SnowWhite
Mensch
Hallo zusammen!
Da melde ich mich auch mal wieder..
@Mila: Kurz, aber wie immer nett
Danke dir.
@canola & stLynx: Arghs, was soll ich da jetzt zu meiner Verteidigung sagen? .. sweatdrop Aber auch euch danke dafür, dass es euch trotzdem gefallen hat
@Rei_Ayanami: Hey, ein neues Gesicht, hallo!
Freut mich, dass es dir gefällt und du auch mitliest 
So, und mein neues Teilchen für euch. Mal kurz was dazu: ein wenig Aufklärung muss doch sein, oder? Ja *nickt*, finde ich auch. Trotzdem sind solche Teile immer irgendwie.. aufklärend
. Bildet euch selbst eine Meinung:
Kapitel o1: Entbehrlich
Akt o5
Ruth duschte extrem lange, aber das war mir nur recht. Ich hätte sie vermutlich nur wieder angezankt, wenn sie mit mir im selben Raum gesessen hätte. Einfach so, aus Kränkung heraus. Ruth stellte mich mit Absicht vor Rätsel, die ich gefälligst zu lösen hatte, und außerdem erschien mir ihre ständige Gelassenheit mittlerweile doch verhöhnend und berechnend. Nichts mit Sachlichkeit.
Sie hatte in einigen Punkten zwar recht, ich war – auf eine verquere Art und Weise – stolz darauf gewesen, die erste und einzige Telepathin in einer von der Regierung geleiteten Forschungsanlage zu sein, als ich vor vier Monaten hierher kam, aber deswegen brauchte sie mich noch lange nicht so zu behandeln! Ich meine, wer genießt es denn nicht, die vollkommene Aufmerksamkeit hoher Wissenschaftler zu bekommen?
In Anbetracht der Tatsache, dass sie mich gegen meinen Willen hier festhielten (und uns – mich – seit neuestem offenbar für entbehrlich hielten), war meine Euphorie zwar etwas gedämpft gewesen, aber richtig schlimm hatte ich es die erste Woche noch nicht gefunden.
Das kam erst, als ich erfahren hatte, dass man mich draußen in der Welt >tot gemacht< hatte und dass ich offiziell – jedenfalls so offiziell wie möglich – ein Forschungsobjekt der Regierung war, der Regierung also praktisch gehörte.
Und das schlimmste daran war: Ich konnte nicht einmal was dafür.
Die Mutationen, weswegen wir alle überhaupt hier waren, kamen nämlich nur zustande, weil unsere Eltern vor und während der Schwangerschaft eine bestimmte Droge konsumiert hatten, die die Gene irgendwie mutieren ließ. Das Problem an der ganzen Sache war nur, dass diese Droge extrem tödlich war und manche Junkies schon nach dem einmaligen Ausprobieren starben. Normalerweise gab es auch für die betroffenen Babys nur eine minimale Überlebenschance und von den zwanzig aus hundert Säuglingen, die drogensüchtige Eltern hatten, starben bereits neun direkt nach der Geburt. Weitere acht wiesen schwerwiegende, mitunter tödliche Behinderungen auf und in der Regel starben zwei von diesen zwanzig aufgrund der Nachlässigkeit mancher Eltern oder weil diese ihr Kind plötzlich doch nicht mehr wollten und eigenhändig töteten.
Und das eine Kind, welches noch übrig blieb, besaß mutierte Gene und hatte irgendeine Fähigkeit vorzuweisen, die diese Wandlung nach sich zog.
Meine war, wie gesagt, Telepathie. Allerdings war ich, wo ich doch schon mal das Eine aus zwanzig war, das überlebt hatte, von meiner Mutation sehr enttäuscht gewesen. Ich hätte viel lieber wie Ruth Feuer erschaffen wollen, da ich mit Telepathie wirklich nur die Gespräche im Geist verband. Allerdings war Telepathie unter den durchgekommen Wandlungen eine Rarität und von daher war ich auf eine andere Art gesehen, schon stolz gewesen, als sich die Wissenschaftler die erste Woche über ausschließlich mit mir beschäftigt hatten.
Dann ließ ihr Interesse an mir jedoch nach, obschon ich mir keinen Grund dafür erklären konnte. Jetzt hatte ich einen: Geistgespräche war nicht alles, was Telepathen konnten. Die Wissenschaftler waren schlichtweg enttäuscht von mir gewesen.
Aber, was konnte ich denn noch?
Meine Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem aufgeschlagenen Buch auf meinen Knien zu, mit dem ich in der letzten Viertelstunde jedoch nicht wirklich weitergekommen war. Dafür war ich mit meinen Gedanken einfach nicht richtig beisammen und ständig las ich lustlos nur einen einzigen Satz (>Er lief ihr hastig hinterher, um sie noch zu erreichen. Er lief ihr hastig hinterher, um sie noch zu erreichen. Er lief ihr hastig hinterher, um sie noch zu erreichen. Er lief ...<). Ein leises Schluchzen unterbrach mich jedoch und ich sah von meiner überaus fesselnden Lektüre auf. Papier wurde von der Klopapierrolle abgerissen und ich hörte Ruth, wie sie sich bemühte, leise die Nase zu schnäuzen. Offenbar war ihr Billy wieder in den Sinn gekommen.
Billy ... War er denn nun wirklich tot ... oder nicht? So genau wusste ich das immer noch nicht. Ruth behauptete ja, Nelly behauptete ja und das reichte Brad offensichtlich auch aus, um ja zu behaupten. Aber hatte es denn irgendeiner von ihnen tatsächlich mit eigenen Augen gesehen? Schwarz eingefroren. Mein Gott, was versteht man nur darunter?
„Seine Seele wurde mit Dunkelheit ausgefüllt“, antwortete mir unvermittelt Ruth, sodass ich zusammenzuckte und zum Bad hinübersah. Ihr braunes, kurzes Haar war noch klatschnass und hing ihr in Strähnen vom Kopf, sodass es auf ihr weißes Nachthemd tropfte, aber ihre mausgrauen Augen blickten mich direkt an, wie sie da so unter dem Türrahmen stand. „Dunkle Energieladungen haben ihn getötet. Ich habe es gesehen.“
Meine Verwunderung darüber, wie sie hatte wissen können, was ich gerade gedacht hatte, wurde nur von dem Schwachsinn übertrumpft, den sie mir nun schon wieder auftischen wollte. „Gesehen? Ruth, du warst nicht dabei.“ Meine Stimme klang schneidend und endgültig und wieder einmal fragte ich mich, ob die Frau nicht einfach verrückt war. Sie ging durch das Zimmer, setzte sich auf ihr Bett und sah hinauf zu dem vergitterten Fenster. Es sah nicht so aus, als hatte sie vor, mir zu antworten. „Außerdem ... woher weißt du, was ich gerade gedacht habe?“ Ich sah sie mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen an.
„Du denkst zu laut. Wundert mich, dass Brad dich nicht hören kann.“ Ich konnte sie nur verständnislos ansehen. „Willst du es nicht verstehen, Ada? Ich bin eine Telepathin und dein Geist ist für mich wie ein offenes Buch, das ich schon hundertmal gelesen habe.“ Sie wandte mir ihren Blick zu. Gerade im richtigen Moment, denn auf meinem Gesicht huschten kurze Schatten der Angst hinweg. Konnte sie wirklich direkt in mich hineinsehen? „Oh ja. Bei dir ist es fast leichter als bei anderen Menschen. Und du bist eine Telepathin.“
„Wie ... ?“ Ich schüttelte stumm den Kopf. Ruth machte mir mehr und mehr angst.
„Ich ... ich habe mich auch in Billys Geist eingeklinkt ...“, erzählte sie zögerlich. „Er hat das gehasst. Er versteht nicht ... er verstand nicht, wieso ich diese Fähigkeiten habe und er nicht.“ Sie verstummte und blickte zu Boden. „Aber ich denke ... ich denke ... als er ... starb, war es ... in Ordnung. Ich ... ich ...“ Erneut brach sie ab und ich war klug genug, sie nicht zu unterbrechen. Vielleicht war es die erste kluge Entscheidung in meinem Leben, bestimmt aber das erste Mal, dass mir auch gar nichts als Erwiderung einfallen wollte. Ruth hatte also auch endlich einmal die Gelegenheit, etwas von sich zu erzählen.
Seit langem die erste.
„Ich habe mich ... in seinen Verstand eingeklinkt. Das ist ... das ist so, als würdest du seine Empfindungen sehen. Das, was er durchlebt. Seine Gedanken. Und als ... als es passiert ist, da ... da ...“ Sie unterdrückte ein Schniefen. Ihr Augen schimmerten bereits wieder gefährlich. „Etwas ... hat sich in ihn gedrängt. Etwas Dunkles, Mächtiges. Und es hat alles Leben aus ihm herausgepresst, bis ... bis es nur noch schwarz war und ich ... und ich aus seinem Geist verbannt wurde. Da ... da war nichts mehr ...“ Ihre Stimme war wieder nur ein dünnes Flüstern, das es mir schwer machte, sie überhaupt zu verstehen. Das Grauen in ihrer Stimme war jedoch nicht zu überhören.
Ich sagte noch immer nichts, sondern saß nur starr und stumm mit meinem Buch auf den Knien da und schaute sie an. Ein leises Gefühl von Mitleid für Ruth und Trauer um Billy kam in mir hoch und ich musste unerwartet kräftig schlucken, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden.
Ruth hob den Kopf und ihr Blick begegnete meinem. Tränenspuren zeichneten ihr Gesicht. „Da ist irgendetwas, Ada. Sie haben irgendetwas, dass diese Macht hat. Diese schreckliche Macht ...“ Der Rest des Satzes ging in einem erneuten Weinkrampf unter, dem Ruth sich mit Zurückhaltung hingab. Sie zog die Knie ganz dicht an ihren Körper, schlang die Arme darum und legte den Kopf auf ihre Beine, während sie hin und her wippte und leise weinte.
Ich sah ihr kurz dabei zu. Dann legte ich mein Buch weg, rutschte vom Bett herunter, stieg auf ihrs und nahm sie, ohne weiter zu überlegen, in die Arme. Ruth klammerte sich sofort dankbar an mich und vergaß ihre Zurückhaltung, die sie aus Rücksicht auf meine schwachen Nerven aufrecht erhalten hatte.
Ihre nassen Haare tropften auf mein Nachthemd. Meine Augen brannten.
__________________________________________________________________
to be continued..
Und sorry nochmal dafür, dass es etwas länger gedauert hat .. sweatdrop
Danke für's Lesen
- SnowWhite
Da melde ich mich auch mal wieder..

@Mila: Kurz, aber wie immer nett

@canola & stLynx: Arghs, was soll ich da jetzt zu meiner Verteidigung sagen? .. sweatdrop Aber auch euch danke dafür, dass es euch trotzdem gefallen hat

@Rei_Ayanami: Hey, ein neues Gesicht, hallo!


So, und mein neues Teilchen für euch. Mal kurz was dazu: ein wenig Aufklärung muss doch sein, oder? Ja *nickt*, finde ich auch. Trotzdem sind solche Teile immer irgendwie.. aufklärend

Kapitel o1: Entbehrlich
Akt o5
Ruth duschte extrem lange, aber das war mir nur recht. Ich hätte sie vermutlich nur wieder angezankt, wenn sie mit mir im selben Raum gesessen hätte. Einfach so, aus Kränkung heraus. Ruth stellte mich mit Absicht vor Rätsel, die ich gefälligst zu lösen hatte, und außerdem erschien mir ihre ständige Gelassenheit mittlerweile doch verhöhnend und berechnend. Nichts mit Sachlichkeit.
Sie hatte in einigen Punkten zwar recht, ich war – auf eine verquere Art und Weise – stolz darauf gewesen, die erste und einzige Telepathin in einer von der Regierung geleiteten Forschungsanlage zu sein, als ich vor vier Monaten hierher kam, aber deswegen brauchte sie mich noch lange nicht so zu behandeln! Ich meine, wer genießt es denn nicht, die vollkommene Aufmerksamkeit hoher Wissenschaftler zu bekommen?
In Anbetracht der Tatsache, dass sie mich gegen meinen Willen hier festhielten (und uns – mich – seit neuestem offenbar für entbehrlich hielten), war meine Euphorie zwar etwas gedämpft gewesen, aber richtig schlimm hatte ich es die erste Woche noch nicht gefunden.
Das kam erst, als ich erfahren hatte, dass man mich draußen in der Welt >tot gemacht< hatte und dass ich offiziell – jedenfalls so offiziell wie möglich – ein Forschungsobjekt der Regierung war, der Regierung also praktisch gehörte.
Und das schlimmste daran war: Ich konnte nicht einmal was dafür.
Die Mutationen, weswegen wir alle überhaupt hier waren, kamen nämlich nur zustande, weil unsere Eltern vor und während der Schwangerschaft eine bestimmte Droge konsumiert hatten, die die Gene irgendwie mutieren ließ. Das Problem an der ganzen Sache war nur, dass diese Droge extrem tödlich war und manche Junkies schon nach dem einmaligen Ausprobieren starben. Normalerweise gab es auch für die betroffenen Babys nur eine minimale Überlebenschance und von den zwanzig aus hundert Säuglingen, die drogensüchtige Eltern hatten, starben bereits neun direkt nach der Geburt. Weitere acht wiesen schwerwiegende, mitunter tödliche Behinderungen auf und in der Regel starben zwei von diesen zwanzig aufgrund der Nachlässigkeit mancher Eltern oder weil diese ihr Kind plötzlich doch nicht mehr wollten und eigenhändig töteten.
Und das eine Kind, welches noch übrig blieb, besaß mutierte Gene und hatte irgendeine Fähigkeit vorzuweisen, die diese Wandlung nach sich zog.
Meine war, wie gesagt, Telepathie. Allerdings war ich, wo ich doch schon mal das Eine aus zwanzig war, das überlebt hatte, von meiner Mutation sehr enttäuscht gewesen. Ich hätte viel lieber wie Ruth Feuer erschaffen wollen, da ich mit Telepathie wirklich nur die Gespräche im Geist verband. Allerdings war Telepathie unter den durchgekommen Wandlungen eine Rarität und von daher war ich auf eine andere Art gesehen, schon stolz gewesen, als sich die Wissenschaftler die erste Woche über ausschließlich mit mir beschäftigt hatten.
Dann ließ ihr Interesse an mir jedoch nach, obschon ich mir keinen Grund dafür erklären konnte. Jetzt hatte ich einen: Geistgespräche war nicht alles, was Telepathen konnten. Die Wissenschaftler waren schlichtweg enttäuscht von mir gewesen.
Aber, was konnte ich denn noch?
Meine Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem aufgeschlagenen Buch auf meinen Knien zu, mit dem ich in der letzten Viertelstunde jedoch nicht wirklich weitergekommen war. Dafür war ich mit meinen Gedanken einfach nicht richtig beisammen und ständig las ich lustlos nur einen einzigen Satz (>Er lief ihr hastig hinterher, um sie noch zu erreichen. Er lief ihr hastig hinterher, um sie noch zu erreichen. Er lief ihr hastig hinterher, um sie noch zu erreichen. Er lief ...<). Ein leises Schluchzen unterbrach mich jedoch und ich sah von meiner überaus fesselnden Lektüre auf. Papier wurde von der Klopapierrolle abgerissen und ich hörte Ruth, wie sie sich bemühte, leise die Nase zu schnäuzen. Offenbar war ihr Billy wieder in den Sinn gekommen.
Billy ... War er denn nun wirklich tot ... oder nicht? So genau wusste ich das immer noch nicht. Ruth behauptete ja, Nelly behauptete ja und das reichte Brad offensichtlich auch aus, um ja zu behaupten. Aber hatte es denn irgendeiner von ihnen tatsächlich mit eigenen Augen gesehen? Schwarz eingefroren. Mein Gott, was versteht man nur darunter?
„Seine Seele wurde mit Dunkelheit ausgefüllt“, antwortete mir unvermittelt Ruth, sodass ich zusammenzuckte und zum Bad hinübersah. Ihr braunes, kurzes Haar war noch klatschnass und hing ihr in Strähnen vom Kopf, sodass es auf ihr weißes Nachthemd tropfte, aber ihre mausgrauen Augen blickten mich direkt an, wie sie da so unter dem Türrahmen stand. „Dunkle Energieladungen haben ihn getötet. Ich habe es gesehen.“
Meine Verwunderung darüber, wie sie hatte wissen können, was ich gerade gedacht hatte, wurde nur von dem Schwachsinn übertrumpft, den sie mir nun schon wieder auftischen wollte. „Gesehen? Ruth, du warst nicht dabei.“ Meine Stimme klang schneidend und endgültig und wieder einmal fragte ich mich, ob die Frau nicht einfach verrückt war. Sie ging durch das Zimmer, setzte sich auf ihr Bett und sah hinauf zu dem vergitterten Fenster. Es sah nicht so aus, als hatte sie vor, mir zu antworten. „Außerdem ... woher weißt du, was ich gerade gedacht habe?“ Ich sah sie mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen an.
„Du denkst zu laut. Wundert mich, dass Brad dich nicht hören kann.“ Ich konnte sie nur verständnislos ansehen. „Willst du es nicht verstehen, Ada? Ich bin eine Telepathin und dein Geist ist für mich wie ein offenes Buch, das ich schon hundertmal gelesen habe.“ Sie wandte mir ihren Blick zu. Gerade im richtigen Moment, denn auf meinem Gesicht huschten kurze Schatten der Angst hinweg. Konnte sie wirklich direkt in mich hineinsehen? „Oh ja. Bei dir ist es fast leichter als bei anderen Menschen. Und du bist eine Telepathin.“
„Wie ... ?“ Ich schüttelte stumm den Kopf. Ruth machte mir mehr und mehr angst.
„Ich ... ich habe mich auch in Billys Geist eingeklinkt ...“, erzählte sie zögerlich. „Er hat das gehasst. Er versteht nicht ... er verstand nicht, wieso ich diese Fähigkeiten habe und er nicht.“ Sie verstummte und blickte zu Boden. „Aber ich denke ... ich denke ... als er ... starb, war es ... in Ordnung. Ich ... ich ...“ Erneut brach sie ab und ich war klug genug, sie nicht zu unterbrechen. Vielleicht war es die erste kluge Entscheidung in meinem Leben, bestimmt aber das erste Mal, dass mir auch gar nichts als Erwiderung einfallen wollte. Ruth hatte also auch endlich einmal die Gelegenheit, etwas von sich zu erzählen.
Seit langem die erste.
„Ich habe mich ... in seinen Verstand eingeklinkt. Das ist ... das ist so, als würdest du seine Empfindungen sehen. Das, was er durchlebt. Seine Gedanken. Und als ... als es passiert ist, da ... da ...“ Sie unterdrückte ein Schniefen. Ihr Augen schimmerten bereits wieder gefährlich. „Etwas ... hat sich in ihn gedrängt. Etwas Dunkles, Mächtiges. Und es hat alles Leben aus ihm herausgepresst, bis ... bis es nur noch schwarz war und ich ... und ich aus seinem Geist verbannt wurde. Da ... da war nichts mehr ...“ Ihre Stimme war wieder nur ein dünnes Flüstern, das es mir schwer machte, sie überhaupt zu verstehen. Das Grauen in ihrer Stimme war jedoch nicht zu überhören.
Ich sagte noch immer nichts, sondern saß nur starr und stumm mit meinem Buch auf den Knien da und schaute sie an. Ein leises Gefühl von Mitleid für Ruth und Trauer um Billy kam in mir hoch und ich musste unerwartet kräftig schlucken, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden.
Ruth hob den Kopf und ihr Blick begegnete meinem. Tränenspuren zeichneten ihr Gesicht. „Da ist irgendetwas, Ada. Sie haben irgendetwas, dass diese Macht hat. Diese schreckliche Macht ...“ Der Rest des Satzes ging in einem erneuten Weinkrampf unter, dem Ruth sich mit Zurückhaltung hingab. Sie zog die Knie ganz dicht an ihren Körper, schlang die Arme darum und legte den Kopf auf ihre Beine, während sie hin und her wippte und leise weinte.
Ich sah ihr kurz dabei zu. Dann legte ich mein Buch weg, rutschte vom Bett herunter, stieg auf ihrs und nahm sie, ohne weiter zu überlegen, in die Arme. Ruth klammerte sich sofort dankbar an mich und vergaß ihre Zurückhaltung, die sie aus Rücksicht auf meine schwachen Nerven aufrecht erhalten hatte.
Ihre nassen Haare tropften auf mein Nachthemd. Meine Augen brannten.
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to be continued..
Und sorry nochmal dafür, dass es etwas länger gedauert hat .. sweatdrop
Danke für's Lesen
- SnowWhite