Krähenflug (KG)

einsame wölfin

Träumerin in den Zeiten
Oh je ich war hier wirklich schon ewig nicht mehr....
Ich hab aber einfach auch schon ewig nichts mehr geschrieben. Irgendwie hatte ich dafür in meinem Kopf kein Platz, viel zu viel ist passiert, was ich auf andere Weise verarbeitet habe.
Na ja ich habe das Gefühl, dass ich so langsam wieder meine Muse gefunden habe. Ich hoffe ich hab bald auch mal wieder Motivation Closed zu beenden (das wär wirklich mal Zeit...)

Na ja ich hab einfach mal wieder was Kleines geschrieben. Der Hintergrund der Geschichte bezieht sich auf mein Outing und das was danach passiert ist.


Krähenflug

Es war der Tanz. Der Tanz aus schwarzen Krähenfedern, die über sie hinweg schwebten. Strudelnd gerieten sie in den lachenden Wind und verschwanden in den Herbstbäumen.
Wo sie war – sie wusste es nicht. Tanzte den Tanz, den ihre Füße wie von selbst zu wissen schienen und summte leise das Lied des Windes, der die Blätter im Takt zum Rascheln brachte. Das Leben, so wie es war… es war okay… ja… manchmal.
Ihre Lippen formten lautlose Wörter, ihre Bedeutung war Unwichtig, wichtig waren nur die Wörter selbst. Wichtig war das Leben… sie musste endlich leben und aus dem Strudel aussteigen, der sie immer tiefer in das Leben eines normalen Menschen hineinzog. Keine Normalität, zumindest nicht nur. Nein… auch mal aus dem Raster fallen und anders sein. Welchen Sinn machte es den Tanz zu tanzen den jeder konnte? Es war kein Befriedigendes Gefühl sondern es war einfach. Aber einfach wollte sie es sich nicht machen… sie hatte es sich noch nie wirklich einfach gemacht. Schon immer auf der Suche nach etwas Bestimmten war sie gewesen. Sie hatte gesucht und die Krähen gefunden, aber keine Antworten. Doch auf die Krähen konnte sie vertrauen und sie hatte sich von ihnen leiten lassen… Und war nun hier. Tanzte alleine… ja verdammt alleine… Aber mit der Gewissheit dass Richtige zu tun. Endlich…
Wie lange hatte sie sich von ihren Gedanken auf die düstersten Spuren leiten lassen und was war dabei raus gekommen? Nichts außer dem Gefühl noch einsamer zu sein… Ihre Einsamkeit war ihr Fluch und ihre Rettung zugleich gewesen… und sie hatte sich befreit… Die Flügel endlich ausgebreitet und zu ihrem ersten Flug in das wirkliche Leben angesetzt. Es hatte keine Bruchlandung gegeben. Viel mehr war sie in Höhen aufgestiegen von denen sie davor nur geträumt hatte. Erfüllt mit Menschen die ähnlich wie selbst waren. Erfüllt mit der Euphorie des Neuanfangs und der Befreiung aus den starren Mustern, die sie zu ersticken gedroht hatten. Sie war geflogen… Zwar immer noch sehr vorsichtig und zurückhaltend… aber der ein oder andere Looping hatte geklappt. No risk no fun und wie Yoda sagte, es gibt kein Versuchen. Sie hatte es getan… und hatte dabei das gefunden, wonach sie sich seit Jahren gesehnt hatte… ja vielleicht hatte sie das gefunden, was sie gesucht hatte.
Sommer 2006 das Leben hatte endlich begonnen…
Doch die Bruchlandung kam schließlich doch. Aufgewirbelte Blätter flatterten durch die Nacht. Sie wussten, dass nach dem Hoch auch ein Tief kommen musste. Gefunden und wieder verloren… viel zu schnell und dennoch sie war so dankbar gewesen es endlich gespürt zu haben. Das Leben und die Liebe. Auch wenn die Einsamkeit wieder gekommen war, der Blick hinter den Horizont bestand nicht mehr aus unrealistischen Träumen, sondern aus einem Wissen um die Realität der Realität. Das gab Hoffnung.
Sie tanzte alleine im sprudelnden Herbstlaub. Selbst vergessen. Irgendwo hinter den schwarzen Krähenfedern und den bunten Blättern, nach dem schier endlosen Tanz musste doch der Mond wieder stehen. Auf sie warten und ihr den Weg zur Sonne weißen. Denn ewig würde sie nicht Tanzen müssen… nicht alleine… das wusste sie.

Ende



lg wölfin
 
Also das mit Yoda ... haarscharf an nem Herzinfarkt meinerseits vorbei geschrammt. XD
Das hat irgendwie so gar nicht gepasst.

"Das Leben, so wie es war… es war okay… ja… manchmal."

Der Satz gefällt mir besonders gut, überhaupt ist dir der Anfang sehr gut gelungen. Doch dann wirst du leider zu spezifisch und verlässt deine surreale Sicht der Dinge. (zur Mitte/Ende hin)

Mir hätte es fast besser gefallen wenn das Ende keinen positiven sondern negativen Abschluss gefunden hätte, aber so ist es auch ok. ^^
Gesamt gesehen schön geschrieben, teilweise aber noch ausformulierbar.

Ansonsten, wir wissen ja alle wie gut du schreiben kannst. ^,^
 
@Ying&Yang
vielen dank für dein Feedback!
Okay Yoda hat da echt nicht so rein gepasst... aber da das ganze auch eher autobiografisch ist, passt es wieder zu meiner Person, aber eben nicht wirklich in den Text.
Das mit dem Surrealismus ist für mich schwierig aufrecht zu erhalten, bei Gedichten geht das, bei Geschichten wird es anstrengend. Aber ich habs mal ausprobiert mit einer neuen Geschichte.

lg wölfin
 
HI,

es ist so schön mal wieder etwas von dir zu lesen. Du hast ja wirklich lange nichts geschrieben.
Ich weis gar nicht was ich hier zu sagen soll.
Die Story ist so gefühlvoll. So unglaublich ehrlich.
Du hast es ja schon immer sehr gut verstanden Gefühle zu beschreiben. Aber das hier war große klasse. Auf ein hoch folgt leider ein tief. So ist es noch mal. Aber sie wird nicht aufgeben. Sie steht zu ihrem leben.
Das ist klasse.

Bye Laila
 
du hast meinen respekt. immer wenn mein ein tief/hoch hat scheinen deine geschichten wie zugeschnitten. du beschreibst deine eigenen erfahrungen sehr genau, lässt aber noch "platz" um sich selber in ihnen zu finden. danke.
 
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