Liebt sie dich so wie ich... (YGO / Shonen-Ai)

Son-Sonna

Reisende durch die Zeiten
Hi ^^

Titel: Liebt sie dich so wie ich...
Autor: Sonna (jep, ich schon wieder ^^)
Fandom: YGO!
Teil: One-Shot
Pairing: Joey x Seto
Rating: PR-14
Disclaimer: *zu Konto schiel* Schade, immer noch nichts mir... nur Idee, aber dafür bezahlt ja auch keiner was... T_T
Warnungen: Songfic / ein bisschen sap / nur was für zwischendurch
Kommentar: Das kommt dabei raus, wenn man in der Schule immer wieder ´Liebt sie dich so wie ich` von Christina Stürmer hört. ^^ Und da ich was mit Happy-End wollte, musste ich das Lied leider etwas ´umtexten´ *drop* ich hoffe, das stört keinen... wenn doch: Pech für euch. *fg* Man kann das Lied allerdings so nebenher laufen lassen und mitsingen (sofern man sich dann nicht vom gesungenen Text ablenken lässt... ^^)
Inhalt: Erst verletzt Seto Joey, dann Joey Seto. Beim Schulfest kommt es dann zum ´großen Finale´. ^^ (<- nicht ganz ernst nehmen, ja?)
Legende: (braucht die Wer?)
„jemand labert“
>jemand denkt<
~so was wie Zeitsprünge~

Und jetzt, Vorhang auf für: *Vorhang beiseite zieht*

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Liebt sie dich so wie ich...


Auf dem Schulhof herrschte reges Treiben. Kein Wunder, es war schließlich der 17. Mai und das hieß, heute war Schulfest an der Domino-High.
Überall standen Stände herum, an denen man zu Essen und zu Trinken bekommen konnte. Daneben standen Buden mit Spielen, verschiedenen Bastelsachen, die man kaufen konnte, in der Mitte des großen Platzes war eine riesige Tombola aufgebaut, deren Betreiber über den gesamten Platz zu hören waren. Hinten bei der Turnhalle gab es eine Karaoke-Bühne, auf der der eine oder die andere für ziemliche Lacher sorgten, und auf der gegenüberliegenden Seite war eine Bühne für die Hobbyschauspieler errichtet worden – auch von hier ertönte Lachen.
Eben für jeden etwas...


Unter all den fröhlichen, lachenden und Spaß habenden Schülern, Schülerinnen und Lehrkörpern befand sich ein Blondschopf, dem so gar nicht nach singen, lachen und Spaß haben war. Er saß gerade mit vier weiteren Jungen in einem der Klassenräume, alle hatten sie Zettel vor sich liegen.

„Was meint ihr? Lassen wir die Liste jetzt so?“ fragte einer der Jungen in die Runde. Zustimmendes Kopfnicken von den anderen.
„Also gut. Müssen wir eines der Lieder noch mal üben?“ Allgemeines Kopfschütteln. „Könnt ihr nicht mehr reden oder was ist los?“ stand der schwarzhaarige Junge nun genervt auf und ging zur Tür. „DOCH!“ kam es fast einstimmig von hinten. „Dann ist ja gut.“ brummte er.
„Wo willst du hin?“ fragte ein braunhaariger Junge - Josh - und bewies somit, dass er doch noch sprechen konnte.
„Raus. Wir haben noch ne Dreiviertelstunde bis zu unserem Auftritt. Und die verbring ich bestimmt nicht hier.“ Dann war er verschwunden.
„Na wenn das so ist... Ich geh auch.“ Und damit war der Braunhaarige auch verschwunden, gefolgt von zwei weiteren.
Zurück blieb der Blonde, der immer noch auf dem Tisch saß und auf den Boden starrte.

Als sie alle den Raum verlassen hatten, hob er langsam den Kopf.
Braune Augen wurden sichtbar, die auf den ersten Blick einen etwas ängstlichen und traurigen Ausdruck hatten, auf den zweiten erkannte man aber die Entschlossenheit dahinter.

Heute war es soweit. Heute würde er raus finden, ob seine Gefühle erwidert wurden... ob die Zeit, die sie zusammen verbracht hatten und die ihm als eine der schönsten seines Lebens im Gedächtnis geblieben war, ob diese Zeit zurückkommen würde oder nicht... ob er dem anderen genauso viel bedeutete...

Joey stand auf und ging zum Fenster. Sah durch das Glas hinaus zu den fröhlichen und lachenden Menschen. Wie gerne wäre er jetzt auch dort draußen und würde sich amüsieren... zusammen mit ihm.
Stattdessen stand er hier und dachte darüber nach, wie er ihn vielleicht doch noch zurückbekommen konnte.
Ihn, der ihm so sehr wehgetan hatte...

~

Joey ging fröhlich den Weg entlang, der zur Kaiba-Villa hinaufführte. Was sie wohl heute machen würden? Er überlegte. Ach, stimm ja, Seto wollte ihm ja einige Tricks zu dem Musikprogramm erklären, mit der er, Joey, die Melodie zu seinen Texten selber machen konnte. Das würde ein Spaß werden...

Er hatte die Tür erreicht und klingelte. Keine fünf Sekunden später öffnete Johnsy, der Butler, die Tür. „Guten Tag, Herr Wheeler.“ Joey grüßte zurück und trat ein. Er musste leicht grinsen, als er daran dachte, das Johnsy ihn vor drei Monaten nicht mal angeguckt hätte, wenn er, Joey, an der Tür gestanden hätte.
Was ein einziges Erlebnis doch ändern konnte...

~~

Es war Sonntagabend und Joey machte gerade einen Spaziergang durch den Hafen. Hier war es zu dieser Zeit sehr still, genau wie Joey es mochte.
Vollkommen in Gedanken, bemerkte er den beißenden Geruch in der Nase erst ziemlich spät. Er rümpfte die Nase. Das roch, als würde hier jemand kokeln.
Im Hafen?
Das war doch verboten, wegen den ganzen Lagerhäusern, die hier standen. Stand wenigstens vorne auf den Schildern.
Der Blonde ging dem Gestank nach und schon hinter der nächsten Kurve sah er es. Feuer, Flammen, Rauch.
Eines der Lagerhäuser brannte lichterloh.

>Scheiße!< fluchte Joey innerlich und machte auf dem Absatz kehrt. Er rannte auf den Eingang zu. Dort in einem Wachhäuschen befand sich immer ein Wachmann, da konnte ein Telefon auch nicht weit sein.

Dort angekommen, schlug er mit der Faust gegen das Glas. Der Wachmann, der wohl eingenickt war, schoss mit einem Ruck hoch und erblickte den Jungen vor der Scheibe.
Das kleine Fenster öffnend, fragte er: „Was ist denn...“ Weiter kam er nicht, Joey unterbrach ihn keuchend.
„Da hinten brennt eines der Lager. Rufen sie die Feuerwehr.“
Ohne ein weiteres Wort griff der Wachmann zum Telefon und verständigte die Feuerwehr.
Dann öffnete er die Tür. „Los, zeig mir, welches der Lager brennt.“ Joey nickte und rannte los.

Wieder am Brandherd angekommen, sah sich der Wachmann kurz die Bescherung an. „Ok, Junge, du geht’s am besten wieder nach Hause. Wir können hier eh nichts machen. Ich geh die Feuerwehr einweisen.“
Damit verschwand der Mann zwischen den Gebäuden, Richtung Eingang.

Joey blickte ihm nach und sah dann wieder zum Feuer zurück. Es breitete sich immer weiter aus, hatte fast schon die nebenstehenden Gebäude erreicht. Die Flammen schossen meterweit in die Höhe, leuchtend rot.
>Wem das Lager wohl gehört hatte?< überlegte Joey, während er sich umdrehte. Er wollte nach Hause, hier konnte er wirklich nichts machen. Wenn die Feuerwehr hier erschien, wäre er nur im Weg.
Den Blick noch einmal über das Flammenmeer schweifen lassend, erblickt er ein ihm nur allzu bekanntes Logo. In großen Buchstaben stand über dem Eingang des brennenden Gebäudes ´Kaiba Corporation` - oder das, was noch davon übrig war.

>Armer Kaiba, jetzt ist sein schönes Lager am brennen...< dachte Joey etwas schadenfroh. Geschah diesem arroganten Eisklotz recht.

Seine Schritte wurden vom Knistern der Flammen übertönt, dennoch meinte er, ein anderes Geräusch gehört zu haben. Lauschend blieb er stehen. Tatsächlich. Schon wieder. Das hörte sich an wie...
Abrupt drehte er sich um. Konnte das sein? Er lauschte angestrengt, die Augen geschlossen.
Schon wieder. Neben dem Rauschen der Flammen existierte noch ein weiteres Geräusch.
Und dieses Geräusch hörte sich an wie... ein Schrei.
Da war noch jemand in dem Lager?
„Scheiße!“ schrie Joey aus vollem Hals. Was sollte er denn jetzt machen?
Schon wieder ertönte der Schrei.

Das war doch...?
Nein, das war nicht möglich.
Unmöglich.
Das konnte doch nicht wirklich...?

Der Schrei ertönte wieder. Näher diesmal. Es schien, als ob dieser jemand im Lager immer näher an die Vorderseite gelangte.

Diesmal hatte Joey es erkannt. Ganz sicher. Das war... Seto Kaiba.

>Kaiba...< durchfuhr es Joey.
„Kaiba!“ schrie er laut gegen die Flammen. Als ob Seto ihn hören würde...

Sein Verstand setzte aus. Er setzte sich in Bewegung, auf das Fenster im Erdgeschoss zu. Nicht auf die Flammen achtend, die nach ihm greifen wollten, schlug er das Fenster ein. Den Schnitten in seiner Hand schenkte er keine Beachtung.

Dann war er drinnen, die Flammen schlugen ihm mit gewaltiger Wucht entgegen, griffen nach ihm.
Die Hand vor den Mund haltend, hielt er Ausschau nach einer Treppe. Setos Stimme war von oben gekommen, dessen war er sich sicher.
Da hinten!
Sich durch die Flammen kämpfend, machte er sich auf den Weg. Mehr als einmal musste er einen Umweg gehen, weil die Flammen ihm den Weg versperrten oder Holzbalken im Weg lagen.
Er konnte nur hoffen, dass die Treppe noch in einem einigermaßen begehbaren Zustand war.

Jetzt stand er vor der Treppe, das Geländer stand schon in Flammen, einige der Stufen ebenfalls, aber Löcher waren zum Glück noch keine vorhanden.

>Also los.< machte Joey sich selber Mut. Einen Schritt nach dem nächsten machend, erklomm er die Treppe. Dabei immer darauf achtend, nicht hindurch zu fallen.

Als er oben stand, musste er sich kurz orientieren. Er musste in Richtung Vorderseite, also nach rechts.
Vorsichtig auf den Brettern langgehend, wich er Löchern im Boden und heruntergefallenen Holzbalken aus.
Am Ende des Ganges hatte er die Wahl zwischen zwei Türen. Welche sollte er nehmen?
Viel Zeit zum Überlegen hatte er nicht. Wer wusste schon, wie lange dieser Kasten hier noch hielt?
>Entscheide dich...< Er griff nach der Klinke der rechten Tür, stoppte dann aber. >Der Schrei wurde immer deutlicher... auf der linken Seite ist ein Fenster...<
Entschlossen griff er nach der linken Türklinge und öffnete sie mit einem Ruck.
Ihm schlug Rauch entgegen, er hustete, rang nach Luft.
Als er wieder einigermaßen sehen konnte, weiteten sich seine braunen Augen erschrocken.
Auf dem Boden, neben dem Schreibtisch, lag Seto Kaiba. Bewusstlos.

Nicht auf die Flammen achtend, legte Joey die letzten Schritte zurück und kniete sich neben Seto nieder. Am Kopf hatte er eine Platzwunde, die aber schon wieder aufgehört hatte zu bluten. Das Blut war über sein rechtes Augen gelaufen und hatte auch seine Wange erreicht. Die Spitzen seiner Haare waren angekokelt.
Neben ihm lag ein Stück Balken, das auf einer Seite voller Blut war und noch immer leicht schwelte.
Anscheinend hatte es Kaiba erwischt.

„Hey, Kaiba, aufwachen.“ rüttelte Joey den Körper, während er ihm seine Worte entgegen schrie. Doch Kaiba wollte nicht aufwachen. „Kaiba!“ verpasste der Blonde ihm ein paar Ohrfeigen.
Nach Luft ringend, kam Seto wieder zu sich. Die Augen aufschlagend und hustend, stemmte er sich mit den Armen hoch und blickte sich kurz orientierungslos um. „Was...“ Seine Stimme brach.

Die Flammen kamen immer näher, leckten immer gieriger an ihrer Kleidung.
„Ich glaube, wir sollten hier verschwinden. Meinst du nicht?“
Ohne eine Antwort stand Kaiba vollkommen auf, zwar noch etwas wackelig, aber immerhin. Joey folgte ihm sogleich.

„Na komm.“ hielt Joey Kaiba seine Schulter hin. „Du hast ganz schon was abbekommen.“ Kaiba sah ihn nur kurz deutungslos an, dann nahm er das Angebot an.
Zusammen verließen sie den Raum, durchquerten den Flur, vorbei an Löchern und brennenden Balken und stiegen in einem wahren Hindernislauf die Treppe hinunter. Unten ging dieser dann weiter, brennende Holzstücke versperrten ihnen andauernd den Weg, weshalb sie länger brauchten, als sie eigentlich wollten.

Irgendwann hatten sie dann endlich die Tür erreicht. Immer noch kein Wort miteinander redend, stemmten sie sich gegen das letzte Hindernis, das ihnen den Weg nach draußen versperrte.
Mit einem Ruck gab die Tür nach und beide fielen nach draußen. Benommen blieben sie auf dem Boden liegen, hinter ihnen das brennende Lager.
„Los, hoch mit dir. Wir müssen hier weg.“ zog Joey Kaiba wieder auf die Beine und weg von diesem Gebäude, das ihr beider Grab - oder wenigstens das von Seto - hätte werden können.

Dort, wo die Flammen sie nicht mehr erreichen konnten, ließ Joey Seto auf den Boden gleiten und fiel neben diesem nieder. Tief die frische Luft einatmend, sah er zu dem Gebäude zurück, das immer weiter runter brannte.

„Tja, Kaiba... das war wohl mal dein Lagerhaus.“

„Scheint so...“

~~

Von diesem Zeitpunkt aus hatten sie sich besser kennen gelernt. Erst im Krankenhaus, wo sie sich am nächsten Tag wieder gefunden hatten und auch noch eine Woche hatten bleiben müssen. Dann hatten sie gemeinsam die verpasste Schulwoche nachgeholt und in dieser Zeit immer mehr festgestellt, dass sie doch einige Gemeinsamkeiten hatten und das der andere gar nicht so schlimm war, wie man gedacht hatte.


Das war jetzt drei Monate her und seitdem besuchte der Blonde Seto fast täglich - über den Vorfall allerdings sprachen sie nie.


Joey setzte seinen Weg in der Kaiba-Villa fort, in Richtung Wohnzimmer. Dort würde er Seto hoffentlich anfinden. Wehe dem Braunhaarigen, wenn er immer noch in seinem Büro saß. Schließlich war es Samstagmittag.

Ein kurzer Blick ins Wohnzimmer bestätigte ihm seine Vermutung, es war leer.
>Na warte...< machte er sich auf den Weg Richtung Büro.
Am Fuß der Treppe sah er hoch. Er war der Meinung ein Geräusch gehört zu haben und rief: „Seto?“
Oben an der Treppe erschien auch eine Gestalt, doch es war nicht Seto.

Joey blieb wie vom Donner gerührt stehen. Das konnte nicht wahr sein. Was machte sie hier?

Joey und Susan sahen sich einige Sekunden lang schweigend an. Auf Susans Zügen lag ein grinsender Ausdruck.

„Gewonnen.“ sagte sie nur. Aus Joeys Gesicht wich alle Farbe. Er machte auf dem Absatz kehrt, rannte zur Haustür, öffnete sie und war verschwunden - mit Tränen in den Augen.

Seto, der in diesem Moment auf dem Flur erschien, erst ihm geschockt und traurig hinterher sah und dann wütend zu Susan blickte, bemerkte er schon nicht mehr...

~

Seit diesem Zeitpunkt war er Seto aus dem Weg gegangen. Hatte weder SMS beantwortet, hatte Anrufe nicht angenommen und Mitteilungen auf dem Anrufbeantworter ungehört gelöscht.

Er war verletzt gewesen. Hatte er doch geglaubt, Seto würde das gleiche fühlen wie er.
In der gesamten Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, hatten sie zusammen gelacht, sich gefreut, Spaß gehabt... oh ja... nach anfänglichen Startschwierigkeiten hatte sogar Seto fröhlich gelacht, zusammen mit ihm Späße gemacht. Die blauen Augen hatten etwas von ihrer Kälte verloren, waren aufgetaut.
Es hatte Joey Freude bereitet, je mehr Seto aufgetaut war.
Und irgendwann hatte er bemerkt, dass es mehr war als nur Freundschaft, was ihn so zu dem anderen hinzog. Sein Herz hatte jedes Mal Freudensprünge gemacht, je näher er dem Braunhaarigen gekommen war. Immer wenn Seto gelächelt hatte, hatte es ihm die Röte ins Gesicht getrieben.

Er hatte es sich irgendwann eingestanden, er, Joey, hatte sich verliebt. In Seto Kaiba.

Dieses Gefühl in ihm konnte gar nichts anderes sein. Dieses Gefühl, das die Schmetterlinge in seinen Bauch zauberte, das sein Herz höher schlagen ließ, das ihn mit so viel Glück erfüllte - dieses Gefühl, das ihn damals auch dazu getrieben hatte, Seto aus dem brennenden Lager zu holen, obwohl er es damals gar nicht bemerkt hatte.

Doch es Seto gesagt hatte er nicht...

Dann war diese... Frau aufgetaucht... Susan. Eines Tages erschien sie in der KC, als Vertretung für Setos Sekretärin. Sie hatte sich so auffällig an Seto herangemacht, das es Joey schon fast schlecht wurde. So was von aufdringlich.
Und als Seto sie hatte abblitzen lassen mit den Worten: „Würden Sie diesen Quatsch gefälligst lassen?!“, hatte er nur schadenfroh grinsen können, als diese Frau beleidigt abgezogen war.

Hinterher hatten er und Seto dann noch über ihr Verhalten gelacht, hatten über die Unmöglichkeit ihrer Versuche geredet.
Jedes Mal, wenn er, Joey, sie dann daran gehindert hatte, zu Seto zu kommen, hatte sie ihn wütend angeblickt. Dies war ein Kampf, den sie seiner Meinung nach nicht gewinnen konnte.
Immer war sie dann geschlagen abgezogen und er hatte siegesgewiss gegrinst.
Oh ja... damals konnte er das noch...


Nun stand er hier, einsam in einem Klassenraum und dachte zurück.
Nachdem er auf keine von Setos Kommunikations-Versuchen reagiert hatte, hatte dieser irgendwann aufgegeben.

Joey war es erst nicht aufgefallen, bis er dann durch Zufall im Fernsehen einen Bericht gesehen hatte.
Seto war dort zu sehen gewesen, in einer Pressekonferenz. Einer der Reporter stellte die Frage, ob an dem Gerücht, das Seto Kaiba eine Freundin hätten, wahr war. Seto bejahte dies und als er die Konferenz verließ, wartete diese Susan auf ihn.
So gebannt, wie Joey auf den Bildschirm starrte, entging ihm allerdings nicht, WIE sich die beiden gegenüber dem anderen verhielten. Eisig.

Da stimmte doch etwas nicht...

Joey wollte es wissen und unternahm nun seinerseits Kommunikations-Versuche, die jedoch ebenso abgeblockt wurden wie er das mit denen Setos gemacht hatte.

Irgendwann hatte er es aufgegeben und sich einen anderen Weg überleg. Und den hatte er gefunden.
Heute, beim Schulfest, würde Seto Kaiba auf Anordnung des Direktors eine Rede halten müssen, genau vor dem Auftritt der Schulband, zu der Joey gehörte.
Das war die perfekte Möglichkeit, Seto zu erwischen.

Joey musste leicht gegen das Glas lächeln.
Oh ja... er hatte sich etwas für Seto überlegt.
Er hatte die Melodie, die er andauernd gepfiffen hatte und mit der er Seto regelmäßig zur Weißglut getrieben hatte, ein Lied gemacht. Hatte sich mit diesem Computerprogramm auseinandergesetzt und die Melodie komponiert.
Den Text dazu zu schreiben, war ganz einfach gewesen...
Jetzt blieb nur abzuwarten, ob es auch klappte...

Die Tür des Raumes wurde mit Schwung geöffnet und seine vier Bandkollegen traten ein. „Hier steckst du also, Joey. Wir haben dich schon überall gesucht.“ „Sorry.“ murmelte der Blonde zurück.
„Los, komm, wir sind gleich dran.“ zog John, der Schwarzhaarige, ihn hinter sich her.

Sie überquerten den Schulhof und hielten genau auf die Karaoke-Bühne zu.
Vor der Bühne hatte sich eine riesige Masse Schüler versammelt, die im Moment noch Kaibas Rede - mehr oder weniger aufmerksam - lauschte, aber eigentlich wegen der Schulband gekommen war.

Alle fünf bestiegen hintenrum die Bühne und gingen an ihre Plätze. Was für ein Glück, das ihre Instrumente hinter dem Vorhang schon aufgebaut waren.
John ans Schlagzeug, Brian und Josh an die Gitarren und Flo ans Keyboard. Joey stellte sich vor das Mikrophon.

Vor dem Vorhang war nun verhaltenes Klatschen zu hören, also war Kaibas Rede wohl beendet.

Der Vorhang öffnete sich und noch als dies geschah, setzte die Musik ein.

Eine Musik, die Seto Kaiba, der sich gerade vom Direktor verabschieden wollte, aufhorchen lies. Diese Melodie kannte er doch...
Er sah hoch zur Bühne, wo sich der Vorhang öffnete und die Schulband sichtbar wurde.

Joey stand vor dem Mikro und hatte die Augen geschlossen, setzte zum Singen an.


„Auf einmal war sie da
Ganz ohne jede Warnung
Und am Anfang hab ich noch über sie gelacht.

Habe nicht kapiert,
was da mit uns passiert.
Erst eine Nacht zu spät bin ich dann aufgewacht.

Sieh mich an und sag, liebt sie dich so wie ich?
Würde sie denn auch durchs Feuer gehen für dich?

Du brauchst so viel Liebe mehr als du verdienst.
Darum frag ich mich, liebt sie dich so wie ich.

Du warst einmal für mich
der Mittelpunkt des Lebens.
Ich hätt alles und noch mehr für dich gemacht.

Auch heute bist du mir,
alles andere als egal.
Dass es soweit kommt, hätt ich niemals gedacht.

Sieh mich an und sag, liebt sie dich so wie ich?
Würde sie denn auch durchs Feuer gehen für dich?

Du brauchst so viel Liebe mehr als du verdienst.
Darum frag ich mich, liebt sie dich so wie ich.

Ich will dich nur noch einmal wieder sehen
Denn ich liebe dich noch immer sehr.
Ich habe eine allerletzte Frage
Bevor, bevor, du jetzt vielleicht für immer geht’s.

Sieh mich an und sag, liebt sie dich so wie ich?
Würde sie denn auch durchs Feuer gehen für dich?

Du brauchst so viel Liebe mehr als du verdienst.
Darum frag ich mich, liebt sie dich so wie ich.
Darum frag ich mich, liebt sie dich so wie ich.
Darum frag ich mich, liebt sie dich so wie ich.“


Das ganze Lied über hatte Joey kein einziges Mal zu Seto hinüber gesehen, ob dieser noch da war, wie sein Gesichtsausdruck war...
Er hatte sich nur darauf konzentriert, all seine Gefühle in dieses Lied zu legen. Dieses Lied, das ihre Geschichte erzählte.

Die Musik war verstummt und John sprach in sein Mikro. „Hey Leute. Jetzt ist es soweit. Die Warterei hat ein Ende. Jetzt sorgen wir hier für Stimmung. Okay?“ schrie er in die Menge. Die Antwort bestand aus einem vielstimmigen Schrei. „JAAA!!“ „Dann ist ja gut.“

Er nickte seinen Leuten zu und weiter ging´s im Programm...


Seto währenddessen stand wie vom Donner gerührt neben dem Direktor und hatte fassungslos dem Lied zugehört.
Dieses Lied... den Inhalt kannte er nur allzu gut, hatte er es doch als seine und Joeys Geschichte erkannt.


~


Das ´Konzert` der Schulband war zu Ende. Die Menge verstreute sich wieder, die Mitglieder verließen die Bühne.
Joey war der letzte und als er Seto erblickte, der an einen Baum gelehnt in der Nähe stand, stockte er kurz. Was das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen?

Bevor er etwas unternehmen konnte, setzte sich Seto in Bewegung. Langsamen Schrittes kam er auf Joey zu und blieb einige Schritte vor ihm stehen.

Lange sahen sie sich schweigend an.
Warmes Braun traf auf kaltes Blau.
Sie konnten gegenseitig die Einsamkeit und den Schmerz der letzten Zeit sehen, doch wurden sie von den Gefühlen überschattet, die in diesem Moment herrschten: Freude und Glück.

„Joey...“

„Seto...“

Die ersten Worte, die sie seit langem miteinander sprachen.

„Das war ein... schönes Lied...“ fing Seto an. „Und ich glaube, ich schulde dir noch zwei Antworten.“

Lächelnd kam er auf den Blonden zu, beugte sich zu ihm hinter. „Beides mal ´Nein`.“ hauchte er ihm ins Ohr, bevor er Joeys Lippen mit den seinen verschloss...


~*~ Owari ~*~​

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Und?
Ist noch wer wach? Leben noch alle?
Wenn ja, war die FF dann ´einen Kommentar hinterlassen` würdig? *ängstlich in Runde guckt*

by: Sonna
 
HI,

eigentlich halte ich ja gar nichts von dem Paaring. Muss ich offen und ehrlich sagen. Aber aus reiner neugierde habe ich es doch gelesen. Und muss sagen: Nicht schlecht.
Wirklich kleines schönes Meisterwerk.
Obwohl mir die Szene im Lagerhaus etwas komisch war. Das habe ich nicht ganz so verstanden. Aber sonst super.
Vor allem das lied fand ich schön. Der text klang echt gut.
Es war schön mal wieder etwas von dir zu lesen.

Bye deine Laila
 
Seto ist nicht schwul. T.T
Öhm... ^^ Aber die Geschichte ist cool.
Ich hätte da nur eine Frage: Ist begannt, dass Joey... naja... schwul ist?
Das hätte er nämlich dann mit dem Satz Liebt sie dich so wie ich? in die Welt hinaus posaunt. xD
 
@Naruu: Also... erstmal muss ich sagen, das es mich freut zu lesen, dass dir die Geschichte ja wohl gefallen hat, auch wenn ich mich wundere, das du sie gelesen hast, da du ja - so würde ich jedenfalls dein "Seto ist nicht schwul. T.T" interpretieren - damit nicht sehr viel anfangen kannst. (Wenn man fragen darf: Warum hast du dann überhaupt weitergelesen? Also nicht das mich das nicht freuen würde, im Gegenteil, aber mich interessiert das trotzdem.)

Und dann zu deiner Frage: Ne, das weiß auf der Schule (außer Seto ^^) keiner. Und ehrlich gesagt sehe ich keinen Grund, warum er das mit diesem Satz herausposaunt hätte. Ich mein, er singt ja schließlich "nur" ein Lied, was die anderen angeht. Das er das eigentlich für Seto denkt, weiß ja außer diesem keiner. Und sollte jetzt jemand damit kommen, das Joey den Text ja selber geschrieben hat: ich hab nirgends erwähnt, dass das einer von den anderen weiß! Für seine Band-Kollegen und auch für die Zuhörer sind das Lieder, die "irgendwo ausgegraben" wurden. ^^ Also nix mit "verraten". P.S.: Merkt man, das ich mir die Erklärung eben zusammen gereimt habe? Über diese Frage hab ich mir bis vor drei Minuten noch keine Gedanken gemacht, weil ich die schlichtweg gar nicht wahrgenommen habe. *drop*

by: Sonna
 
So gleich mal vorne weg, das ist meine erste Kurzgeschichte die von YGO lese, heißt nicht das ich mich nicht für dieses Thema interessiere, aber bis jetzt bin ich noch über keine gestolpert so wie über deine und da ich sie gerade gesehen hab, dachte ich mir, du hast je eh nichts zu tun, dann kannste die dir doch auch mal durchlesen und ich muss sagen, ich habs nicht bereut, nicht im geringsten.

Die Story ist wirklich wunderschön erzählt, an einigen Stellen vielleicht kleine Stolperfallen (Wortwiederholung, Rechtschreibfehler etc.), aber ansonsten hab ich nichts zu meckern, eher im Gegenteil. Ich fand seit Anfang der Serie das dieses Pairing Seto x Joey schon so einen gewissen Reiz hat und wenn man mal ehrlich ist, würden sie doch auch prima zusammen passen ^_____^ nech?^^ *smile*

Jedenfalls sind die Gefühle, gerade von Joeys Seite her sehr schon erzählt und beschrieben, echt toll gemacht, da kann ich dich wirklich nur loben, sehr schön. Yoa gerade das Ende gefällt mir.
Erst das zusammenkommen der beide, dann sind die beiden wieder so weit voneinander enfernt, getrennt... so ist es noch schöner mit zuerleben, wie das Eis wieder taut und beide aufeinander zu gehen, toll, ich kann mich immer nur wiederholen.

Ich hoffe ich werde bald wieder so eine Kurzgeschichte von dir lesen dürfen *zwinker* Man sieht sich...
 
@VegetaGirly1505: Dankeschön für deinen Kommentar. ^^ *endlich mal dazu kommt, zu antworten. Das ist irgendwie untergegangen. *drop* Es freut mich zu lesen, das du es nicht bereut hast, die KG gelesen zu haben.

by: Sonna
 
halli-hallo ^^

Kennst mich noch? ;)
Ich bin seit langem auch mal wieder hier und was entdeckte ich? Eine neue Geschichte von dir!
Und ich finde sie toll! Wirklich schön, auch wenn ich mit Christina Stürmer nichts anfangen kann...
Aber das ist ja auch egal... Jedenfalls hast du wieder eine schöne, nette, kleine Geschichte geschrieben,
die mir sehr gefällt! :)

lg Namida Chan
 
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