Global Territory

LeChuck

New Member
Hier also meine erste FF. Sollte eigentlich was zu Ice Station, später vielleicht noch was von RE oder so werden. Glaub aber nicht, dass ichs gut getroffen hab



Chris Renshaw stand auf dem Balkon seiner kleinen Drei-Zimmer Wohnung im 7.Stock und rauchte eine Zigarette. Gedankenverloren starrte er in den Sonnenuntergang. In seiner rechten Hand hielt er ein Schreiben des CIA, welches ihn nun schon den ganzen Abend beschäftigte. Das CIA hatte es ihm also endgültig bestätigt: Morgen früh würde er in jene berühmt-berüchtigte Area51 versetzt werden, zur weiteren Erforschung eines neuen Motors für die B-2 Bomber der USA.
"Letzte Anweisungen folgen vor Ort" stand in der letzten Zeile. Unwillkürlich lachte Renshaw auf. Wie naiv die doch sind, dachte er bei sich. Alle Welt hielt das CIA für den wohl größten und gefährlichsten Geheimdienst der Welt. Doch bei aller Größe und Genialität des CIA war es ihnen scheinbar noch nicht gelungen die Wahrheit über ihn herauszufinden. Denn Renshaw war kein einfacher australischer Universitätsprofessor, wie alle dachten.
Vielmehr war er das "Produkt" einer weltweit bisher einzigartigen globalen Verschwörung gegen die USA. Ausgegangen war diese Verschwörung von Russen und Franzosen, deren Regierungen die Wahrheit über all die merkwürdigen Vorkommnisse in Area51 herausfinden wollten, die sich in letzter Zeit weiter häuften. Laut Berichten von Agenten die in die Nähe gelangen konnten, bastelten die USA an, von der UN geächteten, Biowaffen.
Sollte dies der Wahrheit entsprechen, wären die Folgen im Fall einer Veröffentlichung für die amerikanische Regierung unvorstellbar.
Es gelang Russen und Franzosen tatsächlich mehrere kleinere Staaten von ihrem Plan zu überzeugen, später wurde auch noch die Chinesische Regierung ins Boot geholt, die nach Renshaws Meinung aber nur an den Biowaffen interessiert war.
Im Laufe der Vorbereitung sprang schließlich noch Japan, als letzter größerer Staat auf den losfahrenden Zug auf, erzürnt über die Tatsache, dass die amerikanische Regierung sich immer noch nicht um das Problem Nordkorea kümmerte.
Um den Plan durchzuführen, brauchten diese Verschwörerstaaten, den besten und loyalsten Mann den sie finden konnten, darin waren sie sich einig. Nach einiger Zeit des Suchens, waren sie schließlich auf den Australier Chris Renshaw gestoßen. Sein IQ lag mit 173 weit jenseits der Skala, er hatte sein Staatsexamen in Physik und Kernspaltung mit Bestnoten bestanden und reiste nun, mit 27 Jahren jüngster Professor Australiens, von einer Universität im Land zur anderen, um Vorträge zu halten und Unterricht zu geben. Seiner Loyalität war man sich sicher, was sich vor allem durch eine unbändige Wut über die amerikanische Regierung ausdrückte und vor allem auch dadurch, dass seine Mutter Japanerin war.
Es gelang ihnen, die CIA auf Renshaw aufmerksam zu machen ohne dass diese die Wahrheit über ihn herausfand. Schon nach kurzer Zeit, kam dann die Anfrage, oder schon fast der Befehl, ob er in Area51 arbeiten würde. Da alles, aus welchen Gründen auch immer, Top-Secret ablaufen sollte, musste er zuallererst hier in diese Wohnung umziehen, wo er weiter Anweisungen abwarten sollte. Diese waren ja nunmehr angekommen.
Renshaw war sich sicher, dass jeder Staat nur seine eigenen Interessen verfolgen würde, sobald der Plan angelaufen war. Welche Interessen das im einzelnen waren, darüber war er sich allerdings noch nicht ganz im klaren. Er steckte sich eine weitere Zigarette an und ließ alles in Gedanken nocheinmal vor sich ablaufen. Seine Hauptaufgabe war ja eigentlich nur die Informationsbeschaffung, aber da China und Frankreich eine militärische Intervention nicht mehr völlig ausschlossen, sollte er in diesem extremsten Fall auch alles dafür tun die Verteidigungsanlagen abzuschwächen.
Während er über all das noch einmal so genau nachdachte, überkam ihn auf einmal eine große Müdigkeit. Er warf seine noch nicht zu Ende gerauchte Zigarette über das Balkongeländer, ging in die Wohnung und legte sich auf seine kleine Couch, die ihm in den letzten Tagen als Bett gedient hatte. Notdürftig deckte er sich zu und war nach kurzer Zeit schon eingeschlafen...


PS: Freue mich über jeden Beitrag.
 
Ich hoffe, man muss Ice Station nicht kennen, mir sagt das nämlich überhaupt nichts.
Den Anfang selbst find ich aber schon recht interessant. Dass allerdings nun ausgerechnet Frankreich diese Verschwörung mit angezettelt haben soll und nun auch noch militärisch gegen die USA intervenieren will, halte ich doch für sehr weit hergeholt. Das ist insofern schade, als dass die Teilnahme der anderen Staaten an dieser Verschwörung recht gut begründet wurde.
Bewertung: 2-
>>> Wer keine Bewertungen will, soll es sagen.
 
Ice Station muss man eigentlich nicht kennen, ich hab lediglich ein paar Namen übernommen und stellenweise versucht den Schreibstil zu imitieren.
Danke übrigens für die gute Benotung.
 
Hier also der zweite Teil meiner mehrteiligen FF. Diesmal ists etwas anders geschrieben und ich glaub, dass dieser Teil wesentlich schlechter ist als der erste.


Renshaw wachte früh am nächsten Morgen wieder auf. Die Anweisungen im Schreiben lauteten, dass er um 7.00 Uhr ein Taxi zum Flughafen nehmen sollte. Er blickte auf seine Zimmeruhr: Es war ziemlich genau halb sechs. Er hatte also noch genug Zeit in aller Ruhe zu frühstücken und zu duschen.
Er ging in seine Küche, wenn man sie überhaupt so nennen konnte. Sie war wahnsinnig klein, genaugenommen nur ein winziger Raum ,mit einer Theke mit zwei Schublade und einem Mikrowellenherd. Seinen Kühlschrank, den ihm der Vermieter ausgeliehen hatte, hatte er ins Wohnzimmer gestellt.
Er nahm eine Packung Cornflakes von der Theke, holte eine Schüssel aus der Schublade und nahm den letzen Rest Milch aus dem Kühlschrank.
Er setzte sich aufs Sofa, die Schüssel Cornflakes auf seinen Knien. Während er frühstückte, ließ er sich, wie gestern abend schon alles noch einmal durch den Kopf gehen. Es war ihm nicht erlaubt gewesen irgendjemand etwas davon zu erzählen, dass er in die Area51 versetzt wurde. Seiner Mutter und seiner Freundin in Australien wurde gesagt, dass er für die nächsten Monate an amerikanischen Universitäten benötigt wurde.
Seine Mutter hatte das nur allzugern akzeptiert. Sie war selbst unsagbar stolz gewesen, als er sein Staatsexamen in Quantenphysik als jüngster seines Jahrgangs abgeschlossen hatte. Seit dem Tod seines Vaters vor knapp 12 Jahren schon, hatte sich seine Mutter voll auf ihn konzentriert und an ihn geklammert. Sie war es auch die seine Aufnahme an der Uni, trotz der Einwände der Universitätsführung durchgesetzt hatte. Die "Silverblaze University" an der er studiert hatte nahm normalerweise keine Studenten mit einem derart schlechten Schulabschluss wie er auf. Denn so überragend er als Student war, so schlecht war er als Schüler. Er hatte mit 15 mit Ach und Krach den niedrigsten Schulabschluss in Australien, vergleichbar mit der deutschen Hauptschule hinter sich gebracht.
Erst nach dem Tod seines Vaters ging es mit seinen Leistungen bergauf. Warum ausgerechnet dann, darauf hatte Renshaw bis heute keine für ihn vernünftige Erklärung gefunden. Ein Freund von ihm hatte bereits vermutet, dass er seiner Mutter nach dem Tod ihres Mannes nicht noch mehr Schmerzen zufügen wollte. Diese Erklärung war für ihn aber nie ausreichend gewesen. Ein Psychologe, den er vor ein paar Jahren regelmäßig besucht hatte, hatte ihm schließlich gesagt, dass ein derartiges Trauma vielleicht zu einem totalen Umkrempeln seines Lebens geführt haben könnte. Aber wie schon die erste, so stellte ihn auch diese Erklärung nicht zufrieden. Er hatte sich schließlich damit abgefunden, dass es -für ihn- KEINE vernünftige Erklärung gab. Es war eben so. Punkt.
Er sah wieder auf die Uhr. Es war jetzt fast viertel sieben. Renshaw verschluckte sich fast an seinen Cornflakes. Die Zeit war vielfach schneller vergangen als er gedacht hatte. Er stellte seine Schüssel mit Cornflakes auf den Boden. Da er erst um 7 am Flughafen erwartet wurde, hatte er ja noch einigermaßen Zeit zu dusche, dachte er.

Kalter Wind blies ihm entgegen als er ins Freie trat. Er musste sich beeilen, da er beim duschen wieder mal alles um ihn herum vergessen hatte. So ging es ihm eigentlich immer - er glaubte oft noch mehr als genug Zeit zu haben, allerdings vergeudete er diese Zeit regelmäßig.
Es war 10 Minuten vor 7. Man brauchte mit dem Taxi vielleicht fünf Minuten bis zum Flughafen. Da er nicht noch mehr Zeit vergeuden wollte, beschloß er zu Fuß loszugehen und unterwegs ein Taxi anzuhalten. Das war auf jeden Fall besser, als hier auf eins zu warten. Doch heute schien sich Fortuna von ihrer guten Seite zu zeigen, denn schon nach den ersten drei Schritten fuhr ihm ein Taxi entgegen, dass genau vor ihm einen Fahrgast auslud. Ohne zu zögern stieg er ein
"Zum Flughafen bitte.", sagte Renshaw zum Fahrer "und," er hielt ihm einen 20-Dollar Schein unter die Nase, "wenns geht in weniger als fünf Minuten"
"Null Problemo, Meister," sagte der und grapschte sich den Schein. "Gut anschnallen und festhalten!"
Mit über 80 km/h brauste er durch die Innenstadt, fuhr in möderischem Tempo um die Kurven und war nicht selten kurz davor einen Passanten über den Haufen zu fahren. Renshaw konnte nicht mehr hinsehen. Er bereute es bereits jetzt zutiefst, dem Fahrer Anweisungen gegeben haben aufs Gaspedal zu treten. Plötzlich kam das Taxi quietschend zum Stehen.
"Da sind wir, Meister. Wir blicken auf die Uhr: genau 3,12 Minuten.
Das macht dann 12 Dollar"
"Was? Ich dachte ich hätte sie bereits bezahlt als ich ins Taxi gestiegen bin!"
"Das war für den Selbstmordversuch mit dem Taxi..."
Wutschnauben holte Renshaw zwei weitere Geldscheine aus seinem Geldbeutel und drückte sie dem Taxifahrer in die Hand.
"Hier, stimmt so!"
Der Fahrer grinste. "Auf baldiges Wiedersehen."
"Hoffentlich nicht ALLZU bald" sagte Renshaw, als der Taxifahrer wieder davonfuhr.
Es war jetzt genau fünf vor 7. Ein Kontaktmann sollte ihn hier ansprechen und ihn zu seinem Flugzeug bringen. Warum das CIA sich solche Mühe machte, verstand Renshaw immer noch nicht.
Nach ungefähr 5-minütigem Warten kam schließlich ein kleiner etwas dicklich wirkender Mann im Maßanzug und mit glatt gegeltem Haar, auf Renshaw, der im Eingangsbereich saß, zu.
Er wirkte eigentlich ganz wie ein Geschäftsmann, der auf einer Betriebsreise war. Er sprach Renshaw an:
"Mister Renshaw? Folgen sie mir bitte. Ihr Flugzeug wartet nicht ewig."
"Mein..Woher wissen sie überhaupt dass ich es bin??"
"Mister Renshaw",sagte der Mann in fast beleidigtem Ton. "Wäre ich ein echter Agent, wenn ich mir nicht vorher Informationen über meinen Partner beschaffen würde?"
"Womöglich ja, aber ihr vom CIA seid ja so selbstverliebt, dass ihr auf solche Wichtigen Details wie mein Aussehen Wert legt, aber meinen Hintergrund nicht bemerkt." dachte Renshaw, aber er behielt es für sich.
"Folgen sie mir jetzt bitte. Ihr Flugzeug wartet gleich nebenan auf der Flugbahn."
Renshaw folgte ihm hinaus. Das Flugzeug war relativ klein, um welchen Flugzeugtyp es sich handelte konnte Renshaw allerdings nicht erkennen. Es ähnelte in der Bauweise einer Boeing 747, allerdings stark verkleinert.
Renshaw und sein "Kontaktmann" gingen an Bord. Das Flugzeug war leer, bis auf 2 Kerle in Maßanzügen, die anscheinend die Tür bewachten und 3 weitere Personen weiter vorne im Flugzeug.
Er setzte sich an einen Fensterplatz in der Mitte des Flugzeugs.
Und genau in diesem Moment, als hätte es nur auf ihn gewartet, rollte das Flugzeug von der Landebahn und erhob sich in die Luft..
 
Hi Clemens, meine Meinung über den Teil kennst du ja schon... ich glaub, du hast nichts mehr daran geändert, oder? Naja, schön, dass du hier jetzt auch angemeldet bist... kannst ja mal bei GW vorbeischaun.
 
Ich fand den Teil nicht schlechter, stellenweise sogar besser als den ersten. Der Taxifahrer ist eine nette Anekdote am Rande und man erfährt beiläufig noch ein paar Details aus Renshaws Leben.
Bewertung: 2-
 
@Vegetation: Ich hab -auf deine Kritik- versucht die Stelle zu ändern, warum er früher so schlecht war und seine Leistungen daraufhin besser wurden.
@stLynx: Wieder Danke für die gute Kritik. Diese Note war für mich sogar wesentlich überraschender als die erste.
 
oh... stimmt ja. Ich habs bis etwa dahin gelesen, dachte aber, es sei das selbe...
ach, danke für den Gästebucheintrag.
 
Hier also der dritte Teil.

Das Flugzeug setzte gegen 15:00 Uhr zum Landeanflug an. Während des gesamten Fluges hatte so ziemlich niemand der Fluggäste auch nur ein Wort mit dem anderen gewechselt, 2 der 3 Typen vor Renshaw hatten Schlaf nachgeholt, der dritte hatte genau wie Renshaw fast den ganzen Flug aus dem Fenster geschaut. Sein "Kontaktmann" vom CIA war während des Fluges bei seinen "Kollegen gestanden. Jetzt ging er wieder auf Renshaw zu.
"Mister Renshaw...sobald das Flugzeug gelandet ist und die Türen geöffnet sind werden sie mir folgen. Ich bringe sie zu ihrer Unterkunft und später zu ihrem neuen Arbeitsplatz. Und das alles recht schnell ja? Ich hab noch einen wichtigen Termin hier. Also sehen sie zu dass sie mit mir Schritt halten können, denn ich hab nicht die geringste Lust auf sie zu warten."
"Kein Grund gleich in so einem Ton zu reden, ist noch keinem was passiert. Was ist das eigentlich für ein so wichtiger Termin?" wollte Renshaw wissen.
"Das brauchen sie noch nicht zu wissen. Und im übrigen kann ich mit ihnen in dem Ton reden in dem es mir passt, ich bin CIA-Agent und somit ihr indirekter Vorgesetzter. Und jetzt Ruhe, wir landen."
Der Kerl machte auf Renshaw jetzt den Eindruck, als hätte er während des Fluges in mehrere saure Zitronen gebissen. Jedoch entgegnete er, obwohl ihm durchaus danach zumute war, auf diese Rede nichts.
Nachdem das Flugzeug gelandet war stieg Renshaw aus, und ging wie geheißen dem CIA-Agent hinterher. Das erste was ihm an seiner neuen Wirkungsstätte auffiel, war das riesige Areal auf dem alles aufgebaut war und die große Militärpräsenz. An fast jeder Ecke standen ein paar Soldaten, z.T. sogar mit Jeeps oder vereinzelt sogar mit Panzern.
Nach einem ungefähr siebenminütigem Fussmarsch kamen sie vor einem Gebäudekomplex an, der an einen altkommunistischen Plattenbau erinnerte.
"Bitte sehr, ihr neuer Wohnort. Und machen sie sich keine Sorgen wegen Einrichtung und Ausstattung, lediglich das Äußere ist etwas heruntergekommen. Sie haben ein ganzes Stockwerk mit einer kompletten Wohnung ganz für sich allein,und das hat nicht jeder hier.Doch genug davon, ich sollte ihnen jetzt wohl ihren neuen Arbeitsplatz zeigen. Ein anderer wird sie später hierher zurückbringen."
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in die entgegengesetzte Richtung zurück. Renshaw musste ihm hinterherlaufen, da er mit einem hohen Tempo losgegangen war. Wiederum nach kurzer Zeit standen sie vor einem kleinen Gebäude, in das man in einer Großsstadt ein Reisebüro gesteckt hätte. Es sah überhaupt nicht so aus, wie Renshaw es sich vorgestellt hatte. Er hatte entweder mit einer größeren Lagerhalle, inklusive
angebauter Büros oder mit einem Hochhaus mit mehreren Büroetagen gerechnet. Dieses Gebäude hier war winzig..
"Hier hinein, bitte." ließ sich der CIA-Agent wieder vernehmen. Innen war es dunkel. Man konnte überhaupt nichts erkennen. Plötzlich ging das Licht an. Ein Mann in einem weißen Laborkittel stand plötzlich da, die Hand auf dem Lichtschalter. Er lächelte sie an. Plötzlich ging er auf Renshaw zu und schüttelte ihm die Hand.
"Chris Renshaw? Sehr erfreut. Mein Name ist Sam Baives.Kannst du zu mir sagen Ich bin dein neuer Arbeitskollege und soweit ich weiß glaube ich auch dein Wohnungsnachbar. Ich soll dir jetzt das Büro und das Labor zeigen, wurde mir gesagt." Das alles War in einem atemberaubenden Tempo aus ihm herausgesprudelt.
"Ja richtig. Also Mister Renshaw, es war mir ein Vergnügen. Ich muss jetzt wieder los, viel Spass bei ihrer neuen Arbeit."
Renshaw überlegte noch ob er "Auf wiedersehen" hinterher rufen sollte, allerdings war der Typ schon verschwunden.
"Also jetzt folge mir bitte, Chris." wurde Sam plötzlich wieder laut. Er ging durch eine Tür weiter hinten im Raum. Renshaw ging ihm hinterher.Sie befanden sich jetzt in einem Raum mit vier Aufzügen. Sam ging an den ganz links und betätigte den Rufknopf. Das ganze musste also Unterirdisch sein, wenn das Gebäude hier so klein war.
Mit einem <Ping> öffneten sich die Türen des Aufzugs und er und Sam stiegen ein. Nach einer Fahrt, die endlos zu sein schien, kamen sie schließlich unten an und Renshaw rieb sich die Augen.Sie befanden sich in einem riesigen Raum, von dem spinnenartig, mehrere Gänge wegführten. Aber vor allem die Größe des ganzen beeindruckte Renshaw. Der Raum war kreisrund, ungefähr 20m hoch und hatte, so
schätzte Renshaw, einen Radius von mindestens 100m. Und wie von einer Spinne führten hier eine Unzahl von Gänge weg, von denen jeder endlos zu sein schien.
"Also, da wären wir. Ich zeig dir jetzt das Labor und danach unseren Arbeitsplatz." sagte Sam wieder. Er musste lachen, als er den erstaunten Gesichtsausdruck auf Renshaws Gesicht sah.
"Ganz schön groß, was? Mir gings beim ersten Mal genauso, aber man findet sich nach ein paar Tagen in diesem Komplex schon recht gut zurecht. Also, gehn wir."
Während sie durch dieses schier unendliche Gewirr von Gängen gingen unterhielten sie sich miteinander
"Ich bin jetzt schon seit fast zwei Jahren hier...zwei Monate Urlaub mit dazugerechnet. Meine Familie wohnt in Idaho, in der Nähe von der Großstadt Boise, da kann ich als gut entspannen."
"Der Rest meiner Familie wohnt in Sydney...aber, mal eine Frage..." sagte Renshaw
"Ja?"
"Kennst du diesen "CIA-Agent" der mich hierher gebracht hat, eigentlich genauer?"
"Ja, der arbeitet hier. Soweit ich weiss schon ewig. Er ist unter anderem dafür verantwortlich dass nach außen hin alles hübsch vertuscht wird. Er und seine Kollegen halten zum Beispiel die Gerüchte in der uFO-Szene am köcheln. Ein Arschkriecher."
"Aha, daher also die ganzen UFO-Gerüchte über die Area51. Aber wozu? Was gibts hier denn zu vertuschen?"
"Weißt du nicht warum du hier bist?? Wenn die ganze Sache von wegen B-2 Bomber, neuartige Motoren sowie neue Schusswaffen und Raketen an die Öffentlichkeit käme, dann wäre ein Sabotageakt, z.B. durch irgendeinen anderen Staat wohl nicht mehr auszuschließen. Aber zum Glück kann das hier eigentlich nicht passieren."
Renshaw musste ein Grinsen unterdrücken.
"Allerdings gibt es unter uns Arbeitern hier auch ein paar Gerüchte darüber, dass unten im letzten Stockwerk noch irgendwas anderes Großes im Gange ist. Allerdings glaube ich kein einziges Wort davon. Da unten ist die ganze Schaltzentrale,wie im Pentagon, und mehr nicht."
Sie beendeten das Gespräch, denn sie standen jetzt vor einer relativ breiten, weißen Tür mit der Aufschrift: "LABORATORIUM".
"Wir sind da.", sagte Baives
Das Laboratorium war ein riesiger Raum mit diversen Gerätschaften,vielen Tischen und Regalen sowie eine unzählige Anzahl an Mikroskopen und Computern. Zahlreiche Wissenschaftler standen oder saßen, meist in Gruppen, vor Tischen oder Monitoren oder experimentierten an verschiedenen Apparaten, zumeist mit kleinen Motorenteilen.
"Hier wird der neue Antrieb und der neue Motor für den B-2 Bomber hauptsächlich entwickelt. Wir werden allerdings nicht so viel Zeit hier verbringen, wir werden meistens an unserem Arbeitsplatz zu finden sein. Hier sind eigentlich nur die Koordinatoren des Projekts und unsere "Laborratten" zu finden. Man kann eigentlich auch sagen, dass das hier der ganze praktische Bereich ist, während wir
hauptsächlich theoretische Arbeiten verrichten werden."
"Aha. Aber braucht man, damit das Praktische überhaupt richtig funktionieren kann nicht eigentlich auch ein Modell des Versuchsobjekts?", fragte Renshaw in leicht zynischem Ton.
"Das Modell eines B-2 Bombers findest du in einer unterirdischen Halle. Unter der befinden wir uns grade. Die ist ganz leicht mit dem Fahrstuhl dort drüben" Sam zeigte hinter Renshaw "zu erreichen. Das ist übrigens nicht nur ein Modell sondern ein richtiger B-2 Bomber. Ein neuer Jäger der Air-Force ist auch dabei, aber für den ist eine andere Arbeitsgruppe zuständig."
"Achso läuft das hier. Danke für die Infos."
"Nichts zu danken. Also gehn wir weiter, ich zeig dir unseren Arbeitsplatz."
Sie gingen den Gang weiter. Diesmal waren sie aber wesentlich schneller am Ziel, da die Büros nicht weit vom Labor entfernt waren. Renshaws und Baives war, wie alle anderen Räumlichkeiten im Komplex, sehr geräumig. 15x10m mindestens, schätzte Renshaw. Jeder der beiden hatte einen eigenen großen Tisch mit "verankertem" Telefon, Faxgerät und PC.
"Jede E-mail, jeder Anruf, und jedes abgeschickte Fax trifft zuerst an der Oberfläche im Hauptgebäude ein, bevor es weitergeleitet wird. Meistens gibts aber nichts nach draußen zu vermelden. Muss ich dir aber sagen, indirekte Dienstvorschrift."
"Oh, danke für den Tip. Ich sollte mich vielleicht erstmal einrichten. Nachher versuch ich mich vielleicht noch allein im Komplex zurechtzufinden."
"Jep, mach das. Das wär ungemein hilfreich für später damit du dich nicht verläufst. Falls du dich diesmal schon verlaufen solltest: Wir sind in Komplexteil E-2. Kannst dich durchfragen, die Leute die hier arbeiten kennen sich normalerweise aus."

Nach einer knappen Stunde an seinem Arbeitsplatz ging Renshaw hinaus und lief alleine durch die Gänge dieser riesigen unterirdischen Forschungsstation. Er fasste gedanklich alles noch einmal zusammen:
-Zuallererst sollte er einen Weg finden irgendwie in diesen mysteriösen Komplex im untersten Stockwerk zu kommen. Dann musste er nur noch nachprüfen, ob die USA hier wirklich Massenvernichtungswaffen entwickelte, deren Existenz gegen die UN-Charta verstieß.
-Er musste irgendwie an einen Grundriss dieser ganzen Station kommen. Die russische Regierung hatte ihm immer wieder eingeschärft, dass für sie der Grundriss mit sämtlichen Gebäudenamen oberste Priorität hätte, sobald er wirklich über die Informationen über diese Waffen verfüge. Wofür die Russen unbedingt diesen Grundriss brauchten konnte sich Renshaw schon fast denken. Er hielt es fast für sicher,
dass Russen und Chinesen im Fall der Existenz der Waffen eine militärische Intervention mit Spezialeinheiten schon sicher eingeplant hatten. Die französische Regierung hatte in den letzten Tagen vor seiner Abreise in die USA die Zügel wieder etwas gelockert und beabsichtigte eine Intervention nur im absoluten Ausnahmefall, sozusagen als letzten Nothebel.
- Sollten die USA diese Waffen nicht entwickeln lautete sein Auftrag, die Daten der dort neu entwickelten Flugzuge zu stehlen und den Verschwörerstaaten zu übermitteln. Das wäre ein für alle recht lukratives Geschäft.
- Die größte Schwierigkeit war allerdings die Informationen nach draußen zu bekommen. Renshaw war sich sicher, dass er die Infos nur im Hauptgebäude, wo eigentlich nur die Flüge koordiniert wurden, unbemerkt abschicken konnte. Und da ungesehen rein zu kommen, das war sein größtes Problem.

Während er so nachdachte, war er wie von selbst den Weg zum Aufzug zurückgegangen. Und plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen: Der Aufzug wurde gar nicht mehr bewacht. Die Wache war anscheinend -aus welchem Grund auch immer- abgezogen. Die Überwachungskameras richteten sich nur in die Richtung von der er gekommen war, auf den Aufzug war keine gerichtet. Dieser "Konstruktionsfehler" war seine große
Chance in den untersten Teil des Komplexes zu kommen. Eine derartige Chance bot sich ihm warscheinlich nie mehr wieder. Ohne zu Zögern stieg er in den Aufzug und drückte die Taste mit der Ziffer vier... das unterste Stockwerk. Er verspürte ein leichtes Rucken, und der Aufzug setzte sich in Bewegung.


Der Teil ist mit Abstand der längste - hoff mal dass er nicht auch der schlechtste ist.
 
Gut. Die Einführung hat mir gefallen, auch, dass du in punkto Frankreich etwas zurückgerudert bist ;) - bloß: Wenn es da keine A-, B- oder C-Waffen gibt, soll er Flugzeugpläne stehlen? Das wär dann aber alles andere akls ein edles Ziel und passt irgendwie nicht, finde ich.
 
Ich geb neuerdings nicht mehr standardmäßig Noten (wollen viele nicht), sondern packe sie ins erste Wort ("herausragend" = 1; "gut" = 2; "lesenswert" = 3...). Wenn du aber wieder normale Noten haben willst (d.h. auch mit + und - etc.), kannst du auch die cgerne bekommen :)
 
Ich konnte jetzt schon längere Zeit nicht mehr weiterschreiben, weil meine Festplatte neu formatiert werden musste und danach auch der Internetzugang weg war.
Ich denke ich schreibe weiter sobald der ganz Klausurstress den ich im Moment hab vorbei ist.
 
Unten war es stickig und die Luft schien regelrecht durch die Gänge zu wabern. Renshaw befand sich jetzt wieder in einer Eingangshalle, ähnlich der aus dem oberen Stockwerk, allerdings wesentlich kleiner. Es führten auch nur 3 Gänge davon weg. Auf dem Gang nach links schienen mehrere Soldaten zu patroullieren und die Türen selbst waren auch noch streng bewacht.
Die Gänge nach links und rechts waren dagegen überhaupt nicht bewacht. Renshaw konnte im fahlen Licht mehrere Wissenschaftler in weissen Kitteln erkennen, die gerade den linken Gang entlanggingen. Einer spontanen Eingebung folgend ging er hinter ihnen her. Er versuchte die vielen Kameras auf den Gängen zu ignorieren und einen möglichst unschuldig normalen Eindruck zu erwecken.
Als sie durch eine Tür an der Seite gingen, folgte er ihnen einfach,nichtsahnend was ihn dahinter erwarten würde. Es schien auch überhaupt keiner von ihm Notiz zu nehmen, bis jetzt war er anscheinend Luft für jeden anderen hier unten.
Plötzlich fand Renshaw sich in einem großen, erhellten Raum mit einer hohen Präsenz an Wachpersonal wieder. Und plötzlich schien er hier unten nicht mehr so behandelt zu werden, als wäre er Luft. Unmittelbar nachdem er den Raum betrat schienen die Wachen anzufangen miteinander zu diskutieren und nur kurz darauf brüllte einer von ihnen:
"Sie da! Keinen Schritt weiter! Dieser Raum hier ist nur für autorisiertes Personal! Mitarbeitern ohne Genehmigung ist der Zutritt aufs Strengste untersagt! Also raus hier, klar?!"
Relativ unbeeindruckt von dem harschen Ton des Soldaten, antwortete Renshaw :"Aber woher, um Himmels Willen, wollen sie wissen dass ich nicht autorisiert bin??"
"Da genügt doch ein Blick," sagte der Soldat indem er mit einem Kopfnicken auf die Wissenschaftler verwies, die völlig geistesabwesend im Raum herumstanden und offensichtlich versuchten zu arbeiten. "Sie wirken längst nicht so bekloppt wie die. Jeder der hier unten arbeitet wird aufgrund der Luftverhältnisse in den Arbeitszimmern früher oder später genauso verwirrt. Man lebt
dann quasi nur noch für die Arbeit hier. Am Gesichtsausdruck kann man also spielend leicht erkennen, wer hier unten arbeitet und wer nicht."
"Aber das ist doch regelrecht pervers! Die werden hier unten wie Vieh gehalten und haben als einzigen Tagesinhalt die Forschungsprojekte der US Army weiter voranzutreiben??"
"Ja, aber was für Forschungsobjekte! Wenn sie sich beklagen wollen, rufen sie in der Zentrale an. Die Telefone sind rund um die Uhr besetzt. Und jetzt raus hier!"
"Ok, ok ich bin schon weg. Kein Grund zur Aufregung..."

Sobald Renshaw wieder im oberen Stockwerk war und Richtung Arbeitsplatz ging, dachte er noch einmal genau über alles nach:
Diese "Wissenschaftler", sollten anscheinend die Forschung dort unten möglichst schnell vorantreiben, deshalb durften sie von nichts und niemand dabei gestört werden oder auch nur auf den Gedanken kommen, etwas anderes zu tun. Außerdem sollten sie anscheinend nicht das kleinste Sterbenswörtchen darüber verlieren, was dort unten vor sich ging.
Aber wieso? Das war noch die Frage. Welches Interesse könnte die USA dazu bewogen haben derart schwerwiegende Verstöße gegen die Menschenrechte durchzuführen? Während er noch so nachdachte stand er plötzlich wieder vor seinem Büro. Baives kam auf ihn zu.
"Hast dich verlaufen, stimmts? Das passiert den meisten hier am Anfang. Egal. Gehn wir an die Arbeit."
"O.K.", sagte Renshaw. Doch gerade als er den ersten Schritt ins Büro machen wollte wurde er an beiden Schultern gepackt und nach hinten gezogen. Als er sich umdrehte sah er sich zwei Gorillas vom Wachdienst gegenüber.
"Mister Renshaw, wir wurden angewiesen sie in die Verwaltungszentrale zu bringen. Sie sollen dort einige Fragen beantworten. Kommen sie bitte mit."
"Aber, ich...."
"JETZT!" Die Stimme des Wachsoldaten war scharf und duldete keinen Widerspruch. Renshaw sah ein dass es keinen Sinn hatte zu protestieren und ging wortlos mit. Sam war wieder einmal allein im Büro.
Nach einiger Zeit des Gehen kamen sie schließlich wieder auf die Oberfläche und gingen zur Verwaltungszentrale. Als sie vor der Tür standen wurde Renshaw von beiden Soldaten unsanft an seinen Ärmen gepackt und regelrecht ins Büro geschleift. Er stand jetzt vor dem Tisch des Verwaltungsbeauftragten.
"Wir würden ihnen jetzt gern ein kleines Video zeigen und anschließend gerne ihre Meinung dazu hören." sagte der ohne Renshaw dabei überhaupt richtig ins Gesicht zu sehen. Er legte das Band in den Rekorder. Der Bildschirm der auf dem Regal darüber stand hörte augenblicklich auf zu flimmern und man sah einen gestochen scharfen Kurzfilm - aufgenommen mit den Überwachungskameras. Auf dem Video
sah Renshaw sich selbst, wie er langsam zum Aufzug ging. Verdammt, dachte er bei sich, die Überwachungskameras hatten also doch nicht nur die andere Richtung des Flurs abgedeckt. Wie konnte er nur so dämlich sein.
Mit eisigem Lächeln bemerkte Renshaws Gegenüber dessen allmählich erstarrenden Gesichtsausdruck. Als nächstes sah man das Ganze aus der Perspektive einer anderen Kamera - diesmal ein Stockwerk tiefer. Man sah ziemlich deutlich, wie Renshaw sich zuerst umsah und dann jenen Wissenschaftlern hinterherging. Als er von den Wachsoldaten angehalte wurde, stoppte das Band.
"Nun, Mister Renshaw, hätten sie vielleicht die Güte uns zu erklären, was sie auf diesem Sperrgebiet zu suchen hatten??"
"Nun..Ich wusste nicht, dass es Sperrgebiet ist Ich hielt es einfach für einen weiteren Teil des Versuchsgeländes."
"Wissen sie was, Renshaw? Ich bin ein wahnsinnig toleranter Mensch, aber wenn ich sie noch einmal erwische, wenn sie eine solche Dummheit begehen dann mach ich sie fertig klar? Nach allen Regeln der Kunst! Bis dahin werden sie mangels Beweisen vorerst freigesprochen. Ich denke die Hauptschuld liegt bei dem Idioten der sie vom Flugplatz abgeholt hat und ihnen eigentlich alles zeigen sollte.
So ein..."
Als Renshaw erkannte wen er meinte konnte er ein schwaches Lächeln nicht unterdrücken. Das wars wohl mit den Beförderungsambitionen für seinen "CIA-Mann". Als Renshaw sich umdrehte und den Raum schon wieder verlassen wollte, wurde er aber von seinen beiden "Begleitern" wieder festgehalten.
"Die Rede ist noch nicht vorbei. Hiergeblieben." Also musste sich Renshaw wieder vor den Schreibtisch stellen und den Rest der Predigt über sich ergehen lassen.
"Noch was: Sie verlieren in der Öffentlichkeit KEIN Wort darüber was sie dort unten gesehen haben, verstanden?"
"Wovon sprechen sie?"
"Tun sie nicht so dämlich, sie wissen genau was ich meine. KEIN Wort über die Wissenschaftler und das was ihnen dieser unfähige Kerl von Wache erzählt hat. Wenn doch wird für sie das Leben zur Hölle. Die amerikanische Regierung wird bestimmt nicht mit Wohlgefallen darauf sehen, dass irgendein dahergelaufener kleiner Australier ihre Geheimnisse ausplaudert.Für sie wird das Leben zur Hölle werden."
"Und wie will sie mir das Leben zur Hölle machen?"
"Sie werden es merken. Außer der Verschwörungsszene wird ihnen danach wohl niemand mehr glauben schenken. Und auf DIE baut sowieso kein Mensch."
"Ok ich werde Stillschweigen bewahren."
Die Wachsoldaten führten Renshaw wieder zu seinem Arbeitsplatz zurück wo Sam Baives schon auf ihn wartete.
"Anscheinend kannst du nie länger als 5 Minuten im Büro bleiben. Was war jetzt überhaupt los?"
"Ach, nichts besonderes. Nur was wegen meiner früheren Arbeitsstelle. Die lassen den Verwaltungskram anscheinend nicht gern allzu lange warten."
"Achso. Ok, jetzt aber endlich an die Arbeit - bevor wir Schluß machen."
Nach wieder nur 15 Minuten, schrillte im Büro ein Funkwecker, der hinten in die Wand eingebaut war.
"Das war das Signal. Wir können aufhören. Oder noch ein paar Überstunden einlegen, aber ich denke dass hat heute wenig Sinn. Ok, komm mit ich zeig dir deine Wohnung."
Renshaw war schon gespannt darauf wie die wohl aussehen würde. Der Plattenbau-Stil und das heruntergekommene Äußere hatten ihn nicht gerade positiv beeindruckt.
Er schritt neben Baives her. Sie gingen wieder zurück zur Oberfläche und betraten den Bau, in dem mehrere Wissenschaftler lebten. Nach einer kurzen Aufzugfahrt, bei der es diesmal nicht nach unten ging, stiegen sie im 4.Stock wieder aus. Renshaw war überrascht: Der Flur war perfekt gepflegt. Auf dem Boden waren mehrere Teppiche ausgelegt, frische Pflanzen standen an den Wänden und neben den Türen.
Er war nunmehr wirklich sehr gespannt, wie seine Wohnung wohl aussehen würde. Bei der dritten Tür hielt Sam und sagte:
"Ok, hier sind wir. Deine Wohnung. Willkommen in deinem neuen Reich."
Daraufhin drehte er den Schlüssel um, öffnete die Tür und Renshaw verschlug es fast den Atem.
Das Zimmer in das er jetzt blickte hätte jeder First-Class Suite Konkurrenz machen können: Parkettböden, eine lederbezogene Sitzgruppe rund um den Wohnzimmertisch. In verschieden Ecken standen Fernseher,Computer und Stereo-Anlage, die kleine Küche -sogar daran war gedacht worden- war eigentlich Bestandteil des Wohnzimmers. An den Wänden hingen Wandteppiche und ein paar Bilder.
"Dort drüben gehts ins Bad, da in dein Schlafzimmer. Also dann viel Spass noch. Meine Wohnung liegt genau gegenüber, falls du noch irgendwelche Fragen haben solltest."
Renshaw sah sich zuerst noch im Bad um, bevor er sich anschließend im Schlafzimmer direkt aufs Bett fallen ließ. In seinem ganzen Erstaunen über diese Unterbringung hatte er fast seinen eigentlichen Auftrag und jene Wissenschaftler vergessen. Er fing nun wieder an darüber nachzudenken.
Bereits Morgen wollte er erste Unterlagen an seine Auftraggeber schicken. Aber wie? Das Fax oder die E-mail mussten direkt im Verwaltungszentrum abgeschickt werden, da sie dort nicht mehr kontrolliert wurden. Würde er aber von hier eine e-mail verschicken, so wäre diese blitzschnell in den Händen der Amerikaner, seine Identität würde auffliegen und der ganze Plan wäre aufgeflogen. Diese Möglichkeit
kam also auf keinen Fall in Frage. Doch so viel er darüber nachdachte, ihm fiel keine Möglichkeit ein wie er die Unterlagen unbemerkt verschicken könnte. Es gab nur eine Möglichkeit: Er musste die Unterlagen direkt von der Zentrale aus senden. Fast schon fiebrig überlegte er wie er dort hineinkommen konnte oder wie er sie überhaupt verschicken konnte. Soweit er es noch in Erinnerung hatte, waren die Räumlichkeiten
nicht gerade streng bewacht. Zumindest kein Vergleich zu jenem mysteriösen Stockwerkt unterhalb seines Arbeitsplatzes. Er dachte weiter angestrengt nach. Vielleicht könnte er ihnen alles per verschlüsselten e-mails schicken. Dann bräuchte er ihnen morgen nur noch den Code zu senden und den Rest könnte er dann bequem von hier aus erledigen. Allerdings würde schon das Erfinden eines solchen "Codes" zuviel Zeit in Anspruch
nehmen. Zeit mit der er nicht gerade gesegnet war. Er wusste, dass viele Verschwörerstaaten schnelle erste Berichte gefordert hatten. Also kam auch diese Möglichkeit schlecht in Frage. Doch plötzlich kam ihm eine Idee..sie war zwar nicht gerade genial aber, so dachte er, für den Anfang eigentlich ausreichend genug. Er würde DOCH einen Code erfinden. Allerdings einen auf den bestimmt, niemand hier käme und der zudem eigentlich
noch total simpel war. Mit den e-mail Adressen einiger Bekannter war das auf jeden Fall durchzuführen....
Es gab jetzt nur noch ein Problem: Er musste immer noch in die Verwaltungszentrale einbrechen und die erste e-mail oder das erste Fax von dort aus verschicken. Und diesmal schien er mit dem Nachdenken Erfolg zu haben. Nach und nach fügten sich einzelne Gedanken zu einem echten Handlungsstrang zusammen..
Der Plan den er ausgeheckt hatte war zwar nicht wasserdicht und alles andere als genial, aber andere Möglichkeiten blieben ihm eigentlich nicht mehr. Gleich morgen früh wollte er sich an die Durchführung seines "Plans" machen.
Plötzlich überfiel ihn Müdigkeit. Er konnte kaum noch die Augen offenhalten, da er über seinen Gedanken ganz die Zeit aus dem Auge verloren hatte. Seine Augenlider fielen zu und er schlief direkt auf dem Bett ein - ohne sich überhaupt umzuziehen oder sich zuzudecken.
 
Scheiße, wird anscheinend immer länger.
Dagegen sollte ich mal was tun - nicht dass ich mich irgendwann noch verzettel.
 
Gut. Ich musste mich zwar erst wieder in die Story reinfinden, aber dann war es ein guter Teil. Allerdings haben mir die Nebencharaktere nicht so recht gefallen, da scheint einer blöder als der andere zu sein (die Wache verrät alles, der Vorgesetzte hält wen anders für den Schuldigen...). Und dass man von etwas stickiger Luft irre wird, glaub ich auch nicht ;)
BTW: Ein paar Fehler waren auch drin, am Anfang z.B. ist der linke Gang bewacht, der linke und rechte jedoch nicht :D
 
Früh am nächsten Morgen wachte Renshaw auf. Er kam sofort und ohne Umschweife wieder auf seinen "Plan" zurück und machte sich direkt an dessen Durchführung. Er setzte sich an den Tisch und schrieb die ganzen Grundbegriffe und die grobe "Übersetzung" des Codes auf. Darunter notierte er noch die ersten fünf e-mail Adressen die ihm gerade einfielen und die für die Durchführung des Plans eine enorme Bedeutung hatten: Drei e-mail Adressen von Professoren seiner Universität mit denen er eigentlich recht wenig in Kontakt gestanden hatte, die e-mail Adresse seiner Mutter und eines früheren Nachbarn.
Dieses Blatt musste er jetzt nur noch irgendwie zu seinen "Auftraggebern" durchfaxen können. Er ging nach unten und lief in Richtung Verwaltungszentrum. Das erste das ihm auffiel, war das wieder KEIN Soldat den Eingang bewachte was ihn nun allerdings stutzig machte. Zwar war die militärische Präsenz auf dem Gelände extrem hoch, aber anscheinend kümmerte sich niemand um das ganze Verwaltungsorgan das, so dachte Renshaw, eigentlich eines der wichtigsten Gebäude hier in der Area war.
Mit einem leicht mulmigen Gefühl in der Magengrube ging er langsam hinein. Innerhalb des Gebäudes konnte Renshaw jetzt ein paar Wachen ausmachen, allerdings waren es immer noch viel zu wenig um ein Gebäude dieser Wichtigkeit zu bewachen.
Er blieb im Eingangsbereich stehen und sah sich nach einem Faxgerät um. Er hatte schon wieder unglaubliches Glück. Allmählich wurde es zur Gewohnheit. Nur ein paar Meter von ihm entfernt stand eines. Mit wenigen Schritten hatte er es erreicht, das Papier eingelegt und die Nummer eingegeben, die man ihm ganz zu Anfang übermittelt hatte. Mit ungeheurer Erleichterung registrierte er, das das Papier durchgelaufen und die Kopie unterwegs war. Mit dem Original machte er kurzen Prozess. Er zerriss und aß die Fetzen auf. Plötzlich mitten im Schlucken schlug jemand Renshaw mit ungeheurer Wucht auf den Rücken. Renshaw hustete, keuchte und hätte sich um ein Haar übergeben.
Immer noch keuchend drehte er sich um - und blickte genau in das Gesicht seines alten Bekannten. Den Oberbefehlshaber von Area51 den er bereits gestern "kennengelernt" hatte.
"Nun, Mister Renshaw. Haben wir ein kleines Fax durchgegeben? Zu schade dass ich nunmehr zwar zu spät komme es noch zu lesen, aber sie habe ich nun Gottseidank nicht auch noch verpasst."
Renshaw bemühte sich locker zu wirken.
"Was wolln sie von mir? Hätten sie vielleicht die Güte mir das noch zu sagen?"
"Hmmm..Mister Renshaw..so wie es aussieht sind sie auf mein kleines Theater von gestern reingefallen und haben sich in Sicherheit gewiegt. Wie wärs denn wenn wir diese Unterhaltung, ganz ungestört da drüben fortsetzen. Im Abhörzimmer.."
Kaum hatte er den Satz beendet kam ein Wachsoldat von hinten an Renshaw heran, packte ihn am Nacken und zerrte ihn hinüber.
Im Abhörzimmer musste sich Renshaw auf den Stuhl, der gleichzeitig auch das einzige Möbelstück setzen. Der Soldat blieb vor der Tür stehen, während der Oberbefehlshaber sich vor Renshaw postierte.
"Also..wo waren wir stehengeblieben? Ach ja. Ich weiss nicht wer sie sind Mister Renshaw, ich weiss nicht für wen sie arbeiten und ich kann mir auch nur denken was sie hier eigentlich wollen. Aber eines bin ich mir ganz sicher: Sie sind aufs extremste Spionageverdächtig."
Während er das alles sagte ging er immer wieder um den Stuhl herum auf dem Renshaw saß, wohl um ihn nervös zu machen. Doch Renshaw blieb ruhig und hörte den weiteren Reden zu.
"Jeder Neuling hier, der sich gleich zu Anfang in ein Sperrgebiet verirrt wird für die nächsten paar Tage unter Beobachtung gestellt. War dies zu Beginn der einzige verdächtige Vorfall, wird die ganze Beobachtung wieder aufgehoben. Leistet er sich aber in den nächsten Tagen weitere verdächtige Fehltritte, so fällt er unter die Rubrik "Spionageverdächtig". Und sie, Mister Renshaw, sind wohl einer der größten Spionageverdächtigen die mir in meiner ganzen Laufbahn untergekommen sind. Sie "verirren" sich in ein Sperrgebiet mit der Bezeichnung "Top-Secret A2"* und geben gleich am nächsten Tag ein Fax aus der Verwaltungszentrale ab, wo es keiner mehr durchlesen und es nicht mehr in unserer Hände fallen kann. Obwohl sie das Fax doch genauso gut von ihrem Arbeitsplatz aus hätten abgeben können...wenn es denn ungefährlich war. Und das alles gleich innerhalb der ersten 1 1/2 Tage. Aber seien sie ganz unbesorgt..zur Zeit wird alles getan herauszufinden, wohin das Fax gegangen ist und was es enthielt. Außerdem werde ich ihren Fall an höhere Regierungskreise weiterleiten, die entscheiden was in so einem Fall zu tun ist. Bis dahin bleiben sie hier - in der Area51. Allerdings unter strengster militärischer Bewachung. Mindestens zwei Soldaten werden ihnen rund um die Uhr folgen, ihr Bild wird an alle hier verfügbaren Streitkräfte weitergeleitet, damit man sie im Zweifelsfall sofort identifizieren kann.
Also dann. Ich wünsche noch einen schönen Tag!"
Als Renshaw wieder draußen stand- diesmal schon in Begleitung seiner "Leibwächter" war ihm hundeelend. Seine Identität war so gut wie aufgeflogen. Sollte das tatsächlich eintreten so wäre jeder Rückhalt der Verschwörerstaaten weg und die USA würden ihn als Spion wohl für ein paar Jährchen wenn nicht noch mehr im Gefängnis behalten. Glücklicherweise hielten sich seine "Wachen" immer im Hintergrund, so das Baives oder sonst jemand nicht auffiel, das er unter Bewachung stand. Nach einem mehr oder weniger anstrengenden Arbeitstag wurde er von seinen Wachen, die diesmal direkt neben ihm einhergingen nach oben eskortiert.
Vor seiner Tür blieben sie stehen. Gottseidank gingen sie nicht mit hinein, dachte sich Renshaw noch.
Im Laufe des Tages hatte er nämlich einen Entschluss gefasst. Er war sich nämlich sicher, dass die Amerikaner das Fax nicht mehr einsehen konnten egal was sie taten. Er ging auch davon aus, dass die Japaner, die seines Wissens nach immer Empfäner Nr.1 waren das Fax unmittelbar nach Eintreffen an die anderen Verschwörernationen übermittelt hatten.
Und im Lauf eines Tages sollten die Passwörter der e-mail Adressen die er angegeben hatte eigentlich geknackt sein. +
Das war zwar nur eine Vermutung, aber es war auch gleichzeitig seine einzige Hoffnung. Wenn er einfach hier saß und auf die Antwort der Regierung warten würde, wäre er schon so gut wie weg. Wenn er nun aber eine mail an seine Auftraggeber schicken konnte, dann hatte er immerhin die Hoffnung das diese irgendwas unternahmen um ihn hier rauszuholen oder ihn zu rehabilitieren. Also setzte er sich an den Computer und machte sich daran eine e-mail an seine Mutter zu schreiben.
"Hi Mom.
Wie du ja schon weisst habe ich in den USA noch ein paar Tage Urlaub bevor ich zu meiner Arbeitsstelle muss. Hier gefällts mir echt gut, vieles ist so wie ichs mir vorgestellt hatte. Einfach fantastisch. Nur mit den Gewohnheiten konnte ich mich bislang noch nicht ganz vertraut machen, weswegen ich manchmal noch ein bisschen auffällig und tollpatschig wirke. Naja.
Schade das du jetzt nicht hier bist.
Chris"
Das mit dem "gut gefallen" und das alles so war wie "vorgestellt" bedeutete, dass hier allem Anschein nach tatsächlich BioChemie Waffen lagerten. Der Satz, dass er noch auffällig wirke, war ein Hinweis darauf dass seine Identität bald aufgedeckt sein könnte.
Das "Schade das du jetzt nicht hier bist" war ein "Hilferuf" den er extra auf dem Blatt geschrieben und rot eingerahmt hatte. Er sollte sagen: Tut was, sonst ist hier alles verloren!
Renshaw konnte jetzt nicht mehr viel tun. Sein Hilferuf war abgeschickt. Er konnte jetzt nur noch hoffen, dass seine Mutter die mail nicht zuerst las und seine Auftraggeber deren Bedeutung verstanden. Mit einemGefühl der Hilflosigkeit, dass er so zuletzt in der Schule vor den Klausuren gekannt hatte ging er danach ins Bett und konnte nach einigem Herumwälzen sogar für ein paar Stunden schlafen.
 
Gut. Allerdings schon ziemlich leischtsinnig, was der Kerl da macht. Und ein bisschen klischeehaft, dass der Chef da dem Verdächtigen genau erklärt, wie das mit Spionageverdacht und so abläuft :rolleyes:
 
Ja gut. Aber wenn du die e-mail meinst: Das macht er ja eigentlich auch nur, weil er eigentlich kaum noch ne andere Wahl hat. Aber trotzdem danke für die Kritik.
 
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