The World of Lyie

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Königin
2.
Liell hatte diese Nacht kaum Schlaf gefunden. Letzten Abend war sie hier in der Hauptstadt angekommen, auf der Suche nach Geld und Erfolg, aber der Start war gänzlich daneben gegangen. Hier war alles so ungewohnt. Eine Geräuschkulisse an die sie, so schien es ihr, sich nie gewöhnen könnte. In ihrem kleinen Heimatdorf, das sie vor 3 Tagen, oder waren es schon 4?, verlassen hatte stammten die einzigen Lauten Geräusche von alten Bullen die zur Kastration geführt wurden. Doch das hatte sie aufgegeben. Sie hatte sich entschieden über den Tellerrand der kleinen Dorfgemeinschaft zu sehen und zu erkunden was sich außerhalb befand. Als sie aufgebrochen war, am Tag nach ihrem 15. Geburtstag, stand die ganze Familie die bei ihnen am Hof wohnte, was immerhin knapp 20 Personen waren, vor dem Tor und hatte sie verabschiedet. Da war ihr das alles noch so positiv und neu und abenteuerlich vorgekommen. Die Tragödie fing damit an, dass Liell's Eltern meinten die Hauptstadt sei quasi gleich um die Ecke, sie könne die Strecke spielend zu Fuß zurücklegen. Nun ja, ihre Familie war nicht gerade für den hohen akademischen Bildungsgrad bekannt (dafür aber für die besten andorianischen Kartoffeln in der ganzen süd-östlichen Provinz) und so musste sie nach 2 Tagesmärschen feststellen, dass immer noch kein Anzeichen der Hauptstadt in Sicht war. Aber das hatte sie nicht aus der Bahn werfen können, denn im Gedanken spielte sie bereits ihre große Karrierelaufbahn durch. Sie würde vom kleinen Bauernmädchen zum Superstar werden. Und in keinem anderen Beruf ging dies so schnell und einfach wie bei professionellen Huren! Prostitution war im Land Eth-Lyie, und in vielen anderen auch, eine angesehene Tätigkeit und talentierte Huren waren einflussreicher als so mancher Großhandelsmann oder Provinzpolitiker. Liell's Vorbild war die große Marienne Olokiann, die als Tochter eines einfachen Handwerkers geboren wurde und über die Prostitution bis an den königlichen Hof gelangt war. Der König hatte sich in sie verliebt und sie wurde zur First-Lady von Eth-Lyie. Und wenn es nach ihr ging, würde Liell ähnlich Großes vollbringen. Als sie dann allerdings in Eth-Egri, der Hauptstadt von Eth-Lyie, angekommen war, musste sie feststellen, dass die Dinge etwas komplizierter liefen, als sie es sich vorgestellt hatte. Alles hier war irgendwie eine Nummer zu groß für sie. Die Hauptstraße war prall gefüllt mit bunt gekleideten Menschen, die versuchten ihr die bizarrsten Dinge zu verkaufen. Die Leute strömten diese Straße entlang als gäbe es kein anderes Ziel im Leben, als ihr Ende zu erreichen. Kaum hatte Liell sich einen Meter vorgekämpft, wurde sie von irgendwem, der es besonders eilig hatte zwei Meter zurückgedrängt. Aber das war noch erträglich gewesen, im Vergleich zu dem was passierte, als sie sich entschloss auf die Hundertschaft der kleinen Seitengassen auszuweichen. Diese Gassen waren kleine Wege zwischen den dicht gebauten, meist schiefen Häusern, nicht breiter als 1-2 Meter. Die hoch aufragenden, dreckigen, Lehm- und Steinmauern zu beiden Seiten, machten es dem Sonnenlicht unmöglich hierher vorzudringen. Und dementsprechend war die Atmosphäre. Dunkele Gestallten standen an jeder Ecke und wenn sie nicht versuchten einem direkt irgendwelche verbotenen Kräuter oder Substanzen zu verkaufen, luden sie in zwielichtigen, geflüsterten Gesprächen dazu ein, einen Laden im nächsten Hinterhof zu besuchen, wo einem "Alle Wünsche erfüllt werden!". In ihrer Neugier suchte Liell einige diese "Läden" auf, die eigentlich nur kleine Holztische unter einer zerrissenen, verdreckten Marquise oder kleine Räume im Erdgeschoss einer Privatwohnung waren. Was sie dabei sah erschien ihr fremdartig und mit dem meisten was sie sah, wusste sie nichts anzufangen. So besuchte sie zum Beispiel eine "Alternative Tierhandlung". Liell mochte Tiere, schließlich war sie mit Tieren aufgewachsen, und war gespannt, was ihr hier geboten wurde. Als sie die knarrende Holztür mit der schmutzigen Glasscheibe öffnete, kam ihr stickige, stinkende Luft entgegen, wie sie es noch nie erlebt hatte. Sofort kam ein kleiner, stark behaarter Mann auf sie zu, betrachtete sie kurz und nickte dann zufrieden. Sein Schnurrbart reichte fast bis auf den Boden und als er den Mund zum sprechen öffnete, schleiften die verfilzten Haarspitzen über die sandigen, modrigen Dielen. "Ah, ja junge Dame, ick weiss scho' wat du willst! Bischt hier wegen die Wochen-Sondä-Angebot, wa?", hatte er gesagt und dann genüsslich das Bartende vom Boden aufgelesen und in den Mund gesteckt, um dran zu lutschen. Er führte Liell weiter in den Raum hinein zu einem kleinen mit Wasser gefüllten Becken, über dem ein Schild mit der Aufschrift "Schpetzielle Angebohte" hing. In dem Becken schwammen lange, dünne Fische die aussahen wie Schlangen. "Hier, da sind se! Die Zitteraale für die einsame Frau. Nich, dass du's nötich hättest, wa Kleene? Aber sicha, is sicha, wa?", war der Kommentar des Verkäufers dazu gewesen. Auf Liells Nachfrage erklärte er, dass es sich dabei um Aale mit schwacher elektrischer Ladung handelte, die im Körper der Frau (oder des verwirrten Mannes...) Stromstöße erzeugten und sie (ihn...) "Bessä befriedigen als,'n Kerl mit zwei Schwänzen, wa?" Des weiteren bekam Liell Käfer zu sehen, die in den Körper eines Menschen krochen und ihn von innen auffraßen; Eidechsen, die darauf trainiert waren kleinere Gegenstände zu entwenden und zum "Herrchen" zu bringen, sowie Affen, die wie hypnotisiert, scheinbar ohne Körperregung dasaßen, sich aber mit einer Hand permanent im Schritt rumspielten. Als "beschonderes Heilight" pries der Verkäufer allerdings die gezüchteten Blutegel an, die zu besserem Haarwuchs verhelfen sollten und nach seinen eigenen Aussagen, ihm selbst schon großen Dienst erwiesen hätten. Wie zur Demonstration lutschte er noch einmal ausdauernd an seinem Bart und ließ ihn dann zurück auf den Boden gleiten, wo die Feuchtigkeit seines Speichels den Dreck nahezu magisch anzog und an sich kleben ließ.
Nach diesem Erlebnis hatte Liell noch ein paar andere Geschäfte wie "Tätowier deine Bowlingkugeln" oder "Gelddrucken-Do it yourself" besucht, aber überall ähnliche Erfahrungen gemacht.
Irgendwann, als sie sich ins Gedächtnis gerufen hatte, dass sie nicht hier wäre um Kuriositäten zu bestaunen, sondern nach einem Etablissement namens "Keller der Lüste" suchte, hatten die Probleme überhand gewonnen. Sie musste sich eingestehen, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte wo sich ihr zukünftiger Arbeitsplatz befand. Und diese Stadt war wirklich groß. Bei ihrem kurzen Aufenthalt auf der Hauptstrasse hatte sie bereits mehr Menschen gesehen, als ihr Heimatdorf in den vergangenen 100 Jahren. Zuerst spielte sie mit dem Gedanken eine Karte oder einen Führer aufzutreiben, aber ihr aktueller Bargeldvorrat, der permanent dem Wert Null entgegenstrebte, vereitelte ihr Vorhaben. Also verließ sie sich auf ihr Glück und rannte immer der Nase nach durch die Gassen der Stadt. Als der Tag zuende ging machte sie eine neue Entdeckung. Sie hatte scheinbar das Viertel der normalen Leute verlassen und war umgeben von Villen und vornehmen Wirtshäusern. Der Unterschied zwischen den beiden Teilen der Stadt war recht eindeutig und selbst für Neulinge wie Liell leicht zu erkennen gewesen. Das allgemeine dunkel Braun der erdigen und schlammigen Wege im Ostteil, wo sie angekommen war, wurde hier im Westen durch gepflasterte grau-beige Steinstraßen abgelöst. Anstatt kleiner, eng aneinander gebauter, schief in die Höhe ragender Bruchbuden hatte hier jedes Haus seinen eigenen Garten, der von eisernen Toren geschützt wurde. Und die Tavernen trugen im Westen keine Namen wie "Zum blutigen Vogel" oder "Friss und Stirb" sondern hatten wohlklingende ausländische Bezeichnungen wie "Coma e Morra" oder "O Pássaro Sangrento". Da ihre Beine wehtaten und sie nicht glaubte in dieser Gegend zu finden was sie suchte betrat sie eines der Wirtshäuser um sich dort nach dem Weg zu erkundigen.
Drinnen fand sie nicht ganz das Ambiente vor, das sie erwartet hatte. Sie rechnete mit noblen, edel gekleideten Männern, die an fein gedeckten Tischen saßen, Zeitung lasen oder sich bei einer guten Zigarre über Geschäfte unterhielten. Das Bild das sich ihr darbot war aber eher das krasse Gegenteil. Betrunkene, dicke Männer saßen an der Theke, hatten die Ärmel ihrer weißen, mit Gold bestickten Hemden hochgekrempelt, was eigentlich nichts nützte denn sie waren ohnehin schon von oben bis unten bekleckert, und bewarfen sich mit Essensresten. Ein besonders korpulenter Kahlkopf war gerade dabei ein Hühnerbein, das er sich vom Nachbartisch ausgeborgt hatte, zum Wurfgeschoss umzufunktionieren, als die Aufmerksamkeit auf das fremde Mädchen in der Tür fiel. Der Kahlkopf legte seine ultimative Waffe beiseite, wischte sich die Hände an seiner Hose ab und begrüßte Liell. Seine Worte liefen darauf hinaus, dass er sie zu sich nach Hause einlud, um ihr seine "Krummschwertsammlung aus der östlichen Hemisphäre" zu zeigen. Sofort nachdem er sein Angebot ausgesprochen hatte, begann der Rest der Anwesenden schallend zu lachen. Der Mann errötete warf seinen Kameraden einen wütenden Blick zu und wirkte beinahe verlegen. Liell erklärte ihm, dass sie nur auf der Suche nach dem "Keller der Lüste" sei und keine Zeit für ihn hatte. Als sie den Namen des Etablissements aussprach nickten die Anwesenden zwar wissend, gaben dann allerdings vor das Männer ihres Standes nicht in solchen Kreisen verkehrten. Kurz bevor Liell die Taverne niedergeschlagen verlassen wollte, rief ihr ein weiterer Mann hinterher. Dieser unterschied sich vom Rest der Gäste, nicht nur durch seine Kleidung, die einmal aus blau-schwarzem Segeltuch bestanden hatte, nun aber nur noch in Fetzen an ihm runterhing. Er war viel jünger als die anderen, hatte kaum Fettpolster und besaß noch all seine Haare. Er sagte ihr sie solle sich zu ihm an den Tisch setzen und nach all dem was Liell an diesem Tag schon erlebt hatte machte es ihr nichts mehr aus, sich von einem reichen Mann zum Essen einladen zu lassen. Aber war er wirklich reich? Sein Äußeres ließ auf anderes schließen. Allerdings verrieten die leeren Teller vor ihm, dass er hier bereits gegessen hatte, also musste er auch über das nötige Bargeld verfügen. Liell erfuhr, dass ihr gegenüber Danielle hieß und sehr zuvorkommend war. Er fragte ob sie etwas zu Essen oder Trinken haben wollte, sie wäre natürlich eingeladen, bot ihr eine Zigarette an, die in ihrer Form verriet, das sie von weit her stammen musste, denn sie war bedeutend länger und dünner als die Zigaretten in Eth-Lyie und erkundigte sich nach ihrem wohlbefinden, denn sie sähe ziemlich fertig aus. Liell war geschmeichelt von der Höflichkeit mit der sie behandelt wurde und erzählte was ihr an diesem Tag wiederfahren war. Ihr Gastgeber stützte seinen Kopf auf die Hände, hörte ihr zu und von Zeit zu Zeit, wenn ihre Geschichte für ihn scheinbar besonders amüsant war, sah er ihr in die Augen und begann zu lächeln. Kurze Zeit später wurde Liell's Bestellung, gebratenes Wildhuhn mit andorianischen Kartoffeln (die Beilage erinnerte sie an Zuhause), serviert und während sie aß nutzte Danielle die Gelegenheit etwas über sich zu erzählen. Allerdings beobachtete er sie dabei stets mit diesem träumerischen Blick, der direkt in ihre Augen zielte. Liell erfuhr, dass er gerade aus dem Wüstenland Katuun in der östlichen Hemisphäre zurückgekehrt war, wo er etwas wichtiges, berufliches erledigt hatte. Wenige Stunden zuvor war er in der Hauptstadt angekommen, was sein etwas lumpiges Auftreten entschuldigen sollte. Nachdem Liell aufgegessen hatte und noch etwas mit ihrem Wohltäter geplaudert hatte, erklärte dieser sich bereit ihr den Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle zu zeigen und die beiden machten sich auf den Weg. Dort angekommen musste Liell ernüchtert feststellen, dass sie auf ihrer Suche bereits mehrmals in dieser Straße gewesen war, das rote Werbeschild an einem der Häuserwände jedoch stets übersehen hatte. Danielle bedanke sich, dass sie ihm Gesellschaft geleistet hatte, machte eine kurze Bemerkung darüber, dass er die nächsten 2 Tage noch im "Coma e Morra" übernachten würde, verabschiedete sich und verschwand ins Dunkel der bereits angebrochenen Nacht. Zu diesem Zeitpunkt schien die Liell's Welt wieder in Ordnung zu sein.
Doch dann betrat sie den "Keller der Lüste" um ihre große Karrierelaufbahn zu starten. Zunächst gelangte sie ins Foyer, das aus einer Garderobe, zwei Stühlen, ein paar Zierpflanzen und einer großen Uhr bestand, die verriet, dass es 23:35 Uhr war. Hochbetriebszeit in diesem Gewerbe! Eine leicht bekleidete Frau, offenbar so eine Art Empfangsdame, lächelte sie an und fragte ob sie helfen könnte. Liell stellte sich als die neue Mitarbeiterin vor und die Frau sagte ihr sie wäre bereits erwartet worden. Daraufhin wurde sie durch den "Tanzsaal" (die Frauen tanzten, die Männer saßen sabbernd auf ihren Stühlen und kuckten begierig) zum Büro der Etablissementleiterin geführt. Liells neue Chefin war eine grauhaarige Frau, Ende 50, die in einem dunkelroten Kleid mit einer übermäßigen Zahl an Rüschen bekleidet war. Sie machte einen freundlichen Eindruck, lächelte, und bot Liell an sich zu setzen. Die Frau, Emma Bortin, wies Liell in die grundlegenden Dinge ihres neuen Berufs ein und machte ihr gute Hoffnung, da Liell, so sagte sie, "Ein hübsches Mädel", wäre. Um den Beruf näher kennen zu lernen, so erklärte Madame Bortin weiter, würde Liell diese Nacht ein anderes Mädchen bei der Arbeit begleiten und von ihr lernen. Die Betreffende, La Femme Monique, würde sich im Tanzsaal mit Liell treffen, wo sie dann zusammen auf einen Kunden warten würden. Nach vollendeter Lehrstunde könne sie sich dann auf ihr Zimmer hier im Haus, Nummer 219, zurückziehen und sich für den nächsten Tag ausruhen, wo sie dann ins Geschäft einsteigen würde. Liell bedanke sich bei ihrem Boss und versprach sie würde ihre Bestes geben, dann traf sie sich mit ihrer "Lehrerin". La Femme Monique war eine dünne, zierliche Gestallt, nicht älter als 20 Jahre, mit schwarzen Haaren und leuchtenden, kindlichen Augen, die ihrem Gesicht einen ganz besonderen Glanz verliehen. Sie trug lediglich ein dunkelblaues Korsett und Netzstrümpfe, machte aber trotzdem keinen "billigen" Eindruck. Als sie Liell sah war sie sofort begeistert von ihr und bestand darauf von ihr, wie es alle ihre Freunde taten, Moni genannt zu werden. Moni erzählte sie war schon 3 Jahre im Geschäft und hätte es noch keinen Tag bereut. Man würde sich hier schnell einleben, hätte alle Freiheiten außerhalb der Dienstzeit, die Zimmer im Obergeschoss, die man kostenlos bewohnen durfte waren OK und auch ansonsten würde hier in allen Belangen für einen gesorgt werden. Monique's Monolog wurde dadurch unterbrochen, dass ein Gast sich zu den beiden Mädchen gesellte und sich erkundigte was denn eine Stunde kosten würde. Liell erkannte diesen Kunden sofort wieder. Es war der dicke Kahlkopf aus dem Wirtshaus und wie sich herausstellte war er auch vielmehr an Liell als an La Femme Monique interessiert. Zu Liell's Erleichterung machte Moni ihm freundlich aber dennoch eindringlich klar, dass "Die kleine heute Abend nur zukuckt, aber ab Morgen völlig zu deinen Diensten is'!" Liell hätte es nicht fertig gebracht diesen Mann zu "bedienen", allein bei dem Gedanken wollte das Wildhuhn ihrer Speiseröhre einen zweiten Besuch abstatten, diesmal in umgekehrter Richtung. Der Kahlkopf, der sich als "Torbin-Carus-der-beste-Anwalt-in-der-Stadt" vorstellte, war mit den Bedingungen und Monique's Bezahlung einverstanden und die drei gingen in eines der Zimmer in den oberen Etagen. Und hier musste Liell dann feststellen, dass die Prostitution doch nicht ein ganz so einfacher Beruf war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hatte damit gerechnet sich einfach nur ein paar mal am Abend für eine Halbe Stunde auf's Bett legen zu müssen, während sich ein Mann ihrer bediente. Was sie hier sah erschütterte dieses Bild jedoch grundlegend. Den Ekel, den Liell diesem dicken Mann entgegenbrachte, konnte Moni scheinbar völlig ausblenden, und was immer er auch mit ihr tat, sie war damit einverstanden. Und Moni lag auch nicht nur einfach da, sie lief förmlich zu akrobatischen Höchstleistungen auf, in der Art wie sie sich unter und über dem Dickbauch verbog. Monique sprang auf diesem Mann herum, so hart und ausdauernd, wie Liell es sich nie zutrauen würde. Und da begann sie zu zweifeln, ob sie hier wirklich ihren Traumberuf gefunden hatte. Zum einen waren es Selbstzweifel, dass sie niemals solche körperlichen Anstrengungen ertragen konnte wie Monique es gerade tat, zum anderen war es eine starke Abscheu. Der Ekel davor Morgen mit diesem widerlichen Mann schlafen zu müssen, und wer weiß was für Gestallten sie hier noch begegnen würde, denen sie sich dann hingeben müsste.
Liell war erleichtert gewesen, als "Torbin-Carus-der-beste-Anwalt-in-der-Stadt" endlich fertig war und sich verabschiedete. Moni verschwand schnell unter die Dusche und führte Liell dann zu ihrem Zimmer, wo sie dankbar und erschöpft ins Bett fiel und während des Einschlafens über so manches nachdachte, was ihr an diesem Tag wiederfahren war.

Und nun lag sie hier, geweckt von den lauten Menschen dort draußen und dem lustvollen Stöhnen aus den Nebenzimmern. Während der schlaflosen Stunden der letzten Nacht, war sie zu einer Entscheidung gekommen. Das alles hier würde nie ihr Leben ausfüllen können! Allein wenn sie daran dachte, dass heute Abend der dicke Torbin Carus zu ihr kommen würde, spürte sie ein tiefes Verlangen danach sich zu übergeben. Der große Traum war geplatzt bevor er angefangen hatte. Aber was sollte sie tun? Sie hatte sich vollkommen auf diesen Job hier verlassen, gute Bezahlung, kostenloses Wohnen, aussichtsreiche Aufstiegschancen... Was sollte sie machen wenn sie hier wegging? Punkt eins war, sie besaß kein Geld, nicht eine Dublone! Außerdem hatte ihr gestriger Ausflug ihr bewiesen, dass sie sich in dieser großen Stadt nicht zurecht fand. Und selbst wenn sie sich orientieren konnte, zu wem sollte sie gehen? Sie kannte hier niemanden. Außer vielleicht den Typen von gestern Abend, Danielle. Doch was sollte ihn dazu bringen ihr zu helfen? Natürlich, er war freundlich und zuvorkommend gewesen, aber niemand hilft einer flüchtigen Bekanntschaft aus purer Freundschaft und ohne Eigennutz, sich in einer fremden Stadt ein neues Leben aufzubauen. Wenn sie irgendetwas tun konnte, damit er ihr helfen müsste...
 
Hallöchen!

Seltsam, dass ich die erste bin, die hier postet.

Ich finde deine Geschichte nämlich bisher ganz schön gut. Abgedreht, verrückt, aber echt witzig. Ich finde es gut, dass du dich traust, etwas schlüpfriger zu schreiben und ein solches Thema, was sonst ja eher ausgeblendet oder ausgeschlachtet wird, so sachlich anzusprechen.

Dein Schreibstil gefällt mir sehr, weil er eine gute Atmosphäre schafft, ohne zu blumig oder aufgesetzt zu wirken.

Um mehr Leser zu kriegen, solltest du aber doch etwas kürzere Teile posten. Klar, das gehörte jetzt alles zusammen, aber wenige machen sich die Mühe, so viel auf einen Schlag zu lesen und dann noch einen Kommentar zu posten.
Eine treue Leserin hast du jetzt aber auf jeden Fall ^_^

Das erstmal von mir, schreib also schnell mal weiter, weil ich doch gern wüsste, was Liell nun macht, um Geld zu verdienen.

so long
Sahlene
 
danke schön fürs lob!
das mit den kurzen teilen wird schon werden,
am anfang hatte ich aber noch so relativ viel zu erzählen, um die story in rollen zu bringen!
ich denke mal morgen gehts weiter!

btw. für ganz interessierte:
einfach mal auf den link in meiner sig klicken, da gibts die story auch, jedoch jeweils schon ein kapitel mehr!
(man muss ja sein lieblingsforum ein bischen pushen^^)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, ehrlich gesagt, hat mich der lange Teil nicht ganz so abeschreckt, hab ihn halt stückchenweise gelesen, sodass ich halt jetzt erst antworten kann. ^^ Nur eins, du hättest, meiner Meinung nach, mehrere Absätze einbauen können. Ich bin oft in der Reihe verrutscht, weil alles irgendwie so auf einem Haufen ist.
Abgesehen davon gefällt mir die Geschichte aber wirklich gut und das Thema ist auch mal etwas anderes, kommt nicht allzu oft vor. ( Auch, wie es schon Sahlene angesprochen hat. )
Ich finde auch, dass dein Schreibstil echt gut ist und man/ich konnte sich alles echt gut vorstellen. Vor allem ist es flüssig geschrieben, wirkt nicht gezwungen und Fehler kommen auch keine vor - entdeckt hab ich zumindest keine. ^^;;

Nun, was soll ich noch sagen? :D Ich bin einfach mal gespannt, wie es weitergeht und ob Liell dabei bleibt, also bei dem Beruf, oder ob sie aufhört. Ich denke aber nicht, weil das doch ihr Traum war. Nya, abwarten. ^^
 
Da bin ich wieder!

Na, jetzt geht’s ja los... eine ziemlich rasante Storyentwicklung, die du uns da auftischst. Von einer angehenden Freudendame zu einer Verschwörung zur Errichtung eines Großreichs – den Spagat hast du zienlich gut hingekriegst.

Nur, dass ein Reich wegen Pantomimen untergeht, kann ich mir echt nicht vorstellen. Das ist vielleicht doch etwas zu verrückt, um logisch zu sein. Aber eine witzige Idee.

Bei Danielles Ankunft bei Gomez hat mich etwas gstört: Wie kann man denn kurz oder lang klopfen?

Letzter Kommentar: Deine FF heißt ja „The World of Lyie“. Wenn aber Ala-Lyie “heilige Welt” bedeutet und Eth-Lyie „neue Welt“, dann heißt deine Geschichte übersetzt „Die Welt der Welt“ ^_^ Irgendwie putzig.

Das erstmal von mir, bin gespannt wie es weitergeht.
bye, Sahlene
 
Wuha, das waren jetzt aber ganz schön viele Informationen auf einmal. ich hoffe, ich hab das jetzt alles richtig verstanden, was du geschrieben hast. ^^;;
Das mit den Pantomimen hat mich Anfangs aber doch etwas verwundert, weiß auch nicht. Jedenfalls müssen die doch trotzdem irgendwas 'arbeiten' - die können doch nicht nur von Luft und ... Gestiken leben? *verwirrt*
Auf jedenfall scheint es so, als ob Danielle doch noch eine größere Rolle hat in der Geschichte, sonst wärst du wohl kaum so darauf eingegangen. Der Teil war wirklich interessant, besonders, weil du dir anscheinend auch Gedanken über die Vergangenheit und politische Sachen machst.

Nun, was soll ich sonst sagen? Ich war teilweise einfach nur baff über deinen guten Schreibstil und die Beschreibungen. Oo Aber das, was Sahlene angesprochen hat, ist mir auch aufgefallen, also mit 'Lyie' und so ... ^^

Nun, dann wart ich mal einfach ab ... n.n
 
also mal wieder merci beaucoup für die kommentare!!!

euch fallen auch sachen auf, das gibts gar nich... :lol2: :lol2:

kurz oder lang klopfen.... da hast du irgendwie recht.... im wörtlichen sinne geht das nicht... das kurz / lang beschreibt eher die pausen zwischen den einzelnen klopfern, im allgemeinen zähle ich die pausen aber zu der gesamthandlung "klopfen" dazu :] ... außerdem würde sich "er klopfte x mal mit langer pause und y mal mit kurzer pause" blöde anhören^^

zu den pantomimen...
klaro können die ohne materielle dinge leben... wirst schon sehen :tongue2:

zum wort lyie:
lyie heißt nicht wörtlich welt, sondern ist eher der name der welt, so wie "erde"... da den bewohnern allerdings nur ihre eigene welt bekannt ist, vermischt sich der gebrauch des wortes.... so wie bei uns die wörter "welt" und "erde" im alltäglichen sprachgebrauch oft für das selbe verwendet werden, ihre eigentliche bedeutung sich aber unterscheidet....

so, ich hoffe mal, ich konnte euch zumindest ein bischen bei euren fragen weiterhelfen.... falls ihr immer noch verwirrt seid, sehts einfach so:wenns in einer fantasy-welt nicht unlogisch zu ginge, wäre sie nur halb so spannend :}
 
Stimmt auffallend. :D

Erklärung für das Wort "Lyie" akzeptiert. Und das mit den Pantomimen... da wirst du uns wohl noch aufklären müssen, denn so komm ich da auf keinsten Fall drauf.

das nur so als Kommentar. Und nun schreib gefälligst ^_^
bye, Sahlene
 
4.
Als Danielle die dunkle Wohnung von Gomez verließ erstrahlte der Tag bereits in voller Pracht. Die Sonne hatte fast ihren höchsten Stand erreicht und die Menschen drängten sich auf dem Markt zusammen. Er kannte jeden Winkel dieser Stadt, deshalb hatte er anders als Liell am Tag zuvor, keine Probleme damit trotz des steten Stroms vom Menschenmassen auf der Hauptstraße, sein Ziel zu erreichen. Er kletterte auf Häuserdächer, überquerte Wäscheleinen mit solcher Anmut, dass jede Ballerina neidisch gewesen wäre, sprang von Balkon zu Balkon und hatte ganz nebenbei einen wunderbaren Ausblick. Zu seinem Bedauern fiel ihm auf seinem Weg quer durch die Stadt nicht eine Pantomime auf. Normalerweise standen immer mindestens drei oder vier von diesen Gestallten auf dem Marktplatz. Und übersehen konnte man Pantomimen auch nicht so leicht. Im Gegensatz zu der Bevölkerung von Eth-Egri, die sich in den verschiedensten Farben kleidete und durch das milde Klima fast durchgehend eine gesunde Hautfarbe hatte, trugen Pantomimen ausschließlich schwarze Schuhe und Hosen, dazu schwarz-weiß gestreifte Oberteile und meistens noch schwarze Baskenmützen. Keiner wusste wie es möglich war, doch trotz ihrer täglichen Arbeit an der frischen Luft nahm die Haut von Pantomimen keine Farbe an. Sie waren von oben bis unten kreidebleich. Danielle befürchtete, dass in Gomez Verdacht tatsächlich Wahrheit steckte.

Am Haus des Gildenverwaltung angekommen, oder besser gesagt auf dem Haus, hangelte er sich von einem Fenstersims zum anderen abwärts, bis er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Dann richte er seine Uniform und betrat das vornehm ausgestattete Hauptquartier seiner Arbeitgeber. Er ging durch den Empfangsaal auf den überdimensional großen Schreibtisch zu, hinter dem wie in all den Jahren zuvor die dicke, alte Uma saß. Uma war die Empfangsdame der Gilde, begrüßte Personal, nahm Termine und Audienzwünsche entgegen und wies Kunden der richtigen Abteilung zu. Obwohl sie ziemlich füllig war und auch nicht mehr die Jüngste, mochte Danielle sie. Uma hatte immer einen netten Spruch auf Lager und hatte es mal Ärger gegeben brachte sie es fertig einem den Blick wieder nach vorne zu richten. Für Danielle gehörte sie schon fast zur Familie. Aber im Moment war sie in Akten vertieft, den Blick nach unten geneigt, ohne Danielles Eintreffen zu bemerken. Also schlich er sich leise an ihren Schreibtisch, baute sich vor ihr auf und lies seinen Kopf blitzschnell zwischen ihr Gesicht und das Dokument das sie betrachtete schnellen. Ihre Nasen stießen dabei fast zusammen. "Haaaaallllllliiiiiiihaaaalllllllooooo Uma!!!!" schrie Danielle bei der Bewegung und die alte Dame sprang vor Schreck auf. Dann erkannte sie den Besucher, fing laut an zu lachen und umarmte ihn. "Danielle mein Junge, du bist wieder da! Wir haben dich schon alle vermisst!" Danielle erwiderte die Umarmung enthusiastisch. "Dir glaub ich das sogar, Uma. Denen da drinnen weniger." Er deutete mit dem Finger auf den Tagungsraum der Gildenführung. Die Sekretärin machte ein wichtiges Gesicht. " Doch, doch Junge. Sehr wichtig wie's aussieht. Die Fragen alle paar Stunden ob du schon eingetroffen wärst. Bestimmt 'n neuer Auftrag, oder gab's Ärger bei deinem letzten? Erzähl doch mal, wie geht's dir?" Danielle war neugierig was so wichtig sein konnte, dass die hohen Tiere auf ihn warteten. "Die wollen mich also wirklich unbedingt sprechen? Sieht nach einem Karrieresprung für deinen Lieblingsmitarbeiter aus! Aber hier, guck dir an was ich dir aus Katuun mitgebracht habe." Er kramte einen mit Diamanten verzierten Ring aus dem Ledersäckchen, das an seinem Gürtel befestigt war, hervor. Der Ring hatte mal einem Reiter der Palastwache von Katuun gehört. Auf seiner Flucht vor ihnen war Danielle eingefallen, dass ihm ein Geschenk für die nette Empfangsdame Uma fehlte, die ihn sehr an eine seiner Tanten erinnerte, also hatte er den Ring mitgenommen, nachdem sein Besitzer tot in den Sand gefallen war. Als Umas Blick auf das Mitbringsel fiel, wurden ihre Augen riesengroß. "Och, Kindchen, das wäre doch nicht nötig gewesen. Der muss ein Vermögen gekostet haben. Mensch ist der schön. Danke!" Sie umarmte ihn erneut. "Keine Ursache. Schmuck ist im Osten wirklich billig.", flunkerte er. "Aber jetzt will ich mir mal anhören was die Herrn so wichtiges von mir wollen." Uma konnte die Augen nicht von dem Ring lassen und ließ Danielle ohne Widerstand gehen.

Er ging zu einer großen, prunkvoll verzierten Tür und klopfte an. Als von drinnen eine Stimme hörte, es war nicht zu erkennen was sie sagte aber Danielle rechnete damit, dass es ein "Herein!" gewesen war, trat er ein. Javor Solvan, der wichtigste Mann der Gilde, sein Urgroßvater hatte sie vor fast 110 Jahren gegründet, saß an einem massiven Holzschreibtisch, der an allen Ecken und Enden mit Gold und Edelsteinen verziert war. An den Wänden des großen, hellen Zimmers hingen Schwerter, Bögen, Messer und allerlei andere Schmuckstücke. Jedoch würde sich keine dieser Waffen im Kampf bewähren, es waren lediglich Zierobjekte, die Klingen stumpf, die Sehnen ausgeleiert. Danielle trat an den Tisch und schüttelte seinem Vorgesetzen die Hand. "Guten Tag. Danielle Camue meldet sich aus Katuun zurück. Auftrag erfolgreich abgeschlossen." Solvan schaute Danielle grimmig an und öffnete eine der Schubladen zu seiner linken. "Achso, bevor ich es vergesse. Das dürfte nun wohl ihnen gehören." Danielle holte einen glänzenden Armreif aus dem Ledersäckchen aus dem er schon Uma beschenkt hatte. Der Armreif gehört zu den Insiquien des Sultans von Katuun und Danielle hatte ihn mitgenommen und einen Beweis für seinen Erfolg vorweisen zu können. Der Gildenführer nickte und holte eine dicke Akte aus der geöffneten Schublade. "Wärst du so nett und würdest die Tür verriegeln?" Danielle wusste nicht was diese Sicherheitsmaßnahme für einen Zweck hatte, aber da dieser Mann sein Chef war, würde er jeden Auftrag erfüllen. Auch wenn es so etwas simples war, wie die Tür zu verriegeln. Er schob den schweren Holzbalken in den dafür vorgesehenen Halterungen quer vor die Tür, rüttelte einmal prüfend daran und kehrte dann zufrieden zum Tisch zurück.

"Gut, gut! Pass auf Danielle, du bist in den letzten Jahren zu einem unserer wichtigsten Mitglieder geworden. Ich hoffe du bist dir der Ehre bewusst, die dir mit diesem Auftrag in der Wüste zuteil wurde." Danielle nickte energisch. "Du weißt ja, politische Missionen sind meist von ganz besonderer Brisanz und haben bei uns höchste Priorität. Das einzige was noch höher bewertet wird, wären Aufträge im Interesse der Gilde selbst. Ich habe einen geheimen Auftrag für dich, bei dem sich beide Bereiche überschneiden. Fühlst du dich in der Lage etwas so Wichtiges zu bewältigen?" Danielle nickte erneut, obwohl ihm langsam dämmerte, dass aus seiner geplanten Ruhephase wohl nichts werden würde. "Ich sage dir bei jeder neuen Mission, dass du mit niemandem über deine Ziele reden darfst und strengste Geheimhaltung gilt. In diesem Falle möchte ich, dass du eher dein Leben opferst als die Direktive zu brechen. Sollte auch nur eine Silbe unserer kleinen Unterhaltung hier in falsche Ohren vordringen, wäre unsere ganze Organisation in Gefahr. Hast du mich verstanden?" Danielle nahm eine noch etwas strammere Position ein, wobei seine Hosennaht bereits zu reißen drohte. Gomez Uniform schien doch ein Wenig zu klein zu sein. "Natürlich, Diskretion und Verschwiegenheit. Worum geht es?" Danielles Boss öffnete den dicken Aktenordner. "Während deiner Abwesenheit, gab es in Eth-Lyie gewisse politische Veränderungen. Der König steuert in eine Richtung die nicht in unserem Interesse seien kann." Danielle unterbrach den Vortrag. "Die Sache mit den Pantomimengesetzen und den Plänen das Reich Ala-Lyie zu restaurieren?" Er ließ die Story über seine angebliche Verwicklung in diesen Plan weg. Javor Sulvan war sichtlich überrascht und kratzte sich ausdauernd am Kopf. "Woher weißt du davon?" Danielle versuchte jetzt einen möglichst souveränen Eindruck zu machen, um Gomez nicht zu gefährden. "Die Leute auf der Straße erzählen so einiges." "Leute? Was für Leute, Danielle?" Jetzt kam es drauf an sich nicht beim lügen erwischen zu lassen. "Sie wissen schon Händler, Gastwirte, Reisende. Leute eben! Allerdings sind es nur Gerüchte, und wenn man sie hört kann man nur schwer dran glauben." Sulvan's Gesicht wurde ernster. "Nur leider sind es keine Gerüchte. Die Regierung plant in der Tat einen Krieg gegen Grandon. Und du weißt, dass ein neues Reich Ala-Lyie schlecht wäre. Schlecht für die Welt und vor allem schlecht fürs Geschäft! Unter einer diktatorisch-absolutistischen Regierung würde unsere Vereinigung entweder aufgelöst oder verstaatlicht werden. Und das schlimme an den Wörtern "verstaatlichen" und "auflösen" ist, dass sie ungemeine Profiteinbußen mit sich bringen. Die Gilde ist strikt gegen diesen Krieg. Offiziell halten wir uns natürlich bedeckt, eine Stellungnahme gegen die Pläne des Königs würde uns das Leben nur erschweren. Deshalb auch die hohe Geheimhaltungsstufe!

Unser Vorteil liegt darin, dass unsere Regierung nicht in der Position ist einen Krieg zu beginnen. In einem solchen Falle würden die umliegenden Länder sich gegen Eth-Lyie verbünden und das Vorhaben scheitern lassen. Deshalb provoziert der König die Pantomimen, wie zum Beispiel durch die kürzlich erlassenen Gesetze oder die Schließung der Grenzen. Er möchte, das Grandon den Krieg beginnt und er so in der Lage ist sein Handeln als Verteidigungsmaßnahme zu legitimieren. Es bestehen bereits Verträge mit Estania, die im Falle eines Angriffs der Pantomimen die Unterstützung unseres Nachbarlandes sichert. Es ist alles sehr gut geplant und jedes Detail scheint berücksichtigt worden zu sein. Unsere Hoffnung liegt in der Behutsamkeit der Pantomimen. Trotzdem können auch wir, nichts dem Zufall überlassen. Du wirst nach Grandon einreisen, um eine Audienz bei der Baronatsversammlung bitten und die regierenden Köpfe dazu bewegen sich unter keinen Umständen auf einen Krieg einzulassen! Keine einfache Mission, wie ich selber zugeben muss, aber dringend notwendig um uns allen das Leben nicht schwerer zu machen, als es ohnehin schon ist." Ein solcher Auftrag überraschte Danielle. Er hätte nie erwartet, dass eine solche Aufgabe, von internationaler Bedeutung gerade ihm anvertraut würde.

"Der Plan für deine Mission wurde bereits ausgearbeitet. Es gibt dabei allerdings ein paar heikle Punkte. Hast du Vorkenntnisse in der Verständigung mit Pantomimen?" fuhr Solvan fort. Der einzige Kontakt, den Danielle bisher mit Pantomimen gehabt hatte, beschränkte sich auf flüchtige Visiten bei Straßenvorstellungen unten am Marktplatz. "Nein, ich habe mich nie sonderlich mit Pantomimen beschäftigt." Solvan blätterte erneut in seinem Aktenordner. "Damit hatten wir gerechnet. Um es kurz zusammenzufassen: Die Pantomimen kommunizieren sehr viel über Körpersprache, Mimik und Gestik, das ist hinlänglich bekannt. Trotzdem besitzen sie den gleichen kommunikativen Horizont wie wir. Dass heißt, alles was wir mit Worten und Sprache aussagen, können sie auch übermitteln. Dabei reichen Körperbewegungen aber bei weitem nicht aus, um die teilweise komplexen Zusammenhänge unserer Sprache auszudrücken. Deshalb haben sie im Laufe der Jahre eine interessante Eigenschaft entwickelt. Sie sind in der Lage sich mit einer schwachen Form von Telepathie zu verständigen. Jedoch nur untereinander. Sie können nur Kontakt zu Menschen aufnehmen die ebenso telepathisch begabt sind. Diese Kommunikationsform wird unter anderem in den Pantomimenschulen gelehrt. Das Problem besteht darin, dass in Eth-Lyie sämtliche dieser Schulen geschlossen wurden. Und Pantomimenspiel wird nur in Ländern unterrichtet, die engen, unbedingt notwendigen Kontakt zu Grandon haben. Das wären Eth-Lyie und Estania, als ehemalige Gebiete Ala-Lyie's, und Londres, das durch seine geographische Lage an Grandon gebunden ist. Du wirst in Estania einen Grundlagenkurs belegen, der dir zwar nicht das volle Potential der Pantomimensprache eröffnet, aber ausreichend für deine Mission ist. Dann wirst du über die Grenze im Westen von Estania nach Grandon einreisen und dich ins Zentrale-Baronat begeben, wo die Baronatsversammlung ihren Hauptsitz hat. Soweit alles verstanden?" Danielle hatte nicht gedacht, dass die Pantomimen telepathische Fähigkeiten besaßen, glaubte aber, dass sein eigenes Unwissen nur zu gut die Ignoranz der Bürger von Eth-Lyie wiederspiegelte. Unaufgeschlossen gegenüber allem was aus dem unmittelbaren Westen kam. In gewisser Weise freute er sich darauf mehr über diese Sprache zu erfahren und sie selber zu erlernen. "Ja! So brisant dieser Auftrag auch sein mag, ich freue mich diesmal nicht wieder eine so lange Reise wie nach Katuun antreten zu müssen." Danielle's Vorgesetzter zeigte Verständnis, ließ sich aber nicht von den wichtigen Fakten abbringen. "Um die Leute da drüben davon zu überzeugen wie wichtig deine Audienz bei den Regierungsvorsitzenden ist, könnten Bestechungsgelder nötig werden. Und ich rede hier nicht von den Summen, wie wir sie an korrupte Anwälte oder Militärs zahlen. Das hier ist ein paar Preisklassen höher." Er holte eine Holzschachtel aus dem immer noch geöffneten Schreibtisch und überreichte sie Danielle. "Darin befinden sich 13 feingeschliffene Diamanten aus den Bergen von Azuria. Ihr Wert ist beträchtlich. Für 2 davon habe ich vor einigen Jahren unser schönes Hauptquartier bauen lassen." Er ließ seine Arme durch den Raum schweifen, um Danielle die Umgebung des Büros zu präsentieren. "Doch in diesem Falle ist und nichts zu teuer. Alles muss unter der Bedingung der Geheimhaltung ablaufen. Das bedeutet, dass du jedem Menschen, mit dem du auf deiner Reise Kontakt hast, vom Pantomimenlehrer bis zum Kutschenführer, ein großzügiges Trinkgeld gibst und er dich dafür nie im Leben gesehen hat. Für Reise, Unterricht und Unterkunft haben wir einen bis zwei Diamanten eingeplant. Der Eintritt ins Parlament von Grandon sollte mit etwas Geschick nicht teurer als 5 dieser Steine werden. Du hast also immer noch mehr als genug Zahlungsmöglichkeiten, für den Fall gewisser "Unregelmäßigkeiten", die wir noch nicht vorhersehen können." Danielle öffnete das Kästchen, überprüfte den Inhalt auf Vollzähligkeit und steckte es in eine Tasche seiner Uniform.

"OK, damit habe ich dich über alles informiert, was für diesen Auftrag relevant ist. Spezifische Anweisungen, Landkarten und der ganze Rest befinden sich in der Auftragsmappe. Jetzt kann ich nur noch gutes Gelingen wünschen!" Javor Solvan übergab Danielle den Ordner und wandte ihm den Rücken seines großen Stuhls zu. "Falls du in Gefangenschaft geraten solltest - Du bist Einzeltäter und verfolgst religiös-ideologische Ziele, von einer "Gilde" hast du nie etwas gehört. Die Uniform und Ausrüstung hast du von einem Reisenden, den du getötet und beraubt hast! Ich hoffe wir haben uns verstanden! Schließ die Tür beim Rausgehen!" Danielle wusste, dass die plötzlich raue Art seines Chefs nur daher rührte, dass dieser ein sehr anständiger Mann war und die letzten Worte ihm selbst unangenehm waren. Aber sie mussten raus, für alle Fälle. Und das tat man lieber kurz und schmerzlos, Danielle brachte vollstes Verständnis dafür auf. Er steckte die Auftragsmappe zu dem Kästchen und verließ das Büro. Draußen saß Uma immer noch völlig gebannt von dem funkelnden Ring an ihrem Tisch und schien ihre Umwelt kaum mehr wahrzunehmen. Er wollte sie nicht stören also schlich Danielle sich genauso unbemerkt wie er gekommen war wieder hinaus.
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Wieder mal wenig Handlung auf viel Text, aber die Story muss ja erstmal ins Rollen kommen.....
 
Nun, dann bin ich mal gespannt, wie das bei den Pantomimen wird. Und ( ja, wieder so eine dumme Frage ... >.> ) Danielle nimmt sich was zu essen mit in das Land, ja? Ich mein, die ham ja nix. ^^;;


Wieder mal wenig Handlung auf viel Text, aber die Story muss ja erstmal ins Rollen kommen.....

Ich find das gar nicht so schlimm. Man muss als Leser ja auch über alles aufgeklärt werden, was so passiert - und das hast du wieder echt gut hinbekommen. ^^
Allerdings sind mir diesmal beim Lesen doch einige Rechtschreibfehler aufgefallen. Weiß sie jetzt grad nicht mehr alle, möcht auch nicht suchen, der Text ist so lang. XD
Aber hier das, was ich mir gemerkt habe: 'Am Haus des Gildenverwaltung angekommen, ...' da heißt es doch 'der Gildenverwaltung', oder? So hört sich das irgendwie so komisch an ... ähm, ja, das andere hab ich jetzt leider vergessen ... Oo"

Nun, auf jedenfall bleibt es spannend ... und ich freu mich auf den nächsten Teil. :D
 
Also, wieder ein richtig guter Teil.

Ich mag diesen Gildenanführer, -Vorsitzenden oder wie man das eben nennt. Der ist so schön besorgt um Danielle und behält gleichzeitig seine eigenen Interessen im Auge. Sehr zielorientiert :)

Danielle war auch gut in dem Teil. Jetzt wird es aber Zeit, dass du Liell wieder mal in den Mittelpunkt rückst, stimmt's?

Vom Stil und Inhalt her war alles richtig gut, das mit der Rechtschreibung stimmt, aber darüber kann man immer noch ziemlich gut hinwegsehen. Dann schreib mal schön weiter. Bin gespannt.

bye, Sahlene
 
Wow, ich muss sagen, die Story gefällt mir ^^

Wie schon einige sagten, etwas sonderbar, aber dadurch auch idviduell... ich freu mich schon auf den nächsten teil, ich hoffe Liell kommt auch mal wieder vor... ich will wissen, was aus ihr wird ^^

Also: weiter ^^
 
5.
Er wusste nicht genau was er von der neuen Wendung seines Schicksals halten sollte. Dieser neue Auftrag, mit dem er nie gerechnet hätte, war von höchster Priorität und man hatte ihn auserwählt dafür zu sorgen, dass alles glatt lief. Damit hatte er eine ganz neue Stufe in der Gilde erklommen. Andererseits warf ihn diese Mission auch aus der Bahn. Die letzten Monate waren purer Stress gewesen und man konnte von keinem gesunden Menschen erwarten nach 4 Monaten harter körperlicher und psychischer Belastung gleich die nächste Tortur auf sich zu nehmen. Und dieser Auftrag würde ganz gewiss eine Tortur werden, schließlich sollte er sein eigenes Land betrügen. Zu all den Plagerein kam noch dazu, dass sein Boss die Anstrengungen seiner letzten Reise mit keinem Wort gewürdigt hatte. Nicht mal sein Lohn wurde ihm ausgezahlt. Danielle holte das hölzerne Kästchen wieder aus seiner Tasche heraus und öffnete es erneut. Im Gedanken stellte er einige Rechnungen an. "Reisekosten.... plus Unterkunft.... Gefahrenzuschlag.... Standartpreis für einen Mord.... Bonus für unerwartete Strapazen... plus Trinkgeld...", murmelte er leise vor sich hin. Dann schaute er fröhlich auf die Diamanten, nahm sich zwei heraus und schloss das Kästchen mit den Worten: "Ja, das dürfte meine Reise nach Katuun abdecken!" Er sah sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf dem großen Platz vor der Gildenverwaltung um. Ein paar Händler, Waschfrauen, Kinder die Hühnern hinterher jagten... und ein Schatten direkt vor sich, der immer größer und dunkler wurde. Sein Gehirn vollbrachte eine Meisterleistung, als es ihm in Sekundenbruchteilen zu verstehen gab, dass ein Schatten, der in einer solchen Art und Weise, bei dem derzeitigen Sonnenstand wächst, nur von unmittelbar über ihm kommen konnte. Er riss seinen Kopf nach oben, sah noch die dumpfen Umrisse eines Menschen, das kurze Aufblitzen von roten Haaren und wurde dann zu Boden gerissen. Das Sonnenlicht zog sich vor seinen Augen zu gelben Sternen zusammen, die Umgebung verschwand und wurde durch einen schwarzen Deckmantel aus Dunkelheit ersetzt. Normalerweise hätte er einen solchen Aufprall locker weggesteckt, doch der Überraschungseffekt war diesmal stärker als seine natürlichen Abwehrreaktionen gewesen. Der schemenhafte Umriss und der kurze Anblick der Haarsträhne hatten jedoch ausgereicht, um ihm zumindest zu sagen was da auf ihn gestürzt war. Das merkwürdige Mädchen! Wie hieß sie noch gleich? Sein Geist war durch die momentane Verfassung nicht mehr in der Lage sein volles Gedankenpotential abzurufen. Die Schwärze vor seinen Augen wurde durch einen Grauschleier aus Schmerzen, die aus seinem Hinterkopf drangen, in seinem Plan gestärkt ihm das Bewusstsein zu rauben. Danielle kämpfte mit allen verbliebenen Mitteln gegen die Bewusstlosigkeit an. Er wusste genau, wenn er jetzt Ohnmächtig würde- in dieser Stadt, in diesem Viertel- würde nach seinem Erwachen nicht mehr viel von seinen Wertsachen vorhanden sein. Er wäre niemals in der Lage seinem Boss zu erklären, wie er es geschafft hatte, sich Diamanten von unschätzbarem Wert nur 2 Meter von der Gilde entfernt, stehlen zu lassen. Fünf Minuten nachdem er sie erhalten hatte. In diesem Fall wäre ihm wohl eine ähnliche Karrierelaufbahn wie Gomez vorbestimmt. Also strengte er sich an. Versuchte das Schwarz mit seinen Blicken zu durchschneiden und zur Außenwelt vorzudringen. Stück für Stück gelang es. Die Dunkelheit wurde transparent, die Sterne zersprangen in Hunderte kleiner Lichtrefflektionen auf den jetzt wieder erkennbaren Fensterscheiben der umliegenden Häuser. Als er sich dazu in der Lage fühlte, richtete Danielle sich auf und setzte sich auf die dreckigen Steine, die man hier Straße nannte.
Das Mädchen, der Name war natürlich Liell meldete sein Kurzzeitgedächtnis, kniete direkt vor ihm und sah ihn mit weit aufgerissenen, braunen Augen an. Sie legte den Kopf ein bisschen schief, begutachtete sein Gesicht, fand dann wohl, dass alles noch recht heil aussah, stand auf und zog ihn an der Hand ebenfalls hoch.
Beim Aufstehen drohten Danielles Knie mit Warnstreiks, sollte er sich nicht noch etwas Ruhe gönnen, aber er brachte diese Schwäche schnell unter Kontrolle. Mit der Hand, an dem kein rothaariges Mädchen hing, rieb er sich den schmerzenden Hinterkopf. Dabei tastete er vorsichtig zwischen seinen halblangen, schwarzen Haaren umher, ob er etwas entdeckte, das auf eine blutende Platzwunde hindeutete. Als er nichts fand schüttelte er die restliche Benommenheit aus seinem Sichtfeld und war bereit sich der Situation zu stellen. Er brauchte noch einen Augenblick um seine Gedanken in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Er schaute das Mädchen an, es sah aus als hätte sie es eilig. Bevor er sich ihr zuwandte, warf er einen Blick nach oben, von wo sie auf ihn herab gestürzt war. Sie musste ,wie er selbst vor nicht allzu langer Zeit, vom Dach der Gilde gekommen sein. Nur, dass er einen eleganteren Weg genommen hatte um wieder herunter zu gelangen.
Gerade als er den ersten Kontakt herstellen konnte zog sie ihn an der immer noch fest umklammerten Hand in eine Seitengasse.
Endlich fand Danielle die Kraft sich vom Griff seiner Attentäterin zu lösen. "Was zum Teufel sollte das? Du hättest mich umbringen können!", fuhr er sie an und die Stelle in seinem Körper die für Moralvorstellungen zuständig war, heulte laut auf und schrie "LÜGE". So leicht hätte sie ihn nicht umbringen können, er hatte schon andere Stürze, Schläge, Messerstiche, Schwerthiebe und Bogenschüsse überlebt, aber diese Übertreibung brachte ihn in eine strategisch gute Position. Sie würde sich schuldig fühlen!
Anstatt zu antworten, kam Liell ein Stückchen näher, stellte sich auf die Zehenspitzen, um mit ihren Lippen auch nur annähernd in die Reichweite seiner Ohren zu kommen und flüsterte leise: "Du musst mich ganz, ganz schnell hier wegbringen! So unauffällig wie möglich! Ich bin in Schwierigkeiten!" So unauffällig wie möglich? Danielle musste ein Lachen unterdrücken. Sie war auf offener Straße von einem Hausdach auf ihn herabgesprungen, in diesen Maßstäben würde jede Art sie hier wegzubefördern unauffällig sein. Er könnte sie von einer Marschkapelle begleitet die Straße runterschicken, es wäre immer noch unauffällig. Die Menschen in Eth-Egri kümmerten sich nicht gerne um die Angelegenheiten anderer Leute. Es war alles egal, solange man selber nicht betroffen war, und man versuchte selbstverständlich alles um das zu vermeiden. Der einzige Trieb der stärker war, als das Desinteresse, war die Gier. Und seit vor einigen Jahren ein verrückter, alter Millionär sein gesamtes Vermögen aus einem selbstgebauten Heißluftballon über die Stadt verteilt hatte (danach war er abgestürzt und niemand hatte ihn je wieder gesehen, aber an dieser Stelle griff dann wieder das Desinteresse), waren die Sinne der Bürger für Dinge die vom Himmel fielen geschärft. Sie ist in Schwierigkeiten, sagt sie. Wie kann sich ein so süßes Mädchen wie du, innerhalb eines Tages in Schwierigkeiten bringen?, fragte er sie ihm Gedanken, war aber nicht überrascht keine Antwort zu bekommen. Wie auch immer, sollte sie wirklich Probleme haben, müsste er ihr helfen. Das verlangte sein Ego! Also würde er sie ohne viele Worte in Sicherheit bringen, und erst dann fragen was eigentlich los war. Er griff ihre Hand, die ihn erst vor kurzen losgelassen hatte und kletterte auf eines der Häuserdächer. Liell war jetzt sichtlich überrascht von seiner stürmischen Art und Weise ihr zu helfen, ohne Fragen zu stellen oder Erklärungen zu erwarten. Auf dem Dach wehte eine leichte Brise, die Danielle gierig einsog und sich dadurch gleich viel besser fühlte. "Steig auf meinen Rücken!", befahl er. Liell würdigte ihn jedoch nur mit fragenden Blicken, anstatt seiner Aufforderung nachzukommen. "Ich denke du hast es eilig? Ich nehme dich Huckepack, oder willst du alleine da rüberspringen?" Er deutete auf die tiefen Schluchten zwischen den Häusern. Als wäre dies das beste Argument aller Zeiten gewesen kletterte Liell auf seinen Rücken und krallte sich an den Schultern fest. Sie wog nicht wesentlich mehr, als die vollbepackte Version seines Reiserucksacks, den Danielle zu weitentfernten Aufträgen mitnahm, also würden die Sprünge kein Problem werden. Nur die Balanceakte über Wäscheleinen sollte er sich mit diesem Zusatzgewicht sparen. Danielle überlegte wo er sie hinbringen sollte. Er hatte nur zwei Möglichkeiten. Zum einen sein Zimmer im Wirtshaus, zum anderen Gomez. Da Liell aber offensichtlich einen Ort zum verstecken suchte, erschien Gomez' Unterkunft wesentlich plausibler. Schließlich lebte er auch in einem permanenten Zustand des Untertauchens. Also bog er auf dem Dach des Ratshauses links, in den östlichen Teil ab und benutzte die selbe Route die er auf dem Hinweg genommen hatte.
Er hatte auf dem ganzen Weg nicht einmal Angst gehabt das Gleichgewicht zu verlieren und in die Tiefe zu stürzen, doch jetzt, wo er sich mit einer weiteren Person auf Gomez' Feuertreppe befand, überkam ihm ein komisches Gefühl. Er hasste dieses verdammte Ding. Und die Konstruktion dankte ihm sein Misstrauen mit einem verräterischen knirschendem Laut bei jedem Schritt den er tat. Hastig klopfte er an die Tür. Anstatt des Pseudo-Morse-Codes rief er einfach "Mach die verdammte Tür auf!", und erzielte damit den gleichen Effekt. Gomez' Blick fiel beim Öffnen der Tür auf Liell. Er zog seinen imaginären Hut vor Danielle und klopfte ihm mit den Worten "Das wäre doch nicht nötig gewesen!", auf die Schulter. Liell winkte von Danielles Rücken herab freundlich Richtung Gomez und fing an zu lächeln.
 
Interessant. Man könnte sagen: So sieht man sich wieder. :D
Aber ich glaube, irgendwas hab ich verpasst ( oder vergessen ) ... warum war Liell noch mal in Schwierigkeiten? Ich glaube, das wurde nicht so richtig erwähnt, oder? Also ich mein, das mit Liell hörte doch auf, als sie da in diesem 'Keller der Lüste' oder so, in einem Bett lag?
Nun ja, ... Danielle scheint ja auch nicht irgendein Bewohner dieser Stadt zu sein. Du hast diese ja als desinteressiert dargestellt und das die wohl niemanden so schnell helfen ( jedenfalls hab ich das so verstanden Oo ). Da wundert es mich schon, das Danielle das einfach so macht. Aber ich hoffe, da werden wir auch noch aufgeklärt. ^^
Und ist es nicht ein wenig dreist von Danielle, sich einfach mal so zwei von diesen doch wirklich überaus wertvollen Diamanten zu nehmen?
Und mal schaun, wie Gomez das aufnimmt, dass er jetzt für ein Mädchen zu sorgen hat. ^^;;

Nun, sonderlich viel ist ja dann doch nicht passiert, also warte ich einafach mal ab. ^^
 
*klatsch klatsch*
Herrlich :D

Diese Szene, wie Gomez grinst und sich bedankt, die ist toll.

Aber es stimmt, du hast echt nicht erwähnt, was für Probleme Liell gerade hat. Naja... das wird sie dann ja vermutlich gleich mal Danielle brühwarm erklären. Hoffe ich, weil es mich schon interessieren würde, wieso sie von einem Dach ihm auf den Kopf gehüpft ist.

@Mopzi: das mit den Diamanten geht bestimmt in ordnung. Die sind schließlich in seiner Obhut, solange er also ganz einfach so tut, als hätte er alle Steine gebraucht (die er ja durchaus alle brauchen könnte), ist da nichts dabei. Nur, wenn er jetzt noch Lohn kriegt für seinen ausgeführten Auftrag, dann wird es wirklich etwas viel ^_^ Aber er ist ja eine ehrliche Haut.. (ja, unheimlich...)

Also, mich freut, dass du so herrlich regelmäßig postest, dadurch verliert man nicht den Faden. Dann mal weiter, das ist cool.

bye, Sahlene
 
Also ich freu mich, dass wir wieder was von ihr hören.. und dass sich die beiden wiedersehen... aber sie ist wirklich merkwürdig... und ich frag mich, was sie angstellt hat, dass sie auf der flucht ist.
Vllt hat sie ja einem Freier eine runtergehauen oder so, weil ihr der ekel kam? Mal sehen, ich denke, wir werden es bald erfahren... weiter ^^
 
6.
Die Kleine gefiel ihm auf den ersten Blick, dass musste Gomez zugeben. Er wusste nicht wie Danielle es geschafft hatte in der kurzen Zeit ein so süßes Mädchen aufzutreiben, aber ihm gebührte Respekt dafür. Es hatte eine bezaubernde Wirkung auf ihn, wie das rothaarige Etwas von Danielles Rücken herab winkte und dabei fröhlich lächelte. Ihre Augen leuchteten wie die eines Babys, das einen übergroßen Lutscher geschenkt bekommen hatte. Danielle setzte sie ab und im Stehen wirkte sie noch schöner. Es war kein heißes Begehren das er empfand. Kein Gefühl das man bekam wenn eine dickbrüstige Schönheit in Unterwäsche vor einem stand. Dieses kleine, zierliche Ding weckte vielmehr seinen Beschützerinstinkt. Sie war die Art Mädchen, die sich jeder Typ als kleine Schwester wünschte. Und so empfand er auch! Als Gomez ihr die Hand entgegenstreckte beugte sie sich leicht vor und schüttelte sie herzlich. "Guten Tag! Ich bin die Liell! Und er da", sie zeigte auf Danielle, "hat mir gerade das Leben gerettet!" dabei schüttelte sie bestätigend den Kopf, sodass einige ihrer Haarsträhnen durch die Luft flogen. "Und ich dachte du wolltest zur Gilde? Oder musste der Herr erst wieder was für sein Karma tun?" Danielle beachtete weder Gomez noch Liell. Seine gesamte Aufmerksamkeit setzte er gerade auf der Suche nach etwas Hochprozentigem ein. Eine der Eigenheiten die Gomez an ihm mochte. Er konnte alles um sich herum ignorieren, solange er größere Ziele im Auge hatte. Und während der Ausbildung hatten beide gelernt, das ein guter Tropfen über jeder Mission stand. "Mach mal die Kiste rechts von dir auf, da ist ein kleines, privates Spirituosenlager!", griff er seinem suchenden Freund unter die Arme. Dann bat er Liell, die mitten im Raum stand und das Gewicht abwechselnd von den Zehenspitzen auf den Hacken und wieder zurück verlagerte (was im Zusammenspiel mit der Schwerkraft für ein ungeduldiges Vor- und Zurückwippen ihres Körpers sorgte), sich irgendwo einen Sitzplatz zu suchen. Sie ließ sich das nicht zweimal sagen und sprang auf die nächstgelegene Kiste, um dort im Schneidersitz Platz zu nehmen. Auch Danielle setzte sich nun, mit einer halb gefüllten Flasche Absinthium in der Hand, auf die Kante einer herumstehenden Truhe. „Also, WOVOR habe ich dich nun eigentlich gerettet?“ Sowohl Danielle als auch Gomez schauten erwartend auf Liell. „Vor dem sicheren Tod!“, antwortete Liell, schien dann aber zu merken, dass sich ihre beiden Zuhörer mit der Kurzfassung nicht zufrieden geben würden und setzte erneut zu einer Antwort an. „Naja, also gestern war mein erster Arbeitstag im „Keller der Lüste“. Und mein erster Kunde war nicht gerade zufrieden mit mir. Genauer gesagt war er sogar ziemlich wütend. Er hätte mir aber auch vorher sagen können, dass ich nur die Lippen einsetzen soll und nicht die Zähne....“ Gomez und Danielle schauten sich grinsend an und drückten ihr tiefstes Mitgefühl für diesen Mann aus, der nun wahrscheinlich ein paar Zentimeter weniger in der Hose hatte. „Dieser Mann“, fuhr Liell fort, “war leider nicht sehr zu Scherzen aufgelegt und hatte keinerlei Verständnis dafür, dass ich noch neu in der Branche bin. Als er den gröbsten Schmerz überwunden hatte versprach er mir, ich würde das alles noch sehr bereuen und kroch dann langsam aus dem Zimmer. Wenige Stunden später standen zwei Schlägertypen vor meiner Tür und wollten das Racheversprechen einlösen. Also bin ich aus dem Fenster abgehauen und soweit gelaufen wie ich nur konnte. Ich weiß nicht mal mehr wie lange oder wie weit ich gerannt bin aber irgendwann kam ich zu diesem schönen Haus und sah wie du reingegangen bist.“ Sie zeigte kurz auf Danielle, der während der Erzählung beständig daran arbeitete den Inhalt der Flasche möglichst schnell und direkt in seine Blutbahn zu befördern. „Da du so ziemlich die einzige Person außerhalb der Arbeit bist, die ich hier in der Stadt kenne, und ich glaube eine Rückkehr in meinen Beruf kann ich vergessen, habe ich meine Hoffnung in dich gesetzt. Und es hat ja auch geklappt!“ Sie lächelte fröhlich und auf Gomez wirkte sie gar nicht wie ein verängstigtes Mädchen, das von kleinkriminellen Schlägern gejagt wird. Aber auf den ersten Blick hätte er auch niemals gedacht, dass sie eine Prostituierte war, also hielt er seine Zweifel an der Geschichte bedeckt. „Und hast du eine Idee wie es nun weitergehen soll? Kannst du hier in der Stadt irgendwo unterkommen?“, fragte Danielle. Liell wurde etwas verlegen, versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. „Nunja, eigentlich kenne ich niemanden hier. Und nach Hause kann ich auch nicht mehr. Meine Familie rechnet damit, dass ich mich alleine versorge. Bei 7 Geschwistern sind meine Eltern froh über jedes Kind das aus dem Haus ist.“ Gomez war mehr und mehr amüsiert von der Szene die sich in seinen vier Wänden abspielte. Er hatte lange Zeit allein gelebt und oft hatten seine einzigen sozialen Kontakte aus Verhandlungen mit dunklen, meist stinkenden Schmugglern aus den Grenzregionen des Westens bestanden. Die Situation die sich seit dem Morgen hier ergeben hatte sorgte für willkommene Abwechslung. „Nun“, Danielle setzte die Flasche erneut an und nahm einen letzten Schluck, bevor er sie in die nächst beste Ecke warf, „ich glaube nicht, dass du zu sehr auf mich zählen solltest. Spätestens morgen Abend bin ich wieder aus der Stadt verschwunden.“ Liell und Gomez verzogen beide überrascht das Gesicht. „Nimm mich mit! Ich bin die perfekte Reisebegleiterin. Ich bin unterhaltsam, pflegeleicht, kann kochen und sorge dafür das deine Sachen während der Reise geordnet und sauber bleiben. Ich bin flexibel....“ „ Was soll das heißen du reist morgen wieder ab? Was haben die Leute in der Gilde gesagt?“, unterbrach Gomez das rothaarige Mädchen bei der Ausführung ihrer Qualitäten. „Ich weiß nicht was ich davon halten soll, aber wie ich es auch betrachte es wird nichts Gutes draus. Du hattest recht mit dem was du mir heute Morgen erzählt hast. Mit so ziemlich allem. Und nun wollen Die, dass ich nach Grandon reise und die Baronatsversammlung davon abhalte einen Krieg zu beginnen.“ Gomez Miene wechselte von fragender Erwartung zu besorgter Unverständnis. „DU sollst ein ganzes Land davon überzeugen sich nicht gegen die Provokationen seines Nachbarlandes zur Wehr zu setzten? Wie zum Teufel sollst du das anstellen?“ Danielle gewährte einen kurzen Blick auf die Diamanten in seiner Tasche. „Bestechung! Kapital war doch schon immer das beste Argument. Trotzdem habe ich kein gutes Gefühl dabei. Dieser Auftrag bringt viel Verantwortung mit sich. Sehr viel. Mehr als mit lieb sein kann. Was wenn ich die Regierung der Pantomimen nicht überzeugen kann? Oder wenn ich vorher von den Agenten des Königs gefasst werde?“ In Gomez Kopf fügten sich die einzelnen Teile der Geschichte, die er selbst zuerst nur für Gerüchte von der Straße gehalten hatte, zusammen. „Alles bis ins kleinste Detail geplant..... Sollte irgendetwas schief laufen bist DU der Sündenbock für alles. Wenn du auffliegst werden die das ganz schnell so hindrehen, dass du wie ein verwirrter politischer Fanatiker dastehst. DU hast den Sultan von Katuun getötet und warst auf dem Weg ähnliches mit der Regierung von Grandon zu tun. Kein Wort von der Gilde oder dem König. Die haben von alledem nie etwas gewusst, denn du warst Einzeltäter.“ Diese Erkenntnis traf Danielle wie ein Schlag. Man hatte das alles schon geplant als man ihn mit dem Mord in Katuun beauftragte. Vor einem halben Jahr! Man hatte ihn wie eine Marionette benutzt und sein Ego hatte dafür gesorgt, dass er von alldem nichts mitbekommen hatte und es für die Belohnung seiner Verdienste der letzten Jahre hielt. Doch in Wirklichkeit war er nur ein kleiner Fisch, der im Ernstfall entbehrlich wäre. „Trotzdem muss ich es machen. Ich kann mich nicht so einfach von der Gilde abwenden. Das hier ist nicht mein Leben.“ Er zeigte auf die dunkle, enge Kammer in der die Drei saßen. „Außerdem muss dieser Krieg verhindert werden.“ Danielle sah lächelnd auf. „Und ganz nebenbei wollte ich schon immer ein Superheld werden, der die Welt vor dem Chaos rettet!“ Nun begann auch Gomez zu lachen. Liell, die nur wenig von dem Gespräch der beiden verstanden hatte, war jedoch genauso verwirrt wie zuvor. „Was wird mit der Kleinen?“ Gomez nickte in Liells Richtung. „Ich würde sie gerne bei dir lassen. Ich meine nur wenn das für euch beide in Ordnung ist. Du kennst dich hier aus wie kein zweiter. Bestimmt kannst du irgendetwas für sie arrangieren. Oder bilde sie einfach zu deiner Assistentin aus, Nachwuchs ist immer gerne gesehen. Außerdem ist sie unterhaltsam, pflegeleicht, kann kochen und sorgt dafür, dass deine Sachen hier ordentlich bleiben“. Noch während Danielle sprach, befragte er sich selbst zu dem Sinn oder Unsinn des letzten Punktes, in Hinblick auf die Umgebung in der sie sich befanden. Gomez überlegte kurz und je länger sein Geist diesem Gedanken nachging, desto besser fand er die Idee einer Mitbewohnerin und Schülerin. Er nickte bestätigend und sah zu Liell herüber, um zu sehen ob auch sie mit dem Vorschlag einverstanden war. „Ist das OK für dich? Ich kann dich wirklich nicht mitnehmen, du würdest mich nur aufhalten. Bleib bei Gomez. Wenn dir jemand eine sichere Bleibe in der Stadt bieten kann, dann er.“ Auch Liell musste nur kurz überlegen um zu dem Schluss zu kommen, dass alles besser sei als dem gescheiterten Beruf der Hure weiter nachgehen zu müssen.
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@Mopzi: Aloha-Hey, ein Asp-Fan!
 
Zuletzt bearbeitet:
7.
Liell war mehr als zufrieden mit sich. Ihr flüchtig ausgearbeiteter Plan schien zu funktionieren. Zwar hatte sie dafür in den letzten Stunden mehr lügen müssen als in ihrem ganzen bisherigen Leben, aber das gehörte wohl dazu wenn man ein Großstadtmensch wird. Am Morgen fing alles damit an, dass sie ihre Chefin, Madame Bortin, nach einem Vorschuss gefragt hatte, angeblich um sich für den bevorstehenden Abend einzukleiden. Von dem neugewonnenen Kapital hatte Liell sich dann einen einheimischen Jungen angeheuert, der sie durch die Stadt führte. Im Nachhinein musste sie zugeben, dass das Glück oder vielleicht auch das Schicksal, einen Großteils der Plans ermöglicht hatte, aber was spielte das jetzt noch für eine Rolle? Der Junge wusste bei der Beschreibung von Danielles Kleidung sofort worum es sich bei ihm handelte. Um ein Mitglied einer Organisation die sich „Die Gilde“ nannte. Und aus der Tatsache, dass er gerade erst von einer langen Reise zurückgekommen war, konnte Liells Begleiter schließen, dass die gesuchte Person früher oder später zum Hauptsitz der Gilde kommen würde um sich seinen Lohn abzuholen. So war es letztendlich auch gewesen. Und nun bekam sie als Hauptgewinn auch noch eine sichere Bleibe und einen neuen Job, als Assistentin dieses Gomez, der anscheinend ein guter Freund von Danielle war. Die Dinge liefen hier in der Hauptstadt wirklich einfacher als es den Anschein hatte. Derjenige der in einer ausweglosen Situation steckte, bekam die glänzenden Tore der zufriedenen Zukunft jederzeit wieder geöffnet, solange er nur genug log. Und wie sie diesen Gomez einschätzte würde sie in der nächsten Zeit noch eine Menge mehr über das Lügen und das Vertuschen der Wahrheit lernen. Doch auch damit hatte Liell kein Problem denn es erschien ihr einfacher als die Aufgaben die sie als Prostituierte erwartet hätten. Alles in Allem machte Gomez sogar einen netten Eindruck. Er wirkte nicht unbedingt sehr seriös, aber das wäre in seiner Branche wohl auch fehl am Platze. Sie war darauf vorbereitet gewesen einer Menge neuer Gesichter zu begegnen, als sie in der Stadt angekommen war und deshalb war es hier egal ob sie ihre Jugend nun mit einer Hure namens Monique oder einem Schmuggler namens Gomez verbrachte. „Na dann willkommen im Chateau de Gomez“, begrüßte sie Danielles breitschultriger Freund und streckte ihr die braungebrannte Hand entgegen. Liell erwiderte den Händedruck und hob die Mundwinkel zu einem Lächeln.
Danielle erzählte er müsste noch einige Sachen für seine Reise besorgen und würde noch morgen nach Estania aufbrechen, um dort die Sprache der Pantomimen zu erlernen.
Und während Liell am nächsten Tag Stück für Stück die Wohnung von Gomez umgestaltete und nebenbei ihre erste Lektion in den Grundlagen des Handelns und Feilschens von ihrem neuen Lehrmeisters erhielt, begann Danielle bei einbrechender Abenddämmerung seine Reise in Richtung Süden.

Ende Kapitel I

So das war der erste Teil, die Grundsteine sind gelegt nun kann der Spass beginnen....
Ich werd jetzt erstma n paar Tage Ideen sammeln und dann mit den nächsten Teilen zurückkehren :]
Bis denn dann!
 
Huch, das ging jetzt aber wirklich schnell, aber warum auch nicht ... Mal schauen, ob Liell mit der Lüge durchkommt, oder ob sie auffliegt - wobei ich glaube, dass das dann auch egal ist und ihr verziehen wird. ^^;;
Vielleicht folgt sie Danielle ja auch noch mit Gomez wegen irgendwas dummen, oder alleine. Ich bin auf alles gefasst. :D
Was mich aber auch gewundert hat war, das Danielle seine ganzen Pläne mal eben so vor Liell ausplaudert. Ich meine, der kennt die doch kaum und weiß gar nicht, welche Absichten sie hat und so? Sie könnte ja jetzt alles dem König petzten oder so, man weiß ja nicht. OO" [ Obwohl ich das eigentlich nicht glaube ... >.> ]

Nun, hin und wieder sind mir kleine Rechtschreibfehler aufgefallen, aber das hielt sich noch in Grenzen. Was ich diesmal nicht so gut fand, war die Absatzeinteilung, da die gar nicht vorhanden war und das Lesen etwas erschwert hatte. Mir zumindest. Bei dem kurzen zweiten Teil war das ja noch ok, aber bei dem ersten? Oo"

So das war der erste Teil, die Grundsteine sind gelegt nun kann der Spass beginnen....
Ich werd jetzt erstma n paar Tage Ideen sammeln und dann mit den nächsten Teilen zurückkehren :]
Bis denn dann!

Nun, ich hoffe, das dauert nicht allzu lange. ^^ Möchte schließlich wissen, wie es nun weiter geht mit den dreien.

[ Und JAAH ... ^^;; ASP! Du auch? *g* ]
 
Das war wieder ein echt guter Teil.

Ehrlich, ich habe Liell ganz schön unterschätzt. Was für ein gerissenes kleines Biest die ist, selbst Gomez und Danielle zu belügen. Hm. Da darf man ja gespannt sein, jedenfalls würde sie sich als Diebin sicher nicht schlecht machen.

Stilistisch fand ich den Teik gut wie immer, alles war schön beschrieben.

Ich finde gut, dass du das eigentlich unausweichliche Klischee in dieser Szene so gut umschifft hast. Allen Regeln der Fantasy-Geschicht nach hätte Liell Danielle schließlich sofort begleiten müssen, egal, welche Vorbehalten es auch gibt. Sollte sie das später dann noch machen, wäre das was anderes ^^

Also, dann mal schön weiterschreiben.
bye, Sahlene
 
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