Kurzgeschichte: Gebet an Gott

Lysander

Nur ein Abbild
Manchmal muss man seine Gefühle einfach niederschreieb und sich gehen lassen. Dabei kommt dann sowas heraus. Und nur vorweg: Die Wiederholungen sind Absicht ;)









Gebet an Gott


Es tut so weh, mein Herz zerspringt in tausend kleine Splitter, die sich durch meine Brust bohren, um mir die wahre Bedeutung des Schmerzes zu zeigen. Mein Herz blutet, es blutet, es blutet so sehr, ich kann es nicht stoppen. Oh Gott, ich flehe dich an, erlöse mich von diesen Qualen, erlöse mich von den Blut zwischen meinen Lippen, erlöse mein zerrissenes Herz von seinen Qualen. Gib mir den Frieden, den ich schon so lange zu erreichen versuche.
Du hast mich mit Liebe gesegnet, aber dieser Segen ist wie der Teufel. Eine süße Verzückung, der man gerne nachgibt, doch in Wahrheit entpuppt sie sich als falscher Trug. Du nimmst einen alles, alles was einem Lieb ist, bis deine Diener freiwillig zu dir kommen, um endlich Erlösung zu finden. Du bist nicht besser als er, ob Teufel oder du, was macht es schon? Ihr seid beide so elendig falsch.
Du gabst den Menschen Liebe und gabst ihnen damit Leid. Warum, frage ich dich. Treibst du gerne obszöne Spielchen oder bereitet du uns nur auf noch schlimmere Qualen vor, wie zum Beispiel den Himmel? Ist es nicht angenehmer in der Hölle zu brennen als im Himmel an Leid zu ersticken? Wenn man tot ist, kann man nicht mehr sterben, nicht wahr lieber Gott? Ich frage mich, ob der Himmel nicht die schlimmere Variante ist. In der Hölle erleidet man physische Schmerzen. Man kann sie nur begrenzt ertragen, ab einer gewissen Intensität spürt man nicht mehr die wahre Macht des Schmerzes, im Himmel allerdings, wo man psychisch leidet, dort kann man jeden Schmerz ertragen und man spürt seine wahre Macht, fürchtet sich, hat Angst und will einfach aufhören zu existieren.
Ich hab mich schon oft gefragt, was mit mir geschehen würde, wenn ich mich selbst töten würde. Um ehrlich zu sein, wäre mir der Gedanke nie mehr zu existieren der liebste, denn weder möchte ich wiedergeboren werden um die Qualen des Lebens noch einmal zu ertragen, noch möchte ich in der Hölle brennen oder im Himmel leiden. Ich möchte einfach meine Existenz beenden, aber das wirst du nicht zu lassen, oder Gott? Du bist pervers, richtig ekelhaft pervers, der perverseste Mensch, der mir je begegnet ist. Du sagst ja selbst, du seiest wie wir, wir sind deine Ebenbilder, also ebenso pervers wie du. Lauter kleiner perverser Menschen laufen durch diese Welt, aber du hast als einziger die Macht, dise höchsten der perversen Fantasien auszuleben. Ja du hast Macht, viel Macht, ständig spreche ich von Macht und Leid, aber du bist nichts mehr als das. Du bringst nur Leid mit deiner Macht, darum Gott, stirb und lasse die Menschen in Einsamkeit leben, als dass du ihnen das antust. Auch wenn sie nicht einsam sein möchten, es ist immer noch die bessere Variante, denn Liebe zerstört sie innerlich.
Vorher kann es ein aufregendes Spiel sein, sich verlieben ist etwas wundervolles. Man lernt ein nettes Mädchen oder einen netten Jungen kennen und unterhält sich, unternimmt was oder ähnliches. Aber in dem Moment, wo ein Dritter oder eine Dritte hinzukommt ist es aus mit der fröhlichen Zweisamkeit. Es läuft immer gut, bis einer der beiden sich auch mal nach anderen umschaut um Erfahrungen zu sammeln oder weil er einfach von seinem Trieb dazu verleitet wird. Das ist wohl, was uns von dir unterscheidet Gott, unsere Triebe die du uns gabst. Es war ein Fehler, wie du selbst gesehen hattest, aber dennoch hast du nichts unternommen, sondern uns einfach gelassen.

Wie oft befriedigst du dich eigentlich, wenn du uns so zuschaust, unsere intimste Privatsphäre störst? Du wirst es sicher ständig tun, was sollst du auch sonst machen? Neues Leben erschaffen? Nein, das wäre doch viel zu anstrengend für dich, du ruhst dich lieber auf deinen Thron aus und ergötzt dich an unserem Leid. Wenn es beim Teufel anders wäre, würde ich ihm vielleicht dienen, aber es macht keinen Unterschied, ihr seit nicht wie zwei Seiten einer Medaille, ihr seit ein und die selbe Person, keine Gegensätze. Das einzige, was euch unterscheidet ist, dass der Teufel wenigstens ehrlich ist. Er verdient mehr Sympathie als du. ICH HASSE DICH.
Oh ja, es tut gut so etwas zu sagen. Hass ist ein sehr viel angenehmeres Gefühl als Liebe.
Du müsstest doch eigentlich wissen, warum ich die Liebe so sehr hasse, nicht wahr? Du warst doch der, der die Show eröffnet hat. Wie viele Orgasmen hast du während der Zeit gehabt, in der du mir zusahst? Es müssen eine Menge gewesen sein, aber nun ist dein perverses Spiel ja leider zu Ende, aber was macht das schon für dich? Du wirst dir sicher gleich das nächste Opfer suchen, du kannst dich doch nicht mit so etwas niederem wie mir abgeben oder mir gar zuhören, dazu ist der Herr Gott ja viel zu sehr beschäftigt. Wenigstens bin ich froh, dass ich nicht zu dir in den Himmel muss und wenn ich dort irgendwann einmal hinkomme, werde ich dir ein Messer in deinen Rücken bohren und anschließend deinen elendigen Schwanz abhacken, falls du einen hast, oder dir nehmen, was auch immer du benutzt, um dich zu befriedigen.
Ich freue mich auf diesen Tag, bis dahin, ergötzte dich ruhig weiter an den Menschen, aber irgendwann werden sie nach Vergeltung schreien.
Der neue Schmerz, der mein Herz durchfuhr war viel wärmer als der Letzte. Das Blut fühlte sich großartig an, als es an meiner Brust hinunter lief. Ich hatte mit Absicht nicht das Herz getroffen, ich wollte diesen Augenblick in vollen Zügen genießen und hier würde mich nie jemand finden, nicht bevor ich schon Jahre tot war.





Nein, ich bin kein Satanist usw. und ich weiß, Suizid ist nicht originell und ich weiß, dass zum Teil viel Umgangsprache drin ist, aber egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh wow... was soll ich dazu sagen?
Erstmal natürlich sehr gut geschrieben, du deine Gefühle kamen wirklich toll rüber... sehr überzeugend.
Auch der Inhalt hat mir gefallen... auch wenn einige Stellen für mich vielleicht ein bisschen zu... hart waren... aber dennoch fand ich diese kurz FF sehr interessant und ich hoffe, dass du uns noch öfters an deinen Gefühlen teilnehmen lässt!
 
Ähem ... ja ... genial :D
Sprachlich gesehen wirklich eine Wucht und die Gedanken (mal abgesehen von den ganz harten Sachen) waren nicht nur richtig philosophisch (zumindest für meine Begriffe) sondern haben auch ein Thema angesprochen, dass wohl jeden Menschen irgendwann mal beschäftigt. Deine Sichtweise finde ich hochinteressant und so wie du es erklärt hast auch nachvollziehbar.
Was mich gestört hat war, dass du so gut wie keine Absätze gemacht hast, es war teilweise sehr anstrengdend zu lesen und irgendwie unstrukturiert (optisch), aber das ist auch das einzige was ich an Kritik abzugeben habe.
Die Sichtweise aus der du geschrieben hast, ist genau das was ich liebe und die Tatsache, dass du das alles mit einem Slebstmord verbunden hast, hat mich nun wirklich nicht gestört (mein Lieblingsthema ;) )
Nur als ein Gebet kann man das ganze ja nicht so bezeichnen, oder?
Also würde mich über mehr solcher KUrzwerke sehr freuen!!!
lg wölfin
 
erstmal danke für die netten Kommentare :)

Und, die Härte, naja, vielleicht ein wenig überzogen, aber nicht allzu sehr, vielleicht bin ich einfach ein wenig überzogen... naja ^^

btw: Ich werde sicher mehr über mich schreiben, wenn ich wieder das bedürfnis danach habe, aber so hart glaub ich nicht so schnell wieder, dann wohl eher etwas friedlicher *g*
Da werd ichs auch optisch verfeinern, hier jetzt auch gleich :)

Naja, es ist schon ein Gebet, ein gebet muss ja nicht immer eine Würdigung Gottes sein, es ist lediglich die Kommunikation mit ihm und trotzdem ist es im Sinne einer Würdigung Gottes gedacht gewesen.


Man merkt, dass ich kein Christ bin, danke ürbigens auch an die Leute, die mir PM's geschickt haben, auch wenn ich persönlich nicht der Auffassung bin, dass ich Hilfe benötige ^^
 
ich stimme zwar nicht in allen punkten mit dir überein, aber die grundzüge treffen natürlich zu. ich finde es auch sehr mutig so etwas zu schreiben und zu hart ist es meiner meinung auch nicht, aber für manche wohl schon, denk ich mal. ich denke auch nicht das du hilfe brauchst, denn wenn ja dann würdest du noch viel "härter" schreiben, denn es geht noch viel viel härter, oder dir gar nicht erst die mühe machen zu schreiben.

es stimmt auch das hass ein viel leichsteres gefühl als liebe ist, weil hass ein selbstsüchtiges gefühl ist, das alle schuld auf andere projeziert, aber liebe ist nur zu oft gleichzusetzen mit schmerz und todessehnsucht, aber ich glaube ohne liebe und freundschaft würde ich nicht leben können, jedenfalls nicht wenn ich mit dem wissen leben müsste, was ich alles verpasse und ich will eigentlich nicht wissen welche gefühle dann den platz dieser gefühle einnehmen würden.

na ja ich denke ich hab genug kequatscht!

hoff du schreibst weiter so ehrliche texte!

cu amiel
 
Zurück
Oben Unten