fool in the rain

veela14

böö
das ist meine geschichte ich hoffe sie gfällt euch ich tu jetz heir immer stücke rein aber nur wen ihr kommis schreibt also bitte schreibt würd mich freuen dankeeeeeeeeeeeeeeeeeee



Charakter Beschreibung:


Alan Lice (18)

Sternzeichen: Waage
Aussehen: Braune, halblange Haare, unsportlich, aber schlank

Sein Nachname ist der Plural vom englischen "louse" und bedeutet schlicht und ergreifend "Laus". Nicht, dass er eine Laus wäre.
Alan ist jemand, der ungern über seine Privatssphäre spricht, selbst Freunde wissen wenig über ihn. Er ist zu allem und jedem nett, was manchmal dazu beiträgt, dass niemand genau weiß, was er denkt.
Spielt er nur den Freundlichen oder ist er es wirklich?


Isaac Ravin (17)

Sternzeichen: Zwilling
Aussehen: Dunkelblonde, wirre Haare mit hellblonden Strähnen

Sein Nachname "Ravin" steht für "Raubgier" oder "Beute". Was seinen Charakter angeht:
Er ist eigenwillig, stur und vor allem sehr direkt. Er sagt das, was ihm in den Sinn kommt und hat keine Probleme damit, andere Leute anzuflunkern.
Für wen oder was er sich wirklich interessiert, weiß nur er selbst.
Er liebt es, mit anderen Leuten seine Scherze zu treiben und amüsiert sich gern auf Kosten anderer.
Nicht zu vergessen ist sein berühmt berüchtigtes freches Grinsen, mit dem er Ray immer zur Weißglut bringt.


Ray Weaver (16)

Sternzeichen: Schütze
Aussehen: Rotbraune Haare bis zu den Schultern, braune Augen, sportlich
ach ja... Geschlecht: Weiblich!!!!! <-- bitte beachten

"Ray" bedeutet sowohl "Lichtstrahl", "Hoffnungsstrahl" und "Schimmer", als auch "Rochen".
Sie ist die Hauptperson und lebt alleine bei ihrer Mutter, die nie wirklich für sie Zeit hat.
Alan ist ihr bester Freund und manchmal glaubt sie, immer noch in ihn verliebt zu sein.
Warum sie manchmal so traurig dreinblickt und was ihr schlimmes in der Vergangenheit widerfuhr, ist ungewiss.




Kapitel 1: First Encounter In A Rainy Evening



~FOOL IN THE RAIN~


Contact One: // First Encounter In A Rainy Evening \\
~(Erstes feindliches Zusammentreffen an einem regnerischen Abend)~

Gedankenverloren überblickte sie die regennasse Straße. In Strömen donnerten die Tropfen auf die ungeschützte Erde nieder, auf die Menschen, Pflanzen, Häuser, auf einfach alles, was sich nicht schnell genug unter etwas anderem verstecken konnte.
Warum war sie hergekommen? Was hatte sie erwartet? Nun mitten im Regen auf dieser Straße zu stehen, würde ihr gebrochenes Herz auch nicht mehr heilen. Nichts konnte es mehr heilen. Niemand würde sich die Mühe machen und es sorgsam mit Nadel und Faden wieder zusammenflicken. Was er ihr angetan hatte, war unheilbar.
Mittlerweile war sie klitschnass geworden. Sie spürte die Kälte, die langsam ihre Glieder hinaufkroch. Das würde eine heftige Erkältung geben, wenn sie noch länger hier herumstand. Der letzte Bus war bereits gefahren, den Zug würde sie verpassen. Genauso wie bei ihm. Er war weg, zu Fuß nicht mehr einzuholen. Unerreichbar.
Sie blickte ein letztes Mal auf das Haus, in dem alles begonnen und auch wieder geendet hatte. Es war fast unerträglich, sodass sie die Hand gegen den Brustkorb pressen musste, damit sie nicht laut aufstöhnte.
Wie sollte sie jetzt wieder nach Hause kommen? Es war eine Schnapsidee gewesen, sich in den Bus zu setzten und mitten in der Nacht hierher zu kommen, wo hier doch ab 20:00 Uhr kein Busbetrieb mehr war. Sie musste wohl oder übel ein Telefon finden. Doch aus Erfahrung wusste sie, dass immer, wenn man eins suchte, keins aufzufinden war.
Also steuerte sie willkürlich das nächstbeste Haus an. Irgendwer in dieser gottverdammten Straße würde sie doch sicherlich einmal kurz telefonieren lassen.
Dachte sie.

Müde drückte sie nun schon die fünfte Schelle. Zwei Leute waren nicht da gewesen, einer war gerade selbst am telefonieren, ein anderer hatte ihr die Tür vor der Nase zugeknallt und einer hatte sogar behauptet, dass er kein Telefon hätte. Das zur Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.
Vom Wetter genervt schaute sie durch die paar glasigen Einlassungen der Tür und wartete auf eine Reaktion. Nach einiger Zeit empfand sie es als unhöflich, ein drittes mal zu klingeln und trat wieder vom Podest herunter, um sich dem nächsten Haus zu widmen.
Plötzlich schwang die Tür hinter ihr dann doch auf und ein verschlafenes Gesicht streckte sich ihr entgegen. Sie schätzte das Alter des Mannes so auf um die 60, er hatte schon längst eine Halbglatze und sein Gesicht wurde von Falten nicht verschont.
Er blickte ihr erwartungsvoll entgegen.
"Entschuldigung.", nuschelte sie und trug dann ihr Anliegen vor.
"Meinen Sie, ich könnte einmal kurz telefonieren? Ich habe mich hierher verirrt und möchte gerne meine Mutter anrufen, damit sie mich abholen kann." Das war zwar nur die halbe Wahrheit, aber sie hatte keine Lust, dem alten Mann ihre ganze Lebensgeschichte vor die Füße zu schmeißen. Wie tief wäre sie gesunken, wenn sie sich bei einem alten Mann ausheulen musste?
Das Gesicht des Greises hellte sich auf. Er schien wohl selten so unangemeldeten Besuch zu haben .
"Aber natürlich kannst du hereinkommen! Schau, du bist ja vollkommen durchnässt. Trockne dich erst einmal und dann kannst du gerne deine Mutter anrufen." Sie war erleichtert. Endlich jemand, der mal zur Abwechslung ein wenig freundlich war.
"Vielen Dank.", murmelte sie und trat in das schon etwas heruntergekommene Haus ein.

"Ich will dir ja nicht zu nahe treten, junges Fräulein. Aber dürfte ich deinen Namen erfahren?", fragte der Mann, während er sie zu seiner Küche geleitete.
"Sie treten mir nicht zu nahe, ganz und gar nicht.", meinte sie und schaute sich im Vorbeigehen ein wenig genauer in der Wohnung um.
"Mein Name ist Ray. Ray Weaver." Sie streckte ihm die Hand entgegen, sobald sie in der Küche angekommen waren.
"Sind deine Eltern amerikanisch?", fragte der alte Mann erstaunt und blickte Ray durchdringend an.
"Ja.", meinte sie und schaute etwas beschämt zu Boden. Sie wusste auch nicht, warum sie sich wegen ihrer Abstammung immer so schämte.
"Mein Name ist Wilhelm. Nenn mich einfach Will, in Ordnung? Mein Enkelkind nennt mich auch immer so." Er lächelte lieb und drückte sie auf einen der freien Stühle um den Esstisch herum.
"Das Bad ist leider gerade besetzt. Deswegen musst du wohl mit Geschirrtüchern vorlieb nehmen, tut mir leid.", murmelte Will, während er verzweifelt alle Geschirrtücher zusammenklaubte, die ihm in die Finger kamen.
"Das macht doch nichts.", meinte Ray und war mittlerweile mit allem zufrieden. Sie wollte ja einfach nur telefonieren. Mehr hatte sie sich gar nicht erhofft.
Schließlich zog sie ihre Jacke aus und trocknete sich ein wenig ab. Will schleppte noch ein paar Decken heran, in die sie sich einwickelte und dann führte er sie schließlich zum Telefon heran.
Im ersten Moment wusste sie nicht ganz, ob sie wirklich ihre Mutter anrufen sollte. Diese wusste nämlich gar nicht, dass Ray nicht zu Hause war. Sie war mal wieder auf einem ihrer vielen Geschäftstermine und würde vollkommen aus der Haut fahren, wenn sie erfuhr, dass ihre Tochter "mitten in der Nacht" vollkommen allein in irgendeinem verlassenen Stadtviertel darauf wartete, dass sie nach Hause konnte.
Aber sie wusste ja sowieso fast nichts von Ray. Nicht einmal mehr die Sache mit ihm hatte sie mitbekommen. Nur bruchstückhaft. Und dann hatte sie es als "Jugendschwärmerei" abgetan. Obwohl es damals so ernst gewesen war, dass sie die Hilfe ihrer Mutter gebraucht hätte.
Schließlich wählte sie die Nummer von ihrem besten Freund. Auf den war immer verlass, er würde sie schon abholen, wenn sie ihn ganz lieb drum bat und ihn dieses Wochenende auf eine Pizza einlud. Dann war ihr Taschengeld zwar weg, aber das war jetzt auch nicht mehr zu ändern.
"Alan dran. Wer stört?", meldete sich Alan vollkommen verpennt.
"Hi, ich bin's Ray. Kannst du mich abholen?", hauchte Ray in die Telefongabel, die bestimmt uralt war und drohte, einfach auseinander zu fallen.
"Woher?", fragte Alan genervt. Im Hintergrund hörte sie jemanden murmeln. Ah, seine Freundin war also da. Die beiden hatten doch nicht gerade etwa...?
"Sorry, ich wollte nicht stören. Ich frage einfach wen anders." Ray wollte schon auflegen, da hielt er sie noch einmal zurück.
"Ray, warte! Schon okay. Ich hole dich, wo bist du? Wenn man nicht einmal auf dich aufpasst..."
"Ich bin in der Regensbergerstraße. Du findest mich?" Regensbergerstraße. Wie passend.
"Kann einen Moment dauern, du verstehst?" Sie konnte sich sein Gesicht am anderen Ende der Leitung gut vorstellen.
"Ja. Danke, Alan.", murmelte sie etwas beschämt.
"Hey, kein Problem, Süße. Wir packen das schon." Das sagte er immer, um sie aufzumuntern. Ray musste lächeln.
Gut, dass sie ihn hatte. Immerhin war er schon 18 und hatte somit ein Auto.

"Und, hast du deine Mutter erreicht?", fragte Will von der Küche aus. Er brauchte sich gar nicht zu verstellen. Sie wusste, dass er gelauscht hatte.
"Nein, mein Freund kommt bald vorbei und holt mich ab. Ich hoffe, ich mache Ihnen keine weiteren Umstände." Sie lächelte etwas schief.
"Ach was! Ich gehe kurz in den Keller und suche ein paar Teebeutel, wenn du möchtest.", meinte Will gutgelaunt und verschwand ohne eine Antwort abzuwarten im Keller.
"Gern!", rief sie ihm noch hinterher.
Tja, und nun saß sie da. Gelangweilt und immer noch ein wenig fröstelnd blickte sie sich in der kleinen Küche um. Es war ziemlich aufgeräumt hier drin. Das hatte sie auch schon im Flur bemerkt. Na ja, aber was sollte ein so alte Mann, wie Will es war, auch schon den ganzen Tag machen.
Plötzlich hörte sie eine Türklinke aufgehen und ging davon aus, dass Will wieder zurückgekommen war.
"Ich mag keinen schwarzen Tee, dafür aber sehr gern Kamille.", sagte sie, um den Mann schon einmal vorzuwarnen.
Ein Paar nackter Füße tapsten über den Küchenboden und näherten sich ihr.
"Schön für dich.", murmelte eine freche Stimme hinter ihr.
Geschockt drehte sie sich um. Das war ja gar nicht Will!
Hinter ihr stand ein junger Mann, nein, ein Junge, bloß mit einem Handtuch bekleidet und lächelte sie keck an.
"Was...?!", hauchte sie und ihr Blick blieb unweigerlich an seinem nackten Oberkörper hängen.
Er grinste noch breiter und machte sich auf, einen Toast aus einem der Schränke zu wühlen und in den Toaster zu stecken. "Wie...?", begann sie noch einmal und kam sich ziemlich doof vor. Unweigerlich wurde sie rot und blickte beschämt zu Boden.
"Ich dachte..." Auch der dritte Versuch, einen vernünftigen Satz zu starten, scheiterte kläglich und es wurde ihr immer peinlicher.
"Was ist? Hat es dir bei meinem Anblick die Sprache verschlagen? Noch nie einen fast nackten Jungen gesehen?!" Jetzt wurde er auch noch frech.
Sie war nah dran, "nein" zu sagen, was ja mit Sicherheit der Wahrheit entsprochen hatte, aber dann besann sie sich eines besseren.
"Natürlich. Ich war nur nicht drauf vorbereitet gewesen.", log sie und richtete ihren Blick wieder stolz zu ihm auf."Aha.", murmelte er in dem Moment, in dem der Toast in die Höhe schoss und zielsicher auf seinem Teller landete. Ray war sich sicher, dass er ihr damit imponieren wollte. Oh, der tolle Herr konnte so geschickt mit seinem Toaster umgehen, dass er sich selbst beim Rausholen des Toastes nicht die Finger dreckig machen musste! Bemerkenswert.
Er kramte noch ein Weilchen im Kühlschrank herum und zog dann schließlich eine Packung Philadelphia heraus, die er sich genüsslich auf seinen Toast schmierte. Ray beobachtete, wie ein paar Wassertröpfchen seine blonden Haare verließen und sich zielsicher den Weg seinen muskulösen Rücken hinunterbahnten.
"Spannend?", fragte er stichelnd. Woher hatte er ihren Blick gesehen? Hatte er etwa hinten Augen im Kopf?!
Ray suchte nach den richtigen Worten, die sie ihm entgegenschmettern konnte. Sie hatte Glück: Gerade, als sie die Suche nach ihnen aufgegeben hatte, kam Will die Treppe wieder hoch und fluchte leise vor sich hin.
"Verdammt! Meine Beine machen schon wieder nicht mit! Ray, könntest du mit bitte gerade helfen?"
Sofort ließ der halbnackte Junge, der wahrscheinlich Will's Enkel war, seinen Toast auf den Teller fallen und stürmte durch die offene Küchentür hinaus.
"Will? Alles in Ordnung? Ich hab dir doch gesagt, dass du dich nicht überanstrengen sollst! Du weißt doch ganz genau, dass du den Weg in den Keller meist nicht durchstehst." Der Junge schien besorgt.
"Hach, du kennst mich doch. Ich versuch's halt immer wieder. Außerdem konnte ich das reizende Mädchen nicht so einfach ohne warmen Tee in der Küche sitzen lassen. Hast du nicht gesehen, wie durchgefroren sie war?", meinte Will unter Stöhnen.
Der Junge grunzte nur. Natürlich hatte er Ray gesehen. Doch sie hatte ihn auch ziemlich gründlich unter Augenschein genommen.
Als Ray hörte, dass es Will nicht gut ging, fühlte sie sich schuldig und rannte ebenfalls zur Treppe.
Sie sah, wie der Junge den alten Mann stützte, dass er so langsam wie möglich die Treppe heraufklettern konnte. Sein Enkel mühte sich ziemlich ab, sein Opa war nicht ganz leicht.
Ray fasste einen Entschluss. Sie wollte sich sowieso irgendwie bei Will revanchieren, also wieso sollte sie ihm nicht die Treppe hoch helfen?
Sie stapfte den beiden entgegen und legte genau wie der Junge einen Arm unter Wills Arm hindurch auf seinen Rücken, um ihn zu stützen. Dabei kam sie in Berührung mit seinem Enkel.
Sie spürte seinen kräftigen Arm, wie er sich am Rücken seines Großvaters festkrallte. Fühlte, wie warm er trotz der Nässe war und wie sich seine kleinen Muskeln bei jedem Schritt bewegten.
Die Hitze stieg Ray in den Kopf. Sie war kein Kind mehr, mit ihren 16 Jahren. Aber dass sie sich körperlich so stark zu jemandem hingezogen fühlte, war ihr noch nie untergekommen.
Seine Hand berührte ihren Arm und es fühlte sich für Ray an, wie eine kleine Explosion.
Argh! So was war doch pervers! P-E-R-V-E-R-S!!! Bei jeder Berührung zusammenzuschrecken wie ein aufgescheuchtes Huhn. Sie kannte ihn doch überhaupt nicht.
Als sie oben auf der Treppe angekommen waren, blickte Will von einem zum anderen.
Ray hoffte nur, dass er ihr rotes Gesicht als Anstrengung deutete.
"Vielen Dank euch beiden. Darf ich vorstellen...?", fragte er mit einem bedeutsamen Blick an den Jungen gerichtet.
"Das ist Ray Weaver. Sie hat eben geklingelt, weil sie sich verirrt hat und gern telefonieren wollte." Mit diesen Worten deutete er mit der Hand auf mich.
Wie peinlich! Sie hatte sich verirrt? So schlimm war es dann doch nicht, was hatte sie dem alten Mann denn da eben erzählt?! Na ja, zumindest nicht die Wahrheit, warum sie hier war.
Nun deutete Will mit seiner Hand auf den Jungen und schaute mich dabei an.
"Das ist mein Enkel... Mensch, Junge, zieh dir doch mal was an, ist dir denn gar nichts peinlich?", meckerte Will und schaute ihn strafend an.
"Sollte mir etwas peinlich sein?" Dabei musterte er sie anzüglich. So ein Schwein!
"Entschuldige, Ray. Er ist nicht immer so. Sein Name ist Isaac." Das schien schon wohl alles zu sagen.
"Freut mich.", grinste Isaac sie an und streckte ihr seine Hand entgegen. Das es ihn freut, war ihr klar. Sie zwang sich zu einem Lächeln und gab ihm widerwillig ihre Hand. Sagen tat sie aber nichts.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
"Oh, das muss Alan sein. Ich... muss dann wohl gehen.", entschuldigte sie sich. Sie fühlte sich Will immer noch schuldig, wollte aber so schnell wie möglich hier weg.
"Was ist mit den Decken?", fragte Isaac und blickte bedeutungsvoll auf die beiden kuschelwarmen Stoffdecken, die ihr Will gegeben hatte.
"Oh, entschuldige, Isaac. Ich habe sie einfach genommen. Du weißt doch, meine sind so furchtbar kratzig.", murmelte Will etwas beschämt. Na toll! Jetzt hatte sie auch noch die Decken von diesem Isaac an sich kleben.
Ray wollte sich gerade wieder aus den Decken herausrollen, da hielt sie Will zurück.
"Nein, wenn du jetzt so durchnässt rausgehst, holst du dir den Tod. Behalt sie ruhig an und bring sie einfach im Laufe der Woche vorbei, ja?" Will guckte unschuldig hinter den Gläsern seiner Brille hervor. Natürlich wollte er die Decken wiederhaben. Aber noch mehr wollte er, dass sie ihm noch einmal Gesellschaft leistete.
Sie zögerte einen Augenblick, dann entschied sie sich. Was sollte schon dabei sein? Sie hatte wirklich keine Lust, jetzt klitschnass auf die Straße zu gehen und solange sie seinen Enkel nicht sehen musste, war es ja okay.
"Gut. Dann... bis dann!", murmelte sie, zog die Decke noch etwas enger um ihren Körper und stürmte zur Haustür, wo Alan schon auf sie wartete.
"Ich hab jetzt einfach mal auf gut Glück irgendwo geklingelt. So wie du mir das Haus beschrieben hast, konnte es nur das sein.", meinte er und legte locker seinen Arm um sie. Gut, dass Alan da war.
"Lass uns gehen!", murmelte Ray und gab Alan gar keine Chance, Will zu begrüßen oder sich auch nur von ihm zu verabschieden.
Als sie dann in seinem Auto saß und aus dem verregneten Fenster blickte, stand Will in der Haustür und winkte ihr mit den Teebeuteln zu.
Um diesen Tee würde sie wohl nicht herumkommen.


Contact One/ End
 
Hey, eine wirklich schöne Geschichte, oder bessergesagt, ein guter Anfang :)
Du gehst gut auf die Situationen ein und überstürzt nichts, das gefällt mir.
Ich werd sie auf jeden Fall weiterlesen :D

PS: Als Tipp, du solltest dir manchmal noch ein paar mehr Gedanken über die Wortwahl machen, viele Worte nicht mehrmals hintereinander verwenden.
Ansonsten fällt mir nichts ein, was du verbessern könntest. Mach weiter so
:biggrinan
 
ich danke dir das du schon gelesen hast und acuh für die kritik ich werde bald weiter hierreinschreiben den ich bin schon zimlich weit. aber danke bussii bist vol lieb
 
Lady Alessia schrieb:
Hey, eine wirklich schöne Geschichte, oder bessergesagt, ein guter Anfang :)
Du gehst gut auf die Situationen ein und überstürzt nichts, das gefällt mir.
Ich werd sie auf jeden Fall weiterlesen :D

PS: Als Tipp, du solltest dir manchmal noch ein paar mehr Gedanken über die Wortwahl machen, viele Worte nicht mehrmals hintereinander verwenden.
Ansonsten fällt mir nichts ein, was du verbessern könntest. Mach weiter so
:biggrinan


Da muss ich Lady Alessia recht geben und auch ich werde sie weiter lesen, versprochen :) :) :)

schreib bitte bitte bitte weiter

desibambie
 
Ich kenn das, wenn man sich erst einschreibt entwickelt sich das alles eh erst richtig, wenn man den Anfang erstmal überwunden hat.
Ich freu mich auch immer über Kommies bei meinen Storys und über Kritik besonders, weil man da die beste Möglichkeit hat sich zu bessern.
Doch da eh nur eine von meinen Storys irgendwie gelesen wird, hab ich nicht so viele davon *drop*

Hey Desi, auch hier? :knuddel:
 
ich danke euch das ihr sie lest ich habe sie nämlich noch niemandem gezeigt weil ich immer angst habe sie gefälllt niemandem aber jetz nicht mehr ich danke euch ihr seid echt leib

also weiter:

Kapitel 2: A New Love And A Dragon



~FOOL IN THE RAIN~


Contact Two: // A New Love And A Dragon \\
~(Eine neue Liebe und ein Drache)~


"Now I will stand in the rain on the corner
I watch the people go shuffling downtown
Another ten minutes no longer
And then I'm turning around 'round
And the clock on the wall's moving slower
Oh, my heart it sinks to the ground
And the storm that I thought would blow over
Clouds the light of the..."

Ray stockte. Die Stimme versagte ihr. Sie wusste, wie der Text weiterging, aber sie brachte keinen Ton über die Lippen.
So sehr sie es auch versuchte, es war schier unmöglich. Denn sie hasste es, zu lügen. Und wenn sie jetzt weiter singen würde, hätte sie gelogen.
Also beließ sie es beim Alten und legte das Mikrophon zur Seite.
Singen war schon immer ihr Hobby gewesen, schon seit sie denken konnte. Sie hatte nie professionellen Unterricht genommen, aber trotzdem konnte sie mit Stolz von sich behaupten, dass sie begabt war. Das sagten zumindest ihre Mutter und ihre Musiklehrerin, die einzigen beiden Personen, denen sie je etwas vorgesungen hatte.
Meistens nahm sie Texte von berühmten Interpreten, die sie dann ganz neu interpretierte. Das Lied, dass sie gerade sang, war ursprünglich von Led Zeppelin, doch sie gab ihm eine ganz neue Melodie und damit auch ein ganz neues Songfeeling.

"Doch, das ist schon gut.", murmelte ihre Mutter, die verpennt am Türrahmen lehnte. Ray lächelte leicht, sie wusste, dass das ihre Mutter nur sagte, damit sie nicht so mies dreinblickte. Sie meinte es ja nur gut, aber wirklich Ahnung hatte sie auch nicht.
"Danke.", hauchte Ray und legte den Songtext endgültig beiseite.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
"Ich geh schon." Ihre Mutter raufte sich noch ein mal die Haare, zuppelte ein bisschen an ihrem Schlafshirt herum und verschwand dann an der Haustür.
Ray nahm noch einmal ihren Songtext zur Hand.
Leise sang sie vor sich hin:
"And the storm that I thought would blow over
Clouds the light of the..."
Sie musste schon wieder stocken. Das gab es doch nicht! Warum konnte sie diese Passagen nicht singen?! Wutentbrannt über sich selbst schossen ihr die Tränen in die Augen.
"And the storm that I thought would blow over..." Sie hörte plötzlich eine tiefe Stimme. Erschrocken drehte sie sich um und blickte direkt in das Gesicht von Isaac.
"...Clouds the light of the love that I found.", beendete er und lächelte keck. Ray fielen fast die Augen aus dem Kopf. Was hatte der denn in ihrem Zimmer zu suchen?!
"Du singst gut.", murmelte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Etwas leise, aber gut."
Ray stieg die Schamesröte ins Gesicht. Sehr lustig, er wusste doch, dass sie nur gesummt hatte!
"Ah...?" Eigentlich wollte sie fragen, was er hier machte. Bloß leider brachte sie genau wie eben bei dem Lied keinen Ton heraus.
Er hob leicht eine Augenbraue und schaute sie fragend an. Ha, er hob leicht eine Augenbraue? Warum konnte er das und sie nicht, obwohl sie lange dafür geübt hatte?!
"Ä-äh...!" Sollte so viel heißen wie: Was willst du von mir? Raus hier, aber dalli!!!
Seine Mundwinkel verzogen sich leicht nach oben. Er bekam schon wieder diesen schelmischen Ausdruck im Gesicht, der Ray so verrückt machte.
"Öh?", fragte er und musterte sie aufmerksam.
"Ah-ha... ähn... nnm.. ah..." Sie stotterte wild gestikulierend vor sich hin und schmiss dabei sämtliche Sachen von ihrem Schreibtisch.
"Könntest du dich bitte etwas präziser ausdrücken, please?", fragte Isaac höflich und schaute sie spöttisch an. Dabei lehnte er genau wie Rays Mutter eben am Türrahmen, nur ein wenig cooler.
"Was willst du hier?", brachte sie endlich ihr Anliegen hervor. Sie konnte sich für ihre Sprachlosigkeit selbst Ohrfeigen.
"Nichts besonderes. Nur meine Decken.", meinte er lässig und kramte seine Hand aus einer der mindestens ein Meter tiefen Hosentaschen hervor.
"Du verstehst?", fragte er mit etwas erhöhter Stimme und malte mit seinem Zeigefinger ein paar Kreise in die Luft. Sie war ja nicht ganz blöd.
"Klar, sorry, hatte ich vergessen.", murmelte sie. Mist, dass ihr das entfallen war, sie hatte sie ihm ja vor knapp einer Woche entwendet. Oder sollte sie sagen, Will hatte sie für sie entwendet?
"Hier!" Sie hielt ihm die frisch gewaschenen Decken unter die Nase. Dann schaute sie ihn fragend an.
"Wolltest du sonst noch was?" Am besten, sie wurde ihn so schnell wie möglich los. Das war das Angenehmste für sie und ihn.
In seinen Augen blitzte es kalt auf.
"Gut, ich bin unerwünscht.", murmelte er mit gekränktem Stolz. Dann nahm er die Decken und verschwand durch ihre Zimmertür.
Doch er hatte nicht mit Ray's Mutter gerechnet, die ihm bereits im Flur auflauerte und einen Tee in der Hand hielt.
"Willst du nicht noch ein bisschen bleiben?", fragte sie in ihrem freundlichsten Ton. Sie hatte sich sogar etwas Anständiges angezogen, oh Wunder.
"Nein, Danke.", sagte Isaac in seinem kühlsten Ton und riss die Wohnungstür auf. Warum war der denn gleich so eingeschnappt?
Ray stürmte ihm hinterher. So hatte sie es dann doch nicht gemeint, sie wollte nicht, dass jemand wegen ihr sauer war. Nein, bestimmt nicht.
"Hey, Isaac! Warte!"
Sie hielt den Türgriff in der Hand und rief durchs Treppenhaus seinen Namen.
Er stoppte, machte auf einer Stufe kehrt und blickte sie durchdringend mit seinen blauen Augen an. Diese Augen waren nicht mehr belustigt, sondern wütend.
"Ist schon okay, du brauchst mir nichts erklären.", sagte er mit einer Coolness, dass es Ray fast eine Gänsehaut über den Rücken jagen ließ. Sein Gesichtsausdruck zeigte keine Regung.
Gerade als er gehen wollte, stockte er noch einmal, drehte ihr aber beim Reden weiterhin den Rücken zu.
"Ich hätte es nur schön gefunden, wenn du mich etwas freundlicher behandelt hättest. Schließlich hast du dein Versprechen nicht gehalten und bist vorbeigekommen. Du solltest dich schämen, dass ich dir deswegen hinterherlaufen muss."
Mit diesen Worten verließ er das Haus.
Ray stand da, wie vom Donner gerührt. Plötzlich fühlte sie sich schuldig, verdammt schuldig. Schuldig genug, um den ganzen Tag ein schlechtes Gewissen zu haben.


Ray joggte durch die verregneten Straßen. Der Regen legte sich mit seinen kleinen Wassertröpfchen wie ein sanfter Nebel auf die Erde. Sie genoss das Gefühl, klitschnass durch den warmen Wasserschleier zu laufen und kam schließlich vollkommen durchnässt bei Alan vor der Haustür an.
Mit dem Zeigefinger drückte sie auf den Klingelknopf, mit der Schulter lehnte sie sich gegen die Tür, die gleich wahrscheinlich mit einem Summen aufspringen würde. So, wie das halt bei Mietshäusern war.
Doch sie wartete geschlagene zwei Minuten, und es machte immer noch niemand auf. Sie begann, sich Sorgen zu machen. Alan war um diese Zeit immer zu Hause, dass hatte er ihr selbst gesagt.
Als sich nach weiteren Klingelversuchen immer noch niemand meldete, machte sie auf dem Absatz kehrt und lief direkt in seine Arme.
"Alan? Was machst du, wo warst du in dem Regen?!", sprudelte es aus ihr raus, als sie registrierte, in wessen Arme sie da gefallen war.
Dann blickte sie zu ihm auf und bekam den Schock ihres Lebens.
Alan machte so ein trauriges Gesicht, dass ihr fast das Herz in die Hose rutschte. Besorgt blickte sie ihn an.
"Was ist los?", fragte sie bedrückt. Sie war nicht sicher, ob sie die Antwort hören wollte.
"Nichts.", murmelte er und schob sich an ihr vorbei.
"Sehr lustig. Ich kenn dich jetzt lang genug um zu wissen, das etwas mit dir nicht stimmt.", sagte Ray bestimmt und versperrte ihm den Weg.
"Nichts is'.", seufzte er und strafte damit seine Worte Lügen. So seufzte er nur, wenn was im Busch war. Etwas Schlimmes.
Sie folgte ihm ohne ein weiteres Wort mit hinauf in seine Wohnung.
Ihre Strategie war warten und hoffen, dass er von sich aus anfing, zu erzählen.
Alan schmiss sich, nass, wie er war, auf sein Sofa und vergrub seinen Kopf unter einem Kissen. Oh nein, wenn er das tat, konnte sie lange warten, bis er redete.
Ray nahm ihm das Kissen weg und setzte sich bestimmend auf seinen Rücken. Er ächzte.
"Was ist los, verdammt noch mal?, rief sie. Wenn es mit Sanftmut nicht funzte, dann vielleicht mit Gewalt.
Er spannte seinen Rücken an, um ihr Gewicht besser aushalten zu können und murmelte dann:
"Sie ist weg." Ray hatte schlimme Vorahnungen.
"Wer?", fragte sie düster.
"Sie.", antwortete er ebenso düster.
"Deine Freundin?"
"Ja."
Eigentlich hätte Ray Alan wegen ziemlich traurig sein müssen, war sie aber nicht. Sie war glücklich und auf ihrem Gesicht machte sich unwillkürlich ein Lächeln breit. Wie lange hatte sie auf diesen Tag gewartet? Sie hatte damals beschlossen, sich nicht in Alan zu verlieben, da er eine Freundin hatte. Da eröffneten sich ja ganz neue Wege. Und wenn sie länger überlegte, mochte sie ihn immer schon ziemlich gern.
"Das tut mir leid.", log sie. Ein bisschen schämte sie sich wegen ihrer Hintergedanken. Aber auch nur ein bisschen.
"Schon gut.", brummte er in die Sofalehne hinein und stöhnte auf.
"Könntest du jetzt bitte von mir heruntergehen?"
Sie kicherte und schob sich von ihm herunter. Alan richtete sich auf.
Für einen Moment sah sie eine Träne in seinen Augen aufblitzten, aber vielleicht war das ja auch nur ein Regentropfen. Sie hoffte auf letztere Möglichkeit.
"Was machst du jetzt?", fragte sie und schaute ihn durchdringend an. Das war eine blöde Frage, aber bevor sie schwieg, stellte sie lieber dumme Fragen.
"Was soll ich schon groß machen? Ihrem neuen Freund eifersüchtig hinterher schauen?" Diese Worte trafen Ray irgendwie. Genau diese Antwort hatte sie nicht hören wollen.
Trotzdem hob sie ihre Hand und strich ihm sanft übers Haar.
"Das hast du doch gar nicht nötig.", meinte sie und schaute Alan tief in die Augen. Dieser zuckte ein wenig unter ihrer Berührung zusammen, lächelte dann aber auch.
"Stimmt. Ich hab ja dich."
Diese Worte ließen Rays Herz höher schlagen. Das hatte sie hören wollen.
Durfte sie sich Hoffnungen machen?

Hüpfend rannte sie aus Alans Haus. Ihr Herz schien vor Glück fast zu zerspringen. Das war ja schon mal ein guter Anfang! Was stand ihr und Alan jetzt noch im Wege? Er musst nur von seiner blöde Ex wegkommen, dann war alles in bester Ordnung.
An diesem Abend beschloss sie, um jeden Preis mit Alan zusammenzukommen. Sie war so fröhlich, dass sie sich wieder einmal in den Bus setzte und in die Regensbergerstraße fuhr. Doch diesmal nicht, um ihrem Verflossenen hinterher zu trauern. Dazu hatte sie nun wirklich keine Lust.
Nein, diesmal musste sie was gut machen.

Mit dem Regenschirm in der Hand verließ sie den Bus und machte sich auf den Weg. Bei dem Gedanken, wieder in der Nähe von dem schicksalhaften Haus zu sein, in dem sie damals so schreckliche Erfahrungen gemacht hatte, erschauderte sie. Doch sie ignorierte das Stechen in ihrem Herzen und ging zielstrebig auf Will's Haus zu. Hoffentlich war jemand zu Hause. Es war ihr eigentlich egal wer, Hauptsache ihr machte jemand die Tür auf. Sonst konnte sie doch nicht wieder nach Hause telefonieren. Schließlich musste sie bei beiden etwas gut machen. Mit Will musste sie noch einen Tee trinken und bei Isaac musste sie sich noch entschuldigen. Frohen Mutes hob sie ihre Hand, um den Klingelknopf zu drücken. Doch sie stockte noch einmal, da sie von Innen Geräusche vernahm.
Es war Musik.
Irritiert verharrte sie in der Bewegung und lauschte. Dort sang jemand, ja, sie war sich ziemlich sicher, dass sie die Stimme von John Miles anders in Erinnerung hatte.
"Music was my first love..."
Ray zog die Stirn in Falten.
So gefühlvoll hatte sie noch nie Jemanden dieses Lied singen hören.
"... and it will be my last."
Ein warmes Gefühl durchflutete ihren Körper.
Sie war sich nun sicher, dass diese Musik aus dem offenen Fenster direkt neben der Tür kam. Sie kam nicht drum herum. Schließlich bahnte sie sich einen Weg durch den Vorgarten und drückte sich an der Hauswand entlang zu dem Fenster. Langsam erhob sie sich und linste durch die dünne Glasscheibe.
Was sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Der Hammerstimme nach zu urteilen hätte sie es eher Will zugetraut, dieses Lied zu singen. Doch in einer Ecke des Zimmers mit dem Rücken zum Fenster saß Isaac an einem Klavier und sang mit einer kratzigen, rauen Stimme.
"Music of the future..."
Dabei glitten seine Hände über die Tasten des Klaviers, als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht. Ray war selbst leidenschaftliche Klavierspielerin, also wusste sie, wie lange man dafür brauchte, so spielen zu können.
Seine Finger schienen die Tasten nur leicht anzustoßen, trotzdem kamen so wunderschöne Töne hervor, dass Ray wie versteinert vor dem Fenster stehen blieb. Im Regen, versteht sich.
"... and music of the past."
Seine Stimme war der Hammer. Etwas in ihrem Inneren kribbelte. Seine Stimme passte überhaupt nicht zu seinem sonstigen Verhalten. Auch nicht zu seinem Äußeren.
Am liebsten hätte sie mit eingestimmt, aber sie wollte sich nicht blamieren.
Also ging sie zurück zur Haustür und klingelte endlich.
Die Musik verstummte. Fast schon ärgerte sie sich darüber, dass sie geklingelt hatte. Aber als dann Isaac etwas verlegen die Tür öffnete und ihr gegenüberstand, hatte sie es fast schon wieder vergessen. Hach, dieser Junge war aber auch eine Augenweide!
Ihr war beim letzten Zusammentreffen gar nicht aufgefallen, dass sich in seinen dunkelblonden Haaren helle Strähnchen befanden.
Doch aus seinen Augen stach immer noch dieser eiskalte Blick hervor, den er am Morgen aufgesetzt hatte.
"Wolltest du noch was?" Er benutzte absichtlich die gleichen Worte, die sie ihm entgegengeschmettert hatte.
Ray schaute beschämt zu Boden.
"Na ja, eigentlich..." Sie lief rot an. Sie hasste es, sich zu entschuldigen. Warum hatte ihr Alan nur so gute Laune bereitet, dass sie hierher gekommen war um sich zu entschuldigen?!
"... wollte ich bloß mit Will den versprochenen Tee trinken." Das war es eigentlich nicht, was sie wollte, aber auf Entschuldigungen hatte sie urplötzlich keine Lust mehr.
"Geh durch. Er ist hinten in der Küche. Du kennst dich ja mittlerweile hier aus.", grummelte Isaac und verschwand wieder in seinem Zimmer. Alter Miesmuffel.

Will freute sich riesig, sie zu sehen.
"Ich dachte schon, du hättest es vergessen!", jubelte er und bot ihr sogleich einen Stuhl an.
"Wie könnte ich...?", log Ray mit schlechtem Gewissen. Sie hatte den alten Mann fast vergessen, doch Isaac hatte sie wieder dran erinnert.
"Du kommst aber passend! Ich hatte gerade den Tee aufgesetzt. Isaac wollte keinen, er hat schon den ganzen Tag schlechte Laune. Da kannst du ihn ja trinken, nicht wahr?" Mit diesen Worten schob er ihr eine Tasse Tee hin.
Sie schlürfte langsam den schwarzen Tee. Sie vermutete auf jeden Fall, dass es einer war. Schmeckte nach Scheiße, musste sie aber nicht unbedingt sagen.. Sie wusste, warum Isaac sich gedrückt hatte.
" Seit wann spielt er Klavier?", fragte sie aus reinem Interesse. Sie hätte gerne gewusst, woher der Junge dieses Talent hatte.
"Och, schon ewig, soweit ich weiß.", antwortet Will und es blitzte in seinen Augen auf. Ja, sie interessierte sich ein wenig für seinen Enkel. Aber nicht in der Weise, in der er vermutete. Sie war ausschließlich an seinen musikalischen Fähigkeiten interessiert. Doch das musste sie Will ja nicht auf die Nase binden.
"Er spielt sehr gut.", bemerkte Ray und blickte auf den Grund ihrer Tasse.
Will hob wieder eine Augenbraue.
"Das stimmt. Doch seine wahre Leidenschaft gehört dem Singen. Hast du ihn eben gehört?", fragte er scheinheilig.
"Ja.", antwortete Ray und schob die Tasse schließlich von sich.
"Wie findest du seine Stimme?", hakte Will noch einmal nach.
"Schön, aber eigenartig.", beantwortete sie wahrheitsgetreu.
"Das stimmt. Sie passt überhaupt gar nicht zu ihm. Das ist die Stimme eines Erwachsenen, dabei ist er doch noch fast ein Kind." Ray überhörte den letzten Teil des Satzes. Sie hörte nicht gerne, dass sie noch ein Kind war. Darauf musste sie ja schließen, schließlich schätzte sie sich jünger als Isaac.
"Wie alt ist er denn?", fragte sie nun ehrlich interessiert. War er wirklich älter als sie?
"17.", bestätigte Will ihre Vermutung. Sie war 16, also war er genau ein Jahr älter als sie.
"Möchtest du noch einen Tee?", fragte Will höflich.
Sie erschrak.
"Nein, danke.", murmelte sie und schaute unauffällig auf die Uhr.
"Kann ich vielleicht noch einmal telefonieren?"
"Klar. Du weißt ja, wo das Telefon steht, nicht wahr?" Er zwinkerte ihr zu.

Niemand war da. Weder ihre Mutter, noch Alan, noch sonst wer war zu erreichen gewesen. Schicksal. Und wie sollte sie jetzt nach Hause kommen? Zu Fuß?
"Ich hab Niemanden erreicht. Was soll ich jetzt tun, Will?", murmelte sie verzweifelt, als sie die Küche wieder betrat.
Will blickte sie nachdenklich an.
"Niemanden?", fragte er noch einmal nach.
Ray nickte.
"Niemanden.", bestätigte sie.
Er dachte nach.
"Ich hab da eine Idee. Isaac wird bestimmt nichts dagegen haben und dich auf seinem Motorrad nach Hause bringen."
"Motorrad? Ich dachte er ist erst 17?" Ray erschrak.
Will legte einen Finger auf seine Lippen.
Das bedeutete also, dass Isaac gesetzeswidrig auf so einer Höllenmaschine durch die Gegend fuhr? "Da steig ich nicht auf!", sagte sie bestimmt. Das Risiko war ihr einfach zu groß.
Plötzlich mischte sich eine tiefe Stimme in das Gespräch ein.
"Willst du nun nach Hause, oder nicht?" Diesen Ton kannte sie nur zu gut. Isaac lehnte in der Tür. Er trug schwarze Motorradklamotten und hatte sich einen Helm unter den Arm geklemmt. Das Leder bildete einen schönen Kontrast zu seinen Haaren.
"Ich will. Aber nicht auf einem Motorrad mit einem minderjährigen Fahrer." Das traf ihn hart. Die Wut stieg in ihm auf, seinen Augen sprühten vor Zorn.
"Ray, er hat im Ausland den Führerschein gemacht, solange ihn die Polizei nicht anhält, kann nichts passieren. Er fährt wirklich gut.", erklärte Will und versuchte zugleich, sie zu beruhigen.
Isaac war wirklich ihre einzige Chance, hier wegzukommen. Sie willigte also nach langem Überlegen wohl oder übel ein.
"Aber wehe, mir stößt etwas zu! Dann bist du dran, ich kenne genug Leute, die dich fertig machen, bist du nicht mehr weißt, wo vorn und hinten ist.", warnte Ray ihn vor, erntete aber nur eine dumme Nachäffung von ihm:
"Aber wehe, mein verwöhnter Arsch erleidet eine unangebrachte Erschütterung... halt die Fresse und setzt das auf!" Mit diesen unverschämten Worten ließ er die unterdrückte Wut aus sich raus und hielt ihr einen Helm unter die Nase.
Rays Augen weiteten sich. Sie nahm alles zurück, was sie nettes über ihn gesagt hatte. Das war ja ein Drachen!
Genau das stand auch auf seinem Helm: "Dragon" Die Schrift war mit züngelnden Flammen versehen. Es war wirklich ein cooler Helm, genauso cool wie sein Besitzer, spöttelte Ray und setzte sich ebenfalls einen Deckel auf den Kopf.
Wenn er nicht noch mehr bei ihr in Unsympathie fallen wollte brachte er sie jetzt schleunigst nach Hause und ließ sich dann nie wieder blicken.

Sie wusste weder wohin mit ihren Händen, noch mit ihren Füßen. Isaac saß schon auf seiner Höllenmaschine und wartete darauf, dass sie endlich aufstieg.
"Wie..?", murmelte sie verzweifelt und hüpfte ein paar mal unschlüssig um das Motorrad herum. Isaac grummelte genervt und deutete mit der behandschuhten Hand auf den Platz hinter sich.
"Aber, kippt es dann nicht um?", fragte Ray zur Vorsicht noch einmal nach.
Ohne auf eine Antwort zu warten setzte sie sich schließlich hinter ihn auf das schmale Fahrzeug.
"Halt dich fest.", sagte Isaac bestimmt und seine wirren blonden Haare verschwanden unter dem schwarzen Helm.
Erst war sich Ray etwas unsicher, doch als er sein Motorrad gefährlich aufheulen ließ, schlang sie unsicher ihre Arme um seinen Bauch.
Kaum hatte sie dies getan, startete die Maschine und er fuhr durch die engen Straßen in diesem Viertel.
Ihr war das alles irgendwie ein bisschen unheimlich. Schließlich saß sie hier bei einem ihr vollkommen fremden Jungen auf dem Motorrad und konnte nur darauf hoffen, dass er genug Verstand besaß, keinen Unfall zu bauen.
Für einen Moment war sie sich jedoch sicher, dass er diesen Verstand nicht besaß, als er nämlich auf der Hauptstraße so heftig beschleunigte, dass ihr die Luftmassen nur so um die Ohren flogen. Durch den Helm, der ihr etwas zu groß war, konnte sie nicht allzu viel erkennen, aber seinen Rücken sah sie doch.
Schließlich dachte sie, sie würde abheben. Er fuhr aus ihrer Sicht wie ein Geisteskranker. Sie hatte Angst,
Also drückte sie sich eng an diesen Rücken vor ihr, spürte diesen Bauch unter ihren Händen atmen und hoffte inständig, dass sie lebend zu Hause ankommen würde.
Damit sie Alan wiedersehen konnte.


Contact Two/ End
:p
 
hi^^
die geschichte gefällt mir immer besser! anfangs dachte ich " oh mann schon wieder so eine blabla geschichte" aber da hab ich mich geirrt! sie is super! dein schreibstil ist toll du brinst es locker rüber, deine charaktere sind auch gut sie weichen nicht von ihrer beschreibung ab und ihr tun passt zu ihnen.
die story ist auch cool ^^ gefällt mir sehr wie du die charaktere miteinender umgehen lässt!
weiter! will mehr sehn ^^
l
:knuddel:
 
Und wieder habe ich eine gute Geschichte entdeckt, wo man sich immer wieder auf die nächsten Teile freut!!!
Und locke dann gleich mal andere an :lol2:

Der Schreibstil ist wirklich ganz gut und es ist einfach zu lesen, was nicht heißen soll, dass sie jetzt einfach geschrieben ist. Da besteht ein groooßer Unterschied *nick*
Also mach mal weiter Veela :remybussi
 
Hallo

ich freu mich als erstes schon auf den nächsten Teil und was diesen Teil betrifft, ich bin hin und weg. Die Geschichte gefällt mir immer besser..

Hallo Lady Allessia, auch ich hab zur Geschichte gefunden....

desibambie
 
Ja da kann ich den anderen nur recht geben ... echt toller Anfang :D
Du hast einen super Schreibstil und irgendwelche Fehler hab ich bei dir auch noch nicht entdeckt ^^ hoff mal das es so bleibt ;)

Schreib schnell weiter !!!! Will unbedingt schnell wissen wie es weitergeht :D
 
ich freu mich

iich bin froh kommt sie so gut an ich stelle bald das nächste kappi rein

lady alessia ich hab dioch lieb und deine geschicht ist auch volll kuul :remybussi

also bis bald
ps: von wo kommt ihr eigentlich
 
ich meine beide stories bin beide am lesen ;))))

kuul weist du ich komme drum aus der schweiz asu solotuhrn aslo da in der nähe und war noch nicht in deutschlnad hehe *möchteaber*

ja also ich bring heute warscheinlich noch ein teil

kusiii an meine lesser und ganz besonders an meine lady
 
Hallo, ich komm aus Manderbach das ist Nahe bei Dillenburg. Das wiedrum in der Nähe von Gießen. Hoffentlich kennt ihr das...

Ich freu mich schon total auf den nächsten Teil >>freu in die Luft spring<<

desibambie
 
Kapitel 3: Kisses And Confusion

~FOOL IN THE RAIN~


Contact Three: // Kisses And Confusion \\



Ray wusste wahrlich nicht, wie sie diesen Höllentrip überstanden hatte. Als sie morgens aufwachte, hing ihr Magen immer noch auf halb zwölf und sie musste sich zwingen, ihre Cornflakes zu essen. Schon nach einem Viertel der Schale hatte sie das Gefühl, dass alles bald wieder hochkommen würde.
Warum musste er auch erst losdüsen wie ein Bekloppter und dann eine Vollbremsung starten, nur weil die Ampel im letzten Moment auf Rot umgesprungen war?
Ray schüttelte den Kopf, schob ihre Schale in die Spülmaschine und wollte gerade wieder aus der Küche laufen, als ihr ein knartschgrüner Zettel am Pinbrett auffiel.
Darauf hatte ihre Mutter in Sauklaue geschrieben:
"Alan hat angerufen. Du sollst dich so schnell wie möglich bei ihm melden!" Rays Augen begannen zu leuchten. Alan!
Was wollte er wohl von ihr? Gestern war er doch so deprimiert gewesen, wegen seiner Freundin, musste sie ihn wieder trösten?
Lächelnd rannte sie in den Flur und haute mit Lichtgeschwindigkeit seine Nummer in die Tasten.
Nach einem kurzen Tuten nahm er ab.
"Hm?", murmelte er verschlafen in den Hörer. Wie niedlich!
"Hi, ich bin's. Ray. Ich sollte dich anrufen?", fragend starrte sie an die Wand vor ihr, da sie ja nicht fragend in Alans Gesicht blicken konnte.
Er schien eine Weile zu überlegen, dann viel es dem Morgenmuffel wieder ein:
"Ah ja, genau. Ich wollte dich fragen, ob du heute Zeit hast?"
Ray blieb fast das Herz stehen.
"Wo-wozu?", hauchte sie in das Telefon.
"Um mit mir in den Vergnügungspark zu gehen. Mir geht es momentan so mies, dass ich dringend mal eine Aufmunterung brauche. Kannst du vielleicht heute um zwei?" Er schien am anderen Ende der Leitung zu Lächeln.
"Klar!", platze es aus Ray hinaus. Ein Date? Ein Date mit Alan? Ganz allein? Ohne jemand anderen? Natürlich wollte sie.
"Ich würde natürlich auch den Eintritt bezahlen. Ich lade dich einfach ein, okay?" Alan schien sich über ihre Begleitung zu freuen.
"Wenn du unbedingt willst..." Ray bekam ein schlechtes Gewissen. Sie hatte genug Geld, um das selbst zu bezahlen.
"Ja, will ich." Damit legte Alan auf und ließ Ray in ihrer unerträglichen Vorfreude zurück.


"Schau mal da! Wollen wir vielleicht mitfahren?" Alan deutete auf ein riesiges Karussell, das in allen erdenklichen Farben leuchtete.
Er hatte besonders gute Laune. Auch wenn Ray wusste, dass sie zum Teil nur aufgesetzt war, freute sie sich darüber. Immerhin hing er nicht zu Hause in der Ecke rum und trauerte der Verflossenen nach, sondern amüsierte sich. Braver Junge.
Die Sitzplätze in dem Karussell waren Zweisitzer, also musste sie sich direkt neben Alan setzten. Na ja, vielleicht war "neben" nicht das richtige Wort. Die Sitze waren ziemlich klein, da sie eigentlich für Kinder gedacht waren, also saß sie mehr auf seinem Schoß als alles andere.
Nicht, dass sie das gestört hätte. Störend war nur der rote Kopf, den sie dabei unweigerlich bekam.
Alan schlang zu allem Überfluss auch noch seine Hände um ihren Bauch, damit sie Halt hatte. Früher hatte er das auch schon oft gemacht. Aber früher war das anders. Früher hatte er eine Freundin, jetzt aber nicht. Da war ein meilenweiter Unterschied.
"Was ist los, du strahlst ja wie ein Honigkuchenpferd!", kicherte Alan und drückte sie noch ein wenig enger an sich, wobei ihr die Luft ausging.
"Lass das!", murmelte sie, lachte aber.
Es hätte so ein schöner Nachmittag werden können. Wenn das kleine Wörtchen "wenn" nicht gewesen wäre.
Denn dann sah sie etwas, was ihr das Blut schier in den Adern gefrieren ließ.
An einem Eisstand, hinter einer Traube von kleinen Kindern entdeckte sie ihn.
Ihn, den geisteskranken Kamikazefahrer.
Isaac.
Ihr Herz schien für einen Moment stehen zu bleiben. Was wollte der denn hier?!
Gerade wollte sich Ray kopfüber aus dem Karussell stürzen, da hatte sie Will auch schon entdeckt. Er war nämlich auch mit, und schien gerade seine ganze Rente in Eiskugeln umzusetzen.
"Ray! Was machst du denn hier, was für ein Zufall!", schrie er durch die Mengen. Sie zog eine Grimasse. War man denn vor dieser Familie nirgends sicher?!
Alan schaute sie zu allem Überfluss auch noch verwundert an und hatte sich von ihr gelöst. Blöder Will!
Sie drehte sich schließlich um, sie wollte ja nicht unhöflich erscheinen, da Will ihr ja in ihrer misslichen Lage geholfen hatte.
"Oh, was für eine Überraschung! Was führt euch denn hierher?" Dabei bemühte sie sich, möglichst freundlich zu klingen. Sie hatte Isaacs finsteren Blick wohl bemerkt.
"Wir sind mit meinem kleinen Enkel hier! Er ist Isaacs kleiner Bruder und nur für einen Tag hier. Da muss ich als Opa doch was zu bieten haben." Daher das ganze Eis. Ray dachte schon, dass er das alles alleine essen wollte.
Hinter Isaacs blauer Baggy kam ein kleiner Junge zum Vorschein, der vorsichtig hinter dem großen Bein hervorlugte und schüchtern lächelte.
Ray beugte sich zu ihm hinunter. Irgendwie war er süß. Gar nicht so frech wie sein großer Bruder.
"Hallo! Ich bin Ray, und du?"
Anstatt seinen Namen zu nennen, schaute der Junge nur verdutzt und murmelte dann:
"Du siehst aber gar nicht aus wie ein Junge." Ray schaute nun genauso verdutzt zurück. Ja, ihre Eltern hatten ihr einen Jungennamen gegeben. Aber das war Absicht. Es zählte bei ihrem Namen auch nur die Bedeutung. Lichtschein, ein toller Name. Aber sie hatte ja auch noch einen zweiten Namen bekommen. Bloß der war noch schlimmer.
"Ich bin auch keiner. Wie heißt du denn?", fragte sie noch einmal nach, in der Hoffnung, dass ihr der Junge nun eine Antwort geben würde.
"Ich bin Lukas." Er lächelte wieder so schüchtern und krallte sich in die Hose seines Bruders. Isaac fühlte sich in der Rolle sichtlich unwohl. Nicht, dass er was gegen seinen Bruder hatte, aber dass er Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Ray und Lukas war, machte ihn sichtlich nervös.
Schließlich befreite er sich aus der Umklammerung seines Bruders und schlurfte langsam in Richtung Geisterbahn.
"Ich hab kein Bock mehr auf diese Kinderkacke hier.", murmelte er kaum hörbar und stellte sich fordernd vor die Ticketverkäuferin. Die schaute unsicher zu ihm hoch und redete kurz mit ihm.
Ray wollte sich gerade wieder auf Lukas konzentrieren, da rief Isaac über die Straße:
"Kommt jemand mit? Ich kann hier nicht allein rein, der Waggon ist noch nicht voll!" Er schaute sichtlich genervt in unsere Richtung.
Niemand meldete sich.
"Bitte.", fügte er noch in scharfem Ton hinzu, damit es wie eine "Bitte" klang.
Ray schüttelte den Kopf.
"Wenn du darein willst, bitte. Aber ohne uns, wir tun uns diesen Mist nicht an, klar?" Auf Anhieb fielen ihr die richtigen Worte ein.
"Stimmt.", murmelte Will. "Bei solchen Sachen bekomme ich immer einen halben Herzinfarkt."
Alan stimmte ihm zu. Nicht, dass er auch einen Herzinfarkt bekam, nein, er hasste diese Teile.
Gerade, als alle die Sache für erledigt abtun wollten, meinte der kleine Lukas plötzlich:
"Ich will da rein."
Ray erschrak.
"Hm... Lukas, aber das ist bestimmt nicht nach deinem Geschmack da drinnen, wirklich. Du würdest dich fürchten!", meinte sie voller Sorge. Irgendwie war der Kleine so süß, dass er ihr sofort ans Herz gewachsen war.
"Wenn mein Bruder dabei ist, hab ich keine Angst, ehrlich.", sagte er voller Stolz. Ray blickte zu Will, der nickte.
"Wenn er unbedingt will.", meinte er und zuckte mit den Achseln. Dabei schaute er Ray auf eine seltsame Art und Weise an.
"Was ist?", fragte diese unsicher.
"Würdest du bitte mitfahren? Ich weiß nicht, inwieweit ich mich auf Isaac verlassen kann, wenn du verstehst. Ich würde den Kleinen in Guten Händen wissen, wenn ihr beide dabei seid." Er blickte erst Ray an, dann Alan. Ray verstand nicht so ganz, was Will damit meinte, dass er sich nicht auf Isaac verlassen konnte.
"Du kannst ja auch mitfahren, wenn du willst."
Alan schüttelte entschlossen den Kopf.
"Ich steig da nicht ein."
Ray brummte der Kopf. Sollte sie Will den Gefallen tun, oder nicht? Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass, falls sie noch mal was von ihm wollte, sie noch etwas gut hätte.
"Okay.", murmelte sie und blickte entschuldigend zu Alan. Doch der hatte sich schon mit seinem Schicksal abgefunden und hielt nach einer Würstchenbude Ausschau.
"Kein Problem.", lächelte er und meinte noch, dass er an der nächsten Bude mit Will auf sie warten würde. Also fügte sich Ray in ihr Schicksal und tat mal wieder das, was sie eigentlich nie im Leben gewollt hätte: Mit Isaac und seinem kleinen Bruder Geisterbahn fahren.

Es war stockfinster. Mit einem lauten Knarren setzte sich der Waggon in Bewegung. Kühle Luft sauste ihr um die Ohren und erinnerte sie unweigerlich an ihre Motorradfahrt. Nur das Isaac jetzt nicht vor ihr saß, sondern neben ihr. Mit dem kleinen Bruder an der Hand, der schon jetzt zitterte.
Isaac ignorierte sie immer noch. War er etwa noch sauer auf sie?
Sie erkannte ihn nur Schemenhaft. Nur sein weißes T-Shirt leuchtete ein wenig in der Dunkelheit und gab ihr eine wage Orientierung.
Schließlich begann sie leise ein Gespräch. Sie hielt es einfach nicht mehr aus, dass er sauer auf sie war.
"Bist du immer noch wütend?", fragte sie vorsichtig und versuchte, sein Gesicht auszumachen.
Stille.
Dann passierten sie das erste Monster, dass schreiend um die Ecke blinzelte und eine gutgebaute Mischung aus Angela Merkel und Regentonne zu sein schien.
Ray ließ es vollkommen kalt.
Sie wartete immer noch auf eine Antwort.
"Nein, ich tu bloß nur so.", kam es dann irgendwann von rechts. ... Idiot!
Doch anstatt dazu noch einen weiteren dummen Kommentar abzugeben, wartete sie lieber, bis er von sich aus reagierte. Doch leider schien er nicht die Absicht dazu zu haben.
Als es schließlich etwas heller wurde, da ein besonders hübsches Monsterchen anfing, aus den Augen zu leuchten, erkannte sie endlich wieder sein Gesicht.
Er hatte die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt, sodass ihm seine blonden Haare in den Nacken fielen.
Ray beschlich ein dummes Gefühl. Warum hatte er die Augen zugemacht? Fürchtete er sich etwa doch vor den Spielzeugpuppen? Sie konnte sich das nicht vorstellen.
"Isaac?"
Er antwortete nicht.
Die Angst beschlich sie. Was war mit ihm los?
Ein Gespenst kreischte ihr direkt ins Ohr, so dass sie für einen Moment taub wurde. Ihre Angst wurde immer größer und wurde schließlich unerträglich.
Sie beugte sich nach vorne, drehte sich panisch zu Isaac um und rüttelte seine Schultern.
"Isaac!!!", schrie sie mindestens genauso laut wie das Gespenst eben. Lukas blickte ängstlich zu ihr auf und hielt sich die Ohren zu. Was hatte Will nun eben damit gemeint, dass er sich nicht auf ihn verlassen konnte?
Ray sah gerade noch, wie Isaac erschrocken die Augen öffnete, als urplötzlich der Waggon stoppte und sie mit den Kopf gegen seinen Wangenknochen stieß.
Beide stöhnten von dem harten Aufprall auf und im nächsten Augenblick fanden sie sich in tiefster Dunkelheit wieder.
Von irgendwelchen Lautsprechern drum herum kamen scharrende und kratzende Geräusche. Doch die störten Ray eher weniger. Ruckartig wollte sie sich aufrichten, um von Isaacs Schulter wegzukommen, auf die sich ihr Kopf (wie von selbst^^) nach dem Aufprall gelegt hatte. Doch für einen Moment war ihr so schwindelig, dass sie ihn wieder sinken ließ und damit direkt in seiner Halsbeuge landete.
"Verdammt, was machst du?! Bist du irre?", zischte er und fuhr sich mit der Hand zu seinem Wangenknochen, den sie so liebevoll gerammt hatte.
Ray war nicht fähig, irgendetwas zu erwidern, ihr Schädel brummte so dermaßen, dass sie dachte, er müsste in der Mitte durchgebrochen sein.
Lukas schien von den beiden Verletzten nicht weiter Notiz zu nehmen, man hörte zumindest nichts von ihm.
Dann endlich fand Ray wieder zu Worten:
"E-es tut mir leid.", presste sie mühsam hervor und verzog ihr Gesicht. Bevor sie sich selbst aufhalten konnte, etwas Falsches zu sagen, schoss es plötzlich aus ihr hervor:
"Alles." Sie hatte sich doch eigentlich nicht bei ihm entschuldigen wollen. Warum zum Teufel hatte sie das nur gesagt? War sie wirklich so irre, wie er dachte?
Zwischen den ganzen Gruselgeräuschen konnte sie seinen Atem hören. Sie spürte an seinem Hals die Pulsschlagader heftig pochen.
Als er wieder nicht antwortete, fragte sie ihn schließlich:
"Warum hast du denn eben die Augen zu gehabt und nicht reagiert?"
Er ächzte und schüttelte fast unmerklich den Kopf.
"Darf ich nicht die Augen zumachen, oder was?", fragte er in gereiztem Ton. Ray spürte, dass mehr hinter seinen Worten steckte, als er preisgab.
"Natürlich darfst du, aber du hättest wenigstens antworten müssen!", warf sie ihm vor und richtete sich auf, sodass sie ihn vorwurfsvoll in der Dunkelheit ansehen konnte. Er sah es ja eh nicht.
"Ich muss gar nichts! Hast du dir etwa Sorgen um so einen Idioten wie mich gemacht?", fragte er mit einer gehörigen Portion Ironie in der Stimme.
Rays Magen krampfte sich zusammen.
Sie wollte nicht lügen. Er hätte es ja eh nicht geglaubt, wenn sie "Nein" gesagt hätte, also war sie ehrlich:
"Ja."
Mit so einer Antwort schien er nicht gerechnet zu haben.
Ray senkte den Kopf zu Boden. Na und, was war schon dabei, sich Sorgen zu machen? Immerhin hatte sie es gut gemeint.
Plötzlich fing ihr Kopf wieder an, heftig zu summen und zu surren, sodass sie ihn ohne ihr zu Tun wieder nach vorne fallen ließ. Doch dabei hatte sie eines nicht bedacht: Direkt vor ihr war ja noch Isaac. Gerade, als sie es bemerkte, hatten ihre Lippen schon seine gestreift. Er zuckte unter ihrer Berührung zusammen und sie richtete sich blitzartig wieder auf. Was hatte sie nur getan?
"E-es tut mir so leid! Das, das war keine Absicht, ehrlich! Ich- ich bin einfach nach vorne gefallen, weil m-mein Kopf so... so wehtat!" Aus Ray brach ein plötzlicher Redeschwall heraus. Es war ihr grenzenlos peinlich. Sie wartete gar nicht erst auf seine Antwort, sie redete immer weiter und weiter, schmiss im Entschuldigungen an den Kopf und verneigte sich vor ihm, was er ja sowieso nicht sah.
Doch er brauchte auch nichts mehr darauf zu antworten, denn plötzlich setzte sich die Bahn wieder in Gang, beendete die Fahrt und sie bekamen endlich wieder ein wenig Tageslicht zu Gesicht.
Sofort richtete sich Ray auf und betrachtete ihr Werk: Isaacs Wangenknochen war rot angeschwollen. Er sah aus, als hätte sie ihm eine gepfeffert.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stand Isaac auf, zog seinen kleinen Bruder aus dem Waggon, der nach Rays Meinung ein wenig verstört drein blickte (nicht der Waggon!), und kehrte ihr den Rücken.
Im Weggehen murmelte er noch lässig:
"Dickschädel."
Ray wusste, dass er dieses Wort absichtlich gewählt hatte.


"Nein, was hat er denn mit dir gemacht?", murmelte Alan und nahm Ray besorgt unter die Lupe. Eigentlich hätte sie jetzt etwas klarstellen müssen, doch sie hatte keine Lust, ihm die peinliche Geschichte zu erzählen. Richtig wäre gewesen: Ray, was hast du Trottel mit dem armen Jungen gemacht?
Doch sie beließ es dabei.
Zu ihrer Erleichterung fragte Alan auch nicht nach, sondern holte einen kühlen Waschlappen hervor und legte ihn ihr auf die Stirn.
Sie befanden sich wieder in Alans Apartment. Nach dem Zusammenstoß war Isaac wieder zu Will gegangen und Alan kam ihr schon auf halber Strecke entgegen, sodass sie Will nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
Gott sei Dank. Sie überließ es mit Vergnügen Isaac, die Sache mit seiner Wange bis in alle Details zu erläutern. Na ja, die Sache mit dem Fast-Kuss konnte er getrost weglassen.
Der kalte Waschlappen fühlte sich auf ihrer erhitzten Haut verdammt gut an. Auch wenn es ihr bei dem Gedanken an ihr Äußeres einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Sie musste ein gewaltiges Horn haben.
"Na, schon besser?", fragte Alan und zwinkerte ihr vergnügt zu.
"Hmmm... ja. Etwas.", murmelte sie und schloss die Augen. Alans Couch fühlte sich toll an, sie war fast bequemer als ihr Bett. Doch immer musste sie an Isaac denken. An diese überaus peinlich Sache. Er dachte doch nicht wirklich, dass sie ihn küssen wollte?
"Nur Etwas? Muss ich pusten?" Alan lachte und riss sie wieder aus ihren Gedanken.
"Ja, bitte.", kicherte sie und streckte ihm ihre Stirn hin.
Doch anstatt gegen ihre Stirn zu pusten, küsste er sie.

Contact Three/ End
 
die story is bisher ganz gut^^ is nett zu lesen,bitte weiter.

[nur wen küsst er jetz Oo nur die stirn oder auf den mund? war net ganz klar XD]
 
Ja echt toll ^^
Aber überhaupt nicht toll fand ich das du jetzt schon aufgehört hast !!!! Das war ein viel zu kurzer Teil :bawling: !!! Aber ich glaub auch wenn du zehn Seiten posten würdest wär das für mich noch zu wenig :rolleyes:

Schreib schnell weiter !!!!! Ich freu mich schon auf den nächsten Super Teil :lol2:
 
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