dark-toffel
Mindfucked
uuuhhhh....mensch,dieses unterforum hat mir echt gefehlt
un alles is noch so, wie ich es in erinnerung hab XD
aaaalso...nach sehr sehr langer zeit beinahe absoluter mußelosigkeit, hab ich endlich mal wieder was geschafft. hierbei handelt es sich um ein geschenk für den menschen, der mir die liebe zum geschriebenen wort buchstäblich vererbt hat. ich hoffe, es gefällt auch dem ein oder andere geneigten leser^^
ich danke an dieser stelle nori ganz herzlich für ihre vorab geäußerte ehrliche meinung
(ich werde die betreffenden elemente im nächsten text auf jeden fall stärker reflektieren ^^)
Autor: /me is schuld
Titel: Hoffnung
Teile: dieser eine
Genre: äääähhhh
Serie (Original oder Fanfiction)
riginal (basierend auf den vorgegebenen stichworten "SOS", "Ja-Wort" und "Machtergreifug"
Pairing (wenn vorhanden):you'll see
Disclaimer:ich bezweifle ehrlich, dass es da was zu klauen gibt...
Widmung: wie oben bereits angedeutet, widme ich die story meinem vater ^_^
Hoffnung
Auch an diesem Abend herrschte in dem großen, mit Menschen gefüllten Keller Stille. Wie all die Abende davor, so breitete sie sich auch jetzt zwischen den grauen, grob verputzten Wänden aus, auf deren raue Oberflächen das trübe Licht der alten, gelbfleckigen Lampen bizarre Schatten warf. Gänzlich füllte sie den dürftig belüfteten Raum unter der niedrigen Decke aus und schien jedes kleine Geräusch ungehört in sich aufzunehmen.
Etwas jedoch, war an diesem Abend anders. Es waren nicht so sehr das flackernde Licht und die zuckenden, lebendigen Schatten, die nur an diesem besonderen Abend von den eigens aufgestellten Kerzen herrührten, und es waren auch nicht die provisorisch arrangierten Sitzreihen, die sich aus ungleichförmigen Bänken, Stühlen und hier und dort auch bloßen Kisten oder anderen Behältnissen zusammensetzten, es war der Charakter jener Stille, der an eben diesem Abend ein anderer war, als an all den Abenden, Tagen und Nächten zuvor.
Wo sie sonst schwer gewesen war von Angst, Verzweiflung und Kummer, brachte sie nun ein erwartungsvolles Knistern mit sich; angespannt war sie, doch heute war es eine aufregende, freudige Spannung.
Wir alle hatten uns für diesen Abend unsere beste Garderobe zusammengesucht. Einige wenige trugen feine Anzüge, die noch kaum vom Staub befleckt worden waren und offenbar lange wohlverwahrt auf eben diese Gelegenheit gewartet hatten, um hier in jenem schmutzigen, halbdunklen Keller edler und würdevoller zu strahlen, als sie es in den alten Tagen je vermocht hätten. Für andere stellte ein sauberes, unzerissenes Hemd den ganzen Stolz ihres Kleiderschrankes dar und nur allzuvielen sah man den feierlichen Anlass überhaupt nicht an der Art ihrer Kleidung an. Doch Heute konnte selbst das dreckigste und zerissenste Stück Stoff, das einen Menschen zu kleiden vermochte, nicht den leisen, ungebrochenen Glanz trüben, der in jedem der vielen Augenpaare stand. Sie alle so zu sehen, war seltsam.
Die Machtergreifung, der Krieg – nach und nach war die Angst für jeden von uns zum Gefängnis geworden. Noch vor den Verfolgungen, Übergriffen und Inhaftierungen war sie es gewesen, die uns bereits unserer Freiheit beraubt hatte; uns mehr und mehr in die Dunkelheit und Knechtschaft getrieben hatte, bis sie sich in den kalten Steinwänden unseres Kellers endgültig manifestiert zu haben schien.
Ich weiß nicht, welche Magie es war, die jene Wände heute zurückzudrängen vermochte und den kalten Hauch, der ihnen innewohnte durch ein längst vergessen geglaubtes Gefühl der Wärme ersetzte.
Ich kann nicht sagen, welches Licht es war, das all die müden, von Kummer und Entbehrungen gezeichneten Augen leuchten ließ, oder welche stumme Melodie in der Luft lag und jenes bedrückende Schweigen mit einer stillen, bezaubernden Harmonie durchzog.
Vielleicht lautet die Antwort auf all dies: Hoffnung.
Selbst der Empfänger schwieg an diesem Abend. Wie unangefochten hatte er sonst in unserem Keller geherrscht!
Nur seine Stimme hatte es stets vermocht, sich über die bleierne Decke des Schweigens zu erheben: erst mit kämpferischen, zuversichtlichen Worten, die Wellen des Aufatmens unter unseren Leuten aufbranden ließen; dann wurde die Verzweiflung, welche selbst zwischen den heroischsten Zeilen mitgeschwungen war, immer unüberhörbarer. Unheilvoll wie das SOS-Signal eines sinkenden Schiffes, kündete er nun in immer kürzeren Meldungen vom Untergang der Welt, wie wir sie kannten. Bald hatte sich unser Kellersystem zu der letzten uns bekannten Bastion eines zivilisierten Zusammenlebens entwickelt. Alles, was uns dort draußen vertraut und teuer gewesen war, verging von Tag zu Tag mehr unter Staub und Asche und es dauerte nicht lange, da begann diese Decke des Vergessens sich sogar über unsere Gedanken auszubreiten. Das Grün der Wiesen, das Blau des Himmels, oder die vor langer Zeit so allgegenwärtige Melodie des Lachens: all dies verlor in unserer Erinnerung mehr und mehr an Präsenz, verblasste zu leblosem Grau und dem klagenden Flüstern des Windes.
Unsere Welt war zu einer lebensfeindlichen geworden, doch nicht nur gegen sie fristeten wir unseren täglichen Kampf. Nicht selten kam es vor, dass man alten Freunden und Bekannten, vertrauten Gesichtern aus den guten Tagen, nun als Rivalen im Ringen um die wenigen Ressourcen gegenüberstand, die nicht von den Feuerstürmen verzehrt worden waren. Hier, in den Trümmern unserer Heimat, spiegelten unserer Kämpfe im Kleinen die Kriege der Großen wieder; irgendwann bohrte die Spirale des Hasses ihre Spitze auch in das Herz des harmlosesten Mannes.
Heute aber schien der Moloch des Krieges von den Mauern unserer neuen Heimat zurückzuweichen; für einen Abend lang den Atem anzuhalten. Während wir in unseren festlichen Reihen saßen, spürte ein jeder von uns seinen Blick im Nacken, fühlte die ohnmächtige Wut der Bestie, die uns an jedem anderen Tag vielleicht hätte zermalmen können. Heute aber, an diesem magischen Abend, konnte sie uns nichts anhaben.
Wie ein Schild umspannte uns jener hoffnungsvolle Glanz, der sich in den dutzenden Augenpaaren brach, welche nun gebannt an die Stirnseite des geschmückten, länglichen Raumes gerichtet waren.
Über einige Augen schoben sich selig die Lider, als die alte, frisch vom Staube befreite Musikanlage zu spielen begann. Langsam und leise fließend durchwoben die ersten Töne jene erwartungsvolle Stille, schlichen sich in die Seelen der Anwesenden und trieben sanft die ersten Tränen über die lächelnden Gesichter.
Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, wandten sämtliche Köpfe sich nun dem hinteren Teil des Raumes zu, wo die beiden lang erwarteten Hauptfiguren dieses Abends endlich im Begriff waren, die Bühne dieses außergewöhnlichen Momentes zu betreten. Zwei junge Menschen, deren Blicke nicht nur den Glanz der scheinbar allgegenwärtigen Magie widerspiegelten, sondern sie zudem durch ein würdevolles, erhabenes Funkeln weit über alle anderen Anwesenden erhoben, schritten nun Hand in Hand den schmalen, etwas ungleichförmigen Gang hinauf, der sich durch unsere Sitzreihen zog. Der Anzug des Bräutigams saß nicht perfekt; man sah ihm deutlich an, dass er einst einem größeren und breiteren Menschen auf den Leib geschneidert worden war. Beinahe ein wenig komisch wirkten der zu weite Schnitt und die etwas zu langen Ärmel, doch selbst die unwürdigsten Lumpen hätten es in diesem Augenblick nicht vermocht, die Anmut seiner Schritte zu mindern. Es war jedoch die Braut, die den Raum wahrlich zu erhellen verstand und deren Kleid hier, in jenem schmucklosen Reich des Halbdunkels, heller strahlte, als es die Sonne im sorglosen Kornblumenblau der alten Tage je vermocht hätte.
Kein Königspaar vor keinem noch so zahlreich vertretenen Volke hätte auf seinem Weg von größerer Begeisterung begleitet worden sein können! Unter dem weiten Rock der Braut kamen die recht schlichten und schmucklosen Schuhe zum Vorschein, als der Bräutigam ihr auf das kleine, improvisierte Podest hinaufhalf, dessen rauher Holzboden von uns mit einfachen, weißen Bettlaken ausgelegt worden war. Der Priester unserer kleinen Gruppe, an dessen Hals zum ersten mal seit ungezählten Tagen wieder der weiße Kragen prangte, empfing sie mit feierlicher Miene. Ergriffen folgte ein jeder von uns seiner Rede, sogen unsere durstigen Seelen jedes Wort der Hoffnung, des Glückes und des Friedens auf und schlossen sie tief in uns ein, um noch lange von ihnen zehren zu können. Dann, nachdem er die Frage aller Fragen gestellt hatte, das Schauspiel dieses Abends sich vor Spannung erzitternd auf dem Höhepunkt befand, senkte sich tiefe Stille über den Raum. Nicht einmal das leiseste Atmen war zu vernehmen, kein Muskel rüherte sich. Wenige Sekunden lang, eine scheinbare Ewigkeit, sahen die beiden sich Vermählenden einander tief in die Augen; ruhte die zierliche Rechte der Braut in den Händen des Bräutigams, während ihre Linke behutsam über ihren Bauch strich, der sich unter dem Kleid deutlich wölbte, der für jeden von uns sichtbare Keim der Hoffnung, die eines Tages aus unserem Keller hinaus in die Welt wachsen sollte. Dann, halb zu uns gewandt und doch noch immer ineinander versunken, gaben sie sich das Ja-Wort und der tosend aufbrandende Beifall hallte von den harten Kellerwänden wider, wie Gewehrfeuer.
un alles is noch so, wie ich es in erinnerung hab XD
aaaalso...nach sehr sehr langer zeit beinahe absoluter mußelosigkeit, hab ich endlich mal wieder was geschafft. hierbei handelt es sich um ein geschenk für den menschen, der mir die liebe zum geschriebenen wort buchstäblich vererbt hat. ich hoffe, es gefällt auch dem ein oder andere geneigten leser^^
ich danke an dieser stelle nori ganz herzlich für ihre vorab geäußerte ehrliche meinung

Autor: /me is schuld
Titel: Hoffnung
Teile: dieser eine
Genre: äääähhhh
Serie (Original oder Fanfiction)

Pairing (wenn vorhanden):you'll see
Disclaimer:ich bezweifle ehrlich, dass es da was zu klauen gibt...
Widmung: wie oben bereits angedeutet, widme ich die story meinem vater ^_^
Hoffnung
Auch an diesem Abend herrschte in dem großen, mit Menschen gefüllten Keller Stille. Wie all die Abende davor, so breitete sie sich auch jetzt zwischen den grauen, grob verputzten Wänden aus, auf deren raue Oberflächen das trübe Licht der alten, gelbfleckigen Lampen bizarre Schatten warf. Gänzlich füllte sie den dürftig belüfteten Raum unter der niedrigen Decke aus und schien jedes kleine Geräusch ungehört in sich aufzunehmen.
Etwas jedoch, war an diesem Abend anders. Es waren nicht so sehr das flackernde Licht und die zuckenden, lebendigen Schatten, die nur an diesem besonderen Abend von den eigens aufgestellten Kerzen herrührten, und es waren auch nicht die provisorisch arrangierten Sitzreihen, die sich aus ungleichförmigen Bänken, Stühlen und hier und dort auch bloßen Kisten oder anderen Behältnissen zusammensetzten, es war der Charakter jener Stille, der an eben diesem Abend ein anderer war, als an all den Abenden, Tagen und Nächten zuvor.
Wo sie sonst schwer gewesen war von Angst, Verzweiflung und Kummer, brachte sie nun ein erwartungsvolles Knistern mit sich; angespannt war sie, doch heute war es eine aufregende, freudige Spannung.
Wir alle hatten uns für diesen Abend unsere beste Garderobe zusammengesucht. Einige wenige trugen feine Anzüge, die noch kaum vom Staub befleckt worden waren und offenbar lange wohlverwahrt auf eben diese Gelegenheit gewartet hatten, um hier in jenem schmutzigen, halbdunklen Keller edler und würdevoller zu strahlen, als sie es in den alten Tagen je vermocht hätten. Für andere stellte ein sauberes, unzerissenes Hemd den ganzen Stolz ihres Kleiderschrankes dar und nur allzuvielen sah man den feierlichen Anlass überhaupt nicht an der Art ihrer Kleidung an. Doch Heute konnte selbst das dreckigste und zerissenste Stück Stoff, das einen Menschen zu kleiden vermochte, nicht den leisen, ungebrochenen Glanz trüben, der in jedem der vielen Augenpaare stand. Sie alle so zu sehen, war seltsam.
Die Machtergreifung, der Krieg – nach und nach war die Angst für jeden von uns zum Gefängnis geworden. Noch vor den Verfolgungen, Übergriffen und Inhaftierungen war sie es gewesen, die uns bereits unserer Freiheit beraubt hatte; uns mehr und mehr in die Dunkelheit und Knechtschaft getrieben hatte, bis sie sich in den kalten Steinwänden unseres Kellers endgültig manifestiert zu haben schien.
Ich weiß nicht, welche Magie es war, die jene Wände heute zurückzudrängen vermochte und den kalten Hauch, der ihnen innewohnte durch ein längst vergessen geglaubtes Gefühl der Wärme ersetzte.
Ich kann nicht sagen, welches Licht es war, das all die müden, von Kummer und Entbehrungen gezeichneten Augen leuchten ließ, oder welche stumme Melodie in der Luft lag und jenes bedrückende Schweigen mit einer stillen, bezaubernden Harmonie durchzog.
Vielleicht lautet die Antwort auf all dies: Hoffnung.
Selbst der Empfänger schwieg an diesem Abend. Wie unangefochten hatte er sonst in unserem Keller geherrscht!
Nur seine Stimme hatte es stets vermocht, sich über die bleierne Decke des Schweigens zu erheben: erst mit kämpferischen, zuversichtlichen Worten, die Wellen des Aufatmens unter unseren Leuten aufbranden ließen; dann wurde die Verzweiflung, welche selbst zwischen den heroischsten Zeilen mitgeschwungen war, immer unüberhörbarer. Unheilvoll wie das SOS-Signal eines sinkenden Schiffes, kündete er nun in immer kürzeren Meldungen vom Untergang der Welt, wie wir sie kannten. Bald hatte sich unser Kellersystem zu der letzten uns bekannten Bastion eines zivilisierten Zusammenlebens entwickelt. Alles, was uns dort draußen vertraut und teuer gewesen war, verging von Tag zu Tag mehr unter Staub und Asche und es dauerte nicht lange, da begann diese Decke des Vergessens sich sogar über unsere Gedanken auszubreiten. Das Grün der Wiesen, das Blau des Himmels, oder die vor langer Zeit so allgegenwärtige Melodie des Lachens: all dies verlor in unserer Erinnerung mehr und mehr an Präsenz, verblasste zu leblosem Grau und dem klagenden Flüstern des Windes.
Unsere Welt war zu einer lebensfeindlichen geworden, doch nicht nur gegen sie fristeten wir unseren täglichen Kampf. Nicht selten kam es vor, dass man alten Freunden und Bekannten, vertrauten Gesichtern aus den guten Tagen, nun als Rivalen im Ringen um die wenigen Ressourcen gegenüberstand, die nicht von den Feuerstürmen verzehrt worden waren. Hier, in den Trümmern unserer Heimat, spiegelten unserer Kämpfe im Kleinen die Kriege der Großen wieder; irgendwann bohrte die Spirale des Hasses ihre Spitze auch in das Herz des harmlosesten Mannes.
Heute aber schien der Moloch des Krieges von den Mauern unserer neuen Heimat zurückzuweichen; für einen Abend lang den Atem anzuhalten. Während wir in unseren festlichen Reihen saßen, spürte ein jeder von uns seinen Blick im Nacken, fühlte die ohnmächtige Wut der Bestie, die uns an jedem anderen Tag vielleicht hätte zermalmen können. Heute aber, an diesem magischen Abend, konnte sie uns nichts anhaben.
Wie ein Schild umspannte uns jener hoffnungsvolle Glanz, der sich in den dutzenden Augenpaaren brach, welche nun gebannt an die Stirnseite des geschmückten, länglichen Raumes gerichtet waren.
Über einige Augen schoben sich selig die Lider, als die alte, frisch vom Staube befreite Musikanlage zu spielen begann. Langsam und leise fließend durchwoben die ersten Töne jene erwartungsvolle Stille, schlichen sich in die Seelen der Anwesenden und trieben sanft die ersten Tränen über die lächelnden Gesichter.
Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, wandten sämtliche Köpfe sich nun dem hinteren Teil des Raumes zu, wo die beiden lang erwarteten Hauptfiguren dieses Abends endlich im Begriff waren, die Bühne dieses außergewöhnlichen Momentes zu betreten. Zwei junge Menschen, deren Blicke nicht nur den Glanz der scheinbar allgegenwärtigen Magie widerspiegelten, sondern sie zudem durch ein würdevolles, erhabenes Funkeln weit über alle anderen Anwesenden erhoben, schritten nun Hand in Hand den schmalen, etwas ungleichförmigen Gang hinauf, der sich durch unsere Sitzreihen zog. Der Anzug des Bräutigams saß nicht perfekt; man sah ihm deutlich an, dass er einst einem größeren und breiteren Menschen auf den Leib geschneidert worden war. Beinahe ein wenig komisch wirkten der zu weite Schnitt und die etwas zu langen Ärmel, doch selbst die unwürdigsten Lumpen hätten es in diesem Augenblick nicht vermocht, die Anmut seiner Schritte zu mindern. Es war jedoch die Braut, die den Raum wahrlich zu erhellen verstand und deren Kleid hier, in jenem schmucklosen Reich des Halbdunkels, heller strahlte, als es die Sonne im sorglosen Kornblumenblau der alten Tage je vermocht hätte.
Kein Königspaar vor keinem noch so zahlreich vertretenen Volke hätte auf seinem Weg von größerer Begeisterung begleitet worden sein können! Unter dem weiten Rock der Braut kamen die recht schlichten und schmucklosen Schuhe zum Vorschein, als der Bräutigam ihr auf das kleine, improvisierte Podest hinaufhalf, dessen rauher Holzboden von uns mit einfachen, weißen Bettlaken ausgelegt worden war. Der Priester unserer kleinen Gruppe, an dessen Hals zum ersten mal seit ungezählten Tagen wieder der weiße Kragen prangte, empfing sie mit feierlicher Miene. Ergriffen folgte ein jeder von uns seiner Rede, sogen unsere durstigen Seelen jedes Wort der Hoffnung, des Glückes und des Friedens auf und schlossen sie tief in uns ein, um noch lange von ihnen zehren zu können. Dann, nachdem er die Frage aller Fragen gestellt hatte, das Schauspiel dieses Abends sich vor Spannung erzitternd auf dem Höhepunkt befand, senkte sich tiefe Stille über den Raum. Nicht einmal das leiseste Atmen war zu vernehmen, kein Muskel rüherte sich. Wenige Sekunden lang, eine scheinbare Ewigkeit, sahen die beiden sich Vermählenden einander tief in die Augen; ruhte die zierliche Rechte der Braut in den Händen des Bräutigams, während ihre Linke behutsam über ihren Bauch strich, der sich unter dem Kleid deutlich wölbte, der für jeden von uns sichtbare Keim der Hoffnung, die eines Tages aus unserem Keller hinaus in die Welt wachsen sollte. Dann, halb zu uns gewandt und doch noch immer ineinander versunken, gaben sie sich das Ja-Wort und der tosend aufbrandende Beifall hallte von den harten Kellerwänden wider, wie Gewehrfeuer.