Hi. Bei diesem Beitrag handelt es sich um einige Gedanken meinerseits. Wie definieren wir uns? Was sind wir? Grundlegende Überlegungen die hoffentlich einige Leser zum Nachdenken bringen.
Keine Sorge, es klingt alles deprimierender, als es ist.^^
Autor: Kage (japanisch Schatten)
Teile: Erst mal dieser
Pairing: nicht vorhanden
Teile: ...
Disclaimer: Ich
Genre: Denkanstoß
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Ich bin ein Wrack.
Ich richte mich systematisch zugrunde.
Ich trinke, ich rauche, ich bin ein schlechter Mensch.
Vor der Öffentlichkeit, vor allem vor meiner Familie, spiele ich das brave Mädchen.
Ich bin ein schlechter Mensch...
Zugegeben, ich habe eine schlimme Kindheit hinter mir, aber ist das eine Entschuldigung?
Sollte ich nicht, gerade weil ich erlebt habe, wie elendig Menschen zugrunde gehen können, versuchen, diesem Kreislauf zu entfliehen?
Aber vermutlich bin ich nicht dafür geeignet etwas Besseres zu sein...
Ja, ich habe meine Schule beendet, sogar das Abitur gemacht und ein Studium begonnen.
Wenn jemand fragt, ich tue etwas Sinnvolles.
Ich studiere ein Themengebiet, das als exotisch gilt. Asienwiessenschaften, Schwerpunkt Japanisch.
Aber wen will ich damit beeindrucken? Mich? Meine Familie? Die verfluchte, verdammte Gesellschaft, die uns in solche Rollen drängt?
Ich weiß, mit jedem Schritt den ich tue, gehe ich in die falsche Richtung. Ich weiß seit Jahren, mit dem, was ich tue, werde ich kein Geld, keine Anerkennung, nichts erreichen!
Und doch raffe ich mich jeden Tag aufs Neue auf um in der Gesellschaft, unserer Gesellschaft, etwas zu darzustellen!
Ich kämpfe gegen die Gesellschaft und verliere gegen mich selbst.
Ich glaubte, die wahre Liebe gefunden zu haben, den Einzigen, der mich versteht.
Doch er kommt aus einer heilen Familie, alles Übel was ihm wiederfahren ist, hat er selbst zu verantworten.
Doch anstatt ihn in seine Schranken zu weisen, habe ich seine Art zu leben übernommen.
Er ist nach außen hin der saubere Geschäftsmann, er arbeitet in einer Bank, er arbeitet mit Geld...
Geld!
Ist das das Einzige, was heute noch zählt?
Wo sind die Werte? Wo sind die Grenzen?
Sind wir denn nur bestimmt von dieser unbedeutenden Substanz aus einer Mischung aus Metall und schnödem Papier?
Sind menschliche Werte nichts mehr wert?
Ich weiß wovon ich rede...
Ich selbst werde mit dem, was ich zurzeit als Jobalibi verkaufe, niemals ein reicher Mensch.
Ich werde leben, wie viele vor mir, deren Namen es nicht einmal wert waren, in dem verdammten Brockhaus zu erscheinen.
Ich bin Eine von Tausend und dennoch...
Sind nicht die Menschen, die denken, die fühlen, mehr wert, als die Kapitalisten die immer mehr die Macht, die Weltherrschaft, an sich reißen?
Können nicht auch diejenigen, die ihrer Kreativität, ihrem Leben, ihren Träumen nachhängen, leben?
Ist es wirklich so weit gekommen, das wir uns schämen müssen, nicht Mathematik, nicht Wirtschaftswissenschaften, nicht die zerstörerischen Seiten der Naturwissenschaften studiert zu haben?
Ja, ich weiß wovon ich rede...
Wir, die Denker, die Einzigen die noch sehen in dieser verqueren Welt, sollten mehr Gehör bekommen.
All diese Gedanken haben sich in mir eingenistet wie ein dunkler Schatten, ein Missionar des Bösen.
Es kommt immer wieder hoch, je mehr ich versuche es zu unterdrücken.
Vor einem Jahr starb mein Vater...
Ich hatte keine enge Beziehung zu ihm, er war zu sehr interessiert an dem Wohlstand, den er zu erreichen erhoffte.
Er war nie da, ich kannte ihn kaum.
Doch Niemand hat es verdient, so zu enden.
Einsam, die Familie hatte sich abgewendet...
Einsam, er hatte nur noch die Mitglieder einer Gruppe an seiner Seite, die sich von den tückischen Folgen des Alkoholkonsums zu retten versuchten....
Einsam starb er...
Jetzt, wo er nicht mehr da ist, wünschte ich mir, er könnte mir mit seinem Rat zur Seite stehen.
Ich bin schlimmer dran als er in seinen schlimmsten Zeiten.
Ich bin ein Kind der vernachlässigten Generation, diejenige, die immer nur die schlimmsten Seiten seiner Eltern kennen lernen durfte...
Die verzweifelte Mutter, der betrunkene, aggresive Vater...
Ein solches Klishée.
Und dennoch habe ich meinen Weg gemacht, ich studiere, ich habe den höchsten Schulabschluss erreicht und meine Familie hat allen Grund, Stolz zu empfinden.
Doch ist das so?
Bin ich nicht immer Eine von den tapferen Dreien, die es, trotz ihrer Familiengeschichte, zu etwas gebracht haben?
Meine älteste Schwester hat eine eigene Familie, zwei reizende Töchter, mit dem Ziel, sie besser zu erziehen, ihnen ein besseres Leben zu verschaffen, als wir es hatten.
Meine zweitälteste Schwester, sie ist Erzieherin in einem Kinderheim, sie will versuchen, Kindern, denen es sicher nicht besser gegangen ist als uns, ein schönes Leben zu gestalten und dennoch ist sie privat in die Fänge eines Menschen gelangt, der sie ausnutzt, der sie zur Putzfrau degradiert, der sie herumkommandiert...
Und Ich.
Ich lebe das Leben, das sich meine Mutter und mein Vater immer gewünscht haben. Augenscheinlich. Offensichtlich.
Oberflächlich.
Ich studiere, ich habe als einzige von drei Töchtern das Gymnasium abgeschlossen.
Alle Erwartungen werden an mich gestellt.
Und doch weiß ich, ich habe an der entscheidenden Abzweigung die falsche Wahl getroffen.
Oft im Leben stehen wir an Scheidewegen und in fünfzig Prozent der Fälle treffen wir die falsche Wahl.
Auch wenn uns dies erst im Nachhinein bewusst wird.
Ich liebe meinen Freund, mehr als alles sonst auf der Welt.
Doch er ist anders.
Er kommt aus einer heilen Familie, er weiß nicht, wie es ist, Angst vor der Nacht zu empfinden, er weiß nicht wie es ist, auf gepackten Koffern zu sitzen und auf das Signal zum Aufbruch zu warten.
"Wir müssen los, Papa dreht durch..."
Dieser Aufruf war in meiner Kindheit eine Selbstverständlichkeit.
Doch er, mein Freund, kennt ihn nicht.
Im Gegenteil hat er das Schlimmste aus mir herausgeholt.
Ich rauche, seit ich ihn kenne, ich trinke, seit ich ihn kenne, ich kiffe, seit ich ihn kenne...
Sind mehr Beispiele wirklich nötig?
Ich stehe am Abgrund und niemand ist da.
Dennoch bewahre ich vor der Gesellschaft mein Gesicht.
Ja, ich habe einen Notendurchschnitt von zwei, ja, ich bin ein Sprachengenie...
Ja Oma, mir geht es bestens, ich bin glücklich, es könnte nicht besser laufen...
Leben wir nicht alle mehrere Leben?
Sind wir nicht wie Chamäleons, die sich dem anpassen, was gerade gefordert wird?
Haben wir nicht alle Geheimnisse, die wir niemandem anvertrauen können außer uns selbst?
Sind wir nicht stets das, was wir glauben, sein zu müssen?
Wann sind wir frei?
Wann sind wir wir selbst?
Ich finde keine Antworten auf diese Fragen....
Papa, ich wünschte, du wärest hier.......
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Ich bin sehr gespannt, was diejenigen, die diesen Beitrag geles.en haben, zu solchen Ausführungen zu sagen haben.
Bis dann.
Kage
Keine Sorge, es klingt alles deprimierender, als es ist.^^
Autor: Kage (japanisch Schatten)
Teile: Erst mal dieser
Pairing: nicht vorhanden
Teile: ...
Disclaimer: Ich
Genre: Denkanstoß
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Ich bin ein Wrack.
Ich richte mich systematisch zugrunde.
Ich trinke, ich rauche, ich bin ein schlechter Mensch.
Vor der Öffentlichkeit, vor allem vor meiner Familie, spiele ich das brave Mädchen.
Ich bin ein schlechter Mensch...
Zugegeben, ich habe eine schlimme Kindheit hinter mir, aber ist das eine Entschuldigung?
Sollte ich nicht, gerade weil ich erlebt habe, wie elendig Menschen zugrunde gehen können, versuchen, diesem Kreislauf zu entfliehen?
Aber vermutlich bin ich nicht dafür geeignet etwas Besseres zu sein...
Ja, ich habe meine Schule beendet, sogar das Abitur gemacht und ein Studium begonnen.
Wenn jemand fragt, ich tue etwas Sinnvolles.
Ich studiere ein Themengebiet, das als exotisch gilt. Asienwiessenschaften, Schwerpunkt Japanisch.
Aber wen will ich damit beeindrucken? Mich? Meine Familie? Die verfluchte, verdammte Gesellschaft, die uns in solche Rollen drängt?
Ich weiß, mit jedem Schritt den ich tue, gehe ich in die falsche Richtung. Ich weiß seit Jahren, mit dem, was ich tue, werde ich kein Geld, keine Anerkennung, nichts erreichen!
Und doch raffe ich mich jeden Tag aufs Neue auf um in der Gesellschaft, unserer Gesellschaft, etwas zu darzustellen!
Ich kämpfe gegen die Gesellschaft und verliere gegen mich selbst.
Ich glaubte, die wahre Liebe gefunden zu haben, den Einzigen, der mich versteht.
Doch er kommt aus einer heilen Familie, alles Übel was ihm wiederfahren ist, hat er selbst zu verantworten.
Doch anstatt ihn in seine Schranken zu weisen, habe ich seine Art zu leben übernommen.
Er ist nach außen hin der saubere Geschäftsmann, er arbeitet in einer Bank, er arbeitet mit Geld...
Geld!
Ist das das Einzige, was heute noch zählt?
Wo sind die Werte? Wo sind die Grenzen?
Sind wir denn nur bestimmt von dieser unbedeutenden Substanz aus einer Mischung aus Metall und schnödem Papier?
Sind menschliche Werte nichts mehr wert?
Ich weiß wovon ich rede...
Ich selbst werde mit dem, was ich zurzeit als Jobalibi verkaufe, niemals ein reicher Mensch.
Ich werde leben, wie viele vor mir, deren Namen es nicht einmal wert waren, in dem verdammten Brockhaus zu erscheinen.
Ich bin Eine von Tausend und dennoch...
Sind nicht die Menschen, die denken, die fühlen, mehr wert, als die Kapitalisten die immer mehr die Macht, die Weltherrschaft, an sich reißen?
Können nicht auch diejenigen, die ihrer Kreativität, ihrem Leben, ihren Träumen nachhängen, leben?
Ist es wirklich so weit gekommen, das wir uns schämen müssen, nicht Mathematik, nicht Wirtschaftswissenschaften, nicht die zerstörerischen Seiten der Naturwissenschaften studiert zu haben?
Ja, ich weiß wovon ich rede...
Wir, die Denker, die Einzigen die noch sehen in dieser verqueren Welt, sollten mehr Gehör bekommen.
All diese Gedanken haben sich in mir eingenistet wie ein dunkler Schatten, ein Missionar des Bösen.
Es kommt immer wieder hoch, je mehr ich versuche es zu unterdrücken.
Vor einem Jahr starb mein Vater...
Ich hatte keine enge Beziehung zu ihm, er war zu sehr interessiert an dem Wohlstand, den er zu erreichen erhoffte.
Er war nie da, ich kannte ihn kaum.
Doch Niemand hat es verdient, so zu enden.
Einsam, die Familie hatte sich abgewendet...
Einsam, er hatte nur noch die Mitglieder einer Gruppe an seiner Seite, die sich von den tückischen Folgen des Alkoholkonsums zu retten versuchten....
Einsam starb er...
Jetzt, wo er nicht mehr da ist, wünschte ich mir, er könnte mir mit seinem Rat zur Seite stehen.
Ich bin schlimmer dran als er in seinen schlimmsten Zeiten.
Ich bin ein Kind der vernachlässigten Generation, diejenige, die immer nur die schlimmsten Seiten seiner Eltern kennen lernen durfte...
Die verzweifelte Mutter, der betrunkene, aggresive Vater...
Ein solches Klishée.
Und dennoch habe ich meinen Weg gemacht, ich studiere, ich habe den höchsten Schulabschluss erreicht und meine Familie hat allen Grund, Stolz zu empfinden.
Doch ist das so?
Bin ich nicht immer Eine von den tapferen Dreien, die es, trotz ihrer Familiengeschichte, zu etwas gebracht haben?
Meine älteste Schwester hat eine eigene Familie, zwei reizende Töchter, mit dem Ziel, sie besser zu erziehen, ihnen ein besseres Leben zu verschaffen, als wir es hatten.
Meine zweitälteste Schwester, sie ist Erzieherin in einem Kinderheim, sie will versuchen, Kindern, denen es sicher nicht besser gegangen ist als uns, ein schönes Leben zu gestalten und dennoch ist sie privat in die Fänge eines Menschen gelangt, der sie ausnutzt, der sie zur Putzfrau degradiert, der sie herumkommandiert...
Und Ich.
Ich lebe das Leben, das sich meine Mutter und mein Vater immer gewünscht haben. Augenscheinlich. Offensichtlich.
Oberflächlich.
Ich studiere, ich habe als einzige von drei Töchtern das Gymnasium abgeschlossen.
Alle Erwartungen werden an mich gestellt.
Und doch weiß ich, ich habe an der entscheidenden Abzweigung die falsche Wahl getroffen.
Oft im Leben stehen wir an Scheidewegen und in fünfzig Prozent der Fälle treffen wir die falsche Wahl.
Auch wenn uns dies erst im Nachhinein bewusst wird.
Ich liebe meinen Freund, mehr als alles sonst auf der Welt.
Doch er ist anders.
Er kommt aus einer heilen Familie, er weiß nicht, wie es ist, Angst vor der Nacht zu empfinden, er weiß nicht wie es ist, auf gepackten Koffern zu sitzen und auf das Signal zum Aufbruch zu warten.
"Wir müssen los, Papa dreht durch..."
Dieser Aufruf war in meiner Kindheit eine Selbstverständlichkeit.
Doch er, mein Freund, kennt ihn nicht.
Im Gegenteil hat er das Schlimmste aus mir herausgeholt.
Ich rauche, seit ich ihn kenne, ich trinke, seit ich ihn kenne, ich kiffe, seit ich ihn kenne...
Sind mehr Beispiele wirklich nötig?
Ich stehe am Abgrund und niemand ist da.
Dennoch bewahre ich vor der Gesellschaft mein Gesicht.
Ja, ich habe einen Notendurchschnitt von zwei, ja, ich bin ein Sprachengenie...
Ja Oma, mir geht es bestens, ich bin glücklich, es könnte nicht besser laufen...
Leben wir nicht alle mehrere Leben?
Sind wir nicht wie Chamäleons, die sich dem anpassen, was gerade gefordert wird?
Haben wir nicht alle Geheimnisse, die wir niemandem anvertrauen können außer uns selbst?
Sind wir nicht stets das, was wir glauben, sein zu müssen?
Wann sind wir frei?
Wann sind wir wir selbst?
Ich finde keine Antworten auf diese Fragen....
Papa, ich wünschte, du wärest hier.......
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Ich bin sehr gespannt, was diejenigen, die diesen Beitrag geles.en haben, zu solchen Ausführungen zu sagen haben.
Bis dann.
Kage