Hundezeit (KG/Shonen Ai)

einsame wölfin

Träumerin in den Zeiten
Sodelle mal wieder ne kleine KG von mir
war ein Versuch für ne Antologie zum Thema Liebesgeheimnisse zu schreiben, aber so toll ist es nicht geworden. Aber irgendwie ist mir jetzt danach etwas zu posten *seufz* Hab grad extremen Stress mit einem Freund und könnte mehr oder weniger explodieren und versuche mich nun abzulenken *g*

Also viel Spaß beim Lesen
die KG ist übrigens auch nicht betagelesen (das kann ich Hilda nicht auch noch antun) also ein paar fehlerchen werden wohl drinnen sein.

Hundezeit

Mit einem glücklichen Lächeln strich ich ihm eine der verschwitzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Die wunderschönen, grünen Augen waren erschöpft geschlossen und der Atem hatte sich allmählich wieder beruhigt.
Es war zum verrückt werden, aber wenn wir alleine waren konnten wir einfach nicht die Finger voneinander lassen. Es war eine Wonne seinen Körper an dem Meinen zu spüren, ich sog all die Gefühle die mich durchströmten in mich auf, versuchte mir ihre Intensität einzuprägen, damit ich etwas hatte, wovon ich in den nächsten Wochen zehren konnte.
Morgen würde die Schule beginnen.
Ein neuer Spießrutenlauf um unser Geheimnis. Wir würden die Kumpels spielen, die Freunde, keine zärtlichen Berührungen, keine verliebten Blicke, nur das, was alle sehen wollten.
Normalität.
„Worüber zerbrichst du dir deinen hübschen Kopf Sebastian?“ Fragend hatte er sich etwas in die Höhe gestemmt, ich dachte aber nicht daran von seiner Brust zu rutschen und drückte ihn kurzerhand wieder nach unten in das weiche Gras.
Er murmelte etwas, was sich gefährlich nach Idiot anhörte, dann verschloss ich seine weichen Lippen rasch mit einem Kuss.
Es reichte doch, wenn ich mir Gedanken machte.
Hatten wir eine Zukunft? Gab es in der Gesellschaft eine Zukunft für zwei sich liebende Männer? Nun, in unserem Dorf jedenfalls nicht.
Niemand wusste von unserer Beziehung, das ging nicht…
„Du denkst zuviel…“ Seufzend verwob er unsere Hände miteinander, wollte mir zeigen, dass ich nicht alleine war.
Ich erwiderte nichts… Was auch, er wusste doch, um was meine Gedanken Tag und Nacht kreisten. Immer wieder neue Bahnen, wirre, unvernünftige, emotionale unkontrollierte und am Ende…
Siegte immer wieder die Vernunft.
„Wir müssen los.“ Ich hasste mich selbst für diese Worte und sah traurig zu, wie sich sein Blick verfinsterte.
Was sollte ich denn tun?
Ich musste nach Hause, es gab bald Abendessen und meine Eltern erwarteten mich.
Den braven Sohn, der bald sein ABI machen würde und dann…
Ich wusste es nicht.
Fort, fort mit ihm…
Mit dem unangenehmen Gefühl des Verlustes lösten wir uns voneinander und suchten unsere Kleidung zusammen. Dominik stieß einen scharfen Pfiff aus und kurz darauf jagten zwei Huskys freudig auf uns zu.
Leia drückte sich schwanzwedelnd an mich und behutsam strich ich ihr über den Kopf. Rasch legten wir den Tieren die Geschirre an und schlüpften in unsere Rollerskates.
Das Training für den Winter durfte schließlich nicht vernachlässigt werden und gemeinsam konnte man die Zeit doch wunderbar nutzen.
Wir traten hinaus auf die menschenleere Straße. Hier kam so gut wie nie jemand vorbei, ein Grund warum wir uns hier besonders gerne aufhielten.
Außerdem bot die Straße eine perfekte Rennstrecke.
Ich angelte nach der Leine, die mit zwei Karabinern an dem Hundegeschirr angebracht war und nach einem leisen „Los“, setzten sich beide Tiere in Bewegung.
Wie von selbst strebte meine Hand zu der von Dominik und zärtlich umschlangen sich unsere Finger. Die Berührung beruhigte mich, gab mir das Gefühl nicht alleine zu sein.
„Tust du mir einen Gefallen?“ Erwartungsvoll hielten mich seine Augen in ihrem Bann und fragend erwiderte ich den intensiven Blick.
„Schau nicht so traurig.“ Verblüfft öffnete ich meinen Mund, wollte ihm widersprechen, dass ich gar nicht traurig schauen würde, aber ehe ich die Worte aussprechen konnte unterbrach er mich.
„Und widersprich mir nicht immer.“ Ein belustigter Unterton hatte sich in seine Stimme gemischt, aber die Augen blieben ernst, besorgt.
Hilflos wich in seinem Blick aus.
Sollte ich lachen? Glücklich sein?
In ein paar Stunden würden wir die Farce wieder neu errichten müssen.
Oh ich hasste es so sehr…
„Stopp.“ Der Befehl an die Hunde gerichtet, brachte die Tiere dazu langsam anzuhalten und etwas verwirrt bremste ich nun ebenfalls den Lauf der Skates.
„Was soll das?“ Ich musste nach Hause, ich würde sowieso wieder zu spät kommen.
Das Grün blitzte auf und kurz darauf fand ich mich in einer warmen Umarmung wieder.
Wieso machte er es uns beiden nur so schwer?
Wehrlos ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter sinken, vergrub meine Hände in seinem
T-Shirt und versuchte angestrengt meiner Gefühle wieder Herr zu werden.
„Wir schaffen das schon irgendwie.“ Beruhigend strich er mir durch die Haare, aber er konnte den Schmerz in meiner Brust nicht vertreiben.
Ja, es würde gehen, irgendwie, aber ich würde wieder alleine sein, ich würde niemanden mehr haben der mir Trost spendete und der mich liebte. Wir würden alle fürs ABI lernen, uns in der Schule sehen und vielleicht ab und zu Zeit finden uns fortzustehlen.
Aber so wollte ich nicht leben!
Das hielt ich nicht ewig aus…
„Ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst, das weißt du doch. Ich liebe dich Sebastian und das kann dir niemand nehmen, oder?“
„Versprich mir, dass du mich nicht alleine lässt.“ Beschämt spürte ich ein paar vereinzelte Tränen meine Wange hinab rinnen. Sie wurden von zärtlichen Fingern fort gestrichen.
„Ich verspreche es.“ Dominiks Blick war ruhig und sicher und gab mir die Kraft, die ich im Moment so sehr benötigte.
„Okay?“ Unsicher nickte ich.
Mit einem frechen Lächeln beugte er sich zu mir herunter und stahl mir erneut einen Kuss.
„Im Notfall klettere ich nachts durch dein Fenster, wir schließen die Türe ab und dann kannst du ja erzählen du hattest Damenbesuch.“ Dominik grinste breit und ich konnte nicht umhin ebenfalls zu lächeln.
„Die Not macht erfinderisch.“ Seine Hände umfingen mein Gesicht während wir erneut in unserer gegenseitigen Leidenschaft ertranken.
Ich war krank… krank vor Liebe zu diesem Mann.
Dieser löste sich von mir, rollte zurück zu Paco und drückte mir die Leine in die Hand. Fragend sah ich ihn an und wusste dann ziemlich sicher was er vorhatte.
Er umfasste meine Taille von hinten und zog unsere Körper dicht aneinander.
Wenn uns so jemand sehen könnte…
Ich wollte nicht einmal daran denken, aber es war ein wunderbares Gefühl.
Mein vorsichtiges Schnalzen ließ Leia wieder ausgreifen, Paco passte sich ihrem Tempo problemlos an und eng umschlungen wurden wir mitgezogen.
Die einzigen Zeugen unsere Liebe waren die beiden Schlittenhunde.
Genießerisch schloss ich die Augen, ließ den Fahrtwind mit meinen Haaren spielen, sog den duftenden Geruch des Frühlings ein und spürte hinter mir die vertraute Wärme.
„Besser?“ Seine Lippen fuhren sanft über meine Schulter.
„Hm.“ Besser ja, gut nein. Ich wurde noch etwas enger an den durchtrainierten Körper hinter mir gepresst und ein kleines Aufseufzen konnte ich mir nicht verkneifen.
Ich wusste dass Dominik grinste, seine Lippen wanderten nach oben, dann drehte er kurzerhand meinen Kopf zu sich und presste leidenschaftlich seine Lippen auf die Meinen, eroberte mich wie so oft zuvor und ließ mich die Kontrolle verlieren.
Tanz
Ein Tanz im Sturm im Rausch der Gefühle
Kontrollenlose Zügellosigkeit
Er stöhnte leise, ließ mich erschaudern vor Glück und Hingabe
Es war so gut…
Immer wieder trafen unsere Zungen aufeinander, immer wieder ließ er mich gehen und fing mich wieder ein. Er spielte ein Spiel, er liebte es zu spielen.
Was konnte ich tun?
Nichts…
Nach Luft ringend lösten wir uns voneinander, fasziniert sah ich zu, wie er sich einmal mit der Zunge über die Lippen fuhr und dabei lasziv die Augen schloss.
Wusste er was er da tat?
Abrupt öffnete er die Tiefen zu seiner Seele und taxierte mich mit einem lustvollen Blick.
Sekunden später war ich ihm erneut verfallen.
Rettungslos
Wären die Hunde schneller gelaufen hätten wir uns wahrscheinlich auf dem Boden wieder gefunden, aber in dem langsamen Tempo blieben wir trotz dem Verlust der Aufmerksamkeit, was die Straße betraf auf den Skates stehen.
„Wenn du so weitermachst, “ kurz rang ich nach Luft, „kommen wir nie an.“
„Wäre das so schlimm?“ Seine Finger wanderten sanft meine Seite entlang, brachten mich zum erschaudern.
„Hör… auf damit.“ Dominik wäre nicht Dominik gewesen hätte er nicht noch einen oben draufgesetzt, ließ die unverschämten Hände kurz unter mein T-Shirt gleiten und zog sich dann zurück.
Rechts an der Straße passierten wir das Straßenschild, das unser Dorf, oder besser Kaff ankündigte. Mit einem bedauernden Laut löste sich Dominik von mir, nahm mir die Leine von Paco aus der Hand und fuhr wieder neben mir her.
Wieder nur zwei Freunde
Wieder alles normal…
Manchmal hasste ich ihn, manchmal hasste ich mich. Diese Liebe zerstörte mich, fraß mich auf und nahm mir jede andere Freude. Ich konnte mich nur noch freuen, wenn wir uns wieder sahen, konnte nur noch in seiner Gegenwart lachen und fühlte mich nur noch in seinen Armen wohl. Es war wie ein Fluch, den ich nicht mehr loswurde.
Überall wo ich war, vermisste ich ihn, wünschte ihn an meine Seite.
Ohne ihn war ich nichts und mit ihm begann ich zu leben.
Langsam aber trotzdem konstant kamen wir unserem zu Hause näher. Ja, dieses Dorf war unser zu Hause, wir waren hier aufgewachsen, hatten hier unser Leben und doch, wurde uns hier so vieles verwehrt.
Nach dem ABI wollten wir wegziehen, in eine größere Stadt wo uns niemand kennen würde. Vielleicht hätten wir da eine Chance…
Stumm sahen wir uns an, wofür noch Worte, wenn Blicke doch alles sagen können?
Die Kurve… wir bogen in die Hauptstraße ein, erreichten unsere Kreuzung.
Der Trennungspunkt.
„Bis Morgen.“ Dominik versucht ein aufmunterndes Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Eine flüchtige Berührung unserer Hände, dann drehte er sich um und verschwand in der kleinen Seitengasse.
„Bis Morgen…“


[Ende]

lg wölfin
 
Oh nein ... ich hab eben Romeo und Julia zuende geguckt und direkt danach diese FF angefangen zu lesen ... wäre jetzt einer von beiden gestorben, wär ich wohl in Tränen untergegangen. :sweatdrop
Die FF hat mir sehr gut gefallen, leider nur etwas zu kurz. Schreib doch noch ein "Paar" Teile! XD'' *liebguck*
Jetzt hab ich in letzer Zeit zu viel mit Shonen ai zu tun gehabt, dass ich selbst eine begonnen habe. Die wird zwar nie im Leben zu genial wie das was du schreibst [mein Ziel ist es mal so gut zu werden wie du ;__;], aber mit deiner Kritik wird das schon. ^^
Auf jeden Fall wieder tolle FF, auch wenn mich der Titel anfangt etwas verwirrte. o.O

Bis bald. ^^ :remybussi
 
mein gott
ist zwar nicht wirklich was neues, aber mein gott war das genial

man konnte mit den charas richtig mitfühlen
ich bin sprachlos, ich weiß einfach nicht, was ich noch hinzufügen soll.
ich würde mich freuen, wenn wir/ich noch mehr davon zu lesen bekommen
 
HUHU,

um ganz ehrlich zu sein, fehle mir immer noch die worte.
Du hast mich ja schon immer überrascht. Das werde ich auch immer gerne zu geben.
Die story hat sich mal wieder gelohnt zu lesen.
Versteh mich bitte nicht falsch, aber wusste gar nicht das du auch so schreiben kannst. Ich bin ja vieles gewöhnt. Aber bei kommt es manchmal immer etwas depri rüber.
Das hat mir echt gefallen. Ich liebe solche storys.
Zumal du das problem schwule und die gesellschaft mit reingebracht hast. Darüber könnte man öfters schreiben. Ich zumindest fand es sehr gut gelungen. Ich weiß echt nicht was du hast.
Deine charas gefallen mir. Die beiden haben was an sich.
Außerdem fand ich die szene gut, als Dominic seinen freund auf der strasse von hinten umarmt hat. Echt süß. Ich brauche so was manchmal.
Alles in allem, wieder ein verdammt gutes werk von dir.
So was könntest du öfters mal schreiben.

Bye Laila
 
Hallo!

Eine schöne Kurzgeschichte *nickt* Mir hat sie rundum gefallen und eigentlich könnte ich das jetzt so stehen lassen, aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich meinen Commie nicht noch etwas in die Länge ziehen könnte ..

Es hat mich am Anfang leicht gewundert, dass du in der Ich-Person geschrieben hast, weil du das normalerweise ja nicht tust, oder? was mich aber umso mehr gefreut hat *smile* Nun, jedenfalls ist dir das gut geglückt und auch wenn ich mich zusammen mit Sebastian zeitweilig gefragt habe, wie die beiden auf ihren Skates stehen bleiben konnten ;)

Die Beziehung deiner beiden Hauptcharas zueinander ist auf den paar Zeilen auch sehr schön deutlich geworden, wobei es mir vor allen Dingen diese vielen kleinen Gesten angetan haben *seufz* Aber überhaupt wie die zwei miteinander umgehen und reden, macht schon einiges klar und ließ es zumindest mir so vorkommen, als hätten Sebastian und Dominik auch noch ein Leben vor und nach der Kurzgeschichte klingt irgendwie .. blöd .. n.n Mir fiel sonst nix Passenderes zum Ausdrücken ein ^_^;; Hoffe, du weißt, was ich meine .. OO [vielleicht passt auch der Ausdruck, dass es sehr .. echt erschien .. ?]

Sebastians Gedanken haben mir auch gut gefallen und obgleich sie es in ihrem Dorf offensichtlich nicht leicht haben und das Ganze schon ein wenig depri anmutet, ist doch auch klar geworden, wie sehr sie die Zeit miteinander genießen.
Als sie sich zum Ende dann trennen mussten, hast du die Stimmung richtig gut runtergeschraubt, sodass ich mir die Traurigkeit und die Enttäuschung Sebastians und vermutlich auch Dominiks richtig gut vorstellen konnte *nickt*

Und was die Rechtschreibung angeht: war absolut nix Gravierendes dabei *nö* Außer vielleicht diesen Tippfehler:
Hilflos wich in seinem Blick aus.
Ein oder zwei falsch gesetzte Kommas .. *schulterzuck* .. hat aber nicht gestört, weil der Rest absolut gestimmt hat *nickt*

Hey, sieh mal, wie viel ich noch zu erzählen hatte *grins* Mach weiter so :)

Bis dann,
- SnowWhite
 
Wieso habe ich das jetzt erst entdeckt?

Aber egal, Hauptsache ich habe es entdeckt und gelesen. *g*
Und ich habe sowas gebraucht. Habe sowas von Langeweile und finde nichts zum lesen das mir gefällt. Und dar finde ich doch was!
Eine super schöne Geschichte von dir. *g*
Mir tun die beiden leid.
Sie können ihre lebe nicht in der Öffentlichkeit leben. Weil die leben Nachbar und Freunde über sie reden würden.
Ich hätte auch gern eine Weiterführung der Geschichte.
 
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