Original geschrieben von master_ssj_goku
Am 10.07. bin ich wieder da und dann kommt der nächste Teil.
Tja, ich war da, aber das Board nicht

Wegen dem Ausfall gestern, gibt es den nächsten Teil also erst heute^^ Viel Spaß beim lesen
Schweißgebadet war er hochgeschreckt und saß nun, vor Angst zitternd, in seinem Bett. Sein Körper schien ihm nicht mehr zu gehorchen, er konnte sich nicht rühren. Schreckerfüllte Augen suchten den Raum nach der kleinsten Veränderung ab. Hastig ließ er seinen Blick durch den Raum gleiten und hielt an jeder verdächtigen Stelle inne.
Hat sich dort hinter dem Vorhang etwas bewegt? Sein Herz raste und seine Hände zitterten, doch dann begriff er, dass es nur der Wind gewesen war. Er hatte den schweren grauen Stoff, der oberhalb des Fensters befestigt war, in Bewegung versetzt. Der Vorhang bewegte sich nur unmerklich und doch kam es Ryu so vor, als wollten verborgene Wesen nach ihm greifen und als würden sie bereits ihre grauenhaften Klauen nach ihm ausstrecken.
Habe ich mir das alles nur eingebildet? Das war kein Traum, jedenfalls kein normaler ...
Langsam beruhigte sich sein Herzschlag wieder und verfiel in den altbekannten, monotonen Rhythmus. Doch noch immer kämpfte er mit der Kontrolle über seinen Körper, merkte aber, dass er der Sieger sein würde. Vorsichtig setzte er einen Fuß aus dem Bett und sein Knie gab ein wenig nach. Ryu atmete noch einmal tief durch und schwang dann auch sein zweites Bein aus dem Bett und stellte es, neben dem anderen, auf dem massiven Holzboden ab.
So weit so gut Er warf einen prüfenden Blick zur Tür und erwartete wohl, dass als nächstes ein Wesen direkt aus der Hölle hereingaloppieren und ihn verschlingen würde.
Was ist nur passiert? Dieser merkwürdige Traum ... war es ein Traum? Schnell verwarf er den Gedanken, dass er der Betrachter der nächtlichen Tragödie gewesen sein könnte.
Reiß dich zusammen Ryu Kitami! Das war nur ein böser Traum. Er war zwar verflixt real, aber trotzdem war es nur ein ganz gewöhnlicher schlechter Traum, wie ihn jeder mal hat Doch irgendwo in seinem Kopf rief unaufhörlich eine Stimme und kämpfe darum, beachtet zu werden.
Dieses Feld, diese Kämpfer ... es kam Ryu so vor, als hätte er das alles früher schon einmal gesehen. Dann viel ihm die Frau wieder ein, deren Leben so aprubt und grausam beendet wurde.
Sie war schön ... und doch musste sie sterben. Wer oder was war diese Bestie? Das kann kein Mensch gewesen sein. Diese Geschwindigkeit und Genauigkeit mit der Armbrust ... Er selbst war lange im Schießen mit Pfeil und Bogen unterrichtet worden und auch mit der Armbrust hatte er einige Erfahrung. Doch das war einfach unglaublich! Wie konnte ein Mann .. ein Wesen eine ganze Armee auslöschen, ohne auch nur einen einzigen Kratzen abzubekommen?
Aber es schien als konnten die sich gar nicht wehren. Es sah so aus als wären sie ... vor Angst erstarrt! Bei diesem Gedanken lief es Ryu abermals kalt den Rücken runter. Er kannte das Gefühl auf dem Schlachtfeld zu stehen, um sein Leben zu kämpfen und sich nach gewonnenem Kampf von einer Welle aus Stolz tragen zu lassen. Niemand konnte einem in diesem Moment etwas anhaben, es war, als könnte man Berge versetzen. Doch warum waren diese Kämpfer in den schwarzen Rüstungen einfach stehen geblieben? Warum waren sie nicht auf den Fremden zugestürmt oder hatten ihn mit Pfeil und Bogen attackiert? Sicher, er war unglaublich schnell gewesen und Ryu bekam immer mehr die Gewissheit, dass nie ein Mensch so schnell würde zielen und schießen können, doch trotzdem hätten sie ihn besiegen können. Es hätte Verluste gegeben, doch jetzt waren sie alle tot! Gestorben durch die Hand oder was auch immer, eines einzigen Mannes oder Etwas!
Seine Gedanken rasten, sein Geist wurde überflutet von Fragen, auf die es scheinbar keine Antworten gab. Aber eine Sache beschäftigte ihn noch mehr als die grauenhafte Bluttat dieser Nacht:
Warum zum Teufel kann ich mich an das alles so genau erinnern? Nach einem normalen Traum weiß ich am nächsten Morgen gerade noch, dass der Himmel blau und die Pflanzen grün waren und dass nicht etwa weil ich es gesehen habe, sondern weil ich einfach davon ausgehe, dass es so sein muss. Aber warum ist es dieses mal nicht so? Ich kann mich an alle Einzelheiten erinnern! Gesichter die sonst nur verschwommen zu sehen sind, waren so klar, als hätten die Menschen direkt vor mir gestanden, als wäre es kein verdammter Alptraum gewesen! Angst durchzuckte erneut seinen Körper und ließ seine Glieder erzittern. Eine Angst wie sie wohl auch die letzten Überlebenden verspürt haben mussten, während sie ihre Mitstreiter neben sich fallen sahen und ihnen klar wurde, dass dies ihre letzten Sekunden sein würden. Starr vor Entsetzen, verharrte Ryu, wie die Männer und Frauen an jenem frühen Morgen. „Als wäre ich selbst dabei gewesen ...“ Ohne es zu merken hatte er diese letzte absurde Vorstellung laut ausgesprochen, als forderte er eine Rechtfertigung, von den kalten Steinwänden die ihn umgaben ... keine Antwort.