*post*

*das eigentlich schon ma gepostet hatte**trotzdem post**adb stups* nyo~ XD
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Hojiros Mund öffnete sich und schloss sich wieder, ohne dass Worte hervorkamen. Dann schüttelte er den Kopf und wandte sich zum gehen. „Sie gehört dir.“ Die Tür flog mit einem mit einem Knall zu und Ryo hab die Brauen.
„Lass dir von ihm nichts gefallen.“
Sie hob fragend die rechte Braue. „Er hat mir ja gar nichts getan.“
Ryo überging es, ließ sich in Hojiros Bett fallen und sagte: „Was ist passiert?“
„Hm…“ Sie wusste nicht, was sie hätte antworten können. Ihre Erinnerung war verschwommen, seltsam geblockt.
„Hm?“
„Ich weiß nicht…“ Sie seufzte, suchte nach Worten. „Ich kann mich nicht wirklich erinnern…“
Ryo antwortet nicht; es schien, als habe er ihr nicht zugehört, nicht registriert, was sie gesagt hatte.
Sie fragte nach. „Hörst… du mir zu?“
Er blinzelte, blickte sie einen Moment verwirrt an und schüttelte dann den Kopf, als wollte er einen unangenehmen Gedanken loswerden. „Tut mir leid… ich hab kaum geschlafen…“
Sie nickte, rieb sich die Augen und seufzte. „Schon gut.“
„Aoki will dich sehen…“
Reiko hätte beinahe gekichert; die Situation war so grotesk und ihre Nerven spielten noch nicht ganz mit. Mit einem Seufzen nickte sie und stand auf. „Lassen wir ihn nicht warten…“
Ryo hob die Brauen, folgte ihr jedoch wortlos hinaus.
Und diesmal würde sie Antworten bekommen, auf jeden Fall.
Die Videowand war schwarz und matt und der Raum unbeleuchtet.
„Setz dich.“ Aoki wirkte müde, ausgewrungen.
Sie folgte seiner Aufforderung und er griff nach einer Fernbedienung, die mehr Knöpfe als eine Tastatur zu haben schien, drückte einen von ihnen und deutet dann auf die langsam aufflackernde Videowand.
Das Bild brauchte zwei, drei Minuten, um sich zu stabilisieren, und was sie dann sah überraschte sie nicht besonders; nicht dass sie es erwartet hatte, aber es war nichts, von dem sie nicht gewusst hatte, dass es da sein musste.
Es war ein Profil von ihr. Blutgruppe, Geburtsdatum, voller Name…
Aoki tat irgendetwas und plötzlich wurde eine Stelle im Profil markiert, die mit ‚DNA-Werte’ beschriftet war.
„Deshalb bist du hier.“
Sie hob fragend die Brauen und in dem Textabsatz ‚DNA-Werte’ wurde eine halbe Zeile Zahlenkombinationen markiert.
„Dieser Strang kommt nur bei nullkommanulleins Prozent aller Menschen vor.“
Reiko sah ihn weiter fragend an. Sie verstand nicht wirklich worauf er hinaus wollte, oder wollte es nicht verstehen. „Und?“
„Es ist eine Sequenz, die anscheinend für telekinetische, telepathische und übernatürliche Kräfte verantwortlich ist.“
Reiko hätte beinahe laut aufgelacht. „Sie müssen sich täuschen. Ich besitze keine übernatürlichen Kräfte oder so etwas.“
Aoki lächelte sanft. „Ich weiß. Das ist normal. Das zeigt sich auch in der Regel erst um den siebzehnten Geburtstag.“
Der Satz hatte einen starken Aber-Nachgeschmack. Sie fragte nach und Aoki nickte. „Wir haben den Prozess beschleunigt.“
„Aha.“ Gut, sie bekam nun Antworten; der nächste Schritt war also, diese auch zu verstehen. „Warum bin ich hier?“
Er ignorierte ihre Frage, griff wieder zu Fernbedienung und das Bild wechselte.
Der Anblick dessen, was auf zu sehen war, bereitete ihr Übelkeit, nicht nur körperlich; auch ihr Geist wand sich wie unter Qualen.
Das Bild zeigte ein Mädchen, in ihren Alter, vielleicht auch etwas älter.
Sie lag auf einem Bett, war bis auf ein weißes Leinennachthemd völlig nackt, und neben ihrem Kopf gab ein Herz-Rhythmus-Messer sein monotones Piepen von sich.
„Ihr Name war Mary.“
„War?“
„Sie lebt nicht mehr.“
Das Mädchen wandte den Kopf, sah sie an, aus Augen, die leerer waren, als alles was sie zuvor gesehen hatte.
Reikos Magen drehte sich um. „Was… was ist mit ihr passiert?“
„Du siehst es auch, nicht wahr?“
Sie nickte, konnte den Blick nicht mehr dem Grauen wenden, das sich in Form eines fünfzehn Jahre alten Mädchen, vor ihr abspielte.
„Für manche liegt sie da einfach nur im Wachkoma, mehr nicht.“
„Aber?“
„Es gibt etwas, das sich biokinetisches Feld nennt. Jeder Mensch trägt so etwas in sich. Die meisten in eher bescheidenen Ausmaß, wenige in einem, das ihnen erlaubt, ihre Umwelt und ihre eignen Körper zu beeinflussen.“
Sie blickte ihn auffordernd an; da waren Antworten, und sie begann sie zu verstehen. Der Moment war kostbar wie ein Wassertropfen auf einem Sandkorn.
„Mary wäre jetzt dreiundvierzig. Ihr BK-Field verschwand als sie vierzehn war. Sie war mehrer Tage verschwunden gewesen und dann hatte man sie in diesem Zustand wieder gefunden. In ihrem Hirn war nichts mehr, als Fleisch und ein Paar Magnetfelder, die man auch bei Hühnern findet, deren Kopf abgehackt wurde.“
Reiko schluckte und zwang sich, genau zuzuhören. Der Moment war ja kostbar.
„Die Energie eines Menschen verschwindet nicht einfach so; schon gar nicht wenn der Mensch selbst noch ‚lebt’.“ Aoki machte eine Pause, schien ihre Reaktion zu beobachten und fuhr dann fort: „Damals wusste man nicht, was geschehen war. Heute wissen wir es und kämpfen dagegen.“
Reiko schwieg; sie wusste, er erwartet, dass sie etwas erwiderte, etwas fragte, aber da war nichts, was sie hätte wissen wollen.
Aoki seufzte und fuhr fort. „Ich habe dir ja vorhin von den wenigen Menschen erzählt, deren BK-Field die Norm übersteigt. Nun, alle diese Menschen enthalten diese DNA-Sequenz.“ Das Bild wechselte zurück zu ihrem Profil und den ihr unverständlichen markierten Zahlencodes.
„Du bist nicht hier, weil du es willst. Und wir bitten dich auch um nichts. Du wirst tun, was du tun musst.“ Aoki klang kalt. „Du trägst diese Sequenz in dir, sie ist bereits von uns aktiviert worden. In diesem Fall geht um mehr, als du dir vielleicht denken kannst. Der freie Wille spielt hier keine Rolle. Du kehrst nicht nach Japan zurück, du bleibst hier und wirst Hikari Koudou ersetzen.“