Puzzelteil (KG/Shonen Ai)

einsame wölfin

Träumerin in den Zeiten
Mal wieder was kleines von mir, ist zwar schon ein paar Wochen her, das ich das geschrieben habe, aber ich habs erst jetzt wirklich wieder entdeckt.

Viel Spaß beim Lesen


Liebend
die Seele an den Partner verkaufen
Herz und Verstand
erschwinglich im Traum
und doch grenzwertig
denn die Realität
lässt Gefühle ertrinken
erstickt sie im Keime
wann kann man fliegen?
sich der Wirklichkeit entziehen
und einfach frei die Luft einatmen
fern von den Gerüchen der Zwietracht
lieben
einfach so
um den Verstand gebracht
und wieder zurück
verschmelzende Körper
eins


Es waren diese unruhigen blauen Augen, die es Travis unmöglich machten den Blick von dem jungen Mann zu wenden. Seit er mit seinen Kollegen die Disco betreten hatte, deren Name er schon wieder vergessen hatte, war ihm das blonde Energiebündel aufgefallen. Nicht nur aufgefallen… sein Herz pochte nervös in seiner Brust und am Liebsten hätte er sich auf die Tanzfläche gestürzt, um das zu tun, was seine Gedanken ohnehin die ganze Zeit taten.
Tanzen…
„Travis? Bist noch hier, oder schon in einer anderen Welt?“ Eine Hand wedelte vor seinem Gesichtsfeld herum und wie immer sah Travis mit einem Funken Neid auf den goldenen Ehering von Gregor. Um ihn herum existierten nur noch Pärchen… grässlich…
Konnte man ihm denn nicht einmal wenigstens die Phantasie seiner Gedanken gönnen?
Gereizt erstach er den Älteren mit einem Blick und wandte sich wieder seinem Trink zu. Vielleicht war sich besaufen an solchen Tagen das Sinnvollste…
Gregor schüttelte neben ihm nur den Kopf, aber diese Reaktion war bereits normal. Unter Travis Stimmungsschwankungen litten vor allem seine Freunde und im Nachhinein tat es ihm auch immer leid. Aber heute war es ihm einfach egal. Ihm war alles egal. Nur der Blondschopf, der sich munter durch die Disco tanzte und dabei die Partnerinnen, wie Handtücher wechselte konnte diesem Tag ein kleines Strahlen schenken. Wie er diese verpestete Welt doch hasste…
Nur kurz hatte er seinen Bruder gesehen… seit fünf Jahren… und dennoch hatten diese wenige Sekunden und ein flüchtiger Blick ausgereicht sämtliche Kindheitserinnerungen wieder hoch kommen zu lassen.
Travis war wütend auf sich selbst. Seine Gedanken fuhren immer wieder schwindelerregend schwarze Bahnen zurück in die Vergangenheit und gleichzeitig wurde er von seinem Vorhaben seinen Freunden endlich seine wahren Neigungen zu gestehen schier in den Wahnsinn getrieben. Ja, er stand auf Männer… man sollte glauben im einundzwanzigstem Jahrhundert dürfte das kein Problem mehr darstellen. Weit gefehlt…
Frustriert bestellte er einen weiteren Trink, vielleicht half das ja… irgendwie…
Er lehnte sich mit dem Rücken an die hohe Theke und suchte automatisch nach ihm.
Immer wieder fielen einzelne der blonden Strähnen in ein hübsches und erhitztes Gesicht, während die Augen wie brodelnde Seen auf ihn wirkten, die einen schier verschlingen und verzaubern wollten.

Faszination
wie ein bewegendes Luftbild
einer Fatahmorgana gleich
drehende Schlieren
lachendes Gesicht
wie kann ich den Blick nur wenden?

Wie es wohl wäre an der Stelle der aufgetakelten Frau zu sein? Energisch versuchte Travis seine eigene Phantasie zu stoppen und scheiterte dennoch an sich selber. Manche Träume verfolgten einen einfach ewig, auch wenn man die Suche schon längst aufgeben hatte. Er machte sich nicht die Illusion einer Beziehung, von seinem Psychologen war er offiziell zur Beziehungsunfähigkeit erklärt worden…
Gregor stieß ihm kurz in die Seite und als Travis fragend aufsah, war der Freund schon mit einem jungen Ding an der Hand auf der Tanzfläche verschwunden. Immerhin hatte sich endlich Eine erbarmt, Gregor wurde geradezu unausstehlich, wenn er das Gefühl hatte von den weiblichen Bewohnern dieses Planeten nicht genug beachtet worden zu sein. Ehefrau hin oder her…
Solche Probleme wollte er mal haben…
Paradiesisch…
Und dennoch… auch in ihm war da dieser winziger Funke einer Hoffnung, dass es irgendwo auf dieser Welt einen Menschen gab, der zu ihm passte. Vielleicht waren das auch nur die wirren Gedanken eines kindheitsgeschädigten Mannes, der drohte in seinen eigenen Gedanken davon gespült zu werden.
Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er Gregor beim Tanzen zusah. Obwohl der ältere Mann etwas molliger war, bewegte er sich mit einer Agilität über die Tanzfläche, die man nie von ihm erwarten würde. Travis hatte ihn schon immer für seine Beweglichkeit beneidet. Und für seine Kontaktfreudigkeit. In dieser Hinsicht versteckte er selbst sich lieber hinter Gregor. Das war so gar nicht sein Ding.
Tja, heute fiel sein Coming Out wohl ins Wasser, es sei denn er wollte sich vor sich selbst outen und seine Laune hatte den vertrauten Platz im Raum unter dem Keller gefunden.
Wenn er dadurch seine Freunde verlieren würde… Aber er wollte sie auch nicht mehr ewig belügen, wollte zu sich selber stehen… Das war wichtig, wenn er das nicht konnte brachte das seine gesamte Konstruktion seines Lebens erheblich ins Wanken.
Unsicherheit
Deprimiert fuhr er sich durch die braunen, halblangen Haare und verzog kurz das Gesicht, als er sein Glas mit einem Zug leerte. Der Alkohol schien einfach nicht wirken zu wollen.
Als sich sein Blick wieder durch die Menge grub um den jungen Mann ausfindig zu machen, stockte ihm für einen Augenblick der Atem.
Er hatte aufgehört zu tanzen, stand wie ein Fels in der Brandung in der sich bewegenden Masse und sah mit blitzenden Augen zu ihm herüber.
Unmöglich
Verwirrt warf Travis einen Blick um sich herum, aber da war niemand der auf die Tanzfläche schaute. Nur er… Vorsichtig hob er erneut den Blick, wurde mit dem intensivstem Blau konfrontiert, dass er jemals gesehen hatte und wusste überhaupt nicht mehr, was er denken sollte. Was war das? Sein Herzschlag schien sich verdreifacht zu haben, seine Hände zitterten sachte und sein Mund fühlte sich auf einmal schrecklich trocken an.
Meinte er wirklich ihn?
Ein aufforderndes Grinsen huschte über das verschwitze Gesicht und dann wurde stumm eine Hand in seine Richtung ausgestreckt.


Warten
Sekunden der Stille
das Absolute zu verstehen…
wie konnte so etwas sein?
er wollte ja… er wollte ja so sehr…
aber die Anderen…
aber er wollte es so sehr…
vielleicht
war das ja…
das fehlende Puzzelteil zu seinem Leben
vielleicht…
musste er es einfach riskieren…

Seine Beine zitterten, als er den ersten Schritt fort von der sicheren Theke machte, sein Atem ging schneller und das Gefühl zu fallen, immer tiefer, immer schneller, trieb ihm Schweißperlen auf die Stirn.
Was geschah nur mit ihm? Was tat er hier?
Doch dann war da dieses Lächeln, voller Wärme, als wüsste er über alles bescheid…
Verstanden
Ihre Fingerspitzen trafen aufeinander, berührten sich einfach nur in mitten des Discobeats und der Menschen. Manchmal musste man fliegen… manchmal brauchte man keine Worte…
Blonde Strähnen, blitzendes Blau…
Ihre Körper berührten sich, die Hand des Blondschopfes fuhr in einer nicht fassbaren Geste zu seiner Wange und dann zersprang etwas…
das schwarze Bild seines Bruders… bedeutungslos…
Travis wurde an eine breite Brust gedrückt, spürte die Hitze des anderen Körpers.
Aufgefangen
Gregors Blick, der ihn verwirrt ansah spielte keine Rolle mehr… sanft begannen sie sich im Takt der Musik zu bewegen.
Verrückt
„Ich dachte schon du traust dich nie.“ Ein spielerisches Lächeln huschte über volle Lippen und als Travis etwas erwidern wollte, wurde er in seinen ersten wirklichen Kuss hineingezogen.

Nie wieder…
auftauchen…


Ende



lg wölfin
 
Hallöchen ^__^

Oh man.. das war... klasse...
Travis Gefühle sind wunderbar rübergekommen... man hat richtig mit ihm gelitten und `gejubelt`...
Seine Niedergeschlagenheit und Unsicherheit zu Anfang, als er über seinen Bruder und über sein `Comming out` nachgedacht hat... ob er dann seine Freunde verlieren würde, wenn er zu sich selber stand...
Und dann seine Verwirrung, als er den Blonden hat tanzen sehen... sein Herzklopfen und seine Freude... einfach traumhaft...
Und dann, als der Blonde ihn auf die Tanzfläche geholt hat und sie miteinander getanzt haben... das die beiden zusammengehören, ist klar. *g*

Fazit: Eine geniale KG. *hab ich das nicht schon gesagt?*

by: Son-Sonna

P.S.: Hab einen kleinen Rechtschreibfehler anzumelden. *g* Du schreibst `Trink`, was aber `Drink` heißen müsste. *man bin ich heute pingelig* *g* Ansonsten hab ich keine gesehen.

Edit: @Westlights: Schreibfaul, was??? ;P Aber schön, das du meiner Meinung bist. *g*
 
Huhu,

was muss ich denn da sehen??? Endlich mal was neues von dir.
Das hat mir wirklich gefällt. Ich brauchte das heute mal.
Das war mal wieder wunderbar. Da können mir bloß die worte fehlen.
Du hast die gefühle mal wieder richtig gut rüber gebracht. Die stimmung war so perfekt beschrieben. Richtig zum hinein versetzten.
Ich muss wohl auch zugeben, das ich beim lesen mal an mich selber denken musste. Über all um ihn herum sind paare und er fühlt sich einsam.....
Das gefühl kenne ich sehr gut.
Deswegen habe ich mich so über das ende gefreut. Das dieser blondschopf ihn auf die Tanzfläche geholt hat und sie ihre neigung zu gelassen haben.
Einfach unglaublich und zuckersüß.

Bye deine Laila
 
Sonna und ich haben mal wider die gleiche Meinung. Das ist eigentlich immer so muss ich feststellen ^^
Und da ich ihr zustimme brauche ich nichts mehr dazu zu sagen. *g* :remybussi
 
Vielen dank ihr drei für eure Kommis!
Es hat mich gefreut, dass euch die Geschichte so gut gefallen hat und es ist immer wieder schön zu lesen, dass man seinen Lesern damit auch eine Freude gemacht hat *g*
@Laila
mit den gleichen Hintergedanken hab ich die KG auch geschrieben ;)

lg wölfin
 
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