, ich sehe eine glückliche Familie. Meine Kehle ist wie ausgetrocknet und meine Augen ebenso. Noch immer liegt mein Abzugsfinger außen am Gewehr, fast wie in Abwehrhaltung.
„Wie wiegt man Menschenleben gegeneinander auf? Einen töten um Tausende zu retten?“Oft zitiert und doch im Moment das Einzige was mir durch den Kopf geht.
Auch wenn Du schuldig bist, sie sind es nicht und auch wenn Du den Tod verdienst, verdienen sie nicht das Leid, welches damit einhergeht. Ich senke meinen Blick und atme tief durch, nicht ohne erneut an Deinen Handlanger erinnert zu werden, und sehe auf das Foto neben mir. Es passt so überhaupt nicht in das Bild, welches sich mir hier und heute bietet. Dein strenger Blick unter einem schwarzen Barett, gepaart mit einer unnachgiebigen Haltung in Deiner maßgeschneiderten Uniform und vor meinem Zielfernrohr stehst Du da in einen, regelrecht weihnachtlichen, Pullover gehüllt und mit legerer Frisur und wirst von Deinem Sohn angehimmelt, der Dich für den tollsten Vater auf Erden hält und von dessen Gräueltaten er nichts ahnt. Ich schließe die Augen und meine Gedanken stehen abwechselnd still und rasen dann wieder in allen Richtungen durch mein Hirn.
Ich brauche mehr Zeit, doch Zeit ist die einzige Sache, die mir nicht mehr gegeben ist. Bis morgen werde ich Das hier sicher nicht durchstehen. Aus dem Augenwinkel vernehme ich das Stärkerwerden des Schneetreibens vor dem Fenster, in dessen Ecken sich bereits kleine Eiskristalle von der Feuchte meiner Atemluft bilden. Sollte es so stark zunehmen, dass sich die Sicht noch mehr verschlechterte und dadurch ein sauberer Schuss nicht mehr möglich war, würde ich abbrechen müssen. Soll dies etwa ein Wink mit dem Zaunpfahl sein?


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Und bitte wieder ehrlich sein! Ich fand es nicht ganz so spannend, und bin jederzeit offen für Kritik. Fehler gehören wieder zum System und werden nachträglich korrigiert. *rausred*
Der (voraussichtlich) letze Teil kommt nicht mehr in diesem Jahr, aber das war Euch ja klar, oder? *g*

Guten Rutsch wünscht Smarti
 
Hallo Smarti,

ja, ja, in diesem anderen Forum ist nicht mehr viel los und ich bin da auch gar nicht mehr aktiv. Und du erinnerst dich an mich, obwohl ich da einen anderen Nick hatte, nicht schlecht ^_^
Und das mit den vergessenen „h“ kann ja mal vorkommen, vor allem weil du es ja an jeder anderen Stelle richtig gemacht hast, also wissen wir ja alle, dass du es natürlich richtig schreiben kannst^^
Ich kannte das Wort „crosshair(s)“ vorher gar nicht, also ich hab einfach mal im Internet nach geguckt und erst eine Weile später mitbekommen, dass die Übersetzung ja dahinter stand. Und dabei hab ich eben beide Varianten gefunden… So wie es ausschaut, ist „crosshair“ ein Strich des Kreuzes und das ganze dann „crosshairs“. Ich hab auch aber auch keine Ahnung und eigentlich ist es ja auch komplett egal^^
Und das mit der Anrede hab ich eigentlich ganz und gar nicht als Kritik gemeint, denn du bist sogar neumodisch. Nach der Reform der Reform schreibt man nämlich Anreden alle groß, auch wenn man jemanden duzt. Also machst du es sogar komplett richtig ^_^ Obwohl ich mich frage, ob es denjenigen den man duzt in irgendeiner Weise interessieren würde, ob man das du nun klein oder groß schreibt…
Und als stilistisches Mittel würde es auch gut passen.
Ich bin persönlich immer auf der Suche nach Geschichten, die nicht in den 08/15-Einheitsbrei gehören und die dann auch noch gut sind. Also kann ich dir für diese Geschichte nur danken ^_^ Leider ist es bloß wirklich so, dass die meisten immer nur DBZ-FFs lesen und das ist echt schade. Und auch sehr schade ist, dass die Review-Anzahl oft in keinem Zusammenhang mit der Qualität der FF steht, manchmal ja, aber oft auch leider nicht.
Aber nun genug der unendlichen Vorrede… Ich sollte auch mal lernen mich kurz zufassen.
Der Teil war vielleicht nicht ganz so spannend, wie der davor, aber trotzdem auch sehr spannend (schöner Satz, toll gemacht >_<). Vor allem die Gedanken und Zweifel angesichts, der friedlichen Familienszene fand ich gut getroffen. Ich persönlich finde solche Gedankenkonflikte immer sehr passend und interessant.
Ich fand den Teil wieder gelungen und gut zu lesen.
Dieses Mal gab auch keine so überlangen Sätzen, die ich zwei Mal lesen musste. Also hat das auch gepasst.
Kritik hab ich momentan nicht in meinem Köfferchen dabei. Tut mir leid.
Jetzt bleibt mir nur noch dir einen Guten Rutsch und ein tolles Jahr 2008 zu wünschen.

watershine
 
jahaaa...un weiter gehts :-)
ja...ein alter genrefreund bin ich wirklich...vl ein wenig zu sehr, irgendwie kann es einem schwerfallen, abwechslungsreich zu bleiben, wenn man immer wieder düstere welten und charaktere erschafft:rolleyes:
aber ctc ist echt eine genreperle, das muss man schon sagen. allein dieser herrlich perfide titel und dann die perversion, eine so schöne (und klischeehafte^^) weihnachtsszene durch das fadenkreuz eines scharfschützengewehres zu beobachten...geil geil
ich muss zugeben, ich hab deine story auch vorher schonma angelesen...aber ich war ziemlich betrunken und deine worte wollten mir nicht den gefallen tun, stillzuhalten, also habichs auf ein zwei tage später verschoben...un ich bin froh drüber :D
aber zu dem neuen teil:
ich finde es schon ziemlich spannend...immerhin entsteht spannung aus konflikten, was ja nicht immer heißen muss, dass unbedingt jemand umgemäht wird. der konflikt eines mannes mit sich selbst ist nicht weniger spannend, vor allem dann, wenn er so gut beschrieben ist. (allerdings wäre ich schon enttäuscht, wenn er das gewehr jetz einfach einpackt, weil er vom geist der weihnacht berühert wurde...bisher war er mir nämlich sehr symphatisch)
das mit spuren hinerlassen sehe ich ähnlich wie mein vorposter...allerding wirkt das betroffene land ohnehin wie eins, wo der beinahe alljährliche staatsstreich schon niemanden mehr groß aufregt und in dem während des chaos nach dem tod des aktuellen diktators auch kaum einer auf die idee kommen dürfte, übermäßig motiviert nach dem mörder zu fahnden...im zuständigkeitsbereich von horatio cane & co hätte man ihn allerdings wohl überführt, bevor er dazu gekommen wär sein geweehr zusammenzupacken:rolleyes:
der größte negativpunkt bisher sind in meinen augen einige mehr oder weniger tiefe schnitzer in sachen kommaregeln....das macht die story zwar nich schlechter, aber für einen sonst so guten autor muss das doch nich sein...einfach nochma in die alten grammatikhefter linsen...wenn du sie nicht auf einer studentenparty verbrannt hast (boa wie ich mich darauf schon freue);)
also dann...ich brenne auf die fortsetzung...und hoffe er trifft die richtige entscheidung..immerhin macht ein sehr gutes ende auch eine sehr gute geschichte
liebe grüße...der toffel
ps.: frohes neues! *trööööt*
 
Hallo und Willkommen im neuen Jahr.

Leider bringe ich Euch noch nicht das letzte Kapitel mit, weil ich irgendwie mit Grammatik pauken beschäftigt war!

ne ehrlich, Toffels Kritik hat mich nur darin bestätigt, dass man nie auf Leute hören sollte, die Sätze schreiben wie diesen hier: "Als ich frühs ausm Nest gekommen bin sah ich echt übelst scheiße aus." Oder so in der Art. Ich hatte nämlich gerde erst eine Bürodisskusion über Kommata und deren Verwendung, weil ich schon lange damit auf Kriegsfuß stehe.
Hab in der Schule nie aufgepasst, als das dran war, so trocken und langweilig, wollte lieber Aufsätze schreiben...
Leider holt es mich auf diesem Wege wieder ein und ich habe mich mal mit Hilfe von Wiki und Co. etwas aufgefrischt.

Ob es geholfen hat bitte ich zu beurteilen, indem Ihr den Letzen oder auch beide Teile vielleicht nochmal lest. Ich habe auch noch einige kleine Änderungen vorgenommen, weil ich doch noch einige dumme Wiederholungen und unpassende Formulierungen gefunden habe, die den Lesefluss negativ beeinflussen.

Damit es nächstes Mal dann gleich weiter gehen kann, beantworteich Eure lieben Kommies gleich schonmal, dann habt Ihr auch noch was zu lesen, gell!



@watershine: Ja, ich kann mich daran erinnern, dass mal irgendwer erwähnt hatte, dass Du auch noch in einem anderen (dann wohl diesem hier) Forum unterwegs bist und diesen Nick benutzt.
Kamst mir aber trotzdem auch so irgendwie bekannt vor... *hirnanstreng*
Je länger man sich mit der englischen Beduetung befasst, umso logischer wäre es wohl schon, das "s" noch hinten dran zu hängen. Wenn man die deutsche Version nimmt hat man das Problem ja nicht. Ich meine "Faden" als Singular und Plural, aber bei den Brits klingt es dann wohl seltsam. Egal, ich werde es erstmal so lange so lassen, bis noch jemand was dazu zu sagen hat.
*schwarzleser anschielt*

Juhu, ich bin neumodisch... dankeschön! Ich war immer stur gegen die Reform und habe das schon in der Schule weiter durchgezogen, mit Abzügen als Ergebnis, aber mit Ehre!

Tja, zu der Kommiezahl kann ich auch nicht viel sagen, ausser dass sie von einem auf den anderen Tag plötzlich von etwa 50 auf 103 angestiegen ist. Das können ja nicht wir vier Gestalten gewesen sein.
Ich hatte ja aufgrund des Themas und der ganzen Andersartigkeit der Geschichte auch nicht mit allzu vielen Kommies gerechnet, aber zumindest mit ehrlichen Meinungen.

Wenn man sowas nicht mag, ob nun wegen der Gewalt oder dem Inhalt oder einfach weil es keine DB-FF ist, kann man das ja wenigstens reinschreiben. Ich beiße ja nicht und meine Komments sind immer ehrlich, bieten also genug Anlass, mich auch mal so richtig zusammen zu stauchen, aber nein, Chance verpasst.

Zum Inhaltlichen: Srimmt, auch wenn keine Spannung im eigentlichen Sinne anstand, so brodelte es jedoch im Kopf meines Charakters ziemllich und natürlich auch in meiner Rübe. Die Spannung geht eindeutig aus seinem innern Konflikt hervor, auch wenn es nicht so spektakulär zu lesen ist. Für die Story war das eine sehr wichtige Szene. Aber mehr dazu beim nächtsten Kapitel...



@Bejita732: Moin, und Achtung, ich mache einen Kniefall vor Dir und werde wohl aufgrund meines fortschreitenden Alters nicht mehr hoch kommen!
Das klingt nicht schmalzig, dass klingt hochmotivierend, besonders da ich schon seit 13 jahren nichts mehr in diese Richtung geschrieben habe! Das muss man sich mal vorstellen, auf einer Schreibmaschine, finsteres Mittelalter!

Danke, dass Du die Spannung im Teil erkannt hast, denn sie war ja da, wenn auch etwas subtiler. Kämpfe zu beschreiben ist zwar um einiges interessanter, aber bei sowas muss ich immer auf jedes Wort und seine eventuelle Auslegung achten, damit die erhoffte Wirkung beim Leser erzielt wird. In diesem Fall ging es eigentlich nur um den einen Satz, ziemlich am Schluss, der die Erkenntnis bringt. Nur elegant dahin zu kommen, das ist schwer.
Das mit den Waffen ist so eine Sache, benenne ich sie nicht, wirkt es diletantisch, bennene ich sie alle, halten mich die Leute für nen durchgeknallten, Ballerspiele spielenden, amerikanisierten Idioten oder so was.
Aber ich gebe es ja zu, ich habe da nur meine eigenen Vorlieben zum Ausdruck gebracht und natürlich etwas Autentizität, denn sie sie sind alle an die jeweilige Person und deren Zugehörigkeit angepasst.

Zu den hinterlassenen Spuren kann ich nich tso viel sagen, ausser: "Theoretisch hast Du vollkommen Recht" aber wenn Du Toffels Kommie liest, klärt sich schon mal einiges auf und für den Rest haben er und ich schon gesorgt. Mein Mann weiß schon wies geht!
Vorbeikommen würde keiner, da der Wohnungseigentümer doch in den Urlaub fliegen wollte und eh nicht dagewesen wäre. Von dieser Seite drohte also keine Gefahr. Unter anderen Umständen hätte er sich auch sicherlich nicht so fahrlässig verhalten, aber das gehört alles dazu, warts ab!

Hach, ich danke Dir nochmals dafür, dass Du meine Einleitung so würdigst. Die hatte ich so bildlich vor Augen, als ich angefangen haben zu schreiben, weil sie einfach perfekt zur ganzen Story passt und immer wieder aufgegriffen wird. *freu*



@Toffel, der: *lach* Erklärungsversuche zu den Kommafehlern siehe weiter oben! Ne echt jetzt, das wurmt micht, weil ich immernoch ständig überlegen muss. Mein Lehrer hat mal gesagt, ich solle mir einen Salzstreuer voller Kommata kaufen und nach jedem beendeten Aufsatz oder Referat jede Seite noch einmal kräftig überwürzen. hab wohl einen mit zu großen Löchern gekauft... Habe nochmal drübergelesen und vorher nochmal Wiki benutzt. nicht sehr ergiebig, leider.
Falls Du Dich erbarmen würdest und nochmal drüberlesen solltest, viellelicht auch um Dich auf den letzten Teil nochmal einzustimmen *augenroll*, kannst Du mir die fettesten Schnitzer ja mal zitieren. Ich hasse diese Zitiererei, aber vielleicht brauche ich einfach den heilsamen Schock... mal sehen.

Ja, ein Genrefreund, mein Freund! Ich kenne es nur zu gut, dass man irgendwann in ein Muster verfällt und sich nur schwer wieder davon lösen kann. Besonders wenn man damit Erfolg hat.
Aber besser eine Sache richtig gut machen als vieles nur mittelmäßig. Ich verlasse ja auch gerade meine ausgetretenen DB - Pfade. obwohl ich mit "Abgründe" auch schon den normalen Weg verlassen hatte. Das wurde aber honoriert, halt weil es um Vegeta geht...

Perfide und Pervers. Zwei Wörter, die ich im Kopf hatte, aber befürchtete sie in anderem Zusammenhang zu höre, bzw. zu lesen. So von wegen: "Smarti schreibt blutrünstige und mit perversen Details gespickte Story ohne Sinn..."
Aber der Titel war schon so doppeldeutig gedacht, komme was wolle.
Hihi, Sylvester musste ich arbeiten und konnte die verherenden Auswirkungen von großzügigem Alkoholgenuss nur zu genau beobachten!
Mein Mitleid hast Du aber trotzdem. Besonders weil Du Dir die Zeit genommen hast, den Teil ein zweites Mal zu lesen.

Ja geil, er bekennt sich zu Gott und lässt dei Bösen fortan laufen! Ich könnte kotzen, wofür dann die Mühe, nene, soweit werde ich es nicht kommen lassen, keine Sorge. Ich finde ihn nämlich auch so symphatisch wie er ist. Es steckt eine ganze Menge von mir in seinem Charakter und ich wollte keinen übermenschlichen Supersoldaten, der mit fünf Kugeln in der Brust noch immer auf die Feinde schießt. Etwas mehr Realismuss ist genau das, was ich im Moment brauche.

Das mit den Spuren hast auch Du treffend erkannt. Wir sind hier ja nicht bei CSI Zagreb, gell. Ansonsten kann ich Dich nur auf die Antwort über dieser hier verweisen, da steht noch etwas mehr zu dem Thema.

Tja, wenn ich Grammatikhefter besitzen würde... wirf einen letzten Blick auf mein Alter, bevor ich es aus meinem Profil entferne, ist einfach zu lange her mit der Schule.

Ja, das Ende. Das Grundgerüst stand schon von der ersten Überlegung an fest und geschreiben waren die Kapitel auch recht flott. Allerdings ist die Ausarbeitung sehr schwer und beim Letzten ist es am schlimmsten. Eben weil das Ende entscheidend für die ganze Geschichte ist.
Fertig ist es schon, nur noch nicht ausgereift genug, deshalb kommt es erst morgen oder so. Musste noch eine Seite hinzufügen, weil es zu flach wurde und mir noch einige Bilder durch das kranke Hirn gingen.

Jetzt nochmal was ganz anderes. Haltet Ihr mich eigentlich für nen Kerl oder ne Frau? Und bitte nicht bei den anderen ablinsen.

So, ich gebe einem Späteinsteiger oder einem mutigen Schwarzleser die Chance mich vor einem Doppelpost zu bewahren!

Smarti
 
noooiiiiin!!! kein doppelpost! *sich dazwischen werf*
gut...da du mich so nett drum gebeten hast, verbringe ich einen teil meiner zur neige gehenden freien tage damit, dir eine flasche kommata abzufüllen (palimpalim)
ähm...ich würde allerdings auch alle anderen bitten, einen blick draufzuwerfen, da ich in sachen grammatik keinen hoheitsanspruch erhebe.
Ein widerlicher saurer Geschmack blieb zurück(,) nachdem...

Einige Zeit verstrich(,) bis sich meine Atmung...

Unter ziemlicher Anstrengung gelang es mir(,) mich vorzubeugen...

Erst jetzt wagte ich es(,) einen Blick auf die Wunde zu werfen...

joa...ich finde diese doch recht zusammenstehenden fehlerchen sind schon exemplarisch für die art deiner kommaphobie.
vl kann ja hier jemand mit dem terminus dieser komma-art aushelfen...meine hefter sind schon sorgsam zusammengepackt in einer kiste mit der aufschrift 'verfeuern ab wintersemester'
allgemein ist der anlass zum freudigen ritual der kommasetzung hier der übergang vom haupt- zum nebensatz
zb.:
Einige Zeit verstrich
das wäre der hauptsatz...allerdigs ist er an sich weder informativ noch besonders atmosphärisch, darum das anhängsel:
bis sich meine Atmung...
...und so weiter
dazwischen noch ein komma und schon haben wir mit viel fantasie und einer lästigen assistentin einen grammatikalisch korrekten satz erschaffen:D
csi zagreb...jenau...das wär glatt ne idee fürne eigne fic^^
aber die frage nach dem geschlecht?....irgendwie impliziert für mich allein die formulierung 'ob kerl oder frau' schon so einen weiblichen standpunkt...obwohl ich gestehe nie daran gezweifelt zu haben, dass du ein kerl bist, auch wenn deine signatur schon in ziemlich knuffigen farben gehalten ist...tja ein schweres rätsel, über das wohl auch meine letzten freien tage dahingehen dürften
aber ein wenig hebich mir noch für die lektüre des letzten teils auf:D
also dann
liebe grüße...der toffel (ja, 'DER' ich mach da kein geheimnis drum:laugh:)
 
Hallöchen Smarti

entschuldige, aber ich komm erst jetzt zum kommentieren .___. ich war schonmal kurz
zu Besuch, aber ich wurde immer weggeholt -___-"

aber jetzt wo ich wieder in Freising bin, hab ich viel Zeit und Ruhe, dein neustes Werk
mit meinem Senf zu versehen ;)

ich hab noch nie etwas Ähnliches gelesen und muss zugeben, dass ich es vermutlich nicht
angefangen hätte, wenn es nicht von dir wäre. Tja...und dann hat mich die Begeisterung
gepackt und ich habs in einem Rutsch gelesen*_* ich muss sagen, dein Schreibstil fesselt
mich immer wieder. ich mag deine schönen, detaillierten Beschreibungen sehr gerne. Du
schaffst es einfach, die Umgebung und den Char lebendig zu machen, als wäre man selbst
Teil dieser Geschichte. wie gesagt, das Genre an sich ist mir völlig fremd, aber du gewährst
wirklich einfühlsame Einblicke in dieses Thema...zwar weiß ich noch nicht so genau, was
zwischen den zwei Chars vorgefallen ist, aber das wird sich sicher noch rausstellen!

also gibts von mir für dieses Werk nur Lob, ich hab noch nie etwas vergleichbares gelesen, muss
aber sagen, dass es mir wirklich sehr gut gefällt...

du hast nur an einer Stelle "entleeren" mit "h" geschrieben, ich finds nur nicht wieder...

also ich freu mich auf den nächsten Teil!

Liebe Grüße,
Noir
 
Hallöchen und Willkommen zum großen Finale!


@Toffel: Ich danke dem Toffel, für seinen mutigen Einsatz zur Verhinderung eines Doppelposts und die lehrreiche Grammatikstunde!
Das Beste ist, viele von denen, hatte ich wieder weg gemacht, weil es mir zu gestückelt vorkam. Zu meiner Salzstreuerzeit, hätte ich sie sicherlich drin gelassen... seufz. Ich nehme mal Deine Flasche und lade meinen Streuer nach...

Hihi, mir ist aufgefallen, in Sachen Waffen liegen wir auf einer Wellenlänge! Die Beretta ist einfach am praktischsten und außerdem sowieso die offizielle Zweitwaffe gewisser Armeen. Und außerdem kann ich sie mit meinen zarten, jetzt pass auf, Weiberpfötchen noch gut halten. (Will wieder aufn Schießstand... maul)
Ich hatte es ja wieder geahnt, ich werde ja ständig für einen Mann gehalten, was mich ja irgendwie freut, aber ich wollte eventuellen Unklarheiten schon mal vorgreifen. Eigentlich heißt es ja "Dat Smarti" und ist ein Mod-Neutrum, das bietet viel weniger Angriffsfläche.
Ja, tuffige Farben, passen gut zum Ava! Soll ich meine Berserk-Sig reaktivieren? Muhahaa

Jetzt aber ab hier...


@Noir: Ja Hallo! Das freut mich jetzt aber wirklich, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, hier drüben nochmal wen aus der anderen Ecke zu Gesicht zu kriegen!
Senf ist gut, der bekämpft die freien Radikale und das Acrylamid in der Bratwurst, also immer her damit.
Ich finde es sehr nett von Dir, dass Du Dir meine Geschichte durchgelesen hast, obwohl es nicht Dein Genre ist. Da kann man schon mal tief ins Klo greifen. Umso mehr freut es mich natürlich, dass ich Dich dafür begeistern konnte. Und auch, dass Du es nur gelesen hast, weil es von mir ist.
Das macht das Smarti unglaublich glücklich, ehrlich.
Ich bin ja sowieso ein Meister im Textaufblasen und hier war es umsomehr nötg, da die Perspektive ja keine großen Beschreibungen des Schützen zulässt und ich ihn und sein Äußeres Anhand seiner Handlungen und Gedanken beschreiben musste. Außerdem kann ich mich einfach nicht kurz fassen :rolleyes:
Das hier noch nichts Ähnliches existiert, freut mich natürlich schon irgendwie, obwohl man ja auch immer Gefahr läuft, auf völliges Desinteresse oder Spot und Hohn zu treffen. Wobei wir dem Dessinteresse ja schon ziemlich nach waren...

Tja, die Vergangenheit der beiden Charas wird auch im letzten Teil nicht großartig weiter beleuchtet, das ist absichtlich so wage gehalten, damit es nicht allzu klicheehaft wirkt. Aber wenn Du den ersten Beitrag vom Toffel durchliest, kommst Du der Sache sicher auf den Grund, er hat es ganz vortrefflich erkannt.

Den Fehler habe ich nicht gefunden, der ist in meiner Worddatei auch nicht vorhanden, hattdu Disch vergucken tut *g*


Hab Nr. 2 nochmal überarbeitet, aber im letzten Teil werden sicherlich wieder Kommata fehlen. Ich kümmere mich aber auch noch drum, will Euch nur nicht so lange warten lassen!




So, aber jetzt gehts auf zum letzten Teil, puh, irgendwie schade drum...



Die dicken Flocken fallen unbeirrt weiter aus dem schwarzen Winterhimmel und drohen die ganze Aktion scheitern zu lassen.
Ich muss überprüfen, wie viel ich noch sehen kann und lege mein rechtes Auge wieder an den gepolsterten Rand des Zielfernrohres. Es ist niemand im erfassten Winkel, Scheiße. Ich korrigiere etwas nach rechts und hinter dem, noch einigermaßen lichten Vorhang aus vorbeitreibenden Flocken sehe ich Dich, wie Du ein letztes Geschenk hervorholst und Deinem Jungen übergibst. Deine Frau scheint etwas verwundert zu sein, macht aber freudige und auffordernde Handbewegungen in Richtung des Jungen, damit dieser das Päckchen öffnet. Es scheint schwer zu sein, denn er legt es auf den Boden vor sich. Er dreht mir dabei den Rücken zu und ich kann es nicht erkennen. Langsam und fast zögernd bewege ich meinen Finger wieder in Richtung des Abzugs, der Lauf ist kalt und langsam begann der Kontakt mit dem Metall zu schmerzen. Ich sehe Dich, wie Du gespannt neben ihm stehst und ihm beim Zerreißen des Geschenkpapiers zuschaust, beinahe sieht es so, aus als wolltest Du es mit Deinen Blicken beschleunigen.
Endlich hat er es geschafft und ich sehe am Rande meines Sichtfeldes, wie sich die Miene Deiner Frau schlagartig verfinstert, Deine hingegen hellt sich auf. Als sich das Kind umdreht, hält es in seinen winzigen Händen eine Pistole und obwohl ich von dem sich mir bietendem Schauspiel regelrecht entsetzt bin, mustert mein geschultes Auge die Waffe und ordnet sie als eine Makarov ein, ein russisches Modell. Mein Atem stockt und ich fühle, wie sich etwas in meinem Innersten zu rühren beginnt. Du beugst Dich gelassen zu ihm hinunter und erklärst dem fragenden Kind, was es da in seinen Händen hält und nicht eine Minute später sehe ich, wie er aus Spaß auf seine Mutter zielt, die Dich lauthals zu beschimpfen scheint, und sogar versucht den schwergängigen Abzug mit seinen kleinen Fingern zu ziehen. Ich fühle, wie mein Puls sich schlagartig erhöht und sich mein eigener Finger um den Abzug spannt. Zwar weiß ich, dass sie nicht geladen sein kann, aber das Bild reicht aus, um in mir alle Unsicherheiten der letzen Minuten von der eiskalten Wahrheit verzehren zu lassen und in diesem Moment machst Du einen Schritt auf das hohe Fenster zu und greifst zu beiden Seiten, um die schweren Samtvorhänge zu schließen und so eventuelle neugierige Blicke fern zu halten.
Du schaust nach oben und Dein Blick fällt wie zufällig auf das Fenster der Wohnung schräg gegenüber. Was hat Dich bewegt hier hinüber zu schauen? Dann kneifst Du die Augen etwas zusammen und ich sehe Dir zum ersten Mal seit acht Jahren direkt hinein. Sie strahlen eine solch mörderische Kälte aus, dass ich nicht länger zu zweifeln im Stande bin. Mein Finger schließt sich fester um das geriffelte Metall, während ich langsam einatmete, als sich Deine Augen plötzlich weiten. Du hast mich gesehen, erkannt wer hier ist und was passieren wird und ich sehe für den Bruchteil einer Sekunde so etwas wie unbändige Wut gepaart mit einem Funken Erkenntnis.
Unsere Blicke begegnen sich in der Kälte der Nacht auf der Straße zwischen unseren Häusern und sich sage Dir innerlich „Auf bald“, als ich den Abzug durchdrücke und die Kugel die Scheibe durchschlägt, sich auf ihre kurze Reise durch die Winternacht macht und letztendlich ihr Ziel erreicht, Deine Stirn durchschlägt und Blut, Hirnmasse und Knochenstückchen an die Wand hinter Dir spritzen lässt.

Ich atme aus und schließe die Augen nur für eine Sekunde. Ich glaube zu hören, wie Deine Frau zu schreien beginnt und sehe hinüber. Sie kniet bereits neben Dir und schüttelt Deinen erschlafften Körper, Dein Junge steht daneben, lässt die schwere Pistole aus seiner kleinen Hand fallen und weiß noch nicht was passiert ist. Ich muss schwer schlucken.
Zeit zu gehen. Ich muss mich losreißen, darf keinen Gedanken mehr an die beiden verschwenden. Ich greife mir die ausgeworfene Patronenhülse und stecke sie in meine Weste - eine seltsame Angewohnheit - nehme das Funkgerät und schalte es ein, breche die Funkstille. Ein Rauschen, dann Kontakt und die nötige Identifizierung. Ein schneller Blick nach unten durchs Fenster, nur zur Sicherheit. „Paket geliefert, ich wiederhole, Paket geliefert. Komme zum Treffpunkt, schicken Sie den Schlitten los! Over.“
Während die Bestätigung rauschend aus dem Lautsprecher kommt, hole ich eine kleine Ladung C4, einen Zünder und Draht aus der anderen Seitentasche meines Rucksacks, packe schnell alle anderen wichtigen Teile wieder hinein und stehe auf. Meine M9 stecke ich vorsichtshalber in die Innentasche meiner Jacke, wo ich sie griffbereit habe, hänge den Rucksack über meine rechte Schulter und mache mich auf den Weg, nicht ohne meiner zurückgelassenen Hälfte, deren Lauf in der kalten Luft noch etwas raucht, noch einen letzten Blick zu schenken.
Im Esszimmer stehen einige Flaschen mit hochprozentiger Füllung, von denen ich mir eine mit edlem schottischem Inhalt greife und die Restlichen vom Schrank fege. Mit den Zähnen ziehe ich den Korken heraus und trinke einen Schluck auf Dich und Deinen Handlanger, der mir zu Füßen liegt. Den restlichen Inhalt bekommt er ab, als ich die Flasche an die Wand hinter ihm schleudere und gehe.
An der Wohnungstür drücke ich das weiche Material auf den linken Türverschlag, stecke einen Zünder tief hinein, aktiviere den Sender und verbinde ihn mit dem Draht. Langsam öffne ich die Tür einen Spalt, ohne den glänzenden Metallfaden dabei zu sehr zu spannen, und schlüpfe zähneknirschend hindurch. Die Öse vom Draht fixiere ich flink am Halter für die Sicherheitskette und schließe leise die Tür hinter mir.
Ein Abschiedsgeschenk sozusagen. Der Erste, der hier hinein will, wird für mich die Aufräumarbeiten erledigen und falls er das nicht in der nächsten halben Stunde tun möchte, erledigt es der Timer, dessen Countdown bereits läuft. Das dürfte erst einmal für etwas Ablenkung sorgen und mir vielleicht die Zeit verschaffen, die ich brauche, um zum Treffpunkt zu gelangen. Denn von jetzt an, würde jeder blutrünstige Anhänger Deines Regimes hinter meinem Kopf her sein. Und das ist keine reine Floskel, ich habe die Bilder gesehen.
Das Treppenhaus ist still und dunkel, was gut oder schlecht sein kann, aber da es keine zwei Minuten her ist, sehe ich es als ein gutes Zeichen an und bewege mich leise die breite Treppe hinab und durchquere ungesehen den breiten Hausflur, der in einer riesigen dunklen Flügeltür mündet. Wenn ich diese Tür durchschreite, bin ich es der sich im Fadenkreuz befindet. Vom Jäger zum Gejagten mit nur einem Schritt. Mein Adrenalinspiegel steigt sprunghaft an, als ich die knarrende Tür öffne und ins Freie trete. Nichts. Keine Truppen, keine Polizei, kein Lynchmob. Durch den Schalldämpfer hat außer Deiner Familie wohl noch niemand bemerkt, was passiert war und wen sie alarmieren würde, wusste ich auch noch nicht. Vielleicht kniet sie noch immer neben Deiner Leiche und weint um Dich, vielleicht hat sie auch schon Deine Leibgarde informiert, die innerhalb von nicht einmal zehn Minuten hier sein kann, zwölf bei dem tiefen Schnee auf den Straßen, denn ich habe noch nicht ein Räumfahrzeug gesehen. In Deinem Land gibt es wohl andere Prioritäten. Ich schaue mich auf der menschenleeren Straße um und beginne meinen Wettlauf mit der Zeit. Zügig aber nicht übereilt wende ich mich nach links und bleibe im Schutz der Hauseingänge und Nebenstraßen, mich immerwährend unauffällig umsehend. Der Schnee ist seit dem frühen Nachmittag unaufhörlich gefallen und liegt nun so hoch, dass man den Unterschied zwischen Gehweg und Straße nur erahnen kann. Meine Stiefel sinken bei jedem Schritt bis über die Knöchel ein und machen es mir nicht gerade leichter, zumal ich schon wieder bei jedem Atemzug solche Schmerzen verspüre, dass ich am liebsten meine Faust gegen einen Laternenmast zimmern oder in eine Hauswand rammen würde. Stattdessen presse ich lieber meine rechte Hand wieder fest auf die schmerzende Stelle, um die erneut einsetzende Blutung im Zaum zu halten, denn ich spüre bereits wie das warme Blut unter meinem Shirt und dem Pullover nach unten rinnt und vom noch nicht lange getrockneten Stoff meines Hosenbundes aufgesogen wird. Mir entfleucht ein wütendes „Fuck“ und meine Disziplin scheint sich gerade mit zu verflüchtigen, denn es war durchaus hörbar. Ein böser Fauxpas, für den ich in der Ausbildung sicherlich zehn Meilen gekriegt hätte. Die ewig gleichen Häuserzüge scheinen an mir vorbei zu ziehen, als ich meinen Weg aus der Stadt fortsetze.

Die Minuten scheinen mir wie Stunden, aber Gott sei Dank habe ich keine so weite Strecke mehr zurückzulegen und ich glaube bereits den großen Stadtpark sehen zu können, hinter dem auch schon bald der Treffpunkt kommen sollte. Insgeheim hoffe ich darauf, dass sie schon auf mich warten und mir vielleicht entgegen kommen würden, denn jeder einzelne Schritt ist ungeheuer anstrengend. Ich schaue auf meine Armbanduhr, nicht mehr lange und es würde auf jeden Fall bemerkt werden, denn der Timer läuft unaufhaltsam gegen Null. Ich überlege ernsthaft, ob ich nicht einen längeren Countdown hätte wählen sollen, wenn die hier schon so langsam sind. Gerade schaue ich mich noch einmal in den stillen Straßen um, als eine Explosion den schwarzen Himmel über der Stadt erleuchtet und deren Druckwelle das Obergeschoss der Stadtvilla mit allem sich ihn ihm befindlichem hinfort bläst. OK, jetzt wissen sie es, denn wer in diesem Haus wohnt, ist jedem Militär bekannt, nicht mehr lange und sie werden die Fußspuren entdecken, die vom Haus weg und direkt zu mir führen. Ich reiße meinen Blick von den fernen Flammen los und beginne auf das Waldstück zu zulaufen.
Vor Schmerz und Anstrengung keuchend, steuere ich die Deckung an, den offenes Feld ist viel zu gefährlich, auch Du hast Heckenschützen, wahrscheinlich sogar selbst ausgebildet und sicherlich skrupelloser, als ich es je sein könnte. Die Berufsehre hat Dir nie viel gegolten. Wie ich hier allerdings so schneckenhaft durch die Straßen laufe, hätte ich mich schon fünfmal erschossen und wäre bereits auf dem heimischen Sofa angekommen. Ich sehe schon den Waldrand und höre im selben Augenblick das Aufheulen der Sirenen, die ein Großfeuer melden. Gerade als ich die letzten Straßen und eine große Kreuzung überquere, erspähe ich das Blaulicht mehrerer Feuerwehrwagen, gefolgt von einem alten Polizeijeep, deren eigene Sirenen fast durch die auf den Hausdächern übertönt werden.
Shit, ich stehe wie eine Laterne mitten zwischen zwei Straßen auf einer Insel und sehe sie bereits auf mich zu kommen, 50 Meter zu den Häusern und 80 zum Park, beides nicht zu schaffen, schon gar nicht in meiner Verfassung. Da bleibt nur die Landsmanntaktik. Ich setze meine Mütze wieder auf und hole schnell einen Flachmann aus der Weste und tue so, als hätte ich einen zu viel getankt, weil ich armer Schlucker Keinen zum Weihnachten feiern habe. Ich hasse dieses Spiel, habe es aber schon mehrfach erfolgreich vorgetragen und hoffe jetzt auf meine schauspielerischen Qualitäten. Gerade noch öffne ich die Flasche, und genehmige mir einen Schluck, wohlgemerkt Tee, als die ersten Wagen mich passieren und ignorieren. Ich drehe mich absichtlich etwas ungelenk um und proste ihnen zu, bzw. hinterher, als der Jeep mich als letztes überholt. Die Sekunden vergehen wie Minuten, als er der Beifahrer mich mustert, etwas zum Fahrer sagt und das Fahrzeug daraufhin langsamer wird. Meine Waffe ist nicht griffbereit und so hebe ich auch auf sie meine Flasche und lalle ihnen „Frohe Weihnachten“ in ihrer Sprache entgegen. Etwas von dem was Du mir beigebracht hast, das ironischerweise bei mir hängen geblieben ist. Sein Blick verändert sich nicht und ich starre viel zu lange zurück, bevor ich mich abwende und über die Straße schwanke, seine Blicke in meinem Rücken. Gerade will ich nach meiner Beretta in der Jacke greifen, als ich höre wie der Wagen wieder Gas gibt und sich entfernt. Ich drehe mich kurz um und trinke noch einen Schluck auf meine Leistung, bevor ich die Flasche verstaue und losrenne. Spätestens wenn sie am Ort des Geschehens ankommen, müsste es bei ihnen Klick machen und dann wissen sie, wo ich zu finden bin. Ich beiße die Zähne zusammen und überhöre die lauter werdenden Warnsignale meines protestierenden Körpers. Endlich erreiche ich den Rand des Parks und tauche in die sich mir bietende Deckung der verschneiten Tannen ein. Stille umfängt mich und außer dem Geräusch des sich bei jedem Schritt unter meinen Stiefeln stauenden Schnees, ist nichts zu hören. Normalerweise würde ich mir jetzt ein Plätzchen suchen, von dem aus ich den Waldrand gut im Auge hätte und würde ihnen erlauben auf 300 Meter ran zu kommen, aber ich habe die Dragunov ja leider hängen lassen!
Einziger Hoffnungsschimmer: Die Verfolger mussten auch zu Fuß hier lang, denn es führen keinerlei Straßen durch dieses Waldgebiet und von ihrem Standort aus dauert es mit dem Auto auch immer noch etwas länger außen herum zu fahren als mitten hindurch zu laufen.
Im Lauf hole ich meine Pistole aus der Jacke, werfe das Magazin aus, überprüfe es auf seinen Inhalt und schiebe es zurück. Acht im Mag, eine im Lauf, zwei Magazine in Reserve, geht mir durch den Kopf. Das wird wohl nicht reichen. Zwar habe ich meine Ausrüstung selber gepackt, aber zur Sicherheit überprüfe ich jede Waffe vor ihrem Einsatz noch einmal. Sicher ist sicher, die Geschichte vom Sniper, der sich verzählt hat und mit einer Kugel im Auge endete, wurde uns oft genug erzählt.
Nur begleitet vom Geräusch meines keuchenden Atems, dringe tiefer in die gespenstische Stille des Waldes vor und werde gerade von der Dunkelheit verschluckt, als ich entfernte Stimmen und Autotüren vernehme. Jetzt haben sie es also begriffen. Kurz darauf höre ich das Bellen mehrerer Hunde und sehe das Aufleuchten von Suchscheinwerfern am Waldrand. Ich laufe noch etwas weiter, kann aber bereits näherkommende Schritte hören. Ich muss meine Rückendeckung sichern, schließlich bin ich allein unterwegs, und so ziehe ich den schweren Rucksack von der Schulter und gehe hinter einer großen Tanne in Deckung, deren Äste von der Last des Schnees tief hinab hängen und mich augenblicklich unsichtbar werden lassen. Erst jetzt merke ich, wie heftig ich atme und diese kurze Pause dringend nötig habe. Im Inneren des Rucksacks, suche ich zielsicher nach einer Claymore und löse das Klettband, welches die Sprengfalle an der Rückwand festhält. Hier im dichtesten Teil des Waldes, ist der Boden nicht überall schneebedeckt und damit fast taghell, so dass ich mir einen guten Platz suchen kann, um sie in den dunklen Boden zu rammen und scharf zu machen. Ich präge mir den Ort ein, schnappe den Sack, atme gequält einmal durch und laufe weiter. Leider habe ich nur die eine Claymore und muss die nächsten beiden Fallen mit ordinären Handgranaten und Draht legen, was mich einige Zeit kosten wird.
Gerade sehe ich mich im schummrigen Licht des Waldes nach einer neuen geeigneten Stelle um, als ich das leise Knacken eines Astes höre. Instinktiv gehe ich in die Hocke und wende meinen Blick in die Richtung, aus der das verdächtige Geräusch gekommen war. Lautlos lasse ich den Rucksack von der Schulter gleiten und ziehe das Messer aus meinem Stiefel, als ich leise und vorsichtige Schritte im Schnee höre. Konzentriert lausche ich auf ihre Lautstärke und den Takt. Nur Einer, aber wie kommt der so schnell hierher? Es hilft nichts, wenn er mich entdecken sollte, würden es ganz schnell Alle sein und somit zu Viele. Um meine blasse Haut zu bedecken, funktioniere ich meine Mütze wieder zur Maske um und bewege mich, so geschmeidig wie es mir noch möglich ist, geduckt zwischen den Bäumen hin und her, immer darauf bedacht, im Mondschatten und auf dem dunklen Teil des Waldbodens zu bleiben und keine solch ohrenbetäubende Geräusche zu machen wie mein Verfolger, den ich bald schon ausmache. Ich male mir den Weg aus, den er gehen wird und er kommt wirklich auf mich zu. Still gehe ich hinter einem knorrigen Baum auf den Knien in Deckung, hebe meine Klinge und versuche meinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Das Knarzen seiner Schritte wird immer lauter und nur einige Sekunden später sehe ich den Lauf seines Gewehres an mir vorbeiziehen. Ich hole aus und durchtrenne von hinten die Sehnen seines rechten Knies, was ihn aufschreiend zu Boden gehen lässt. Ich greife mir den Kragen seiner Jacke und ziehe ihn mit der Linken zu mir, ihm dabei mit Rechts den Mund zuhaltend. Trotz der Dunkelheit kann ich die Panik in seinen Augen sehen und so entreiße ich ihm seine Waffe und schlage ihn mit dem Gewehrkolben KO. Wer weiß denn, ob er das hier freiwillig macht. In meinen Händen halte ich eine AK47, das klischeebehaftetste und bei allen Terroristen auf dieser Welt beliebteste Gewehr, na danke. Ich konnte diese Dinger noch nie ausstehen, aber Angesichts dieser Übermacht hinter mir, werde ich mal nicht so sein. Kurzer Check von Magazin und Sicherung und ich hänge mir das Teil mit dem charakteristischen, gebogenen Magazin um und gehe schleunigst wieder zurück zu meiner Ausrüstung. Ich glaube wieder genug Abstand zwischen mich und sie gebracht zu haben und arbeite weiter an der Rückendeckung.

Ich gehe einige Schlangenlinien rückwärts um ein paar Bäume, um die Spur so breiter aufzufächern und befestige dann eine Granate mit Tape am Stamm einer dünnen Tanne, an einer Engstelle zwischen einem umgestürzten Baum und einem Krater, vermutlich aus dem zweiten Weltkrieg, und ziehe den Draht zu einem anderen Baum wo ich ihn verknote. Meine Finger sind so kalt und meine Atmung so heftig, dass mir der dünne Draht mehrfach zu entkommen droht. Ich greife nach dem Gurt am Sack und renne wieder los, als mir urplötzlich schwindlig wird und ich unglücklich wegrutsche. Ich habe den nächsten Krater gar nicht wahrgenommen und stürze den Abhang hinab, überschlage mich mehrfach und komme erst nach einigen Metern unten an. Ich bekomme keine Luft mehr, habe das Gefühl meine Lungen völlig entleert zu haben. Kurzzeitig blicke ich orientierungslos um mich und fühle, wie der Schnee bereits meine Kleidung kalt und feucht werden lässt. Ich kann den Mond über mir sehen und einige Wolken wie sie, schwarzen Zeppelinen gleich, an ihm vorbei ziehen, da die Kronen der Bäume rund um den Krater lichter sind. Langsam komme ich wieder zu mir und verfolge, schwer die Luft einziehend, den Weg meines Falles mit den Augen zurück zum Rand des Kraters. Etwas unscharf erkenne ich das Gewehr und meinen Rucksack, der einige Meter vor mir zum Liegen gekommen ist und behalte ihn im Auge, als ich mich langsam aufrappele und mich taumelnd auf ihn zu bewege, neben ihm auf die Knie falle und schnell den Inhalt auf seine Vollständigkeit überprüfe. Alles noch da, aber das lauterwerdende Bellen und das unheimliche Leuchten der Taschenlampen zwischen den Bäumen sagen mir, dass ich weiter muss. Ich angele nach der Waffe und nehme eine Hand voll Schnee die ich mir zum Wachwerden ins Gesicht reibe. Darauf hin durchquere ich den Krater und komme wieder an der Stelle vorbei, an der ich zu Liegen gekommen war, und bleibe erschreckt stehen. Wo eben noch mein Körper lag, hatte sich der Schnee dunkelrot gefärbt.
Ich greife reflexartig unter meine Jacke und ziehe die Hand gleich darauf wieder zurück, sie ist über und über mit Blut bedeckt, welches im fahlen Mondlicht fast schwarz wirkt. Der Schock weicht urplötzlich, dem sich ausbreitenden Schmerz, den ich kurzzeitig nicht mehr wahrgenommen habe, der aber bereits wieder brutal auf sich aufmerksam macht. Mein bis dato mit Adrenalin betäubtes Hirn beginnt sich ernsthaft Sorgen zu machen, als die urplötzlich explodierende Claymore meine Gedanken wieder auf das Wesentliche lenkt und ich so schnell wie möglich auf der anderen Seite des Kraters hinauf kraxele. Das Jaulen eines oder mehrerer Hunde und die Schreie ihrer Führer verfolgen mich. Ich gehe im schnellen Schritt, denn rennen kann ich nicht mehr, auf die andere Seite des Waldes zu, die ich meine bereits ausmachen zu können. Nach unendlich erscheinenden einhundert Metern, kommt der Rand in Sicht und ich schöpfe neue Hoffnung, als ich die ersten größeren Häuser ausmache, deren flache Dächer vor meinen Augen auf und ab wanken. An der letzten Baumreihe bleibe ich stehen und sinke erschöpft auf meine Knie, die Rechte wieder auf meine Seite pressend. Ich sehe alles etwas verschwommen und unscharf, nicht gut. Vorsichtshalber ziehe ich mir die schwarze Maske wieder vom Gesicht und verstaue sie in meiner Jackentasche. Dann zücke ich das kleine Objektiv meiner M9, dessen zweifache Vergrößerung ausreichen muss, um die Umgebung vor mir zu checken. Wieder ist alles ruhig, wieder ist alles so verdächtig ruhig, beinahe friedlich, eine Totenstille. Nicht einmal der Schnee fällt, auf dieser Seite des Parks und der Mond erhellt die Straßen die aber auch hier unter einer dichten Decke liegen. Keine Zeit zum Abwarten, die Verfolger kommen näher, gleich müssen sie an der Engstelle vorbeikommen, auch wenn sie die erste Explosion vorsichtiger und langsamer gemacht haben sollte. Ich werfe das Magazin der AK47 aus, schleudere es weg von mir. Die Waffe werfe ich in die Andere Richtung - mit ihr kann ich unmöglich durch die Stadt laufen - verlasse den sicheren Wald und überquere einen verwilderten Parkplatz, an dessen Ende ich mich durch einen, teilweise eingerissenen, Bauzaun quetsche und in eine Nebenstraße einbiege, deren Namen ich gehofft hatte zu lesen, also nicht vom Weg abgekommen bin. Wieder schiebe ich mich an den Hauseingängen vorbei und sehe mich dabei um. Noch sehe ich sie nicht, aber ich höre sie bereits wieder entfernt. In den meisten Häusern brennen keine Lichter mehr, die Menschen sind wohl bereits alle zu Bett gegangen. Das entfernte Grollen einer explodierenden Handgranate ist zu hören und spornt mich an, wusste ich doch jetzt, wo sie sich befanden. Die kleine Straße, auf der ich mich bewege, mündet endlich in die Hauptstraße dieses Stadtteils und ich bleibe an der letzten Häuserecke stehen und riskiere einen Blick. Unendlich erleichtert sehe ich eine schwarze Limousine älteren Baujahres an der übernächsten Kreuzung stehen, deren laufender Motor dichte Schwaden an gräulichen Auspuffgasen in die kalte Luft bläst. Ich sehe die Köpfe von drei Männern, wie ausgemacht. Drei mutige Anhänger der Liberalen, die als Kontaktpersonen und Informanten für diese Mission dienten und mich nun über die Grenze bringen sollen. Mit der Laserzielerfassung am Objektiv blinke ich dreimal kurz in ihre Richtung und werde mit einem zweimaligen Aufleuchten einer Taschenlampe belohnt. Ich schultere meinen Rucksack und biege auf die breite Allee ein, die mit großen dreiflammigen Laternen gesäumt ist, deren Lichter allerdings bereits ausgeschaltet sind. Eine weitere Explosion, dann nichts mehr. Stille.
Das Knarren des Schnees unter den dicken Sohlen meiner Stiefel und mein schwerer Atem sind die einzigen Begleiter, welche ich auf den letzen paar Hundert Metern die Straße hinunter habe, als es plötzlich wieder stark zu schneien beginnt und die dicken Flocken sich erneut der schlafenden Stadt bemächtigen wollen. Sie bleiben in meinen verschwitzen, schwarzen Haaren hängen und schmelzen zu kleinen Wassertropfen, als sie mein Gesicht streifen. Ich wage es leicht zu lächeln, als meine Gedanken abzuschweifen beginnen.

Das Geräusch, welches der Schnee beim Fallen macht, ist nur schwer zu beschreiben. Die meisten Menschen würden sagen, dass er gar kein Geräusch macht, und sie haben auch irgendwie Recht damit, denn eigentlich braucht es noch den Wind, der die Flocken zum tanzen bringt und ihnen somit zu dem säuselnden Lied verhilft, welches sie auf ihrem Weg zur Erde vortragen. Der fallende Schnee dämpft alle Geräusche, mildert sie ab, macht sie weicher und übertönt sie somit auf seine ganz eigene Art. Das ist das eigentliche Geheimnis.

Ich gehe die letzen Meter zum Auto ohne Hetze, die Verfolger werden nicht rechtzeitig hier sein und so erlaube ich meinem Körper seine Schwächen.
Schon kann ich sehen, wer die Insassen sind einer öffnet die hintere Seitentür, winkt mir freundlich zu, als ich im Augenwinkel etwas im Schnee sehe. Ich bleibe stehen, was die anderen beiden Männer dazu veranlasst, ebenfalls auszusteigen und in gebrochenem Englisch nachzufragen, warum ich dies tue. Ich ignoriere sie und wende meinen Blick zur Seite, dann nach hinten und strecke die rechte Hand aus. Auf dem blutigen Leder meines Handschuhs leuchtet ein kleiner roter Punkt auf. Ich schließe die Hand und drehe mich, begleitet von nervöser werdenden Fragen aus dem Auto, ganz um und blicke die lange Allee hinab, bis zu einem großen freistehenden Gebäude an ihrem Ende. Der rote Punkt folgt mir dabei. Mein Rucksack gleitet mir von der Schulter und fällt in den Schnee, während sich der rote Laser auf meiner Brust manifestiert. Ich lege meine Hand auf den Punkt, der auf augenblicklich auf meinen Handrücken überspringt und betrachte ihn kurz. Mein Blick folgt dem Punkt bis auf das Dach des Hochhauses, was für eine Entfernung denke ich, als meine Hand an meinem Körper hinabgleitet und neben meinem Oberschenkel zu liegen kommt. Ich muss leicht lächeln, dankbar über diese Ironie, als mich ein harter Schlag auf die Brust trifft, mich beinahe umwirft, und dem eine Sekunde später ein gewaltiger Donnerhall folgt. Ich reiße die Hand hoch auf meine Brust und sehe hinab. Die Welt scheint sich nur noch in Zeitlupe zu drehen als ich zuerst auf die Knie sinke und dann zur Seite falle, vom Neuschnee aufgefangen werde. Alles neigt sich um 90°, ich spüre die Kälte auf meiner Wange und sehe noch wie meine Hand neben mir zu Liegen kommt bevor einer der drei Insassen hinter dem Auto in Deckung geht und eine Waffe zückt, während die anderen auf mich zu gestürzt kommen. Warum schauen sie so entsetzt? Immer langsamer bewegen sie sich, werden dabei immer unschärfer. Ich fühle, wie sich mit jedem Ausatmen die Luft aus meinen Lungen presst und das Einatmen unmöglich wird. Ich spüre keine Schmerzen mehr, schmecke nur das metallische Blut, welches aus meinem Mundwinkel rinnt und im Schnee versickert, ihn mit seiner Wärme zum Schmelzen bringt. Ihre Stimmen klingen seltsam verzerrt und langsam, als sie nur noch wenige Meter von mir entfernt sind.

Es wird endgültig dunkel um mich und die Zeit bleibt stehen. Steht es also unentschieden zwischen uns, mein Freund?




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Bitte, Ehrlichkeit ist keine Schande und ich kann sie vertragen! *sich in die Taschelügt*


Edit: Hab Dank Watershines Hilfe nochmal ein paar Kommata nachgewürzt!

Smarti
 
*mal wieder aus der anderen Ecke rüberschau*
ja, war halt ne komische Zeit, ich war in Frankreich im Urlaub (mit Familie) und da
hat man einfach nie die Ruhe dafür .__.

ich weiß auch nicht, wie genau du mich für dieses Werk begeistern konntest, aber
es ist dir in jedem Fall gelungen^^ ich hab Toffels Post gelesen und hab jetzt denk
ich ein ziemlich passendes Bild^^ nun denn, dann weiter^^

*des letzte Teilchen les*
...
*Gänsehaut hat*

ich mag dieses letzte Kapitel. ich finde, dass du jede Handlung des Schützen (soweit ich
das beurteilen kann) nachvollziehbar und logisch beschreibst. ich hab das Gefühl, als hätte
ich während des Lesens die ganze Zeit über die Luft angehalten und hätte mit diesem Mann
mitgefiebert. fast, als würde ich die Schritte selbst hören...irgendwie unheimlich o_O
die Gefühlswelt deines Chars, die Tatsache, dass er keineswegs gefühllos ist...dass er zögert,
bis die Pistole in der Hand des Kindes letztendlich dafür sorgt, dass er nicht länger zögert.

einzig die Tatsache, wieso der Char zuerst wirklich Lebenswillen zu besitzen scheint - als er
zum Beispiel trotz seiner tiefen Abneigung gegen die AK47 (von der ich noch nie was gehört
hab ^^"") diese mitnimmt und verwendet und wie er trotz seiner schweren Verletzung kämpft
und versucht bis zum Auto zu kommen, nur um sich dort seelenruhig erschießen zu lassen...

aber irgendwie passt es trotzdem, besonders dank des letzten Satzes.....der hat wirklich gut
gepasst und hat irgendwie das Verhältnis zwischen deinen Chars gut beschrieben...auch wenn
ich ihn traurig fand...weil es im Krieg nie wirklich Gewinner und Verlierer gibt, nur Tote und
Überlebende...

ok, also was ich sagen wollte, dein Schreibstil war wie immer hervorragend und dein wundervoller
Schreibstil hat mich an den Monitor gefesselt...ich freu mich schon auf dein nächstes Werk!

ich meine zwar, ein paar kleine Rechtschreibfehler gefunden zu haben, aber da ich sie selbst nicht
wiederfinde, lass ich es sein ^^" es ist viertel vor vier Uhr morgens und ich kann mich genausogut
verguckt haben ^^"

also in dem Sinne Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal!
noir
 
Hallo Smarti,

hmm… dann hat mich wohl jemand „verraten“ o_O“ Eigentlich wusste, glaub ich, nur Shiny, dass ich hier unter diesem Nick angemeldet bist. Was für ein Mysterium…
Im Deutschen wäre das mit dem Faden alles vollkommen egal, aber im Englischen dann vielleicht nicht. Und wenn niemand, was dazu zu sagen hat, dann bleibt es einfach so, wie es ist und hätte ich nicht übersehen, dass die Übersetzung schon da stand, hätte ich auch nie angefangen, darüber nachzudenken. Also Lieber Schwarzleser: Solltest du Englisch können, dann klär uns doch bitte auf, ob da ein „s“ hin muss oder nicht.
Ich kann verstehen, dass du gegen die Reform bist. Ich bin mir mittlerweile bei vielen Dingen überhaupt nicht mehr sicher, wie man sie schreiben soll. Anfangs haben wir mit der alten Rechtschreibreform angefangen, dann kam die neue, aber die Veränderungen die sie nun an der neuen vorgenommen haben, kenne ich nicht. Dankeschön, liebes Bildungssystem. Wie soll bei dem Chaos, irgendwer wissen, wie man Dinge schreibt…
Ich find es immer schade, wenn gute Autoren für ihre Werke nicht richtig gewürdigt werden, aber ich sollte auch nicht zu doll kritisieren, da ich mir eingestehen muss, dass es auch eine FF-Seite gibt, wo ich diverse FFs gelesen habe, aber nicht angemeldet bin. Schande über mich.
Ich finde, beim Kommies schreiben, sollte Ehrlichkeit auch sein. Sonst bringt es ja dem Autoren nichts. Und wenn es konstruktive Kritik gibt, dann ist diese ja immer gerne gesehen.

Ich werde dich allerdings nicht zusammenstauchen, weil mir da wirklich nichts zu einfällt.
Von Waffen habe ich keine Ahnung, somit haben mir manche Dinge nichts gesagt, aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass mir dieser letzte Teil wieder sehr gut gefallen hat.
Sehr schön, wie die Hauptperson erst noch zögert und dann schießt, als sie die Waffe in den Händen des Jungen sieht. Und das mit der Spurenbeseitigung wurde dann auch noch schnell erledigt^^“
Mir hat der Teil wieder sehr gut gefallen. Vor allem fiebert man so lange mit und hofft auch, dass er durchkommt und dann kurz vor seinem Ziel, wird er doch noch erschossen. Das mit dem roten Punkt auf der Hand hat mir sehr gut gefallen!
Ein paar Sätze, die mir besonders gut gefallen haben:
Wenn ich diese Tür durchschreite bin ich es, der sich im Fadenkreuz befindet. Vom Jäger zum Gejagten mit nur einem Schritt.
Der Satz hat mir richtig gut gefallen.
Das Geräusch, welches der Schnee beim Fallen macht, ist nur schwer zu beschreiben. Die meisten Menschen würden sagen, dass er gar kein Geräusch macht, und sie haben auch irgendwie Recht damit, denn eigentlich braucht es noch den Wind, der die Flocken zum tanzen bringt und ihnen somit zu dem säuselnden Lied verhilft, welches sie auf ihrem Weg zur Erde vortragen. Der fallende Schnee dämpft alle Geräusche, mildert sie ab, macht sie weicher und übertönt sie somit auf seine ganz eigene Art. Das ist das eigentliche Geheimnis.
Erstens hat mir dieser Absatz gut gefallen, weil einen Rückgriff auf den Anfang bedeutet (irgendwie gab es dafür glaub ich ein schönes deutsches Wort, aber es fällt mir nicht ein) und es sind außerdem noch die Gedanken, die ich mir so gemacht habe, als ich über das Geräusch von Schnee beim Fallen nachgedacht habe.
Es wird entgültig dunkel um mich und die Zeit bleibt stehen. Steht es also unentschieden zwischen uns, mein Freund?
Ein toller Abschlusssatz! Ich fand ihn sehr gelungen. Auch wenn endgültig mit „d“ geschrieben wird ;)

Klitzekleinen Rechtschreibfehler gab es, aber die hat Smarti alle weggemacht und damit auch hier keine Spuren zurück bleiben, editiere ich meinen Post auch^^
Die kleine Straße, auf der ich mich befand, mündet endlich in die Hauptstrasse dieses Stadtteils […] …mir ist nicht so ganz klar, warum du Hauptstraße nicht auch mit „ß“ schreibst, obwohl du es doch bei Straße tust… der bleibt stehen, weil ich ihn einfach so toll fand XD"
So, ich hoffe mal, dass ich nichts vergessen habe, was ich noch sagen wollte…

Ansonsten als Schlussfazit, muss ich sagen, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat. Sehr stimmungsvoll und man fiebert die ganze Zeit richtig mit. Der Schreibstil ist auch toll.
Dankeschön für diese Geschichte,

watershine
 
tja...wie gesagt, ein gutes ende macht eine gute geschichte...und dass du diese kür gemeistert hast, stet in meine augen außer frage. dass er diese mission nicht überlebt, habe ich mir schon gedacht...immerhin scheint die ermordung seines erzfeindes sein lebenszweck gewesen zu sein...er war sozusagen das yang zu dessen yin und folglich an dessen schicksal gebunden...wieder ein besipiel für den poetischen tiefgang der story...die gemeine ironie, quasi mit der erlösung vor augen zu sterben ist wohl ein klassiker...man denke da an 'der spion der aus der kälte kam' und ähnliche geschichten
von etwas oberflächlächerer aber nichtsdestotrotz wichtiger bedeutung war natürlich die atmosphärische beschreibung der vorgehensweise des protagonisten und die fand ich einfach fantastisch
was du allerdings gegen die gute alte 'kaschi' hast...hast du zufällig 'lord of war' gesehn? irgendwie kommt mir da der mit beinahe schon erotischer hingabe geführte monolog des protagonisten über dieses gewehr in den sinn:rolleyes:
aber mal ehrlich, du musst dich ja wirklich sehr eingehnd mit dem thema guerilla-taktiken auseinandergesetzt haben...auf jeden fall wirkst du auf diesem gebiet schon ziemlich kompetent^^
die handlungen des namenlosen attentäters wirken einfach stets logisch, (soweit ich es beurteilen kann) realistisch und vor allem menschlich.
du hast ja bereits klargestellt dass du keinen kugelfesten supersoldaten im sinn hast...eben ein profi, der sich aber auch fehltritte gönnt, im wahrsten sinne des wortes.
auf jeden fall würde mich schon eine kleine quellenangabe deinerseits bezüglich dieser ganzen informationen interessieren
und ansonsten...ich denke, ich bin jetzt so ziemlich alles losgeworden
ich meine klar, der krieg gegen die kommata wird nicht über nacht gewonnen, aber was solls...wenn du deinen protagonisten schon kleine schwächen gönnst, musst ja auch du nicht perfekt sein;)

bleibt mir nur noch die ehre...deine story mit 5 sternen zu krönen
auf ein baldiges wiederlesen, hoffich
liebe größe, der toffel
 
Moinsen,

ich dachte, ich beantworte hier mal noch die Kommies. Die würde ich nur ungern unbeantwortet stehen lassen. Aber halt, Einer fehlt noch! Bejita? Wo bist Du?

Dann fange ich mal oben an:


@prince noir: Danke für den ausführlichen Post.
ich hab das Gefühl, als hätte ich während des Lesens die ganze Zeit über die Luft angehalten und hätte mit diesem Mann
mitgefiebert. fast, als würde ich die Schritte selbst hören...irgendwie unheimlich o_O
Wenn Du wüsstest, wie sehr mich das freut und wie erleichtert ich darübr bin, dass es so real rüber kommt. Habe Blut und Wasser geschwitz, nicht nur er.

Hm, es mag ein wenig so rüberkommen, als hätte er sich seelenruhig erschießen lassen, soll es aber nicht. Die Andeutung, dass er nicht überleben wird, steht ja schon im ersten Absatz. Er ist sich dessen durchaus die ganze Zeit bewusst gewesen.
Das ist leichter zu verstehen, wenn man sich mit der Materie und den Techniken, Taktiken etc. ein wenig auskennt.
Er ist halt ein gut ausgebildeter und gedrillter Sniper, bei dem die Erfüllung das Auftrages ganz weit vorne steht, was seine Rückkehr mit einschließt.
Er weiß aber aufgrund seiner eigenen Kenntnisse und Ausbildung auch, dass es in dem Moment, als der andere Schütze ihn im Visier hat, keinen Ausweg mehr gibt. Beim Wegrennen in den Rücken geschossen zu werden, ist jetzt nicht so das Wahre! Deswegen ja auch noch diese, unwichtig erscheinende, Bemerkung am Ende über die Entfernung, er findet es sozusagen bewundernswert, weil er weiß, dass solch ein Schuß nicht leicht ist.
Er weiß einfach, dass er sterben wird und stellt sich seinem Schicksal entgegen, besonders, da der andere Schütze ihm ja sozusagen die Gnade erweist, zu wissen dass es so weit ist. Der Laserpointer auf seiner Brust ist nämlich eigentlich unüblich, verrät er doch die Position des Schützen.
Man könnte sagen, das hat etwas mit der Berufsehre zu tun, man könnte es aber auch lassen.

Ich verrate Dir mal was. Das Fragezeichen hinter dem dem letzten Satz, ist da erst beim posten selber hingekommen.
Da war vorher ein Punkt, aber irgendwas hat noch gefehlt. Und so wirkt es irgendwie besser.
Traurig ist gut, denn Trauer = Emotionen geweckt = hat Smarti gut gemacht!

Ich danke Dir jedenfalls nochmal ganz herzlich, dass Du Dich auf dieses Experiment eingelassen hast und Deine Meinung dazu hinterlassen hast!



@watershine: Hi, ja Mensch, mit Shiny_Cristal hatte ich auch immer viel Spaß. Die könnte hier auch gut ins Forum passen. Schade.

Ich habe das "s" nochmal etwas weiter erörtert und bin zu dem Schluss gekommen, dass es einmal Unterschiede im Sprachgebrauch sind, z.B. zwischen England und den USA und auch in der Übersetzung. "Raster" ist auch eine Übersetzung von Crosshairs, genau wie Fadenkreuz. Ein Raster hat aber mehrere gekreuzte Linien. Bei einer Zurückübersetzung, ist das "s" dann hängengeblieben. Ich lasse es einfach so, habe mich schon dran gewöhnt!

Jetzt zum Wesentlichen:

Sehr schön, wie die Hauptperson erst noch zögert und dann schießt, als sie die Waffe in den Händen des Jungen sieht. Und das mit der Spurenbeseitigung wurde dann auch noch schnell erledigt^^“

Hihi, sage ich doch. Hier wird für alles gesorgt. Das war aber auch wirklich so geplant, mit der Explosion, ist also nicht erst durch Eure Nachfragen entstanden. Ich brauchte sie sozusagen als Startschuss.
Dass Du die Sätze hervorgehoben hast, die Dir besonder gut gefallen haben, finde ich sehr nett. So gewinne ich eher einen Eindruck, was gewirkt hat und was nicht.
Alle Drei, die Du zitiert hast, waren genau so gedacht, auch das Wiederaufgreifen das Anfangs. Das ganz besonders. Die ganze Geschichte hat diesen Satz sozusagen als Basis.

Einen Grund zu finden, warum er den Schuss doch noch ausführt, war garnicht so einfach. Schließlich hat er auch viele gute Erinnerungen an den Freund. Aber ich finde, die Geste mit der Waffe, sagt mehr aus als alle Informationen, die er so bekommen hat. Deshalb musste das da rein.

Das Du mitgefiebert hast, freut mich ganz besonders. Die Handlung so dicht und realistisch zu beschreiben, war ein ganz schöner Brocken. Ich bin froh, dass es geklappt hat!

Auch Dir danke ich nochmal herzlich für Deine Ausführlichen Kommies.
P.s. Die Fehler habe ich eliminiert, könntest Deinen Beitrag also auch editieren, wenn ich das mache, sieht es aus wie Amtsmissbrauch *g*
*überhauptnichteitelist*



@Toffel: Ach, Deine Kommies fassen immer alles so schön zusammen, so wie ich mir das auch gedacht hatte, dass es so beim Leser ankommt.
Das Du eine gewisse Poesie und Tiefgang erkannt hast, ist schon so mit das größte Lob, dass Du mir machen kannst. Danke!
Ebenso die Atmosphäre, die ist mir ja immer besonders wichtig.

Das er nicht überleben wird, steht ja eigendlich schon im ersten Absatz.
Da habe ich mal ein Stilmittel aufgegriffen, welches eigendlich bei längeren Geschichten besser wirkt,
einfach weil man sich besser an die Figuren gewöhnen kann und es dann umso schmerzlicher ist, sie sterben zu lassen.
Ich habe neulich in einem Interview gehört, wie ein Autor sagte: "Die Person des Scharfschützen umgibt etwas trauriges, eine gewisse Bitterkeit", oder so ähnlich. Dass passt sehr gut finde ich, auch wenn ich das erst nach Vollendung gehört habe. Die Idee ist die gleiche.

Ja Mensch, den "Spion" würde ich auch mal wieder sehen wollen.
Wo wir auch schon beim Thema sind, natürlich haben ich "Lord of War" gesehen, ein geiles Stück Film und diese ganzen Nahaufnahmen...
An den Monolog über die Kashi kannich mich auch noch erinnern, obwohl mir etwas davon fehlt, haben telefoniert oder so.
Ich geben ja zu, ohne Kalashnikov auch keine Dragunov, die ich so mag, weil die das Verschlusssystem der AK47 dafür übernommen haben, aber trotzdem.

Das ist eine persönliche Abneigung, sei es das Aussehen, die einschlägige Verwendung in zahlreichen Filmen, Büchern, Spielen oder einfach die Farbe, die mich immer an eine Zecke erinnert.
Da kann das Teil so robust und idiotensicher sein, wie es will, ich mag sie nicht! :goof: Komisches Smarti

Da wären wir schon bei den Quellenangaben: Am einfachsten ist es zu erklären, wenn ich bei mir anfange. Dazu musst Du wissen, dass ich mir so 3-5% meiner Gene mit einem Schwamm teile und Wissen aller Art und besonders die Dinge, die mich interessiren, aufsauge und behalte. Das kann schon Jahre her sein, ein Tropfen Erinnerung und Alles ist wieder da. Von daher war die ganze Basis aus unzähligen gute, wie auch schlechten Filmen und Büchern aus den 80ern und 90ern schon gegeben.
Der Tropfen, der alles wieder aufgefrischt hat, war die kürzliche Anschaffung meiner PS3 nebst Call of Duty 3 und 4.
Ja, Smarti zockt unheimlich gerne, hatte aber fast zwei Jahre keine Zeit dazu. Aber mein Blutdurst wurde durch den einfach überragenden vierten Teil sofort wieder geweckt und zu meiner Freude, kann man da so ziemlich jede meiner Lieblingswaffen benutzen, die ja in den ganzen WWII - Shootern noch garnicht existieren und die ich mir sonst aus Filmchen zurechtraten musste.

Das hat einen ganz gewaltigen Ausschlag gegeben, mich aber nicht so sehr beeinflusst, wie man annehmen mag. Die Vorliebe für bestimmte Waffen und Techniken, hatte ich schon immer und habe mich nur umsomehr gefreut, dass man sie da auch alle einsetzen kann.
Die Claymore z.B. wird generell gerne von Snipern zur Absicherung nach hinten verwendet, damit sich niemand anschleichen und einen von hinten erdolchen kann.

Zu den Guerillataktiken kann ich nur sagen, viele, sehr viele Filme und eine morbide Phantasie, die sich selbstständig die gemeinsten Dinge ausdenkt und sich daran erfreut, wenn die Protagonisten in meinen Geschichten leiden müssen.
Die Technischen Einzelheiten wie Geschossgrößen, Entfernungen, Gewehrarten und deren Verwendung, stehen in einem kleinen schwarzen Buch, da ich mir das auch nicht alles merken kann.

Als ich fertig war mit schreiben, hatte ich so eine Lust auf einschlägiges Filmmaterial, dass ich in die Videothek marschiert bin und mir Filme neuer Bauart ausgeliehen habe. Die wären echt hilfreich gewesen, haben mich aber doch sehr erfreut, weil ich es alles genauso oder ähnlich gemacht habe, also nicht völlig unrealistisch bin. Dem Schwamm sei Dank.

Empfehlenswert sind "Behind Enemy Lines" mit dem unpassenden deutschen Titel "Im Fadenkreuz" mit Owen Wilson in der Hauptrolle. Wahre Begebenheit, etwas amerikanisiert und aufgeblasen. Kann mich aber tatsächlich noch an die Nachrichten erinnern. Bin alt!

Und eine besondere Freude war "Shooter" mit Mark Wahlberg, der auch optisch was hergemacht hat! Der traf so genau meinen Nerv und noch dazu war das Zusatzmaterial eine wahre Fundgrube. Scharfschützentraining, Waffenerklärungen, wie, was warum... Nur, damit der Film authentisch wirkt. Hat er, wie ich finde, auch wenn typusch amerikanisch, ich fand ihn geil!

Aber im Großen und Ganzen, denke ich, es liegt an meiner langen Auseinandersetzung mit dem Thema im Allgemeinen. Ich habe noch Bücher über den Vietnam - Konflikt, die ich vor mehr als zehn Jahren gelesen habe. So was passiert halt, wenn man als kleines Mädchen nur mit den Freunden vom großen Bruder rumhängt und Patronenhülsen auf dem Flugplatz sammelt! *g*
Ich hoffe, ich konnte helfen und bedanke mich auch bei Dir nocheinmal für die geradezu euphorisch machenden Kommentare.

Man liest sich, ob nun bei Dir oder bei mir, lassen wir mal dahingestellt!




So, das war es ersteinmal von meiner Seite, weiter Kommentare bleiben auf jeden Fall nicht unbeantwortet!
 
*gg* Wie schon gesagt: Ab Montag geht es sich zeitlich wieder besser bei m ir aus. Und schon bin ich da.

Ich muss auch sagen, gut ist es so, dass ich mir erst jetzt die notwendige Zeit genommen habe, um die Geschichte gründlich und in einem Rutsch zu lesen. Zum einen, da sie mich wirklich an den Bildschirm gefesselt hat (was im Übrigen doch sehr selten ist) und ich es wohl nicht so ganz vertragen hätte, wenn ich da jetzt einen solchen Cliffhanger entdeckt hätte. Wäre weder meinen Haaren noch meinen Nerven sonderlich gut bekommen ;) Zum anderen hatte ich so die notwendige Zeit, um deiner Geschichte die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Und was soll ich sagen? Es hat sich wohl absolut ausgezahlt. :)

Was schon einmal mit der prinzipiellen Grundidee anfängt, die mir sehr gut gefallen hat. Ich bin da vielleicht nicht so blumig wie Toffel, allerdings muss ich schon sagen, dass die Idee eines Attentates am Weihnachtsabend etwas groteskes an sich hat. Zeitgleich aber auch etwas sehr spannendes, das sich wunderbar in eine sehr persönliche Gesichte verarbeiten lassen kann, wie du es ja auch deutlich bewiesen hast. Das generelle Setting in einem unbekannten Land (Welches aber nicht von ungefähr an Osteuropa erinnert, wenn ich mal vermuten kann) und das Fehlen einer genauen Personen- oder Zeitangabe ist glücklich gewählt. Es gibt vermutlich nichts kitschigeres, als wenn es plötzlich ein böser, böser Ex-Russe wäre, der Verbindungen zur Al Qaida hätte, oder Vergleichbares. Aber gut, so etwas hätte ich dir sowieso nicht zugetraut. ;)

Mal abgesehen von dem generellen Setting haben mir auch die beiden Hauptcharektere sehr gefallen. Zum einen der Sniper, ein gewöhnlicher Soldat, der in seiner menschlichen Komponente durchaus irgendwo Paralellen zu dem Russischen Scharfschützen Zaitsev in "Enemy at the Gates" hat. (Was auch definitiv besser ist als ein Sniper wie in der Tom Berenger-Variante) Der Hauptcharakter ist nicht unverwundbar, im Nahkampf nicht übermenschlich stark, dafür aber klug und gut ausgebildet.
Hauptcharakter Nummer Zwei, der gescheiterte Diktator, der ehemalige Träumer, der zum Tyrannen wurde, wird ja quasi nur über die Erinnerungen seines Freundes beschrieben. Aber selbst dadurch erhält er eine überzeugende Tiefe, auch wenn mich an dieser Stelle doch ein wenig mehr das Warum selbst interessiert hätte. Selbst wenn es der Scharfschützte nicht genau weiß, so hätte er zumindest Vermutungen anstellen können, was einen Menschen zu einer solchen charakterlichen Kehrtwendung treibt. Aber ich denke, die Antwort "von der Macht verdorben" sollte in der Regel ohnehin ausreichen. ^^

An diesem Punkt bin ich allerdings noch ein wenig verwundert wegen der Tatsache, warum er nun alleine hingeschickt wurde. Klar, vielleicht wäre es wirklich gefährlicher gewesen, im Doppelpack aufzutauchen, aber dass sich die Vorgesetzten so leicht überzeugen lassen, die gewöhnlichen Standard-Procedere sausen zu lassen? Hmm...

Der zweite Meckerpunkt, der mir auffällt ist die Sekundärwaffe. Er hat eine M9 Beretta 92, soweit ich das mitbekommen habe. Mit zusätzlichen Visier. Gut, aber warum ohne Schalldämpfer? Wäre das keine Sinnvollere Ergänzung gewesen, die auch das Problem mit der Nummer 2 recht schnell zu einem Ende gebracht hätte? Aber gut, ist wohl eher persönlicher Geschmack von mir nehme ich mal an ^^

Sonst fällt mir eigentlich nichts mehr ein, dass ich bemängeln könnte. Gut gefallen hat mir vor allem auch die Tatsache, dass du die Story nicht mit dem abgefeuerten Schuss selbst, sondern erst nach dem "Ende" der Flucht beendet hast. Gerade das Entkommen vom Ort und die damit verbundenen Aktionen des Hauptcharakters (Das Legen der Sprengfallen, das Vorgaukeln eines Betrunkenen, etc...) war defintiv eines der Höhepunkte. Speziell die letzten Absätze haben meine Vorfreude auf die Auflösung von Satz zu Satz gesteigert und gehören vermutlich zu den spannendsten Dingen, die ich in den letzten Monaten so gelesen habe. Eigentlich hast du die gesamte Gesichte hinweg genau das richtige Tempo gefunden. Es kommt keine Langweile auf, wirkt aber nie wirklich unbeabsichtigt gehetzt.

Tjoa. Mehr fällt mir im Moment einfach nicht ein ^^

Kurzum: haddu gut gemacht! *gg*
 
@Kay: Wahhh, bist Du schnell... So generell jetzt ;)

Tja, das Quartett ist in diesem Moment zu einem Solo zusammengeschrumpft, Angst hatte ich ja trotzdem irgendwie...
Die Fachkundigen sind ja doch immer die fiesesten Kritiker und unter diese Kategorie fällst Du ja nun einmal.

Ich danke Dir von ganzem Herzen für diesen ausführlichen und ehrlichen Kommentar, der mich wirklich sehr, sehr gefreut hat.
Dich an den Bildschirm zu fesseln, war mir eine ausserordentliche Freude, die ich gerne wiederholen würde. *Ideehat*

Ja, Weihnachten... Ich dachte mir, da wäre einfach der günstigste Zeitpunkt. Keine vollen Straßen, keine Leibwachen, gepanzerte Limos etc. Eigentlich ein sehr günstiger Tag, oder?
Ich habe mich sehr darüber gefreut. *g*

"Enemy at the Gates" habe ich im Kino gesehen und seit dem nicht mehr,was mich sehr ärgert, da ich mich noch recht gut an ihn erinnern kann und Zaitzev ebenfalls sehr gelungen fand. An genauere Dialoge oder tiefgründigere Sachen, kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ist vielleicht auch gut so, sonst wäre mein Mann hier ihm vielleicht zu ähnlich geworden.
Und ja, die, mittlerweile dreiteilige, "Sniper" Serie zählt jetzt auch wirklich nicht zu meinen Favoriten!

Nööö, keine Ex Russe und kein Lundgreen/VanDamme/Sonstnochwer auf der anderen Seite, ganz so einfach wollte ich es dann doch nicht haben. Aber die Andeutungen auf die östlichen Gefilde stimmen schon. Das hat sich einfach angeboten. Kurz war ich auch versucht, den genaueren Hintergrund für den Sinneswandel bei meiner Zielperson auch noch zu erörtern, aber das wäre zu lang geworden. Hast Du Dir aber gut zusammengereimt. *Schulterklopf*

Aber stimmt schon, ein paar Gedanken, hätte er sich schon noch machen können. Ich denke, da bin ich den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und habe somit Klischees oder Sinnfehler elegant umgangen. *pfeif*

Zum ersten schmerzlichen Kritikpunkt: Ja, hast Du vollkommen recht. Die Grundidee war eine andere, ohne die militärische Komponente im Hintergrund. In diesem Fall, wäre er dann aber wohl ein Auftragskiller oder Attentäter geworden und das hat mir irgendwie nicht so gefallen. Deshalb musste ich ihn alleine losschicken. Natürlich hätte ich das Fehlen eines Spähers noch damit erklären können, dass es ja nicht um einen Distanzschuss handelt, wo er die Hilfe dringender benötigt hätte, eben für Wind, Entfernung etc., sondern um eine kurze Entfernung und die auch noch in einen geschlossenen Raum hinein.
Aber normal ist es sicher nicht, ich gestehe!

Punkt Zwei: Sch... ich wusste es. Ein fieser Schnitzer, ein richtig fieser, fetter Fehler. Ich wette, er hat den Dämpfer auch noch irgendwo eingesteckt, aber dann genau wie ich nicht merh dran gedacht. *wortefehlen*
Ich brauchte den Messerkampf aber dringlichst für den Aufbau und wenn er ihn einfach so weggeblasen hätte, wäre das ja nicht gegangen. Und ihn von dem Typen entwaffnen zu lassen, wäre unglaubwürdig gewesen. Nicht bei dem Hinterhalt und der Ausbildung. Von da her, reime ich mir da jetzt was auf die dunkle Wohnung und das Mündungsfeuer zusammen und hoffe, es mildert es etwas ab.
Irgendwo in meinen Kopfnotizen steht auch was vom Dämpfer für die Beretta, aber warum die jetzt ohne ist?
Könnte sein, dass ich ihm nicht die Zeit gegeben habe, ihn aufzuschrauben, da er ja gerade beim Auspacken ist, als er den Typen hört. Ich weiß auch nicht, ist halt ein Fehler. Den hast aber auch nur Du gefunden...

Dein letzter Absatz, stimmt mich dann allerdings wieder sehr versöhnlich und tröstet über die dummen Fehlerchen hinweg.
Ich könnte jubelnd durch die Lobby hüpfen, aber die hat große, große Fenster!

Kurzum: haddu gut gemacht! *gg*

Ich drück Dich!
 
haalloo *sich den zaunpfahl aus dem rücken zieht*
dann lesen wir uns also bei dir^^

seltsam...diese schwammgene müssen mir wohl fehlen, denn was die vorlieben in sachen filmen und spielen angeht, überschneiden wir uns doch ziemlich...un trotzdem bin ich noch lange kein so kompetenter guerilla-theoretiker wie du...naja...nachm zivi hättich wohl zeit das nachzuholen^^(hey, jetz fällt mir erstmal die ironie in diesem satz auf:D)

call of duty fand ich auch immer super...aber irgendwann wurde mir das zu überladen...muss wohl irgendwann im zweiten gewesen sein. action un abwechslung ist zwar toll, aber wenn man innerhalb von kaum 5 minuten den toten mg-schützen sowie den toten scharfschützen ersetzen muss, sich danach wieder mit dem karabiner in den graben stürzt und was-weiß-ich-nicht-noch-alles tun muss, fragt man sich doch, ob man in der kompanie der einzige ist, der eine waffe bedienen kann:rolleyes:

call of duty 4 hatte ich vor einigen tagen in der videothek in der hand, hab mich dann aber doch für stalker entschieden...also wenn du auf detailliert nachgebildete waffen 'made in the ostblock' stehst, kannich dir das nur empfehlen...zumal das alles ein wenig authentischer wirkt. aufgesammelte waffen wandern zum beispiel nich als magazin in die munizionsanzeige, sondern man sollte sie (am besten während einer feuerpause^^) auf ihren zustand prüfen und schlechtestenfalls entladen und wegwerfen...der protagonist schleppt sich sonst nämlich auf allen vieren durch das schöne tschernobyl^^
ob deine geliebte dragunov auch schon bis in die zone exportiert wird, kannich dir leider noch nich sagen...ich war schon froh als ich für meine liebgewonnene Ak 74 endlich ein zielfernrohr gefunden hab^^

behind enemy lines sagt mir leider nix..auch nich der (ziemlich sinnentstellende oO) deutsche titel....owen wilson dafür umso mehr...kann der etwa auch ernsthafte rollen spielen?^^
shooter habich gesehn...bei nem kumpel aufm laptop während unserer abschlussfahrt...da war ich aber wieder nich nüchtern und hab nich sooo viel mitbekommen >_< das solltich wohl nachholen^^

hast du eigentlich mal americas army gespielt? das wurde doch mal im auftrag der us armee entwickelt um die jugend wieder ein wenig mehr für den krieg zu begeistern:rolleyes: zu diesem hintergrund muss man glaube ich nix weiter sagen, aber zu diesem zweck waren zumindest die früheren versionen kostenlos un das ding war vom realitätsgrad schon sehr gut...das snipern war ziemlich schwer und infolge dessen war man da als scharfschütze sogar n ziemlicher held und nicht, wie in anderen spielen immer nur der arsch >_<
ich glaube mich zu erinnern, dass man, um für sich die sniperklasse freizuschalten, sogar sone art prüfung ablegen musste...beim sani wars auf jeden fall so...bin mir aber nich mehr ganz sooo sicher^^

ich danke dir auf jeden fall, dass du uns die grundlagen des umsichtien verhaltens deines protagonisten so ausführlich beleuchtet hast...für mich persönlich ist es immer eine freude etwas zu lesen, wenn der autor so spürbar in der materie aufgeht und wenn er dann noch so nachsichtig ist un den leser nicht in einem wulst von zahlen, fakten und fachtermini versinken lässt, ist das natürlich umso besser...und das hast du ja hervorragend bewältigt.

abschließend möchte ich sagen, dass mir, von der story mal abgesehn, deine ausführlichen reaktionen auf leserkommentare wirklich sehr gut gefallen. es gibt dem leser einfach ein gutes gefühl wenn er merkt, dass der autor sich mit seinen kritikpunkten, fragen, lob etc. wirklich auseinandersetzt und sich auch die mühe macht, drauf einzugehen...das hat echt vorbildcharakter...hab mir fest vorgenommen, mir das ebenfalls anzugewöhnen (vorbei sind die zeiten von 'danke für das lob / die kritik, und hier gehts weiter^^)
in diesem sinne...vl kannich dich für den nächsten plausch ja zu mir einladen^^
lg, der toffel
 
wow...
hab alles in einem stück gelesen und es war echt... zum luftanhalten ;) das ende habe ich leider irgendwie kommen sehen :< aber bei so ner story wäre ein "happy end" wohl auch nicht direkt passend. auch wenn es keine db FF war, war es doch angenehm zu lesen, obwohl man sich doch ne menge zusammenreimen musste durch die eher anspielungshafte Hintergrundgeschichte. Aber schätze mal, dass das mit Absicht so gemacht ist.
Tjo =) im großen und ganzen echt düstere Stimmung, obwohl es sehr interessant udn spannend war, besonders wie du die Gefühle des scharfschützen beschrieben hast!

LG, Elenya
 
Update:

@elenya: Danke für den Kommie und den mutigen Schritt, Dich an eine Geschichte zu wagen,
mit deren Thematik Du Dich bisher nicht beschäftigt hast.

@all: Nach nunmehr sechsmonatiger Recherche und Umfagen auf mehreren Kontinenten ^^
und unter verschiedenen, englisch sprechenden Personen, steht es mittlerweile 65 zu 35 für das "s" an Crosshairs.
Begründung, wie Watershine schon angemerkt hatte, der Plural, weil zwei gekreuzte Linien und
die eindeutige Mehrheit eines amerikanischen Freundes, der bei der US - Marine war.

Ich habs also geändert und das "s" hinzugefügt.
Ich hab mich auch schon dran gewöhnt!

Grüße an alle Leser, Smarti
 
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