Verschlossenheit

O.K., eigentlich ist das ja meine Lebensgeschichte, aber ich versuch' beim Thema zu bleiben.
Also gut, bei mir ist es ziemlich schlimm geworden. Für einen "normalen" Menschen ist das wohl schwer nachvollziehbar, aber Gewohnheiten (auch Gedanken, die man zu oft denkt), verändern die Wahrnehmung. Ich habe gar keine Möglichkeit mehr gesehen, irgendeinen persönlichen Kontakt aufzunehmen, weil jeder Gedanke daran in einem Desaster geendet hat. Ich habe mich darauf beschränkt, über sachliche Themen zu reden, alles andere hab' ich abgeblockt, weil ich a) aus Mangel an Erfahrung (Ergebnis des Außenseiterdaseins) nichts dazu zu sagen hatte, was mir bedeutungsvoll genug war, überhaupt gesagt zu werden. oder b)nur Verachtung für die Meinungen/Themen der anderen übrig hatte ("Die haben doch keine Ahnung, was Schmerz/Leid ist.") - und weil meine Angst vor ihnen noch größer als meine Verachtung war, hab' ich mich abgewendet und geschwiegen. Sie haben immer gedacht, ich interessiere mich nicht für sowas oder ich sei langweilig oder verklemmt. Dabei war es Hass, auf sie, die mich so verletzen konnten, und auf mich, weil ich mich nicht davor schützen konnte.
 
Also das mit dem Format hab ich noch nicht drauf, weiter geht's:
Bei dem Selbstmord-Thread hab ich vergessen, etwas zu erwähnen: SM ist immer aggressiv, das hab ich irgendwo gelesen (bitte nicht fragen wo!!!) und auf mich hat's auf jeden Fall zugetroffen. Ich hab's zwar nie probiert, weil mir merkwürdigerweise mein Körper viel zu sehr leid getan hat, aber in Gedanken hab' ich 100e Abschiedsbriefe geschrieben, in denen ich die für meinen Tod anklage, die mir so wehgetan haben (seelisch, nicht körperlich). Mein Pessimismus ("Ich kann ja niemanden zwingen, mich gern zu haben", "Ich muß irgendwas Abstoßendes an mir haben, denn ich werde immerwieder abgelehnt.", "ICH KANN NICHTS DARAN ÄNDERN") hat mir ein Gesdankengefängnis gebaut, aus dem ich keinen Ausweg mehr gefunden habe. Eine Depression. Die Seele steht unter Druck und verhungert gleichzeitig, Hunger nach Liebe, nach Kontakten und einem irgendwie normaleren Leben. Du stehst mit dem Rücken zur Wand und siehst/glaubst einfach nicht, dass du auch nur einen Schritt in irgendeine Richtung machen kannst. Die Anderen sehen deine Ängste und deine inneren Monster nicht, die vor dir stehen und dich bedrohen, wenn du versuchst, dich zu bewegen. Dabei hast du sie alle selbst erschaffen, damit sie dich vor Fehlern bewahren. Und dann sind sie plötzlich so mächtig, dass du nur noch Fehler machen kannst. Der Druck wächst mit der Isolation und du fragst dich, wie lange du das noch aushalten kannst oder sollst und wozu? Du könntest einen Freund nicht mal erkennen, wenn er vor dir stünde, obwohl alles in dir danach schreit, weil du längst vergessen hast, woran man Freunde erkennt, denn du glaubst nicht mehr an gute Menschen - dein Mißtrauen hat dich besiegt.
Langweilt's schon?
 
Weisst du was?
Schon an deinem <Langweilt's schon?> erkenne ich das ich
dir diese "Geschichte" glauben kann.
Ich weiss wovon du sprichst, und ich kann dir nur wünschen
das es in deinem Leben wieder bergauf gehen kann.
Du hast dein "Verhalten" schon ziemlich richtig Interpretiert,
das ist ein erster Schritt, ich bin mir sicher das du nahe dran bist. Viel Glück!

edit: Oder hab ich da was falsch verstanden? Hilfe!?
edit2: Ich glaube ich habe da was falsch verstanden....
Naja, ich klau mir mal Yoda's Ausrede - ICH BIN MÜDE!
^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist das jetzt... Hast du den "Teufelskreis" durchbrochen? Oder hast du... wie F.E. schon sagte... nur den Anfang gemacht, indem du deine Situation erkannt hast?
 
ich scheine videlle erschreckend ähnlich zu sein....... ist aber gut zu wissen, dass es anderen auch so gehen kann.
 
Also, ich glaube, ich bin nicht mehr beim ersten Schritt, ich erzähle eine Geschichte, die noch nicht zu Ende ist - freut mich übrigens, dass es wen interessiert.
Ich habe festgestellt, dass es keinen anderen Ausweg gibt, als den, den ganzen Weg in die Isolation rückwärts zu gehen. D. h. alles, jede Mauer, jeden verzweifelten Gedanken einzeln abzubauen. Beim ersten Schritt hat mir meine Mutter geholfen, ganz einfach, indem sie mir neue Interessen vermittelt hat. Sie hat sehr viel vorgeschlagen und mit dem meisten auf Granit gebissen, z.B. mit Sachen wie: "Geh' unter Leute, triff dich doch mal mit Gleichaltrigen...". Oder auch:"Versteck' dich nicht dauernd hinter Büchern." - Sci-fi und Fantasy waren mein Über-Leben! Aber indirekt hat sie mir den Zugang zur sog. "Esoterik" vermittelt, einfach, weil sie sowas gelesen hat. Damit hatte sich mir ein neues Feld eröffnet, dessen ungeahnter Reichtum meiner Seele und meinen Gedanken neue Nahrung gab. Mein Weltbild begann sich zu verändern und alte Vorstellungen wurden von neuen Ideen abgelöst, oder ich war zumindest offen für andere Möglichkeiten, über die Welt und das Schicksal zu denken. Ich interessierte mich für Psychologie und begann, Tagebuch zu schreiben (hilft, sich über Dinge klar zu werden).
Schritt 2: Später bot sie (Mama) mir an, einen Kurs in der VHS - nicht lachen!!! - mitzumachen, der mich interssiert. Viele klangen sehr interessant und ich suchte mir einen aus. Dort lernte ich den wichtigsten Menschen in meinem Leben kennen, gleich nach meiner Familie (er gab diesen Kurs). Er war schon alt und strahlte etwas unglaublich Gütiges aus. Er interessierte sich wirklich für das, was wir erzählten und bedankte sich noch dafür, dass wir es sagten. Er machte sich wirklich Sorgen/Gedanken über mich ohne mir gute Ratschläge geben zu wollen. Ich glaube, ich habe mich noch nie so verstanden und ernst genommen gefühlt. Ich konnte ihm sofort vertrauen. Er benützte eine best. Form von Energiearbeit, auf die ich sogar körperlich sehr heftig reagierte. 3 Jahre lang habe ich mich als seine Schülerin betrachtet, und er hat es nie ausgenützt, im Gegenteil. Er hat mir soviel beigebracht ... er war die Brücke, über die ich gehen konnte um in meine Eigene Seele zu schauen (das zu erzählen, würde den Rahmen mehr als sprengen). Dann kam er bei einem Unfall ums Leben und es war, als hätte ich plötzlich die Verbindung zum Sinn meines Lebens verloren... Ich fand es viel zu früh um alleine klarzukommen - meine Trauer war so egoistisch! - aber das "Schicksal" fragt nicht, was wir gerne hätten und so mußte ich mein Leben wieder ohne Begleitschutz in die Hand nehmen. Ich versuchte und versuche noch, alles anzuwenden, was ich gelernt habe und in meiner Entwicklung weiter zu gehen. Ich habe mich sehr verändert und tue es noch. Jemand sagte: "Du bist viel offener geworden." Meine Lebensumständen haben sich auch verändert: Ich bin von zuhause ausgezogen und habe (vorher) die Schule beendet, das war wie eine Befreiung. Es ist sehr wichtig für mich, endlich selbständig zu sein. Außerdem gehe ich immer noch rückwärts, d.h. ich eröffne mir neue Betätigungsfelder, die mir vorher verschlossen waren - durch meine eigene Verschlossenheit. Eins davon ist z.B. das Internet - mit tatkräftiger Unterstützung meiner neuen Freundin. Ich bin so froh, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, mich mit vielen Leuten zu unterhalten, die etwas mit mir gemeinsam haben. Das hier zu schreiben ist für mich auch wieder ein großer Schritt - richtung Offenheit.
 
Ich kenn das mit den Monstern, aber das is jetz vorbei...ich hab den Kreis durchbrochen, naja, nich wirklich ich, aber es war wohl auch dadurch, dass ich meine Situation erkannt habe.

Es war nicht so, wie man immer hört, dass man sich einfach sagt:"Was solls ich leb nur einmal..." NEIN das geht bei mir nich...

Das hört sich jetz doof an, aber es war wirklich die Liebe, die mich gerettet hat....Es war ein trüber Tag wie jeder andere.Ich wachte auf und hab gedacht"F*** wieder morgen!Ich steh auf und mache alles wie sonst auch, aber als ich dann abends im Bett lag und alle Grausamkeiten des Alltags durchgespielt hatte, merkte ich, dass das mobben, schlechte Arbeiten kriegen, Ärger mit den Eltern haben und der ganze andere Zoff, im Vergleich mit der Sonne in meinem Bauch nichts war.Er war einfach nicht echt!Wie eine nach innen verspiegelte Sonnenbrille, die ich abgenommen hab.Jetz seh ich das Licht am Himmel und die ganzen Freunde....versucht doch mal euch in einem Park ins Gras zu legen und die Sonnenstrahlen wie gute Laune auf eurer Haut zu spüren, oder lehnt euch an den höchsten, größten, massigsten Baum den ihr kennt und fühlt euch wie ein Teil vom Baum.Es ist unglaublich.Es ist nur der Blick winkel, der verändert werden muss.Damit mein ich nicht, seine Probleme zu ignorieren, NEIN dadurch lassen sich die Probleme nicht als Situation, sondern als echt Hürde sehen.Plötzlich kann man die einzelnen Probleme sehen, fokusieren und Lösungen für alles entdecken und auch durchsetzen.......es muss ja nich bei euch funzen, aber so wars bei mir.....falls das einer versteht was ich hier für Kauderwälsch geschreibselt hab....:amidala:
 
Das mit der Liebe hilft mehr als alles andere. Wenn ich überlege, wie (seelisch) beschissen es mir vor ein oder zwei Jahren ging........Und dann hab ich mich in einen Jungen verliebt, wir kamen zusammen und es ging mir schlagartig besser: meine Noten verbesserten sich, ich ging wieder gerne aus dem Haus und konnte wieder lachen. Auch wenn ich schon ne Weile net mehr mit ihm zusammen bin ; dafür werde ich ihm ewig dankbar sein !! (Auch wenn er das net weiss...) .
 
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