Gewalt ist relativ!!!

Zu deinem Beispiel. Ich denken wir Menschen sehen es mit "Abstand" wenn jemand umgebracht wird, wenn wir diese Person nicht kennen. Aber wenn wir sie kennen, ist es doch automatisch, dass wir diese verstorbene Person "in Schutz" nehmen wollen. Natürlich probieren wir immer wieder den Charakter der "Mörder" im TV zu analysieren und den Grund dafür zu finden WARUM alles sein musste.
Mit dem "Blockieren" haste schön gesagt. Genauso fühle ich mich ja auch, wenn mir sowas passieren würde.

Beispiel:
Meine Schwester hatte mit 5Jahren einen tödlichen Unfall. Sie wurde von einem Bus überfahren, der sie nicht gesehen hatte, weil die Sonne geblendet hate und weil der Straßenrand mit hohem(!!!) Gras bedeckt war. Meine Schwester hat mit ihrer Freundin ein "Spiel" gespielt. Wer es schafft ohne zu gucken über die Straße kommt. Ein makkaberes Spiel und ihr letztes.
Wer hat Schuld?
Auch wenn der Busfahrer nichts dafür kann, gebe ich ihm automatisch die Schuld.Logisch? Schutz? Ausrede? Wer weiß...

Original geschrieben von dito


Doch heute wie früher gilt, schon, dass man sich nicht zu etwas hinreißen lassen sollte, nur weil es in oder cool ist. Ich frag mich bis heute, was eigentlich wirklich cool sein soll ... *g*

Da muss ich passen! Aber diese Frage stelle ich mir auch....
 
Es ist allgemein zwischen körperlicher und psychischer Gewalt zu unterscheiden... nungut... Gewalt gibt es eben.. und wird es auch immer geben... daran besteht kein Zweifel...

Beides ist schlimm genug... dass ist wohl jedem klar... man muss aufpassen.. besonders bei psychischer Gewalt.. Worte können viel mehr Schäden anrichten als Schläge...

Ich weiß nicht.. ich mache mir soviele Gedanken.. warum gibt es Krieg.. warum verletzen sich die Menschen gegenseitig... warum soviel HASS? Die Menschen könnten sich doch lieben...

Ich komm mir wegen dieser Gedankenmacherei schon wie der letzte Depp vor...

Achja.. zur Jugend muss ich auch was sagen.. ich finde den Mitläufereffekt einfach nur schrecklich... ist man heutzutage nur von Nachahmern umgeben? gibt es keine Persönlichkeiten mehr?

So kann es mit der Welt nicht weitergehen...
 
ihr habt doch sicherlich schon vom "neuen Trend" gehört oder???
Diesen Sommer sind diese Trainingsanzüge (Joggeranzüge) voll "IN"..ha, da bin ich ma gespannt, heute hab ich schon welche gesehen die so rumlaufen....hehe..ich find das so richtig derbe bescheuert.....also ich bleib baggy un das is auch gut so!!!
 
Original geschrieben von dito


Eine Frage: Warum denkst du es wäre alles tot, wenn es nichts mehr gibt was einen verletzen kann? ... *oh* ... *hm* ... vielleicht kann ich mir die Frage selbst beantworten. Wenn man keinen Schmerz – kein Leid mehr empfindet ... aber ist man dann tot? Würde eher sagen unempfindsam diesem gegenüber ... doch wenn einem keine Gewalt angetan wird, dann braucht man auch nicht unempfindsam zu sein. Zudem zeichnet das Leben sich nicht nur durch Schmerz und Leid aus ... vielleicht im größeren Maße, doch etwas Freude gibt es gsd auch. Wäre übrigens schön, wenn Verbote Gewalt verhindern würde, doch so wie viele schon schrieben haben: Verbot fördern oft noch Gewalt.

Die Gewalt ist etwas Verletzendes. Jo soweit klar – die von der wir hier reden: körperliche und geistige Gewalt (in Bezug auf Beschimpfungen / Diskriminierung /...).

Deine Antwort darauf ab wann Gewalt akzeptabel ist sehe ich genauso.
Aber was ist rechtschaffend? Was ist Recht? Wer kann das bestimmen? (Selbst-)Erziehung ist schon klar. Doch es kommt ja auf das Umfeld an die uns erzieht, sowie unsere innere Kraft / Einstellung bei der Selbsterziehung. Wäre ich in radikalen Gegenden aufgewachsen (egal ob religiös oder sonst was) hätte ich sicher eine andere Auffassung von Rechtschaffenheit. Wäre ich noch instabiler, als ich es eh schon bin, dann wüsste ich nicht was heute aus mir geworden wäre.
Die Menschen lassen viele Emotionen einfließen – in allen ihren Urteilen und wohl besonders bei Rechtschaffenheit. Ich habe dies an mir oft genug festgestellt.

Ich meinte, die ganze Welt müsste tot sein, es dürfte nichts mehr existieren... dann gibt es keine Gewalt - kein Verletzen - mehr. Körperliche und phsychische Gewalt zu unterscheiden halte ich für "nicht nötig". Gewalt verletzt... ob nun psychisch oder physisch ist in der Objektivität egal.
Weshalb nichts exisitieren dürfte wenn es ums "Gewalt verhindern" gilt: Gewalt wird dadurch definiert, das eine Verletzung oder das Verletzen im Augenblick dem Menschen Unbehagen bereitet. Was kann einem Menschen alles Unbehagen bereiten? Ich kann den Anblick einer Vase z.Bsp. nicht ausstehen - sie stört mich, d.h.: Sie hindert mich daran mich wohl zu fühlen - sie verletzt mich. Das kann jetzt im Prinzip für jeden Menschen anders sein: Ein Poster, eine Pflanze, ein Bild, die ganze Welt mitsamt aller Bewohner etc. Alles kann einen Menschen verletzen (physisch ebenfalls... sagen wir mal Papier - es kann dich schneiden), wir gehen nur mit diesen "kleinen Verletzungen" anders um. Somit: "Wie mit Gewalt umgehen?". Eben so das es rechtschaffend ist. Gegenfrage: "Was ist rechtschaffend?" anders formoliert: "Was ist Rechtschaffenheit?" Dazu gibt es ein recht gutes Zitat: "Rechtschffenheit darf auf keinen Fall in jener Nebenbedeutung verstanden werden, in die man im Westen nur allzu leicht abgleitet: die Selbstgerechtigkeit, die immer versucht anderer Fehler anzuprangern und zu korrigieren. Es geht vielmehr darum, durch Selbstbetrachtung, Schulung und Disziplin zuerst den eigenen Geist zurechtzusetzen." Also nicht als rechtschaffend abtun was man selbst als rechtschaffend hält, sondern den Geist klar zu halten (zu oft wird nämlcih "Handeln aus Zorn" mit "ausführender Gerechtigkeit" verwechselt) und aus logischem Denken und unter Einhaltung der Ethik zu handeln. Das diese jedoch von jedem anders aufgefasst werden kann ist klar. Ich jedoch meine eben diese Rechtschaffenheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich finde es reden alle zu sehr davon, Gewalt ganz aus dem Leben der Menschen zu entfernen. Das wird aber nicht funktionieren, weil Menschen einfach Tiere sind und eben auch aggresive Seiten haben. Es kann nicht jeder mit einem bekifften Grinsen durch die Gegend laufen und jedem um den Hals fallen, das wird man nie erreichen können.
Allerdings muss man daran arbeiten, dass die Menschen lernen, ihre Aggresion unter Kontrolle zu bringen und gezielt und kontrolliert auszuleben.
Würdet ihr es Gewalt nennen, wenn z.B. eine Mutter ihr Kind beschützt und dafür töten muss? Ich glaube, Gewalt fängt da an, wo man mutwillig und grundlos andere Leute verletzt, egal ob körperlich oder geistig.
 
Würdet ihr es Gewalt nennen, wenn z.B. eine Mutter ihr Kind beschützt und dafür töten muss?
Gewalt bleibt Gewalt. Totschlag bleibt Totschlag. Daran ändert, objektiv gesehen, kein Umstand etwas. Auch wenn eine Tat ethisch noch so korrekt ist, wird ein Mensch verletzt - es wird ihm Gewalt angetan.
 
Original geschrieben von Savage:
(...)
Auch wenn der Busfahrer nichts dafür kann, gebe ich ihm automatisch die Schuld.Logisch? Schutz? Ausrede? Wer weiß...
Vermutlich alles zusammen. Obwohl es nix mit Logik zu tun hat – sondern mit Emotionen. Jo – man "blockiert" halt und will nicht einsehen, dass die Menschen, die man gern hat, Schuld sein könnten ... .

Original geschrieben von Daimao :
Ich meinte, die ganze Welt müsste tot sein, es dürfte nichts mehr existieren... dann gibt es keine Gewalt - kein Verletzen - mehr. Körperliche und phsychische Gewalt zu unterscheiden halte ich für "nicht nötig". Gewalt verletzt... ob nun psychisch oder physisch ist in der Objektivität egal. (...)
Somit: "Wie mit Gewalt umgehen?". Eben so das es rechtschaffend ist. Gegenfrage: "Was ist rechtschaffend?" anders formoliert: "Was ist Rechtschaffenheit?" Dazu gibt es ein recht gutes Zitat: "Rechtschffenheit darf auf keinen Fall in jener Nebenbedeutung verstanden werden, in die man im Westen nur allzu leicht abgleitet: die Selbstgerechtigkeit, die immer versucht anderer Fehler anzuprangern und zu korrigieren. Es geht vielmehr darum, durch Selbstbetrachtung, Schulung und Disziplin zuerst den eigenen Geist zurechtzusetzen." Also nicht als rechtschaffend abtun was man selbst als rechtschaffend hält, sondern den Geist klar zu halten (zu oft wird nämlcih "Handeln aus Zorn" mit "ausführender Gerechtigkeit" verwechselt) und aus logischem Denken und unter Einhaltung der Ethik zu handeln. Das diese jedoch von jedem anders aufgefasst werden kann ist klar. Ich jedoch meine eben diese Rechtschaffenheit.
Ach so ... *klick* ... Verstehe nun was du mit ´tot´ meinst ... und kann dir nur zustimmen. :|
Bei der "nicht nötigen" Unterscheidung zwischen psychischer und physischer Gewalt, in Bezug auf die Objektivität, bin ich der gleichen Ansicht.
Eigentlich kann ich dir auch bei der Rechtschaffenheit nur Recht geben. :) Eben diese "objektive Rechtschaffenheit" sollte es sein.
Also, wenn man/du z.B. die Vase absichtlich zerdepperst nur weil man/du sich/dich dadurch unwohl fühlst - den Anblick nicht magst, ist es nicht rechtschaffend ... sie wegstellen würde ja genügen. Die dann angewendete Gewalt (an der Vase/deren Besitzer) steht ja eigentlich in "keiner" Relation zur angewendeten Gewalt ... in dem Beispiel gibt es vor allem eine andere Lösung.

Relation --> relativ ??? Jo ... Gewalt ist relativ. ;))

Original geschrieben von Demon Princess:
Also, ich finde es reden alle zu sehr davon, Gewalt ganz aus dem Leben der Menschen zu entfernen. Das wird aber nicht funktionieren, weil Menschen einfach Tiere sind und eben auch aggresive Seiten haben. Es kann nicht jeder mit einem bekifften Grinsen durch die Gegend laufen und jedem um den Hals fallen, das wird man nie erreichen können.
Allerdings muss man daran arbeiten, dass die Menschen lernen, ihre Aggresion unter Kontrolle zu bringen und gezielt und kontrolliert auszuleben.
Würdet ihr es Gewalt nennen, wenn z.B. eine Mutter ihr Kind beschützt und dafür töten muss? Ich glaube, Gewalt fängt da an, wo man mutwillig und grundlos andere Leute verletzt, egal ob körperlich oder geistig.
LEIDER hast du Recht das es keine gewaltfrei Menschheit geben wird und das man lernen muss Aggressionen zu kontrollieren ist auch (hoffentlich allen) klar. Doch das klappt nicht immer so ... :|
Um auf dein Beispiel zu kommen: Wie schon Daimao sagte: "Gewalt bleibt Gewalt ...". Nur das ethisch korrekte bzw. rechtschaffende Gewalt in (fast) aller Akzeptanzbereich liegt. In solchen Fällen empfinden wir ´Gewalt geben Gewalt´ als okay. Jeder hat eine andere Ermessensweite, ab wann angewendete Gewalt noch akzeptabel ist ... und an dieser sollte man arbeiten. Sie möglichst gering halten.
 
Original geschrieben von SSJ-BuGoku
ihr habt doch sicherlich schon vom "neuen Trend" gehört oder???
Diesen Sommer sind diese Trainingsanzüge (Joggeranzüge) voll "IN"..ha, da bin ich ma gespannt, heute hab ich schon welche gesehen die so rumlaufen....hehe..ich find das so richtig derbe bescheuert.....also ich bleib baggy un das is auch gut so!!!

Die waren vor 15 Jahren schonmal "in".
Aber genaugenommen ist etwas, das von den Medien als "in" deklariert wird, schon wieder "out". So auch mit diesen alten Trainingsanzügen (inner DDR hatten wir auch solche) - die waren das letzte Jahr "in".

Ich hab ein Beispiel:
Airwalk-Schuhe
Waren total "in".
Dann gab es sie bei Deichmann und Karstadt.
Dann kamen die Mode-Kiddies darauf.
Die Mode-Kiddies sind das sicherste Zeichen, dass etwas "out" ist.
Ich glaub, ich werd aus Trotz ein Mode-Kiddie.
Aus Trotz gegen "in" und "out".
Oder ich zieh an, was mir gefällt.
"in" und "out" ist eine Abgrenzung der älteren Mode-Kiddies von den jüngeren. Die älteren schaffen sich Mode-Trends - die jüngeren verfolgen sie.

Sorry 4 spam
Nächstes mal poste ich zum Thema.

EDIT:
Original geschrieben von dito

LEIDER hast du Recht das es keine gewaltfrei Menschheit geben wird und das man lernen muss Aggressionen zu kontrollieren ist auch (hoffentlich allen) klar. Doch das klappt nicht immer so ... :|
Um auf dein Beispiel zu kommen: Wie schon Daimao sagte: "Gewalt bleibt Gewalt ...". Nur das ethisch korrekte bzw. rechtschaffende Gewalt in (fast) aller Akzeptanzbereich liegt. In solchen Fällen empfinden wir ´Gewalt geben Gewalt´ als okay. Jeder hat eine andere Ermessensweite, ab wann angewendete Gewalt noch akzeptabel ist ... und an dieser sollte man arbeiten. Sie möglichst gering halten.
Falsch. Aggressionen ständig unter Kontrolle zu halten ist der falsche Weg. Aggressionen MÜSSEN abgebaut werden. Z.B. eben durch Spiele, kleine Prügeleien, Training, etc.
Wenn man Aggressionen nie herauslässt, explodiert man irgendwann.
Dafür gibt es genug Beispiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Konterfeit

Falsch. Aggressionen ständig unter Kontrolle zu halten ist der falsche Weg. Aggressionen MÜSSEN abgebaut werden. Z.B. eben durch Spiele, kleine Prügeleien, Training, etc.
Wenn man Aggressionen nie herauslässt, explodiert man irgendwann.
Dafür gibt es genug Beispiele.
Hast Recht! Hab' ich nicht deutlich erklärt, das ich unter Kontrolle nicht Unterdrückung meine. Also Aggressionen bewußt - aber doch irgendwie kontrolliert - raus lassen ... finde nun keine genaueren Worte dafür. Doch deine Beispiele treffen es.
 
Im Rahmen einer Ausarbeitung zu einer bestimmten Diskussion über Gewalt bin ich auf die entweder hübsche oder beunruhigende Feststellung gestoßen, dass Gewalt juristisch nicht sauber definiert werden könne und letztlich die entsprechenden Definitionen auf "Gewalt ist halt Gewalt" hinauslaufen, was dann auch in den Kommentaren so stehe.

Und sowieso, das Thema darf durchaus mal geschoben werden.
*schieb*
 
wegen mitläufereffekt... ich wurde ein jahr lang gemobbt, mittlerweile sehen meine klassenkameraden bzw mitschüler aber nicht mehr das polohemd und die jeans mit langer jacke, was evtl eher zu nem "erwachsenen" passen würde, sondern sie sehen mich.

gerade neulich habe ich einen am pc gebeten, die musik leiser zu machen (in der schule, ich kenne ihn), er macht lauter. ich bin geduldig, also noch mal, alerdings mit mehr nachdruck (doch nicht so geduldig :P) , dann kommt ein schlag ins gesicht, ich mach aber glücklicherweise kampfkunst und hab den schlag abgeleitet, umgelenkt und ihm den arm verdreht. er wolltes mit dem anderen arm versuchen, also noch kurz handgelenk rum, natürlich nicht zu weit, weil ich will ihm nichts brechen, er merkt, dass er keine chance hat und hört auf.
war da meine gewalt rechtschaffen? war es recht, mich zu wehren? ich bin (nach meiner auffassung) AUCH schuld, 1. zwingt mich ja keiner, mich zu wehren und 2. hab ich ihn evtl stark genervt mit meiner bitte und 3. hätte ich ja einfach weg gehen können...

ich finde halt, dass erfahrung ein guter, wenn nicht sogar der beste lehrmeister ist... wenn man zuhaut und herausfindet, wie weh das tut (oder auch diskriminierung usw), dann gibt es 2 möglichkeiten und damit auch 2 typen menschen: die einen geben gleich oder härter zurück und sind stolz und die anderen lernen daraus. meiner meinung nach macht die erziehung aus, wie man reagiert. ich selbst gehöre zu den daraus-lernenden, denke ich. der oben ausm beispiel zum glück auch, er versuchts nicht wieder ;) (und ins gesicht schlagen finde ich sowieso daneben)
 
stimmt
aber wo nur noch frühreiflinge rumlaufen, muss man sich leider wehren können, sonst wär ich mit nem blauen auge vorm pc gesessen...
 
Savage schrieb:
Aus Anlass der aktuellen Geschehnisse habe ich mir die Fragen gestellt "Wo fängt Gewalt an, und wo hört sie auf?"

Alle sagen immer nur, das man die Gewalt verbieten muss, aber wo muss man anfangen, und was zählt nicht mehr zu Gewalt?

Dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein:
Vor einigen Jahren dachte ich noch zu wissen, wo Gewalt anfängt. Leider musste ich mit der Zeit feststellen, dass ich bei dieser Frage keine eindeutige Antwort mehr finden kann. Der Grund dafür ist ein Beispiel aus meiner Familie. Meine Cousine hat 4 Kinder. Allesamt Töchter. Die älteste ist 8, die zweite ca 3-4, die dritte ca. 2 und die jüngste ist 2 Monate alt. So, nun ist es so, dass die erste Tochter als Kleinkind an einer gewissen Hyperaktivität "gelitten" hat, sie war das nervenaufreibendsde Kind, dass ich je gesehen hab (und ich hatte schon viel mit Kindern zu tun ... eine lange Zeit Babysitter für verwandte Kleinkinder). Das war ja noch halbwegs zu verstehen, sie war nervig aber nicht gewalttätig. Aber die zweite (die 3 bis 4 Jährige) ist eine Ausgeburt der Hölle. Im Kindergraten ist sie immer brav, aber zu hause und sonst wo anders ist sie wirklich das reinste Biest der Gewalt. Sie schlägt und kratzt andere Kinder (einem Jungen hat sie grundlos das Gesicht total blutig gekratzt), sie quält kleine Tiere (hab da schon grausige Sachen gehört), auch vor ihren Schwestern macht sie nicht halt. Und es scheint komischer Weise so, als ob sie genau weiß, was sie tut. Sie ist noch klein, aber trotzdem, die Sachen die sie tut, können nicht alle unbewusst sein, ich kann's mir nicht vorstellen. Ich frag mich nur wieso sie das alles macht!?! Ich frage mich woher dieses Gewaltpotential bei ihr herkommt? Sie ist doch erst 3 oder 4 Jahre alt!

Habt ihr eine Erklärung dafür, warum ein so kleines Kind so ein (bewusstes) Gewaltpotential aufweisen kann? Ich kann's mir einfach nicht erklären ...
 
Ich denke, dass sich bei dem Menschen der Konflikt bildet, dass Gewalt einerseits zu seiner Natur gehört, andererseits von seinem (gesunden) Verstand abgelehnt wird, welcher ja aber auch zu der Natur des Menschen gehört.
Eine Definition von "Gewalt" ist aber ehr nur auf angewendete Beispiele nötig. Und da lässt sich - juristisch zum Beispiel - im Hinblick auf die Folgen meistens ganz gut sagen, ob es "Gewalt is oder nicht".
 
Savage schrieb:
Aus Anlass der aktuellen Geschehnisse habe ich mir die Fragen gestellt "Wo fängt Gewalt an, und wo hört sie auf?"

Alle sagen immer nur, das man die Gewalt verbieten muss, aber wo muss man anfangen, und was zählt nicht mehr zu Gewalt?

Naja bei körperlicher Gewalt ist es nunmal nach deutschem Recht so, dass Körperverletzung an sich erstl nicht verfolgt wird, weil das jeder anders empfindet. Eine Ohrfeige mag den einen nicht stören, den anderen schon.

Bei politischer Gewalt ist es nunmal so, dass dabei meist Menschen sterben, und das würde nach deutschem Recht verfolgt werden (wenns n normalo macht).

Ist auch in etwa meine Meinung.
 
Chi Chi-Chan schrieb:
Habt ihr eine Erklärung dafür, warum ein so kleines Kind so ein (bewusstes) Gewaltpotential aufweisen kann? Ich kann's mir einfach nicht erklären ...
Bin leider kein Pädagoge oder Psychologe, aber wenn du dich damit beschäftigen willst, such dir einfach mal an ner Uni nen Professor für Sozialpädagogik oder Psychologie und frag den persönlich oder per mail, ob er dir helfen kann. Das kostet nichts und strotzt trotzdem vor Kompetenz...
 
Also Gewalt muss Relativ sein, sonst hätten wir schließlich alle dieselbe Vorstellung von Gewalt. Am besten läst sich das Problem eindeutig in der Erziehung
lösen. Und zwar so blöd wie es klingt mit Gewalt. Damit meine ich Gewalt die
höchstens einen klabs auf den Hintern annimmt. Kinder lernen durch Regeln und lob stellt man keine regeln mit Bestrafung auf wo bleibt dann die Erziehung? Wenn die Kinder vor der Pubertät lernen was richtig und was falsch ist entwickeln sie sich nachher meist nach diesen Richtlinien.
Und was den Faktor keine Zeit betrieft da sollte man sich fragen was wichtiger ist Kind oder Kariere?
 
Chi Chi-Chan schrieb:
Ich frage mich woher dieses Gewaltpotential bei ihr herkommt? Sie ist doch erst 3 oder 4 Jahre alt!
Habt ihr eine Erklärung dafür, warum ein so kleines Kind so ein (bewusstes) Gewaltpotential aufweisen kann? Ich kann's mir einfach nicht erklären ...
Genau das ist der springende Punkt, ich denke nicht, dass sich ein Kind in diesem Alter schon so sehr bewusst ist, was genau es da anrichtet und ein Verständnis dafür zeigt. Zur Ursache könnte ich aber auch nur spekulieren - falsche Erziehung, Umwelteinflüsse, schlechte Vorbildfunktion ?


Saiuken schrieb:
Naja bei körperlicher Gewalt ist es nunmal nach deutschem Recht so, dass Körperverletzung an sich erstl nicht verfolgt wird, weil das jeder anders empfindet. Eine Ohrfeige mag den einen nicht stören, den anderen schon.
Ööhm…
Spontan denke ich da an §823, BGB; „Schadensersatzpflicht“…
„Wer vorsätzlich…das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit…oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstandenen Schadens verpflichtet“
Oder auch Artikel 2 des GG „Allgemeine Handlungsfreiheit, Recht auf Leben, Körperliche Unversehrtheit“
Und im StGB findet sich mit Sicherheit auch was Entsprechendes…

Was ich damit sagen will: rechtlich ist so etwas schon untersagt – was die Praxis daraus macht, ist wieder eine andere Frage…

Flamme schrieb:
Am besten läst sich das Problem eindeutig in der Erziehung
lösen. Und zwar so blöd wie es klingt mit Gewalt. Damit meine ich Gewalt die
höchstens einen klabs auf den Hintern annimmt. Kinder lernen durch Regeln und lob stellt man keine regeln mit Bestrafung auf wo bleibt dann die Erziehung? Wenn die Kinder vor der Pubertät lernen was richtig und was falsch ist entwickeln sie sich nachher meist nach diesen Richtlinien.
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Und dann noch in der Erziehung??? Also ob das funzt, möchte ich ernsthaft anzweifeln. Natürlich brauchen Kinder Richtlinien, aber wenn ich mein Kind mit Gewalt erziehe, woraus soll es dann erkennen, dass dies etwas schlechtes ist – eher wird es zur Nachahmung forciert…


Und ja, Gewalt ist sicherlich relativ und immer unter den herrschenden Umständen zu sehen. Ich finde sie zwar verabscheuungswürdig, würde sie aber nie generell und in jedem Fall ablehnen. Manchmal kann sie leider notwendig sein.
Ich finde es nur immer amüsant, wie viele immer das Gewaltmonopol des Staates beschimpfen und die Anarchie fordern – in meinen Augen kompletter Schwachsinn. Gewalt ist so schon schlimm genug, aber wenn sie in die Hände jedes einzelnen gelegt und Selbstjustiz gefördert wird – nein danke !
 
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Und dann noch in der Erziehung??? Also ob das funzt, möchte ich ernsthaft anzweifeln. Natürlich brauchen Kinder Richtlinien, aber wenn ich mein Kind mit Gewalt erziehe, woraus soll es dann erkennen, dass dies etwas schlechtes ist – eher wird es zur Nachahmung forciert…

Ich bin von Berufswegen ständisch mit Kindern zusammen (Einzelhandel Spielzeug)
und sage das aus Erfahrung. Das es absurd klingt weis ich selbst aber es ist Fakt.
 
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