LittleBlackAnge
Der Engel, der fällt.
Ich hab mal aus einer Laune heraus in der letzten Viertelstunde etwas aufgeschrieben, was irgendwo für mich noch nicht so richtig abgeschlossen war. ......... Tja. Lest einfach mal selber.
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Lass uns Freunde bleiben…
Tiratata, tiratata….Gleichmäßig klingt dieses Geräusch des fahrenden Zuges in meinen Ohren. Tränen verschleiern meinen Blick und ich nehme die Landschaft die draußen vorbeihuscht nicht wahr. Immer wieder muss ich an ihn denken. Er, der mir so viel bedeutet hat. Er, der mein Leben war. Meine erste wirklich große Liebe. Glücklich waren wir in diesen drei Wochen. Drei Wochen voller Schmetterlinge im Bauch. Schmetterlinge, die jetzt einer tiefen unsagbaren Leere gewichen sind. Aus. Vorbei. Dabei waren wir gestern noch so glücklich zusammen.
Das Stationsschild zieht meine Aufmerksamkeit flüchtig auf sich. „Löbau“ steht da in schwarzen verwitterten Buchstaben auf dem weißen Untergrund. Die Hälfte der Strecke liegt hinter mir. Eine dreiviertel Stunde fahre ich jetzt seit Görlitz, wo ich wie in Trance in den Regionalzug eingestiegen bin. Kaum die Menschen um mich herum wahrnahm. Genauso wie in den Straßen von Görlitz, durch die ich hastete, um meinen Zug nach Hause zu erreichen. Ein Zuhause, das ab jetzt noch leerer sein würde. Ohne ihn.
Der Zug ruckt an und beschleunigt. Tiratata, tiratata… Kilometer um Kilometer. Und ich denke an die schönen Tage, die ich gemeinsam mit ihm verlebt habe. Unsere gemeinsamen Spaziergänge durch die nächtlichen Straßen, die sanften Berührungen, die Küsse. Unsere Körper, die sich im Rausch der Leidenschaft umklammert hielten. Aus. Vorbei. Was war nur geschehen? Warum nur? Warum musste es so abrupt enden? Ich verstand die Welt nicht mehr. Meine Tränen waren schon vor einigen Kilometern versiegt. Da war nur noch Schwärze. Eine unendliche Traurigkeit. Und eine Leere die in meinen Ohren dröhnte. Sie tat so weh. Mein Herz fühlte ich nicht mehr. Und mein Magen war ein einziger Kloß. Meine Kehle brannte von den vielen ungeweinten Tränen. Meine Hände und Beine zitterten. Und in den Ohren klang mir unser Lied. „I can’t help falling in love with you“ Die Version von UB40, die mit diesen tollen Reggaeklängen. Vor meinem inneren Auge tanzten wir eng umschlungen.
Nach der Arbeit war ich wie fast jeden Tag in den letzten drei Wochen zu ihm geeilt. Voller Vorfreude, ihn endlich wieder zu sehen. Nach einer allein verbrachtem Nacht und einem Tag voller Ärger und Anstrengung. Ich stieg die Treppen nach oben und klingelte. Er öffnete mir die Tür und murmelte nur ein leises „Hi.“ Und vermied jeglichen Augenkontakt zu mir. Verunsichert folgte ich ihm. „Was ist los? Ist etwas passiert?“ fragte ich nervös. Er sagte nichts. Kein Wort kam über seine zusammengepressten Lippen. Er reichte mir nur einen verschlossenen Umschlag. Fragend nahm ich ihm das Kuvert aus der Hand. „Was ist das?“ Meine Augen suchten die seinen. Aber er deutete lediglich auf die Küche. „Lies.“ Dann ging er ins Wohnzimmer und ich in die Küche. Hastig öffnete ich den Brief und dann… …dann dachte ich, die Welt um mich herum wäre explodiert und ich würde in ein tiefes unendliches Loch fallen. „…ich werde zurück zu meiner Frau gehen. Und den Kindern. Ich vermisse sie so sehr… Lass uns doch aber noch Freunde bleiben.“ Aber das letzte konnte ich bereits nur noch wie nebenbei lesen. Er machte Schluss. Er beendete es. Ich konnte es nicht fassen. Mechanisch ging ich hinüber und sah in an. Wartete auf ein Wort, ein Zeichen, dass alles nur ein Irrtum war. Ein schlechter Scherz. Doch er reagierte überhaupt nicht. Ich nahm meine Tasche, verließ die Wohnung und stieg die Treppen hinunter. Den Brief hielt ich immer noch in meiner zitternden Hand. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Nur noch eines konnte ich denken. Fort von hier. Nur fort. Immer weiter. Du musst zum Zug. Sonst fährt er ohne dich. Schnell. Noch ist es noch nicht zu spät. Lauf. Automatisch setzte ich einen Fuß vor den anderen. Heute kann ich mich noch dunkel daran erinnern, den Brief in einen Papierkorb am Weg geworfen zu haben.
Wieder hält der Zug. Jetzt steht der Name meiner Heimatstadt auf dem weißen Schild. Ich erhebe mich und steige aus dem Zug. Die Leute um mich herum waren nur gesichtslose Schatten, durch die ich mir meinen Weg zum Ausgang bahne. Den Blick immer starr gerade ausgerichtet. Fort von ihm. Fort. Nur fort… Für mich selbst hatte ich längst einen Entschluss gefasst.
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So war das. Ich kenne seine wirklichen Gründe bis heute nicht. Denn zu Frau und Kindern ist er nicht zurück gegangen. Oder zumindest erst sehr viel später. Das ist jetzt im August genau 10 Jahre her. Und ich kann mich heute nichtmal mehr richtig daran erinnern, wie er aussah. Aber seinen Namen werde ich wohl nie vergessen.
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Lass uns Freunde bleiben…
Tiratata, tiratata….Gleichmäßig klingt dieses Geräusch des fahrenden Zuges in meinen Ohren. Tränen verschleiern meinen Blick und ich nehme die Landschaft die draußen vorbeihuscht nicht wahr. Immer wieder muss ich an ihn denken. Er, der mir so viel bedeutet hat. Er, der mein Leben war. Meine erste wirklich große Liebe. Glücklich waren wir in diesen drei Wochen. Drei Wochen voller Schmetterlinge im Bauch. Schmetterlinge, die jetzt einer tiefen unsagbaren Leere gewichen sind. Aus. Vorbei. Dabei waren wir gestern noch so glücklich zusammen.
Das Stationsschild zieht meine Aufmerksamkeit flüchtig auf sich. „Löbau“ steht da in schwarzen verwitterten Buchstaben auf dem weißen Untergrund. Die Hälfte der Strecke liegt hinter mir. Eine dreiviertel Stunde fahre ich jetzt seit Görlitz, wo ich wie in Trance in den Regionalzug eingestiegen bin. Kaum die Menschen um mich herum wahrnahm. Genauso wie in den Straßen von Görlitz, durch die ich hastete, um meinen Zug nach Hause zu erreichen. Ein Zuhause, das ab jetzt noch leerer sein würde. Ohne ihn.
Der Zug ruckt an und beschleunigt. Tiratata, tiratata… Kilometer um Kilometer. Und ich denke an die schönen Tage, die ich gemeinsam mit ihm verlebt habe. Unsere gemeinsamen Spaziergänge durch die nächtlichen Straßen, die sanften Berührungen, die Küsse. Unsere Körper, die sich im Rausch der Leidenschaft umklammert hielten. Aus. Vorbei. Was war nur geschehen? Warum nur? Warum musste es so abrupt enden? Ich verstand die Welt nicht mehr. Meine Tränen waren schon vor einigen Kilometern versiegt. Da war nur noch Schwärze. Eine unendliche Traurigkeit. Und eine Leere die in meinen Ohren dröhnte. Sie tat so weh. Mein Herz fühlte ich nicht mehr. Und mein Magen war ein einziger Kloß. Meine Kehle brannte von den vielen ungeweinten Tränen. Meine Hände und Beine zitterten. Und in den Ohren klang mir unser Lied. „I can’t help falling in love with you“ Die Version von UB40, die mit diesen tollen Reggaeklängen. Vor meinem inneren Auge tanzten wir eng umschlungen.
Nach der Arbeit war ich wie fast jeden Tag in den letzten drei Wochen zu ihm geeilt. Voller Vorfreude, ihn endlich wieder zu sehen. Nach einer allein verbrachtem Nacht und einem Tag voller Ärger und Anstrengung. Ich stieg die Treppen nach oben und klingelte. Er öffnete mir die Tür und murmelte nur ein leises „Hi.“ Und vermied jeglichen Augenkontakt zu mir. Verunsichert folgte ich ihm. „Was ist los? Ist etwas passiert?“ fragte ich nervös. Er sagte nichts. Kein Wort kam über seine zusammengepressten Lippen. Er reichte mir nur einen verschlossenen Umschlag. Fragend nahm ich ihm das Kuvert aus der Hand. „Was ist das?“ Meine Augen suchten die seinen. Aber er deutete lediglich auf die Küche. „Lies.“ Dann ging er ins Wohnzimmer und ich in die Küche. Hastig öffnete ich den Brief und dann… …dann dachte ich, die Welt um mich herum wäre explodiert und ich würde in ein tiefes unendliches Loch fallen. „…ich werde zurück zu meiner Frau gehen. Und den Kindern. Ich vermisse sie so sehr… Lass uns doch aber noch Freunde bleiben.“ Aber das letzte konnte ich bereits nur noch wie nebenbei lesen. Er machte Schluss. Er beendete es. Ich konnte es nicht fassen. Mechanisch ging ich hinüber und sah in an. Wartete auf ein Wort, ein Zeichen, dass alles nur ein Irrtum war. Ein schlechter Scherz. Doch er reagierte überhaupt nicht. Ich nahm meine Tasche, verließ die Wohnung und stieg die Treppen hinunter. Den Brief hielt ich immer noch in meiner zitternden Hand. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Nur noch eines konnte ich denken. Fort von hier. Nur fort. Immer weiter. Du musst zum Zug. Sonst fährt er ohne dich. Schnell. Noch ist es noch nicht zu spät. Lauf. Automatisch setzte ich einen Fuß vor den anderen. Heute kann ich mich noch dunkel daran erinnern, den Brief in einen Papierkorb am Weg geworfen zu haben.
Wieder hält der Zug. Jetzt steht der Name meiner Heimatstadt auf dem weißen Schild. Ich erhebe mich und steige aus dem Zug. Die Leute um mich herum waren nur gesichtslose Schatten, durch die ich mir meinen Weg zum Ausgang bahne. Den Blick immer starr gerade ausgerichtet. Fort von ihm. Fort. Nur fort… Für mich selbst hatte ich längst einen Entschluss gefasst.
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So war das. Ich kenne seine wirklichen Gründe bis heute nicht. Denn zu Frau und Kindern ist er nicht zurück gegangen. Oder zumindest erst sehr viel später. Das ist jetzt im August genau 10 Jahre her. Und ich kann mich heute nichtmal mehr richtig daran erinnern, wie er aussah. Aber seinen Namen werde ich wohl nie vergessen.