Gut&Böse

'Gut' und 'Böse' existieren nur im Auge des Betrachters, sind also subjektive Eindrücke. Was uns zum Vorteil gereicht, ist automatisch 'gut', Dinge, die uns einen Nachteil verschaffen, demzufolge 'böse'.

Dasselbe gilt für Menschen, die uns wohl gesonnen sind. Wir legen manche Situationen, die von Außenstehenden beispielsweise als rechtswidrig ausgelegt würden, zu ihrem Vorteil aus, da wir sie bereits seit einiger Zeit kennen und so etwas als bloße Ausnahme betrachten bzw. hoffen, dass sich derartige Vorfälle nicht häufen.
Im Gegensatz dazu deuten wir 'nicht salonfähige' Handlungen von Leuten, denen wir feindselig gegenüberstehen als Bestätigung für unsere Meinung ihnen gegenüber. Wir machen uns in diesem Fall gar nicht erst die Mühe, sie näher kennen zu lernen, da sie ja so perfekt in das von uns generierte Klischée passen und wir wir diesem Zustand keine Veränderung herbeiführen möchten.

Außerdem hängt das korrekte Verständnis von 'Gut' und 'Böse' sehr stark mit der Erziehung zusammen.
Wie in diesem Thread sehr richtig erwähnt wurde, entwickeln wir in unserem Unterbewusstsein Aggressionen gegenüber gewissen sozialen Gruppierungen, ohne Näheres über deren Hintergründe zu wissen. Doch das möchte ich hier nicht weiter ausführen, da es eigentlich nur auf Dasselbe wie im zweiten Abschnitt hinausliefe.
 
Germanist schrieb:
'Gut' und 'Böse' existieren nur im Auge des Betrachters, sind also subjektive Eindrücke. Was uns zum Vorteil gereicht, ist automatisch 'gut', Dinge, die uns einen Nachteil verschaffen, demzufolge 'böse'.

Das kann so nicht stimmen... Eine Lüge, aus welchem Grund sie auch immer genutzt wird, ist "böse", dessen sind wir uns bewußt. Daß sie uns trotzdem des öfteren zunutze ist widerlegt deine Aussage.

Germanist schrieb:
Außerdem hängt das korrekte Verständnis von 'Gut' und 'Böse' sehr stark mit der Erziehung zusammen.

Ein "korrektes" Verständnis von 'Gut' und 'Böse' sollte laut deiner eigenen Aussage überhaupt nicht möglich sein...
 
Gut und Böse liegen ja immer im Auge des Betrachters, in unserem Fall ist der Betrachter die Gesellschaft, sie gibt Normen und moralische Maßstäbe vor ebenso wie die Ethik.
Dementsprechend muss sich das Individuum dann auch verhalten, tut es dies nicht, verschreibt es sich dem "Bösen" , sprich: zeigt es abweichendes Verhalten (z.B. kriminelles Verhalten) wird es von unserer Gesellschaft dafür bestraft.

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet gibt es also sehr wohl "Gut" und "Böse" denke dass man hier aber noch einen weiten Interpretationsraum hat.
 
KoToBuKi~RaN schrieb:
Gut und Böse liegen ja immer im Auge des Betrachters, in unserem Fall ist der Betrachter die Gesellschaft, sie gibt Normen und moralische Maßstäbe vor ebenso wie die Ethik.
Dementsprechend muss sich das Individuum dann auch verhalten, tut es dies nicht, verschreibt es sich dem "Bösen" , sprich: zeigt es abweichendes Verhalten (z.B. kriminelles Verhalten) wird es von unserer Gesellschaft dafür bestraft.

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet gibt es also sehr wohl "Gut" und "Böse" denke dass man hier aber noch einen weiten Interpretationsraum hat.

Das sehe ich anders, denn eine Gesellschaft ist nur ein Zusammenschluß von Individuen und erst die Kombination aller Individuen ergibt etwas wie Normen und Werte, sähe es also so aus wie du es schilderst könnten sich Normen und Werte nie verändern, da jede Veränderung den Normen und Werten der Gesellschaft widersprechen müßte, diese die Veränderung also als "böse" empfunden werden müßte... Daß dem nicht so ist zeigt die stete Veränderung der die Gesellschaft, die Normen sowie die Werte unterzogen sind...
Es wird also nicht ein Normen- und Wertekatalog von einer Gesellschaft geschaffen der dann strikt zu befolgen ist sondern die Gesellschaft und ihr Verhalten macht aus was Werte und Normen darstellen.
Demzufolge ist es nicht unwahrscheinlich daß Selbstjustiz an einem Kinderschänder in der Gesellschaft anklang finden wird, also nicht als "böse" empfunden wird, obwohl die Normen und Werte dies verlangen würden.
 
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