autumn
-untot-
Hm. Oo" Damit versuche ich mich nun an einem Original. Als Genre hatte ich Thriller vorgesehen, mal schauen, wie nahe es dem kommt. ^^;
Kritik und Verbesserungsvorschläge sind willkommen - genau wie Commies.
Und dann geht's auch schon los:
'"Guten Morgen, Mister Präsident. Haben Sie gut geschlafen? Ich hoffe es für Sie, denn ein anstrengender Tag wartet. Ein Tag wie jeder andere, denken Sie? Nein, da irren Sie sich. Ich sage Ihnen was: Sie haben sechs Stunden, um den Schuldigen zu finden, der im weißen Haus eine Bombe versteckt hat. Geschieht dies nicht, wird ganz Washington D.C. in die Luft gesprengt. Einen schönen Tag noch."
0600 a.m.
Der Mann am anderen Ende der Leitung legte auf. Immer noch nicht glaubend, was er gerade gehört hatte, starrte der Präsident den Telefonhörer in seiner Hand an. Verschlafend schob er die Bettdecke zur Seite und stand auf. Langsam drehte er sich um und schaute seine Frau an, die gestern extra angereist war, um wenigstens ein paar Tage mit ihm verbringen zu können. Immer noch ungläubig legte er jetzt erst den Telefonhörer wieder auf den Nachtisch zurück und ging zum Fenster, um die Vorhänge beiseite zu schieben.
Eine Drohung an ihn, an die Menschen die hier arbeiteten und die, die hier wohnten. Er sollte Sicherheitsmaßnahmen einleiten, irgendwas. Es waren noch sechs Stunden, um zwölf würde die Bombe hochgehen. Doch was wäre, wenn das alles nur ein Bluff wäre? Sollte er die Leute unnütz in Panik versetzten und nachher als Narr dastehen, der irgend so einem dahergelaufenen Idioten gleich alles abnahm, was der ihm sagte? Er sollte Patrick Bescheid sagen, er war sein bester Mann. Der würde sich schon darum kümmern. Es war ganz sicher nur ein Bluff, das Theater hatten sie schon letzten Monat gehabt und davor. Oder setzte der Täter es drauf an? Wollte er sie solange reinlegen, bis sie sich in Sicherheit wiegten und seine Drohungen nicht mehr ernst nahmen und dann tatsächlich zuschlagen? Möglich war alles. Ob Patrick noch schlief?
Ein Rascheln ließ ihn herumfahren. Seine Frau hatte sich umgedreht und schaute ihn nun an. „Schatz, es ist erst sechs Uhr morgens. Komm wieder ins Bett. Selbst der Präsident der Vereinigten Staaten muss nicht so früh aufstehen.“ Schmunzelnd ging er um das Bett herum und gab ihr, ohne ein Wort, ein Kuss auf die Stirn. „Doch, muss er. Das Land schläft auch nicht so lange.“ Sanft drückte er sie ins Kissen zurück. „Schlaf du noch. Ich sage Tamara Bescheid, dass sie dir Frühstück bringt.“ „Hm. Ok.“ Kaum lag sie wieder gemütlich in der Feder, schlief sie wieder ein.
Schnell zog er seine Nachtsachen aus und suchte neue Klamotten für den Tag zusammen. Nachdem er alles an hatte, schaute er noch mal zu seiner Frau, aber die schlief noch.
Jetzt aber los und Patrick suchen. Leise öffnete Todd die Tür und schloss sie wieder hinter sich. Auf den Fluren im weißen Haus war bereits eine Menge Tumult. Wie durch Zufall lief ihm Tamara über den Weg. „Guten Morgen, Mister Präsident.“, grüßte sie freundlich. „Morgen Tamara, tu mir bitte den Gefallen und bring meiner Frau das Frühstück ins Zimmer, ja?“ Sie nickte und als sie schon fast vorbei war. „Ach und… hast du Anderson gesehen?“ „Nein, tut mir leid.“ „Na ja. Wenn du ihn siehst, schick ihn auf mein Büro.“ Mit den Worten verschwand Todd und eilte durch die Gänge zu seinem Büro.
Dort angekommen, wartete bereits jetzt schon Haufenweise Papierkram auf ihn, doch den musste er jetzt erstmal zurückstellen. Wichtig war jetzt, dass diese Bombendrohung geklärt wurde. Leicht nervös setzte er sich auf den Stuhl hinter den riesigen Schreibtisch. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits Viertel nach sechs war. Immer wenn man es nicht brauchte, rauschte die Zeit an einem vorbei. Wo blieb Patrick nur? Normalerweise meldete er sich jeden morgen pünktlich, wenn nicht überpünktlich bei ihm. Ein weiterer Blick auf die Uhr, auf der es erst eine Minute später war. Gut, normalerweise war es aber auch 0700 Uhr, wenn Todd in seinem Büro saß. Doch jetzt wäre es gut, Patrick wäre schon eher hier.
An der rechten Tür klopfte es. Patrick? „Herein.“, sagte Todd und sah Niels, der hereinstürmte doch etwas enttäuscht entgegen. „Mister Präsident. Lauter Pressekonferenzen stehen auf Ihrem Terminplan und der nächste ist um acht Uhr. Zusätzlich hat mich Mister Stuck um ein kurzes Gespräch mit Ihnen gebeten. Ginge das in Ordnung, wenn ich Ihn in einer halben Stunde hinauf beten würde?“ Etwas abwesend schaute Todd auf und dem völlig aufgelösten Niels ins Gesicht. „Was?“, brachte er nur heraus. Irgendwie beschäftigte ihn diese Drohung doch mehr, als er gedacht hatte. Verdammt, vergess sie, vergess sie. „Mister Präsident, Sie scheinen mir heute etwas abwesend zu sein?“ „Nein, nein. Mir geht’s nur gerade nicht besonders.“ Eine kurze Pause trat ein, in der Niels die Chance nutze, seinen Papierkram in den Händen zu ordnen. „Es ist auch recht früh. Normalerweise sitzen sie erst um sieben Uhr hier. Tamara hatte mir nur gesagt, dass Sie schon wach sind.“ „Und prompt kommen Sie an und belästigen mich mit irgendwelchem Zeug. Tun Sie mir den Gefallen und suchen Sie Patrick. Alles andere kann ich im Moment nicht gebrauchen. Kommen Sie in einer Stunde noch mal zu mir.“ „Gewiss.“ Doch etwas beleidigt, so kalt abgewiesen zu werden, verschwand Niels auf dieselbe stürmische Art, wie er gekommen war.
0620, Niels hatte geschlagene vier Minuten seiner teuren Zeit verbraucht. War das denn wahr? Todd nahm einen Kugelschreiber in die Hand und wendete ihn ein paar Wal, ehe er ihn unglücklich auf den Boden fallen ließ.
Eine Bombe.
Also bitte, es war bestimmt, ja, ganz sicher nur wieder ein Versuch, das gesamte weiße Haus in helle Aufregung zu versetzen und dazu noch seine Frau und seine kleine Tochter. Verdammt, Patrick! Wie und wann sollte der Täter das getan haben?
Ein Klopfen an der Tür ließ ihn aus seinen Tagträumen hochschrecken. Ein schwarzhaariger, aber freundlich aussehender Mann kam in das Büro und ließ sich auf einem Sessel vor dem Schreibtisch nieder. „Du hast nach mir verlangt?“, fragte er gelassen. „Verdammt, sonst lässt du dir auch nicht soviel Zeit.“, schimpfte Todd Patrick an. Patrick war mit der Einzige hier, der ihn duzend durfte, nun, er gehörte ja auch zum engeren Bekanntenkreis des Präsidenten. Und ehrlich gesagt kannten die beiden sich schon lange, bevor Todd Präsident wurde und ihn, Patrick, ins weiße Haus holte als ersten Sicherheitsbeauftragten.
„Was ist nun so wichtig?“, fragte Patrick und kramte aus seiner Jackettasche eine Zigarettenschachtel hinaus. Dann nahm er sich vom Schreibtisch ein Feuerzeug und zündete sich eine Zigarette an. „Hm?“, hackte er noch mal nach.
„Schon wieder eine Bombendrohung. Langsam mache ich mir echt Sorgen.“, sagte Todd und stand auf. Die Sonne schien in das große Büro und spiegelte sich auf den Bildern wieder, die auf dem Schreibtisch standen. Das eine zeigte Jeremy, Todds Bruder, der an Krebs im November letzten Jahres gestorben war, und das andere zeigte Marie, Todds Tochter und Angelina, seine Frau.
„Wieder von demselben?“, fragte Patrick und zog genüsslich an seiner Zigarette. „Auch eine? Gute Marke.“ Genervt drehte Todd sich zu ihm um. „Im Augenblick habe ich besseres zu tun, als mich um irgendeine Zigarettenmarke zu scheren. Und du eigentlich auch!“ Seufzend schaute Todd wieder aus dem Fenster hinaus in den Garten. Es war Frühling und die Blumen blühten in ihrer ganzen Pracht. Es waren bereits Gärtner am arbeiten um den Garten noch schöner aussehen zu lassen.
„Ich weiß nicht, ob es derselbe war. Kann es mir aber vorstellen.“, meinte Todd und schaute ernst zu Patrick, der immer noch sehr gelassen aussah. „Dann werde ich mal meine Leute losschicken, damit die das weiße Haus wieder Mal auf den Kopf stellen.“ Nun seufzte auch Patrick. „Dieser Typ hat sie echt nicht mehr alle. Ist wahrscheinlich eher wieder nur ein Bluff. Meine Männer halten mich noch für verrückt, wenn ich sie jeden Monat mindestens einmal auf Bombensuche schicke.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu. „Aber immerhin bleiben sie so in der Übung.“ Ein leises Lachen konnte er sich nicht verkneifen und zog den Aschenbecher zu sich hin. Erstaunt blickte er hinein. „Lange keine mehr geraucht, huh?“ „Ja, meine Frau ist dabei, es mir wieder abzugewöhnen.“ „Ist auch gesünder.“, lachte Patrick und zog nochmals an seiner Zigarette. „Das sagst ausgerechnet du.“ Besorgt setzte Todd sich wieder und faltete seine Hände zusammen. „Zurück zu der Bombe. Ich glaube, diesmal ist es kein Bluff.“ „Wie kommst du darauf?“, fragte Patrick und richtete sich in seinem Stuhl auf. „Ganz einfach. Der Täter will, dass wir uns in Sicherheit wissen, weil er nur blufft und dann wird er wirklich zuschlagen. Wir dürfen keine seiner Drohungen auf die leichte Schulter nehmen. Jedes Mal stehen viele tausend Menschenleben auf dem Spiel. Aber wie immer muss die Sache geheim bleiben. Ich möchte nicht, dass auch nur die kleinste Kleinigkeit davon an die Öffentlichkeit gerät. Halt deswegen Charlie daraus, weil der es wieder jedem erzählen muss. Ich möchte nicht wieder hinter der ganzen Belegschaft her sein und denen sagen, dass sie ja ruhig sein sollen. Verstanden?“ „Verstanden Mister Präsident.“, sagte Patrick und erhob sich aus seinem Sessel. „Ich werde mich dann mal an die Arbeit machen.“ Mit einem Wink verließ er das Präsidentenbüro wieder. Doch etwas erleichterter als vorher lehnte Todd sich in seinem Stuhl zurück.
Ein lauter Knall schreckte Todd aus seinen Gedanken hoch. Was war das? Neugierig ging der Präsident zum Fenster und schaute sich draußen um. Zu sehen war nichts. Es musste auf der anderen Seite passiert sein. Hoffentlich nichts schlimmes, auch wenn es sich nicht gut angehört hatte.
Nur ein paar Minuten später stürmte Patrick auch schon wieder zurück in das Büro. „Todd, nur drei Kilometer östlich entfernt von hier ist gerade eine kleine Bombe in die Luft gegangen. Fünf Menschen sind tot, mehrere schwer verletzt. Ob dieser Freak was damit zu tun hat?“ Entsetzt ließ Todd sich in seinen Stuhl zurückfallen. „Was? Eine Bombe?“ Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht eine Vorwarnung.“, murmelte er. „Das hatte er bis jetzt noch nie gemacht.“, meinte Patrick und senkte den Kopf. Todd blickte auf und starrte seinen Freund an, der wie angewurzelt auf der Stelle stand. „Worauf wartest du dann noch? Auf das Christkind? Los, los!“, rief er. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass es in wenigen Minuten sieben Uhr sein würde. Schon eine Stunde vorbei und nicht einen Schritt weitergekommen. Ob fünf Stunden reichen würden?
Das Telefon klingelte. Kurz rutschte Todd das Herz in die Hose, doch dann nahm er ab. „Ja?“ „Mister Präsident, auf Leitung 4 will sie unbedingt jemand sprechen.“ „Ok.“, sagte Todd und drückte die 4 auf seinem Telefon. Wer… ? „Mister Präsident.“ Diese Stimme. Er war es. Nervös drückte Todd den Knopf für den Abhördienst an seinem Telefon und lauschte wieder in den Hörer. „Ja?“, fragte er leise. „Es ist schon eine Stunde vorbei. Wie sieht es aus? Schon weitergekommen?“ Ein heiseres Lachen am anderen Ende der Leitung. Todd antwortete darauf nicht. „Warum tun Sie das?“, fragte er stattdessen. „Hui, hui, nicht so neugierig. Alles zu seiner Zeit. Ich wünsche ihnen noch angenehme fünf übrige Stunden, Mister Präsident.“ Damit war die Verbindung wieder unterbrochen. Perry kam in das Büro. „Der Bombenfreak, was?“, fragte er. Todd nickte nur. „Den genauen Standpunkt konnten wir nicht ausmachen, aber er ist in der Nähe.“, meinte er. „Hier in Washington?“ „Womöglich.“, meinte Perry nur und zuckte mit den Schultern. „Versuchen Sie ihn beim eventuell nächsten Anruf etwas länger hinzuhalten.“, fügte er noch hinzu, ehe er das Zimmer durch dieselbe Tür verließ, durch die Niels am Morgen auch schon gestürmt war.
0659. Todd seufzte.'
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Danke fürs' lesen.
So, bis dahin vorerst. Wie regelmäßig ich posten werde, kann ich nicht sagen, aber es wird nicht sehr oft der Fall sein, da ich noch nicht weit bin mit der Geschichte und noch viel schreiben muss. ^^;
Kritik und Verbesserungsvorschläge sind willkommen - genau wie Commies.

Und dann geht's auch schon los:
'"Guten Morgen, Mister Präsident. Haben Sie gut geschlafen? Ich hoffe es für Sie, denn ein anstrengender Tag wartet. Ein Tag wie jeder andere, denken Sie? Nein, da irren Sie sich. Ich sage Ihnen was: Sie haben sechs Stunden, um den Schuldigen zu finden, der im weißen Haus eine Bombe versteckt hat. Geschieht dies nicht, wird ganz Washington D.C. in die Luft gesprengt. Einen schönen Tag noch."
0600 a.m.
Der Mann am anderen Ende der Leitung legte auf. Immer noch nicht glaubend, was er gerade gehört hatte, starrte der Präsident den Telefonhörer in seiner Hand an. Verschlafend schob er die Bettdecke zur Seite und stand auf. Langsam drehte er sich um und schaute seine Frau an, die gestern extra angereist war, um wenigstens ein paar Tage mit ihm verbringen zu können. Immer noch ungläubig legte er jetzt erst den Telefonhörer wieder auf den Nachtisch zurück und ging zum Fenster, um die Vorhänge beiseite zu schieben.
Eine Drohung an ihn, an die Menschen die hier arbeiteten und die, die hier wohnten. Er sollte Sicherheitsmaßnahmen einleiten, irgendwas. Es waren noch sechs Stunden, um zwölf würde die Bombe hochgehen. Doch was wäre, wenn das alles nur ein Bluff wäre? Sollte er die Leute unnütz in Panik versetzten und nachher als Narr dastehen, der irgend so einem dahergelaufenen Idioten gleich alles abnahm, was der ihm sagte? Er sollte Patrick Bescheid sagen, er war sein bester Mann. Der würde sich schon darum kümmern. Es war ganz sicher nur ein Bluff, das Theater hatten sie schon letzten Monat gehabt und davor. Oder setzte der Täter es drauf an? Wollte er sie solange reinlegen, bis sie sich in Sicherheit wiegten und seine Drohungen nicht mehr ernst nahmen und dann tatsächlich zuschlagen? Möglich war alles. Ob Patrick noch schlief?
Ein Rascheln ließ ihn herumfahren. Seine Frau hatte sich umgedreht und schaute ihn nun an. „Schatz, es ist erst sechs Uhr morgens. Komm wieder ins Bett. Selbst der Präsident der Vereinigten Staaten muss nicht so früh aufstehen.“ Schmunzelnd ging er um das Bett herum und gab ihr, ohne ein Wort, ein Kuss auf die Stirn. „Doch, muss er. Das Land schläft auch nicht so lange.“ Sanft drückte er sie ins Kissen zurück. „Schlaf du noch. Ich sage Tamara Bescheid, dass sie dir Frühstück bringt.“ „Hm. Ok.“ Kaum lag sie wieder gemütlich in der Feder, schlief sie wieder ein.
Schnell zog er seine Nachtsachen aus und suchte neue Klamotten für den Tag zusammen. Nachdem er alles an hatte, schaute er noch mal zu seiner Frau, aber die schlief noch.
Jetzt aber los und Patrick suchen. Leise öffnete Todd die Tür und schloss sie wieder hinter sich. Auf den Fluren im weißen Haus war bereits eine Menge Tumult. Wie durch Zufall lief ihm Tamara über den Weg. „Guten Morgen, Mister Präsident.“, grüßte sie freundlich. „Morgen Tamara, tu mir bitte den Gefallen und bring meiner Frau das Frühstück ins Zimmer, ja?“ Sie nickte und als sie schon fast vorbei war. „Ach und… hast du Anderson gesehen?“ „Nein, tut mir leid.“ „Na ja. Wenn du ihn siehst, schick ihn auf mein Büro.“ Mit den Worten verschwand Todd und eilte durch die Gänge zu seinem Büro.
Dort angekommen, wartete bereits jetzt schon Haufenweise Papierkram auf ihn, doch den musste er jetzt erstmal zurückstellen. Wichtig war jetzt, dass diese Bombendrohung geklärt wurde. Leicht nervös setzte er sich auf den Stuhl hinter den riesigen Schreibtisch. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits Viertel nach sechs war. Immer wenn man es nicht brauchte, rauschte die Zeit an einem vorbei. Wo blieb Patrick nur? Normalerweise meldete er sich jeden morgen pünktlich, wenn nicht überpünktlich bei ihm. Ein weiterer Blick auf die Uhr, auf der es erst eine Minute später war. Gut, normalerweise war es aber auch 0700 Uhr, wenn Todd in seinem Büro saß. Doch jetzt wäre es gut, Patrick wäre schon eher hier.
An der rechten Tür klopfte es. Patrick? „Herein.“, sagte Todd und sah Niels, der hereinstürmte doch etwas enttäuscht entgegen. „Mister Präsident. Lauter Pressekonferenzen stehen auf Ihrem Terminplan und der nächste ist um acht Uhr. Zusätzlich hat mich Mister Stuck um ein kurzes Gespräch mit Ihnen gebeten. Ginge das in Ordnung, wenn ich Ihn in einer halben Stunde hinauf beten würde?“ Etwas abwesend schaute Todd auf und dem völlig aufgelösten Niels ins Gesicht. „Was?“, brachte er nur heraus. Irgendwie beschäftigte ihn diese Drohung doch mehr, als er gedacht hatte. Verdammt, vergess sie, vergess sie. „Mister Präsident, Sie scheinen mir heute etwas abwesend zu sein?“ „Nein, nein. Mir geht’s nur gerade nicht besonders.“ Eine kurze Pause trat ein, in der Niels die Chance nutze, seinen Papierkram in den Händen zu ordnen. „Es ist auch recht früh. Normalerweise sitzen sie erst um sieben Uhr hier. Tamara hatte mir nur gesagt, dass Sie schon wach sind.“ „Und prompt kommen Sie an und belästigen mich mit irgendwelchem Zeug. Tun Sie mir den Gefallen und suchen Sie Patrick. Alles andere kann ich im Moment nicht gebrauchen. Kommen Sie in einer Stunde noch mal zu mir.“ „Gewiss.“ Doch etwas beleidigt, so kalt abgewiesen zu werden, verschwand Niels auf dieselbe stürmische Art, wie er gekommen war.
0620, Niels hatte geschlagene vier Minuten seiner teuren Zeit verbraucht. War das denn wahr? Todd nahm einen Kugelschreiber in die Hand und wendete ihn ein paar Wal, ehe er ihn unglücklich auf den Boden fallen ließ.
Eine Bombe.
Also bitte, es war bestimmt, ja, ganz sicher nur wieder ein Versuch, das gesamte weiße Haus in helle Aufregung zu versetzen und dazu noch seine Frau und seine kleine Tochter. Verdammt, Patrick! Wie und wann sollte der Täter das getan haben?
Ein Klopfen an der Tür ließ ihn aus seinen Tagträumen hochschrecken. Ein schwarzhaariger, aber freundlich aussehender Mann kam in das Büro und ließ sich auf einem Sessel vor dem Schreibtisch nieder. „Du hast nach mir verlangt?“, fragte er gelassen. „Verdammt, sonst lässt du dir auch nicht soviel Zeit.“, schimpfte Todd Patrick an. Patrick war mit der Einzige hier, der ihn duzend durfte, nun, er gehörte ja auch zum engeren Bekanntenkreis des Präsidenten. Und ehrlich gesagt kannten die beiden sich schon lange, bevor Todd Präsident wurde und ihn, Patrick, ins weiße Haus holte als ersten Sicherheitsbeauftragten.
„Was ist nun so wichtig?“, fragte Patrick und kramte aus seiner Jackettasche eine Zigarettenschachtel hinaus. Dann nahm er sich vom Schreibtisch ein Feuerzeug und zündete sich eine Zigarette an. „Hm?“, hackte er noch mal nach.
„Schon wieder eine Bombendrohung. Langsam mache ich mir echt Sorgen.“, sagte Todd und stand auf. Die Sonne schien in das große Büro und spiegelte sich auf den Bildern wieder, die auf dem Schreibtisch standen. Das eine zeigte Jeremy, Todds Bruder, der an Krebs im November letzten Jahres gestorben war, und das andere zeigte Marie, Todds Tochter und Angelina, seine Frau.
„Wieder von demselben?“, fragte Patrick und zog genüsslich an seiner Zigarette. „Auch eine? Gute Marke.“ Genervt drehte Todd sich zu ihm um. „Im Augenblick habe ich besseres zu tun, als mich um irgendeine Zigarettenmarke zu scheren. Und du eigentlich auch!“ Seufzend schaute Todd wieder aus dem Fenster hinaus in den Garten. Es war Frühling und die Blumen blühten in ihrer ganzen Pracht. Es waren bereits Gärtner am arbeiten um den Garten noch schöner aussehen zu lassen.
„Ich weiß nicht, ob es derselbe war. Kann es mir aber vorstellen.“, meinte Todd und schaute ernst zu Patrick, der immer noch sehr gelassen aussah. „Dann werde ich mal meine Leute losschicken, damit die das weiße Haus wieder Mal auf den Kopf stellen.“ Nun seufzte auch Patrick. „Dieser Typ hat sie echt nicht mehr alle. Ist wahrscheinlich eher wieder nur ein Bluff. Meine Männer halten mich noch für verrückt, wenn ich sie jeden Monat mindestens einmal auf Bombensuche schicke.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu. „Aber immerhin bleiben sie so in der Übung.“ Ein leises Lachen konnte er sich nicht verkneifen und zog den Aschenbecher zu sich hin. Erstaunt blickte er hinein. „Lange keine mehr geraucht, huh?“ „Ja, meine Frau ist dabei, es mir wieder abzugewöhnen.“ „Ist auch gesünder.“, lachte Patrick und zog nochmals an seiner Zigarette. „Das sagst ausgerechnet du.“ Besorgt setzte Todd sich wieder und faltete seine Hände zusammen. „Zurück zu der Bombe. Ich glaube, diesmal ist es kein Bluff.“ „Wie kommst du darauf?“, fragte Patrick und richtete sich in seinem Stuhl auf. „Ganz einfach. Der Täter will, dass wir uns in Sicherheit wissen, weil er nur blufft und dann wird er wirklich zuschlagen. Wir dürfen keine seiner Drohungen auf die leichte Schulter nehmen. Jedes Mal stehen viele tausend Menschenleben auf dem Spiel. Aber wie immer muss die Sache geheim bleiben. Ich möchte nicht, dass auch nur die kleinste Kleinigkeit davon an die Öffentlichkeit gerät. Halt deswegen Charlie daraus, weil der es wieder jedem erzählen muss. Ich möchte nicht wieder hinter der ganzen Belegschaft her sein und denen sagen, dass sie ja ruhig sein sollen. Verstanden?“ „Verstanden Mister Präsident.“, sagte Patrick und erhob sich aus seinem Sessel. „Ich werde mich dann mal an die Arbeit machen.“ Mit einem Wink verließ er das Präsidentenbüro wieder. Doch etwas erleichterter als vorher lehnte Todd sich in seinem Stuhl zurück.
Ein lauter Knall schreckte Todd aus seinen Gedanken hoch. Was war das? Neugierig ging der Präsident zum Fenster und schaute sich draußen um. Zu sehen war nichts. Es musste auf der anderen Seite passiert sein. Hoffentlich nichts schlimmes, auch wenn es sich nicht gut angehört hatte.
Nur ein paar Minuten später stürmte Patrick auch schon wieder zurück in das Büro. „Todd, nur drei Kilometer östlich entfernt von hier ist gerade eine kleine Bombe in die Luft gegangen. Fünf Menschen sind tot, mehrere schwer verletzt. Ob dieser Freak was damit zu tun hat?“ Entsetzt ließ Todd sich in seinen Stuhl zurückfallen. „Was? Eine Bombe?“ Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht eine Vorwarnung.“, murmelte er. „Das hatte er bis jetzt noch nie gemacht.“, meinte Patrick und senkte den Kopf. Todd blickte auf und starrte seinen Freund an, der wie angewurzelt auf der Stelle stand. „Worauf wartest du dann noch? Auf das Christkind? Los, los!“, rief er. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass es in wenigen Minuten sieben Uhr sein würde. Schon eine Stunde vorbei und nicht einen Schritt weitergekommen. Ob fünf Stunden reichen würden?
Das Telefon klingelte. Kurz rutschte Todd das Herz in die Hose, doch dann nahm er ab. „Ja?“ „Mister Präsident, auf Leitung 4 will sie unbedingt jemand sprechen.“ „Ok.“, sagte Todd und drückte die 4 auf seinem Telefon. Wer… ? „Mister Präsident.“ Diese Stimme. Er war es. Nervös drückte Todd den Knopf für den Abhördienst an seinem Telefon und lauschte wieder in den Hörer. „Ja?“, fragte er leise. „Es ist schon eine Stunde vorbei. Wie sieht es aus? Schon weitergekommen?“ Ein heiseres Lachen am anderen Ende der Leitung. Todd antwortete darauf nicht. „Warum tun Sie das?“, fragte er stattdessen. „Hui, hui, nicht so neugierig. Alles zu seiner Zeit. Ich wünsche ihnen noch angenehme fünf übrige Stunden, Mister Präsident.“ Damit war die Verbindung wieder unterbrochen. Perry kam in das Büro. „Der Bombenfreak, was?“, fragte er. Todd nickte nur. „Den genauen Standpunkt konnten wir nicht ausmachen, aber er ist in der Nähe.“, meinte er. „Hier in Washington?“ „Womöglich.“, meinte Perry nur und zuckte mit den Schultern. „Versuchen Sie ihn beim eventuell nächsten Anruf etwas länger hinzuhalten.“, fügte er noch hinzu, ehe er das Zimmer durch dieselbe Tür verließ, durch die Niels am Morgen auch schon gestürmt war.
0659. Todd seufzte.'
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Danke fürs' lesen.
So, bis dahin vorerst. Wie regelmäßig ich posten werde, kann ich nicht sagen, aber es wird nicht sehr oft der Fall sein, da ich noch nicht weit bin mit der Geschichte und noch viel schreiben muss. ^^;