es geht voran...
Danke für die zahlreichen Kommentare. Okay, es folgt ein längerer Teil, damit klar wird, warum die Saiyajins Freezer gehorchen.
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„Ist es von eurem Meister nicht ein wenig leichtsinnig, uns beiden nur einen Bewacher und Führer mitzugeben?“, fragte Meister Kaio so nebenbei, während sie wieder über kochende Flüsse sprangen und Feuerwände umgingen.
„Freezer macht keine Fehler“, sagte Bradock mit absoluter Überzeugung. Er hatte eine sehr angenehme Stimme und einen wacheren Blick als die anderen Saiyajins, den König inbegriffen. „Ihr könnt hier ohne seine Erlaubnis nicht mehr weg.“
„Auch nicht, wenn wir fliegen?“, fragte Sonou vorsichtig. Er hatte sich die ganze Zeit über gewundert, warum sie den ganzen Weg zu Fuß machten.
„Höher als die Feuerwände zu fliegen ist nicht ratsam“, kam die Erklärung erstaunlicherweise von Meister Kaio. „Da oben“, er wies mit dem Daumen zu der Finsternis, die wie eine große Glocke über der Hölle lag, „hat sich in Jahrmillionen all der giftige Dampf aus der Hölle angesammelt. Wer das Zeug einatmet, kann seinem Körper Lebewohl sagen.“
„Ihr seid gut informiert“, meinte Bardock, „aber ihr hättet auch euren Sekretär besser informieren können.“
„Der Auftrag kam überraschend“, entschuldigte sich Meister Kaio höflich. „Sonou ist noch nicht lange in meinen Diensten.“
„Das merkt man“, ein flüchtiges Grinsen huschte über Bardocks Gesicht. „Seiner Schrift nach taugt er auch mehr zum Kämpfer als zum Schreiber.“
Sonou sah gleichzeitig betreten und gekränkt aus. „Ich gebe mir alle Mühe“, krächzte er.
„Das sieht man“, Bardocks wacher Blick huschte über Sonous verhüllte Gestalt. „Ich nehme an, du bist ein Stück besser als die meisten von uns, egal wie gut du das versteckst. Ich würde mich freuen, gegen dich antreten zu können.“
„Ich mich auch“, sagte Sonou und er meinte das auch so. Dieser Saiyajin ... er war einfach anders und sicher kein schlechter Kämpfer.
„Bei der geringen Auswahl an guten Gegnern dürfte es um uns zwei sicher ein Gerangel geben“, stellte Meister Kaio fast fröhlich fest. Es schien ihm nichts auszumachen, als Freezers Geisel in der Hölle festzusitzen.
Nach fast einer halben Stunde Fußmarsch standen sie am Ufer eines Lavasees, dessen dumpfroter Inhalt orange Blasen warf. Hier war es ziemlich ungemütlich und genauso schienen es die etwa dreißig Teufel zu empfinden, die sich auf einer Insel mitten im See zusammengekauert hatten, nur um Raum zwischen sich und den See zu bringen.
„Die armen Teufel!“, rief der Kaio betroffen aus. „Ihr denkt wirklich, dass ihr die dazu bringen könnt, euch anständige Kämpfe zu liefern?“
Der Blick Bardocks zeigte, dass er daran auch seine Zweifel hatte, aber er zuckte dennoch nur die Achseln. „Sie haben keine Wahl.“
„Dann will ich ihnen mal gut zureden“, sagte Meister Kaio. „Wo ist denn der Übergang?“
Dieser erwies sich als ausfahrbare Brücke. Bardock drehte an einem steinernen Rad, es quietschte und knirschte, dass man eine Gänsehaut bekam. Als die Brücke stand spazierte der Kaio munter hinüber. Sonou zögerte einen Augenblick lang und seine Augen suchten jene Bardocks. Irgendwie war ihm, als sähe er in einen Spiegel. Das liegt nur daran, dass er das gleiche Modell ist wie ich, sagte sich Sonou, neigte kurz den Kopf und schlurfte hinter dem Kaio her.
„Das sind vielleicht zwei Irre“, sagte Bardock kopfschüttelnd zu sich selbst, wartete, bis die beiden drüben angekommen waren und fuhr die Brücke wieder zurück. Nicht dass er sich erwartete, die beiden auf der Insel festhalten zu können. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass der dicke Kaio und sein alter Sekretär ziemlich einiges auf dem Kasten hatten. Nicht dass er Angst gehabt hätte, es war vielmehr die Vorfreude auf einen gelungenen Kampf, die ihn bewegte.
Mit einem letzten Blick auf die Insel und die Teufel, die sich jammernd um den Kaio versammelten machte sich Bardock auf den Rückweg.
Meister Kaio wartete bis das erste Wehklagen der Teufel verhallt war und er sich verständlich machen konnte. „Schon gut, Leute, wir beide sind hier, um euch zu helfen. Enma hat uns geschickt.“
„Er hat uns noch nicht aufgegeben“, fragte ein massiger grüner Teufel mit Tränen in den Augen. „Ich wollte doch morgen meinen Urlaub antreten und nun das ...“
„Keine Angst, Enma wird euch großzügig für alles, was ihr erlitten habt entschädigen“, versprach Meister Kaio. „Zuerst aber brauche ich alle Informationen, die ihr mir geben könnt.“
Die Teufel hatten wieder hoffnung und waren liebend gern bereit, alles zu erzählen was sie wussten. Dass D verschwunden war und Freezer eines morgens plötzlich hinter dem Schreibtisch saß und ihnen eröffnet hatte, dass er sie alle nicht mehr brauchte.
„Daraufhin sind wie aus dem Nichts die Saiyajins aufgetaucht“, erzählte ein kleiner blauer Teufel unter Tränen. „Sie haben uns nicht die Spur einer Chance gelassen.“
„Wo waren die Saiyajins vorher untergebracht?“, wollte Meister Kaio wissen.
„Also die waren in Sektor 24B eingeschlossen. Da konnten sie toben und kämpfen soviel sie wollten, der Chef hatte eine Dimensionsschranke um das ganze gebaut.“, erklärte ein hagerer grauer Teufel. „Und da es ja so viele waren hat er noch ein Mind-Control-System eingerichtet, das selbst wenn sie entkommen wären, es ihnen unmöglich gemacht hätte, gegen ihn zu rebellieren.“
„Mind-Control-System? Das verstößt doch gegen die Richtlinien 14 bis 28 der Allgemeinen Höllenverordnung, wenn ich mich nicht irre”, sagte Meister Kaio aufgebracht.
„Deshalb war es ja auch geheim. Wir durften niemandem etwas darüber sagen, aber als der Chef auf einmal seinen ‚Urlaub’ antrat, hat er wohl vergessen, den Controller mitzunehmen.“
„Wie funktioniert das denn?“, mischte sich Sonou ein.
„Ähmm“, der graue Teufel kratzte sich zwischen den Hörnern „Jeder Saiyajin bekam seinen Körper mit einem kleinen runden Ohrring geliefert, darin sitzt der Empfangsteil. Der Sendeteil oder Controller ist etwa so groß wie eine Armbanduhr.“
„So ein Teil hatte doch Freezer am Handgelenk“, entfuhr es Sonou.
„Passt alles zusammen“, meinte Meister Kaio mit grimmiger Befriedigung. „Freezer hat das Teil nach D’s Flucht gefunden und dann wohl auch den Mechanismus, die Dimensionsschranke auszuschalten. Daher zeigt keiner der Saiyajins auch nur Anzeichen von Auflehnung und Wut. Sie sind sozusagen einer Gehirnwäsche unterzogen worden.“
„Wir müssen das beenden!“, drängte Sonou. Zu gut wusste er um den Stolz der Saiyajins und wie sehr sie darunter litten, Freezers Fußabtreter zu sein.
„Du kannst nicht jedem Saiyajin den Ohrring abnehmen“, sagte Meister Kaio nachdenklich. „Das dauert einfach zu lange.“ Er schnippte und hielt ein paar Ohrringe in der Hand die denen der Saiyajins total glichen. „Ein paar könntest du während des Kampfes austauschen, aber dann must du dir gut aussuchen bei wem du es tust. Am besten wäre es, natürlich Freezer den Controller zu entreißen und allen Saiyajins zu befehlen, ihre Ohrringe abzunehmen. Dann wäre das Problem mit einem Schlag gelöst.“
„Das System ist nicht narrensicher“, mischte sich ein schlanker lila Teufel ein. „Wenn das Objekt zu zäh und bockig ist, kann es durchaus dem System teilweise widerstehen. Auch nimmt kein Objekt Selbstmordbefehle an, dazu ist der Controller nicht stark genug, der Selbsterhaltungstrieb hat Vorrang.“
„Das ist zumindest etwas“, sagte Meister Kaio. Er musterte die versammelten Teufel. „Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr alle nicht besonders scharf drauf seid, euch von den Saiyajins vermöbeln zu lassen?“
Eifriges Nicken von allen Seiten.
Meister Kaio sah zu Sonou. „Schaffst du sie alle?“
„Hmmm ...“ Sonou zupfte an seiner Nase. „Ich werde es versuchen. In Etappen freilich wäre es leichter...“
„Wir können das Risiko nicht eingehen, dass Freezer oder die Saiyajins den Abfall der Energie auf der Insel nicht sofort spitzkriegen.“
„In Ordnung. König Enma weiß Bescheid, oder?“
„Wenn nicht, wird es eine schöne Überraschung für ihn“, sagte Meister Kaio ungerührt. „Immerhin ist es sein Fehler gewesen, Feezer seinen Körper zu lassen“, und zu den Teufeln gewandt, „an eurer Stelle würde ich mir mal schon eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen für das Höllendesign überlegen, die ihr Enma unterbreiten könnt. Jetzt fasst alle meinen Sekretär irgendwo an seinen Kleidern an!“
Verwundert aber gehorsam taten sie wie befohlen. „Ich warte dann auf deine Rückkehr“, verabschiedete der Kaio von Sonou und schraubte seine Energie in die Höhe, um dessen Manöver zu vertuschen.
Sonou nickte, legte zwei Finger auf die Stirn und war mitsamt den Teufeln verschwunden. Kaio legte noch ein wenig zu und ärgerte sich, dass er vergessen hatte, ein paar Pfirsiche zurückzubehalten.
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Ich hoffe, der Teil war nicht zu lange. Danke fürs Lesen und Kommentieren!