Inuka - Gut oder Böse

Wen sollten sie denn sonst noch großartig mitnehmen? Sie waren eben nur zu zweit :)
Und wieso Lilly da nun mit ist, wird spätestens in diesem Kapitel klar... wobei es normal auch jetzt schon klar sein müsste.

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Kapitel 14

Lilly nahm den Schlüssel an sich, der an der Wand hing und steckte ihn ins Schloss. Da es schon etwas verrostet war, sprang es nicht gleich auf. Erst nachdem sie etwas daran rumwackelte öffnete sich die Tür. Sie trat zögernd ein, und näherte sich der Gefangenen. Es war eine junge Frau, vielleicht etwas älter als sie. Sie löste die Fesseln mit ihrem Messer. Dankend richtete sie sich auf. Sie verließen zusammen die dunkle und feuchte Zelle. Hier, im Licht der Fackeln konnte Lilly sie nun genauer betrachten. Ihr Gegenüber hatte langes, gelocktes Haar, grüne Augen und einen zierlichen Körperbau. Ihre Kleidung war für die Jahreszeit mehr als unpassend, da sie nur mit einem dunkelgrünen Rock und einem hellgrünen Shirt bekleidet war. „Weißt du wo es hier rausgeht? Ich habe mich wohl ziemlich verlaufen, und Inuka habe ich auch verloren. Hoffentlich geht es ihm gut...“ Ich weiß nicht wo der Ausgang ist, aber wir werden ihn schon finden!“
Zusammen verließen sie den Kerker und stiegen die Treppe empor. „Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt! Mein Name ist Keysi.“ „Mein Name ist Lilly. Wieso hat man dich hier unten gefangen gehalten?“ Keysi zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich habe absolut keine Erinnerungen. Einzig und allein meinen Namen weiß ich.“ „Hier wimmelt es nur so vor Dämonen. Ich wünschte Inuka wäre hier.“ „Wer ist dieser Inuka?“ fragte sie. „Ein Freund. Wir wollten Luzifon aufhalten, aber irgendwie lief da was schief.“ „Kopf hoch, wir finden ihn schon wieder,“ meinte Keysi aufmunternd. Ihre Schritte hallten durch den Gang. Das war das einzigste Geräusch das sie hörten. <„Ist das unheimlich. Wo wohl die Dämonen hin sind? Wieso hört man nichts? So eine alte Burg muss doch voller unheimlicher Geräusche stecken.“> Als sie nach einer Weile immer noch auf keinen stießen, verlor Lilly ihren neu gewonnenen Mut langsam wieder. „Die Burg ist bestimmt verflucht! Wahrscheinlich laufen wir im Kreis.“ Lilly lehnte sich gegen die Wand, nachdem sie das gesagt hatte. „Ich gehe nicht mehr weiter. Es hat doch ohnehin keinen Sinn.“ „Willst du etwa schon aufgeben?“ fragte Keysi, die ungewöhnlich ruhig blieb. „Ja! Ich hätte erst gar nicht hierher kommen sollen. Es ist ohnehin nicht meine Aufgabe Luzifon zu sagen was er zu tun, und was er zu lassen hat. Ich wollte mich nur für den Tod meiner Eltern rächen...“ „Ich gehe weiter. Nur weil du aufgibst, heißt das nicht, das ich das auch tue. War schön dich kennen gelernt zu haben. Nochmals Danke, das du mich befreit hast.“ Keysi ging tatsächlich weiter, und war schon bald aus Lilly´s Blickfeld verschwunden. „Schön, geh doch! Lasst mich ruhig alle alleine,“ brummte Lilly leise und blickte zur Decke, um die Tränen zurück zu halten. <„Skipo, was ist nur aus dir geworden? Du wolltest doch nie auf Luzifon hören! Ich dachte wir sind Freunde, doch du scheinst mich vollkommen vergessen zu haben.“>
„Na toll, ich bin im Kreis gelaufen.“ Lilly schaute überrascht auf. „Keysi? Wieso bist du schon wieder da?“ „Nicht deinetwegen! Ich habe mich verlaufen.“ „Weißt du was mir aufgefallen ist? Oben an der Decke sind an manchen Stellen komische Zeichen. Vielleicht sollten wir einem folgen.“ Keysi richtete ihren Blick zur Decke. „Du hast recht. An jeder Abzweigung befinden sich diese Zeichen. Welchem folgen wir?“ Lilly schaute eine Weile unschlüssig an die Decke. „Ich würde gerne dem komischen Halbkreis folgen.“ „Gut, dann lass uns gehen!“ antwortete Keysi und lief voraus.

Schon bald waren mehrere Geräusche zu hören. „Wir scheinen voran zu kommen.“ Lilly hingegen fand das weniger begeisternd. „Die Dämonen... sie haben den Befehl erhalten mich zu fangen,“ sagte sie leise. „Egal, lass uns weiter gehen!“ Lilly blieb ihr dicht auf den Fersen. Als sie abbogen, kamen die Ersten ihnen entgegen. „Da ist sie! Ruft die Anderen her!“ knurrte eines der Dämonen. Keysi lief unbeirrt auf die Dämonen zu. „Gleich kommt hier ein bisschen Action in das alte Gemäuer. Hast du eine Waffe bei dir?“ „Waffe? Ich habe nur mein Messer bei mir,“ meinte Lilly verwirrt. „Immerhin etwas. Stab streck dich!“ Den Stab, den sie wie ein Schwert mit sich herumtrug wurde größer. „So, dann lass uns mal loslegen! Bis zum Ausgang kann es nun ja nicht mehr weit sein!“ Sie stürmte auf die Dämonen zu und knockte sie in nur wenigen Sekunden aus. Erstaunt eilte Lilly ihr hinterher. <„Die muss mir der Himmel geschickt haben. Wo hat sie das nur gelernt? So ruhig und mutig wäre ich auch gerne.“> Die meiste Arbeit erledigte Keysi. Lilly musste nur aufpassen das von hinten keiner kam.
Als sie sich schon weit vorgekämpft hatten, tauchte er auf. Mit großen, zielstrebigen Schritten trat er von hinten auf sie zu. „Keysi... da, Luzifon!“ rief Lilly mit zitternder Stimme. „Mist, umzingelt. Nur weil du dir hier vor Angst in die Hose machst! Wir könnten schon lange draußen sein.“
„Keysi meine Liebe. Wo willst du denn hin? Die Welt da draußen ist grausam und ungerecht. Bei mir hast du es besser.“ „Tagelang eingesperrt zu sein kann nicht besser sein!“ meinte Lilly lautstark. „Schau dir doch diesen Wurm an. Die Welt da draußen ist voll solcher erbärmlichen Kreaturen.“ Keysi blickte Lilly nachdenklich an. „Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, wo ich hingehöre...“ Skipo drängte sich durch die Dämonenmasse. „Seht mein Gebieter! Eine weitere Person, die uns sehen kann.“ Eine schwarze Krähe flog auf Luzifon´s Schulter. Sie hatte wie eine gewöhnliche Krähe zwei Flügel, und die selbe Größe, doch diese besaß drei rote Augen. Nachdem die Krähe Luzifon etwas zukrächzte, blickte dieser drohend zu Skipo herunter. „Skipo! Weißt du wer dieses Mädchen ist?“ Skipo schüttelte langsam den Kopf. „Soll ich dir sagen, wer sie ist?“ „Ja Gebieter, sagen sie es mir!“ „Sie ist das Mädchen, das du vorgestern aus dem Weg räumen solltest!“ brüllte er wütend. Lilly riss entsetzt die Augen auf. Es war, als würde sie ein Blitz treffen. „Skipo? Du... du hast meine Eltern getötet?“ Ihre Stimme bebte. „So ist es! Dein kleiner Freund sollte dich aus dem Weg räumen, dafür hat er seine Freiheit zurück bekommen,“ erklärte Luzifon. Lilly sackte auf die Knie. „Das kann nicht wahr sein. Skipo... mein kleiner Skipo würde das nicht machen... nein!“ Sie kroch auf ihn zu. Skipo wich ein paar Schritte zurück. „Geh! Weiche von mir, oder ich greife an!“ Lilly packte ihn am Hals und schüttelte den sich wehrenden Katzenfux. „Wieso? Wieso hast du das nur getan? Ich dachte wir sind Freunde. Ich habe dir sogar versprochen, dir zurück zu deiner Familie zu helfen! Ich kann es einfach nicht glauben...“ Lilly ließ die Hände und den Kopf sinken. Das warme Blut lief ihr aus diversen Kratzer und Wunden. Plötzlich war es gespenstisch still. <„Ich bin gekommen um mich zu rächen. Jetzt muss ich erfahren das es Skipo war, der meine Mutter und meinen Vater tötete. Was soll ich tun? Ich kann doch Skipo nicht umbringen... oder doch?“>
Langsam richtete Lilly sich wieder auf, aber nur um sich laut schreiend auf Luzifon zu stürzen. „Nicht!“ rief Keysi, doch Lilly war nicht mehr zu bremsen. Das Messer bohrte sich tief in sein Unterleib. „Du wagst es meine Haut zu ruinieren?“ polterte er wütend und packte sie am Hals. Mit der anderen Hand zog er das Messer heraus und zerbrach es. „Keysi... hilf mir!“ flehte Lilly nach Luft ringend. Die Rothaarige ging in Angriffstellung. „Meine Liebe, du wirst ihr doch nicht wirklich helfen wollen?“ „Bitte Keysi!“ Flehend streckte sie ihre Hand nach ihr aus.
Inuka kam angerannt und erkannte sofort die ernste Lage. Seine Wurfmesser könnten Lilly verletzen, wenn Luzifon sie als Schutzschild benutzte. „Lass sie runter! Sofort!“ „Sieh an. Inuka ist auch da. Wie ist es eigentlich, immer mit ansehen zu müssen, wie diese Menschen sterben?“ Ein Feuerball, der aus dem Nichts erschienen war, sauste auf Luzifon zu. Inuka regierte schnell und sprang in den Kreis zu Keysi. „Du hilfst mir jetzt! Attacke!“ Zusammen stürmten sie auf Luzifon zu. Dieser ließ Lilly fallen, doch Inuka fing sie auf und sprang ein Stück von ihm weg. „Lilly, alles in Ordnung? Mach die Augen auf!“ Er schüttelte den reglosen Körper. Er legte zwei Finger an ihren Hals. Erleichtert atmete er auf, als er ihren Puls fühlte. „Diesmal bin ich nicht zu spät! Ich werde sie nicht einfach so sterben lassen!“ raunte Inuka säuerlich in Luzifon´s Richtung. Er holte tief Luft und näherte sie ihren Lippen... als sie plötzlich die Augen aufschlug und zu husten begann. „Inuka... tut mir leid.“ Die Worte gingen in ihrem Husten unter. „Nein, mir tut es leid. Ich hätte dich nicht mit hierher nehmen dürfen. Ich hätte es besser wissen müssen!“ „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte einfach nicht weglaufen dürfen.“ Inuka half ihr auf die Beine.
„Keysi, wieso hast du ihnen geholfen?“ raunte Luzifon böse. „Er hat es mir befohlen... außerdem tat sie mir leid.“ „Verzieht euch. Wenn unser Meister sauer ist, kennt er kein erbarmen,“ wisperte Skipo zu seiner Truppe. Die Dämonenschar trollte sich langsam davon, nur Skipo blieb zurück. „Die Erde ist nicht der richtige Platz für dich. Geh, und nimm deine Truppe mit. Gehe dorthin, wo du hergekommen bist!“ rief Inuka zu Luzifon. „Inuka, das ist lachhaft! Glaubst du wirklich, das ich mir von dir etwas sagen lasse? Mir gefällt es hier. Selbst wenn ich zurück wollte, kann ich es nicht!“ „Und warum nicht?“ knurrte Inuka. „Der Schlüssel ist verschwunden. Das Tor zur Dämonenwelt ist geschlossen.“ „Wie kann man diesen Schlüssel verlieren? Wahrscheinlich hat ihn einer deiner Gehilfen.“ Keysi lief zu Lilly. „Tut mir leid, das ich nicht ehr geholfen habe, aber ich weiß nicht zu wem ich gehöre. Vielleicht bin ich gefährlich und weiß es nur noch nicht.“ „Es kommt nicht darauf an zu wem man gehört, sondern zu wem man will. Entweder du hilfst die Erde zu zerstören, oder du hilfst sie zu retten.“ „Retten? Ohne Schlüssel könnt ihr sie nur retten, wenn ihr alle Dämonen tötet! Egal ob sie nun gut oder bösartig sind!“ lachte Luzifon. „Wir werden den Schlüssel schon finden! Verlass dich drauf!“

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1. Wieso erzähllt Lilly Keysi von Inuka so sorgenvoll? Mir kam vor, Lilly mag INuka nicht sonderlich.
2.Schreib weiter! Mir hat der Teil echt gut gefallen!!

Frohes Neues Jahr!
Yahya-san
 
Tjooo... was soll ich da noch sagen, außer, dass deine Geschichte großartig ist?
Bitte schreib weiter!
 
@Yasha: Mhmmm... sie hatte eben alleine Angst ^^ Also ich hab auch lieber jemanden in der Nähe den ich net so gut leiden kann, als alleine irgendwo rumzuirren sweatdrop
@Ferry: Danke :) Ich mach dann auch gleich mal weiter ^^

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Kapitel 15

„Inuka lass uns gehen. Ich denke wir sind hier vorerst fertig,“ meinte Lilly. „Keysi komm mit. Wir lassen diese armseligen Wesen laufen,“ raunzte Luzifon. Sie schaute von Luzifon zu Lilly und Inuka. Dann rannte sie einfach davon. „Dummes Weib. Sie ist eben kein bisschen besser als ihr!“ knurrte Luzifon und trollte sich davon. Zurück blieben Lilly, Inuka und Skipo, der aus seinem Versteck, hinter einer alten Vase, kroch. „Jag ihn weg! Ich will ihn nicht sehen! Er hat meine Eltern getötet und Shingo und mich beinahe auch!“ klagte Lilly. „Du hast gehört was sie gesagt hat. Verschwinde!“ raunzte Inuka. „Ich... aber...“ „Hau ab!“ schrie Lilly mit Tränen in den Augen. Skipo rannte davon. Lilly fiel schluchzend in Inuka´s Arme. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf. „Ey Heulboje, lass das. Du weichst ja meine Jacke ein!“ Doch so böse wie er es herüber bringen wollte hatte er es nicht geschafft. Er war froh, das Lilly wohlauf war.
Sie wischte sich die Tränen weg und schaute Inuka in die Augen. „Ich werde den Schlüssel finden!“ „Ja vielleicht. Lass uns nun gehen. Ich bin müde.“ Ohne Schwierigkeiten fanden sie den Weg ins Freie. „Das Wetter wird immer schlimmer. Wenn es doch endlich wärmer werden würde,“ stöhnte Lilly. Es schneite noch immer. Der Wind war stärker geworden, die Temperatur niedriger. „Wir müssen den Schlüssel finden. Ohne ihn sind wir aufgeschmissen. Ich will und darf keine Dämonen töten. Würde ich es dennoch tun kann Luzifon mich töten!“
Sie fuhren langsam den Berg hinunter. „Was wohl aus Keysi wird?“ fragte Lilly nachdenklich. „Wir werden sie bestimmt wieder sehen. Mach dir um sie keine Sorgen.“ „Alle sagen ständig das ich mir keine Sorgen machen soll. Ich mache mit trotzdem welche!“ „Mach doch was du willst!“ stöhnte er etwas genervt. „Schau! Morgen wird wieder Vollmond sein.“ „Ja und?“ entgegnete Inuka. „Nichts und. Ich finde den Vollmond nur schön. Er strahlt immer etwas mysteriöses in dieser Zeit aus.“ „Wer wird denn hier melankonisch werden?“ schmunzelte er. „Lass mich doch. Mir ist es egal, was du über mich denkst,“ meinte Lilly trotzig. „Zwei Schritte vor, drei Schritte zurück. Du bist echt ein schwieriger Fall.“ „Was meinst du damit?“ fragte sie leicht verwirrt. „Vorhin dachte ich das du mich endlich magst, doch jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.“ Lilly winkte lächelnd ab. „Du glaubst doch nicht wirklich das ich für dich Großkotz, wie du einer bist, was empfinden könnte?“ „Na ja... ich dachte halt...“ Lilly lachte. „Nur weil du mich in einer schlechten Verfassung erlebt hast? Sorry, soll nicht wieder vorkommen.“ „Ich hätte dich bei Luzifon lassen sollen,“ schnaubte Inuka. „Tu dir keinen Zwang an. Du kannst ja umdrehen!“ neckte sie ihn. „Hättest du mir das vor zwei Stunden gesagt, hätte ich es vielleicht gemacht!“ drohte Inuka. „Ja klar. Würde das dein Ehrenindex, als Retter der Menschheit denn überhaupt zulassen?“ Schnaubend fuhr er weiter. „Du kannst einem echt Leid tun. Du kannst nicht einmal Dämonen töten. Ohne mich wärst du aufgeschmissen. Auf die schnelle wirst du nämlich keinen finden, der meine Visionen bekommt! Das heißt, wenn einer den Schlüssel finden kann, dann bin ich das! Du brauchst mich, und nicht andersrum. Eigentlich erbärmlich. Als starker Möchtegern- Held auf ein dummes, heulendes Mädchen angewiesen zu sein.“ Inuka hielt an. „Raus! Sofort!“ Lilly schaute ihn verdutzt an. „Was regst du dich so auf? Das ist nun mal die Wahrheit.“ „Steig endlich aus!“ knurrte er. „Bitte. Wie du willst.“ Lilly schnallte sich ab und stieg aus. Inuka trat aufs Gaspedal und fuhr reifequietschend davon. Lilly hatte dafür den Schnee von den Reifen an sich kleben. „Du brauchst wirklich eine Mütze voll Schlaf. So schlecht gelaunt kenne ich ihn gar nicht.“
Lilly lief das letzte Stück zu Fuß. Inuka hatte sie kurz vor der Stadt ausgesetzt. Der Schnee knirschte bei jedem Schritt. Zumindest hatte es aufgehört zu schneien. Lilly vergrub die Hände tief in der Manteltasche und stiefelte mit eingezogenem Kopf in die Stadt hinein. Ihr machte es nicht viel aus. Das einzige was sie störte, war die Kälte, die sie jedoch bald kaum mehr spürte, da sie mit den Gedanken abschweifte.

„Los, lass uns schwimmen!“ Shingo rannte mit einem Schwimmreifen um den Bauch in den Baggersee. „Bleib am Rand!“ rief Frau Kisugi. „Ich passe auf ihn auf!“ Lilly rannte ihm hinterher. Es war einer der wenigen Tage, den sie alle zusammen am Baggersee verbrachten. Das Wetter war perfekt. Die Sonne strahlte vom Himmel, ein leichter, kühler Wind wehte durch die Baumwipfel und das Wasser war sauber und klar. Ausgelassen tobte Lilly mit ihrem 5 jährigen Bruder am Seeufer herum und bauten Sandburgen. Jeder aus der Familie genoss diesen Tag. Kein Stress, keine Sorgen, einfach abschalten und sich wohlfühlen. Der Tag hätte so schön Enden können, wie er angefangen hat.
Die Eltern packten gerade den Picknickkorb und die Decke zusammen und brachten die Sachen zum Auto. Lilly zog sich in der Umkleidekabine um und Shingo saß brav am Platz und aß Melone. Als die Eltern zurück kamen war er jedoch spurlos verschwunden. Zunächst machten sie sich keine Sorgen, doch als Lilly aus der Umkleidekabine kam und ebenfalls nicht wusste, wo er war, riefen sie laut nach ihm. Sie suchten den ganzen Platz ab. Toiletten, Duschen, Umkleidkabinen, den Kiosk... doch nirgends war er zu finden.
Plötzlich kreischte jemand laut am Seeufer. „Rettet das Kind! Rettet doch jemand das Kind!“ Lilly rannte ins Wasser, schleuderte die Schuhe von den Füßen und tauchte unter. Am Rand bildete sich ein Menschenauflauf. Keiner kam auf die Idee Lilly zu helfen. Wenige Sekunden später tauchte Lilly wieder auf. Ihren Arm um den kleinen Bruder geschlungen, der sich nicht mehr bewegte. Sie trug ihn heraus und legte ihn auf die Wiese. Die Menschenmasse war unruhig geworden. Alle starrten auf ihren kleinen Bruder. Ihr Vater leistete erste Hilfe. Die Mutter saß bangend neben ihm und hob Shingo´s Hand. Plötzlich hustete er und spuckte Wasser aus. Dann öffnete er die Augen. „Mama, Papa, ich habe einen Fisch gesehen... und eine Meerjungfrau hat mich gerettet.“ Er war richtig begeistert. Er verstand gar nicht wieso seine Mutter zu schimpfen und zu weinen begann. Lilly hätte vor Glück ebenfalls fast geweint, doch sie hielt die Tränen zurück. Sie nahm ihren Bruder auf den Arm und drückte ihn ganz fest an sich. „Mach so etwas nie wieder!“ „Du bist ja ganz nass. Warst du mit Kleidung schwimmen?“ Lilly lächelte. „Könnte man so sagen. Ich musste meinen kleinen Bruder vor dem ertrinken retten.“ Shingo riss erstaunt die Augen auf. „Bist du die Meerjungfrau, die ich gesehen habe?“ Lilly lachte mit Tränen in den Augenwinkeln. „Ja, ich war das.“ Die Eltern legten ihr einen Arm um die Schulter und begleiteten sie glücklich und erleichtert zum Auto. Sie dankten Lilly mehrmals. Am nächsten Tag hatte sie sogar eine Maus bekommen, die ihre Eltern zuvor nicht erlaubt hatten. „Shingo hat seinen Schutzengel in seiner Familie. Er braucht keinen anderen.“

Mit einem lächeln schloss Lilly die Autotüre auf. Sie mochte ihren Bruder schon immer, aber dieser Tag hatte das Band zwischen ihnen noch enger geknöpft. Sie schloss die Tür, ließ den Motor an und fuhr langsam zu Kenny. Vielleicht hatte ihre Mutter mit dieser Behauptung recht, aber wer weiß ob er ohne Inuka noch leben würde. Klar, sie wäre zurück ins brennende Haus, wenn Inuka sie nicht zurückgehalten hätte, aber ob sie ihn auch so schnell gefunden hatte? Sie würde jedenfalls alles für ihren kleinen Bruder tun, wenn es sein musste, ging sie für ihn auch durch die Hölle.

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Zuletzt bearbeitet:
Wieder ein wunderschöner Teil, schnüff.
EIn kleiner Fehler: Meerjungfrei-->Meerjungfrau

Schreib schnell weita.
 
@Ferry: Wie abgeschult? Meinste wegen Inuka, den Dämonen usw? ^^
Sagen wir so... ich kenn von Inuyasha net viel, da ich die Serie fast nie sehen konnte. Das einzige was ich da bissel abgekupfert habe was Shippo... wobei mein Skipo halt wie ein "Tier" aussieht... und auch sprechen kann... *lol* Den Name Inuka hab ich mehr bei X 1999 geklaut... dort hiess der Hund Inuki da hab ich nur den letzten Buchstaben umgeändert und ein neuer Name war entstanden ;)
@Yasha: Ops danke, den Fehler hab ich gar net gemerkt. Word hat das auch net gemerkt ^^"""

Nächster Teil kommt... hmm... ich denke mal Anfang dieser Woche!

Bis denne

Eure Mystik Angel
 
Mystik Angel schrieb:
@Ferry: Wie abgeschult? Meinste wegen Inuka, den Dämonen usw? ^^
Sagen wir so... ich kenn von Inuyasha net viel, da ich die Serie fast nie sehen konnte. Das einzige was ich da bissel abgekupfert habe was Shippo... wobei mein Skipo halt wie ein "Tier" aussieht... und auch sprechen kann... *lol* Den Name Inuka hab ich mehr bei X 1999 geklaut... dort hiess der Hund Inuki da hab ich nur den letzten Buchstaben umgeändert und ein neuer Name war entstanden ;)
@Yasha: Ops danke, den Fehler hab ich gar net gemerkt. Word hat das auch net gemerkt ^^"""

Nächster Teil kommt... hmm... ich denke mal Anfang dieser Woche!

Bis denne

Eure Mystik Angel
Achso^^
Wär' ja auch nicht schlimm gewesen...^^
 
Oh man ich komme einfach zu nichts mehr x.x
Wollte das nächste Kapitel ja schon längst gepostet haben.
Tut mir leid, das ihr so lange warten musstet, aber ich bin ja auch nur ein Mensch :)

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16. Kapitel

Kenny hatte auf sie gewartet, und öffnete ihr müde die Tür. „Hallo. Da bist du ja endlich. Was musstest du denn so wichtiges tun?“ „Das kann ich dir nicht sagen. Du würdest es ohnehin nicht verstehen.“ Lilly hängte ihren Mantel auf und lief ins Wohnzimmer um sich zu setzen. „Was kann ich dir anbieten? Kaffee, Tee?“ „Eine Tasse warme Milch wäre nett.“ Kenny lief in die Küche, um ihr diese zu holen. „Wie geht es deinem Bruder?“ „Soweit ganz gut. Deine Mutter ist super nett. Sie wird sich schon gut um ihn kümmern,“ antwortete Lilly und nahm sich einen Schluck. Lilly lächelte innerlich. Der schläfrige Blick fand sie irgendwie niedlich. Er war extra ihretwegen aufgeblieben.
„Wo willst du nun schlafen? Auf dem Sofa oder in meinem Bett,“ fragte er. „Ich mache es mir auf dem Sofa gemütlich. Dich aus deinem Bett zu verjagen wäre nicht nett.“ Ja, aber...“ „Nein wirklich. Das Sofa sieht sehr bequem aus. Gib mir eine Decke und ein Kissen und ich bin glücklich!“ Kenny seufzte. „Na gut, wenn du meinst.“ Er holte ihr die Sachen und verschwand in seinem Schlafzimmer.
Nachdem Lilly ihre Milch ausgetrunken hatte, lief sie ins Bad, um sich umzuziehen. Als sie ihren Hals im Spiegel sah erschrak sie. Die Würgestellen waren deutlich zu sehen. <„Wir brauchen unbedingt diesen Schlüssel, sonst müssen noch mehr leiden. Luzifon ist gefährlich!“> Sie schlüpfte in ihren Schlafanzug und verließ das Bad. Sie schaltete das Licht aus und kuschelte sich in die Decke. Obwohl sie müde war, konnte sie nicht schlafen. Sie musste an Kenny denken, und auch ein wenig über Inuka. Irgendwann, früh am Morgen, schlief sie dann vor Erschöpfung ein.

„Lilly? Bist du schon wach?“ drang Kenny´s Stimme zu ihr. Müde und mit halb geöffneten Augen richtete sie sich auf. „Oh sorry. Tut mir leid, wenn ich dich nun geweckt habe.“ Müde streckte sie sich. „Lil? Was hast du denn da gemacht?“ Kenny begutachtete ihre verkratzten Arme. „Nix schlimmes. Ein Tier... es war ein Tier.“ Schnell sprang sie auf und verschwand im Badezimmer, damit Kenny nicht auch noch auf die Würgestellen aufmerksam wurde. Dafür hatte sie nämlich auf die schnelle keine Erklärung.
Mit einem Rollkragenpulli in schwarz und einer dunkelblauen Jeans kam sie wieder heraus. „Musst du nicht langsam los?“ fragte Lilly ihren Cousin und setzte sich an den Tisch. „Ich habe mir frei genommen.“ „Wieso das denn?“ fragte sie überrascht. „Deinetwegen. Ich mache mir Sorgen um dich.“ „Das musst du nicht. Mir geht es gut.“ „Das glaube ich kaum.“ Er legte ein kleines Plastiktütchen mit Pillen auf den Tisch. „Kannst du mir das erklären?“ Lilly schwieg eisern. „Die lagen heute früh im Bad, neben deiner Hose! Was sind das für Pillen?“ „Vitamine,“ antwortete sie. „Das ist nicht wahr. Das weißt du genauso gut wie ich!“ fuhr er sie an. Lilly schluckte. „Du machst dich mit diesen scheiß Dingern kaputt.“ Lilly erhob sich von ihrem Platz und blickte ihn mit ernster Mine ins Gesicht. „Es ist mein Leben! Misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen!“ Kenny lief an ihr vorbei, ins Badezimmer. Lilly eilte hinterher. „Was hast du vor? Gib sie mir gefälligst zurück!“ „Keine Chance. Ich sehe nicht zu, wie du dich damit langsam zerstörst.“ Er kippte das ganze Päckchen in die Toilette und spülte die Pillen hinunter. Lilly stürmte hinaus, griff nach ihrem Mantel, und wollte zur Wohnungstür hinaus, doch sie war verschlossen. „Was soll der Mist? Mach die Tür auf!“ Vorwurfsvoll schaute er sie an. „Lil, beruhige dich erst einmal.“ „Beruhigen? Ich bin die Ruhe selbst! Jetzt schließ endlich diese verdammte Tür auf!“ schrie sie schon fast.
Kenny dachte gar nicht daran sie gehen zu lassen. „Ich meine es doch nur gut. Denk an deinen Bruder.“ „Shingo hat damit gar nichts zu tun.“ „Meinst du er wäre erfreut, wenn er erfährt, das seine Schwester, zu der er immer aufblickte, Drogen nimmt?“ „Du weißt nicht wie es ist beide Elternteile zu verlieren! Ich brauche die Pillen um nicht dauernd an sie denken zu müssen!“ Sie hatte die Gedanken ausgesprochen, ohne es zu wollen. Langsam ließ sie die Hand vom Türgriff gleiten und senkte den Kopf. „Mensch Lilly. Ich helfe dich. Du musst mir nur sagen wie,“ meinte er betroffen. „Lass mich einfach in Ruhe,“ antwortete sie leise und schloss sie in seinem Schlafzimmer ein.
<„Wie konnte ich nur so doof sein. Ich hätte sie nicht in meine Hose stecken dürfen.“> Lilly sah nicht ein, das diese Pillen nicht gut für sie waren. Sie war fest davon überzeugt, das sie ohne sie nicht mehr auskam. Sie lief ans Fenster und blickte hinaus. Kenny´s Wohnung lag im dritten Stock. <„Hier komme ich nicht raus. Das ist viel zu hoch.“> Sie überlegte fieberhaft wie sie aus der Wohnung kam. Das Kenny sie nicht gehen ließ, wusste sie.

Eine Stunde später hörte sie eine Tür ins Schloss fallen. <„Das war doch eben die Haustür.“> Sie lauschte noch einen Moment an der Tür, doch es blieb still. Langsam schloss sie die Tür auf. „Kenny? Bist du da?“ Es blieb still in der Wohnung. Sie verließ das Schlafzimmer und lief zur Wohnungstür. „Er hat mich doch tatsächlich in seiner Wohnung eingesperrt. Spinnt der denn? Das ist Freiheitsberaubung!“ Sie öffnete die Balkontür und ging hinaus. Eiskalte Luft drängt sich in die Wohnung und ließ sie frösteln. „Inuka? Inuka! Bist du hier irgendwo?“ Er schien nicht zu kommen. Lilly seufzte. „So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt. So nicht!“ Als sie zurück in die Wohnung wollte stand er plötzlich auf dem Balkongelände. „Inuka! Schön das du gekommen bist.“ Er lief an ihr vorbei und setzte sich ins Wohnzimmer. Lilly schloss die Tür und gesellte sich zu ihm. „Was ist? Weißt du bereits wo der Schlüssel ist?“ „Nein, leider nicht,“ bedauerte Lilly. „Was willst du dann von mir?“ fragte er pampig. „Du musst mir helfen. Man hat mich hier eingesperrt.“ „Das ist deine Sache.“ „Bist du mir immer noch sauer? Ich habe das letzte Nacht nicht so gemeint. Es tut mir leid!“ Inuka zog die Augenbraue leicht in die Höhe. „Das soll ich dir nun glauben?“ „Tue es, oder lass es bleiben.“ „Kann es sein, das du etwas von mir möchtest?“ fragte Inuka wissend. „Na ja, ja. Du musst mir hier raushelfen!“ Inuka grinste leicht. „War mir klar. Kein Wunder das du heute so nett zu mir bist.“ „Und? Hilfst du mir?“ fragte sie bittend. „Nö. Klär das mit dem, der dich hier eingesperrt hat. Derjenige wird schon einen Grund gehabt haben!“ „Er ist ein Psychopath!“ Inuka lachte. „Deine Lügen sind nicht sehr glaubwürdig, für meine feine Ohren. Das solltest du noch etwas üben. Ich bin schließlich nicht ganz so dumm wie dein kleiner Bruder.“ Lilly formte ihre Hand zu einer Faust. „Kannst du mir wenigstens etwas aus meinem Auto holen? Bitte!“ „Weiß nicht. Vielleicht, vielleicht auch nicht.“ „Inuka!“ knurrte Lilly. Langsam verlor sie die Geduld. „Was bekomme ich dafür?“ fragte Inuka fies grinsend. „Was willst du?“ fragte Lilly und stöhnte genervt. „Ich glaube nicht das du davon begeistert wärst...“ „Nun sag schon! Du kriegst was du willst, solang du mir dann holst was ich will.“ „Wirklich alles?“ fragte Inuka und grinste noch breiter. Lilly stand auf und baute sich vor ihm auf. „Wenn du mich nur nerven willst, kannst du dich auch wieder verpissen!“
„Gib mir deinen Autoschlüssel,“ antwortete er schmunzelnd. Er wusste das Lilly ihn früher oder später wieder anschreien würde. Sie konnte nun mal nicht freundlich zu ihm sein. Lilly lief zu ihrem Mantel und holte den Schlüssel heraus. „Hier! Du musst nur meinen Rucksack vom Rücksitz holen.“ „Wenn es weiter nichts ist.“ Er lief hinaus auf den Balkon und sprang hinunter. Langsam glitt er zu Boden. Lilly staunte nicht schlecht. <„Wow, er hat echt was auf dem Kasten. Was er wohl sonst noch alles kann?“>
Kurze Zeit später kam er wieder hinausgehüpft. <„Aha. Fliegen kann er schon mal nicht. Dafür aber weit hüpfen.“> Inuka hüpfte von Balkon zu Balkon und stand mit dem Rucksack dann wieder neben ihr. „So bitteschön. Rucksack und Autoschlüssel.“ Er übergab ihr beides. „Geh jetzt lieber, bevor er merkt das ich Besuch hatte.“ Lilly wollte gerade zurück in die Wohnung, als er sie zurückzog. „Stopp. Du hast wohl was vergessen!“ „Ach echt? Was denn?“ fragte Lilly verwirrt. „Na meine Belohnung,“ meinte er grinsend. Er zog sie an sich heran und küsste sie. Lilly schupste in erschrocken weg, wodurch er vom Gelände fiel. „Inuka!“ rief sie entsetzt und blickte hinunter. Er hing mit der Hand am Gelände und zwinkerte ihr hinauf. „Dann mal schönen Tag noch. Man sieht sich!“ Er ließ sich los, und glitt langsam zu Boden. „Du Vollidiot! Was bildest du dir eigentlich ein! Mach das nie wieder!“ Inuka zog ungestört von dannen und ließ sie in aller Ruhe weitertoben.
Da es ihr irgendwann zu kalt wurde ging sie wieder hinein. Aus ihrem Rucksack wühlte sie eine Streichholzschachtel und öffnete diese. „Na ja. Sechs Stück habe ich noch. Das reicht für die nächsten zwei bis drei Tage.“ Sie nahm eine der kleinen Pillen heraus und schluckte sie. Einige Minuten später fühlte sie sich deutlich lockerer und entspannter. Sie verstaute die Schachtel gut in einem Geheimfach ihres Rucksacks und schaltete den Fernseher an.

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Cool! Wurde aber auch mal wieder Zeit, dass du postetst...
Was passiert wohl, wenn Inuka merkt, dass Sie Drogen nimmt? Ich wills wissen, also poste bitte weiter. Deine Geschichte wird auch langsam zu ner Art Droge...^^
 
Mhmmm... ich wollte ja dieses Wochenende schon das nächste Kapitel posten... aber wenn keine Kommis kommen kann ich mir das auch sparen :(
 
Nun gut... es scheint ja doch noch jemand zu lesen ^_^""
Wenn es ein paar Kommis mehr wären, würde ich wohl viel lieber posten... aber nun gut, man kann nicht alles haben. Wahrscheinlich ist das ganze einfach nicht gut genug. Als OT - FF hat man es eh schwerer als mit DB - FF, damit muss ich mich abfinden :)

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18. Kapitel
Kenny stand langsam auf und lief zu Lilly. „Ist bei dir alles okay? Wie konntest du nur so leichtsinnig sein? Er hätte dich töten können!“ Lilly sackte langsam auf die Knie. „Hat er aber nicht. Was hätte ich außerdem tun sollen? Dumm rumstehen und zuschauen wie er...“ „Schon gut, ich wollte dir keine Vorwürfe machen,“ meinte Kenny mit ruhiger Stimme. Er lief ein paar Meter weiter, in die Richtung, aus der die Hilfeschreie gekommen sind. „Oh scheiße!“ Lilly erhob sich langsam wieder, klopfte sich den Schnee ab und lief mit weichen Knien zu Kenny. „Geh zurück! Es ist besser, wenn du das nicht siehst.“ Lilly schluckte. „Wieso? Ist er tot?“ „Mausetot. Wir können nichts mehr vor ihn tun,“ meinte er bedauernd. <„Ich darf jetzt nicht die Nerven verlieren. Kenny geht es gut, das ist alles was zählt!“> Sie schloss kurz die Augen um zur Ruhe zu kommen. „Lass uns gehen. Ich will hier nicht länger bleiben,“ meinte ihr Cousin und legte einen Arm um ihre Schulter. Die ausgelassene Laune war weg. Es hätte so schön enden können. Sie waren so guter Laune gewesen, als sie die Diskothek verlassen hatten, doch es sollte nicht sein.
Kenny rief die Polizei an und meldete den Toten. Als er wieder auflegte, setzte er sich zu Lilly aufs Sofa. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, als du dich dieser Bestie entgegenstelltest?“ „Ich würde mein eigenes Leben geben, um diejenigen zu schützen, die mir am Herzen liegen,“ antwortete sie. Sie verband ihm den Arm, der vier tiefe Kratzer aufwies. „Zum Glück ist dir nicht mehr passiert. Wenn dir etwas geschehen wäre...“
Es klingelte an der Haustür. Lilly stand auf und öffnete sie. Überrascht und zugleich verwirrt schaute sie auf Keysi. „Was machst du denn hier? Woher weißt du wo ich wohne?“ „Luzifon´s Späher haben es mir gesagt.“ „Was willst du von mir? Hat dich Luzifon geschickt?“ fragte sie skeptisch. „Na ja... ich glaube, ich sollte dich warnen.“
„Lilly? Mit wem redest du?“ fragte Kenny und kam zu ihr an die Wohnungstür. „Das ist Keysi. Ich habe sie vor kurzem kennen gelernt,“ meinte diese. „Ähm... Lilly? Da ist niemand.“ „Klar doch! Sie steht doch direkt vor uns! Keysi, vor wem willst du mich warnen?“ „Manchmal, wenn man eifersüchtig ist, tut man Dinge, die man normal nicht tut...“ Kenny schloss die Tür. „Ich glaube du solltest dich etwas hinlegen.“ Lilly drängte sich an ihm vorbei und öffnete die Tür wieder. „Aber... sie ist weg.“ „Da war niemand! Das hast du dir eingebildet.“ <„Ist Keysi etwa auch ein Dämon? Wieso konnte er sie nicht sehen? Sie war doch da, oder nicht?“> „Ich verstehe das nicht,“ seufzte sie. „Lass uns schlafen gehen. Morgen früh sieht die Welt gleich besser aus.“ Kenny lief ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen, auch Lilly zog sich um. <„Es tun sich ständig neue Rätsel auf. Statt welche zu lösen werden es mehr und mehr. Ich will mein altes Leben zurück!“> Sie legte sich hin und verschränkte beide Arme im Nacken.
„Willst du heute wieder auf dem Sofa schlafen? Mein Bett ist groß genug für uns beide,“ ertönte seine Stimme aus dem Nebenraum. „Kenny,“ begann Lilly nachdenklich, „ liebst du Maya wirklich?“ Er kam aus dem Schlafzimmer. „Wieso fragst du? Ja, ich mag Maya unheimlich gerne.“ „Meinst du sie ist die Richtige für dich?“ „Ich weiß es nicht. Das kann man nie vorhersagen,“ meinte er. „Stimmt, man muss es probieren und selbst die Wahrheit herausfinden.“ „Gute Nacht Lil, träum was süßes und grüble nicht so viel.“ „Gute Nacht Kenny,“ meinte sie leise und schlang die Decke über ihre Schulter.

In dieser Nacht träumte Lilly nicht sonderlich gut. Es waren wieder diese Visionen, doch nichts zusammenhängendes. Immer wieder unterbrach das Geschehen, und wurde woanders fortgesetzt. Skipo, Inuka, Kenny und Keysi kamen darin vor. Etwas später waren Skipo und Kenny tot. Sie lagen in einer Blutlache am Boden, ihre Augen weit aufgerissen.
Lilly fuhr schweißgebadet hoch. <„Der Hund, er wird zurück kommen. Kenny ist meinetwegen in Gefahr. Vielleicht ist er sicherer, wenn ich woanders wohne. Ich kann ihn nicht in diese Sache mit hinein ziehen!“> Lilly stand leise auf und tapste ins Schlafzimmer. Ihr Herz klopfte noch immer heftig auch ihr Atem hatte sich noch nicht beruhigt. <„Was genau geschah in diesem Traum? Ich muss irgendwas tun, damit es nicht wahr wird!“> Sie setzte sich auf die Bettkante und schaute dem friedlich schlafenden Kenny zu. <„Ich weiß nicht was es ist, aber der Hund hat was mit den Dämonen zu tun. Ich bin eine Gefahr für Kenny.“> Sein Brustkorb senkte sie langsam auf und ab, sein Atem ging langsam und gleichmäßig. Langsam beugte sie sich über ihn und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Tut mir leid, aber ich kann nicht länger bei dir bleiben. Es ist besser wenn ich gehe, so schnell wie möglich,“ flüsterte sie leise. Lilly war richtig zum heulen zumute. Hier lag er, der Mann ihrer Träume. So greifbar nah, und doch unerreichbar. Sie konnte selbst nicht verstehen, warum sie noch immer an ihm hing, nach alle dem, was er ihr angetan hat. Sie kämpfte ja schon gegen dieses Gefühl an, aber es war so unsagbar schwer.
„Lilly? Bist du das?“ drang seine leise, verschlafene Stimme an ihr Ohr. „Ich wollte dich nicht wecken. Tut mir leid.“ „Was ist los? Du klingst so traurig.“ „Nichts, es ist nichts. Kann ich bei dir schlafen?“ Einladend hob er die Bettdecke an. „Aber sicher doch.“ Sie legte sich neben ihn und rollte sich auf die Seite. <„Was hätte ich tun sollen? Bye Kenny, ich muss gehen? Ich werde morgen in aller Frühe aufbrechen, noch ehe er wach wird.“> Sie schloss die Augen, und schlief auch kurz darauf ein.
Kurz nach 6 Uhr schlich sie sich aus dem Schlafzimmer und schloss die Tür. Sie packte eilig ihre Sachen und hinterließ Kenny eine Nachricht, bevor sie die Wohnungstür hinter sich schloss. Seufzend lehnte sie sich noch mal dagegen, da sie Zweifel hatte, das sie das richtige tat. Doch sie ging.
<„Am besten ich frage Inuka, ob ich bei ihm wohnen kann. Oder besser doch nicht? Ich hau ab, weiß aber gar nicht wohin ich gehen soll. Es ist zum verrückt werden!“> Als sie die Tüten im Kofferraum verstaut hatte, hörte sie leise Geräusche hinter sich. Langsam drehte sie sich um und drückte sich erschrocken gegen das Auto. Der schwarze Hund, von letzter Nacht, stand direkt vor ihr und fixierte sie mit seinen Augen. Lilly schluckte. „Hör zu. Wenn du vorhast Kenny zu töten, muss ich dich enttäuschen. Ich lasse das nämlich nicht zu!“ Leise knurrte er und blickte zur Wohnung hinauf. „Bitte... ich weiß nicht was es dir bringt, wenn du ihm was tust, aber lass von ihm ab. Er ist doch nur ein einfacher Mensch. Nimm ihn mir nicht. Ich habe doch schon so viele Menschen verloren,“ flehte sie. Erst jetzt fiel ihr die seltsame Zeichnung auf seiner Brust auf. Sie erinnerte Lilly an ihre Kette. Es war fast das gleiche Symbol. „Du bist ein Dämon. Jetzt bin ich mir sicher!“
Die Sonne ging langsam auf, und kletterte über die Hausdächer. „Ich habe den Schlüssel bald, dann seid ihr Monster hier schnell verschwunden. Ich freue mich schon auf diesen Moment, denn dann wir mein Leben sich wieder normalisieren!“ Der Hund setzte sich auf die Hinterpfoten und legte den Kopf leicht schief. So sah er irgendwie ganz freundlich aus. „Bist du wirklich der Hund von gestern?“ fragte Lilly zögernd und streckte ganz vorsichtig die Hand nach ihm aus.
„Lilly! Geh weg von ihm! Er ist gefährlich!“ Der Hund riss den Kopf nach oben und fletschte die Zähne. „Kenny, geh rein! Geh, sonst geschieht ein Unglück!“ schrie Lilly aufgebracht. „Komm du erst rauf!“ verlangte er. „Ja okay, ich komme. Nur geh wieder zurück in die Wohnung!“ Lilly schloss den Kofferraum und rannte die Treppe hinauf. Der Hund hatte sich an ihre Fersen geheftet.
Kenny zog sie blitzschnell zur Tür herein und schlug sie zu. „Was fällt dir ein einfach abzuhauen?“ Er hatte den Zettel wohl bereits gefunden. „Es ist für alle das Beste, wenn ich nicht hier wohne,“ erklärte Lilly. Draußen kratzte der Hund wild an der Tür. „Ich rufe die Polizei. Die wird sich um das Vieh kümmern.“ Während Kenny erneut die Polizei anrief, wurde das Kratzen lauter. „Wieso willst du gehen? Ich versteh das nicht. Habe ich etwas falsch gemacht?“ „Du würdest es nicht verstehen, deswegen versuche ich erst gar nicht es dir zu erklären.“ Die ersten Sonnenstrahlen brachen durchs Fenster herein und tauchte die Wohnung in ein warmes rot. Das Getobe vor der Tür verstummte. „Ich glaube er hat aufgegeben. Ich schaue mal ob er noch da ist.“ Kenny hob die Tür zu. „Vielleicht wartet das Vieh nur darauf, das jemand die Tür öffnet!“
„Was ist denn hier los? Hier wurde wohl ziemlich wild gefeiert,“ ertönte es vor der Tür, bevor es klingelte. Kenny öffnete langsam die Tür. „Inuka! Ist der Hund weg?“ fragte Lilly. „Wer ist das denn?“ fragte Kenny und blickte auf die Uhr. „Das ist Inuka. Ein Bekannter von mir.“ „Was sucht er um 6.30 Uhr hier? Es ist Sonntag. Da schlafen normale Menschen noch, wenn sie können,“ murrte er. „Ich bin eben nicht normal. Ich muss mit Lilly reden. Unter vier Augen!“ sagte Inuka. „Macht was ihr wollt. Ich verschwinde im Schlafzimmer.“ „Oh man, ist er immer so schlecht gelaunt?“ fragte Inuka erstaunt und blickte ihm hinterher. „Nein eigentlich nicht. Komm aber erst einmal herein und setz dich.“

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So, ich hatte lange keine Zeit zu posten, komme nämlich nur so selten ins I-Net. Tut mir echt leid *snief*

Ich finde, du verbesserst dich mit jedem Teil ein bisschen, d.h. jedes Kapitel ist besser als das vorige^^.

Also, ich warte auf den nächsten Teil!!!!
*sich hinsetz*

Yahya
(Ihr tut's echt leid!)
 
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