Dieses Kapitel hat mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet. (Vom Fingerbrechen ganz zu schweigen.)
Es wollte einfach nicht vorwärtsgehen mit der Handlung. Aber ich glaube, ich habe es doch noch einigermaßen hinbekommen.
Viel Spaß und Danke, dass ihr auch so fleißig schreibt. (Da fühlt man sich doch bestätigt. Ist wie eine Droge. Ich hippere schon immer auf jeden neuen post. Echt, Mann, yo!)
Dem verdatterten Säbelzahntiger blieb nichts weiter zu tun, als die Tür anzustarren. Aber vom Anstarren ging die Tür nicht auf. Sie fiel auch nicht ein.
Da fiel dem Säbelzahntiger ein, sich bemerkbar zu machen.
„Öhm, hallo?
Unsere Begrüßung hat eine so unvorhergesehenes Wende genommen, dass ich die Verabschiedung verpasst habe. Oder sollte ich das ganze Gebaren als eine Geste der Unhöflichkeit auffassen? Mir wurde nicht einmal die Zeit für eine anständige Verabschiedung gewährt. Ganz beiläufig möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, dass ich für den Bringdienst noch auf meine Entlohnung warte.“
„Na das ist ja Mal ein Säbelzahntiger, der sich artikulieren kann.“ bemerkte ein Kater, der durch die Fensterscheibe den pikierten Säbelzahntiger betrachtete.
„Großmutter, du brauchst dich wirklich nicht vor dem Säbelzahntiger zu fürchten. Bisher hat sie mich nicht angerührt. Und wir sind auf dem Wege hierher sogar so etwas wie Freunde geworden.“
„Das war bestimmt alles nur kühles Kalkül. Warum sich nur mit einem zufrieden geben, wenn man für den gleichen Aufwand auch zwei bekommt.“
„Wie immer scharf kombiniert, meine Liebe,“ gratulierte der Kater.“ Säbelzahntigern sollte man immer mit einer gewissen Vorsicht und vor allem einer großen Distanz begegnen. Am besten aber gar nicht. Auch wenn sie solchen heißen Feger sind, wie unsere Belagerin.“
Die Großmutter sah ihren Kater etwas entgeistert ob seiner letzten Worte an.
„Was war das jetzt? Du willst doch nicht etwa auch mit dem Feind anbändeln?“
„Huch nein, Frau Feldmarschall! Ich werde doch wohl aber auch meine eigenen Gedanken haben dürfen? Oder habe ich da eine Verordnung überlesen, die das freie Denken verbietet?“
„Warum sind in letzter Zeit alle nur so aufmüpfig? Also zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben. Zu meinen Zeiten wurden solche Querulanten wie ihr noch gesteinigt.“
„Dann kannst du ja froh sein, dass du bei uns leben darfst.“
„Werd’ mir jetzt nicht frech meine Kleine. Alt und grau kannst du werden aber nicht frech.“
„Ach weist du Omi, alt und grau werde ich sowieso und frech bin ich ja schon. Da brauchst du dir darüber wirklich keine Gedanken zu machen.“
„Pass nur auf! Das wird eines Tages ein böses Ende mit dir nehmen. Urfin Juice der hat als Junge auch immer .....
Den Rest der Rede konnte das Rotkäppchen leider nicht mehr verfolgen, da sie sich bereits bei der Erwähnung des bekannten Namens die Finger in ihre Ohren gesteckt hatte und nun rhythmisch mit ihrer Stirn auf die hölzerne Tischplatte bummerte.
Da die Großmutter ihre illustere Erzählung über die Jugendzeit des Ex-Diktators abgeschlossenen hatte, tat auch unsere Heldin wieder ganz aufmerksam und wiederholte den Satz, den sie zwischendurch gelegentlich eingestreut hatte um anzuzeigen, dass sie der Erzählung auch ja ganz aufmerksam verfolgte. „Ja Omi.“
„Dann ist ja alles gut. Wie du aus der Geschichte siehst, dürfen wir nicht immer so vertrauensselig sein. Natürlich ist es unsere Art, immer das Beste in jedem Menschen zu sehen. Aber du hörst ‚Menschen’. Nicht Säbelzahntiger. Denen kann man nun wirklich nicht vertrauen.“
„Und da sagt noch mal jemand, wir wären vorurteilsfrei und würden jeden mit offenen Armen aufnehmen.“
„Nun hör’ aber auf herumzumosern. Das schickt sich nicht für ein junges Mädchen. Wenn du jetzt ganz brav bist, mache ich dir auch einen schönen Pudding.“
„Das ist aber ein ziemlich lausiger Bestechungsversuch. So einfach kann ich mein Gewissen, das Unrecht schreit nicht zum Schweigen bringen.“
Der Kater, der die ganze Zeit an seinem Erscheinungsbild herumgeputzt hatte mischte sich endlich auch mal wieder ein: „Mit dem zum Schweigen bringen wird sich bald ganz von alleine erledigt haben!“
Verdutzt sahen ihn Großmutter und Rotkäppchen an.
„Die uns belagernde Schönheit wird uns sowieso auffressen, sollten wir uns auch nur einen Schritt aus dem Hause wagen. Sie hat sich in Lauerstellung gebracht und sieht so aus, als würde sie sich auf eine lange Wartezeit einrichten wollen.
Die erfahrene Schmach wird sich wohl nur mit unserem Blut wieder wegwischen lassen.“
Der Kater starrte verträumt auf den Säbelzahntiger.
„Vielleicht sollte ich die Wartezeit verkürzen und einen Anfang machen?
Hach, was muss das herrlich sein, in ihren zermalmenden Kiefern das Leben auszuhauchen.“
Er war halt ein hoffnungsloser Romantiker.
(Wieder ein etwas längeres Kapitel geworden. Habe mal wieder zwei zusammengeworfen. Ich glaube ich sollte einfach von Anfang an längere Kapitel schreiben?
-Hab gerde nachgezählt. Mit 7 Kapiteln komme ich einfach nicht hin. Es werden wohl doch mehr werden müssen.
Aber das wird ja Euer Schaden bestimmt nicht sein

)