gebrochene Seele (Beyblade K/T)

GreenJinjo

Häschen!!
So, obwohl ich noch ne FF am laufen habe (eigentlich zwei) schreib ich mal ne neue! Ich warne schon mal vor: Sie ist düster, brutal und vielleicht auch ein bisschen pervers. Sie spielt in der Zeit, in der Kai die Bladebreakers verlässt und Stellung in der Abtei bezieht.
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Sie waren gerade beim Training gewesen, als Boris zu ihm kam und ihn anwies, mit zukommen. Er dachte sich dabei nichts Böses, obwohl es ihn beunruhigte, wie Gaspadin Boris ihn ansah. In seinem Blick konnte man eine merkwürdige Freude auf das Bevorstehende erkennen. Als er ihm folgte, sah er auch in die Gesichter seiner Trainingskameraden. In ihren Blicken lag ein undefinierbarer Ausdruck. >>Was sehen die mich so komisch an? Boris will mir sicher nur gratulieren, weil ich Black Dranzer so gut beherrsche.<< dachte er.
Boris führte ihn durch die schmalen und verzweigten Gänge der Abtei. „Folg mir einfach, mein Junge!“ Seine Stimme klang merkwürdig erfreut und zugleich brüchig und schwach.
Jetzt torkelte er fast gegen eine Wand. Entsetzt erkannte der Teenager, was mit Boris los war:
Er war betrunken! Ein Schauer lief über seinen Rücken; was hatte sein Lehrer vor? Er wich jedoch nicht von Gaspadins Seite und folgte ihm unbeirrt durch die Gänge der Abtei. Vor einer großen, eisernen Tür blieben sie stehen. Boris zog einen Schlüssel aus seiner Jacke hervor und öffnete die Tür. Auch das kam dem Jungen merkwürdig vor, denn normalerweise waren die Türen elektro-magnetisch verriegelt. Boris schloss die Tür auf und hieß ihm einzutreten. Zögernd folgte er der Aufforderung und trat ein. Im schummrigen Licht konnte er nichts erkennen, außer ein paar dunklen Schatten. Von hinten kam der Schubs seines Lehrer, er knallte gegen Jemanden, der ihm seine Faust ins Gesicht rammte. Er hörte noch, wie sich die Tür schloss, dann wurde ihm schwarz vor den Augen.

Unten im Trainingsraum machten sich Tala, Bryan und Peter ziemlich Sorgen um ihren Trainingspartner. Sie hatten gleich gesehen, dass Boris betrunken war und wussten, was sein Blick bedeutete. Und sie wussten, was passieren würde. Peter und Bryan, beide 15, wussten zwar, was passiert würde, doch sie wussten auch, dass sie nichts tun konnten. Bedrückt fuhren sie mit dem Training fort; sie konnten sowieso nichts für ihren Teamkollegen tun. Doch Tala saß mit gesenktem Kopf auf einer Bank. >>Mein Gott, was habe ich nur getan?<< Als Bryan und Peter das sahen, gingen sie sofort zu Tala um sich um ihn zu kümmern. Die Drei waren durch die Erlebnisse in der Abtei fest zusammengeschweißt wurden und waren mittlerweile so gut wie unzertrennlich. Die Beiden wussten, dass Tala sich das immer sehr zu Herzen nahm, doch jetzt war er noch beunruhigter als sonst. „Tala, warum machst du dir denn solche Sorgen? Ich weiß, es ist schlimm, aber...“ „Es ist nichts, Peter. Kommt, lasst uns auf unsere Zimmer gehen! Ich will hier nicht mehr bleiben!“ „Ist gut Tala.“ sagte Bryan. Sie nickten sich zu und verließen den Raum. Der Weg zu ihren Zimmern kam ihnen noch nie so lang vor. Als Tala endlich sein Zimmer erreicht hatte, ließ er sich aufs Bett fallen. Er vergrub den Kopf in den Händen und machte sich große Vorwürfe. >>Warum hast du das getan, Tala. Nur weil du so selbstsüchtig warst, hast du ihn in Gefahr gebracht. Wie konntest du nur? Es ist alles deine Schuld! Verdammt, du kannst jetzt nicht einfach hier rum liegen und in Selbstmitleid baden! Du musst zu ihm gehen und es ihm sagen! Du kannst sowieso nicht noch mehr Schaden anrichten, als du es bereits getan hast! Steh auf und geh zu ihm!<< Tala stand auf. Er zog sich seinen Mantel an und machte sich auf den Weg. Als er auf dem Innenhof der Abtei angekommen war, dämmerte es bereits.
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So, das wars von mir! Ich zieh mich zurück und überlasse euch den Kommentar!
Bye, GreenJinjo
 
Am Anfang ist ja noch nicht viel los und war auch viel zu kurz. Dein Schreibstil ist aber gut! Ich bin gespannt, was du noch daraus machst. Also schreib bitte schnell weiter!
 
also ich bin auf jeden gespannt wie es weiter geht.
der anfang war schon sehr vielversprechend!
 
Keuchend und gegen seine Tränen ankämpfend rannte Kai durch die Katakomben der russischen Abtei, bis er den Innenhof erreicht hatte. Vor der schneebedeckten Grünfläche ließ er sich auf die Knie fallen. Der Schnee durchnässte seine Hose, doch es war ihm egal, sie war sowieso zerrissen.
Kai zitterte am ganzen Körper, was nicht nur an den 20 Grad minus des russischen Winters lag. Plötzlich erfasste ihn eine Woge der Erinnerung und riss ihn fort. Er dachte an das eben erlebte. So schlimm war er noch nie verprügelt worden. Nicht mal Voltaire, sein Großvater, der auch nicht der Zimperlichste war, hatte das fertig gebracht. Und dann war da noch dieses Andere...
>>Wie konnte das nur passieren?<< fragte er sich immer wieder. Auf einmal brach es aus ihm heraus, durch die Gewalt der Erinnerungen und den entsetzlichen Schmerz, der immer noch seinen Körper beherrschte und er spürte wie erst eine, dann eine Zweite und schließlich immer mehr Tränen über seine Wangen rannen. >>Oh Gott, wie konnte ich nur so blind sein? Was habe ich nur getan? Warum habe ich die Blade Breakers verlassen und bin in mein Verderben gerannt? Nur wegen diesem Blade!<< Er zog Black Dranzer aus der Tasche. In einem Anflug von Zorn schleuderte Kai seinen Blade neben sich in den Schnee.
„Sachte Kai, den brauchst du noch!“ Erschreckt fuhr Kai herum. In seinem Blickfeld erschienen ein Paar Schuhe. Schnell wischte er sich über das Gesicht. >>Niemand soll meine Tränen sehen<< Dann stand er auf.
>>Oh mein Gott<< schoss es Tala durch den Kopf, als er seinen grauhaarigen Freund betrachtete. Kai war wirklich ein Bild des Schreckens. Seine Kleidung war zerfetzt, überall hatte er Kratzer und Schwellungen, von den blau-grünen Flecken mal abgesehen. Sein Gesicht sah lädiert aus und entgegen seiner Gewohnheit sah er Tala nicht in die Augen. Er zitterte heftig, was bei den Außentemperaturen kein Wunder war. „Großer Gott Kai! Wie siehst du denn aus!? Was haben sie nur mit dir gemacht?!“ Tala konnte es nicht fassen. In einer Anwandlung von Mitleid und Schuldgefühlen, ging er auf Kai zu und nahm ihn in die Arme. „He Tala, lass das!“ wehrte Kai sich verbal. Physisch jedoch hatte er keine Chance gegen seinen rothaarigen Freund. Obwohl Tala knapp ein Jahr jünger war, war er fast einen Kopf größer als Kai. Komischer Weise begann sein Herz schneller zu schlagen. Es tat irgendwie gut, in Talas Armen zu sein. Der grauhaarige merkte schon wieder, wie der Schmerz in ihm aufstieg. Obwohl er sich vorgenommen hatte, es Niemanden zu erzählen, hatte er das Gefühl, Tala könne er sich anvertrauen. „Tala... ich... also...“ Er wusste nicht wo er beginnen sollte. Sein rothaariger Freund strich ihm beruhigend über den Rücken. „Du kannst mir alles erzählen, glaub mir!“ sagte er sanft. „Also ich,... Oh Tala, es war so schrecklich. Und... es hat so weh getan...!“ Kai erzählte ihm, was hinter der Tür abgelaufen war. Tala hörte nur zu, sagte nichts. Er strich ihm nur über den Rücken um ihn zu beruhigen. Der rothaarige hatte zwar geahnt was passiert war, aber so schlimm hatte er es sich nicht vorgestellt.
Als Kai geendet hatte fühlte er sich erstaunlicher Weise etwas besser. Er hatte auch aufgehört zu zittern. In Talas Armen fühlte er sich irgendwie geborgen.
Talas Kopf sank gegen seine Schulter und sein Mund war dicht neben Kais Ohr. Trotzdem musste sich der Russe anstrengen, um zu hören, was sein Freund sagte.
„Kai, es tut mir so schrecklich leid! Bitte, ich dachte nicht, dass Boris es auch bei dir machen würde... ich wollte nicht, dass das passiert. Als du gesagt hast, du würdest in die Abtei zurückkommen, da war ich so glücklich, dass ich nicht mehr alleine war. Ich konnte nicht ahnen, dass Boris dir das selbe antut, wie uns. Bitte Kai... es tut mir so entsetzlich leid! Verzeih mir... bitte!“ Kai spürte etwas Nasses an seinem Hals, dann begriff er, dass Tala weinte.
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@Vampirgirl: Ich geb mir Mühe, längere Teile zu schreiben.
@min: danke!
So, und wieder ein Teil fertig.
Bye, GreenJinjo
 
Konnichi wa,

der war gut! Bin echt gespannt, wie es weiter geht! schreib bitte ganz schnell weiter!

Ya mata nee,
dein Vampirgirl
 
>>Tala weint... wegen mir!<< Kai fühlt das weiche Haar an seinem Hals und hörte die bitteren Schluchzer seines Freundes. >>Der Arme macht sich ja richtig fertig deswegen. Moment mal! Was hat er gesagt? Sagte er nicht, er hatte davon gewusst?<< „Tala, was soll das heißen? Was heißt, du wusstest davon?“ „Ich.. ich...“ Tala hatte größte Mühe, seine Stimme ruhig zu halten. „Als du vor vier Jahren weggegangen bist, ist auch Voltaire verschwunden. Er sagte, dass er mit dir gehen würde und uns einen anderen Gaspadin verschaffen würde.“ Kai wusste, was Tala meinte. Vor vier Jahren hatten er und sein Großvater beschlossen, nach Japan zu gehen um dort neue Bitbeasts zu fangen. „Er hat Boris angestellt.... Boris hat von Anfang an seine Ansprüche geltend gemacht...“ Der rothaarige Russe begann wieder zu schluchzen. „Es waren so schreckliche vier Jahre! Ich hatte keine Chance zu entkommen! Als dann auch Bryan und Peter zu uns kamen... sie hat es auch erwischt...“ Er klammerte sich jetzt richtig an seinen grauhaarigen Freund. „Und... und als ich gehört habe, dass du wieder kommst, da dachte ich... ich dachte, dass jetzt alles besser werden würde. Ich glaubte, Boris würde seinem besten Zugpferd für die WM nicht schaden.“ Kai könnte die Tränen, die seinen Hals erneut herunterliefen, spüren, doch er beachtete sie nicht. Für ihn zählte im Moment nur Eines: Tala hatte ihn hier her gelockt! Tala hatte ihm die grausame Wahrheit verschwiegen! Tala hatte ihn in Gefahr gebracht! „Willst du damit sagen, du bist an Allem schuld!? Wie konntest du nur!?“ Kai stieß ihn von sich und sah ihn voller Abscheu an. „Ich habe dir vertraut. Ich dachte, mein bester Freund würde mich nicht in Gefahr bringen, so wie er es mir vor vier Jahren versprochen hat! Jetzt habe ich gesehen, dass dir ein Versprechen genauso wenig wert ist, wie ein Leben!“ Er hatte es gesagt, hatte die, für Tala, magischen Worte ausgesprochen. Tala sah ihn tief betroffen an. „Das... ist nicht... wahr!“ Seine Lippe zuckte merklich, so, als würde er jeden Moment einen Nervenzusammenbruch erleiden. „Du weißt, dass es nicht meine Schuld war! Jedenfalls nicht direkt...“ „Du hast dich kein bisschen verändert, Tala. Geh mir aus den Augen, ich will dich nie wieder sehen!“ Mit diesen Worten rannte Kai über den Hof zurück in die Katakomben der Abtei. Tala blieb allein zurück. „Kai... komm zurück...“ flüsterte er in Dunkelheit des jungen Abends. >>Oh Kai. Wenn du wüsstest, warum ich so gehandelt habe! Du denkst, diese vier Jahre hätten bewirkt, dass ich das Versprechen, dass wir uns gegeben hatten, vergessen habe. Aber das ist nicht der Fall.<< Einsam stand der Russe in der Kälte und Dunkelheit, die der Winter mit sich führte. Er starrte immer noch auf die Stelle, wo er und Kai gestanden hatten, bis Kai wütend geworden war. >>Oh, Tala, du musst hinter ihm her, du musst ihm sagen, warum du es so gemacht hast! Sag ihm, was du weißt!<< Tala machte kehrt und rannte Richtung Haupteingang davon. Als er durch die dunklen Korridore lief, waren seine Gedanken nur bei Einem- bei Kai. >>Kai, ich werde dir alles erklären, ich werde-<< Plötzlich wurde er zurückgeschleudert. Tala war mit Jemandem zusammengestoßen. „Entschuldige, ich habe dich nicht gesehen...“ sagte er und rieb sich den Kopf. „Wir bleiben doch lieber beim „Sie“, Tala. Ich bin dir nicht böse, ich habe so wieso nach dir gesucht!“ Tala erkannte mit Entsetzen die Stimme, mit der er zusammen gestoßen war. Es war Boris. „Verzeiht mir Gaspadin, aber ich habe jetzt keine Zeit!“ „Wie schade, dann musst du eben deinen Termin verschieben! Du weißt doch, dass ich hier die Termine mache, oder?“ „Aber ich muss zu-“ „Nichts da, du kommst mit mir!“ Mit einem schaurigen Lächeln schnappte er Tala am Mantelärmel und zog ihn fort. >>KAI!<<

Keuchend erreichte er seine Zelle (Wohnraum im Kloster; keine mit Gittern vor =)). Ihm war wirklich nicht wohl zumute. Kai hätte nie gedacht, dass ihm ein Streit mit seinem besten Freund so nahe gehen könnte. Natürlich wusste er, dass der Unfall nicht seine Schuld war. Er wusste dass Tala recht hatte. Aber er konnte nicht verstehen, wie sein eigener Freund ihn in diese Gefahr gebracht hatte. Kai saß auf seinem Bett und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
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So, auch hier gehts weiter!
@Vampirgirl: Danke!
 
„Kai, Bill kommt ihr mit auf den Felsen?“ fragte Tala. „Auf den am Südende der Abtei? Da, wo wir sonst auch immer hingehen?“ fragte Kai zurück. „Da war ich noch nie! Ich komme auf alle Fälle mit!“ „Der Weg ist aber gefährlich, Bill. Um diese Jahreszeit sind die Felsen glitschig vom Schmelzwasser. Aber Kai und ich klettern seit wir gehen können auf diesem Felsen rum, wir kennen die sicheren Wege. Wenn du willst gehen wir nach dem Training.“ Tala, Bill und Kai verabschiedeten sich und gingen zum Training. Nach dem Mittag, das auf die Übungen folgte, packten sie ihre Sachen zusammen (hauptsächlich Ferngläser, Blade und Seile) und gingen los. Die Landschaft war fantastisch, überall blühten die ersten Frühlingsblumen und hier und da kamen die ersten Vögel aus dem Süden zurück. Ihr Weg schlängelte sich durch die Wiesen. Es dauerte eine Stunde als die drei 13- und 14-Jährigen zu dem großen Felsen kamen. Kai ging voran, gefolgt von Tala und Bill. Der Weg über die steilen Hänge des großen Findlings gestaltete sich als beschwerlich; sie mussten viele Kurven einlegen und konnten nur schmale Wege gehen. Bill sah zu Seiten seiner Füße die Steine feucht glänzen. „Ist es noch weit?“ fragte er. „Nein, da vorne ist schon die Spitze.“ Sagte Kai. „Warum gehen wir dann noch in Schlangenlinie? Wir können doch gleich grade aus gehen.“ „Nein Bill, das geht nicht, siehst du, da vorn sind die Steine zu feucht. Wir würden ausrutschen und den Felsen herunterfallen!“ entgegnete Tala. „Aber so sind wir schneller! Warum nehmen wir nicht die Seile und-“ „Du hast gehört, was Tala gesagt hat.“ „Wenn du unbedingt gehen willst, dann musst du das machen. Wir gehen den sicheren Weg!“ sagte Tala und klang dabei ziemlich genervt. Allerdings bereute Tala seine Worte bereits wieder.
Bill ging auf die Spitze zu, an seinen Füßen sahen sie deutlich das Schmelzwasser vorbeifließen. Plötzlich rutschte er aus. „Oh nein, Bill!“ Tala und Kai stürzten auf ihn zu. Ihnen war egal, dass sie sich selber in Lebensgefahr brachten, jetzt zählte nur, dass sie Bill vor dem sicheren Tod bewahrten. Bill schlitterte den Felsen runter und konnte sich gerade so an einem Vorsprung festhalten. Die beiden anderen Russen stürzten herbei und versuchten ihn hochzuziehen. „Bill, nimm meine Hand!“ schrie Kai panisch. Obwohl der Vierzehnjährige der ruhigste und besonnenste war, konnte er seine panische Angst, Bill in den Tod stürzen zu sehen, nicht verbergen. „Ich, ich kann mich nicht länger festhalten!!“ presste der Russe hervor. Auch in seiner Stimme konnte man die Angst mitschwingen hören. Sie sahen, wie seine Hand langsam am Fels abrutschte. „Versuch unsere Hände zu kriegen! Bitte, du musst es versuchen!“ flehte Tala den Freund an. „Oh, Tala. Es ist alles nur deine Schuld!“ Er sprach sehr leise, doch Kai und sein rothaariger Freund verstanden jedes Wort, das er sagte. „Du hast mich auf diese blöde Tour mitgeschleppt!“ Er rutschte weiter runter, so dass er jetzt außer Reichweite von ihnen war. „Es ist alles deine Schuld, Tala, hörst du! Du bist an Allem schuld!“ Seine Finger wurden ihm langsam müde. Er rutschte ganz weg, bekam den Fels nicht mehr zu fassen und stürzte mit einem lauten Schrei der Verzweiflung und Angst in die Tiefe. „Oh mein Gott, BILL!!!“ Plötzlich sah Tala die bösen blauen Augen vor sich. Und er sah auch das Gesicht, das zu ihnen gehörte. Es war Boris... „Ich werde dich für das bestrafen, was du mir angetan hast. Du bist schuld, dass mein Sohn tot ist und du wirst dafür büßen, genauso wie alle die dir nahe stehen werden, hahahaha!“


Schweißgebadet fuhr er hoch, sank jedoch gleich zurück, als ein ungewohnter Schmerz ihn durchfuhr. Langsam richtete Tala sich auf, der Schmerz pulsierte immer noch in seinem Kopf. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, um sich den kalten Schweiß fortzuwischen. >>Oh Gott, ich habe schon wieder davon geträumt. Eines Tages treibt mich der Traum noch mal in den Wahnsinn. Wo... wo bin ich eigentlich hier?<< Tala sah sich um. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit, die ihn vollkommen umgab. >>Ach ja... Ich habe ja Boris im Gang umgerannt. Ich erinnere mich...<< Er war mit Kai draußen im Hof gewesen. Er dachte an ihn. Kai der weinte, Kai der zuhörte, Kai der wütend auf ihn blickte. Er war auf dem Weg zu Kai gewesen als es passiert war. Jetzt musste er sich auf den Weg machen, um ihm alles zu erklären. Langsam stand er auf, schwankte ein wenig, als der Schmerz in seinem Kopf wieder heftiger wurde und ging aus dem Zimmer. Zuerst erkannte er nicht, wo er sich befand. Dieser Teil schien ihm völlig unbekannt. Natürlich gab es auch Teile der Abtei, die er nicht kannte. Er machte ein paar Schritte vorwärts. Plötzlich hörte er Stimmen: „Das hast du gut gemacht, Jake. Ich bin beeindruckt!“ Es war Boris Stimme. Ein lautes, schallendes Lachen folgte auf seine Bemerkung. Tala drückte sich an die Wand und versuchte sich so klein zu machen, wie es ging. Wenn sei ihn erwischen würden... nicht auszudenken, was passieren könnte. Langsam schob er sich die Wand entlang um an ihnen vorbei zu kommen. Er lugte vorsichtig um die Ecke. Boris, Jake, Alexander und Anton, die Leiter der einzelnen Trainingsgruppen, waren beim Billardspielen. >>Das scheinen die Privaträume von Boris und den Anderen zu sein.<<
Als Tala sicher war, dass ihn Niemand beachten würde, huschte er an der Tür vorbei, den Gang hinunter. Es dauerte nicht lange, bis der Rothaarige sich wieder in den bekannten Teilen der Abtei befand. Er verlangsamte seine Schritte und blieb stehen. Der Russe fühlte sein Herz in der Brust schlagen. Er legte die Hand an seinen Puls. Er ging unregelmäßig, nicht nur, weil Tala so schnell gerannt war. Der rothaarige Russe sank auf die Knie. Die ganze Aufregung heute war doch zu viel des Guten gewesen. Er lehnte sich gegen die Wand. Irgendwie beruhigte ihn die Kälte und er versank in Gedanken.

Bei Kai sah es nicht anders aus. Als er sein Zimmer erreichte, ließ er sich auf seine Pritsche fallen. >>Oh Tala, wie konntest du nur. Ich habe dir vertraut und du hast dieses Vertrauen enttäuscht!<< Ihm war so komisch zumute, er wusste aber nicht was es war. >>Mein Gott, warum musste das passieren. Ich wollte ihn gar nicht so anschreien.<< Er spürte einen Stich in der Brust, als er das Bild eines weinenden Talas vor sich sah. Er war, er konnte es selbst kaum fassen, traurig darüber, sich mit Tala gestritten zu haben. Irgendwie tat ihm das Alles furchtbar leid. Kai dachte an den Tag zurück, an dem sie sich nach vier langen Jahren wiedergesehen hatte.

Kai ging durch das große, steinerne Tor, das er nur allzu gut kannte. Er betrat den Innenhof mit der verschneiten Grünfläche, die er schon seit vier Jahren nicht mehr gesehen hatte. >>Ob er vielleicht auch noch da ist? Ich habe ihn auch seit vier Jahren nicht mehr gesehen.<< „Hier entlang, mein Junge.“ Das sollte also Kais neuer Lehrer sein. Er hieß Boris und kam ihm irgendwoher bekannt vor. Der Grauhaarige wusste nur nicht mehr woher.
„Sagen Sie, Gaspadin Boris, ist Tala noch hier?“ erkundigte er sich. Sein Lehrer lachte kurz auf und antwortet dann: „Ja, er ist noch hier. Ich kann ihn, wenn du willst.“ „Das wäre sehr nett von Ihnen.“ Dann wartete er im Hof auf seinen alten Freund. >>Mann, Tala habe ich seit der Sache damals nicht mehr gesehen. Was wohl aus ihm geworden ist?<<
Zur gleichen Zeit bei Tala: „Tala, Komm mit, Jemand will dich sprechen!“ Missmutig warf der Rothaarige einen Blick auf Bryan und Peter und folgte dann Boris durch die Gänge der Abtei. „Ich würde sagen, du erzählst nur von den schönen Dingen, oder was meinst du?“ Tala nickte beiläufig, ihn interessierte mehr, wer ihn sehen wollte. Seine Eltern waren beide tot, also konnten sie ihn schlecht besuchen. Na ja, er würde ja sehen, wer es war. Er trat aus dem Schatten heraus auf den Hof. Tala erstarrte, als er sah, wer auf ihn wartete. >>Aber, er ist es ja. Es ist Kai! Kai ist gekommen!<< Auch Kai erblickte Tala in diesem Moment. Er rannte auf ihn zu und blieb keine zwei Meter vor ihm stehen. >>Mein Gott, wie sieht der denn aus? Schrecklich. Er sieht so verändert aus, so, als wenn irgendetwas passiert wäre.<<
dachte Kai. Tala hingegen dachte: >>Endlich sehe ich ihn wieder! Wie lange ich auf diesen Augeblick gewartet habe.<< Der rothaarige Russe stürzte auf seinen grauhaarigen Freund los und schloss ihn in die Arme. Der Grauhaarige verhinderte es nicht. Irgendetwas war mit ihm passiert, als er den Rothaarigen gesehen hatte. Er hatte ein komisches kribbeln im Bauch. >>Ach was, das kommt nur davon, dass wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben!<< sagte er sich selbst.


Kai schüttelte den Kopf. Nein, das konnte einfach nicht sein. Er wusste nicht, woher es kam, aber seit er hier war, hatte sich dieses Gefühl immer mehr verstärkt. Es war, als würden kleine Schmetterlinge in seinem Bauch herumfliegen. Auch der Streit verhinderte nicht, dass sie ihre Wege flogen (^-^). Mittlerweile tat es dem Russen sogar leid, seinen Freund angeschrieen zu haben. Er wusste jedoch nicht, was er tun sollte und erst recht nicht, wo Tala sich aufhielt.
Deshalb ging er erst einmal duschen, denn mit diesen Klamotten würde er sich noch den Tod holen.
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So, ein langer Teil (der längste, den ich je geschrieben habe) Weil ich nächste Woche im Urlaub bin. (2.8-8.8) Außerdem ist es der vorletzte Teil, also alle noch mal kräfig lesen!
@Zickenbiest & min: Vielen Dank!
Bye, Greenjinjo
 
Ich glaube, ich mach doch zwei Teile draus. Das ist jetzt also der vorletzte Teil! Na, spot ab!
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Tala saß nun schon seit einer geschlagenen Stunde im dunklen Gang. Die Dunkelheit hüllte ihn wie ein schützender Mantel ein und die Kälter der Wand wirkte beruhigend auf ihn.
Endlich wusste er, was zu tun war. Er musste es Kai sagen. Irgendwie wusste er, wie Kai reagieren würde. Er kicherte leise als er sich das Gespräch bildlich vorstellte. >>Egal, was er sagt und ich glaube, ich weiß, wie er reagieren wird, ich werde mich nicht beirren lassen. Jetzt oder nie, das ist die Devise!<< Er stand auf und ging gerade auf Kais Zelle zu. Vorsichtig klopfte er an die Tür. „Kai, bist du da? Bitte mach die Tür auf! Ich muss mit dir reden!“ Er klopfte noch heftiger gegen die Tür, als der Grauhaarige plötzlich öffnete. Nur sein Kopf sah aus der Tür und Tala konnte in seinen Augen einige Wut erkennen. „Was willst du?“ „Ich muss mit dir reden!“ „Herrgott, hier kann man noch nicht mal in ruhe duschen! Komm rein!“
Als der rothaarige Russe eintrat, sah er, was Kai meinte. Der Grauhaarige hatte nur seine Hose an und ein Handtuch auf dem Kopf. Tala gluckste leise: „Das sind ja super Aussichten.“
Kai, der es gehört hatte errötete leicht und zog sich schnell ein T-Shirt über. „So, was willst du nun von mir. Reicht dir nicht das, was du schon angerichtet hast?“ sagte er schroff. Sogleich tat es ihm auch irgendwie leid, so reagiert zu haben. „Ich... entschuldige. Ich wollte vorhin nicht so reagieren. Es.. es tut mir leid.“ sagte er leise. „Nicht so schlimm.“ sagte Tala ehrlich. „Kai, ich... ich muss... ich muss dir was sagen. Ich-“ „Tala warte! Ich weiß, es war falsch dich anzuschreien. Ich wollte es nicht zum Streit kommen lassen. Wir kennen uns jetzt schon so lange und wir haben uns nie gestritten. Es tut mir aufrichtig leid.“ „Kai, du musst wissen, warum ich so reagiert und gehandelt habe. Ich habe mich so gefreut, als du in die Abtei zurück kamst. Es waren so schreckliche vier Jahre und Boris hat alles nur noch verschlimmert. Boris ist der Vater von Bill!“ Tala hatte die Worte ganz langsam ausgesprochen. Kai wurde schlagartig bewusst, was das bedeutete... „Ich habe es geahnt. Deshalb kam er mir so bekannt vor. Vom ersten Moment an kam er mir suspekt vor.“ „Ja und er hat mir geschworen, sich an mir zu rächen, dafür, dass ich seinen Sohn auf dem Gewissen habe. An mir, und an allen, an denen mir etwas liegt. Und als du Boris gefragt hast, ob ich noch da bin, da hatte er schon ein neues Opfer gefunden.“ Der Grauhaarige verstand langsam, was sein rothaariger Freund ihm sagte. „Es tut mir leid, dass ich dich nicht gewarnt habe, als wir uns gesehen haben. Ich war einfach nur glücklich, dich zu sehen, weil...“ Er starrte seinen Freund hilflos an und versuchte, nach den richtigen Worten zu suchen. „In den Jahren ist mir klar geworden, dass ich... starke Gefühle... für dich... hege.“ Der rothaarige Russe sprach sehr langsam um seinen Worten Ausdruck und Form zu verleihen. Es schien ihm sehr große Mühe zu bereiten, die Worte auszusprechen. „Kai, ich... ich habe mich in dich verliebt!“

Talas Herz schlug schnell in seiner Brust. Tatom, tatom, tatom. Er hörte es in seine Ohren rauschen und seine Stimme schien von weit herzukommen. „Ich liebe dich Kai.“ Tatom, tatom, tatom. Was würde Kai wohl sagen.
Auch Kais Herz schlug schneller. >>Er hat gesagt, dass er mich liebt...<< Die Schmetterlinge in seinem Bauch begannen wieder ihre Runden zu drehen. Er wusste nicht woher, aber die Erkenntnis kam so schnell, dass es ihn wie ein Schlag traf. >>Ich liebe ihn auch!<<
Tala wandte sich ab. Kais Reaktionslosigkeit tat ihm sehr weh. >>Er erwidert meine Gefühle nicht...<< Ein Gefühl von Traurigkeit stieg in ihm auf. >>Du wusstest, dass er so reagieren würde. Du wusstest, dass du dir dadurch viel Schmerz zufügen würdest, aber du konntest es nicht weiter mit dir herumschleppen, Tala. Es war gut so.<< Der Rothaarige drehte sich noch einmal kurz um. „Ich verstehe, wenn du mich jetzt verachtest, aber ich konnte es dir nicht mehr verschweigen. Ich werde jetzt gehen. Es tut mir leid...“ Er drehte sich um, um die Tür zu öffnen als-. „Tala, warte!“ Der rothaarige Russe drehte sich um und sah wie Kai immer näher kam. Er sah ihn irritiert an. Doch bevor er etwas sagen konnte, spürte er zwei weiche Lippen auf seinen. >>Kai!<< Ein wenig erstaunt über die forsche Vorgehensweise seines grauhaarigen Freundes erwidere er den Kuss. In seinem Innern schien ein Feuerwerk zu explodieren und er fühlte sich so gut wie nie. Er sah in die Augen des Grauhaarigen und sah, dass tiefste Zufriedenheit und Liebe in ihnen lag.
Nur wiederwillig lösten sich ihre Lippen voneinander. „Tala, ich liebe dich auch!“ Wie sehr hatte sich der Rothaarige gewünscht, diese Worte zu hören. Er fiel Kai in die Arme und drückte ihn an sich. „Oh, Kai. Versprich mir, dass wir uns nie wieder trennen! Versprich es mir, bitte!“ flüsterte er. Sein Mund befand sich genau neben seinem Ohr. „Ich werde dich nie mehr verlassen, das verspreche ich dir.“ sagte der Grauhaarige eben so leise. Tala hob seinen Kopf und sah im direkt in die Augen. In den rehbraunen Augen konnte er die Wahrheit lesen. Er sah, dass es Kai ernst meinte. Er musterte ihn noch einmal mit Wohlwollen und sagte dann: „Kai, jetzt bin ich wirklich glücklich!“
Er beugte sich vor und küsste ihn erneut. „Ich muss gehen –leider! Sonst macht mir unser Gaspadin die Hölle heiß!“ Der Gesichtsausdruck seines grauhaarigen Freundes wandelte sich sogleich. „Kannst du nicht noch bleiben?“ „Nein, aber ich verspreche dir, dass ich wieder komme!“ Er zwinkerte Kai zu und ging aus dem Zimmer. >>Hoffentlich kommt er wirklich wieder...<<

Es war tiefste Nacht doch eine Gestalt huschte trotz allem noch durch die Gänge der Abtei. >>Wenn Boris mich erwischt, dann macht er aus mir Hackfleisch!<< Nicht, dass er es nicht ernst meinte; er wusste, Boris war in der Lage, so etwas zu tun. Vorsichtig bog er um die Ecken, immer darauf bedacht, möglichst wenig Lärm zu machen und Niemandem zu begegnen. Obwohl er nur eine Hose trug, fror er nicht. In ihm glühte ein inneres Feuer, dass sowohl seinen Geist, als auch seinen Körper entflammte. Nach einer Ewigkeit, so schien es ihm, kam er endlich an seinem Ziel an. Vorsichtig öffnete er die Tür. Drinnen war es dunkel, nur der Mond warf sein fahles Licht durch das Fenster und entblößte einen muskulösen Oberkörper. Der Rothaarige stellte sich vor dem Bett auf und betrachtete seinen schlafenden Freund. >>Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Ganz anders als tagsüber, wenn er sich noch kälter als Eis gibt.<< Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als der Grauhaarige im Schlaf aufstöhnte. „Tala, Bill...“ Das Lächeln verschwand wieder von seinen Zügen. Anscheinend träumte er von ihnen. Wenn es ein Albtraum war, dann sollte er ihn wohl schnell beenden, dachte sich der Russe. Vorsichtig legte er eine Hand auf die Schulter des Grauhaarigen und schüttelte ihn leicht. „Kai?“
Kai schreckte hoch; saß nun kerzengerade im Bett. „Was, was ist passiert?“ fragte er keuchend. „Ich, ich habe von Tala geträumt...“ Er fuhr sich mit der Hand über die Wange und spürte etwas Nasse an seiner Haut. Er hatte geweint. Aber wieso nur? Talas wegen?
„Kai?“ Erschrocken fuhr der Genannte herum. Neben ihm stand Tala, das besorgte Gesicht mondbeschienen. „Was machst du denn hier?“ fragte Kai leise. „Ich habe dir gesagt, ich komme wieder. Hier bin ich nun.“ Der besorgte Ausdruck verschwand von Talas Gesicht und er lächelte Kai an. Er ging auf ihn zu und setzte sich auf die Bettkante.
„Ich hatte einen Albtraum...“ sagte der Grauhaarige geistesabwesend. „Deshalb habe ich dich auch geweckt. Vergiss ihn.“ sagte sein Freund beruhigend. „Ja...“ er überlegte kurz. „Wie bist du überhaupt hierher gekommen? Wenn Boris dich erwischt hätte, nicht auszudenken, was passiert wäre!“ sagte er, jetzt wieder mit mehr Leben in der Stimme. „Ich weiß, aber ich musste dich wiedersehen!“ Er beugte sich vor und küsste Kai. Er ließ seine Zunge über die Lippen seines Freundes gleiten und bat um Einlass, der ihm bereitwillig gewährt wurde. In einem zärtlichen Spiel berührten sich ihre Zungen sanft. Beide hatten die Augen geschlossen um den Kuss zu genießen und er schien ewig zu dauern. >>Es ist so wunderschön, ich wünschte, ich könnte die Zeit anhalten und diesen Moment nie verstreichen lassen.<< dachte der Rothaarige. Keuchend ließen sie von einander ab. In diesem Augenblick wusste er, dass er nur gelebt hatte, um das hier zu erleben.
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So, ich denke, für den letzten Teil werden einige vielleicht ein Taschentuch brauchen :sagrin: !
Bye, GreenJinjo
 
Echt super schön! Boris ist echt ein fieses Schwein! Ich kann ihn einfach nicht leiden! Kai und Tala... ein super Pärchen! So süüüß! :love2:
 
Kai zog Tala mit sich zurück auf sein Bett. Tala fiel erstaunt neben Kai auf die Matratze. Doch bevor er sich von seinem Schrecken erholen konnte, zog ihn Kai an sich und drückte ihm seine Lippen erneut auf den Mund. Völlig außer Atem ließen sie von einander ab. „Kai, ich liebe dich.“ „Ich weiß.“ gab der Grauhaarige zurück. Er ließ seine Hand über die Wange seines Freundes gleiten, streichelte über seinen Hals. Tala stöhnte leise auf als Kai mit der Fingerspitze über seine Brust fuhr, die Konturen seiner Muskeln nachzeichnete. „Kai-“ Doch bevor der Rothaarige etwas sagen konnte, hatte ihm sein Freund bereits erneut seine Lippen auf den Mund gelegt.
Das ging eine Weile so bis, sie beide, Arm in Arm auf der Matratze liegend, in die Nacht hinausstarrten. „Kai?“ „Mhh.“ „Ich bin glücklich, bist du es auch?“ Der Ältere wurde plötzlich ernst. „Glücklich kann ich erst sein, wenn ich diesen Ort verlassen habe und ich mich nicht mehr daran erinnern muss. Ich möchte Alles vergessen, außer der Zeit, die ich mit dir verbracht habe. Ich glaube, erst dann werde ich glücklich werden.“ gab der Grauhaarige zurück. Wenn er nur gewusst hätte, wie wenig Zeit ihm noch bleiben sollte. „Aber daran kann ich auch noch später denken. Jetzt muss ich mich erst einmal wichtigen Dingen zuwenden. Du weißt, was ich meine?!“ Der Rothaarige kicherte leise. Als er fertig war, hauchte er leichte Küsse auf das Gesicht seines Freundes. „Anscheinend weißt du, wovon ich rede. Sehr gut!“ Kai stöhnte leise auf, als Talas Lippen über seine Brust fuhren und er seine Zunge folgen ließ. Doch plötzlich-
„Psst, ich höre jemanden kommen!“ flüsterte der Rothaarige. „Stimmt, jetzt höre ich es auch. Still jetzt, damit uns Niemand hört!“ flüsterte der ältere Russe seinem Freund zu. Die Geräusche verstummten so schnell, wie sie gekommen waren und die beiden Russen wiegten sich schon in Sicherheit, als-
Die Tür schwang auf und fiel krachend gegen die Steinwand der Zelle. Zuerst konnten die Freunde nicht erkennen, wer dort stand, dann aber sahen sie Boris im Rahmen stehen.
„So, so. Ihr habt euch also gefunden. Was glaubt ihr, wer ihr seid? In meiner Abtei so etwas zu tun? Aufstehen und Mitkommen!!!“ schrie Boris forsch. Langsam standen der Grauhaarige und der Rothaarige vom Bett auf. Wenn sie jetzt Etwas falsch machten, dann würden sie den nächsten Sonnenaufgang nie erleben. Langsam traten sie auf ihren Lehrer zu. Mit einer herrischen Bewegung zeigte er hinaus auf den Gang. Die Beiden Jungs ahnten das Schlimmste.
Gaspadin Boris führte sie die Stufen hinauf in immer höhere Ebnen, bis sie erkannten, dass sie im Erdgeschoss waren. Kalt pfiff der Wind durch das feuchte Mauerwerk und ließ die jungen Körper erzittern, da sie weder ein T-Shirt noch einen Mantel anhatten. Dafür hatte ihr feiner Lehrer gesorgt...
Während die Drei in den Innenhof traten und von dort aus weiter einen schmalen Weg entlang gingen, der die Klippen hinaufführte, kuschelten sich Tala und Kai aneinander um sich vor der Kälte des Winters zu schützen. Boris trieb sie unermüdlich weiter die Klippen rauf und dem Rothaarigen wurde schlagartig bewusst, wohin er sie führte. „Kai, er führt und zu der Stelle, wo Bill verunglückt ist. Oh Kai, damals hat er mir geschworen, dass er sich rächen will, aber ich habe dich in alles mit reingezogen. Vergib mir!“ flüsterte er. „Glaub mir, es ist nicht deine Schuld.“ >>Es ist ganz allein Boris Schuld<<
Sie erreichten den Abschnitt der Felsen, an dem Bill gestorben war, als die Sonne aufging.
„So, da sind wir. Ihr müsstet diese Stelle ja noch gut in Erinnerung haben, nicht wahr? Und seht nur, die Steine sind schön vereist. Perfekt für eine Wanderung, meint ihr nicht?!“ „Ich habe keine Lust, darüber zu gehen...“ „Du gehst, wenn ich es dir sage Kai! Außer, du möchtest das Fliegen gleich lernen! Los jetzt! Du gehst als erster, dann gehst du Tala!“ Der Russe schickte sie gerade Wegs über die vereisten und gefrorenen Steine, statt den sicheren Weg zu benutzen. Langsam setzten sie einen Fuß vor den anderen. Kai wäre fast ausgerutscht und gefallen, wenn Tala ihn nicht rechtzeitig festgehalten hätte. Nun wagte sich auch der Lehrer auf die Felsen. Erst jetzt sahen die Jungen, dass er Wanderschuhe und einen Bergsteigausrüstung trug. „Wird’s bald, oder muss ich euch Beine machen? Bewegt euch!“ Er hatte die beiden anderen Russen schon fast erreicht als er versehentlich auf ein kleines Steinchen trat und den Halt verlor. Panisch griff er ins Leere, bekam aber noch Talas ein zu fassen, während er fiel. Er zog den Rothaarigen mit sich, als er über die Klippe stürzte. Kai sah es und sprang hinterher, seinen Freund an den Händen gefasst. „Tala, NEIN!“ Sie rutschten weiter auf den Abgrund zu, Boris Gewicht zog sie herunter. Der Grauhaarige suchte panisch und voller Angst nach Halt, fand ihn tatsächlich und „hackte“ sich mit den Füssen zwischen zwei Steinen ein. Tala schlug hart gegen die Felswand; immer noch hielt Boris sein Bein umklammert. „Lassen Sie los, sonst werden wir beide fallen!“ „Und wenn es das Letzte ist, was ich tue, mein Junge. Dich will ich tot sehen!“ Trotzdem verhielt sich ihr Peiniger ganz still, bedacht darauf, sich wenig zu bewegen.
„Kai, lass los, sonst wirst du mit hinunter fallen!“ schrie Tala. „Niemals, hörst du, niemals! Ich hab dir versprochen, dass ich dich nie mehr alleine lassen werde und ich will es auch halten! Verstehst du Tala? Wozu sind Versprechen da wenn man sie nicht hält, Tala?“
„Kai, ich will nicht, dass du stirbst, nicht meinetwegen!“
„Ich werde es dir nicht übe nehmen, keine Angst! Seit ich aus der Abtei fort gegangen bin, wusste ich, dass Etwas in meinem Leben fehlt! Lange Zeit wusste ich nicht, was es war, doch als ich dich gesehen hab, da viel es mir wie Schuppen von dem Augen: Mir fehlte Liebe!
Erst durch dich wurde mir klar, was es heißt zu lieben. Du bist die Liebe meines Lebens! Und ich werde nicht zulassen, dass du ohne mich gehst! Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen, und wenn es nur noch wenige Minuten sind, dann soll es auch so sein!“ Der Rothaarige sah die Entschlossenheit in den Augen seines Freundes und musste unwillkürlich lächeln.
„Ja, du hast recht, du hast es mir versprochen. Und ich Dummkopf dachte, ich könnte dich davon abbringen. Musstest du das jetzt sagen?“ Ein plötzlicher Ruck und Kai rutschte mehrere Zentimeter nach unten. Das Leben der Drei hing am seidenen Faden.
Tränen bildeten sich in Talas Augen. „Weißt du, ich habe mein ganzes Leben gedacht, Liebe sei eine Schwäche, bis ich dich traf. Mir wurde klar, dass ich lieber schwach sein will, als dich nicht zu Lieben. Ich fühlte es ganz tief hier drin. Ich weiß jetzt, dass ich die letzten vier Jahre nur gelebt habe, um dir sagen zu können, wie sehr ich dich liebe! Und ich hab mir gewünscht, dass es nie zu Ende geht. Aber sollte es so enden, dann...“ Kai rutschte noch ein stück weit herunter.
„Tala, ich kann euch nicht beide halten!“ sagte Kai. „Boris, lassen sie mich los!“ Tala versuchte Boris abzuschütteln, wobei Kai weiter rutschte. „Hör auf, sonst ist es gleich vorbei, ich kann mich nicht mehr lange halten!“
Der Grauhaarige versuchte sich aufzustützen und die anderen Beiden heraufzuziehen, doch plötzlich rutschte er auf dem gefrorenen Felsen aus und stürzte in einem langen, angstvollen Schrei Richtung Abgrund. Er rutschte kopfüber über die Kante und versuchte krampfhaft, Etwas zu fassen zu bekommen. Er griff ins Leere und stürzte in die Tiefe. In den Köpfen der drei Russen bildete sich nur langsam der Gedanke, dass sie jetzt sterben würden. Es folgte ein dumpfer Aufprall.
Sterben hatte sich Tala immer anders vorgestellt. Obwohl ihm alles wehtat und sicherlich mehrere Knochen (Um nicht zu sagen fast alle) gebrochen waren, fühlte den unendlichen Schmerz und doch hörte er nicht auf zu denken. Seine Gedanken kreisten nur um eine Person: Kai.
Er wusste nicht, wie lange er dort gelegen hatte, doch dann öffnete er die Augen. Irgendwie schaffte er es sich aufzurichten und sich auf den Bauch zu drehen. Seine Augen suchten den Geliebten und fanden ihn auch, etliche Meter entfernt. „Kai...“ Es war mehr ein Stöhnen, als ein Ruf aber der Grauhaarige öffnete seine Augen. Er lag auch auf dem Rücken, schien sich aber nicht mehr rühren zu können. „Tala“ auch er brachte keinen vernünftigen Ton mehr zustande. Tala kroch vorwärts und versuchte die Schmerzen zu ignorieren. Weiter und weiter schob er sich vor, bis er fast Kai erreicht hatte. Erst jetzt sah er, dass sein Freund heftig blutete. „Warte, ich bin gleich bei dir“ Irgendwie robbte er weiter und erreichte Kai mit letzter Kraft. „Tala, tut... tut mir leid...“ „Psst... Sei still, red am besten gar nicht mehr...“ Er hob seine Hand und streichelte Kais Wange. „Kai, weißt du, es ist schon gut, dass du bei mir bist. Wenn ich schon sterben muss, dann will ich es mit dir zusammen.“ „Tala... küss mich! Küss mich... und lass... lass mich nie mehr los!“ Das ließ sich der jung Russe nicht zweimal sagen. Er beugte sich über seinen Freund und legte seine Lippen auf die des anderen. Von Boris war keine Spur.
Es begann zu schneien, als die Sonne aufging...
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So, war vielleicht nicht ganz so traurig, meine Erwartungen hat es nicht so ganz befrieigt.

PS.: Endlich habe ich die erste FF zuende gebracht! Ich bedanke mich bei meinen Lesern, Mopzi, Yami-Yugi 17, Vampirgirl, RanFujimiya, und allen, die mich zu dieser FF inspiriert haben, Tala, Ray, der BBA :D, Kathleen E. Woodiwiss und vielen mehr. :remybussi

So damit ist die FF abgeschlossen.

Bye, GreenJinjo
 
Konnichi wa.

Das war war mal wieder ein schöner Teil! Schreib bitte schnell weiter! Und tu mir einen Gefallen und lass die beiden bitte nicht sterben!

Ya mata nee,
dein Vampirgirl
 
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