Sleep Through This (Trigun)

Der Teil war wirklich schön. Romantisch, bewegend und sehr gut beschrieben... Was, die Geschichte nähert sich dem Ende? Das heißt ja dann, dass Sora sterben wird... :bawling:
 
Abwarten...:rolleyes2
und eswird schon noch einige Kapitel dauern, nur halt nicht mehr all zu viele..^^;
Naja, jedenfalls vielen Dank für das nette Feedback *__*
Und hey, ich war gestern fleißig *g*


Sleep Through This - Chapter 15

Am Morgen rieb ich meine Augen und richtete mich gähnend auf, wobei plötzlich einige violette Haarbüschel auf meinen Schoß fielen. Erschrocken starrte ich diese an und fuhr mit meiner Hand durch meine Haare. Als ich sie zurückzog hatte ich weitere Haare in meinen Händen. Meine Atmung verschnellerte sich und ich wurde leicht panisch. Ich sah zu dem Bett neben mir, doch es war leer. Noch ein paar weitere Male fuhr ich mir durch die Haare und jedes mal hatte ich ein Büschel mehr in den Händen. Ich sprang regelrecht von dem Bett auf und stolperte in das Badezimmer. Dort schaltete ich das Licht an und sah in den Spiegel, worauf ich für einige Sekunden den Atem anhielt. Meine Haare waren abgeschnitten..... länger als bis zum Kinn fielen sie nicht mehr. Ungläubig fuhr ich eine Strähne entlang und betrachtete die Bewegung dabei im Spiegel. Das konnte doch nicht wahr sein.... all die Jahre hatte ich sie wachsen lassen, um sie so lang zu bekommen. Sie waren eines der wenigen Merkmale, die ich an mir mochte. Und nun waren sie weg... Mein Mund öffnete sich um etwas zu sagen, aber ich brachte keinen Ton heraus.

Langsam erholte ich mich von dem Schock und verließ das Badezimmer wieder. Die einst bis zum Bauchnabel fallenden Haare lagen auf meinem Kissen verteilt. Wehmütig ergriff ich eine Strähne und betrachtete sie. Erst nach einigen Minuten fiel mein Blick auf einen Brief auf dem Nachttisch, der am Abend zuvor noch nicht da lag. Ich lies die Strähne wieder fallen und klettere über das Bett. Dort setzte ich mich auf die Bettkante und öffnete den Briefumschlag. Darin befand sich ein Zettel, auf dem in dunkelroten, wirren Buchstaben stand:

'Erst der Rücken, dann der Kopf.
Was mag als nächstes kommen?'


Leicht entsetzt legte ich die freie Hand an meinen Mund und bemerkte, dass am unteren Ende des Zettels noch etwas stand.

'Bleibt nur noch der untere Bereich.'

Geschockt lies ich den Zettel fallen und legte nun auch die zweite Hand an meinen Mund. 'Der 'untere Bereich'... die Beine................oder.......' Den Gedanken fortzusetzen, wagte ich erst gar nicht. Ich atmetete schwer durch die Hände und versuchte meine Gedanken zu sammeln, während ich auf den Zettel auf dem Boden starrte. Wo war Vash? Eine Weile überlegte ich noch, bis ich schließlich meine Hose und die Stiefel anzog und beschloß nach ihm zu suchen. Ich verließ das Zimmer und ging mit schnellen Schritten zum Restaurant. Dort sah ich mich suchend um, konnte ihn allerdings nicht finden. Nach einigen Minuten drehte ich mich hektisch um, um weiterzusuchen, und rempelte dabei jemanden an. Als ich ungestört dessen weitergehen wollte, ertönte hinter mir plötzlich Wolfwoods Stimme.
"Hey Junge, du könntest dich wenigstens entschuldigen!"
Ein wenig erleichtert drehte ich mich wieder um und lief auf den sichtlich überraschten Wolfwood zu.
"Wolfwood, wie gut dich zu sehen!"
"Eh.. Sora?! Was ist mit deinen Haaren passiert?"
"Ganz genau weiß ich das auch nicht, ist eine längere Geschichte.... hör zu, weißt du wo Vash ist?"
"Er wollte ein paar Besorgungen machen.... ist was passiert, du wirkst so verwirrt.."
"Also hast du ihn heute gesehen? Hat er irgendwas gesagt, ist ihm irgendwas merkwürdiges aufgefallen?"
"Er sagte nur, dass er nicht all zu lange wegbleiben und dich nicht wecken wollte. Und auf mich schien er vollkommen normal... was ist denn los?"
Nervös kaute ich an meinem Daumennagel.
"Naja, es hat was mit letztens zu tun...du weißt schon..."
Sein Gesicht wurde ernst, doch ich ließ ihn keine Fragen stellen.
"Wo kann ich nach ihm suchen?"
Er überlegte eine Weile und seufzte dann.
"Also gut, ich werde nach ihm suchen. Du gehst zurück in dein Zimmer und schließt dich dort ein. Und verlass es nicht, bis einer von uns wieder da ist, verstanden?"

Ich nickte und sah ihm hinterher, während er zum Ausgang hinauslief. Mit schnellen Schritten ging ich den Flur zu meinem Zimmer hoch und öffnete die Tür. Kaum hatte ich das Zimmer betreten, drehte ich sofort den Schlüssel im Schloß und seufzte kaum hörbar. Als ich meinen Kopf leicht zur Seite drehte, bemerkte ich etwas weißes an der Wand. Langsam drehte ich den Kopf noch weiter, und erblickte einen bekannten, weißen Mantel, der auf einem Kleiderhaken hing. Mir fiel ebenfalls auf, dass es in dem Zimmer dunkler war als zuvor. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich drehte mich nun ganz um. Was ich dann sah, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Auf einem der Stühle saß ein blauhaariger Mann mit dem Rücken zu mir gewendet am Tisch, die Beine übereinander geschlagen. Ganz so als hätte er gewartet. Kurz darauf erblickte ich auch den Grund für die leichte Dunkelheit im Zimmer - Die Vorhänge waren vor dem Fenster zugezogen. Mir steckte ein ganz schöner Kloß im Hals und ich wagte es nicht, mich zu bewegen oder etwas zu sagen.

Es war mein Gegenüber, das sich als erstes bewegte. Er stand auf, drehte sich um und schenkte mir ein kühles Lächeln.
"So sieht man sich wieder."
"Legato...", flüsterte ich leise. "Ich hätte es wissen müssen."
Sofort wollte ich mich umdrehen und die Tür aufschließen, doch es blieb nur bei dem Gedanken - Ich hatte keine Kontrolle mehr über meine Beine. Viel eher schlugen sie die andere Richtung ein, und so näherte ich mich gegen meinen Willen Legato. Kurz vor ihm blieb ich dann stehen und er hob seine Hand, mit der er mir durch mein Haar fuhr.
"Netter Haarschnitt."
Zornig schenkte ich ihm einen giftigen Blick, was ihn jedoch nur mehr zu ermuntern schien. Er blickte kurz zur Seite und schenkte dann seine Aufmerksamkeit wieder mir.
"Wie ich sehe, hast du den Brief bereits gelesen."
Stumm ließ ich ihn nicht aus den Augen.
"Hm.. nicht sehr gesprächig heute, was? Wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden?"
Ein Lächeln bildete sich wieder auf seinem Gesicht und ich brodelte förmlich.
"Nun, schon über den letzten Satz Gedanken gemacht?"
Meine Augen weiteten sich ein wenig und ich wusste nicht recht, wie ich reagieren sollte. Ein unangenehmes Gefühl stieg in mir auf.
---To be continued?---

....ich bin so....krank... XD Tut mir leid T_T; Ja, eine ziemliche Wende, huh? ^^;
Hm, ja... mal sehen was passieren wird...(denkt euch soweit euren Teil ;P *hrhr* ..lol)
Naja, das sehen wir dann im nächsten Teil^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, als Sora da zuerst ihre Haare in der Hand hielt, dachte ich ja, sie würde krank werden... mit dem Grund hätte ich nicht gerechnet. Und die Wendung war jetzt wirklich fies, arme Sora... *bibber*
 
Sleep Through This - Chapter 16

In diesem, nur wenige Sekunden dauernden, Moment, schien ich über zig Sachen aufeinmal nachzudenken, worauf meine Gedanken sich zu überschlagen drohten. Nachdem ich einen Punkt zu Ende gedacht hatte, bewegten sich meine Lippen um ein Wort zu bilden.
"Mal was anderes, wie hat es sich angefühlt mir so nah zu sein, während du mir etwas antust? Macht dich sowas an?"
Ich schenkte ihm kühles Lächeln, welches zusammen mit meinen leicht zusammengekniffenen Augen einen recht spöttischen Anblick bot.
"Du meinst deine Haare? Oh, das war ich nicht. Er hat sie dir abgeschnitten."
'Er..?'
"Knives?", entfuhr es mir in einem überraschten Ton. Legato antwortete nicht, was ich als ein 'Ja' interpretierte.
"Aber um deine Frage zu beantworten; ja, es schien ihm zu gefallen. Doch er begann sich zu langweilen, da du nicht aufgewacht bist."
Ein abfälliger Laut von mir drang durch das von Spannung gefüllte Zimmer.
"Verstehe, er ist abgezischt und du hast mal wieder die 'Drecksarbeit' übernommen. Wie immer. Knives' kleiner, Handlanger, herrlich."
Wie so oft regten sich in Legatos Ausdruck keinerlei Gefühle. Wie eine kalte und taube Puppe, von deren Leben nur noch die Augen zeugten. Wagemütig strapazierte ich mein Glück weiter und fuhr fort.
"Das ist keine Loyalität mehr, sondern nur noch blinde Naivität."
"Das ist also deine Art mit Angst umzugehen. Du überdeckst sie mit Sarkasmus und falschem Mut, um sie selbst nicht mehr erkennen zu müssen. Interessant."

Seine kalten, monotonen Worte hallten in meinem Kopf. Ich wollte sie sofort wieder ignorieren, doch irgendwie setzten sie sich fest. Erst jetzt fiel mir auch auf, dass ich bereits die Kontrolle über meinen Körper zurück erlangt hatte. Mein Gegenüber hatte sich bisher kaum bewegt und stand immer noch recht aufgebaut vor mir. Zwar wirkte er ohne seinen Mantel schmaler, aber immernoch.. bedrohlich. Dass einzige, dass sich wirklich bewegte, waren seine Lippen.
"Meine Frage hast du allerdings noch nicht beantwortet."
Ich blickte gedanklich zurück.
"Ja, habe ich."
"Und trotzdem spielst du noch die Mutige? Mich würde interessieren, wie du es aufgefasst hast."
Er legte seinen Kopf leicht schief und musterte mich mit seinen kalten, goldenen Augen. Bevor ich sprach, sammelte ich die richtigen Worte zusammen.
"Ich ließ mir mehrere Varianten durch den Kopf gehen. Letztendlich machte jedoch nur eine wirklich Sinn, mit der man seelisch den größten Schaden anrichten könnte. Das interessante dabei ist, dass mir diese am wenigsten Angst machte." Über meine Lippen zog sich erneut ein leichtes Lächeln."Denn es wäre einfach überhaupt nicht euer 'Stil', ganz besonders deiner nicht. Diese Art von Drohung würdet ihr nicht wahr machen. Ihr blufft nur."

Legato hielt für einen Augenblick inne und lächelte ebenfalls.
"Interessante Ansicht. Ich hätte gar nicht erwartet, dass du so schnell darauf kommst."
Ich schloss für einen Moment meine Augen und lächelte triumphierend, während ich meine Arme vor der Brust verschränkte. Als ich sie jedoch wieder öffnete, zuckte ich erschaudernd zusammen.
Legatos Gesicht befand sich direkt vor meinem und er schenkte mir ein unheimliches Lächeln, das mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
"Sicher solltest du dich trotzdem nicht fühlen. Es gibt genügend andere Wege, dir schlimmeres anzutun."
Mühsam versuchte ich den dicken Kloß runterzuschlucken, der mir im Hals steckte. Seine Stimme summte in meinen Ohren und sein hypnotisierender Blick schien mich geradezu gefangen zu nehmen. Nun befand sich die Spannung in dem abgedunkelten Zimmer auf seinem absoluten Höhepunkt und die Luft knisterte förmlich. In mir entfaltete sich eine Mischung aus Abneigung, Betörung und Angst.

Als es plötzlich an der Tür hämmerte, schien all die Anspannung mit einem Mal zerschlagen zu sein. Mein Kopf drehte sich automatisch in deren Richtung und der blauhaarige Mann vor mir wich ein Stück zurück.
"Was ist los, warum machst du nicht auf?! Ich bin's!"
Ich erkannte die erregte Stimme, und ein Hauch von Erleichterung machte sich in mir breit. Erneut hämmerte Wolfwood gegen die Tür.
"Hör mal, die Ananas ist draussen. Da scheint sich was ernstes zusammenzubrausen! Du weißt schon.."
Meine Augen weiteten sich und ich wollte schon zur Tür rennen. Doch mir fiel wieder ein, dass ich nicht alleine war, und so blickte ich wieder zu Legato.
"Hun, scheint als hätte es sich bereits erledigt."
Ein leises Lachen entglitt ihm und er streckte die Hand in Richtung Tür aus.
"Nur zu."
Noch ein wenig unsicher, ob es sein Ernst war, tappste ich mit langsam Schritten auf die Tür zu. Während ich die Tür aufschloss, warf ich einen kurzen Blick auf den weißen Mantel, der neben mir hing. Ich wusste zwar nicht wieso, aber ich drehte mich noch einmal um und musterte Legato kurz, ehe ich aus dem Zimmer lief und Wolfwood begegnete.
Ohne ein Wort zu sagen, nickte er in die Richtung, in der sich der Hinterausgang befand, und ich lief den Flur dorthin entlang.

Draussen angelangt blickte ich mich etwas schwer atmend um, bis ich zwei Gestalten in der Ferne erblickte. Ohne lange zu warten, lief ich auf sie zu. Die Gegend befand sich bei einer Schlucht, in die es ziemlich weit runter zu gehen schien. Während ich mich ihnen näherte, drehte sich ein Kopf zu mir. Vash schaute verwirrt und entzürnt zugleich, als ich einige Meter vor ihnen stehen blieb und kurz nach Luft schnaubte.
"Was machst du hier?! Geh wieder zurück!"
"Nein!"
"Was..?! Hör zu,-.."
Vashs Blick glitt an mir vorbei und ich drehte mich verwirrt um. In der Ferne konnte ich Legatos Umrisse ausmachen. Immer noch ohne Mantel.
Plötzliches Gelächter brachte mich dazu, meine Aufmerksamkeit wieder den beiden vor mir zu schenken. Knives stand wenige Meter vom Abgrund entfernt und richtete seine Waffe auf mich.
"Perfektes Timing. Ich bin auch so in die Nähe meines Bruders gelangt. Du bist überflüssig."
Mein Herz raste und ich stand regungslos da. Sein irrer Blick, gepaart mit dem kalten Grinsen, brannte sich in mein Hirn und das Klicken der Entsicherung hallte wie ein Echo in meinen Ohren. So durfte es nicht enden! Nicht auf diese Weise. Nicht von ihm..
Der Laut eines Schusses brachte mich zurück in die Realität und ich zuckte zusammen. Der dumpfe Aufprall eines Gegenstandes ertönte. Ich blickte zu Vash, der mit gehobenem Arm und seiner Waffe in der Hand auf Knives zielte. Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn.
"Knives!!"
Mein Blick wanderte an seinem Arm entlang zu Knives, der sich sein blutendes Handgelenk hielt. In seinem Gesicht herrschte ein Audsruck von totalem Entsetzen und Schock. Seine verletzte Hand zitterte.
"Wie..... WIE KONNTEST DU?! ...wegen solchem Abfall...."

Um mich herum schien alles schwarz zu werden. Mich überrannten zu viele Emotionen auf einmal. Ich drohte ohnmächtig zu werden und gleichzeitig vor Adrenalin zu platzen. Das einzige was ich nur noch sah, war er - Knives. Nie zuvor hatte ich solch einen Hass, solch eine Wut empfunden. Ich erinnerte mich daran, was er Vash und vielen anderen alles angetan hatte - und lief los. Ohne wirklich Herr meiner Sinne zu sein, rannte ich mit aller Wucht auf Knives zu und stieß einen lauten Schrei aus. Blankes Entsetzen in seinem Gesicht. Vashs Schrei klang wie ein dumpfes Echo. Dann die totale Überrumpelung...
Legato stieß seinen Meister zur Seite und nahm dessen Platz ein. Es war zu spät, um noch reagieren zu können. Zwar dauerte all das nur wenige Sekunden, doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Und dann geschah es.

Ich prallte mit voller Wucht gegen Legato. Seine Füße verloren den Halt und sein Körper beugte sich nach hinten. Hinter ihm konnte ich die Tiefe des Abgrunds sehen. Seine Arme legte sich um meinen Körper und seine Haare wehten in dem Fallwind durcheinander. Zum ersten Mal erblickte ich klar beiden Augen. Er lächelte.
Es kam mir vor, als befänden wir uns in einem ewig dauerenden Zeitraffer.

Ein dumpfes Geräusch in meinen Ohren. Dunkelheit und Kälte um mich herum.

Ich öffnete meine Augen und wurde von gleißendem Licht umgeben. Es war angenehm warm.
Nur langsam vernahm ich die Umrisse einer dunklen Gestalt vor mir. Sie hielt mir die Hand entgegen. Zögernd nahm ich sie und lies mir beim Aufrichten helfen. Als ich meinen Kopf drehte und mich umsah erblickte ich nur die 'Farbe' Weiß. Weder Entfernungen noch Höhen oder ähnliches ließen sich ausmachen, als stünde man im Nichts. Nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten und ich meine Erinnerungen langsam wieder zurückgewann, drehte ich meinem Kopf wieder nach vorne und sah an mir herab. Erst jetzt merkte ich, dass ich meine alten Klamotten anhatte. Ein Griff über meine Schulter bestätigte auch, dass meine Haare wieder ihre ursprüngliche Länge hatten. Verwundert hob ich meinen Kopf und musterte die Gestalt vor mir. Es war der junge Mann von damals, der mir das Angebot gemacht hatte. Mit seiner dunklen Kleidung und den schwarzen Haaren, stellte er einen ziemlich Kontrast zu der Umgebung dar. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen.
"Ich hoffe du hast deine Reise genossen."
"..." Kurzes Schweigen. "Werde ich jetzt 'richtig' sterben? Oder ist das hier schon der Tod?"
Er schüttelte seinen Kopf.
"Nein. Wir befinden uns hier auf einer Art Zwischenebene."
Verwirrung machte sich in mir breit.
"..ich verstehe nicht, ich dachte wenn ich auch dort sterbe....... und warum sind meine Haare wieder lang?"
"Was dein Äußerliches betrifft: für den Aufenthalt in deinem Wunschort wurde sozusagen eine 'Kopie' deines Körpers erstellt, in die dein Geist gefahren ist."
Seine Stimme klang weich und freundlich.
"Und wieso bin ich noch nicht tot?"
"Weil du dazugelernt hast."
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und meine Stirn runzelte sich, womit meine Verwirrung zum Ausdruck gebracht wurde.
"Du hast deine Reise genutzt, um aus deinen Fehlern zu lernen.... Sag, würdest du versuchen wollen, dein altes Leben noch einmal zu leben?"
Auf diese Frage dachte ich eine Weile nach und beantwortete sie schließlich mit einem 'Ja'. Daraufhin machte sich ein erneutes Lächeln auf seinem Gesicht breit. Während ich ihn musterte, machte ich mir Gedanken über sein Wesen.
"Sag mal... was bist du eigentlich? Sowas wie ein 'Schutzengel'?"
Er antwortete nicht, sondern lächelte einfach nur immer noch.
"Hmpf... hast du denn wenigstens einen Namen?"
"Nein."
"Hm..." Ich hob meinen Kopf und lächelte. "Dann nenn ich dich ab jetzt 'Sora'."
Seine roten Augen leuchteten. "Danke.... Schließ jetzt deine Augen."
Ohne Widerworte folgte ich seiner Anweisung und schloss meine Augen. Kurz darauf spürte ich seine Hand auf meinem Gesicht und alles um mich herum schien langsam zu verblassen.

+ ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~+ ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~+

In mein Ohr drang ein leises, gleichmäßiges Piepsen, das immer lauter wurde. Ich lag in einem Bett. Nur sehr langsam konnte ich meine Augen öffnen. Es dauerte, bis ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Das erste was ich erblickte, waren eine weiße Zimmerdecke und eine weiße Wand. Erst nach einigen Minuten wandte ich meinen Blick von der Decke ab und sah mich um. Schläuche und Geräte, mitunter eines, das für das ständige Piepsen zu sorgen schien. Bislang hatte ich noch nicht einen einzigen Gedanken gefasst, bis plötzlich neben mir ein entsetzter Laut zu hören war. Ich folgte dem Laut und erblickte eine junge Frau in einem weißen Kittel, die wie von der Tarantel gestochen aufsprang und zur Tür hinaus lief. Draussen hörte ich sie nur "Herr, Doktor, sie ist aufgewacht!" rufen. 'Doktor.... Schläuche... ich bin im Krankenhaus?'
Keine Minute später eilte die aufgebrauste Schwester mit einem Doktor her, der sich gleich über mich beugte.
"Wie fühlen Sie sich?"
"Äh... gut?"
"Wissen Sie wo Sie sind?"
"..dem Anschein nach im Krankenhaus?"
Ein zufriedenes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus.
"Mein Glückwunsch, Sie sind aufgewacht. Wir hätten Sie schon fast aufgegeben."
Meine Stirn runzelte sich und ich richtete mich langsam auf, was von einem Knacksen meiner Gelenke begleitet wurde.
"Ich verstehe nicht..?"
"Junge Frau, Sie haben zwei Wochen lang im Koma gelegen! Sie waren quasi klinisch tot."
"Koma..?" Verwirrt fasste ich mir an den Kopf.
"Man hat sie regungslos unter einer Brücke gefunden..."
Langsam wurde mir alles klar. Während ich 'dort' war, hatte ich hier im Koma gelegen..

Sicherheitshalber behielt man mich noch einige Tage im Krankenhaus. Nachdem ich am nächsten Morgen aufgewacht war, sollte ich mit einer Rehabilitations-Therapie anfangen, um körperlich auch wirklich wieder fit zu werden - sicher sei sicher. Natürlich war es auch sicherer, mich nach dem ersten Verlassen des Bettes, im Rollstuhl zur Therapie zu befördern. Ich lies es einfach über mich ergehen. Als ich von der Schwester gerade durch die Eingangshalle geschoben wurde, schaute ich zur Ausgangstür - und erblickte 'Kami', der Junge, der mich damals wieder zurück zum Hotel gebracht hatte! Ich wollte sofort aufspringen, doch die Schwester drückte mich zurück in den Stuhl.
"Na, wer wird denn gleich übermütig werden?"
"Aber..." An den Stuhl gefesselt deutete ich auf ihn, während er grade durch die Drehtür hinaus ging. "Wer ist das?"
Sie hielt kurz an und folgte meinem Blick. "Oh, er war Praktikant, hatte heute seinen letzten Tag hier." Als er nicht mehr zu sehen war, schob sie mich weiter. "Er hat dich oft besucht."
Ich sah dem Ausgang noch nach, bis wir in einen Flur bogen.

Nach einigen Tagen wurde ich auch wie versprochen entlassen. Sobald ich das Bebäude verlassen hatte und draussen stand, holte ich tief Luft. Ich fühlte mich fast, wie ein neuer Mensch. Auf meinem noch-Heimweg (ich hatte vor auszuziehen und mir eine eigene Wohnung zu suchen) in der Straßenbahn, stieg ich bereits vor dem Bahnhof aus. Die Station befand sich in der Nähe der Brücke, bei der alles begonnen hatte. Während ich so über sie entlang schlenderte, dachte ich über die Ereignisse nach. Keine Ahnung, ob das alles wirklich passiert war. Es hatte sich nichts geändert; keine Wunden am Rücken, keine abgeschnittenen Haare... lediglich die Ansichten waren neu. Aber allein die Vorstellung, Vash und all die anderen getroffen zu haben, reichte mir um glücklich zu sein.
An einer Stelle hielt ich an. Es war genau der Punkt, von dem ich gesprungen war. Ich stützte meine Arme an dem Geländer ab und sah gen Himmel. Von nun an würde sich einiges ändern.

Im Stillen dankte ich 'Sora' für alles.

Listen to a runaway, I'll be back again. Seems like it's always been the same too long.
Too logn.


--- Sometimes the end is a new beginning ---

Ohohoho... ich hab es tatsächtlich vollbracht *0* STT ist vollendet ;__;
Es tut mir so, so, sooo~ leid, dass der letzte Teil so lang hat auf sich warten lassen >___< Aber irgendwie kam ich nicht dazu, ihn zu schreiben .__.; (und hab ihn dann heute an einem Abend geschrieben - lol)
Yah... welche der beiden Versionen von 'Sora' am Schluss gemeint ist, überlasse ich jedem selbst ^_^

Wie doch die Zeit vergeht... Ende Januar wird STT schon ganze 2 Jahre auf dem Buckel haben *___* (was nur wieder beweist, was für ein Lahmarsch ich doch bin lol)
Vielen Dank für's Lesen und eure Geduld, an einigen Punkten war wahrlich viel davon nötig ^^;

So, genug Geblubber. Nochmals ein dickes Danke für's Lesen!
Und vergesst nicht - ich freue mich über jede Art von Kommentaren und Mails zur FF ^__^
 
Ein schönes Ende. Sehr hoffnungsvoll, dass Sora doch noch ihren Mut und ihren Überlebenswillen gefunden hat. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich gratuliere dir, dass du sie doch beendet hast *sich selbst an der Nase nehm*...
 
Vielen Dank für den lieben Kommentar... und überhaupt, dass du die Geschichte mitverfolgt hast.. danke! ;___;
Ich hab mir gedacht, dass sie es irgendwie verdient hat lol ^^;
So, jetzt muss ich bei Gelegenheit irgendwann nochmal die ganzen Tippfehler aus dem letzten Teil entfernen *g*
 
Zurück
Oben Unten