Changes [Original]

SnowWhite

Mensch
Hallo zusammen!
Ich wollte euch mal was von meinem Geschreibsel präsentieren. Noch weiß ich nicht genau, wo das alles hinführen soll, aber ich hab schon ein paar Seiten beisammen, so schnell ist also kein Ende in Sicht :p !
Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Die Charaktere sind allein meinem verqueren Hirn entsprungen sowie die FF an sich auch. Klauen ist selbstverständlich verboten!

Okay, dann leg ich mal los. Kritik ist in jeder Form erwünscht :)


C H A N G E S
By SnowWhite



Prolog
„Chester!“, brüllte ich aus Leibeskräften und rannte den regennassen Hang hinauf. Wind und Niederschlag peitschten mir erbarmungslos ins Gesicht, als wollten sie mich zurücktreiben, mich aufhalten. „Chester, nein! Tu es nicht!“ Ich rutschte auf dem nassen Gras aus und fiel der Länge nach unsanft auf den Boden. Mein Herz hämmerte unkontrolliert laut in meiner Brust, als ich entsetzt aufsah, um nichts zu verpassen.
Aber am liebsten hätte ich alles verpasst. Einfach an der Uhr des Lebens gedreht, um nochmal von vorne zu beginnen.
Andererseits konnte ich meinen Blick nun nicht mehr von dem jungen Mann am Abhang nehmen. Die Steine waren ins Rollen gebracht worden und ob ich es wollte oder nicht: Ich wusste, wo sie landen und was sie auf ihrem Weg dahin alles niederwalzen würden, schon niedergewalzt hatten. Verdammt, es war doch schon beinahe alles zu Ende!

„Chester!“, schrie ich noch mal und meine Stimme war in ein hysterisches Kreischen umgekippt. Verzweifelt rappelte ich mich wieder auf die Beine und hastete den glitschigen Hügel hinauf. Der Himmel hatte noch immer seine Schleusen so weit geöffnet, als wollte er die Welt in einer zweiten, alles reinwaschenden Sintflut ertränken, als wollte eine höhere Macht einen neuen Versuch mit der Menschheit starten, dafür jedoch die ausgediente Variante zunächst vom Erdboden tilgen.
Die höhere Macht stand direkt vor mir.

Mein Herz drohte in meiner Brust zu zerspringen, als der Mann am Abhang sich noch immer nicht zu mir umgewandt hatte. Er hörte mich, da war ich ganz sicher, aber ... hörte er mich? Oder war ich für ihn mittlerweile nicht mehr als jede einzelne Stimme, die in seinen einundzwanzig Lebensjahren auf ihn eingeredet hatte? „Chester!“ Er musste sich umdrehen, er musste einfach! Verflucht, das konnte doch nicht alles gewesen sein! Er konnte doch nicht ausgerechnet jetzt mit sich und der Welt abrechnen!

Dreh dich um, dreh dich um, dreh dich um, dreh dich um, flehte ich im Takt meiner sprintenden Schritte, die nicht weniger bis zu meinem Ziel werden wollten. Sieh mich an!
Endlich erreichte ich vollkommen außer Atem den schlanken Mann am Rande des Hangs und mein erster instinktiver Impuls war, nach ihm zu greifen und ihn kräftig aus seinen Tagträumen herauszuschütteln, dass er zurück zu mir fiel.
Aber ich konnte ihn nicht berühren.

Die um ihn herum angestaute Energie entlud sich unvermittelt, als ich seinen Arm fassen wollte, und ich wurde von der Druckwelle hilflos nach hinten geschleudert. Rücklings landete ich einige Meter von ihm entfernt auf dem durchnässten Boden, aber da meine Kleidung mir mittlerweile selber wie eine zweite Haut am Leib klebte, bemerkte ich den vielen Regen schon gar nicht mehr. Er gehörte einfach dazu.

„Chester!“, rief ich ihn nochmals an und näherte mich ihm wieder, diesmal jedoch vorsichtiger, obschon mein trommelndes Herz mich ungeduldig zur Eile trieb. Ich konnte meine Angst beinahe riechen. „Chester, ich bin’s, erkennst du mich denn nicht wieder?“ Ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme einen nervösen Klang hatte, der sie zittern ließ. Diesmal war es Panik, die ich beim Aussprechen dieser Worte verspürte; Panik vor der Reaktion. Würde er mich überhaupt wiedererkennen? Oder hatte Hass schon längst alle Erinnerungen und Gefühle aus ihm verbannt und ihn zu seiner willenlosen Marionette gemacht?

Gegen meinen Willen spürte ich ein explodierendes Gefühl von Verzweiflung und Hilflosigkeit in meinem Bauch, als er sich nicht rührte und weiter wie gebannt auf das Tal mit New Valley starrte. Um die Stadt herum waren einige kleinere Dörfer angeordnet und noch weiter abseits erkannte man vereinzelte Bauernhöfe. Dann, nahe des Horizonts, wurden bereits die Lichter einer größeren Stadt des Staates Pennsylvania sichtbar. Mir wurde regelrecht schlecht bei dem Gedanken, wie viele Menschen sich allein hier in meinem Sichtfeld befanden. Aber was sollte ich denn tun, wenn er mich nicht einmal erkannte!?

Ich war den Tränen nahe, wie er da so abweisend stand, mir kalt den Rücken zugekehrt hatte und mit dem Leben der Weltbevölkerung und der Welt an sich spielte. Donner grollte laut über unseren Köpfen und Blitze zuckten wild über den nachtschwarzen Himmel.
Langsam und mit einem kleinen Abstand zu ihm, der mir einen Stich bis in die Seele hinein versetzte, ging ich um ihn herum, um ihn von vorne sehen zu können. Und er mich. Damit er gezwungen war, mich anzusehen. Die Zeit drängte, das konnte ich fühlen; die Erde knurrte bereits wie ein hungriges Tier.

„Ches...“ Mein Satz endete in einem erstickten Laut, als ich seine Augen sah. Das Grauen durchfuhr mich und entlud sich in einem entsetzten Keuchen. Das gesamte Potenzial seiner Zerstörungskraft spiegelte sich deutlich in seinen Augen wider. Augen?
Zwei dunkle, grausame Punkte waren noch von seinen einstigen Augen übriggeblieben. Er starrte mich blicklos an, während kleine, unheilverkündende Blitze in den lodernden Tiefen flackerten.
Der Boden zitterte. Die Luft sirrte. Das Ende kam.

Ich zwang den Kloß meinen Hals hinunter und versuchte mich an einem sicheren Ton, während ich direkt in die Pforten der Hölle zu blicken schien. „Chester, bitte, hör au-“
Mit keiner einzigen Bewegung hatte er sich verraten und dennoch kam der Einsatz seiner Kräfte vollkommen übergangslos und schnell.
Brutal wurde ich von einer unsichtbaren Hand gepackt, nach hinten gerissen und achtlos wie wertlos mehr als zehn Meter durch die Luft zurückgeschleudert.
Ein Glück nicht über den Abhang hinaus, war ein widerwärtiger Gedanke, der mir im Angesicht der Vernichtung der Welt durch den Kopf ging, doch dann schlug ich auch schon mit dem Rücken auf dem nassen Boden auf, überschlug mich ein-, zweimal und blieb schließlich keuchend und mir schmerzverzerrtem Gesicht liegen.
Wieder hätte ich weinen können. Ich ... war ... hilflos ...

Unten im Tal tat sich die Erde auf, um alles zu verschlingen.
____________________________________________________
to be continued ...


Danke für's Lesen,
- SnowWhite
 
Zuletzt bearbeitet:
Bisher schön geschrieben, zu der story kann man ja noch nicht viel sagen. Ich frag mich nur was das für Kräfte sind, über die Chester verfügt. Hat mir gut gefallen!
Der Erzähler ist eine Sie, oder?
 
Gefällt mir sehr gut. Interessante Variante, mal mit dem Enbde der Welt anzufangen. natürlich häufen sich gerade die Fragen.

Warum ist Chester so sauer?
Wie heißt der Hauptchara?
Welche Beziehung haben die beiden?

und und und... ich hoffe, dass klärt sich im Laufe der Geschichte. Na gut, gehen wir mal davon aus. Also, ich wäre mal gespannt.

Schreib schnell weiter, und bye :wavey: Sahlene
 
Klasse Einstieg hat mir gut gefallen ^^. Natürlich frage auch ich mich, wer die Person ist, die erzählt und warum Chester so weit geht?
Und vor alle möchte ich wissen, ob das Ende noch aufgehalten werden kann oder ob es das war...also schreib schön weiter :D
 
Gut. Am Anfang dachte ich ja, das wird eher so eine reine Beziehungskiste (endet in Selbstmord), da hat mich so die zweite Hälfte sehr überrascht. Im positiven Sinne. Stilistisch wirklich gut, ein paar kleinere Fehlerchen waren drin, aber nichts Schlimmes.
Hab noch nicht allzu oft einen ersten Teil gesehen, der so nah an meiner Bestwertung "herausragend" dran war :)
 
also... wenn lynx schon fast ne herrausragend rausrückt....
ich bin sprachlos, geil.... einfach nur geil^^(und das schon nach dem ersten teil!)
also, wahnsinn ich weiß garnet was ich sagen soll...
ach ja: schreib schnell weida, ja?^^"""""

freu mich echt auf den nächsten teil xD
 
Klingt schon alles sehr interessant, ich hoffe das du bald weiterschreibst. Paar kleine Fehlerchen, aber die kann man verschmerzen, wenn der Rest gut ist ^^. Bin schon gespannt wie es weitergeht, also hopp hopp, ist nämlich sehr schön zu lesen. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Unglaublich, mit so vielen Reviews hätte ich nie gerechnet, danke! *freu*

@solid_draconix: Die Aufklärung um Chester wird sich wohl noch etwas hinziehen, aber ja, der Erzähler ist eine sie.
@Sahlene: Zwei deiner Fragen werden wohl erst viel später beantwortet werden können ... Aber den Namen erfährst du jetzt.
@Nalee: Das Ende? Nun ... *pfeif* warten wir's ab.
@stLynx: Bestwertung? Du benotest die einzelnen Teile? Keine schlechte Idee ... Was hab ich denn für den Prolog bekommen? *neugierig ist*
@Mila: Ja, es geht jetzt weiter. Und hey! Ich steh ja in deiner Sig ... schon nach dem ersten Teil! Danke schön :)
@Jade no Sin: Fehlerchen? Wo?

Und an alle nochmal ein riesiges Danke :) Ich hoffe, ich enttäusche eure hohen Erwartungen jetzt nicht mit dem nächsten Teil ...


Kapitel o1: Entbehrlich
Akt o1

Verdammt! ... Verdammt! ... Verdammt!
Was?
Verdammt!
Das hab’ ich verstanden. Was ist los?
Was los ist? Wir werden gerade verarscht,
das ist los!
... Ada ... wir sind auf der Flucht.
Ach?!
Wieso regst du dich dann so auf? Ich kann weit und breit niemanden sehen, geschweige denn hören. ... Oder bist du etwa gefangen genommen worden?
Nein, verflucht, und darum geht es auch gar nicht! Halt am besten erst mal die Klappe, verstanden? Die hören nämlich alles mit!
Wie, die hören mit? Können die etwa auch-
Klappe, Brad, sagte ich! Das ist alles nur gestellt! Hast du Ruth denn nicht zugehört, wenn sie mal was erzählt hat? Die spielen uns das hier vor.
Du ... du meinst ... wir ... wir sind gar nicht ... auf der Flucht?
Genau das meine ich.
Oh...


Mit einem einzigen Augenaufschlag schlich ich nicht mehr durch dunkle Gänge, sondern lag total verkabelt auf einer Art Labortisch, während rund um mich herum piepsende Geräte standen und allerlei Werte aufzeichneten, von denen ich vermutlich nicht einmal die Hälfte verstand.
Neben mir auf einem zweiten Tisch lag, genauso elektronisch angeschlossen wie ich, Brad, der nun auch seine Augen öffnete und sich in diesem Raum wiederfand. Ihn musste dieser plötzliche Szenenwechsel jedoch etwas mehr mitgenommen haben, denn kaum nahm er seine Umgebung wahr, fuhr er erschrocken zusammen und sah sich hektisch um. Dann wollte er sich hastig aufsetzen, um einen besseren Überblick über den Raum zu haben.

„Nicht, bleib liegen, Brad“, ermahnte ich ihn, und er stoppte tatsächlich mitten in seiner Bewegung. Allerdings tat er das wohl nur, weil er sich so erschrocken hatte, meine Stimme zu hören, anstatt mich tatsächlich zu verstehen und meine Worte ernst zu nehmen.
Mein Anblick beruhigte ihn jedoch auch nicht, da noch immer ein irritierter Ausdruck in seinen Augen lag. Er wollte sich gedankenlos gerade hinsetzen, aber ich gebot ihm erneut Einhalt. „Blieb liegen, sonst erhängst du dich gleich noch.“

Erst jetzt sah er zum ersten Mal an sich selbst runter und nicht nur irr im Raum umher. Es hatte wirklich nicht mehr viel gefehlt und er hätte sich zumindest einen riesigen Schrecken mit Würgekrämpfen zugezogen. Nachdem er das weiße Nachthemd und die vielen Kabel entdeckt hatte, ließ Brad sich langsam zurück auf den harten Tisch sinken. Er atmete laut ein paar Mal tief ein und aus und ich vermutete, dass er mit dieser Situation erst einmal klar kommen musste. Immerhin war gerade seine Freiheit greifbar gewesen. „Ada“, sagte er dann plötzlich leise.
„Hm-hm“, machte ich und drehte meinen Kopf in seine Richtung, dass die vielen Drähte, die hauptsächlich meinen Kopf in ein futuristisches Artefakt verwandelten, nur so spannten.
„Woher ... woher wusstest du, dass es ... nicht ... echt war?“ Seine Stimme klang enttäuscht und belegt. Für die paar Minuten, die sie uns eine gelungene Flucht glaubhaft gemacht hatten, war Brad tatsächlich vollkommen in dieser Illusion aufgegangen. Mitunter sogar so sehr, dass er freiwillig liebend gerne den Rest seines Lebens an dieser Maschine verbracht hätte, nur um frei zu sein.
Brad war dreizehn Jahre alt.

Er starrte gegen die Decke und so konnte er meinen leicht bemitleidenden Gesichtsausdruck nicht sehen, wofür ich dankbar war. Er hätte ihn schließlich auch falsch deuten können. Er war noch ein Kind.
Obschon er mich nicht sehen konnte, zuckte ich mit den Schultern. „Keine Ahnung, Kleiner. Jedenfalls sind die Gänge draußen noch nie so leer und vor allen Dingen unbewacht gewesen, wie sie es uns gezeigt haben“, antwortete ich schließlich mit einem leicht ironischen Unterton. Das entsprach zwar durchaus der Wahrheit, aber es war nicht das einzige Detail gewesen. Allerdings wollte ich Brad das nicht unbedingt hier in diesem Raum auf die Nase binden, wo die Ohren noch mit Hörgeräten der Superlative ausgestattet waren und die Augen durch mehr als nur eine zusätzliche Lupe sahen. In dieser ganzen Anlage war man vermutlich nirgendwo richtig ungestört, aber hier ganz und gar nicht.
Aber irgendwie ... irgendwie hatte ich es gewusst.

„Ist das wirklich der wahre Grund, 11?“, erklang es auf einmal durch den Lautsprecher in den Raum hinein und die männliche Stimme hörte sich mehr als skeptisch an. Ich drehte automatisch den Kopf in die andere Richtung, von Brad weg, wo ein langer, schmaler Spiegel quer über die Wand verlief. Von Ruth wusste ich allerdings, dass es sich hierbei um ein verspiegeltes Fenster handelte, hinter dem die ganzen Wissenschaftler und Leitungsvorsteher hockten. Dieses Wissen basierte allerdings auch nur auf den Vermutungen von Ruth, aber für mich - zum ersten Mal in diesem Raum - schien es sehr plausibel.
Und etwas fest anzublicken war immer besser, als so wie Brad verwirrt durch die Gegend zu starren.

„Sie können mich ja an einen Lügendetektor anschließen, wenn Sie es so genau wissen wollen“, erwiderte ich schnippisch und setzte ein Lügen strafendes, liebenswertes Lächeln auf, das ich dem Spiegel entgegengrinste.
„Das wäre eine Maßnahme.“ Befriedigt stellte ich fest, dass der Mann - bei dem es sich zweifelsohne um Matt Vaughan handeln musste - ein Lächeln in der Stimme hatte. Es klingt sicherlich seltsam und in meiner Situation damals sicherlich auch vollkommen fehl am Platz, aber Matt war mir von allen Wissenschaftlern am sympathischsten und das beruhte offensichtlich auf Gegenseitigkeit.
Wäre er nicht sozusagen mein Geiselnehmer gewesen und hätten wir uns unter anderen Umständen getroffen, so wären wir sicherlich Freunde geworden - auf eine verquere Art und Weise.

„Ich will ja nicht drängeln, aber könnten wir das kleine Palaver vielleicht auf später verschieben und uns abstöpseln, bevor wir uns noch erhängen?“, fragte ich immer noch lächelnd, obschon sich in meine Stimme bereits wieder ein Ton geschlichen hatte, für den ich bei einem anderen Mann wahrscheinlich eine Mahlzeit gestrichen bekommen hätte - oder schlimmeres.
„Du drängelst aber, 11“, konnte Matt sich nicht verkneifen, doch dann gab er seinen Männern bei laufendem Mikrophon Anweisungen: „Okay, geht rein und macht sie los, aber Vorsicht mit den Kabeln und Sendern! Das sind hoch empfindliche Geräte und schweineteuer, verstanden?“
„Ja, Sir“, erklang es noch schwach aus dem Lautsprecher, weil der Mann, der dies antwortete, wohl weiter weg vom Mikrophon stand. Geräusche von einer Tür, die auf- und zugemacht wurde, folgten.

„Alles verstanden, Ada? Du bekommst wieder deinen Willen.“
„Will ich doch hoffen. Diese Tische sind reichlich unbequem.“ Ich räkelte mich mit einer unglückseligen Miene auf dem Tisch und glaubte beinahe durch das verspiegelte Glas hindurch zu sehen, wie Matt Vaughan lächelte.
Neben mir seufzte Brad tief und verloren, was mich sofort mit meinen Albernheiten aufhören ließ. Meine Lage war alles andere als lustig, aber irgendwie schien ich das immer wieder gerne zu vergessen ... Es machte alles dann ... einfacher ...

Die Tür in diesen Raum hinein öffnete sich mit einem leichten Zischgeräusch und fuhr dann beinahe geräuschlos nach links in die Wand hinein. Ein Mann und eine Frau in weißen Arztkitteln, die zwei Assistenten sein mussten, da ich keinen von ihnen als einen Wissenschaftler identifizieren konnte, kamen in Begleitung von insgesamt vier bewaffneten Militärs in den Simulationsraum, wobei der Mann zielstrebig auf Brad, die Frau zielstrebig auf mich zusteuerte, um uns letztendlich von dem Kabelsalat zu befreien.
Anschließend wurden für Brad und mich jeweils zwei Bewaffnete gestellt, die uns zu unseren Zimmern begleiteten.
Oh nein, meine Lage war nicht witzig, das war sie wirklich nicht.
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to be continued ...


Danke für's Lesen,
- SnowWhite
 
oi^^ irgendwie gehts jetzt ganz anders los als ich erwartet habe xD
aber trotzdem gut, schöner teil. irgendwie... anders O.o aber einfach supa
nun ja, und dass die FF in meiner sig ist... das hast die sig und du wirklich verdient *gg*
 
Irre, der Teil ist dir echt gelungen....und vor allem auch deine Leser mit dem ersten Teil in die Irre zu locken, denn das sollte er doch, oder :D ?

Also Ada und Brad...hm, auf den ersten Blick hin würde ich sagen, die zwei haben Fähigkeiten, vorzugsweise telepathischer Art und sind Versuchskaninchen....irgendwie so O_o". Für diese Theorie spricht schon, dass Ada mit "Nummer 11" angesprochen wurde.

Ich bin auf jeden Fall auf den nächsten Teil gespannt, der hoffentlich ein paar Sachen mehr erklären wird *gg*.
 
Um erstmal auf die Frage nach den Bewertungen einzugehen:
Früher mal hab ich Schulnoten vergeben, aber darauf haben manche dann recht gereizt reagiert, also steck' ich die Note jetzt so in meinen Kommentar, dass man sie nicht sehen muss, wenn man nicht will ;)
Die Note ist immer das erste Wort:
1 - Herausragend.
2 - Gut.
3 - Lesenswert.
4 - Passabel.
5 - Schwach.

Fünfen vergeb ich aber in aller Regel eh nicht. Und Einsen auch nur höchst ungern (ich glaub, es gab bisher zwei Teile überhaupt, die ein "Herausragend" bekommen haben) :D
Dein Prolog hat ein "Gut" bekommen, also eine 2. Aber, wie gesagt, da fehlte nicht viel zur 1 :)

SO, nun aber zum neuen Teil:
Gut. Zuerst muss man ganz schön umdenken, was einerseits ein recht gelungenes Spiel mit den Erwartungen des Lesers ist, diesen aber andererseits auch vorübergehend ziemlich verwirrt. Beim (Gedanken?-)Dialog am Anfang war z.B. auch etwas schwer ersichtlich, wer da was sagt.
Sobald man sich dann aber wieder eingelesen hat, ist der Teil gut gelungen, es gibt einige Andeutungen (offenbar sind die beiden Versuchskaninchen) und auch die Charaktere werden IMO schön vorgestellt.
Eine Frage hab ich aber dann doch: Was ist ein "Leitungsvorsteher"? Jemand, der vor einer Leitung steht? ;)
 
Ich fand's wieder richtig gut. Schön, wie Ada versucht, der Wirklichkeit durch vertraulichkeiten zu entfliehen. Das lässt sie sehr schön menschlich und auch verletzbar erscheinen. Brad ist ja echt noch ein Kind. Armer Kerl. Zu ihm hast du ja nicht so viel gesagt, aber er kam schön verängstigt rüber. ich wüsste natürlich gern, warum die bbeiden verkabelt warn, aber naja... das kommt wohl später.

Also, nur zum Verständnis... der Prolog war ein Vorgriff, oder?

Ansonsten: Perfekt. Mehr. Bitte. ^_^
 
Hallo!
Erstmal wieder ein ganz großes Danke an euch alle, dass ihr mir so liebe Reviews geschrieben habt. Da freu ich mich immer drüber :) (was nicht heißen soll, dass ich keine Kritik vertragen würde. Also, wenn euch was nicht passt: Nur raus damit.)

@Mila: Anders? Nun, hoffentlich im positiven Sinne, oder .. ?
@Nalee: In die Irre führen? Tja, vielleicht :D Bei mir muss ein Prolog die Leser sofort fesseln, daher ist der wohl etwas ... so, wie er ist. Und mit deinen Vermutungen liegst du gar nicht so falsch ;)
@stLynx: Aha, okay *merk*. Der Dialog am Anfang war extra so gemacht, dass man erstmal nicht weiß, worum es geht. Später mach ich das wieder mit "sagte der und der" und so.
Ein Leitungsvorsteher? Heißt das nicht so? *grübel*
@Sahlene: Der Prolog war ein Vorgriff, ja *nickt* Und auf Brad wird hinterher noch genauer eingegangen. Ziemlich genau. Meine Charaktere machen eine lange Entwicklung durch ... Hoffentlich nicht zu lang ...

Öhm, okay, vielleicht sollte ich weniger quatschen :embarasse .



Kapitel o1: Entbehrlich
Akt o2, Teil o1

Die Soldaten brachten mich zurück in mein armseliges kleines Zimmer und wechselten dabei kein einziges Wort mit mir. Anschließend verschwanden sie beinahe fluchtartig wieder und verriegelten beim Hinausgehen die automatische Tür sorgfältig. Die Geräuschabfolge kannte ich schon beinahe auswendig.
ZISCH! - wenn sich die Tür schließt, dann PIEP-PIEP-PIEP-PIEP-PIEP-PIEP-ZIRP! - wenn sie den Zahlencode zur Verschließung der Tür eingaben und bestätigten. Zu guter letzt noch ein vernichtendes Knattern und Klackern, das die vielen Mechanismen in der Tür in Gang setzte und sie endgültig verschloss. Damit hatten die zwei Männer meine Zimmertür abgeschlossen. Dem folgte noch die Tür, die den gesamten Wohnbereich 3-18 vom Rest der Anlage abtrennte, und die war noch ein Stück weit aufwendiger und sogar mit einem Netzhautscan und ID Kartenautomaten versehen.
Von dem ganzen Überwachungssystem ganz zu schweigen.

Klingt sicher? Nun, das war es auch, sonst wäre wohl keiner von uns noch hier. Allerdings waren wir für die Regierung und die Forschung ein unglaubliches ... Projekt, das gut verwahrt werden musste. Verwahrt und untersucht werden musste, versteht sich. Deswegen hatte man Brad und mich heute morgen wohl auch in diesen Simulationsraum gebracht, um wieder irgendwelche Tests mit uns zu machen, um nachzuschauen, wie wir funktionierten.
Ich hegte leider die ungute Befürchtung, dass sie es diesmal rausbekommen hatten - und das machte mir ein wenig Angst. Denn was passierte mit einem, wen sie keine Verwendung mehr für dich hatten?

Jedenfalls hatten Brad und ich uns wunderbar mittels Telepathie miteinander verständigt und das hatten sie alles mit ihren Sendern und Drähten aufgezeichnet und festgehalten. Jetzt mussten sie diese Daten nur noch auswerten, ihre Schlüsse daraus ziehen ... und dann?
Ich wollte gar nicht weiter darüber nachdenken.

Also drehte ich mich mit einem leicht belustigen Lächeln auf den Lippen um und wandte mich Ruth, meiner Zimmergenossin zu. „Hast du gesehen, wie die sich verdrückt haben? Man könnte ja meinen, die hätten Angst vor mir.“ Ich grinste die Ältere fröhlich an und schritt dann in das winzige anliegende Bad, das aus nicht viel mehr als einer Toilette, einem Waschbecken mit einem Spiegel aus Sicherheitsglas und einer Dusche bestand. Und dann blieb insgesamt gerade noch so viel Platz in dem mickrigen Zimmer, dass man sich mit angelegten Armen um die eigene Achse drehen konnte. Eine eigene Tür gab es nicht, geschweige denn spitze Gegenstände oder einen Duschvorhang. Nachdem man geduscht hatte, stand das ... Bad erst einmal unter Wasser.
Aber angesichts mancher Fähigkeiten hier waren diese Sicherheitsmaßnahmen beinahe lächerlich.

Ich benutzte die Toilette und unterhielt mich dabei weiter mit Ruth, die sowieso noch nie die gesprächigste Person gewesen war. „Aber weißt du, solche Kerle sind mir beinahe lieber, als die, die dir anzügliche Blicke zuwerfen und sich die Lippen lecken.“ Ich betätigte die Klospülung und wusch mit die Hände, während ich mir im Spiegel beim Sprechen zuschaute. „Das hasse ich nämlich wirklich. Glauben, die könnten sich alles erlauben, nur weil sie - ganz rangmäßig gesehen - über dir stehen.“ Ich machte ein verächtliches Geräusch, fuhr kurz mit einer Hand durch mein pechschwarzes, langes Haar, trat einen Schritt zur Seite und stand dann auch schon unter der Tür, wo ich mich lässig gegen den Rahmen lehnte und Ruth ansah, die noch immer stumm auf ihrem Bett saß und die Hände im Schoß gefaltet hatte.

„Und?“, fragte sie schließlich ohne aufzusehen, aber ich wusste sofort, was sie meinte. Viel gab es hier nicht zu erzählen, außer was die Wissenschaftler mit einem angestellt hatten.
„Ich war bei diesem Simulationsdingsbums“, antwortete ich ihr bereitwillig, „mit Brad. Ehrlich, was für Leute sitzen da in der Technik? Wenn die uns schon eine Flucht vorgaukeln müssen, dann bitte nicht mit menschenleeren Fluren.“ Ich ließ ein verächtliches Geräusch erklingen.
„Haben sie was rausgefunden?“ Sie sah mich immer noch nicht an, sondern knetete weiterhin ihre Hände in ihrem Schoß. Langsam fragte ich mich, ob es sie überhaupt nicht interessierte, was bei mir los gewesen war und sie mich nur aus Höflichkeit fragte. War vielleicht was bei ihr passiert ... ?

Dennoch antwortete ich ihr zunächst und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Brad musste die ganze Zeit weiterquatschen und ich weiß nicht, ob ihnen das weiter geholfen hat.“ Die Tatsache, dass ich angefangen hatte zu fluchen, erwähnte ich erst gar nicht. „Aber die sind bekanntlich ja etwas langsam hier.“ Ich stieß mich vom Rahmen ab, ging durch das Zimmer und setzte mich auf mein Bett, das vielleicht zwei oder drei Meter neben ihrem stand.

Ich zögerte noch einen Moment und betrachtete die Brünette von der Seite und fragte schließlich: „Und? Was war heute bei dir so? Du erscheinst mir heute noch etwas stiller als sonst. Ist was passiert?“ Ich glaubte nicht wirklich daran, dass sie etwas zu erzählen hatte. Ruth war manchmal etwas seltsam und sprach an manchen Tagen auch mal gar kein Wort. Vielleicht war sie heute nur mit dem falschen Fuß aufgestanden und hatte keine Lust, etwas zu erzählen. Wahrscheinlich nur die üblichen Strapazen, die irgendein aufgeplusterter Professor mit seinen hirnrissigen Tests mit sich brachte.

Tatsächlich sagte sie eine ganze Zeitlang nichts, sondern starrte nur auf ihre ineinander verschlungenen Finger. Man hätte meinen können, sie schliefe mit offen Augen, war in Tagträumen versunken, und gerade wollte ich sie noch einmal ansprechen, als sie endlich anfing zu reden.
„Billy.“ Sie flüsterte fast.
Ich zog fragend eine Augenbraue hoch, eine Eigenschaft, die ich mir schon frühzeitig angewöhnt hatte. „Billy?“, fragte ich verständnislos nach. Was sollte mir das denn bitte sagen? „Könntest du etwas konkreter werden? Was ist mit Bill?“ Soweit ich wusste, war Bill ihr Bruder und besaß die Fähigkeit, Feuer zu erschaffen. Eine Mutation, die auch Ruth auszeichnete, wohingegen mich die Telepathie prägte und ich kann (mit Stolz?) sagen, dass ich die erste Telepathin hier war. Brad kam erst später.

Wieder schwieg mein Gegenüber einige Zeit, ehe sie ganz unvermittelt den Kopf hob und mich mit ihren mausgrauen Augen - Wieso sind sie so feucht? - direkt ansah. „Er ist tot.“
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to be continued ...

Okay, das ist wohl ein Wort drin, wofür ihr mich wahrscheinlich alle mit den Steinen des Klischees steinigen werdet ... *seufz*
Trotzdem danke fürs Lesen
- SnowWhite
 
@snow: klar im positiven sinne... ich hab zuerst so an 0815 gedacht, aber jetzt... wow^^

der teil war einfach super^^ ich hab keine fehler gefunden O.o (ich finde ja auch fast nie was xD)
dein schreibstil gefällt mir^^ ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich schreiben soll... O.o nur das der teil einfach toll war und du schnell weiterschreiben sollst^^ (hab heute so viele ^^ smilies^^ (schon wieder :dodgy: ))

ah, mir ist gerade was eingefallen:
es ist fies an solch einer spannendnen stellle aufzuhören... -.-"
 
also ich muss sagen, der prolog hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. alles bis jetzt liest sich sehr gut, auch wenn die zwei letzteren teile irgendwie so gar nicht zum ersten post passen ... von der stimmung her *schulterzuck* aber ich bin sicher, dass da noch irgendwann ein zusammenhang klar wird. nur weiter so ;)
 
Gut. Die Beschreibung der Umgebung und des "Alltags" waren gelungen und man erfährt auch, worum es in dieser Einrichtung eigentlich geht (na, jedenfalls, dass da Mutanten mit Superkräften rumlungern :D )...
 
Ich scheine gerade meinen länsgt befürchteten Qualitätsabfall durchzumachen. Meine Leseranzahl hat sich um fast 50 Prozent reduziert .. :(
Aber solange ich wenigstens einen Leser habe (und derzeit habe ich sogar noch mehr ;) ), den dies hier aufrichtig interessiert, poste ich weiter :)

@Mila: Danke schön. Bei deinen Reviews werde ich immer ganz verlegen .. :embarasse
@canola: Freut mich, dass du auch mitliest :) Zusammenhänge? Kommen wohl noch .. *pfeif*
@stLynx: Genau das war das Wort, wovor ich Angst hatte: Mutanten. Da fühlt man sich immer an so viele Klischees erinnert :D Euch scheint es aber nicht wirklich gestört zu haben.

Okay, weiter geht's:

Kapitel o1: Entbehrlich
Akt o2, Teil o2

Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag direkt ins Gesicht. Mein Mund wurde staubtrocken und ich konnte einen entsetzlichen Moment lang nichts anderes machen, als sie einfach nur anzustieren, während sich die Information langsam und grausam durch mein Gehirn wand und jede einzelne Windung mitnahm. „Er ist tot. Er ist tot. Er ist tot. Er ist tot, tot, tot, tot, TOT!

„W-was?“, stotterte ich schließlich und musste dabei feststellen, dass meine Stimme ein heiseres Krächzen war. Ich schluckte kurz, um sie wieder normal klingen zu lassen und meine entgleisten Gesichtszüge neu zu ordnen. „Das ist doch Unsinn.“ Ich schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Vollkommener Unsinn. Wieso sollte Billy tot sein? Woher willst du das überhaupt wissen?“ Sie antwortete mir nicht, sondern sah mich stumm mit ihren Mausaugen an. Nein, sie sah mich nicht an, sie sah durch mich durch. Und sie regte sich nicht. Saß wie versteinert auf ihrem Bett und starrte mich wie ... wie ... wie tot an.

Ärgerlich sprang ich von meinem Bett auf, um mich ihren blicklosen Augen zu entziehen. „Antworte mir!“ Ich überbrückte die paar Meter zwischen uns mit einem Satz und packte sie fest an den Schultern. „Woher willst du das wissen? Sie brauchen Billy, sie können Billy nicht ... töten!“
Sie reagierte nicht.
Langsam und völlig lautlos löste sich eine einzelne Träne aus ihren feuchten, mausgrauen Augen und lief ihr, eine nasse Spur nach sich ziehend, übers Gesicht, tropfte am Kinn auf ihr weißes Nachthemd.

Wie gebannt folgte ich ihrer Laufbahn, ehe ich mich wieder fassen konnte und Ruth wütend schüttelte, dass sich weitere Tränen aus ihren Augen lösten. „Los! Sag es mir, woher willst du das wissen? Woher kannst du das wissen? Er ist nicht tot, Billy ist nicht tot!“ Unbewusst schüttelte ich die ganze Zeit über meinen Kopf. Sämtliche Gedanken von mir stemmten sich gegen dieses ... dieses Gerücht, was diese Person einfach so in die Welt setzen wollte. Sie konnten Bill nicht einfach umbringen! Wenn sie ihn ermorden konnten, dann ... dann fehlte nicht mehr viel und sie würden irgendwann auch nicht mehr uns brauchen, mich nicht brauchen.

Ruths Körper unter meinen fest zupackenden Händen war noch immer schlaff und ohne Spannung. Ihr Blick ging nach wie vor ins Leere und nur die Tränen zeugten von ihrem inneren Aufruhr. Mit keinem Laut tat sie ihren Schmerz kund.
Das machte mich wahnsinnig. Verflucht, er war ihr Bruder!
Und ich musste wissen, was mit Bill geschehen war, musste wissen, was er falsch gemacht hatte, damit ich es verhindern konnte und nicht so enden würde, ... wie er vermutlich geendet hatte.
Ich schüttelte sie noch einmal heftig. „Verdammt, Ruth! Sieh mich an!“, brüllte ich mit überschnappender Stimme. „Was ist passiert? Woher weißt du davon? Was ist geschehen?“

Ich Kopf fiel schlackernd von Schulter zu Schulter, aber endlich blinzelte sie verwirrt, als wäre sie gerade aus einem schrecklichen Alptraum erwacht. Dennoch wirkte ihr Blick wie von jemanden, der noch immer weit entfernt in einer anderen Welt weilte, um sich von allem Leid in seiner eigenen abzuschneiden. „Sie ... haben irgendetwas ... herausgefunden.“
„Herausgefunden?“, griff ich ihre Worte sofort auf. „Was haben sie herausgefunden, Ruth? Warst du dabei?“
Sie nickte und sah an mir vorbei die Wand an. „Heute morgen. Ein paar normale Tests. Billy und ich und ...“ Der Satz verlor sich in einem Schluchzen. So sehr ich diesen Laut auch herbeigesehnt hatte, so unpassend kam er jetzt. Sie musste weitererzählen!

„Plötzlich ist einer aufgesprungen ... weggerannt ... dann kamen die Soldaten ... sie ... sie haben Billy ... einfach mitgenommen ...“ Ihre Stimme war zunehmend zu einem kaum hörbaren Piepsen abgeflaut. Ich war ganz hibbelig. Wenn es nur so war, konnte sie doch gar nicht wissen, dass ihr Bruder tatsächlich tot war. Vielleicht ... vielleicht führten sie diesmal nur ganz besonders lang andauernde ... Tests mit ihm durch. Ich klammerte mich so verzweifelt an diesen Funken Hoffnung, als ginge es um mein Leben. Das Ironische an dieser Sache war nur: Es ging um mein Leben!
Ich drängte sie, weiterzuerzählen, und ihre Augen schimmerten bereits wieder tränenfeucht.

„Seit ... seit dem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Sie haben mich ... einfach ins Zimmer geschleppt ... und ... und seit einer Stunde ... spüre ich, dass er ... dass er nicht mehr lebt ...“
Dann hatte sie ihre Schwelle erreicht. Mit einem Male flossen ihre Tränen in einer wahren Flut und sämtliche weiteren Worte gingen in schüttelnden Schluchzern unter. Ich hätte beinahe vor Erleichterung laut aufgelacht. Ruth hatte den Tod Bills gespürt? Wenn ihr Gefühl alles war, worauf sie sich berief, dann bestand doch noch lange kein Grund zur Sorge! Ruth redete sich das wahrscheinlich nur ein, weil sie solche Angst um ihren Bruder hatte, ganz einfach. Sie brauchten uns alle. Kein Grund zur Sorge.

Ruth schluchzte vor mir erbärmlich weiter und Tränen hatten ihr weißes Nachthemd schon ganz durchnässt. Vielleicht erwartete sie, dass ich sie tröstete, sie in den Arm nahm und beruhigende Worte sagte. Aber wozu? Billy war nicht tot, und Ruth zu trösten käme einer Akzeptierung dieses Gerüchts gleich und ich wollte solchen Unsinn nicht glauben.
Ich sah keinen Sinn darin, sie in den Arm zu nehmen. Sie würde die Wahrheit schon früh genug mitbekommen. Bill war nicht tot.
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to be continued..

Nachdem ihr euch jetzt eure eigene Meinung gebildet habt, sage ich zum Schluss noch, dass mir der Teil schwerer von der Hand ging als die anderen. Vielleicht merkt man es..

Danke für's Lesen
- SnowWhite
 
Gut. Mir ist nicht aufgefallen, dass dir der Teil schwerer gefallen ist, nein. Ich fand die Beschreibungen sogar außergewöhnlich gut. Auch, dass das "Ich" den Tod von Ruths Bruder nicht wahrhaben will, find ich realistisch.
 
*sniff*zuerst mal: ich hab die ganze zeit mit offenem mund dagesessen, und das hat nix damit zu tun, dass ich gerade erst aufgesatenden bin :dodgy: ^^'

ich hoffe doch dass billy noch lebt.... oda? die arme ruth... ich würde auch weinen wenn mein bruda einfach ... (obwohl ich ihn nicht leiden kann ^__^)

ich fand den teil mal wieder supi^^
ich hab keine fehler gefunden, die beschreibungen waren toll... ich fand den teil bisher am besten (mit dem 1., bzw prolog^^')
also, weidamachen^^

bye, mila ^________________________^
 
ich hab auch nichts gemerkt, er hat sich so gut wie sonst auch gelesen. man hätte vielleicht etwas mehr mit Ruth mitfühlen können, hätte man Billy vorher gekannt, aber ... *schulterzuck* mir hat es trotzdem gefallen^^
 
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