Amiel
lost
Mehr als nen Monat is es schon wieder her *schäm* ok... kann ich jetzt auch nimma ändern. Dieser teil is etwas, naja... verwirrent geworden, ich ergeh mich in unsinnigen gefühlsbeschreibungen, aber ok, mach ich ja immer ^^" Hm... wenigstens hat der Teil ne akzeptable länge und ich hab endlich wieder mal ne idee wie ich weiterkomm ^^ auch wenn sie noch ned ausgereift is, aber ich werd mich bemühen "niemand da" innerhalb dieses monats noch fertig zu bekommen, denn dann kommen ja wieder die sommerferien, und da kann ich nix posten >___> Noch mal sorry für die lange wartezeit, aber ich glaub fast es is eh niemand mehr was andres gewöhnt von mir....
@Tyrande: Naja, ich meinte ja auch im Vergleich zu den andren ^^ danke fürs kommi ^^
@ThoruZ:du hast mich durchschaut xD Naja, jetzt gehts ja endlich weiter ^^"
@dark-toffel: Ja... war ohne hast *hust* und an die gegenwart gewöhn ich mich wohl auch nie ^^" naja, da muss ich durch xD und danke für das meisterwerk *sprachlosbin* und ich werd natürlich weiter lesen, versprochen ^^"
Ach ja, dieses mal hatte ich wieder keinen der`s nochmal durchgelesen hat, aber was soll`s, wenn euch grobe Fehler auffallen sagt bitte bescheid ^^
so, genug geredet, weiter gehts, endlich ^^"
Niemand da (Chapter Four/5)
Energisch schüttle ich diesen Gedanken ab. Es bringt mir jetzt gar nichts wenn ich mich schon wieder in Selbstmitleid verliere, so verschwende ich nur meine Kräfte, die weiß Gott nicht im Überfluss vorhanden sind. Vielleicht ist ja eine kleine Bestandsaufnahme angebracht. Vorsichtig, aber deswegen nicht weniger gründlich, beginne ich, meinen Körper zu untersuchen. Abgesehen von ein paar üblen Prellungen und Hautabschürfungen scheine ich meinen bisherigen Ausflug in die Freiheit gut überstanden zu haben. Meine Muskeln fühlen sich ausnahmslos so an als würde ich mehrere Stunden Hochleistungssport hinter mir haben, und das ohne Aufwärmen.
Tja, das trifft die Sache eigentlich ganz gut, mein kleiner „Waldlauf“ ist schließlich die erste sportliche Aktivität seit Wochen gewesen und ich bin ja noch nie sonderlich sportlich gewesen. Die Nässe hat ihr Übriges getan und mir die letzten Kraftreserven geraubt.
Fröstelnd schlinge ich meine Arme eng um meinen Körper und verfalle erneut ins Grübeln. Und was jetzt? Kein Essen, nichts zu Trinken, vorausgesetzt ich finde in nächster Zeit keinen Bach oder Ähnliches, und vor allem, kein Ausweg in Sicht. Tja, tolle Aussichten, vor allem wenn das Wetter weiter so unfreundlich bleibt. Das letzte was ich jetzt gebrauchen kann ist eine Erkältung, oder sogar eine ausgewachsene Grippe, doch wenn ich die nächste Zeit mit durchnässten Sachen und noch dazu vollkommen entkräftet durch diesen Wald stapfen darf, dann ist die Wahrscheinlichkeit, zu allem Überfluss auch noch krank zu werden, äußerst groß.
Am Besten würde es sein, wenn ich mir irgendwie einen Überblick über die Umgebung verschaffen könnte… Tja, um das zu erreichen werde ich mich wohl einen der umstehenden Bäume hoch quälen müssen, jedenfalls sehe ich auf die Schnelle keine andere Möglichkeit. Das kann ich mir also auch abschminken, ich bin ja nicht vollkommen lebensmüde, eine Kletterpartie kommt nicht in Frage. Mir bleibt wohl nichts Anderes übrig als zu versuchen immer in eine Richtung zu gehen und auf mein Glück zu vertrauen, irgendwann werde ich schon aus diesem Wald herauskommen, besonders groß kann er doch nicht sein. Ich habe zwar keine Ahnung wie weit ich seit dem Unfall gekommen bin, aber einige Kilometer werden es schon gewesen sein, wenn ich nicht im Kreis gegangen bin, das kann ich natürlich nicht ausschließen. Aber was tut das jetzt zur Sache? Fakt ist, dass ich mich endlich in Bewegung setzen sollte, herumsitzen bringt gar nichts.
Langsam aber sicher werde ich auf mich selbst wütend, ich bekomme einfach meinen Hintern nicht hoch, jetzt kommt es doch nur darauf an überhaupt etwas zu unternehmen, das Einzige was ich mir nicht leisten kann, ist herumzusitzen und nichts tun.
Meine Hände verkrampfen sich zu Fäusten und meine Fingernägel graben sich dabei tief in meine Handflächen. Von diesem Schmerz endgültig aus meiner Apathie gerissen rapple ich mich auf. Augenblicklich wird mir schwarz vor Augen. Zornig schüttle ich den Kopf, natürlich macht das das Ganze nur noch schlimmer, aber das ist mir im Moment egal.
Warum muss ich nur so schwach sein? Verdammt noch mal! Nur langsam hebt sich der Schleier, der sich kurzzeitig vor mein Blickfeld geschoben hat. Also gut, jetzt muss ich mich nur noch für eine Richtung entscheiden und dann kann es ja losgehen, nur welche ist die Richtige?
Bevor ich mich in ein endloses Für und Wieder verlieren kann gehe ich einfach los, es ist doch letztendlich egal welche Richtung ich wähle, es geht nur darum, nicht im Kreis zu gehen.
Die Bäume stehen ziemlich dicht, aber wenigstens ist das Unterholz kaum der Rede wert, das dichte Blätterdach lässt einfach nicht genug Licht durch. Etwas ermutigt durch diesen Umstand versuche ich ein Tempo zu finden, das ich gut halten kann ohne gleich wieder zusammen zu klappen. Zuerst bin ich vollkommen damit beschäftigt einen Fuß vor den anderen zu setzen, nur nicht umknöcheln, nirgends hängen bleiben und vor allem die Richtung beibehalten. Zum Grübeln bleibt da keine Zeit mehr.
Nach und nach fühle ich mich sicherer auf den Beinen, ich muss mich nicht mehr voll darauf Konzentrieren auf der gedachten Gerade, zu bleiben und lasse meinen Blick schweifen.
Die Stimmung im Wald um mich herum ist seltsam. Ich kann nicht erkennen wie hoch die Sonne inzwischen steht, da sich nur ab und zu ihre Strahlen bis auf den Waldboden verirren. Der Boden und die Bäume scheinen zu dampfen, die Luft ist irgendwie schwer und klebrig, es scheint mehr Wasserdampf als Sauerstoff in der Luft enthalten zu sein. Die drückende Stimmung zehrt noch zusätzlich an meinen Kraftreserven, auch wenn meine Umgebung fast als idyllisch zu bezeichnen wäre, aber mich berührt das nicht im Geringsten.
Eher im Gegenteil, die Schönheit der Natur scheint mich zu verhöhnen, so als wolle sie mir zurufen: „Schau her, sieh wie makellos die Umgebung ist, in der du zu Grunde gehen wirst. Dein Leben war zwar alles andere als schön, aber was soll`s, sieh es von der positiven Seite, wenigstens darfst du in einer Umgebung wie dieser dein trostloses Leben aushauchen.“
Aber das ist keine Gnade, nein, es ist eine Schmach! Schließlich braucht man einen Kontrast zu einem schönen Ort, sonst kommt er gar nicht richtig zur Geltung. Dazu bin ich doch ideal geeignet, oder nicht? Mein Leben ist ein einziger Schandfleck, meine Existenz ein einziger Fehler, aber ich will und will nicht sterben, kann es wohl einfach nicht akzeptieren. Alles, jeder Baum, jedes Blatt, und nicht zu vergessen die hervorstehenden Wurzeln, die nach meinen Beinen greifen wollen, um mich zu Fall zu bringen, scheinen mir zuzuschreien, dass ich endlich krepieren soll. Ich bin eine Schande, ein missratenes Monster! Diese Gedanken, nein, diese unumstößlich erscheinenden Tatsachen schneiden wie Messer in meine Seele, wollen meinen Willen brechen. Ich bin nahe daran mich einfach zu Boden zu werfen, mich einfach zu ergeben, dem Kampf ein Ende zu bereiten.
Doch dann siegt mein Überlebenswille. Ich werde nicht aufgeben, nicht jetzt, und auch nicht später. Wozu habe ich denn die vergangenen Wochen, Monate, mein ganzes Leben ausgehalten wenn ich jetzt aufgebe? Warum bin ich eigentlich schon wieder seelisch so am Boden, so kraftlos, ohne Hoffnung? Woran liegt das? Ich muss doch einfach nur weitergehen, immer weiter und dann werde ich schon einen Weg aus diesem Wald heraus und in ein neues Leben finden. Denn das ist es, was ich will, ich will ein Leben, ich will endlich lernen mit Anderen zu leben, Gefühle zu teilen. Mehr will ich doch gar nicht, nur das…
Einfach leben, wichtig sein, und wenn ich nur für einen Menschen wichtig sein sollte, egal, das ist mehr als ich verdiene, alles was ich will…
Kranke Gedanken ohne Sinn, wieder einmal will ich mir am Liebsten selbst wehtun, damit ich endlich aufwache aus diesem ganzen Albtraum, der wohl nie zu Ende gehen wird, denn scheinbar will ich es gar nicht anders. Was für eine andre Erklärung kann es denn sonst für alles geben? Meine Stimmung ist ständig auf einem Tiefpunkt, ich fühle mich, als könnte ich mich jeden Moment selbst töten, aber es wird wohl nie dazu kommen, denn ich lebe ja noch immer, das ist doch schon Beweis genug dafür, dass ich mich nach wie vor an meine erbärmliche Existenz klammere, einfach nicht loslassen, aufgeben kann.
Inzwischen bin ich viel zu abgestumpft um noch groß auf meine Umgebung zu achten, es gibt ja auch nicht viel zu sehen, Bäume, nichts als Bäume, eine Folge immer gleicher Braun- und Grüntöne, durch und durch ermüdend. Genau so gut könnte ich auch durch einen vollkommen leeren Raum gehen, es würde keinen Unterschied machen.
Wieder einmal bleibe ich mit meinem Fuß an einer Wurzel, oder sonst irgendetwas hängen, doch dieses Mal ist die Sache nicht mit einem kleinen Stolpern erledigt und sofort wieder vergessen. Ich kippe nach vorne, kann gerade noch meine Hände hochreißen um den Aufprall etwas zu mildern, und dann schlage ich auch schon schwer am Boden auf, der so gar nicht dem Klischee eines weichen Waldbodens entspricht. War ja nicht anders zu erwarten. Für einem Moment bin ich versucht einfach liegen zu bleiben, nur für eine Weile ruhig daliegen um mich auszuruhen, doch ich weiß, wohin das führen würde. Irgendwann will ich dann nicht mal mehr aufstehen. Wenn ich mich nur nicht so schwach fühlen würde, so ausgelaugt. Aber was bringt es zu jammern?
Langsam drehe ich mich auf den Rücken und starre in den Himmel, nicht, dass besonders viel davon zu sehen wäre, aber egal. Ich kann nicht abschätzen wie viel Zeit vergangen ist, ich habe keine Ahnung wie lange ich mich schon durch den Wald quäle, aber wahrscheinlich noch nicht halb so lange wie ich vermute. Mein Blick geht in die Ferne, ich denke noch nicht einmal, jedenfalls nicht bewusst, fühle mich einfach nur leer.
Ich liege lange so da, länger als mir wahrscheinlich gut tut, doch es ging wohl nicht anders. Ich bin noch nicht einmal dazu fähig gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen, wie hätte ich da die Energie finden können, aufzustehen? Natürlich ist mir klar, dass ich wieder aufstehen muss, zumindest, wenn ich den Gedanken, am Leben bleiben zu wollen, nicht aufgeben kann. Das Schlimme ist, dass es nur zum Teil an meiner körperlichen Verfassung liegt, dass ich noch immer hier liege, doch ich bin erschöpft, geistig vollkommen ausgelaugt. Mir fehlt jeglicher Antrieb. Nicht einmal der Gedanke, dass ich hier ohne weiteres sterben könnte, lässt mich aus dieser Lethargie erwachen, die Möglichkeit scheint einfach nicht bedrohlich genug. Ja, ich könnte hier sterben, aber ich glaube nicht wirklich daran, nun ja, das drückt es vielleicht nicht richtig aus, aber irgendwie ist die Gefahr einfach nicht nahe genug, die Unausweichlichkeit fehlt, es ist als würde man daran denken das man heute möglicherweise durch einen Autounfall sterben könnte, jedenfalls fühlt es sich so an. Bin ich vielleicht nur dann dazu fähig etwas zu unternehmen und bis zum Ende durchzuziehen wenn mein Leben wirklich bedroht ist? Im Moment bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass ich von Niemandem gesucht werde, warum auch?
Tyler muss sich ruhig verhalten, jedenfalls nachdem was ich mitbekommen habe, Samantha ist vielleicht tot, auf jeden Fall schwer verletzt. Wenn sie noch am Leben ist, dann erwarten sie bestimmt einige Fragen von Seiten des Militärs, aber was kümmert mich das? Sie wird wohl kaum etwas von mir erzählen und selbst wenn, wird sich wohl trotzdem keiner die Mühe machen nach mir zu suchen. So gesehen, habe ich keinen Grund mehr Angst davor zu haben, wieder eingesperrt zu werden. Ich bin wohl endgültig entkommen, dieser Gedanke gibt mir irgendwie Kraft. Es hängt also nur noch von mir ab, ob ich einen Weg finde mir ein Leben aufzubauen, und der erste Schritt dahin, ist endlich aufzustehen und aus diesem verdammten Wald herauszufinden.
Langsam richte ich mich auf. Zuerst zittern meine Knie etwas, doch dann stehe ich wieder einigermaßen sicher. Gedankenverloren streiche ich mit meinen Händen über meine Kleidung um den ärgsten Schmutz loszuwerden, auch wenn es vergebene Liebesmüh ist, doch irgendwie vermitteln mir diese einfachen Bewegungen ein Gefühl der Hoffnung. Solange ich noch darauf achte wie ich auf andre Menschen wirken muss, solange glaube ich doch noch daran, dass ich hier heil herauskommen werde.
Irgendwie ein seltsamer Gedankengang, doch für mich ist er absolut stimmig. Zum Schluss zupfe ich mir noch einige Blätter vom Pullover, die sich hartnäckig geweigert haben abzugehen. Ich will mich endlich in Bewegung setzen doch dann kommt mir eine Erkenntnis, die mich für einen Augenblick lähmt. Aus welcher Richtung bin ich gekommen? „Verdammt!“, dass ist das Einzige was ich denke, immer und immer wieder. Wie kann man nur so dumm sein? Was ist wenn ich jetzt den ganzen Weg wieder zurück gehe und ich merke es nicht einmal? Ich schließe für einen Moment die Augen und atme tief durch. Es bringt ja doch nichts wenn ich mich jetzt selbst fertig mache, es ist sowieso schon zu spät, ich kann es nicht mehr ändern, ich weiß einfach nicht mehr aus welcher Richtung ich gekommen bin, für mich sieht alles gleich aus. Wahrscheinlich ist es sowieso egal, es ist doch eine Richtung so gut wie die andere, schlimmstenfalls dauert es nur etwas länger bis ich endlich aus diesem Wald herauskomme. Ein paar Stunden mehr werden mich schon nicht umbringen.
Ich bin richtig erstaunt über mich selbst. Seit wann versuche ich, positiv zu denken? Sonst rechne ich doch immer mit dem Schlimmsten, doch jetzt lässt mich das Ganze irgendwie kalt. Vielleicht habe ich ja endlich eingesehen, dass mich dieses ganze Grübeln nur lähmt. Mir überhaupt nichts bringt, jedenfalls Nichts, auf das ich nicht auch verzichten könnte.
Auf gut Glück entscheide ich mich für eine Richtung und gehe los. Dieses Mal achte ich mehr auf meine Umgebung. Die Bäume scheinen nicht mehr ganz so dicht zu stehen, aber wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein. Der Wald um mich herum ist von zahllosen Geräuschen erfüllt, wenn ich nicht mit Wichtigerem beschäftigt wäre, würden mich die verschiedensten Laute bestimmt ziemlich nervös machen. Es grenzt wirklich an ein Wunder dass ich noch nicht hinter jedem Busch ein Monster vermute das mich anspringen will. Paranoia ist wirklich das Letzte was ich jetzt gebrauchen kann, am Ende würde ich dann sogar vor meinem eigenem Schatten Angst haben.
Dann halte ich mitten im Schritt inne. Irgendetwas hat sich verändert. Verwirrt runzle ich die Stirn und versuche herauszufinden, was mich in Alarmbereitschaft versetzt hat, doch ich finde einfach keine Erklärung. Vielleicht ist es jetzt doch schon soweit das ich unter Verfolgungswahn leide. Ich schüttle den Kopf um dieses ungute Gefühl loszuwerden und gehe weiter. Doch die dunkle Vorahnung will mich einfach nicht mehr verlassen. Ich fühle mich beobachtet, belauert, als würden sich mir Blicke in den Rücken bohren. Verstohlen bliche ich mich immer wieder nach allen Seiten um, achte kaum noch auf den Weg. Ich kann nichts entdecken, was auch nicht verwunderlich ist, da es nach aller Wahrscheinlichkeit überhaupt nichts zu entdecken gibt! Meine Sinne spielen mir nur einen Streich, aber obwohl ich weiß, dass diese Erklärung zutreffen muss, werde ich immer unruhiger. Angst steigt in mir hoch. Ich muss gegen den Impuls ankämpfen einfach loszulaufen.
Ich darf mich nicht immer von meinen diffusen Gefühlen beherrschen lassen. Obwohl alles in mir danach schreit, die Beine in die Hand zu nehmen, missachte ich diesen Impuls und zwinge mich sogar dazu, langsamer zu gehen. Ich versuche, die Eindrücke, die auf mich einstürmen, weitgehend auszublenden, richte meinen Blick auf den Boden, konzentriere mich wieder mal voll und ganz darauf einen Fuß vor den anderen zu setzen. Das sollte eigentlich helfen, wenn ich es schaffe meine Umgebung eine Zeit lang zu ignorieren können sich meine überreizten Nerven wieder beruhigen.
Ganz in der Nähe knackt ein Ast. Ich zucke wie unter einem Schlag zusammen, nur um mich im nächsten Augenblick einen Idioten zu nennen. Das war sicher nur irgendein Tier, oder sonst Etwas. Obwohl ich diesem Geräusch am liebsten nachgehen würde um mir selbst zu beweisen das da nichts ist, sträubt sich doch etwas in mir dagegen und dieses mal ordne ich mich diesem Gefühl unter.
Das hält mich ja doch nur auf, ich kann schließlich nicht jedem unheimlichen Geräusch nachgehen, wenn ich erst mal damit anfange, dann komme ich ja überhaupt nicht mehr vom Fleck, schließlich ist das ein Wald, hier wimmelt es nun mal von Lauten die man im ersten Moment nicht zuordnen kann.
Dann stutze ich. Eigentlich ist es gespenstisch ruhig um mich herum. Wann haben eigentlich die Vögel aufgehört zu singen? Die Angst kriecht wie eine Spinne mit hundert Beinchen meinen Rücken hoch. Ich bin wie gelähmt. Was geht hier vor sich? Mein Blick streicht aufmerksam über meine Umgebung. Trügt mich mein ungutes Gefühl vielleicht doch nicht? Ist vielleicht irgendetwas in der Nähe das mich schon die ganze Zeit belauert?
Nein, es muss eine andere Erklärung geben. Ich bin schon wieder nahe daran mich in meiner wirren Gedankenwelt zu verlieren. Vielleicht bin ich ja schon näher an der Zivilisation als ich vermute, oder in diesem Teil des Waldes wurden irgendwelche giftigen Abfälle deponiert und deswegen meiden die Tiere dieses Gebiet. Es gibt so viele denkbare Erklärungen doch ich muss mir wieder mal das Schlimmste ausmahlen. Was auch immer zutrifft, ich muss weiter. Entschlossen verdränge ich meine Befürchtungen und setze mich wieder in Bewegung. Ich bin vielleicht zwanzig Schritte gegangen als plötzlich ein Mann zwischen den Bäumen heraustritt.
Erschrocken bleibe ich stehen, doch dann überwiegt die Erleichterung. Der Mann wird sicher wissen wie ich am Schnellsten aus diesem Wald komme und wo die nächste Stadt liegt. Dann bemerke ich das Glitzern in seinen Augen und das wölfische Grinsen das seinen Mund umspielt und ich begreife, dass ich schon wieder einen Fehler gemacht habe.
Ich hätte auf meine Gefühle hören, und weglaufen sollen. Meine Gedanken müssen sich wohl deutlich in meinem Gesicht gespiegelt haben, denn noch bevor ich überhaupt dazu komme mich umzudrehen und wegzulaufen, ist der Mann schon heran. Im letzten Moment wird mir klar was er vorhat, ich will meine Arme hochreißen, doch da trifft mich schon ein brutaler Schlag seitlich am Kopf.
Die Welt kippt plötzlich zur Seite, ich schlage am Boden auf und das Letzte was ich sehe bevor mir die Sinne schwinden ist die Art wie mich der Mann mustert.
Das ist nicht der Blick eines normalen Menschen, ich bin einem Raubtier in die Falle gegangen.
So, das war`s für den Moment. Ich hoff wie immer auf eure Meinungen, kann jede Hilfe gebrauchen ^^
Lg Amiel
@Tyrande: Naja, ich meinte ja auch im Vergleich zu den andren ^^ danke fürs kommi ^^
@ThoruZ:du hast mich durchschaut xD Naja, jetzt gehts ja endlich weiter ^^"
@dark-toffel: Ja... war ohne hast *hust* und an die gegenwart gewöhn ich mich wohl auch nie ^^" naja, da muss ich durch xD und danke für das meisterwerk *sprachlosbin* und ich werd natürlich weiter lesen, versprochen ^^"
Ach ja, dieses mal hatte ich wieder keinen der`s nochmal durchgelesen hat, aber was soll`s, wenn euch grobe Fehler auffallen sagt bitte bescheid ^^
so, genug geredet, weiter gehts, endlich ^^"
Niemand da (Chapter Four/5)
Energisch schüttle ich diesen Gedanken ab. Es bringt mir jetzt gar nichts wenn ich mich schon wieder in Selbstmitleid verliere, so verschwende ich nur meine Kräfte, die weiß Gott nicht im Überfluss vorhanden sind. Vielleicht ist ja eine kleine Bestandsaufnahme angebracht. Vorsichtig, aber deswegen nicht weniger gründlich, beginne ich, meinen Körper zu untersuchen. Abgesehen von ein paar üblen Prellungen und Hautabschürfungen scheine ich meinen bisherigen Ausflug in die Freiheit gut überstanden zu haben. Meine Muskeln fühlen sich ausnahmslos so an als würde ich mehrere Stunden Hochleistungssport hinter mir haben, und das ohne Aufwärmen.
Tja, das trifft die Sache eigentlich ganz gut, mein kleiner „Waldlauf“ ist schließlich die erste sportliche Aktivität seit Wochen gewesen und ich bin ja noch nie sonderlich sportlich gewesen. Die Nässe hat ihr Übriges getan und mir die letzten Kraftreserven geraubt.
Fröstelnd schlinge ich meine Arme eng um meinen Körper und verfalle erneut ins Grübeln. Und was jetzt? Kein Essen, nichts zu Trinken, vorausgesetzt ich finde in nächster Zeit keinen Bach oder Ähnliches, und vor allem, kein Ausweg in Sicht. Tja, tolle Aussichten, vor allem wenn das Wetter weiter so unfreundlich bleibt. Das letzte was ich jetzt gebrauchen kann ist eine Erkältung, oder sogar eine ausgewachsene Grippe, doch wenn ich die nächste Zeit mit durchnässten Sachen und noch dazu vollkommen entkräftet durch diesen Wald stapfen darf, dann ist die Wahrscheinlichkeit, zu allem Überfluss auch noch krank zu werden, äußerst groß.
Am Besten würde es sein, wenn ich mir irgendwie einen Überblick über die Umgebung verschaffen könnte… Tja, um das zu erreichen werde ich mich wohl einen der umstehenden Bäume hoch quälen müssen, jedenfalls sehe ich auf die Schnelle keine andere Möglichkeit. Das kann ich mir also auch abschminken, ich bin ja nicht vollkommen lebensmüde, eine Kletterpartie kommt nicht in Frage. Mir bleibt wohl nichts Anderes übrig als zu versuchen immer in eine Richtung zu gehen und auf mein Glück zu vertrauen, irgendwann werde ich schon aus diesem Wald herauskommen, besonders groß kann er doch nicht sein. Ich habe zwar keine Ahnung wie weit ich seit dem Unfall gekommen bin, aber einige Kilometer werden es schon gewesen sein, wenn ich nicht im Kreis gegangen bin, das kann ich natürlich nicht ausschließen. Aber was tut das jetzt zur Sache? Fakt ist, dass ich mich endlich in Bewegung setzen sollte, herumsitzen bringt gar nichts.
Langsam aber sicher werde ich auf mich selbst wütend, ich bekomme einfach meinen Hintern nicht hoch, jetzt kommt es doch nur darauf an überhaupt etwas zu unternehmen, das Einzige was ich mir nicht leisten kann, ist herumzusitzen und nichts tun.
Meine Hände verkrampfen sich zu Fäusten und meine Fingernägel graben sich dabei tief in meine Handflächen. Von diesem Schmerz endgültig aus meiner Apathie gerissen rapple ich mich auf. Augenblicklich wird mir schwarz vor Augen. Zornig schüttle ich den Kopf, natürlich macht das das Ganze nur noch schlimmer, aber das ist mir im Moment egal.
Warum muss ich nur so schwach sein? Verdammt noch mal! Nur langsam hebt sich der Schleier, der sich kurzzeitig vor mein Blickfeld geschoben hat. Also gut, jetzt muss ich mich nur noch für eine Richtung entscheiden und dann kann es ja losgehen, nur welche ist die Richtige?
Bevor ich mich in ein endloses Für und Wieder verlieren kann gehe ich einfach los, es ist doch letztendlich egal welche Richtung ich wähle, es geht nur darum, nicht im Kreis zu gehen.
Die Bäume stehen ziemlich dicht, aber wenigstens ist das Unterholz kaum der Rede wert, das dichte Blätterdach lässt einfach nicht genug Licht durch. Etwas ermutigt durch diesen Umstand versuche ich ein Tempo zu finden, das ich gut halten kann ohne gleich wieder zusammen zu klappen. Zuerst bin ich vollkommen damit beschäftigt einen Fuß vor den anderen zu setzen, nur nicht umknöcheln, nirgends hängen bleiben und vor allem die Richtung beibehalten. Zum Grübeln bleibt da keine Zeit mehr.
Nach und nach fühle ich mich sicherer auf den Beinen, ich muss mich nicht mehr voll darauf Konzentrieren auf der gedachten Gerade, zu bleiben und lasse meinen Blick schweifen.
Die Stimmung im Wald um mich herum ist seltsam. Ich kann nicht erkennen wie hoch die Sonne inzwischen steht, da sich nur ab und zu ihre Strahlen bis auf den Waldboden verirren. Der Boden und die Bäume scheinen zu dampfen, die Luft ist irgendwie schwer und klebrig, es scheint mehr Wasserdampf als Sauerstoff in der Luft enthalten zu sein. Die drückende Stimmung zehrt noch zusätzlich an meinen Kraftreserven, auch wenn meine Umgebung fast als idyllisch zu bezeichnen wäre, aber mich berührt das nicht im Geringsten.
Eher im Gegenteil, die Schönheit der Natur scheint mich zu verhöhnen, so als wolle sie mir zurufen: „Schau her, sieh wie makellos die Umgebung ist, in der du zu Grunde gehen wirst. Dein Leben war zwar alles andere als schön, aber was soll`s, sieh es von der positiven Seite, wenigstens darfst du in einer Umgebung wie dieser dein trostloses Leben aushauchen.“
Aber das ist keine Gnade, nein, es ist eine Schmach! Schließlich braucht man einen Kontrast zu einem schönen Ort, sonst kommt er gar nicht richtig zur Geltung. Dazu bin ich doch ideal geeignet, oder nicht? Mein Leben ist ein einziger Schandfleck, meine Existenz ein einziger Fehler, aber ich will und will nicht sterben, kann es wohl einfach nicht akzeptieren. Alles, jeder Baum, jedes Blatt, und nicht zu vergessen die hervorstehenden Wurzeln, die nach meinen Beinen greifen wollen, um mich zu Fall zu bringen, scheinen mir zuzuschreien, dass ich endlich krepieren soll. Ich bin eine Schande, ein missratenes Monster! Diese Gedanken, nein, diese unumstößlich erscheinenden Tatsachen schneiden wie Messer in meine Seele, wollen meinen Willen brechen. Ich bin nahe daran mich einfach zu Boden zu werfen, mich einfach zu ergeben, dem Kampf ein Ende zu bereiten.
Doch dann siegt mein Überlebenswille. Ich werde nicht aufgeben, nicht jetzt, und auch nicht später. Wozu habe ich denn die vergangenen Wochen, Monate, mein ganzes Leben ausgehalten wenn ich jetzt aufgebe? Warum bin ich eigentlich schon wieder seelisch so am Boden, so kraftlos, ohne Hoffnung? Woran liegt das? Ich muss doch einfach nur weitergehen, immer weiter und dann werde ich schon einen Weg aus diesem Wald heraus und in ein neues Leben finden. Denn das ist es, was ich will, ich will ein Leben, ich will endlich lernen mit Anderen zu leben, Gefühle zu teilen. Mehr will ich doch gar nicht, nur das…
Einfach leben, wichtig sein, und wenn ich nur für einen Menschen wichtig sein sollte, egal, das ist mehr als ich verdiene, alles was ich will…
Kranke Gedanken ohne Sinn, wieder einmal will ich mir am Liebsten selbst wehtun, damit ich endlich aufwache aus diesem ganzen Albtraum, der wohl nie zu Ende gehen wird, denn scheinbar will ich es gar nicht anders. Was für eine andre Erklärung kann es denn sonst für alles geben? Meine Stimmung ist ständig auf einem Tiefpunkt, ich fühle mich, als könnte ich mich jeden Moment selbst töten, aber es wird wohl nie dazu kommen, denn ich lebe ja noch immer, das ist doch schon Beweis genug dafür, dass ich mich nach wie vor an meine erbärmliche Existenz klammere, einfach nicht loslassen, aufgeben kann.
Inzwischen bin ich viel zu abgestumpft um noch groß auf meine Umgebung zu achten, es gibt ja auch nicht viel zu sehen, Bäume, nichts als Bäume, eine Folge immer gleicher Braun- und Grüntöne, durch und durch ermüdend. Genau so gut könnte ich auch durch einen vollkommen leeren Raum gehen, es würde keinen Unterschied machen.
Wieder einmal bleibe ich mit meinem Fuß an einer Wurzel, oder sonst irgendetwas hängen, doch dieses Mal ist die Sache nicht mit einem kleinen Stolpern erledigt und sofort wieder vergessen. Ich kippe nach vorne, kann gerade noch meine Hände hochreißen um den Aufprall etwas zu mildern, und dann schlage ich auch schon schwer am Boden auf, der so gar nicht dem Klischee eines weichen Waldbodens entspricht. War ja nicht anders zu erwarten. Für einem Moment bin ich versucht einfach liegen zu bleiben, nur für eine Weile ruhig daliegen um mich auszuruhen, doch ich weiß, wohin das führen würde. Irgendwann will ich dann nicht mal mehr aufstehen. Wenn ich mich nur nicht so schwach fühlen würde, so ausgelaugt. Aber was bringt es zu jammern?
Langsam drehe ich mich auf den Rücken und starre in den Himmel, nicht, dass besonders viel davon zu sehen wäre, aber egal. Ich kann nicht abschätzen wie viel Zeit vergangen ist, ich habe keine Ahnung wie lange ich mich schon durch den Wald quäle, aber wahrscheinlich noch nicht halb so lange wie ich vermute. Mein Blick geht in die Ferne, ich denke noch nicht einmal, jedenfalls nicht bewusst, fühle mich einfach nur leer.
Ich liege lange so da, länger als mir wahrscheinlich gut tut, doch es ging wohl nicht anders. Ich bin noch nicht einmal dazu fähig gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen, wie hätte ich da die Energie finden können, aufzustehen? Natürlich ist mir klar, dass ich wieder aufstehen muss, zumindest, wenn ich den Gedanken, am Leben bleiben zu wollen, nicht aufgeben kann. Das Schlimme ist, dass es nur zum Teil an meiner körperlichen Verfassung liegt, dass ich noch immer hier liege, doch ich bin erschöpft, geistig vollkommen ausgelaugt. Mir fehlt jeglicher Antrieb. Nicht einmal der Gedanke, dass ich hier ohne weiteres sterben könnte, lässt mich aus dieser Lethargie erwachen, die Möglichkeit scheint einfach nicht bedrohlich genug. Ja, ich könnte hier sterben, aber ich glaube nicht wirklich daran, nun ja, das drückt es vielleicht nicht richtig aus, aber irgendwie ist die Gefahr einfach nicht nahe genug, die Unausweichlichkeit fehlt, es ist als würde man daran denken das man heute möglicherweise durch einen Autounfall sterben könnte, jedenfalls fühlt es sich so an. Bin ich vielleicht nur dann dazu fähig etwas zu unternehmen und bis zum Ende durchzuziehen wenn mein Leben wirklich bedroht ist? Im Moment bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass ich von Niemandem gesucht werde, warum auch?
Tyler muss sich ruhig verhalten, jedenfalls nachdem was ich mitbekommen habe, Samantha ist vielleicht tot, auf jeden Fall schwer verletzt. Wenn sie noch am Leben ist, dann erwarten sie bestimmt einige Fragen von Seiten des Militärs, aber was kümmert mich das? Sie wird wohl kaum etwas von mir erzählen und selbst wenn, wird sich wohl trotzdem keiner die Mühe machen nach mir zu suchen. So gesehen, habe ich keinen Grund mehr Angst davor zu haben, wieder eingesperrt zu werden. Ich bin wohl endgültig entkommen, dieser Gedanke gibt mir irgendwie Kraft. Es hängt also nur noch von mir ab, ob ich einen Weg finde mir ein Leben aufzubauen, und der erste Schritt dahin, ist endlich aufzustehen und aus diesem verdammten Wald herauszufinden.
Langsam richte ich mich auf. Zuerst zittern meine Knie etwas, doch dann stehe ich wieder einigermaßen sicher. Gedankenverloren streiche ich mit meinen Händen über meine Kleidung um den ärgsten Schmutz loszuwerden, auch wenn es vergebene Liebesmüh ist, doch irgendwie vermitteln mir diese einfachen Bewegungen ein Gefühl der Hoffnung. Solange ich noch darauf achte wie ich auf andre Menschen wirken muss, solange glaube ich doch noch daran, dass ich hier heil herauskommen werde.
Irgendwie ein seltsamer Gedankengang, doch für mich ist er absolut stimmig. Zum Schluss zupfe ich mir noch einige Blätter vom Pullover, die sich hartnäckig geweigert haben abzugehen. Ich will mich endlich in Bewegung setzen doch dann kommt mir eine Erkenntnis, die mich für einen Augenblick lähmt. Aus welcher Richtung bin ich gekommen? „Verdammt!“, dass ist das Einzige was ich denke, immer und immer wieder. Wie kann man nur so dumm sein? Was ist wenn ich jetzt den ganzen Weg wieder zurück gehe und ich merke es nicht einmal? Ich schließe für einen Moment die Augen und atme tief durch. Es bringt ja doch nichts wenn ich mich jetzt selbst fertig mache, es ist sowieso schon zu spät, ich kann es nicht mehr ändern, ich weiß einfach nicht mehr aus welcher Richtung ich gekommen bin, für mich sieht alles gleich aus. Wahrscheinlich ist es sowieso egal, es ist doch eine Richtung so gut wie die andere, schlimmstenfalls dauert es nur etwas länger bis ich endlich aus diesem Wald herauskomme. Ein paar Stunden mehr werden mich schon nicht umbringen.
Ich bin richtig erstaunt über mich selbst. Seit wann versuche ich, positiv zu denken? Sonst rechne ich doch immer mit dem Schlimmsten, doch jetzt lässt mich das Ganze irgendwie kalt. Vielleicht habe ich ja endlich eingesehen, dass mich dieses ganze Grübeln nur lähmt. Mir überhaupt nichts bringt, jedenfalls Nichts, auf das ich nicht auch verzichten könnte.
Auf gut Glück entscheide ich mich für eine Richtung und gehe los. Dieses Mal achte ich mehr auf meine Umgebung. Die Bäume scheinen nicht mehr ganz so dicht zu stehen, aber wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein. Der Wald um mich herum ist von zahllosen Geräuschen erfüllt, wenn ich nicht mit Wichtigerem beschäftigt wäre, würden mich die verschiedensten Laute bestimmt ziemlich nervös machen. Es grenzt wirklich an ein Wunder dass ich noch nicht hinter jedem Busch ein Monster vermute das mich anspringen will. Paranoia ist wirklich das Letzte was ich jetzt gebrauchen kann, am Ende würde ich dann sogar vor meinem eigenem Schatten Angst haben.
Dann halte ich mitten im Schritt inne. Irgendetwas hat sich verändert. Verwirrt runzle ich die Stirn und versuche herauszufinden, was mich in Alarmbereitschaft versetzt hat, doch ich finde einfach keine Erklärung. Vielleicht ist es jetzt doch schon soweit das ich unter Verfolgungswahn leide. Ich schüttle den Kopf um dieses ungute Gefühl loszuwerden und gehe weiter. Doch die dunkle Vorahnung will mich einfach nicht mehr verlassen. Ich fühle mich beobachtet, belauert, als würden sich mir Blicke in den Rücken bohren. Verstohlen bliche ich mich immer wieder nach allen Seiten um, achte kaum noch auf den Weg. Ich kann nichts entdecken, was auch nicht verwunderlich ist, da es nach aller Wahrscheinlichkeit überhaupt nichts zu entdecken gibt! Meine Sinne spielen mir nur einen Streich, aber obwohl ich weiß, dass diese Erklärung zutreffen muss, werde ich immer unruhiger. Angst steigt in mir hoch. Ich muss gegen den Impuls ankämpfen einfach loszulaufen.
Ich darf mich nicht immer von meinen diffusen Gefühlen beherrschen lassen. Obwohl alles in mir danach schreit, die Beine in die Hand zu nehmen, missachte ich diesen Impuls und zwinge mich sogar dazu, langsamer zu gehen. Ich versuche, die Eindrücke, die auf mich einstürmen, weitgehend auszublenden, richte meinen Blick auf den Boden, konzentriere mich wieder mal voll und ganz darauf einen Fuß vor den anderen zu setzen. Das sollte eigentlich helfen, wenn ich es schaffe meine Umgebung eine Zeit lang zu ignorieren können sich meine überreizten Nerven wieder beruhigen.
Ganz in der Nähe knackt ein Ast. Ich zucke wie unter einem Schlag zusammen, nur um mich im nächsten Augenblick einen Idioten zu nennen. Das war sicher nur irgendein Tier, oder sonst Etwas. Obwohl ich diesem Geräusch am liebsten nachgehen würde um mir selbst zu beweisen das da nichts ist, sträubt sich doch etwas in mir dagegen und dieses mal ordne ich mich diesem Gefühl unter.
Das hält mich ja doch nur auf, ich kann schließlich nicht jedem unheimlichen Geräusch nachgehen, wenn ich erst mal damit anfange, dann komme ich ja überhaupt nicht mehr vom Fleck, schließlich ist das ein Wald, hier wimmelt es nun mal von Lauten die man im ersten Moment nicht zuordnen kann.
Dann stutze ich. Eigentlich ist es gespenstisch ruhig um mich herum. Wann haben eigentlich die Vögel aufgehört zu singen? Die Angst kriecht wie eine Spinne mit hundert Beinchen meinen Rücken hoch. Ich bin wie gelähmt. Was geht hier vor sich? Mein Blick streicht aufmerksam über meine Umgebung. Trügt mich mein ungutes Gefühl vielleicht doch nicht? Ist vielleicht irgendetwas in der Nähe das mich schon die ganze Zeit belauert?
Nein, es muss eine andere Erklärung geben. Ich bin schon wieder nahe daran mich in meiner wirren Gedankenwelt zu verlieren. Vielleicht bin ich ja schon näher an der Zivilisation als ich vermute, oder in diesem Teil des Waldes wurden irgendwelche giftigen Abfälle deponiert und deswegen meiden die Tiere dieses Gebiet. Es gibt so viele denkbare Erklärungen doch ich muss mir wieder mal das Schlimmste ausmahlen. Was auch immer zutrifft, ich muss weiter. Entschlossen verdränge ich meine Befürchtungen und setze mich wieder in Bewegung. Ich bin vielleicht zwanzig Schritte gegangen als plötzlich ein Mann zwischen den Bäumen heraustritt.
Erschrocken bleibe ich stehen, doch dann überwiegt die Erleichterung. Der Mann wird sicher wissen wie ich am Schnellsten aus diesem Wald komme und wo die nächste Stadt liegt. Dann bemerke ich das Glitzern in seinen Augen und das wölfische Grinsen das seinen Mund umspielt und ich begreife, dass ich schon wieder einen Fehler gemacht habe.
Ich hätte auf meine Gefühle hören, und weglaufen sollen. Meine Gedanken müssen sich wohl deutlich in meinem Gesicht gespiegelt haben, denn noch bevor ich überhaupt dazu komme mich umzudrehen und wegzulaufen, ist der Mann schon heran. Im letzten Moment wird mir klar was er vorhat, ich will meine Arme hochreißen, doch da trifft mich schon ein brutaler Schlag seitlich am Kopf.
Die Welt kippt plötzlich zur Seite, ich schlage am Boden auf und das Letzte was ich sehe bevor mir die Sinne schwinden ist die Art wie mich der Mann mustert.
Das ist nicht der Blick eines normalen Menschen, ich bin einem Raubtier in die Falle gegangen.
So, das war`s für den Moment. Ich hoff wie immer auf eure Meinungen, kann jede Hilfe gebrauchen ^^
Lg Amiel