Original geschrieben von Eidechse
p.s.: auf wie vielen seiten postest du deine storys eigentlich? [/B]
Auf so vielen wie ich finden kann. Sie war eine Menge Arbeit und jeder Leser zählt. Ich schätze, ich bin einfach süchtig nach Kommentaren.
Okay, da es ja einige gibt, die es so wollen, kommt hier der Epilog. Ich poste ihn in einem Teil, für die Mutigen, die sich trauen, ihn zu lesen...
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Warnung:
Dieser Epilog spielt nach einem großen zeitlichen Sprung nach dem Ende von Nur ein Lächeln. Er war ursprünglich Teil des 20. Kapitels, daher ist er eher kurz geraten.
Da er die Überleitung zu einer neunen Geschichte, „Du bist mein“, einer Fortsetzung von Nur ein Lächeln darstellt, sollen ihn nur diejenigen lesen, die daran Interesse haben. Leser, welche zufrieden mit dem ersten Ende von Nur ein Lächeln sind, wird geraten nicht weiter zu lesen. Der Epilog ist nichts für schwache Nerven.
Nur ein Lächeln
Epilog: ... denn das Leben geht weiter...
„Trunks, wo steckst du!“ Bulma schob den Zopf über die Schulter zurück. In den zwei Jahren, seit Gokou mit der Widergeburt von Buu auf und davon geflogen war, hatte sie ihr Haar wieder lang wachsen lassen.
„Was gibt es?“ Die Hände in die Hosentaschen gesteckt kam ihr Sohn aus seinem Zimmer geschlendert. „Ich bin ja nicht schwerhörig.“
Sie seufzte und warf ihm den dicken Umschlag zu. „Bring mir das zur Post, ja?“
Er warf einen Blick auf die Adresse. „Schon wieder diese Lumia. Du hast wohl wirklich einen Narren an ihr gefressen.“
Bulma zuckte die Achseln. „Irgend jemand muss ja die Capsule Corps weiter führen. Dein Großvater wird immer vergesslicher und ich kann jede Hilfe brauchen, die ich kriege. Oder hast du auf einmal vor, in meine Fußstapfen zu treten?“
„Dann müsste ich erst mal so gute Noten haben wie diese Lumia, oder? Du hältst mir und Bra jedes Mal vor, dass wir keinen Bock haben, so viel zu büffeln wie Gohan seinerzeit.“
„Hat sich daran etwas geändert?“, fragte Bulma seufzend.
„Nicht die Spur“, Trunks gähnte. „Ich gehe viel lieber auf Parties, als meine Nase in Bücher zu stecken. Es reicht mir schon, dass Vater mir jedes Mal die Ohren lang zieht, weil ich nicht mit ihm trainieren will. Ist doch ätzend langweilig, immer in dem Raum zu hocken, wenn draußen so viel los ist.“ Er sah auf die Uhr. „Lass mich raten, ich soll noch bei den Sons vorbeischauen und Bra auflesen, richtig?“
„Stimmt genau. Schließlich hat sie morgen wieder Schule. Ich weiß, dass Goten seit drei Wochen eine Sturmfreie Bude hat, weil Chichi zu ihrem Vater auf den Bratpfannenberg gezogen ist, aber das heißt nicht, dass Bra alt genug ist, um an euren Parties teilzunehmen. Du solltest dich als ihr Bruder wirklich etwas mehr um sie kümmern.“
„Mama“, sagte er kopfschüttelnd und grinste, „man merkt echt, wie alt du bist. Die Zeiten ändern sich eben.“
Er spazierte an ihr vorbei, huschte die Treppe runter und zur Haustüre hinaus. Sie konnte einem echt auf die Nerven gehen mit ihren dauernden Ermahnungen. Er und Bra waren ja keine kleinen Kinder mehr.
„Trunks, warte noch!“ Sie kam ihm nachgelaufen. Etwas außer Atem blieb sie auf der Schwelle stehen und schnappe nach Luft. Der grelle Sonnenschein beleuchtete gnadenlos die Falten in ihrem Gesicht und die grauen Strähnen in ihrem langen Haar. Trunks verstand nicht, warum sie es so lang trug, wenn sie dadurch nur noch älter aussah. „Wegen ... wegen deinem Geburtstag nächste Woche...“
„Ach das“, er winkte ab. „Bitte mach keinen Aufwand deswegen. Es reicht mir, wenn du mir den üblichen Scheck verdoppelst. Bitte keine dieser Kinderparties mit Papas alten Kumpeln und einem Kuchen. Das ist echt von Vorgestern.“
Bulma drehte rasch den Kopf zur Seite, damit er ihre betroffene Miene nicht sehen konnte. „Wie ...“, sie schluckte und setzte erneut an, „wie stellst du dir deinen Geburtstag denn vor?“
„Goten hat schon alles im Griff, wir werden bei ihm zuhause auf den Putz hauen, es ist echt cool, dass er das ganze Haus für sich hat.“ Bulma hörte den Neid in seiner Stimme und räusperte sich. „Hättest du auch gerne das Haus für dich? Stören wir Eltern so sehr?“
„Papa nicht, der steckt doch immer im Trainingsraum“, sagte Trunks mit der brutalen Offenheit seiner Jugend, „aber dein Gewusel geht mir oft tierisch auf den Geist. Wenn erst diese Lumia erst ihren Uni-Abschluss hat und bei uns einzieht, wird es noch mal nerviger werden. Ich hoffe nicht, dass du vorhast, sie und mich zu verkuppeln, oder?“
Bulma sah ihn noch immer nicht an. „Keine Angst“, sagte sie laut, „Soviel ich weiß, bist du nicht ihr Typ und sie ist ein richtiges Arbeitstier. Wir werden hauptsächlich in der Werkstatt sitzen und dich kaum stören.“
„Dann bin ich beruhigt“, sagte Trunks. „Also bis heute Abend!“ Mit einem lässigen Winken flog er davon.
Bulma sah ihm mit feuchten Augen nach und seufzte schwer. Es wurde wirklich Zeit, dass er auf eigenen Beinen stand. Sie hatte ihn doch wohl etwas zu sehr verwöhnt ...
Sie ging ins Haus zurück und richtete die Zutaten für ihr Abendessen her. Vegeta müsste in zwei, drei Stunden aus dem Trainingsraum kommen und dann hatte er sicher einen riesigen Hunger wie immer.
Nachdem sie mit den Vorbereitungen schon fast fertig war, läutete das Handy.
„Hallo, Hallo!“
„Mama, ich bin’s.“
„Bra-Liebes, was gibt es?“
„Trunks ist soeben gekommen um mich abzuholen. Wir haben beschlossen, bei Tante Videl und Onkel Gohan zu essen. Dort wird heute gegrillt. Toll, nicht?“
„Aha...“ Bulma sah auf die gefüllte Auflaufform. Wie lange hatte sie gebraucht, bis sie nach Bras Geburt diese Kürbispastete wirklich gut zubereiten konnte? Zwanzig Versuche oder waren es dreißig gewesen? Bra und Trunks hatten sie immer geliebt. Früher mal.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen wie toll es hier ist. Wir haben soviel Spaß... kann ich heute nicht hier übernachte, bitte! Tante Videl sorgt schon dafür, dass ich rechtzeitig in die Schule komme.“
Der Kloß in Bulmas Hals wurde dicker und dicker. Da hörte sie wie Bra den Hörer an Videl weiter gab. „Bitte, Videl, rede du mit Mama. Sie ist immer so altmodisch und langweilig.“
„Bulma?“, es war Videls Stimme. „Tut mir echt leid, aber die beiden haben mich mit ihrer Bitte förmlich überrumpelt. Trunks ist mit Goten los geflogen, um noch ein paar Fische zu fangen.“
„Schon gut“, hörte Bulma sich sagen mit einer Stimme, die nicht die ihre zu sein schien. „Ich hoffe nur, die beiden machen nicht zu viele Umstände.“
„Aber nein, Bra ist doch so ein liebes Mädchen. Sie und Pan haben den ganzen Nachmittag gespielt. Bra kann prima mit Kindern umgehen. Du kannst echt stolz auf sie sein.“
„Das bin ich auch“, sagte Bulma und irgendwie schaffte sie es, dass ihre Stimme fröhlich klang. „Ich bin stolz auf beide.“
„Dann ist also alles klar und die beiden übernachten heute bei uns. So haben du und Vegeta mal Zeit für einen romantischen Abend zu zweit...“ Bulma konnte förmlich hören, wie ihr Videl dabei zuzwinkerte.
„Schönen Abend noch und danke, dass du auf die zwei Racker aufpasst“, sagte Bulma, ehe sie auflegte, ohne auf Videls Anspielung einzugehen.
Was hätte sie auch sagen sollen? Ein, zwei Minuten stand sie ganz einfach still da und starrte aus dem Fenster in die Nachmittagssonne. Zwischen den Blumentöpfen stand ein kleines, eingerahmtes Bild. Es war kurz nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus nach Bras Geburt aufgenommen worden. Sie hatte damals kurze Haare und hielt die kleine Bra in einem Arm. Den andern hatte sie auf Trunks Schulter gelegt, der stolz wie ein kleiner Schneekönig vor ihr stehend in die Kamera grinste. Vegeta stand an ihrer Seite, einen Arm um ihre Schulter gelegt und wuschelte mit der anderen Hand Trunks Haare durcheinander. Bulma nahm das Bild in beide Hände und sah es lange an.
Dann stellte sie es zurück, gab die Form in den Herd und schritt zum Trainingsraum. Sie öffnete die Türe einen winzigen Spalt. Vegeta war mitten in seinen Schrittkombinationen. Sein Schweiß bedeckter Körper glänzte und das Spiel seiner Muskeln hatte nichts von seiner Geschmeidigkeit verloren. Wie immer schlug Bulmas Herz heftiger, wenn sie ihn so heimlich beobachtete.
Auf einmal hielt er inne. Ohne sich zu ihr umzudrehen fragte er unwirsch: „Was ist denn los, Bulma?“
Sie zuckte zusammen. „Nichts besonderes... ich... ich wollte nur fragen, ob du heute dein Training etwas früher beenden könntest. Die Kinder übernachten bei Gohan und Videl, wir hätten etwas Zeit für uns, um zu reden und so...“
„Deswegen störst du mich?“, Er begann mit einigen Dehnübungen. „Ist doch nicht das erste Mal, dass sie bei Gohan bleiben. So habe ich wenigstens Ruhe für eine Extrarunde. Sei so nett und nerv mich nicht länger. Über irgendwelchen romantischen Quatsch sind wir längst hinweg, oder?“
Leise schloss Bulma die Türe. Sie konnte noch hören wie er ihr zurief, dass sie das Essen eine Stunde später wie sonst machen sollte und dass er keine Lust auf Grünzeug hätte. Dann war nur noch Keuchen und Ächzen Begleitmusik seiner Übungen.
Bulma lehnte sich von außen an die Türe und atmete tief durch. Dann stieß sie sich ab und ging langsam ins Badezimmer. Sie wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Wie lange war es her? Wann hatte es begonnen? Nach Gokous Verschwinden?
„Quatsch!“ Sagte sie laut zu ihrem Spiegelbild, das ihr verschwommen entgegen blickte. „Du kannst es nicht auf Gokou schieben, genauso wenig wie die es auf dein Alter schieben kannst.“ Ihr fiel das Gespräch wieder ein, das sie vor ein paar Wochen durch Zufall mitgehört hatte. Trunks war früher als geplant von einem Treffen mit einem Schulfreund zurückgekommen und im Garten auf Vegeta gestoßen.
„Schon zurück?“, Hatte dieser seinen Sohn gefragt. „Hat es keinen Spaß gemacht faul rumzuhängen?“
„Werd mal nicht sarkastisch, Vater“, hatte Trunks gemotzt. „Wenn du wüsstest ... Arrin und ich sind in der Stadt zufällig seinen Eltern begegnet und Arrin wäre vor Peinlichkeit fast gestorben. Kaum zu glauben, die beiden sind seit über 20 Jahren verheiratet und haben geturtelt wie ein junges Paar. Kaum zu glauben, dass man sich in dem Alter noch so peinlich aufführen kann. Wenn du und Mama das gewesen wärt, ich wäre im Erdboden versunken...“
„Keine Sorge, mein Junge“, hatte Vegeta grinsend gesagt. „Oder kannst du dir vorstellen, dass ich mit deiner Mutter einen solchen Zirkus aufführen würde? Nicht mal als sie noch jung und knackiger war wäre mir so etwas in den Sinn gekommen und jetzt...“ er hatte gelacht. Verächtlich und kalt. So zumindest hatte es in ihren Ohren geklungen. Sie wusste nur zu gut, dass damals... dass sie damals einen Entschluss gefasst hatte. Eigentlich hätte sie noch warten wollen, warten, dass sich etwas änderte, dass er ihr ein Zeichen gab. Sie hatte ihn beobachtet diese Wochen hindurch, ohne dass er es ahnte, jede seiner Gesten, jedes seiner Worte durchleuchtet, gewendet, ihm nachgespürt. Seinen Gesichtsausdruck studiert, wenn er nicht hinsah, gesucht nach dem einen, kleinen Zeichen... Sie hatte sich noch mehr Zeit geben wollen, ein bisschen mehr Zeit. Ein paar Monate noch.
„Es wird sich nichts ändern“, sagte sie hart zu ihrem Spiegelbild. „Wir beide sind wie wir sind und was nicht geht, das kann man nicht erzwingen...“
Sie trocknete sich das Gesicht ab und ging in die Küche zurück. Der Block, auf den sie sonst ihre Einkaufslisten schrieb, lag am gleichen Platz wie immer. Bulma stellte die Salate in den Kühlschrank, setzte sich an den Küchentisch, nahm ihr Handy heraus und schickte eine Kurznachricht an eine Nummer, die sie längst auswendig kannte. Dann holte sie den Block und einen Stift und begann zu schreiben...
Gut zwei Stunden später fiel die Haustüre ins Schloss, ohne dass es jemand hört hätte und der rote Flitzer schoss die Straße hinunter.
Nochmals zwei Stunden später kam Vegeta frisch geduscht aus dem Badezimmer und schlenderte in die Küche.
„Bulma, ist das Essen schon...?“ Das Wort blieb ihm im Hals stecken. Die Küche war leer. Kein Essen duftete, kein Gedeck lag auf dem Tisch. Nur ein Zettel.
Verärgert hob ihn Vegeta hoch und las halblaut:
„Vegeta,
ich habe die Nase voll davon, wie ein lästiges Möbelstück behandelt zu werden. Vegeta, wenn ich dir wirklich noch soviel bedeute wie früher, bitte komm zu dem besonderen Ort. Ich werde ein wenig warten... aber nicht lange...“ eine gepresste, getrocknete Blüte war statt einer Unterschrift auf das Papier geklebt worden.
„Phh!“ Vegeta knüllte das Blatt zusammen und schleuderte es auf den Fußboden. Er öffnete den Kühlschrank, sah die Salate und rümpfte die Nase. „Bulma!“ Keine Antwort. „Bulma, hör auf, solche Zicken zu machen und koch mir mein Abendessen!“ Er lief durch das Haus und rief ihren Namen. Sie war weder im Wohnzimmer noch im Gewächshaus oder in der Werkstatt. Als er die Garage durchsuchte, bemerkte er, dass Bulmas roter Lieblingsflitzer fehlte.
Da sein Hunger und sein Ärger immer größer wurden, rief er von der alten Konsole aus, Gohan an.
„Ist Bulma bei euch aufgetaucht?“, fragte er.
„Nein, ist sie nicht. Wollte sie denn?“
„Keine Ahnung. Sie hat mal wieder einen Spinner und macht auf beleidigte Leberwurst. Seid ihr schon beim Essen?“
„Noch nicht, wir haben soeben den Grill angeworfen.“
„Lasst mir was übrig. Bulma hat wieder soviel Grünzeugs gemacht, dass einem vom Hinschauen schlecht wird. Ich komme zu euch essen.“
Er ließ Gohan gar keine Chance, etwas zu entgegnen, legte auf und flog los.
Zum Glück hatte Videl einen großen Vorrat an Fisch und Würstchen gerichtet. Trunks und Bra staunten nicht schlecht, als ihr Vater plötzlich aufkreuzte und ihnen von der Nachricht ihrer Mutter erzählte.
„Seit Jahren hat sie keinen solchen dämlichen Einfall mehr gehabt“, brummte er und lud sich den Teller voller Würstchen. „Wenn sie glaubt, dass ich angekrochen komme wie ihr Haussklave, dann kann sie lange warten.“
„Ganz richtig, Papa“, sagte Trunks zustimmend. „Man darf bei Frauen nie klein nachgeben. Sonst denken sie noch, sie könnten dich um den kleinen Finger wickeln.“
„Aha, da spricht der Experte“, spottete Goten. „Wie oft bist du in den letzten drei Wochen bei den Bräuten abgeblitzt? Viermal oder fünfmal?“
Alle lachten. Einzig Videl runzelte die Stirn. Irgendwie passte das ganz und gar nicht zu der sonst so streitbaren Bulma.
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Ziemlich weit entfernt, saß zur selben Zeit eine einsame Gestalt auf dem Kühler eines roten Flitzers, der am Rand einer Klippe stand. Der salzige Wind spielte mit ihrem langen Haar und die Abendsonne beleuchtete das maskenhaft starre Gesicht. In ihrer Hand hielt sie etwas Weißes, an dem der Wind zerrte. Nach ein paar Minuten, als die Sonne den Horizont berührte, sprang sie auf den Boden.
„Es wäre auch zu schön gewesen...“, murmelte sie, legte das Weiße unter einen Stein am Klippenrand, startete das Auto und legte den Rückwärtsgang ein.
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Vegeta war zufrieden. Er hatte gut gegessen und es war ganz nett, mit Gohan ein bisschen über die alten Zeiten zu reden.
„Ich komme mit!“, Sagte Videl zu seiner Überraschung, als er sich anschickte, nach Hause zu fliegen. „Ich habe kein gutes Gefühl, wegen Bulma...“
„Ach was!“, Meinte Vegeta. „Sie wird eine weile irgendwo geschmollt haben. Jetzt ist sie sicher zuhause und wird mir die Ohren voll jammern, sobald ich zur Türe herein komme.“
„Wir werden sehen“, sagte Videl nur.
Als die beiden bei Bulmas Haus eintrafen, war es noch immer totenstill darin. In der Küche bückte sich Videl nach dem zerknüllten Blatt und streifte es glatt, um es zu lesen.
„Weißt du, wo dieser besondere Ort ist?“, fragte sie Vegeta.
Der zuckte die Achseln. „Irgendein Fleck für den sie dumme, sentimentale Gefühle hat, eben“, meinte er.
„Diese Blume“, Videl hielt sie ihm unter die Nase, „kenne ich gar nicht. Bedeutet sie etwas?“
Vegeta sah auf die zarten Blütenblätter und auf einmal kam die Erinnerung zurück. „Ja“, sagte er. „Sie wächst nur an einem Ort, wo ich früher öfters trainiert habe.“
„Flieg hin!“, Drängte Videl. „Glaube mir, mein Gefühl irrt sich selten und Bulma war es todernst, als sie diesen Brief schrieb. Es muss etwas passiert sein, etwas Großes oder viele kleinen Dinge, die sie dazu getrieben haben, einfach auf und davon zu fahren.“
„Meinst du wirklich, ich soll ihrer Laune nachgeben?“
„Du musst ja nicht kriechen. Zeig ihr einfach, dass sie dir wichtig ist.“
„Na gut!“ Nicht, weil er sonderlich von Videls Worten überzeugt war, sondern vielmehr, weil er endlich seine Ruhe und seinen bequemen, überschaubaren Alltag zurück wollte, machte er sich auf.
Als er über die Ebene Richtung Meer flog, suchte er den Boden nach dem roten Flitzer ab, aber außer ein paar Reifenspuren war nichts zu sehen.
Am Klippenrand angekommen fiel ihm ein beißender Geruch auf und er sah hinunter.
„Was zum...“, flüsterte er während die Kälte durch seine Glieder kroch. Tief unten, am Grund der Klippen qualmte ein ausgebranntes Autowrack. Der Aufprall und die Explosion, die es gegeben hatte, waren so stark gewesen, dass das Fahrzeug zu einem unkenntlichen Klumpen Metall verformt worden war. In den Geruch nach verbranntem Kunststoff und geschmolzenem Blech mischte sich der Beigeschmack nach verbranntem Haar und verschmortem Fleisch. „Unmöglich...“, murmelte er verstört und ging in die Knie. Da fiel sein Blick auf das weiße Papier unter dem Stein unweit der Reifenspuren.
Seine zitternde Hand zog den Bogen hervor.
„Vegeta, Bra und Trunks,
Ich überlasse euch mein Vermögen und mein Haus, die Firma selbst habe ich Lumia überschrieben, die ich eigentlich ausbilden wollte. Keine Angst, die Erträge werden zum größten Teil an euch fallen, ihr werdet euer bequemes Leben weiter führen könne, ohne mich.
Vegeta, ich liebe dich noch immer sehr und glaube mir, dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen. Ich habe durchgehalten, solange ich konnte und mir eingeredet, dass es so sein müsse, wenn man lange zusammen ist. Doch wie lange ist es her, dass du mich in den Arm genommen hast? Erst dachte ich, es liegt an meinem Alter, doch es liegt wohl eher daran, dass ich dir niemals soviel bedeutet habe, wie ich immer wollte. Wenn man liebt, ist das Alter unwichtig. Doch falls du mich jemals geliebt hast, dann ist diese Liebe im Alltag erfroren und ich habe versagt, sie am Leben zu erhalten.
Vegeta, ich kann einfach nicht mehr. Immer geben und geben und dabei zu hungern... Ich will so nicht weiter leben....“
Der Rest des Blattes war so verschmiert, dass er kaum zu entziffern war.
„Wie kannst .... wie kannst du mir das antun, Bulma?!“
Vegeta zitterte am ganzen Körper, er stemmte sich hoch und mit einem Schrei der absoluten Verzweiflung schleudert er einen glühenden Ball auf das Wrack am Fuß der Klippen. Die Explosion war so gewaltig, dass das Wasser ringsum zu kochen begann und nichts mehr blieb außer weißer Asche, die mit der heißen Druckwelle nach oben getragen wurde und auf die zarten Blüten regnete, die sich im Wind bogen.
Salzige Tränen fielen auf die letzten Zeilen, am unteren Ende des Blattes:
„Ich habe niemals Blumen erwartet, Geständnisse oder Geschenke. Ich wollte nur in deiner Nähe sein, dir wichtig sein, dich spüren. Alles was ich jemals erhoffte, war doch nur ein kleines Zeichen dass ich dir nicht gleichgültig bin... ich wollte von dir doch...
... nur ein Lächeln.“
Ende
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Ende?
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Schlussbemerkung:
Sagt jetzt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt....
Ich denke, dass dieses grausame Ende die meisten wundert. Ich habe lange gezögert, ob ich es so bringen kann, aber mich entschlossen, die harte Variante zu wählen. Die meisten von euch sind wahrscheinlich so jung, dass sie sich noch nie Gedanken darüber gemacht haben, wie grausam die Welt mit alternden Frauen umgeht, wie herzlos die Schönheitsideale sind.
Dass Trunks kein liebevoller Sohn geworden ist, sondern ein total verzogener Junge, war vor dem letzten Turnier deutlich zu sehen. Der Trunks aus der alternativen Zukunft, ist eine andere Sache.
Ich muss gestehen, dass ich es nie verwunden haben, wie Vegeta damals Baby Trunks und Bulma im Stich gelassen hat, als der Hubschrauber explodierte. Handelt so ein Mann, der seine Familie liebt?
Dieser Moment der Weichheit, den er am Ende des 20. Teils zeigt, ist eben nur ein Moment geblieben.
In vielen Ehen erkalten die Gefühle mit der Zeit, wenn man nicht an der Beziehung arbeitet. Warum sollte gerade Vegeta dafür Zeit übrig haben?
Dass ihm Bulma etwas bedeutet hat, wird noch begreifen, wenn ich in der Fortsetzung weiter über Z hinaus gehe.
Viele werden denken, dass Bulma so was nie tun würde. Wie genau kennen wir diese Bulma vom Ende der TV Serie eigentlich? Man sieht sie nur kurz und ich gebe ihr noch etwas mehr Zeit, damit sich der Prozess des Alterns mit allen Folgen und Kränkungen auswirken kann. Steter Tropfen kann einen Stein höhlen, auch wenn er ein Fels ist und Bulma heißt....
Alle, die sich hierher getraut haben, bitte schreibt einen Kommentar, ich bin sehr gespannt auf eure Meinung (und gehe schon mal vor den faulen Tomaten in Deckung).
Die Diskussion sei eröffnet!