Original geschrieben von user16301
nun, du stellst ja in frage, was aber nichts daran ändert, dass es funktioniert und unser system nach wie vor bestand hat, und das nicht erfolglos. oder soll das ganze auf eine kritik gegen das treuhandgesetz hinauslaufen?
die letzten zwei sätze kann ich beim besten willen nicht in bezug setzen. handelt sich's um ein smith-verzerrendes schwarzbuch-zitat?
es funktioniert - eine funktionierende Zeitbombe jagt sich auch in die Luft. Der Prozess des nuklearen Zerfalls des Urans funktioniert auch, bis es nicht mehr weitergeht... Das Ganze läuft auf eine generelle Systemkritik hinaus. Das System des Marktes ist zu anonym und unreguliert, um menschlich zu sein. Das ist nicht akzeptabel...
Was er mit diesen zwei Sätzen meint, will ich dir gerne erklären.
Die Marktwirtschaft hat gewisse Rahmenbedingungen, die nicht ohne Folgen der Kapitalisierungslogik unterworfen werden können. Dazu zählt das Bahnsystem. Dazu zählen Strom-und Wasserversorgung, sowie Müllabfuhr, usw...
Solche Betriebe profitbringend und vor allem in der Konkurrenz zu betreiben erfordert Einsparungen bei Regelmässigkeit, Sicherheit, Service, Mitarbeitern und Flächendeckung. Das wird mit Regelmässigkeit schwere Ausfälle und Schäden zur Folge haben, wie man es schon An Deutscher Bahn und Ami-Stromnetz sieht.
Diese Faktoren (also Transportnetz und Versorgung) sind also entweder zu teuer, zu unsicher oder nicht flächendeckend oder gleich alles zusammen. Diese Faktoren sind aber lebenswichtig für Industrie und Handel, daher kommt in die Abwärtsspirale die Industrie und damit natürlich auch wieder der kleine Mann, auf den ja schlussendlich die Kosten abgewälzt werden. Das zieht aber aufgrund mangelnder Kaufkraft wieder die Industrie mit und damit beschleunigt die Privatisierung das Dilemma, indem wir sowieso stecken...
Original geschrieben von user16301
die nicht als tafelsilber bezeichnet werden.
wenn sie Schlüsselbetriebe sind, schon...
Original geschrieben von user16301
ist der staat alleiniger unternehmer, bewegt man sich zwangläufig im monopolistischen bereich. unter wettbewerbsdruck verhält sich der markt anders.
ja, irrer, unmenschlicher,usw...
zumal ja der Staat als Generalunternehmer gegen andere Staaten im --->Wettbewerb<--- liegt, was die betriebswirtschaftliche Logik wieder greifen lässt und die Arbeiter also mal wieder die Gearschten sind. Ausweg ist nur, sich aus dem Markt auszuklinken und entweder Selbstversorger zu werden, oder mit anderen Nationen keinen freien Handel mehr zu treiben, sondern nur noch das, was unnötig ist gegen das, was nötig ist versuchen einzutauschen - wenn nötig auch über Geld...
Original geschrieben von user16301
sicher stellt die wirtschaftwunderzeit einen grundstein unseres heutigen wohlstandes dar. aber jahrzehntelanges wachstum allein darauf zu reduzieren, ist deutlich zu einfach.
Das jahrzehntelange Wachstum über die Grenzen des eigentlich gesättigten Marktes hinaus ist später nur noch den staatlichen Investitionen zu verdanken, die auf Schuldenbasis den Generalunternehmer Staat in den Ruin getrieben haben...
Sozial und Marktwirtschaft verträgt sich eben nicht...
Da helfen auch keine Beschönigungen...
Original geschrieben von user16301
womit du dich also von deiner ursprünglichen aussage, durch privatisierung leidet die qualität des stromnetzes, distanzierst.?. [und um zynisch zu antworten: bei wachsender armut wird strom zum luxusgut und damit weniger verbraucht, was die leitungen entlasten und damit das risiko sogar senken würde.]
Das ist ja nun wirklich Blödsinn. bei wachsender Armut verfällt der Strompreis, da es nicht das Angebot ist, das wegbricht, sondern die Nachfrage. Das heisst, die Strombetriebe machen weniger Gewinn und das Stromnetz bricht irgendwann mangels Wartung vollends zusammen...
Also distanziert sich hier niemand von gar nichts. Angebot und Nachfrage hattet ihr in GRW, oder!?