Hattest du schon mal einen Traum, Neo, der dir vollkommen real erschien...

@Godsim:
Deinen Traum hattest du mit Sicherheit in der REM-Phase des Schlafes und der ist bekannt für derartig intensive Träume wie du ihn beschrieben hast. Erwacht ein Träumer während der REM-Phase, kann er sich sehr gut an das eben Erlebte erinnern. Die Träume des REM-Schlafs zeichnen sich durch einen besonderen lebhaften und ausführlichen Charakter aus.

Aufgrund der Prägungsmöglichkeit während der REM-Phasen kommt den Träumen neben der indirekten tiefenpsychologischen Möglichkeit der Interpretation von Trauminhalten natürlich auch eine direkte pragmatische Bedeutung zu: Positive Trauminhalte, die das Selbstwertgefühl des Träumers anheben rufen nicht nur eine kurzfristige positive und optimistische Grundhaltung des Tagesbewußtsein hervor, sondern wirken genauso prägend wie eine reale, wachbewußte Erfahrung. Umgekehrt wirken Angst- und Hemmungsträume natürlich auch entsprechend negativ auf die Stimmung und langfristig auch auf das Selbstwertgefühl. Es gelingt zwar äußerlich meist schnell diese unangenehmen Inhalte zu verdrängen, der prägende Charakter wirkt aber trotzdem, so daß sich ein Teufelskreislauf entwickeln kann, sofern man nicht aktiv dagegen ansteuert. In Fällen des unbewußten Umgangs mit sich wiederholenden Trauminhalten und einer allgemein gleichgültigen oder ablehnenden Haltung gegenüber dem eigenen psychischem Innenleben, sind psychische Störungen, die sich in Form psychosomatischer Erkrankungen, Neurosen, Psychosen oder ähnliches zeigen können, vorprogrammiert.


Kleine Information:
In diesem Schlafphase ist auch die Hirnstromaktivität höher als im Wachzustand, bei 4 bis 8 Hz liegend. Physiologisch gesehen ist die Bewußtseinsfunktionen eines Menschen während des Traumschlafes daher als gleichwertig zur normalen Wachbewußtheit anzusehen - qualitativ kommt es scheinbar nur darauf an, ob und wie man dieses Potential nutzt. Neuere Erkenntnisse über Wachbewußtheit während der REM-Phase zeigen sogar, daß sich REM-Schlaf und "normale" Bewußtheit, wie sie den Tag über vorliegt, nicht widersprechen und coexistieren können.

In einer überwiegenden Zahl der Fälle ist der Träumer nicht in der Lage, zwischen Traum und Realität zu unterscheiden. Er akzeptiert den Traum als Realität, gleich wie absurd sich die einzelnen Traumelemente darstellen. Es ist jedoch möglich, sich während des Traumes bewusst zu werden, dass es sich um einen Traum handelt. Dieser Zustand wird Klartraum oder auch luzider Traum genannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten