einsame wölfin
Träumerin in den Zeiten
Sodelle und es gibt wieder was kleines von mir. Ich habe das Gefüh, dass ich grad nicht über zwei Seiten bei einer KG schaffe *g*. Na ja diese KG ist ein kleines Experiment, ich wollte mal wieder in der Ich-Form schreiben und das ist alles völlig spontan entstanden, ohne das ich davor ein Thema festgelegt habe. Also einfach so ein paar Gedanken in eine Geschichte verpackt.
Viel Spaß beim Lesen und über Feedback würd ich mich freuen
Gedanken
Lieben und geliebt werden… gar nicht so einfach…
Schwer ließ ich mich auf die kalten Treppen vor dem Kaufhaus sinken. Ich hatte ja auch nichts Besseres zu tun, als mich jeden Abend an jedem verfluchten Wochenende durch die Stadt zu treiben in der utopischen Hoffnung meine Traumfrau zu finden. Man müsste meinen bei meiner, doch eher düsteren Vergangenheit wäre das Wort Hoffnung irgendwann verloren gegangen.
Fehlschluss
Als wolle mich mein eigenes Schicksal verhöhnen, war dieses Gefühl zu einem beständigem Teil in meinem Leben geworden und so trieb es mich jeden Abend hinaus in diese eigentlich ganz nette Stadt.
Vielleicht… ganz vielleicht würde es ja doch tatsächlich irgendwo auf dieser Welt das passende Gegenstück zu mir geben. Und wieder war ich bei dieser widerwärtigen Utopie angelangt und gereizt fuhr ich mir selbst durch die langen, pechschwarzen Haare, die ich aus praktischen Gründen zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Es war ja nicht so, dass ich nicht gut aussah… Eigentlich fand ich mich ganz nett und die wenigen Freunde, die ich besaß, mochten vor allem meine Augen.
Katzenaugen
Doch was half einem ein gutes Aussehen, wenn man auf der falschen Seite des Flusses stand? Irgendwann… ich weiß nicht mehr genau, wann es war, registrierte ich zu meiner eigenen Belustigung, dass ich eher auf Mädels stand, als auf Jungs. Nur zu gut kann ich mich an das entgleisende Gesicht meines Psychiaters erinnern, der die Ansammlung an Abnormalitäten wohl nicht mehr fassen konnte.
Für mich war es nichts wirklich schlimmes, okay ich war lesbisch, na und? Das änderte nichts an meinem Selbst. Nichts an meiner Vergangenheit.
Genervt warf ich einen Blick in den grau verhangenen Himmel. Es sah zwar nach Regen aus, aber es schien so, als wollten sich die kleinen Tropfen an den Wolken festklammern, um nicht auf diese schmutzige Erde fallen zu müssen. Die Frage war, wie lange sie das noch durchhalten würden. Himmel, je deprimierter ich wurde, desto bescheuerter drehten sich meine Gedanken in immer merkwürdiger werdenden Kreisen.
Manchmal wäre es wirklich am Schönsten, wenn man einfach aufhören könnte zu denken. Zu meinem Bedauern schien dieser Zustand allerdings nur im Tod zu finden zu sein und ich hatte zu lange für mein Leben gekämpft, als das ich es einfach so aufgeben würde.
Das Lachen von einer Gruppe Jugendlicher riss mich auf die Steintreppe zurück. Mit einem Hauch von Neid sah ich ihnen hinter. Wie sich dieses Gefühl der Gemeinsamkeit wohl anfühlen mochte? Und gleichzeitig konnte ich über die Gesprächthemen der heutigen Jugend, zu der ich ja auch gehörte, nur die Augen verdrehen. So oberflächlich und allgemein. Interessierte sich denn wirklich keiner mehr für die Tieferen Dinge im Leben? Für Wünsche, Träume und Hoffnungen. War die Basis tatsächlich eine Konsumorientierte Gesellschaft die aus Markenklamotten und Alkohol bestand?
Mit einem deprimierten Seufzen lehnte ich mich an eine der Vollgekritzelten Säulen, betrachtete die Liebesbotschaften und musste über ihre Banalität lachen. Ein Edding und eine billige, graue Säule eines Kaufhauses und dennoch konnte es so viel bedeuten. Früher hatte ich mir immer gewünscht, dass ich mal den Namen meines Liebsten in einen Baum schnitzen würde. Damals war ich noch etwas normaler als heute…
Mit einem Ruck erhob ich mich von der Treppe, strich den Rock glatt. Auch wenn es so gut wie regnete, die Tropfen hielten sich tapfer, so war es dennoch nicht kalt. Zur Freude meines Kopfes, war jedoch die drückende Hitze des Mittags einer angenehmen Laue gewichen. Ich konnte nicht denken, wenn es zu heiß war.
Ich setzte mich in Bewegung, ohne ein Ziel vor Augen zu haben, so wie immer halt. Ich lief durch die Stadt, die ich wie meine Westentasche kannte, begegnete einigen Menschen, wurde von ein paar Jungs angemacht. Aber meine Suche schien einmal wieder endloser, als endlos.
Und dennoch konnte ich einfach nicht damit aufhören. Die Jahre des Krieges hatten mich geprägt, hatten aus mir den verzerrten Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Ich hatte Leid gesehen, ich hatte Tod gesehen und ich hatte die unauslöschliche Hoffnung der Menschen gesehen. Es ging immer irgendwie weiter und so lief ich weiter. Runde um Runde, durch kleine Gassen, in denen man den Gestank von Urin riechen konnte. Durch die große Hauptstraße wo sich jugendliche Gruppen sammelten und sich je nach Laune und Alkoholstand gegenseitig verprügelten.
Trostlosigkeit
Auch wenn sie nicht das erlebt hatten, was zu meiner Vergangenheit gehörte, so schien ihr einfaches, sorgenloses Leben in meinen Augen noch viel erbärmlicher, als das Meine. Ich hatte gelernt wieder aufzustehen. Diese Leute… definierten sich nur über ihre Gruppe. Was waren sie alleine?
Nichts.
Und ich?
Ich wollte doch nur lieben und geliebt werden. Ich wollte das Licht finden in mitten dieser grauen Nebelschwaden. Irgendwo musste sie doch sein…
Der erste Tropfen benetzte meine Haut und als ich hinauf sah, hatte sich die graue Decke noch mehr verfinstert und die Tropfen schienen aufgegeben zu haben. Bewegung geriet in die Menschen. Einige hasteten eilig unter das überdachte Stück der Straße, andere zückten ihre Regenschirme.
Was war denn am Regen so schlimm? Ein lauer Sommerregen. Ich lief weiter, weiter durch den Regen, der auf mich hinab fiel, meine Kleidung und Haare durchnässte und ich fühlte mich… lebendig.
Das sachte Klimpern einer Gitarre drang an mein Ohr und neugierig sah ich mich nach der Geräuschquelle um, folgte dem Klang einer angenehmen Stimme. In einem Hauseingang eines Kaufhauses, saß eine junge Frau auf einem kleinen Hocker. Neben ihr lag ein pechschwarzer Hund, der prüfend in meine Richtung sah. Die Gitarre hatte sich auf ihrem Schoß, die Augen geschlossen.
Verrückt
Verrückt das ich in meiner Einsamkeit einen Menschen sah, der die gleiche Einsamkeit zu teilen schien. Sie sang von der Nacht, von der Nacht in der man sich wünschte jemanden zu haben, der einen in den Arm nahm… aber man war alleine…
So wie man immer alleine gewesen war…
Ich hörte ihr einfach nur zu, fühlte mich so verstanden. Dann öffnete sie die Augen, lächelte mich freundlich an.
„Hallo.“ Ich wurde unsicher. Stand vor ihr, starrte sie an, während mir das Wasser in die Augen lief und von meinen Haaren tropfte. Sie lächelte immer noch, bedeutete mir dann einfach sich zu ihr zu setzten. Ohne dass ich mich dagegen wehren konnte setzten sich meine Füße in Bewegung und vorsichtig setzte ich mich neben den großen Hund. Er sah mich sehr ernst an, dann entschied er wohl, dass ich keine Gefahr darstellte und bettete seinen Kopf wieder auf den kalten Boden. Die Frau stimmte ein neues Lied an, summte eine leise Melodie und begann erneut zu singen.
Ich schloss einfach die Augen, genoss die Tatsache, dass ich auf dieser Welt nicht alleine war. Sie sang von der Hoffnung, sie sang von Vertrauen… ein Schauer rann mir über den Rücken. Diese Stimme berührte mich so tief…
Und so entspannte ich mich etwas, lehnte mich an die Wand an meinem Rücken, summte leise mit.
Gemeinsamkeit
lg wölfin
Viel Spaß beim Lesen und über Feedback würd ich mich freuen
Gedanken
Lieben und geliebt werden… gar nicht so einfach…
Schwer ließ ich mich auf die kalten Treppen vor dem Kaufhaus sinken. Ich hatte ja auch nichts Besseres zu tun, als mich jeden Abend an jedem verfluchten Wochenende durch die Stadt zu treiben in der utopischen Hoffnung meine Traumfrau zu finden. Man müsste meinen bei meiner, doch eher düsteren Vergangenheit wäre das Wort Hoffnung irgendwann verloren gegangen.
Fehlschluss
Als wolle mich mein eigenes Schicksal verhöhnen, war dieses Gefühl zu einem beständigem Teil in meinem Leben geworden und so trieb es mich jeden Abend hinaus in diese eigentlich ganz nette Stadt.
Vielleicht… ganz vielleicht würde es ja doch tatsächlich irgendwo auf dieser Welt das passende Gegenstück zu mir geben. Und wieder war ich bei dieser widerwärtigen Utopie angelangt und gereizt fuhr ich mir selbst durch die langen, pechschwarzen Haare, die ich aus praktischen Gründen zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Es war ja nicht so, dass ich nicht gut aussah… Eigentlich fand ich mich ganz nett und die wenigen Freunde, die ich besaß, mochten vor allem meine Augen.
Katzenaugen
Doch was half einem ein gutes Aussehen, wenn man auf der falschen Seite des Flusses stand? Irgendwann… ich weiß nicht mehr genau, wann es war, registrierte ich zu meiner eigenen Belustigung, dass ich eher auf Mädels stand, als auf Jungs. Nur zu gut kann ich mich an das entgleisende Gesicht meines Psychiaters erinnern, der die Ansammlung an Abnormalitäten wohl nicht mehr fassen konnte.
Für mich war es nichts wirklich schlimmes, okay ich war lesbisch, na und? Das änderte nichts an meinem Selbst. Nichts an meiner Vergangenheit.
Genervt warf ich einen Blick in den grau verhangenen Himmel. Es sah zwar nach Regen aus, aber es schien so, als wollten sich die kleinen Tropfen an den Wolken festklammern, um nicht auf diese schmutzige Erde fallen zu müssen. Die Frage war, wie lange sie das noch durchhalten würden. Himmel, je deprimierter ich wurde, desto bescheuerter drehten sich meine Gedanken in immer merkwürdiger werdenden Kreisen.
Manchmal wäre es wirklich am Schönsten, wenn man einfach aufhören könnte zu denken. Zu meinem Bedauern schien dieser Zustand allerdings nur im Tod zu finden zu sein und ich hatte zu lange für mein Leben gekämpft, als das ich es einfach so aufgeben würde.
Das Lachen von einer Gruppe Jugendlicher riss mich auf die Steintreppe zurück. Mit einem Hauch von Neid sah ich ihnen hinter. Wie sich dieses Gefühl der Gemeinsamkeit wohl anfühlen mochte? Und gleichzeitig konnte ich über die Gesprächthemen der heutigen Jugend, zu der ich ja auch gehörte, nur die Augen verdrehen. So oberflächlich und allgemein. Interessierte sich denn wirklich keiner mehr für die Tieferen Dinge im Leben? Für Wünsche, Träume und Hoffnungen. War die Basis tatsächlich eine Konsumorientierte Gesellschaft die aus Markenklamotten und Alkohol bestand?
Mit einem deprimierten Seufzen lehnte ich mich an eine der Vollgekritzelten Säulen, betrachtete die Liebesbotschaften und musste über ihre Banalität lachen. Ein Edding und eine billige, graue Säule eines Kaufhauses und dennoch konnte es so viel bedeuten. Früher hatte ich mir immer gewünscht, dass ich mal den Namen meines Liebsten in einen Baum schnitzen würde. Damals war ich noch etwas normaler als heute…
Mit einem Ruck erhob ich mich von der Treppe, strich den Rock glatt. Auch wenn es so gut wie regnete, die Tropfen hielten sich tapfer, so war es dennoch nicht kalt. Zur Freude meines Kopfes, war jedoch die drückende Hitze des Mittags einer angenehmen Laue gewichen. Ich konnte nicht denken, wenn es zu heiß war.
Ich setzte mich in Bewegung, ohne ein Ziel vor Augen zu haben, so wie immer halt. Ich lief durch die Stadt, die ich wie meine Westentasche kannte, begegnete einigen Menschen, wurde von ein paar Jungs angemacht. Aber meine Suche schien einmal wieder endloser, als endlos.
Und dennoch konnte ich einfach nicht damit aufhören. Die Jahre des Krieges hatten mich geprägt, hatten aus mir den verzerrten Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Ich hatte Leid gesehen, ich hatte Tod gesehen und ich hatte die unauslöschliche Hoffnung der Menschen gesehen. Es ging immer irgendwie weiter und so lief ich weiter. Runde um Runde, durch kleine Gassen, in denen man den Gestank von Urin riechen konnte. Durch die große Hauptstraße wo sich jugendliche Gruppen sammelten und sich je nach Laune und Alkoholstand gegenseitig verprügelten.
Trostlosigkeit
Auch wenn sie nicht das erlebt hatten, was zu meiner Vergangenheit gehörte, so schien ihr einfaches, sorgenloses Leben in meinen Augen noch viel erbärmlicher, als das Meine. Ich hatte gelernt wieder aufzustehen. Diese Leute… definierten sich nur über ihre Gruppe. Was waren sie alleine?
Nichts.
Und ich?
Ich wollte doch nur lieben und geliebt werden. Ich wollte das Licht finden in mitten dieser grauen Nebelschwaden. Irgendwo musste sie doch sein…
Der erste Tropfen benetzte meine Haut und als ich hinauf sah, hatte sich die graue Decke noch mehr verfinstert und die Tropfen schienen aufgegeben zu haben. Bewegung geriet in die Menschen. Einige hasteten eilig unter das überdachte Stück der Straße, andere zückten ihre Regenschirme.
Was war denn am Regen so schlimm? Ein lauer Sommerregen. Ich lief weiter, weiter durch den Regen, der auf mich hinab fiel, meine Kleidung und Haare durchnässte und ich fühlte mich… lebendig.
Das sachte Klimpern einer Gitarre drang an mein Ohr und neugierig sah ich mich nach der Geräuschquelle um, folgte dem Klang einer angenehmen Stimme. In einem Hauseingang eines Kaufhauses, saß eine junge Frau auf einem kleinen Hocker. Neben ihr lag ein pechschwarzer Hund, der prüfend in meine Richtung sah. Die Gitarre hatte sich auf ihrem Schoß, die Augen geschlossen.
Verrückt
Verrückt das ich in meiner Einsamkeit einen Menschen sah, der die gleiche Einsamkeit zu teilen schien. Sie sang von der Nacht, von der Nacht in der man sich wünschte jemanden zu haben, der einen in den Arm nahm… aber man war alleine…
So wie man immer alleine gewesen war…
Ich hörte ihr einfach nur zu, fühlte mich so verstanden. Dann öffnete sie die Augen, lächelte mich freundlich an.
„Hallo.“ Ich wurde unsicher. Stand vor ihr, starrte sie an, während mir das Wasser in die Augen lief und von meinen Haaren tropfte. Sie lächelte immer noch, bedeutete mir dann einfach sich zu ihr zu setzten. Ohne dass ich mich dagegen wehren konnte setzten sich meine Füße in Bewegung und vorsichtig setzte ich mich neben den großen Hund. Er sah mich sehr ernst an, dann entschied er wohl, dass ich keine Gefahr darstellte und bettete seinen Kopf wieder auf den kalten Boden. Die Frau stimmte ein neues Lied an, summte eine leise Melodie und begann erneut zu singen.
Ich schloss einfach die Augen, genoss die Tatsache, dass ich auf dieser Welt nicht alleine war. Sie sang von der Hoffnung, sie sang von Vertrauen… ein Schauer rann mir über den Rücken. Diese Stimme berührte mich so tief…
Und so entspannte ich mich etwas, lehnte mich an die Wand an meinem Rücken, summte leise mit.
Gemeinsamkeit
lg wölfin