@Scherben: Stimmt schon, lang sind die Teile nicht gerade, aber es bot sich an dieser Stelle auch nicht unbedingt an. Die Teile werden bei mir immer so lang, wie sie halt sein müssen, künstlich in die Länge ziehen will ich sie ja auch nich.
@sylvio: Danke für die Blumen! Klar ist der Regen ein Klischee, das war an dieser Stelle aber auch einigermaßen beabsichtigt (man muss ja auch den Zusammenhang mit dem Ende des Teils davor sehen).
@Shine: Wenn die Gespräche humorvoll rüberkommen und du die beiden dadurch sympathisch findest, haben die Dialoge ihren Zweck ja erfüllt
Zur Länge der Teile vgl. Scherben.
@Smarti: Ja, ich musste beim Schreiben des Teils unwillkürlich an Asterix bei den Briten denken xD Ansonsten kann ich nur wiederholen, was ich sylvio schon schrieb.
„Dr. Warner?“, sprach Charlie den jungen Arzt an, der sie am Eingang der Pathologie empfing.
„Ja“, erwiderte der Mann im weißen Kittel ein wenig aufgeregt und schüttelte den beiden Besuchern hastig die Hände. „Agent Todd, Agent Calron… wenn Sie mir folgen wollen…“
Er geleitete sie durch einen langen Korridor, während er einen Obduktionsbericht studierte, der auf dem Klemmbrett in seiner Hand befestigt war. „Es besteht kein Zweifel, Glenn Gardner starb an Herzversagen. Es spricht alles für einen natürlichen Tod, keine Zeichen von Gewaltanwendung oder anderen äußeren Einflüssen.“
Charlie sah den Arzt etwas irritiert an. „Das war uns schon klar.“
„Oh“, machte der Angesprochene fast etwas enttäuscht, „und… warum interessiert sich die CIA dann für seine Leiche?“
„Wir sind privat hier“, antwortete Ethan, was Dr. Warner eher noch mehr zu verwirren schien.
„Wir wollen Mr. Gardner die Ehre erweisen“, erklärte Charlie.
„Ach so, verstehe“, murmelte Warner, der wohl damit gerechnet hatte, bei der Aufklärung eines spannenden Kriminalfalls helfen zu können, und fast erleichtert schien, als er die beiden Gäste mit der noch auf einem Untersuchungstisch befindlichen Leiche allein lassen konnte.
„Warum wurde Gardner überhaupt obduziert?“, fragte Ethan, der respektvollen Abstand von dem toten Körper hielt.
„Er wollte es so“, erwiderte Charlie beiläufig, während er direkt neben dem Tisch stand und das Gesicht des Toten wehmütig betrachtete. „Manche sagen, der gute Glenn sei berufsbedingt etwas paranoid geworden. Jedenfalls hat er in seinem Testament festgelegt, dass seine Leiche obduziert und danach verbrannt werden soll.“
Ethan lehnte sich an die Wand, um möglichst viel Distanz zwischen sich und die Leiche zu bringen, und gönnte seinem Partner die Gelegenheit, sich von seinem Idol zu verabschieden.
„Es ist ein Jammer“, sagte Charlie nachdenklich.
„Ja“, entgegnete Ethan, ohne groß darüber nachzudenken. Er schaute den anderen von der Seite an.
„Noch vor einem Moment“, sinnierte Charlie, den Blick auf das bleiche Gesicht gerichtet, „fühlte sich die Welt ein Stück sicherer an…“ Erstmals sah er auf und begegnete Ethans Blick. „Wer würde einen zweiten Alephtis nun aufhalten?“
„Wir“, sagte Ethan entschlossen.
Charlie trat einen Schritt zurück und betrachtete den Körper nochmals. „Er hat den mächtigsten Menschen aller Zeiten ganz allein aufgehalten. Und das ohne jede telepathische Begabung.“ Aufrichtige Bewunderung erklang in seiner Stimme. „Ich wüsste zu gern, wie er das gemacht hat.“
Ethan stieß sich von der Wand ab. „Es gibt doch sicher detaillierte Berichte darüber!“
Charlie schüttelte andeutungsweise den Kopf. „Keine, die der Wahrheit entsprechen. Die ganze Angelegenheit wurde seinerzeit zur streng geheimen Verschlusssache erklärt.“ Er wandte sich seinem Partner zu. „Außerdem konnte sich Glenn selbst an nichts mehr erinnern. Die Ärzte meinten, seine Jagd auf Alephtis müsse traumatisch gewesen sein. Ich persönlich glaube eher, dass Alephtis sich gewehrt und in Glenns Kopf herumgepfuscht hat.“
Ethan nickte nachdenklich und vermied es, zu der Leiche hinüberzuschauen. „Schade. Dann werden wir wohl nie erfahren, wie er Alephtis schnappen konnte.“
In Charlies Augen blitzte es auf. „Das ist nicht gesagt“, schoss er hervor, als sei ihm gerade siedend heiß etwas eingefallen. „Vielleicht gibt es da jemanden, der es uns sagen kann!“