So, der nächste Teil (immer noch nicht der Letzte

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Auron las derweil die Zeilen. Er hatte schon fast die Hälfte geschafft und langsam zeigte das Ritual auch seine Wirkung. Der Knochenstaub, den er verstreut hatte, erhob sich und wirbelte um ihn herum.
Plötzlich stand Varuna vor ihm. Das grüne Leuchten ihres Schwertes verstärkte sich mit jedem Wort. „Hör auf zu lesen, alter Narr, oder dein Schicksal wird besiegelt sein.“, fauchte sie aufgebracht.
Auron beeindruckte das nicht und er fuhr fort.
Varuna breitete ihre Schwingen aus und erhob sich in die Luft. Langsam kreiste sie über ihm und fuhr ihre Krallen aus. „Na warte!“ Wie ein Greifvogel stützte sie sich auf ihn, doch kurz bevor sie ihn berühren konnte wurde sie von einer unsichtbaren Mauer zurückgeworfen. „Was?!“, kreischte sie und wagte einen zweiten Versuch mit dem selben Resultat.
Langsam breitete sich das Leuchten auch auf ihren Körper aus. „Nein, ich werde nicht mit ihr den Platz tauschen und wieder in dieses verdammte Schwert gehen. Dieser Körper gehört mir! Sie hat kein Anrecht darauf!“
Langsam näherte sie sich Auron und streckte ihre Hand nach ihm aus. Ein heftiger Schmerz, vergleichbar mit einem Stromschlag durchfuhr sie.
In diesem Moment trat Jean aus dem Gebäude heraus.
„Auron!“ Langsam humpelte er auf seinen Freund zu.
Schweiß lief Auron über das Gesicht und die Adern auf seiner Stirn traten hervor. Es kostete ihn viel Kraft sich gleichzeitig auf das Ritual und auf die Aufrechterhaltung der Barriere zu konzentrieren.
Varuna versuchte es unerbittlich weiter. Sie dachte nicht daran zurückzuweichen. Millimeter für Millimeter durchbrachen ihre Klauen die Barriere und der Schmerz ließ ihren Körper erzittern.
Jean nahm einen Stein vom Boden auf und warf ihn nach Varuna. „Hey du alte Hexe, hier bin ich!“
Der Stein traf sie am Kopf, trotzdem versuchte sie weiter Aurons Barriere zu durchbrechen.
Jean kam näher und sah wie das grüne Leuchten von Varunas Schwert immer stärker wurde und wie das Licht, so absurd es auch klang, zuerst wie eine Kerze aufflackerte und dann langsam Form fasste, menschlich Form. Dieses geisterhafte Licht umschlang Varuna und ließ sie zusammenzucken.
Jean trat hinter die Vampirfrau und packte sie an den Armen. Er wollte sie von Auron wegziehen, doch nun durchströmte auch ihn die Energie der Barriere und verpasste ihn einen Schlag. Er flog nach hinten und riss Varuna mit sich.
Auron las weiter, jedoch konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten. Viel war es nicht mehr. „Nur noch zwei bis drei Zeilen.“, sagte er sich, als die Wörter begannen vor seinen Augen zu verschwimmen.
„Lass mich los du elender Wurm!“, schrie Varuna und befreite sich von Jeans Griff. Ein unsanfter Tritt in die Seite ließ ihn erneut aufschreien.
Varuna nahm ihr Schwert zur Hand, welches gerade noch auf dem Boden gelegen hatte. Entschlossen trat sie vor die Barriere und betrachte den erschöpften Vampir, der sich darin befand. Dann rammte sie ihr Schwert mit all ihrer Kraft in Aurons Schutzschild und durchstach ihn. Die Klinge durchschnitt zuerst den Zettel und dann bohrte sie sich tief in Aurons Brust. Seine Augen weiteten sich. Ungläubig starrte er auf den geteilten Zettel. „Noch ein Satz...“, keuchte er und zerfiel ganz langsam zu Staub.
Das grüne Leuchten, welches Varuna gerade noch umgeben hatte verlosch. Das Leuchten des Schwertes jedoch nicht. Der Staub der sich eben noch magisch in der Luft gehalten hatte, rieselte zu Boden und Jean, der alles mit ansehen musste, kniff die Augen zusammen um die Tränen, die ihn überkamen niederzukämpfen.
Varuna schien erleichtert. „Ich habe ihn gewarnt, er ist selbst dran schuld. Fast hätte er es doch geschafft mich zu bannen.“
Skeptisch betrachtete sie ihr Schwert. Wieso verschwand diese verdammte Leuchten nicht? Irgendetwas daran war faul, aber darum würde sie sich später Gedanken machen, jetzt musst sie sich noch eines nervigen Parasits entledigen.
Jean kämpfte sich auf die Beine, die Hände zur Faust geballt und mit einem Blick kälter als Eis. Seine weißen Haare waren durch das Blut verklebt und vom Staub verdreckt. Er zog einen Dolch aus der Innenseite seines lädierten Mantels und entledigte sich dessen Überresten. Die Wunden die nun sichtbar wurden schlossen sich langsam.
„Oh süß, ein Dolch, trägst du denn nichts besseres bei dir? Deinem blonden Freund hat das Messerchen auch nichts gebracht. Er ist genau wie dieser hier schon längst zu Staub zerfallen.“, spottete Varuna und zeigte auf Aurons Aschehaufen.
Jean senkte den Kopf und murmelte: „Tut mir leid June, aber ich habe keine andere Wahl. Vergib mir bitte.“
Dann lief er auf Varuna zu. Diese wich mit Leichtigkeit aus. Dann setzte sie zum Gegenangriff an und schlug mit ihrem Schwert zu.
Plötzlich hörte Jean in seinem Kopf eine Stimme schallen: „Duck dich!“
Er tat wie ihm befohlen und duckte sich und entging so dem tödlichen Schlag. Verwirrt suchte er Abstand. Diese Stimme, sie schien ihm so bekannt zu sein. So hell und klar, eine Frauenstimme!
Er riss die Augen auf. „June!“ Woher war diese Stimme gekommen?
„Jean, hörst du mich?“, fragte die Stimme.
„June, bist du das?“, rief Jean verblüfft.