Weiße Margariten (Kurzgeschichte)

WeyrdSister

Bizarrer Spießer
Hallo! Diese Geschichte ist furchtbar kitschig und ich habe sie innerhalb einer Stunde geschrieben ... irgendwie wollte sie raus. Schreibt mir doch bitte eure Meinung dazu! Ich verkomme hier noch zur Rosamunde Pilcher des Forums! Also - 'read and review'! ^^°

Eure WS

Feedback macht glücklich!

Anmerkungen: Diese Geschichte ist watershine gewidmet. Ihre(?) Kurzgeschichte Meine Liebe hat mich zu dieser Geschichte inspiriert.

Weiße Margariten

Mit langsamen Schritten erklomm er die kleine Anhöhe. Er hätte nie gedacht, dass ihm das Hinaufgehen auf einen kleinen Berg einmal anstrengend vorkommen würde. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hatte er sein Ziel auch schon erreicht. Sie begrüßte ihn mit einem Lächeln: „Ich dachte schon, dass du gar nicht mehr kommst. Du hast mich warten lassen.“ Er ignorierte ihre kleine Rüge. „Ich habe dir Blumen mitgebracht,“ sagte er und hielt ihr einen Strauß weiße Margariten hin. Er setzte sich zu ihr ins Gras und legte die Blumen neben sich. Er sprach nicht weiter und genoss ihre Gesellschaft. Im Blau des Himmels zeigten sich die ersten gelben und orangefarbenen Töne und kündigten den frühen Abend an.
„Ich habe dich vermisst,“ sagte er plötzlich. Sie lächelte erneut. „Du warst auch lange nicht mehr hier,“ war ihre sanfte Antwort. Er schaute auf den Boden und erwiderte mit einem Hauch von Verlegenheit: „Ich konnte nicht. In letzter Zeit gab es sehr viel zu tun.“ Er seufzte. Sein Zorn, der ihn in der Vergangenheit wie ein Leuchtfeuer angetrieben hatte, war größtenteils verraucht und loderte nur noch selten auf. Das Alter hatte ihn sanft gemacht. Sanft, aber nicht weniger stolz.
Er begann Grashalme auszurupfen. Er betrachtete die Halme in seiner Hand und warf sie dann fort. Sein Blick wanderte in den Himmel. „Der Junge hat bei mir um ihre Hand angehalten.“ Sie klatschte vor Begeisterung in die Hände. „Was hast du ihm gesagt?“ „Noch gar nichts.“ Enttäuschung lag in ihrem Blick. Er verzog das Gesicht, als ob ihm etwas weh täte. „Aber ich werde wohl ja sagen müssen. ... Wenn ich daran denke, dass der Idiot dann zur Familie gehört.“ Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. „Rede nicht so über ihn.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Sag’ was du willst, der Typ ist und bleibt ein Dummkopf. Seinen Jungen ertrage ich schon ihr zuliebe, nimm mir nicht auch noch meine letzte Freude.“ Sie lächelte und schaute in den Himmel. Er betrachtete sie eingehend, versuchte sich jedes Detail einzuprägen. Sie spürte seinen Blick. „Was ist,“ fragte sie. „Du bist wunderschön,“ sagte er, „und ich liebe dich.“ Weißt du noch, wie lange du gebraucht hast, um mir diese Worte zu sagen?“ Fragte sie spitzbübisch. Er schmunzelte. „Ich war ein anderer damals.“ „Möchtest du manchmal dieser andere sein?“ Einen Moment nahm er sich, um diese Frage zu überdenken. „Manchmal, wenn ich daran denke, was ich verloren habe, ja. Aber wenn ich daran denke, was ich seitdem gewonnen habe, dann soll er in der Vergangenheit bleiben.“ Sie lächelte traurig. „Auch ich bin ein Teil deiner Vergangenheit.“ Er schaute ihr in die Augen. „Und du bist ein Teil meiner Gegenwart und meiner Zukunft.“ Eine laue Brise spielte mit ihren Haaren.
Sie schwiegen.
„Du hast graue Haare bekommen,“ neckte sie ihn. Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Jetzt fang’ du nicht auch noch an! Sie haben mir schon vorgeschlagen, sie zu färben. Wer bin ich denn? Ein Transvestit aus Transsilvanien?“ Sie lachte. Er liebte es, wenn sie lachte. Früher hätte er nie einen Versuch unternommen, um sie dazu zu bringen; jetzt fiel es ihm erstaunlich leicht.
„Wie geht es den anderen,“ fragte sie kichernd. Er stützte sich mit den Armen ab und schaute abermals in den Himmel. „Wo soll ich anfangen? Es ist viel geschehen ... .“

„Papa? Papa, wo bist du?“ Sie hatte nunmehr jeden Raum in dem riesigen Haus durchsucht. Seit mehreren Stunden schien ihr Vater wie vom Erdboden verschluckt. Hektisch wischte sie sich einige blaue Haarsträhnen aus dem Gesicht. Wo konnte er nur sein? Ihr Bruder war auf Geschäftsreise in Europa und konnte ihr nicht helfen. Ebenso ihr Verlobter, der den Tag mit seiner Familie verbrachte. Vielleicht sollte sie doch dort anrufen. Mit raschen Schritten erreichte sie ihr Büro und nahm den Hörer vom Telefon, das auf dem Schreibtisch stand. Ärger überkam sie. Eigentlich hatte sie genug Arbeit zu erledigen mit der Firma und der anstehenden Hochzeit. Zwar wartete ihr Verlobter noch auf das offizielle Einverständnis ihres Vaters, aber sie wusste, dass er nicht ‚Nein’ sagen würde. Den Telefonhörer in der Hand fiel ihr Blick auf ein Photo, dass gerahmt auf der Ecke des Schreibtischs stand. Natürlich, wie konnte sie diesen Ort nur vergessen? Dort musste er sein, sonst musste sich wohl der Erdboden aufgetan haben, um ihn wirklich zu verschlucken. Sie stürmte durch die Flure, nahm sich ihre Jacke von der Garderobe und entkapselte draußen sofort ein Auto.

Der Himmel war tiefblau geworden und die ersten Sterne zeigten sich am Firmament. Das Gras wurde feucht. Er seufzte. „Ich sollte jetzt gehen, sonst machen sie sich Sorgen um mich.“ Seine Miene verfinsterte sich. „Alle machen sich in letzter Zeit Sorgen um mich.“ Bevor sie etwas antworten konnte, erscholl eine helle Stimme aus einigen Metern Entfernung. „Papa? Papa, bist du hier? Papa!“
Sie lächelte. „Das machen sie nur, weil sie dich lieben.“ „Dann sollen sie mich eben weniger lieben.“ Auf ihren Blick hin seufzte er abermals und erhob nun selbst die Stimme. „Hier bin ich.“

Bra Briefs wickelte sich fester in ihre Jacke, als sie die Stimme ihres Vater auf ihren Ruf antworten hörte. Hatte sie also richtig gelegen.
Je näher sie kam, desto deutlicher hörte sie, wie er sich leise mit jemandem unterhielt:
„Ich muss jetzt gehen. Ja, ich weiß. Ich komme wieder.“

„Ich komme wieder.“ Mit diesen Worten erhob er sich und klopfte sich Grashalme von der Hose. Er wandte sich seiner Tochter zu, die mit geröteten Wangen und schwerem Atem vor ihm stehen blieb. „Du hättest mir ruhig sagen können, wohin du gehst,“ schalt sie ihn liebevoll, „mit wem hast gesprochen?“ Er lächelte sie an. „Mit deiner Mutter natürlich. Es gab sehr viel zu erzählen.“ Bra warf ihrem Vater einen sonderbaren Blick zu. Sie legte ihm einen Arm um die Schulter und führte ich die kleine Anhöhe hinunter. Im Gehen wandte sie sich noch einmal um und schaute auf die Stelle, an der ihr Vater gesessen hatte. Ein einzelner Grabstein stand dort. Eingemeißelt in schwarzen Marmor stand dort:
Hier ruht Bulma Briefs. Geliebte Mutter und Ehefrau. Sie spielt mit den Engeln.
Davor lag ein Strauß weißer Margariten.
 
Zuletzt bearbeitet:
wow deine Kurzgeschichten haben es in sich (deine anderen langen kenn ich nicht ;) )
Scho allein der Titel hat mich sehr angesprochen, etwas ausgefallen, aber mann muss einfach wissen um was es denn da geht.
Dein Schrebíbstil ist wunderbar, gefällt mir sehr gut und deine Ideen sowieso.
Vegetas Chara hast du sehr gut und realistisch hinbekommen, der Wandel den er im Alter durchlebt hat, seine Sanftheit und der Versuch Bulma zum Lachen zu bringen. Das Gespräch zwischen den beiden, hat einen an manchen Passagen stutzig gemacht, weil es eben den Anschein erweckte, dass Bulma da irgendwie nicht dazu gehört, aber der Schluß hat das ja sehr traurig aufgeklärt. Auf eine Art und Weise tat mir Vegeta da sehr leid, als man erfahren hat, das Bulma tot ist, aber auf der anderen Seite hat er durch solche "Gespräche" mit Bulma sicherlich wundervolle Stunden erlebt.
Also ich bin begeistert!!!!

lg wölfin
 
Finde ich überhaupt nicht schlimm, dass du die Rosamunde Pilcher des Forums wirst... :D Solange du weiter so schöne Stories schreibst. Die Geschichte war sehr gut - ich habe mich die ganze Zeit gewundert, warum Bulma offensichtlich nicht gealtert ist, aber Vegeta schon... Die Erklärung am Schluss war sehr bewegend. Eine schöne, traurige Geschichte. *sniff*
 
Wunderschön... *seufz*
Ich muss sagen, ich liebe deine FF's wirklich!
Schöner, flüssiger Schreibstill und super Ideen, die du klasse umsetzt!
Ein gealteter Vegeta, der im Laufe der Zeit endlich erkannt hat, was wichtig ist im Leben... einfach toll!
Nur weiter so! *g*

GREETZ, Gwen
:smash:
 
>____________<'''
Erst die von watershine und jetzt das.
Einfach wundervoll, ich habe Tränen in den Augen.
Aber ich wusste das Bulma tot ist. Hatte ich sehr stark im Gefühl. ^^'''
Man konnte sich alles so klasse vorstellen, es ist immer wieder schön soetwas tolles zu lesen.
Ich bedanke mich für diese wundervolle Kurz FF *verbeug* und ich hoffe, davon wird es noch viele geben!!!
Aber...öhm ...Ehefrau????
Ich glaube ja nicht, nein ich bin mir sicher, dass beide nie geheiratet haben, Gefährtin währe da wohl angebrachter gewesen, aber egal.
Mach weiter so! ^^''
 
Schnief^^
Das war so schön und traurig zugleich!!!! Ich hab bis jetzt noch keine anderen Geschichten von dir gelesen, aber das werd ich jetzt gleich nachholen!!!

Bussy Kaja
 
*lächel* Wirklich eine schöne Geschichte... und das du sie mir gewidmet hast (ihre stimmt schon^^ *weiblich sei*), macht sie für etwas besonderes für mich. Wirklich klasse gemacht... Wie sie Vegeta mit Bulma unterhält... Man hat sich zwischendrin ziemlich gewundert... Aber die Erklärung am Ende... Du hast uns lange im Dunkeln tappen lassen, aber die Auflösung... Die Geschichte ist traurig schön. Wirklich sehr gut. Sie hat mir sehr gefallen^^ Und ich hoffe, dass ich noch mehr Geschichten von dir zu lesen bekomme^^
 
*schnüff*
*taschentuchsuch*
Mei, mich hat schon lange keine romantische story ins weinen gebracht! :)
Wunderschön, mehr kann ich dazu nicht sagen. Von vorne bis hinten einfach nur wunderschön. Wird man gleich viel fröhlicher wenn man sowas schönes liest! *freu*
Mach weiter so!

Greetz, Sinjia
 
wunderschön geschrieben fands auch ziemlich traurig!
außer bei dem vorletzten satz da musst ich mich voll weglachen (sorry muss ich immer wenn ich was extram kitschi find) sie spielt mit den Engeln *tzzz* XD
Ich hoffe du schreibst bald wieder eine KFF
*sich freu*
MfG Bizzy
 
Oookay - ich weiß, ich bin vielleicht ein wenig empfindlich ... aber hier war ich mit meiner Weisheit am Ende...

@ Bizzy ... ich weiß ganz erhlich nicht, was ich mit diesem Kommentar anfangen soll ... findest Du die Geschichte jetzt nicht so doll, weil sie sehr kitschig ist (wovor ich eindrücklich gewarnt habe) oder gut ... denn leider nehme ich Dir nicht ab, dass einzig und allein der letzte (oder vorletzte) Satz Deine Meinung um 180° gewendet hat.

...Vielleicht klärst Du mich ja über Deine Meinung auf ... ansonsten ergehe ich mich weiter in Verwirrung.

WS
 
Zuletzt bearbeitet:
Rosamunde Pilcher, wer ist denn das eigentlich??
naja, deine ff war einfach klasse und ich fand sie auch nicht kitschig, nur total romantisch!
was den kommi von bizzy angeht, erlaube ich mir einige erläuterne worte dazu zu sagen.
sie geht in meine klasse und ich kenne sie recht gut^^

Sie lacht sehr viel und man muss das nicht zu ernst nehmen.ich denke, sie mag deine geschichte, fand den satz einfach nur lustig.
ich sag ihr mal, dass sie dich verwirrt hat, falls du es nicht schon selbst gemacht hast.

die wenke^^
 
Wie süß! Das hätte ich nie von Veggie gedacht dass er sowas macht, nein, wie süß. Richtig geil und vorallem süß geschrieben, wenn es da noch einen Teil gibt (was ich nicht glaube) halte ihn uns nicht vor.
 
HEUL!!!!!!!!!!!!
SCHNIEF!!!!!!!!!!!!!!!!!!
SCHLUCHZ!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
:bawling: :bawling: :bawling: :bawling:
Die Story is so verdammt traurig, und so verdammt gut!!!!
Da muss man ja einfach bei heulen!!!
HDL
Kiara
 
also wegen dir entdecke ich noch meine romantische Seite....
wunderschöne Geschichte (mehr habe ich gar nicht zu sagen)

Dark

P.S.: Ich liebe Kurzgeschichten!
 
Ankündigung/Hinweis

Hallo,

vor ein paar Wochen ist meine Geschichte Loslassen ein Opfer von Diebstahl geworden.
Auch wenn es ein wenig spät ist, so möchte ich auch bei dieser Geschichte darauf hinweisen, dass ich meine Geschichten als mein Eigentum betrachte, auch wenn Dragonball Akira Toriyama gehört und nicht mir.
Alle meine Geschichten können auch unter den Nicknames Weyrd_Sister , Edward und Edweyrd im Internet auftauchen.
Seht ihr eine meiner Geschichten unter einem anderen Namen, handelt es sich um Diebstahl !!!
Es schmeichelt mir wirklich, wenn Leuten mein Geschreibsel gefällt, aber wenn ihr irgendetwas mit ebendiesem Geschreibsel anstellen wollt, dann wendet euch bitte an mich.

Dankeschön für eure Aufmerksamkeit.
WS
 
ich liebe kurzgeschichten :) Und diese hier ganz besonders!Ich find die Idee Klasse, hab mich schon mal gefragt wie der gute Vegeta sich wohl als alter mann benehmen würde :) Hast einen sehr schönen Schreibstyl!Riesengrosses LOB!
 
Wow!
Eine wirklich schöne Geschichte. Du hast eine sehr gute Szene gewählt, bei der du deine Ideen freien Lauf lassen konntest. Sprich: Mal was Neues+super Ideen! Du hast alles schön Geglieder, auch Inhaltlich. Doch der Schluss war einfach nur genial.
Ich danke hier auch mal Arwen13. Thx, das du ein altes Kunststück wieder hervorgebracht hast.
Desweiteren werd ich mir auch mal die anderen Werke anschauen... bitte hör bloß nicht auf zu schreben...
D.E.
 
Wow! Also, mir gefällt diese Story einfach nur super gut :)
Dein Schreibstil ist erstmal super und dann finde ich einfach mal die Geschichte toll.
Wie Vegeta mit seiner toten Frau spricht, also echt gute Idee.
LG BG
 
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