Musikindustrie mit Viren und Hacks gegen Musikbörsen?

Mephistopheles

"Nicht schießen!"
Mit Viren und Hacks gegen Musikbörsen?

Es war programmiert: Im amerikanischen Kongress wird ein Gesetzentwurf diskutiert, ob man der Musikindustrie erlauben sollte, mit Sabotageakten, Hacker-Methoden und Viren Musiktauschbörsen "abzuschießen". Die, berichten US-Medien, hat damit schon begonnen.

Howard Berman ist in diesen Tagen wohl ein beliebter Mann - zumindest in den Führungsetagen der großen Musikfirmen. Sein Gesetzesentwurf für den US-Kongress brachte neuen Schwung in eine Debatte, die bis dahin nur unterschwellig geführt wurde: Mit welchen Methoden ist den P2P-Börsen überhaupt noch beizukommen?
Seit rund zwei Jahren versucht es die Lobby der Industrie vor allem vor Gericht. Doch die Urteile, die hier und da zu einer Firmenpleite einer P2P-Börse führen, erinnern eher an Racheakte als an Maßnahmen, das aus Sicht der Industrie virulente Problem der P2P-Börsen zu lösen. Bevor ein Richter zu einem Spruch gegen eine Börse findet, sind in aller Regel fünf neue entstanden - mit besserer Software, mehr Usern und wieder ein Stück schwerer zu fassen.

Die "Gemeinde" lacht seit langem über die als engstirnig und ineffektiv empfundenen Versuche der Industrie. Niemand weiß besser als die Nutzer, dass P2P vor Gericht nie beizukommen sein wird.

Auch darum erwarten Nutzer und Szenekenner seit langem, dass sich der Kampf irgendwann mit härteren Bandagen geführt in die P2P-Börsen selbst hinein verlagert. Als vor Monatsfrist vermehrt verstümmelte MP3-Dateien bei KaZaA auftauchten, begann die Diskussion fast umgehend, ob dies ein gezielter Sabotageversuch sein könne.

Aber ja, so ist es, berichteten gestern die "San Jose Mercury News", das gemeinhin bestens informierte Hausblatt des Silicon Valley: Drei der fünf großen Musikunternehmen hätten bereits öffentlich zugegeben, damit begonnen zu haben, P2P-Börsen wie KaZaA, Grokster oder den sowieso schon auf dem letzten Loch pfeifenden Morpheus mit "Tausenden von manipulierten Musikstücken" zu überschwemmen. Die böten den Fans nach ellenlangem Download dann besinnliche Stille oder endlose Stotter-Loops statt der erhofften Musik.

Logisch ist das allemal: P2P wird die Industrie nur los, wenn sie den Nutzern den Gebrauch der Börsen gründlich verleidet. Nahe liegende Methoden sind da sicherlich Fake-Dateien, die nur Kosten und Frust verursachen - und Viren oder gezielte Hack-Angriffe.

Das wäre so einfach wie nur was: In einem verteilten P2P-Netzwerk mag relativ anonym gesurft werden, doch zumindest zwischen den Rechnern, die Dateien tauschen, besteht eine temporäre Eins-zu-Eins-Verbindung. Zudem sind die Nutzer vieler P2P-Dienste dazu genötigt, ihre Firewalls zu deaktivieren: Sonst funktioniert die Software nicht. Die IP-Adresse des Musik-Tauschers kann man jederzeit mit dem sogar in Windows enthaltenen Dos-Programm Netstat erfragen, und der gegenüber der Börse offene Port ist ebenfalls bekannt: Viel verletzlicher als während einer Musik-Tauschaktion ist ein Surfer selten.

Noch einfacher wäre es, P2P-Börsen mit Trojanern und Viren zu überschwemmen. Eine Börse, die auch nur einige Tage mit solchen Problemen zu kämpfen hätte, könnte wohl schnell einpacken.

Im Mai war ein erstes, ganz spezifisch für eine P2P-Börse geschriebenes Virus beim derzeitigen Marktführer KaZaA aufgetaucht. Das Virus war letztlich harmlos und wurde von vielen als "Warnschuss" interpretiert. Wenn dem so war, dann erfolgte am 18. Juni ein zweiter: Auch der Trojaner W32.Kwbot.Worm ist P2P-spezifisch - und relativ harmlos. Warnt da wer die P2P-Nutzer davor, einfach weiter zu machen? Möglich, und wenn man - frei nach Agatha Christie - den potenziellen Täterkreis über die Frage nach möglichen Motiven einengt, dann ergibt das ziemlich schnell eine sehr kleine Gruppe.

Bleiben - aus Sicht der Musikindustrie - nur zwei Probleme: Erstens wären solche Attacken auf das Hab und Gut der User völlig illegal.

Nach geltendem US-Recht stellte jede Form hackender Eingriffe ein Verbrechen dar, das - je nach Schwere - in den Staaten mit bis zu 20 Jahren hinter Gittern geahndet werden müsste. Den Amerikanern fällt nun immer häufiger auf, dass diese rigorose, alles über einen Kamm scherende Rechtsprechung mehr Ungerechtigkeit und Probleme schafft, als dass sie Unrecht ahndet. Erstmals in der Geschichte der US-Rechtsprechung arbeitet derzeit eine Kommission der United States Sentencing Commission USSC, die Strafmaß-Empfehlungen für alle Gerichte ausspricht, daran zu prüfen, ob die Strafen für Hacking-Delikte nach unten korrigiert oder zumindest stärker diversifiziert werden müssen.

Der Kongressabgeordnete Howard Berman arbeitet nun daran, dass ein Vertreter der Musikindustrie, den man vielleicht irgendwann beim natürlich eigenmächtigen Hacken erwischen könnte, möglichst straffrei ausgeht. So wenig aussichtsreich der Vorstoß im Augenblick zu sein scheint: Was könnte sich die Musikindustrie Besseres wünschen, als einen gesetzlich sanktionierten Freibrief, den sie dann offiziell zumindest nicht wahrnehmen würde?

Denn zweitens wäre es enorm schlecht fürs Image, wenn man auch nur in den Verdacht geriete, so etwas zu tun.

In diesem Augenblick begänne die Industrie ja damit, gegen ihre eigenen Kunden vorzugehen. Das, versicherten diverse Vertreter verschiedener Firmen zu vielen Gelegenheiten, wolle man natürlich nicht: Der Feind sei die Börse, nicht der Kunde.

Die Fans fordern in den Foren der Börsen derweil ganz andere Gegenmaßnahmen ein, doch dazu sind die Musikfirmen nicht bereit: Preissenkungen bei Original-CDs und konkurrenzfähig gepreiste, attraktive kommerzielle Online-Musikbörsen zum Beispiel.

Die Industrie jedoch bangt um jeden Cent ihrer Profite und setzt darum auf eine steinharte Linie. Letztlich betoniert sie damit das Fundament für immer neue P2P-Börsen. Zumindest in diesem einen Bereich ist das Internet seiner Verheißung gerecht geworden, die Grundfesten einer Industrie zu erschüttern. Bisher ist es der Entertainment-Industrie nicht gelungen, das als Chance für die eigene Weiterentwicklung zu nutzen.
SPIEGEL online
 
viren und konsorten, gefärden in erster linie anwender.

nur wenige verbreitete erreichen ein solch fortgeschrittenes stadium, dass sie die rechner der misikindustrien gefärden können.

deshalb halte ich viren für unpassende druckmittel gegen die musikindustrie.

vielmehr könnte die musikindustrie mittels viren, enormen einflussauf den privaten anwender ausüben oder sogar den privaten pc steuern, sodass es tatenvollführt, welche so, von dem betroffenen anwender nicht beabsichtigt wurden.
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zum Beispiel das oben anfeführte.

ich hoffe, dass alle mit meiner etwas praktikableren erklärung einverstanden sind.
 
hm.... wie kommen die da drauf die hydra tauschbörsen vernichten zu wollen? merken die nicht dass das etliche nur als echte herausforderung aufnehmen?

nö ^^

naja wie gesagt tauschbörsen gleichen der hydra.... schlag den kopf ab(damals war es noch napster) und ein paar wachsen nacht!
das waren gnutella kazaa und morpheus(morpheus ist ja auch eher ein mittelding, zuerst kazaa udn dann gnutella netzwerk.....) und jetzt gibts auchnoch esel! nja mal schaun was drauf wird *wink*
 
also: ich hatte auch sc hon 'n par viren beim runterladen.
scheiss drauf. mein firewall is voll aktiv *G*. (norten)
apropos... wie wär's, wenn die tauschbörse selbst virenscanner rauf tut, und benutzer, bei denen viren gefunden wurden für ne weile sperrt?
 
Diese Viren und Co sind Schwachsinn. Es würden meist eh nur die kleinen Anwender getroffen. Und wenn man ehrlich ist, sind Morpheus, Kazza überhaupt nicht illegal, weil dort ja darauf hingewiesen wird, dass man nur Sachen zum Upload bereitstellen darf, die NICHT urheberrechtlich geschützt sind. Also wäre ein Angriff auf Morpheus und Konsorten illegal, aber in den USA ist ja alles möglich:D

Und wenn ich ehrlich bin, dann sollen Musik und Filmindustrie die Preise für Cd/vhs/dvd einfach senken, weil es momentan wirklich schweine teuer ist. Die guten Filme spielen in den Kinos gut hunderte von Million von gewinn ein, da brauch eine Dvd nicht 40-45Dm kosten.
 
@Cubain

Es sind ja nicht nur die Filme so teuer, ich war gestern im Kaufhaus und hab eine CD gesucht, und als ich sie gefunden habe hat es mir die Sprache verschlagen, die verlangen für eine Maxi-CD 6,50 € (12,71 DM). So etwas ist doch wucher.
 
har har, sollen sie doch Morpheus und Kazaa angreifen, damit greifen die sich eh nur die mainstreamer. die leute, die ein bisschen mehr ahnung haben, sind schon längst jenseits davon.
und n donkey kann man nicht mit fakes überschwemmen, wäre sinnlos (weil Fake Check und ShareReactor). mir jegliche persönliche daten absaugen zu wollen, wäre auch sinnlos (da linux-ip-masquerading, firewall). dann ist da noch irc...

ich finde es lustig, was die nicht alles versuchen. aber irgendwann muss man halt begreifen, dass es sinnlos ist gegen die raubkopierer vorzugehen. es gibt keinen unknackbaren kopierschutz, z.b.

naja, lassen wir ihnen ihre hoffnungen, den kampf zu gewinnen.
ich persönlich kaufe z.b. jede musik-CD, die mir gefällt, meine MP3s bestehen nur aus gerippten audio-CDs, die ich gekauft habe. auch hole ich mir die anime/manga, nach dem downloaden (sofern erhältlich). ich gehe in's kino etc. pp.

wieso beschweren die sich überhaupt? nach meinen informationen stagniert der CD-, kino- und DVD-markt fast nicht. es herrscht nur eine allgemein angst gegen raubkopien.
nur bei den games ist es schlimm geworden...
 
bei mir is es vorallem so, dass ich sounds halt gern am pc höre... und ausserdem is es schneller.
 
ich hatte noch nie viren... find ich trotzdem scheiße, wär das alles billiger, würd auch nitt soviel aus dem i-net gesaugt...
 
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