Dark Lady
Queen Of Darkness
Entschuldigt bitte, dass ihr so lange auf das Ende warten musstet. Ich hoffe es gefällt euch.
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Kapitel 16: Morgengrauen
Auron hielt immer noch seinen Sohn in den Armen, als eine Stimme aus der Ferne seinen Namen rief. Er blickte auf. „Wer…?“
„Auron!“, wieder ertönte die Stimme. Es war keine melodische Stimme, es war mehr ein Schreien. Ein Hilfeschrei!
Auron weitete die Augen. „Jean?“ Wie aus einer Trance erwacht, sah er sich um und senkte dann seinen Blick auf seinen toten Sohn.
Er legte ihn nieder und erhob sich. Plötzlich stand das kleinere Abbild seines Sohnes neben ihm und sah ihn mit großen Augen an.
„Es tut mir Leid, dass ich dich nicht vor deinem Schicksal bewahren konnte, mein Sohn. Ich wünschte mir so sehr, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte, doch leider bist du nur eine Illusion, genau wie das alles hier.“ Die Umgebung verschwamm und Auron fühlte sich, als würde er fallen.
Wie aus einem Alptraum heraus erwacht, schlug er die Augen auf und fand sich in der Eingangshalle von Ilias Haus wieder. Dort focht Jean, am Boden liegend, mit Ilias kreischenden Gespielinnen, deren Waffen lange Krallen waren. Diese bohrten sie unablässig in sein Fleisch.
Auron erkannte nun die Wahrheit. Beide hatten also den Raum nie wirklich verlassen, sondern waren einfach nur in den Illusionen der beiden Vampirinnen gefangen gewesen und dies hatte einen bestimmten Zweck…
„Schluss mit den Spielchen!“, meinte Auron und bewegte sich auf die drei zu.
Er zog keine Waffe, sondern legte lediglich seine Handfläche auf den Hinterkopf der Schwarzhaarigen. Diese brach bewusstlos in sich zusammen. Dann ergriff er die Handgelenke der anderen, die wild um sich schlug.
„Wo ist euer Meister?“
Die blonde Vampirin versuchte ihn zu beißen, doch ohne Erfolg. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
„Sag es uns und ich verspreche dir eine faire Bestrafung durch den Rat der Ahnen.“, meinte Auron bestimmt.
Sie lachte erneut. „Ihr seid zu spät. Unser geliebter Meister ist längst auf dem Weg aus der Stadt.“
Auron ließ sie los und half Jean auf die Beine. „Das wollen wir doch mal sehen!“, meinte er.
Wieder lachte Janine. „Seht nach draußen. Der Morgen naht! Werdet ihr ihm folgen, wird das das Letzte sein, was ihr tut.“
Auron sah besorgt aus einem der Fenster. Ein heller Schimmer breitete sich am Horizont aus.
Rayden ritt im schnellen Galopp Ilias Haus entgegen. „Ich hoffe der alte Bücherwurm hat das alleine gepackt.“, sagte er zu sich selbst, als plötzlich aus einer Nebenstraße eine schwarze Kutsche geschossen kam. Der Kutscher peitschte die Pferde an und das Gefährt klapperte unruhig über die unebene Straße.
Der junge Vampir zog die Zügel seines Pferdes fest an und brachte es zum Stehen. Er erkannte diese Kutsche.
Schnell lenkte er das Tier in deren Richtung.
„Du wirst mir nicht entkommen, Bastard!“
Als er sich der Kutsche genähert hatte, versuchte er sich an ihr festzuhalten, was ihm aber nicht gelang. „So eine Verfolgungsjagd ist wirklich genau das was ich jetzt noch brauche.“, sagte er und dachte dabei an seine schmerzenden Glieder.
Behände stellte er sich auf den Rücken seines Pferdes und sprang mit einem mächtigen Satz auf das Dach des Gefährts, was allerdings vom Kutscher nicht überhört wurde.
Dieser richtete die, zuvor bei den Pferden verwendete, Peitsche gegen den ungebetenen Fahrgast. Rayden wich dem knallenden Schlag aus.
„Ivan, was ist das für ein Lärm?“, rief es fragend aus dem Inneren der Kutsche.
Ein weiterer Peitschenschlag folgte. Der Vampir wollte ausweichen, doch eine Erschütterung nahm ihm das Gleichgewicht. Er schrie vor Schmerz auf und hielt sich seinen linken Arm.
Ivan lachte dreckig und holte ein weiteres Mal aus, ohne nach vorn zu sehen. Die Straße machte eine Biegung und die Kutsche schrammte an einer Häusermauer entlang, wobei sie sich leicht neigte. Rayden erkannte seine Chance und stieß gegen den Mann. Dieser stolperte zurück und fiel rückwärts von seinem Bock. Rayden sah um die Kutsche herum, um sich zu vergewissern, dass er den lästigen Kerl losgeworden war und sah sich nun Aug in Aug mit Ilias, der aus dem Fenster sah. Einen Moment lang starrten sich beide an, doch dann riss Ilias die Tür auf und sprang heraus.
Rayden zögerte nicht lange und tat es ihm nach. Unbeholfen rollte er sich ab und sprintete dem anderen Vampir hinterher.
Die Jagd ging durch unzählige Straßen und Gassen und obwohl Rayden sehr geschwächt war, ließ er Ilias nicht entkommen.
Plötzlich spürte er ein unangenehmes Brennen auf der Haut und seine Füße wurden schwerer. Auch der Gejagte blieb auf einmal stehen.
Rayden sah zum Himmel. „Die Sonne!“
Langsam, aber stetig krochen die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont.
Ilias drehte sich zu seinem Verfolger um. Beide standen im Schatten eines Hauses. Zwischen ihnen befand sich ein Kellereingang, der Rettung versprach.
„Nun, da du dich nicht abschütteln lässt, du lästige Schmeißfliege.“, Ilias breitete die Arme aus. „Zeig mir was du kannst.“
Das Licht der Sonne wurde immer stärker und bildete eine tödliche Barriere um den Schatten des Hauses.
Rayden zog sein Schwert und stürmte auf Ilias zu, der keine Anstalten machte sich zu verteidigen. Er zielte mit der Spitze der Klinge auf das Herz des Kontrahenten, doch kurz bevor es sein Ziel erreichte, machte Ilias eine seitliche Drehung, ergriff Raydens Arm und brach ihn mit einer ruckartigen Bewegung. Der junge Vampir keuchte auf vor Schmerz und biss sich auf die Lippe um nicht zu schreien. Er taumelte gegen die Hauswand und bemerkte, dass ihm das Schwert entglitten war. Ein weiteres Mal…
Ilias lachte und hob es vom Straßenpflaster auf. „Das war alles? Ich dachte du wärest eine größere Bedrohung. Schon ärmlich, welche Gestalten die Ahnen schicken um ihre Grundsätze zu verteidigen.“
Rayden hielt sich den gebrochenen Arm. Er war zu ausgelaugt um die Verletzung schnell heilen zu lassen. Seine Haut brannte wie Feuer und sein Blick verschwamm. Verzweifelt sah er sich um. In seiner Nähe entdeckte er einen Baum, der bereits von den ersten Strahlen der Sonne beschienen wurde.
Dann schloss er die Augen und rannte abermals auf seinen Gegner zu.
Diesmal blieb Ilias nicht untätig und rammte Rayden sein eigenes Schwert in den Bauch. Doch anstatt stehen zu bleiben, drängt sich Rayden weiter gegen den anderen Vampir. Die Klinge durchbohrte ihn schließlich, doch er konnte seinen Gegner bis zu dem Baum zurückdrängen. „Was tust du, du Narr?“, schrie dieser, als das Licht der Sonne ihn berührte. Der braunhaarige Vampir zog sich die Klinge aus dem Körper und rammte sie in Ilias Schulter bis sie im Holz des Baumes haftete. Dann riss er sich los und stolperte in den Schatten zurück und blieb dort liegen. Die Blutspur, die er hinterließ verdampfte augenblicklich in der Sonne. Seine Haut brannte durch die kurze Berührung mit dem Licht und färbte sich tiefrot.
Ilias hingegen schmorte, während er sich das Schwert aus der Schulter zog und versuchte ebenfalls in den Schatten zurückzugelangen. Seine Haut verbrannte, wurde brüchig und fiel als Asche von ihm ab. Der Rest des Körpers tat es ihm nach, noch bevor er einen Schritt ins rettende Dunkel setzen konnte. Rayden jappste und hielt sich die blutende Wunde. Er hatte das Ende seiner Kräfte erreicht. Erschöpft blickte er zu Kellertreppe.
So war er schon einmal gestorben, doch diesmal würde kein Auron kommen und ihm vor dem Tod bewahren.
Die tödlichen Sonnenstrahlen rückten näher. „Verdammt!“, fluchte er.
Rayden drehte sich auf den Bauch und kroch der Kellertreppe entgegen. Er zog sich mit einem Arm voran und zog eine lange rote Spur hinter sich her. Kraftlos ließ er seinen Körper wie einen nassen Sack die Treppen hinunterfallen.
Dann wurde alles schwarz um ihn herum.
Epilog
10 Jahre später, weit weg von Paris…
Die Nacht brach herein und die Grillen zirpten in der milden Sommerluft. In einem kleinen Bauernhaus brannte bereits Licht. Wie aus dem Nichts trat eine schwarz gekleidete Gestalt aus dem Dunkel und näherte sich dem Haus. Langsam ließ sie, die in Lederhandschuhe gehüllten, Hände über den weißen Gartenzaun gleiten.
Aus dem Inneren des Hauses waren Stimmen zu hören.
Die Gestalt blieb vor dem Tor stehen. Dann lüftete sie den ebenfalls schwarzen Hut und lange braune Haare fielen über die Schultern des jungen Mannes. Längst hätte er sein jugendliches Antlitz verlieren müssen, doch nie würde auch nur eine Falte seine glatte Haut zieren, denn er war ein Vampir. Verdammt für die Ewigkeit. Ein Kind der Nacht.
Sein Blick wanderte zu einem Rosenbusch, gleich neben dem Tor. Er pflückte eine junge Blüte und roch an ihr, als sich plötzlich die Tür des Bauernhauses öffnete und ein kleines Mädchen mit roten lockigen Haaren ins Freie hüpfte.
„Christine, komm herein, Zeit fürs Bettchen.“, rief es von der Tür, wo die Mutter des Kindes erschien. Auch ihre Haare hatten eine rote Farbe, waren jedoch zu einem Dutt zusammengesteckt.
Ihre Augen sahen ins Dunkle der Nacht. Für einen Moment hatte sie sich beobachtet gefühlt. Dann fiel ihr Blick auf eine rote Rose am Gartenzaun. Sie ging hin und nahm sie in die Hand. Wieder wanderte ihr Blick ins Dunkle der Nacht.
„Mami, ist etwas?“, fragte die Kleine.
Die Frau schien aufgeschreckt. „Oh,… nein, es ist nichts.“
In der Tür des Hauses erschien ein Mann. „Kommt rein ihr zwei. Sonst kommt ein Monster und frisst euch noch.“, sagte dieser gespielt gruselig. Das Mädchen lachte und rannte ins Haus. Die Frau zögerte kurz, dann wandte sie sich ab und ging ebenfalls zurück.
Aus der Deckung eines Gebüschs heraus, beobachtete der schwarz gekleidete Mann das Geschehen. „Au revoir Marie, dein Traum hat sich erfüllt.“, dann verschwand er wieder in der Dunkelheit.
~Ende~
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Ich bedanke mich bei allen Lesern dafür, dass ihr so geduldig mit mir wart und mich immer mit hilfreichen und erbauenden Kommentaren unterstützt habt.
Ich hoffe ihr hattet Freude beim lesen dieser Geschichte.
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Kapitel 16: Morgengrauen
Auron hielt immer noch seinen Sohn in den Armen, als eine Stimme aus der Ferne seinen Namen rief. Er blickte auf. „Wer…?“
„Auron!“, wieder ertönte die Stimme. Es war keine melodische Stimme, es war mehr ein Schreien. Ein Hilfeschrei!
Auron weitete die Augen. „Jean?“ Wie aus einer Trance erwacht, sah er sich um und senkte dann seinen Blick auf seinen toten Sohn.
Er legte ihn nieder und erhob sich. Plötzlich stand das kleinere Abbild seines Sohnes neben ihm und sah ihn mit großen Augen an.
„Es tut mir Leid, dass ich dich nicht vor deinem Schicksal bewahren konnte, mein Sohn. Ich wünschte mir so sehr, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte, doch leider bist du nur eine Illusion, genau wie das alles hier.“ Die Umgebung verschwamm und Auron fühlte sich, als würde er fallen.
Wie aus einem Alptraum heraus erwacht, schlug er die Augen auf und fand sich in der Eingangshalle von Ilias Haus wieder. Dort focht Jean, am Boden liegend, mit Ilias kreischenden Gespielinnen, deren Waffen lange Krallen waren. Diese bohrten sie unablässig in sein Fleisch.
Auron erkannte nun die Wahrheit. Beide hatten also den Raum nie wirklich verlassen, sondern waren einfach nur in den Illusionen der beiden Vampirinnen gefangen gewesen und dies hatte einen bestimmten Zweck…
„Schluss mit den Spielchen!“, meinte Auron und bewegte sich auf die drei zu.
Er zog keine Waffe, sondern legte lediglich seine Handfläche auf den Hinterkopf der Schwarzhaarigen. Diese brach bewusstlos in sich zusammen. Dann ergriff er die Handgelenke der anderen, die wild um sich schlug.
„Wo ist euer Meister?“
Die blonde Vampirin versuchte ihn zu beißen, doch ohne Erfolg. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
„Sag es uns und ich verspreche dir eine faire Bestrafung durch den Rat der Ahnen.“, meinte Auron bestimmt.
Sie lachte erneut. „Ihr seid zu spät. Unser geliebter Meister ist längst auf dem Weg aus der Stadt.“
Auron ließ sie los und half Jean auf die Beine. „Das wollen wir doch mal sehen!“, meinte er.
Wieder lachte Janine. „Seht nach draußen. Der Morgen naht! Werdet ihr ihm folgen, wird das das Letzte sein, was ihr tut.“
Auron sah besorgt aus einem der Fenster. Ein heller Schimmer breitete sich am Horizont aus.
Rayden ritt im schnellen Galopp Ilias Haus entgegen. „Ich hoffe der alte Bücherwurm hat das alleine gepackt.“, sagte er zu sich selbst, als plötzlich aus einer Nebenstraße eine schwarze Kutsche geschossen kam. Der Kutscher peitschte die Pferde an und das Gefährt klapperte unruhig über die unebene Straße.
Der junge Vampir zog die Zügel seines Pferdes fest an und brachte es zum Stehen. Er erkannte diese Kutsche.
Schnell lenkte er das Tier in deren Richtung.
„Du wirst mir nicht entkommen, Bastard!“
Als er sich der Kutsche genähert hatte, versuchte er sich an ihr festzuhalten, was ihm aber nicht gelang. „So eine Verfolgungsjagd ist wirklich genau das was ich jetzt noch brauche.“, sagte er und dachte dabei an seine schmerzenden Glieder.
Behände stellte er sich auf den Rücken seines Pferdes und sprang mit einem mächtigen Satz auf das Dach des Gefährts, was allerdings vom Kutscher nicht überhört wurde.
Dieser richtete die, zuvor bei den Pferden verwendete, Peitsche gegen den ungebetenen Fahrgast. Rayden wich dem knallenden Schlag aus.
„Ivan, was ist das für ein Lärm?“, rief es fragend aus dem Inneren der Kutsche.
Ein weiterer Peitschenschlag folgte. Der Vampir wollte ausweichen, doch eine Erschütterung nahm ihm das Gleichgewicht. Er schrie vor Schmerz auf und hielt sich seinen linken Arm.
Ivan lachte dreckig und holte ein weiteres Mal aus, ohne nach vorn zu sehen. Die Straße machte eine Biegung und die Kutsche schrammte an einer Häusermauer entlang, wobei sie sich leicht neigte. Rayden erkannte seine Chance und stieß gegen den Mann. Dieser stolperte zurück und fiel rückwärts von seinem Bock. Rayden sah um die Kutsche herum, um sich zu vergewissern, dass er den lästigen Kerl losgeworden war und sah sich nun Aug in Aug mit Ilias, der aus dem Fenster sah. Einen Moment lang starrten sich beide an, doch dann riss Ilias die Tür auf und sprang heraus.
Rayden zögerte nicht lange und tat es ihm nach. Unbeholfen rollte er sich ab und sprintete dem anderen Vampir hinterher.
Die Jagd ging durch unzählige Straßen und Gassen und obwohl Rayden sehr geschwächt war, ließ er Ilias nicht entkommen.
Plötzlich spürte er ein unangenehmes Brennen auf der Haut und seine Füße wurden schwerer. Auch der Gejagte blieb auf einmal stehen.
Rayden sah zum Himmel. „Die Sonne!“
Langsam, aber stetig krochen die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont.
Ilias drehte sich zu seinem Verfolger um. Beide standen im Schatten eines Hauses. Zwischen ihnen befand sich ein Kellereingang, der Rettung versprach.
„Nun, da du dich nicht abschütteln lässt, du lästige Schmeißfliege.“, Ilias breitete die Arme aus. „Zeig mir was du kannst.“
Das Licht der Sonne wurde immer stärker und bildete eine tödliche Barriere um den Schatten des Hauses.
Rayden zog sein Schwert und stürmte auf Ilias zu, der keine Anstalten machte sich zu verteidigen. Er zielte mit der Spitze der Klinge auf das Herz des Kontrahenten, doch kurz bevor es sein Ziel erreichte, machte Ilias eine seitliche Drehung, ergriff Raydens Arm und brach ihn mit einer ruckartigen Bewegung. Der junge Vampir keuchte auf vor Schmerz und biss sich auf die Lippe um nicht zu schreien. Er taumelte gegen die Hauswand und bemerkte, dass ihm das Schwert entglitten war. Ein weiteres Mal…
Ilias lachte und hob es vom Straßenpflaster auf. „Das war alles? Ich dachte du wärest eine größere Bedrohung. Schon ärmlich, welche Gestalten die Ahnen schicken um ihre Grundsätze zu verteidigen.“
Rayden hielt sich den gebrochenen Arm. Er war zu ausgelaugt um die Verletzung schnell heilen zu lassen. Seine Haut brannte wie Feuer und sein Blick verschwamm. Verzweifelt sah er sich um. In seiner Nähe entdeckte er einen Baum, der bereits von den ersten Strahlen der Sonne beschienen wurde.
Dann schloss er die Augen und rannte abermals auf seinen Gegner zu.
Diesmal blieb Ilias nicht untätig und rammte Rayden sein eigenes Schwert in den Bauch. Doch anstatt stehen zu bleiben, drängt sich Rayden weiter gegen den anderen Vampir. Die Klinge durchbohrte ihn schließlich, doch er konnte seinen Gegner bis zu dem Baum zurückdrängen. „Was tust du, du Narr?“, schrie dieser, als das Licht der Sonne ihn berührte. Der braunhaarige Vampir zog sich die Klinge aus dem Körper und rammte sie in Ilias Schulter bis sie im Holz des Baumes haftete. Dann riss er sich los und stolperte in den Schatten zurück und blieb dort liegen. Die Blutspur, die er hinterließ verdampfte augenblicklich in der Sonne. Seine Haut brannte durch die kurze Berührung mit dem Licht und färbte sich tiefrot.
Ilias hingegen schmorte, während er sich das Schwert aus der Schulter zog und versuchte ebenfalls in den Schatten zurückzugelangen. Seine Haut verbrannte, wurde brüchig und fiel als Asche von ihm ab. Der Rest des Körpers tat es ihm nach, noch bevor er einen Schritt ins rettende Dunkel setzen konnte. Rayden jappste und hielt sich die blutende Wunde. Er hatte das Ende seiner Kräfte erreicht. Erschöpft blickte er zu Kellertreppe.
So war er schon einmal gestorben, doch diesmal würde kein Auron kommen und ihm vor dem Tod bewahren.
Die tödlichen Sonnenstrahlen rückten näher. „Verdammt!“, fluchte er.
Rayden drehte sich auf den Bauch und kroch der Kellertreppe entgegen. Er zog sich mit einem Arm voran und zog eine lange rote Spur hinter sich her. Kraftlos ließ er seinen Körper wie einen nassen Sack die Treppen hinunterfallen.
Dann wurde alles schwarz um ihn herum.
Epilog
10 Jahre später, weit weg von Paris…
Die Nacht brach herein und die Grillen zirpten in der milden Sommerluft. In einem kleinen Bauernhaus brannte bereits Licht. Wie aus dem Nichts trat eine schwarz gekleidete Gestalt aus dem Dunkel und näherte sich dem Haus. Langsam ließ sie, die in Lederhandschuhe gehüllten, Hände über den weißen Gartenzaun gleiten.
Aus dem Inneren des Hauses waren Stimmen zu hören.
Die Gestalt blieb vor dem Tor stehen. Dann lüftete sie den ebenfalls schwarzen Hut und lange braune Haare fielen über die Schultern des jungen Mannes. Längst hätte er sein jugendliches Antlitz verlieren müssen, doch nie würde auch nur eine Falte seine glatte Haut zieren, denn er war ein Vampir. Verdammt für die Ewigkeit. Ein Kind der Nacht.
Sein Blick wanderte zu einem Rosenbusch, gleich neben dem Tor. Er pflückte eine junge Blüte und roch an ihr, als sich plötzlich die Tür des Bauernhauses öffnete und ein kleines Mädchen mit roten lockigen Haaren ins Freie hüpfte.
„Christine, komm herein, Zeit fürs Bettchen.“, rief es von der Tür, wo die Mutter des Kindes erschien. Auch ihre Haare hatten eine rote Farbe, waren jedoch zu einem Dutt zusammengesteckt.
Ihre Augen sahen ins Dunkle der Nacht. Für einen Moment hatte sie sich beobachtet gefühlt. Dann fiel ihr Blick auf eine rote Rose am Gartenzaun. Sie ging hin und nahm sie in die Hand. Wieder wanderte ihr Blick ins Dunkle der Nacht.
„Mami, ist etwas?“, fragte die Kleine.
Die Frau schien aufgeschreckt. „Oh,… nein, es ist nichts.“
In der Tür des Hauses erschien ein Mann. „Kommt rein ihr zwei. Sonst kommt ein Monster und frisst euch noch.“, sagte dieser gespielt gruselig. Das Mädchen lachte und rannte ins Haus. Die Frau zögerte kurz, dann wandte sie sich ab und ging ebenfalls zurück.
Aus der Deckung eines Gebüschs heraus, beobachtete der schwarz gekleidete Mann das Geschehen. „Au revoir Marie, dein Traum hat sich erfüllt.“, dann verschwand er wieder in der Dunkelheit.
~Ende~
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Ich bedanke mich bei allen Lesern dafür, dass ihr so geduldig mit mir wart und mich immer mit hilfreichen und erbauenden Kommentaren unterstützt habt.
Ich hoffe ihr hattet Freude beim lesen dieser Geschichte.