Fantasy Story

chaos_man

Super-Gold Member
edit: ich vergaß^^

Autor: ich
Titel: ?
Teile: Unbekannt
Genre: Fantasy/Comedy



hab mich mal an einem etwas alternativen Schreibstil versucht^^




Atemgeräusche hallten durch den Wald. Genau genommen war es eher ein gequältes Keuchen und man musste schon ein verdammt gutes Gehör besitzen, wenn man es wahrnehmen wollte. Das lag keineswegs daran, dass das Geräusch so leise war, sondern vielmehr wurde es von lautem Geschrei übertönt, welches allerlei Eichhörnchen, Vögel und kleinere Nagetiere die sich im Dickicht versteckten, aufschreckte.
Dieses muntere Treiben war der Grund, warum inmitten einer Lichtung ein junger Hirsch aufgeschreckt wurde. Wachsam sah er in die Richtung, aus der dieser ungewohnte Lärm kam. Was er da sah, hätte ihn eigentlich verwundern müssen, doch da Hirsche wahrscheinlich nicht über Logik und komplexes Denken verfügen, verwunderte es ihn offensichtlich nicht. Vielmehr tat er, was jeder vernünftige Hirsch in so einer Situation machen würde, er rannte davon.
Kurze Zeit später hasteten zwei äußerst fragwürdige Gestalten atemlos über die Lichtung hinweg und verschwanden wieder zwischen Tannenbäumen und dichten Sträuchern. Der schnellere von beiden, ein kleiner Mann, der einen prall gefüllten Jutesack auf seinem Rücken trug, musste mit seiner freien Hand seinen schäbigen Hut festhalten, damit er ihn auf seiner überstürzten Flucht nicht verlor. Der andere Mann hatte hingegen eine außergewöhnliche Körpergröße vorzuweisen, die im Vergleich zu dem kleinen Mann noch gewaltiger und außergewöhnlicher erscheinen musste. Er trug ein Kettenhemd, das kaum schäbiger und heruntergekommener war, als der Hut des ersten Mannes. Er hatte bereits etwas Rückstand zu diesem, aber das lag daran, dass er in seiner rechten Hand einen gigantische Streitkolben und in seiner linken einen nicht weniger beachtlichen Holzknüppel, in dessen oberen Teil ein spitzer Nagel steckte, trug, die ihn beim Laufen behinderten.
Beide Männer könnten einem vor lauter Angst wie weggetreten vorkommen. Nun sie könnten es, wenn da nicht ihr fürchterlich lautes Geschrei gewesen wäre, mit dem sie entweder jeden Passanten vor dem warnen wollten, was ihnen überhaupt soviel Angst eingejagt hatte oder mit dem sie ein meilenweit entfernt lagerndes Heer in Alarmbereitschaft versetzen wollten.

Als die beiden endlich den Waldrand erreichten und auf ein offenes Feld rannten, konnten sie immer noch nicht aufhören zu schreien und gleichzeitig zu rennen. Ja wenn das Feld nicht irgendwann zu einem Weg geführt hätte, wären die beiden wahrscheinlich so lange schreiend weitergerannt, bis sie vor lauter Erschöpfung tot zusammengebrochen wären. So aber sahen sie, dass sie endlich einen Weg erreicht hatten, auf dem sie ihre Reise fortsetzen konnten. Also hielten sie an. Der Große mit dem Kettenhemd, dessen Namen Donki lautete, legte seine beiden Waffen an den Wegrand und warf sich erschöpft ins Feld. Er legte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme vor seinem Gesicht und hechelte nach Luft. Der Kleine mit dem Hut, dessen Name Wurzelsepp war, tat es ihm gleich und so lagen sie eine Weile im hohen Gras, bis Wurzelsepp als erstes wieder zu Atem kam und vorwurfsvoll sagte:
„Du wolltest ja unbedingt die Abkürzung durch den ‚Wunderlichen-Wald’ nehmen!“
Verlegen richtete sich Donki auf und meinte: „Na ja, ich dachte ‚Wunderlicher-Wald’ wäre nur ein Name oder so. Woher hätte ich den wissen können, dass es da vor solch abartigen Kreaturen nur so wimmelt.“
Wurzelsepp war aber immer noch beleidigt und nutzte diesen kurzzeitigen Augenblick der vermeintlichen Schwäche seines Gegenübers um noch einmal ordentlich Salz in die Wunde zu streuen.
„Ich habe dich aber gewarnt!“, sagte er aufgebracht. „Jetzt haben wir den Salat!“
„Was für ein Salat?“, fragte Donki aufrichtig.
Bei genauerer Betrachtung konnte man zu dem Schluss kommen, dass Donki nicht nur außergewöhnlich groß war, sondern dass sein Körperbau mit seinen viel zu langen Armen und Beinen entfernte Ähnlichkeit mit einem Affen besaß. Einem gewöhnlichen Reisenden hätte bereits ein Blick auf Donkis Streitkolben und seinen nagelversehenen Holzknüppel ausgereicht, um zu wissen, dass man sich besser nicht mit ihm anlegen sollte, solange man nicht gerade selbst in Begleitung von sieben Fuß großen bewaffneten Raufbolden unterwegs war. Dieser Eindruck wurde jedoch auch noch verstärkt, wenn man in Donkis Gesicht sah, vorausgesetzt, dass das überhaupt möglich war, weil seine wilde Frisur, die nach allen Seiten wucherte, fast seine komplette obere Gesichtshälfte verdeckte.
Falls es einem wie durch ein Wunder jedoch gelingen sollte einen Blick in sein Gesicht zu werfen, entdeckte man dort nicht nur einen wilden und entschlossenen Ausdruck, der jedem Passanten signalisierte, dass sein Besitzer nicht nur entschlossen war Gewalt anzuwenden, sondern dies auch ohne einen triftigen Grund machen würde. Nein, was einen erwartete war ein funkelndes Glitzern in seinen Augen. Viele Leute verwechselten es mit Dummheit. In der Tat, Donki war nicht gerade jemand der Abends Bücher las und besonders gebildet war. Doch seine unpassenden, oftmals naiven Bemerkungen waren auf keinen Fall ein Resultat seiner Dummheit. Nein, diese Bemerkungen hatten den selben Grund wie das funkelnde Glitzern in seinen Augen: aus ihnen sprach der pure Wahnsinn.
„Überhaupt kein Salat!“, schmollte Wurzelsepp. „Ich meinte ... ist ja auch egal. Wegen dir sind wir in diesen ganzen Schlamassel geraten.“ Angewidert rümpfte er die Nase.
„Riech nur mal an meiner Kleidung! Diesen Gestank krieg ich nie wieder raus. Ich muss die Sachen verbrennen und neue kaufen.“
Donki fing an zu lachen. „Hast du die dicke Frau gesehen, du weißt schon die ....“
„BITTE!“, unterbrach ihn Wurzelsepp mit weit aufgerissenen Augen. „Erinnere mich bloß nicht daran. Was ich in diesem Wald gesehen habe, vielmehr was uns darin begegnet ist, ist schon schlimm genug. Aber die dicke Frau ist ja wohl mit Abstand das allerschlimmste was ich in meinem Leben jemals sehen musste.“
„Ganz zu schweigen davon, was die dicke Frau im Gebüsch ...“
„Donki?“
„Ja?“
„Es reicht! Ich will nie wieder etwas von der dicken Frau hören, verstanden?“
„Äh ... ‚verbrannten’?“, fragte Donki verwirrt mit unschuldiger Miene.
„Na also, es geht doch!“
Die beiden setzten sich auf und folgten dem Weg.




falls es euch gefällt fordert mich einfach zum weiterschreiben auf, dann setz ich die story fort ;)
 
tagchen chaos^^

also erstmal gratuliere ich dir zu diesem originellen einfall. eine fantasy/comedy story sieht man hier nich alle tage. vl is das einigen sogar ZU originell und du wurdest darum noch nich zum weiterschreiben aufgefordert^^
das holich hiermit nach und forder gleich lautstark nach aufklärung um das schicksal dieser beiden liebenswürdigen vögel^^
ne ehrlich...stilistisch gibt es im grunde kaum was zu meckern (außer den begriff 'passant'...irgendwie mutet der in meinen ohren deutlich zu urban an, für sone fantasy-story) und der ironische witz, mit dem du diese ganzen fantasy-typischen beschreibungen spickst, ist einfach herrlich.
dieses knuffige zweiergespannt macht auch lust auf mehr...die dialoge lesen sich echt witzig un man kann sich diese skurillen typen richtig gut vorstellen, wie sich da so beharken^^

also...dann hoffe ich mal schwerstens, dass hier noch mehr kommentieren un du dein wort hälst.
mich haste jedenfalls im boot^^

also bis zum neuen teil

liebe grüße, der toffel
 
Hallöchen^^

ja, wenn mein lieber Toffel schon eine Leseempfehlung ausspricht, dann kann man meist davon ausgehen, dass es
sich um wirklich guten Stoff handelt...und in der Tat, ich wurde nicht enttäuscht^^ dein Schreibstil ist wirklich sehr
schön und sehr außergewöhnlich, ein bisschen eine Mischung aus Märchenerzähler und einem Stand-up-Comedian...
wie sehr es sich hierbei um "ironischen Witz der Fantasywelt" handelt, wie mein Kollege oben meint, kann ich ja gar
nicht beurteilen, allein deshalb, weil ich so gut wie kein Fantasy lese...aber ich mag lustige, gut geschriebene FFs und
solange es so interessant, witzig und schräg (ich finde diese Zwei Typen grandios...und die Namen sind der Hammer XD
Wurzelsepp XD so nenn ich mein erstes Kind...auch, wenns ein Mädchen wird :rofl:)
eine kleine Anmerkung würde ich denoch gern machen:
Vögel und kleinere Nagetiere die sich im Dickicht versteckten, aufschreckte.
Dieses muntere Treiben war der Grund, warum inmitten einer Lichtung ein junger Hirsch aufgeschreckt wurde.
hm, irgendwie klingen diese zwei "aufgeschreckt" hintereinander nicht so schön^^" da vielleicht lieber einmal ein
anderes Wort nehmen^^

aber ansonsten finde ich deine FF ziemlich gut und auch schön geschrieben^^ weiter so^^

Liebe Grüße,
noir
 
k danke erstma für den zuspruch.


also ich leg normal sehr viel wert darauf doppelnennungen etc. zu vermeiden und auch in der richtigen zeit zu schreiben und auf kommas zu achten und so^^ aber wenn ich grad nen schreibflash hab kann immer mal wieder so was reinrutschen ich hab auch keine zeit das geschriebene nochmal zu korrigieren ;) also solche fehler müsst ihr mir wohl verzeihen, aber ich freu mich wenn ihr mich drauf hinweist wenn ihr welche findet. dafür werd ich auch demnächst den nächsten teil reinstellen :)
 
so neuer teil:

Sehr, sehr weit entfernt von diesen beiden seltsamen Gestalten tobte ein grausames Unwetter. Der Wind peitschte unzählbare Schneeflocken erbarmungslos umher. Eine hagere Gestalt mit langen blonden Haaren stand inmitten des Schneetreibens. Er war in den weißen Pelz eines wahrscheinlich sehr seltenen Tieres gekleidet und trug darunter ein Kettenhemd aus Silber. Seinen Kopf zierte eine goldene Krone. Er hatte feine Gesichtszüge.
„Herr?“
Der Mann mit der Krone wandte sich um. Aber er tat dies keinesfalls plötzlich, nein er tat es ... graziös.
Seine Bewegung war keinesfalls anmutig wie die eines geschickten Tänzers oder wie eines Raubtiers, das sich an seine Beute anschleicht. Sie war vielmehr so graziös und fließend, dass man sich danach gar nicht mehr richtig daran erinnern konnte, wie er sich gerade umgedreht hatte.
„Ja?“, fragte er mit gebieterischer Stimme und blickte in das Angesicht eines ebenfalls in weißen Pelz gekleideten Untergebenen, der mit einem Langbogen und einem Köcher voller Pfeile bewaffnet war.
„Was tut Ihr denn hier draußen, Herr?“, fragte der Bogenschütze.
„Es ist wohl die Vorfreude.“, antwortete der Mann mit der Krone. „Die Freude auf das, was bald kommen wird. Sie treibt mich raus in die Kälte. Hier draußen ...“ Er atmete tief ein. „Hier draußen kann ich es fast schon riechen. Das Blut, die Verzweiflung ...“ Die Kälte schien den beiden Männern nichts auszumachen.
Der Bogenschütze scharrte nervös mit einem Fuß im Schnee. „Wann ist es so weit, König Eareth?“, fragte er ernst.
„Gerade eben sind die Boten ausgeritten. Morgen früh, bei Sonnenaufgang, wird sich unser Heer auf den Feldern vor dem Palast versammelt haben. Dann werden wir uns an den Bewohnern dieser elenden Stadt rächen ...“
König Eareth hob seinen Kopf und starrte gedankenverloren in den Himmel und das dichte Schneetreiben.

„HAAALT!“, schrie eine Stimme. Wurzelsepp und Donki schraken auf und schauten sich angespannt um.
Ein schmutziger Mann, der einen Lederharnisch und ein Kurzschwert trug, sprang aus einem Graben abseits der Straße und machte einen großen Satz, um den beiden den Weg zu versperren.
Als er den Streitkolben und den Nagel-versehenen-Knüppel in den Händen von Donki entdeckte, lächelte er nervös und starrte wie gebannt auf den Graben, aus dem er gerade gesprungen war.
Er räusperte sich verlegen. Wurzelsepp und Donki starrten den Mann an. In Donkis Kopf arbeitete es. Viele verschiedene Gedanken nahmen gemächlich ihren Lauf. Man konnte seine Denkprozesse mit dem Wachstum von Tropfsteinen vergleichen; sie waren zwar stetig und gezielt, aber auch quälend langsam. So hätte Donki sicherlich früher oder später den Entschluss gefasst, dass ein Wegelagerer, der dumm genug war, Reisende alleine auszurauben, keine hohe Lebenserwartung hatte. Aber da er zunächst noch mit Nachdenken beschäftigt war, begnügte er sich damit den Wegelagerer nur entgeistert anzustarren.
Nun, was Wurzelsepp anbelangte ... sein Verstand arbeitete wesentlich schneller als Donkis. Trotzdem stand auch er nur da und schaute den Wegelagerer ungläubig an. Das hatte auch einen Grund.
Viele Leute außerhalb der größeren Städte würden ihn als äußerst entstellt oder als Laune der Natur bezeichnen. Um ungestört reisen zu können, zog er sich daher immer seinen halb vergammelten Hut tief ins Gesicht, da in diesen unruhigen Zeiten eine Horde von aufgebrachten Dorfbewohnern mit Fackeln und Mistgabeln jederzeit zum Verhängnis werden konnte, selbst wenn man in Begleitung eines Mannes reiste, der solch schlagkräftige Argumente vorbringen konnte wie Donki.
Wurzelsepp war ein sehr verschlagener und hinterhältiger Zeitgenosse. Hätte er die Möglichkeit gesehen, den Wegelagerer anzugreifen, hätte er keine Sekunde gezögert. Aber er war nicht nur hinterhältig sondern auch .... nun sagen wir, er hatte ungefähr den Heldenmut und die Angriffslust eines Gänseblümchens.
Der Wegelagerer räusperte sich erneut angespannt und erste Schweißtropfen rannen ihm übers Gesicht. Schließlich erhoben sich vier weitere Gestalten aus dem Graben neben der Straße. Drei ebenso schmutzige Männer wie der erste, die mit Knüppeln und Kurzschwertern bewaffnet waren und eine kleine, bis an die Zähne bewaffnete Gestalt. Sie starrte nur so vor Eisen und trug anscheinend eine komplette Plattenrüstung sowie mehrere Äxte, Morgensterne und Beile. Wurzelsepp blickte auf die Gestalt, die sogar noch einen Kopf kleiner war als er selbst – und Wurzelsepp verfügte immerhin schon über eine Gestalt, die ein Mensch mit normalem Auffassungsvermögen als ... äußerst verkümmert bezeichnen würde.
 
Es bestand kein Zweifel. Das musste ein Zwerg sein. Wurzelsepp hatte früher schon öfter mit Zwergen zu tun gehabt. Sie hatten ihn das ein oder andere mal bei diversen Geschäften übers Ohr gehauen. Aus diesen Begegnungen hatte er gelernt: Zwerge galten als besonders habgierig. Bestand er darauf, sein Geld zurück zu bekommen, so war es stets zu weiteren Erlebnissen gekommen. Aus diesen widerrum hatte er gelernt: Zwerge galten als besonders skrupellos und hatten stets eine Axt zur Hand.
Das Exemplar, das nun vor ihm stand unterschied sich jedoch wesentlich von den Zwergen die er bisher gesehen hatte. Er konnte kaum gerade laufen, weil er eine Vielzahl an Waffen in den Armen hielt. Wurzelsepp fühlte sich bei seinem Anblick an einen Igel erinnert.
Der Mann, der Donki und Wurzelsepp den Weg versperrte wirkte nun sichtlich erleichtert, als seine Kameraden doch noch aufgetaucht waren.
„Äh, das ist ein Überfall.“, meinte er. „Du da!“ Er richtete sein Schwert auf Wurzelsepp. „Was hast du da in deinem Beutel?“
Wurzelsepp stand unter Anspannung. „Äh ... nichts wertvolles. Nur ein ... äh ... ein Haufen voll Sand.“, versicherte er.
Der Mann wirkte verwirrt. „Sand? Wieso sollte sich jemand die Mühe machen einen Sack voll Sand mit sich herumzuschleppen?“
„Nun ja ... wir beide sind auf dem Weg in die Stadt um, äh ... ein Sandgeschäft zu eröffnen.“
„So ein Unsinn. Ich habe noch nie etwas von einem Sandgeschäft gehört. So etwas gibt es doch gar nicht. Wer würde denn schon Sand kaufen, den gibt es ja überall umsonst und zwar wie ...“ Der Mann überlegte kurz. „Na ja, wie Sand am Meer eben ...“
„Na gut, ich habe gelogen.“, gestand Wurzelsepp. „Ähm ... in Wahrheit sind wir Abgesandte von Wüstenkönig Elmander. Wir sind unterwegs nach Waranien um König Phillip einen Sack voll edelstem Sand aus unserer Heimat als Geschenk zu überbringen.“
Die Räuberbande starrte Wurzelsepp kollektiv mit weit aufgerissenen Augen an. „Sand?“, fragte einer der Wegelagerer ungläubig.
„Nun, wenn der Sand so wertvoll ist, dann gib ihn uns!“, forderte ihr Anführer.
Wurzelsepp wurde nervös. „Äh, na gut ich habe schon wieder gelogen. Wir sind gar keine Abgesandten ... der Sand ist in Wirklichkeit völlig wertlos, aber er hat einen ...“ Wurzelsepp suchte nach dem richtigen Begriff. „Ah ja genau, er hat einen emotionalen Wert. Ich habe den Sack voll Sand von meinem Vater geerbt, es war der ganze Besitz meiner Familie.“
Die Räuber wurden unruhig.
„Äh, wie ihr seht war meine Familie sehr arm.“, fügte Wurzelsepp hinzu.
Der Anführer ging ein paar Schritte auf Wurzelsepp zu. „Ich glaube dir nicht. Mach den Sack auf und zeig uns den Inhalt.“, forderte er. Er hob drohend sein Schwert, hielt dann aber an, als er bemerkte, dass es in Donki brodelte.
Donki zitterte am ganzen Leib und sein Blick wurde trüber. Pure Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Jeder Muskel in seinem sehnigen Körper spannte sich. Mit einem gewaltigen Schrei entlud sich seine Angespanntheit.
„Verdammte Enten!“, brüllte er.


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jetzt sollte aber mal wieder jemand antworten sonst machts mir ja kein spaß mehr^^
 
Ist ja schon gut. Ich schreibe ja schon. Musst ja nicht gleich ausfallend werden.

Du bist einfach zu schnell mit dem posten. Daran bin ich gar nicht gewöhnt. So schnell kann ich gar nicht lesen.

Nicht dass ich nicht möchte, dass du schnell postest. Dafür ist die Geschichte bislang einfach zu lustig.
Ich mag lustige Geschichten. :D
Und die Kombination mit einer Fantasie-Story finde ich auch klasse.
Wenn ich nicht so stinkfaul und schneckentrödelig wär, hätte vielleicht auch schon mal eine geschrieben.

Ich warte jendenfalls schon darauf, wie es weitergeht.
 
kk ... wollte ja nicht ausfallend werden^^
so langsam scheint sich ja ne leserschaft einzufinden, dann nehm ich mir auch zeit die geschichte fortzusetzen ;)
 
Die Wegelagerer wirkten verunsichert.
„Was hat er denn?“, fragte der Zwerg verängstigt.
„Ach, er ist ... nun er braucht dringend seine Arzneimittel.“, erklärte Wurzelsepp ebenso verängstigt.
„Oh, ich glaube nicht Frau Fischerin!“, ereiferte sich Donki. „Ja danke, aber ich bevorzuge ein Stück Seife. Und zwar seitwärts, falls es nötig wäre.“ Seine Gehirn durchschiffte die Stromschnellen des Wahnsinns.
„Und WO sind diese Arzneimittel?“, fragte der Anführer der Wegelagerer mit einem verzweifelten Blick auf die beiden enormen Waffen in Donkis Händen.
„Äh ... die sind in meinem Sack.“, antwortete Wurzelsepp verlegen.
„Aber du hast doch behauptet da wäre nur Sand drin!“, protestierte der Zwerg.
„Zum Glück habe ich Ohren, sonst könnte mich ja niemand hören.“, wandte sich Donki an Wurzelsepp.
„Mach, dass er aufhört!“, forderte der Anführer.
Donki starrte ihn entgeistert an. Sein Blick verriet kurze Verwirrung, gefolgt von grenzenloser Wut.
„Ich HASSE dich!“, brüllte er aus voller Kehle.
„Das würde ich ja gerne“, sagte Wurzelsepp zum Anführer. „Aber leider muss ich jetzt ... LAUFEN!“
Verwundert blickte der Anführer der Wegelagerer Wurzelsepp hinterher, dessen etwas zu kurz geratene Beine erstaunlich schnell rennen konnten. Noch ehe er auf die Idee kam den Flüchtenden zu verfolgen, hörte er ein dumpfes Dröhnen und er verlor das Gleichgewicht. Als er mit dem Gesicht voraus auf dem staubigen Pfad landete wurde ihm schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.
Donki wütete wie ein Berserker und nachdem er den Anführer mit einem wuchtigen Hieb seines Streitkolbens zu Boden geschickt hatte, sprang er mitten unter die vier verbliebenen Wegelagerer. Ein grässliches Geräusch folgte, als ein Nagel mit aller Wucht durch die Augenhöhle eines verdutzten Mannes getrieben wurde. Donki ließ den Nagel-versehenen-Knüppel im Auge des Wegelagerers stecken und wehrte mit einem Rundumschlag die verzweifelten Angriffsversuche seiner Gegner ab. Der unglaublichen auf schwere Verwirrtheitszustände zurückgehenden Wut Donkis waren die Wegelagerer hilflos ausgeliefert. Der Schlaueste von ihnen warf sein Schwert in Donkis Richtung und rannte los. Donki wehrte das geschleuderte Schwert mit Leichtigkeit mit seinem Streitkolben ab und zertrümmerte mit einem wuchtigen Faustschlag seiner Linken den Kiefer des verbliebenen Mannes. Dieser wurde bewusstlos und sank zu Boden.
„Äh ...“, sagte der Zwerg, der bisher nicht in den Kampf eingegriffen hatte, da er mit Hand und Fuß versuchen musste ide Vielzahl an Hieb- und Stichwaffen festzuklammern, die er bei sich trug. „Hör mal ... so geht das doch nicht. Normalerweise sagen wir so etwas wie: ‚Rück deine Wertsachen raus!’ und dann ... dann musst du sie uns auch geben, sonst .... AAAARGHHH!“

Rupert Seilfried erwachte mit entsetzlichen Kopfschmerzen. Von heftigen Schmerzen begleitet manifestierten sich langsam einzelne Satzfragmente in seinem Gehirn, die sich nach und nach zu einer Vielzahl von Fragen formten. Eine davon lautete: ‚Wo bin ich?’. Diese Frage wurde jedoch kurz darauf von einer bedeutenderen Frage beiseite geschoben. ‚WER bin ich?’
Langsam wagte er die Augen zu öffnen. Gleißend helles Licht blendete ihn und verstärkte seine quälenden Kopfschmerzen. Seine Ohren klingelten.
„Siehst du“, hörte er eine scheinbar weit entfernte Stimme sprechen. „Ich hatte Recht, er ist doch noch am Leben.“
Rupert Seilfried blinzelte. Langsam konnte er wieder Formen und Umrisse erkennen. Er bemerkte, dass er sich nicht bewegen konnte.
Er versuchte seine Arme zu heben, doch sie trafen auf Widerstand. Er war gefesselt. Mit einem mal kam sein Sehvermögen wieder zurück und er blickte in ein hässliches Gesicht, dessen Besitzer einen Hut auf dem Kopf trug, der nicht aus Filz sondern im wesentlichen aus Löchern bestand.
Erinnerung kehrten zurück. Er kannte dieses Gesicht.



^^etwas ernster und blutiger diesmal ;)

ich denke viele kleine teile die dann auch recht schnell gepostet werden sind besser als lange teile die dann aber auch nur alle 5-10 tage kommen, oder?
 
Ui, ich meckere ja nur ungern, aber wenn Du vorhast am gleichen Tag noch ein Kapitel zu posten,
an dem Du auch schon die Kommies beantwortest hast, dann tu das doch bitte in einem Post oder editiere
den vorhandenen Post.

Äh, ziemlich verwirrend, aber ich bin sicher, du verstehts was ich meine.

Doppelposts sind nämlich so ein klein wenig verboten.

Smarti
 
wow...dieses tempo is man aus dem forum wirklich nicht gewöhnt...wahrscheinlich liegt es daran, dass die kommie-rate dir bisher noch nich so recht zusagt^^
aber es war wirklich nett, gleich mehrere teile lesen zu können
wieder herrlich lustig...am meisten lachen musste ich bei dem auftritt des königs
'...er tat es...graziös':laugh: hach wie geil^^
auch der dialog zwischen wurzelsepp und den wegelageren bringt einen wirklich zum schmunzeln und donkies wahnsinn hast du echt schön rübergebracht^^
tja...etwas verwirrend ist es vl schon, aber ich denke, die ganzen handlungsstränge werden sich demnächst zu einem klaren bild zusammenfügen, da machich mir eigentlich keine sorgen...
mh...ich hab irgendwie echt nix zu meckern...einfach ein sehr erfrischender, neuer wind im forum und technisch gibts im grunde nix zu beanstanden.
vl gewöhnst du dich ja noch an das tempo hier...wirst ein bissel gesetzter:rolleyes:
na ich freu mich jedenfalls auf den nächsten teil.

liebe grüße, der toffel
 
na ja die szene mit dem könig ist eigentlich eher n bisschen ernster, hatte nicht vor, dass diese szene so lustig wird ... aber na gut^^ in dem fall isses noch ausbaufähig ;)

ich kuck ma dass ich das tempo so durchhalte:




„So.“, sagte Wurzelsepp. In seinem Mundwinkel steckte eine Zigarre. Er blies den Rauch in Ruperts Gesicht. Der Rauch roch seltsam süßlich und irgendwie würzig, fand Rupert.
Plötzlich entdeckte er eine große Gestalt mit langen Armen. Panik stieg in Rupert auf. Er war mit einem dicken Strick an einen Baum gefesselt und konnte sich nicht bewegen.
Wurzelsepp wirkte amüsiert. Er reichte die Zigarre an Donki weiter. „Nun, jetzt werden wir dich verhören.“, kündigte er ausgelassen an. Donki nahm ein paar tiefe Züge von der Zigarre und wirkte seltsamerweise viel ruhiger und gelassener als das letzte mal, als Rupert ihn gesehen hatte.
„Wie heißt du?“, fragte Wurzelsepp, als ihm Donki die Zigarre zurückgab.
„Ich ... äh ... Rupert Seilfried.“, antwortete Rupert Seilfried.
„Und wo kommst du her?“, fragte Wurzelsepp mit einem Grinsen im Gesicht. Rupert stellte verwundert fest, dass Wurzelsepps Augen ... glasig wirkten. Rupert schielte über Wurzelsepp hinweg und sah, dass der geheimnisvolle Jutesack von Wurzelsepp auf dem Boden lag und allerhand seltsame Geräte aus Glas und kleinere Beutel daneben ausgebreitet waren, die sich offenbar in dem Sack befunden hatten.
Rupert war nicht dumm. Nun zugegeben, er war dumm. Aber im Vergleich zu einem gewöhnlichen Bürger der Stadt war er zumindest überdurchschnittlich intelligent, sonst hätte er sein dreißigstes Lebensjahr nicht erlebt, wie viele andere (ehemalige) Bürger seiner Heimatstadt. Er hatte schon öfter Alchimisten gesehen. Die Apparaturen und Beutel aus Wurzelsepps Sack sagten ihm, dass Wurzelsepp auch ein Alchimist sein musste. Oder dass er zumindest einen Alchimisten ausgeraubt haben musste.
„Du bist ein Alchimist, nicht wahr?“, fragte er.
„Ruhe!“, schrie ihn Wurzelsepp an und gab ihm eine Ohrfeige. „Ich stelle die Fragen!“
Er winkte Donki zu sich her. „Donki, mach du weiter!“
„Gerne!“
Rupert sah eine Hand heranfliegen und hörte daraufhin ein Klatschen, gefolgt von einem Gefühl wie wenn ihm jemand gerade ein paar Nägel durch die Wange gehämmert hätte.
„Donki! So doch nicht ... du musst ihm zuerst eine Frage stellen, bevor du ihn schlägst!“
Donki kratzte sich verwundert am Kopf. „Ach so ...“ Er wandte sich wieder seinem gefesselten Opfer zu.
„Wie heiße ich?“, fragte er ihn. Als er vom verwunderten Rupert keine Antwort erhielt, verpasste er ihm kurzerhand eine zweite Ohrfeige.
Wurzelsepp bekam einen Lachanfall. „Du sollst ihm eine Frage stellen, die er auch beantworten kann!“, sagte er schließlich halb belustigt und halb vorwurfsvoll.
„Geh zur Seite, ich glaube ich mach das doch alleine.“
„W ... w ... wo sind meine Kollegen?“, fragte Seilfried benebelt. In seinem Kopf dröhnte ein Geräusch, das ihn entfernt an die große Glocke im Tempel der Stadt erinnerte.
„Äh ... zwei von ihnen sind äh ... tot. Und der Zwerg auch. Einer ist weggerannt.“, antwortete Wurzelsepp. „Wenn der da“, er deutete auf Donki. „Wenn der da erst mal in Fahrt ist, dann können ihn keine zehn Trolle mehr halten.“, fügte er entschuldigend hinzu. „Aber zum Glück hat er jetzt ja seine Arznei.“ Mit diesen Worten reichte er Donki die Zigarre zurück.
 
Genial, einfach wahnsinnig. Einfach wahnsinnig genial.

Tolle Humar, hat mich sehr aufgemuntert.

Zwischendurch zwar einige Komafehler, aber nichts zum Drüberstolpern.

Bin wirklich gespannt, wohin das ganze führt.
 
danke für das lob ;)


„Aus welcher Stadt kommst du?“, wollte Wurzelsepp wissen.
Obwohl er von zahlreichen starken Schmerzen, die sich mittlerweile zu einem einzigen permanenten Schmerzpegel zusammengefügt hatten, halb betäubt war, besaß Rupert dennoch die Geistesgegenwart um zu erkennen, dass er dem kleinen verkommenen Etwas vor ihm wohl besser antworten sollte.
„Ich wohne im Wald.“, antwortete er aufrichtig.
„Na schön, aber wie weit ist denn die nächste Stadt von hier entfernt?“
Rupert überlegte kurz. „Ich habe früher in Breitenbach gewohnt, das ist keine sechs Meilen von hier entfernt. Aber mir hat das Leben dort nicht so gefallen. Na ja ihr wisst schon. Zuviel Kriminalität und so ...“
Wurzelsepp schaute ihn fragend an und dachte über die Bedeutung des Wortes „Kriminalität“ nach. Schließlich ging er wortlos zurück zu seinem Sack und packte sein Hab und Gut wieder zusammen, sofern man bei einer Hand voll Glasgefäße und mehreren kleinen Beuteln voller pflanzlicher Substanzen überhaupt von Hab und Gut sprechen konnte. Anschließend kehrte er zurück zum gefesselten Wegelager.
„Eins noch ... Ich habe noch nie gesehen, dass ein Zwerg gemeinsame Sache mit Menschen macht. Äh, genau genommen habe ich sogar noch nie einen Zwerg gesehen der Wegelagerer ist.“
„Oh, tja ... in dieser Gegend ist so was völlig normal. In Breitenbach wimmelt es nur so von Zwergen und außerdem auch von Trollen und anderen Randgruppen. Mein Vater sagte immer Breitenbach sei ein ... äh ... Schmelztiegel. Aber die meisten anderen Leute nennen Breitenbach ein Höllenloch.“
Wurzelsepp überlegte. „Ich schätze mit Höllenlöchern kenne ich mich aus. Und wenn dort Zwerge sind, kann das nur bedeuten, dass man dort Geld verdienen kann. Zwerge werden von Geld magisch angezogen ...“
Wurzelsepp gab Donki einen Wink. „Komm.“ Zu Rupert gewandt fuhr er fort: „Wie komme ich nach Breitenbach? Immer dem Verlauf des Weges folgen?“, fragte er Rupert.
„Ja.“
„Alles klar. Komm Donki!“
„Augenblick mal! Ihr könnt mich doch nicht gefesselt zurücklassen!“
„Warum denn nicht?“
„In der Gegend hier wimmelt es nur so von Wegelagerern ... und die gehen nicht gerade zimperlich mit der Konkurrenz um ...“
Wurzelsepp überlegte kurz.
„Du hast Recht. Wir können dich wirklich nicht so zurücklassen.“
Entschlossen ging er zurück.
„Ihr seid zu gütig. ... Augenblick mal ... was tut Ihr da? Ihr könnt mir doch nicht das ganze Gold wegnehmen ... das ist doch ... Diebstahl!“

Breitenbach. Wurzelsepp hatte früher von Breitenbach gehört. Meistens im Zusammenhang mit den Nachrichten von atemberaubenden und besonders rücksichtslosen Verbrechen. Als er und Donki vor zwei Tagen einmal mehr zu einer überstürzten Flucht gezwungen wurden, hatte er sich nicht überlegt wohin sie dieses mal fliehen sollten. Er seufzte. Es war ja auch nicht leicht, sich noch großartig ein Ziel zu überlegen, wenn eine Horde aufgebrachter Bürger mit Fackeln und Mistgabeln, sowie die zahlreichen Schergen von mehreren Händlern, bei denen er sich hoch verschuldet hatte, hinter einem her waren.
Genauer betrachtet war er eigentlich nur seinem Instinkt gefolgt und einfach so schnell wie möglich in irgend eine Richtung davon gerannt. Er hatte auch den Überblick verloren, wie oft ihm so etwas schon passiert war. Er und Donki zogen von Stadt zu Stadt und blieben dort meistens so lange, bis man sie gewaltsam wieder vertrieb.
Wurzelsepp war in der Hafenstadt Meppl aufgewachsen. Genauer gesagt auf den Straßen der Hafenstadt Meppl. So hatte er bereits in jungen Jahren ein erstaunliches Geschick entwickelt, was Gaunereien und krumme Geschäfte betraf. Aber vor Breitenbach hatte sogar er Respekt.
Breitenbach – die Stadt der ungezählten Verbrechen. Angeblich hatte der König vor ein paar Jahren versucht, mit einem ganzen Heer Ordnung und Gerechtigkeit in Breitenbach wieder herzustellen. Aber die Stadt war so verschmutzt, dass sich in der Armee beim Einmarsch mehrere Seuchen ausbreiteten. Die Bewohner, die schon seit etlichen Generation in diesem Schmutz lebten, waren anscheinend längst immun dagegen.
Wurzelsepp wusste natürlich nicht, ob diese Geschichte der Wahrheit entsprach. Je länger er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er sich. Wie die meisten Bewohner dieses Landes wusste er ja nicht einmal, ob es überhaupt einen König gab. Wenn sie denn von einem beherrscht wurden, so gab es wahrscheinlich nur einen Grund, warum der König nicht schon längst mit einer blutigen Revolution oder durch einen heimtückischen Mordanschlag aus dem Weg geräumt worden war: seine Untertanen interessierten sich nicht für ihn. Sie kümmerten sich nicht darum, von wem sie regiert wurden, solange derjenige sie nur ihn Ruhe ließ. Die Bevölkerung hatte im wesentlichen andere Probleme und die meisten davon drehten sich ums tägliche Überleben.
Wurzelsepp hörte beim Laufen die Goldmünzen des Wegelagerers in seinem Jutesack klimpern. Sehnsüchtig dachte er an all die vielen Sachen, die er sich davon in Breitenbach kaufen würde. Eine Mahlzeit stand zunächst an oberster Stelle, auch wenn die Mahlzeiten Breitenbachs fast genau so einen schlechten Ruf hatten wie die Stadt selbst.
„Wurzelsepp?“, unterbrach ihn Donki.
„Ja?“
„Wie weit müssen wir denn noch laufen?“
„Keine Ahnung, ich hoffe nicht mehr lange.“
„Ich glaube ich brauche meine Arznei ...“

König Eareth lief anmutig in seine Kammer. Die Vorfreude auf die kommende Woche war einer gewissen Leere gewichen. Sein Volk war ein schwindendes Volk, im Vergleich zu den Menschen, die sich schneller verbreiteten als Ratten und Ungeziefer. Genau genommen waren sie auch nichts weiter als Ungeziefer. Eine lästige Plage, die man ausmerzen musste.
Sein Volk hatte Freude an all den schönen, ästhetischen Dingen. Kein Wunder, immerhin hatte die Natur sein Volk auch mit außerordentlicher Schönheit versehen. Die Existenz der Menschen, einer derart unvollkommenen Rasse, empfand sein Volk hingegen als Beleidigung. Und doch durfte man sie nicht unterschätzen. Sie vermehrten sich viel schneller, als man sie totschlagen konnte und sie hatten sein Volk in die hintersten Zipfel des Landes vertrieben, in die Einöden, Eiswüsten und die unwirtlichsten Gebiete.
Es hatte lange gedauert, bis sein Volk wieder genug Nachkommen hatte, um sich an den Menschen rächen zu können, doch die Zeit war nun reif. Die Zeit war reif, für die Rache der Elfen.

„Erstaunlich ...“, kommentierte Donki die Szene, die sich vor ihm abspielte. Wurzelsepp war sprachlos. Das, was da vor sich ging, wäre in jeder anderen Gegend die ihm bekannt war als Kriegszustand angesehen worden. Aber seltsamerweise verhielten sich die Leute hier so, als wäre das Chaos auf der Straße und dem, was scheinbar einmal ein Marktplatz gewesen war, völlig normal.
In engen, von heruntergekommenen und halb zerfallenen Häusern eingerahmten, Gassen drängten sich nicht weniger heruntergekommene Menschen und gingen offensichtlich einem geschäftigen Treiben nach, nur dass Wurzelsepp beim besten Willen nicht erkennen konnte aus WAS dieses geschäftige Treiben denn bestand. In beinahe regelmäßigem Abstand konnte man entsetzte Schreie vernehmen, aber sie gingen fast unter in einem Pegel der verschiedensten aufdringlichen Geräusche. Händler priesen ihre Waren an oder zogen vorbeigehende Leute, oft gewaltsam und begleitet von protestierenden Schreien, in ihre Geschäfte. Eine Vielzahl an Tieren stand lärmend auf dem Marktplatz, manche von ihnen wurden zum Verkauf angeboten, andere von ihnen schienen herrenlos zu sein und marschierten ziellos herum. Auf der Mitte des Platzes befanden sich mehrere Holzkisten. Auf ihnen standen verschiedenste Redner oder Priester und ereiferten sich lautstark über den „Sündenpfuhl Breitenbach“ oder andere unwichtige Themen. Die Menschen liefen an den Rednern vorbei und versuchten sie, so gut es ging, nicht zu beachten.
Ein permanenter, ekelerregender Geruch lag in der Luft. Wurzelsepp fühlte sich an Kot, Urin und verwesende Kadaver erinnert, als er den Gestank wahrnahm. In der kurzen Zeit in der er und Donki sich in Breitenbach aufhielten, hatte man bereits zehn mal versucht ihm seinen Sack oder seinen Hut zu entreißen.
Mit anderen Worten: es gefiel ihm hier. Er war im schlimmsten Viertel von Meppl aufgewachsen und Breitenbach war wie eine gigantische und vergrößerte Version davon.
„Ich glaube hier können wir gut untertauchen, hier fallen wir nicht weiter auf.“, sagte er zuversichtlich zu Donki. „Als erstes brauche ich etwas zu essen. Danach können wir uns immer noch nach einer Wohnung umsehen.“
Die beiden liefen zu einem Stand, über dem eine große Dunst- und Rauchwolke hing. Je näher sie dem Stand kamen, desto deutlicher konnten sie den Geruch von Gebratenem riechen. Wurzelsepp überlegte. Nein, je näher er dem Stand kam, desto deutlicher konnte er den Geruch von VERBRANNTEM wahrnehmen. Über dem Stand war ein großes Holzschild angebracht, auf dem mit roter Farbe gepinselt stand: „Gebratene Fleischspezialitaeten“.
Der Verkäufer, ein älterer Mann mit einer fettgetränkten Schürze und einem Grinsen, das offenbarte, dass sein Besitzer kaum noch Zähne im Mund hatte, rief ihnen entgegen: „Ihr seht hungrig aus!“
 
hallo^^

ui...was wohl in diesen zigarren drin is..ich hoffe doch sehr, donki hat ein rezept für seine...arznei, sonst haben die schon bald das königliche drogendezernat an der backe:rolleyes:
hey...aber wiedermal echt witzig...breitenbach klingt ja wirklich malerisch...mal sehn was unseren antihelden da so alles passiert. zu kritteln gabs im grunde nix, die anfangs etwas wirren plots klären sich so langsam. bin echt gespannt, was donki un wurzelsepp für eine rolle in dem sich anbahnenden elfen-menschen konflikt spielen...sin ja zwei ganz dolle helden das :rolleyes:
ich freu mich auf den nächsten teil

liebe grüße, der toffel
 
Donki war mulmig zu Mute. Das lag keineswegs daran, dass er und Wurzelsepp sich den Magen mit Würsten verdorben hatten, die angeblich garantiert aus Schweinefleisch bestanden. Es lag auch nicht daran, dass Wurzelsepp nach dem Verzehr der verdorbenen Würstchen völlig in seinem Element zu sein schien und wie ein Spürhund, der eine Fährte witterte, seinen Instinkten folgend durch die Stadt irrte. Auch dass Donki ihm gemächlich hinterher getrottet war, war nicht der Anlass für Donkis Besorgnis. Was ihm Sorgen bereitete war, dass Wurzelsepp ihn mittlerweile in die dunkelste Gasse geführt hatte, in der er sich jemals befunden hatte.
Wurzelsepp starrte in die Dunkelheit. Er kannte diese Gassen. Sie gab es in jeder Stadt. Je dunkler sie waren, desto heimischer fühlte er sich. In diesen Gassen konnte man Leute treffen, die zwar gerne Geschäfte machten, aber dabei anonym bleiben wollten und die abgelegene Dunkelheit daher vorzogen. Allerdings wusste Wurzelsepp auch, dass es gute Gassen und schlechte Gassen gab. Eine schlechte Gasse erkannte man meistens daran, dass man unmittelbar nach dem Betreten das Bewusstsein verlor und anschließend mit Kopfschmerzen und buchstäblich ausgeraubt bis auf das letzte Hemd in der Gosse aufwachte. Beim Betreten von besonders schlechten Gassen wachte man anschließend sogar OHNE sein letztes Hemd auf.
„Pssst ...“, machte es aus irgend einer Ecke.
Wurzelsepp rieb sich die Hände. Sein Instinkt hatte ihn nicht im Stich gelassen.
„Wir suchen jemand, der ... gewisse Dinge besorgen kann.“, flüsterte er.
„Sofern ihr auch bezahlen könnt, kann ich euch alles besorgen was ihr braucht. Waranische Dolche, tödliche Wurfsterne aus dem Osten ...“
„Nein, nein ...“, unterbrach Wurzelsepp den Unsichtbaren. „Ich brauche folgendes ... ein Pfund Zwergenkraut, ein Beutel rote Schlotterbeeren, ein Beutel Krimmel-Wurzeln und eine Flasche reinen Alkohol.“
Die unsichtbare Gestalt überlegte kurz. „Das sind aber sehr seltene Pflanzen ...“
Wurzelsepp blühte richtig auf. Die Dunkelheit war geradezu prädestiniert für eine Gestalt wie Wurzelsepp, die sich ohnehin bei normalem Tageslicht unwohl fühlte.
„Keine Fragen. Entweder du kannst uns diese Sachen besorgen, oder wir gehen in die Gasse gegenüber und schauen, ob uns dort vielleicht jemand weiterhelfen kann ...“
„Nicht doch“, tönte eine beleidigte Stimme aus der Finsternis. „Ich kann euch schon weiterhelfen. Kommt morgen Abend wieder, dann bekommt ihr eure Ware. Wird euch aber wohl ein ganzes Goldstück kosten ...“
Wurzelsepp war versucht „Geld spielt keine Rolle“ zu sagen, hütete sich aber gerade noch rechtzeitig davor. Selbst wenn man sich in einer „guten Gasse“ befand, sollte man nicht mit seinem Reichtum angeben, ansonsten riskierte man, dass sich die Gasse ganz schnell in eine „schlechte Gasse“ verwandelte. Stattdessen sagte er: „Wir werden dich bezahlen. Wie erkennen wir dich morgen?“
„Ruft einfach die Parole wenn ihr wieder kommt.“
„Wie lautet die?“
„Hilfe! Überfall!“
"Erregt das nicht zuviel Aufsehen?"
"Ihr kommt wohl nicht von hier.", meinte der Unsichtbare. "Wenn in Breitenbach jemand 'Hilfe! Überfall!' ruft, beachten ihn die Leute entweder gar nicht oder sie ignorieren ihn absichtlich. Mit dieser Parole kann man lästige Mithörer oder Passanten abwimmeln ... "
"Oh ..."

(neuer Teil:)

Wurzelsepp war müde. Es waren wohl mehrere Stunden vergangen, seit er die dunkle Gasse und den Unbekannten Händler gefunden hatte. Er und Donki hatten mittlerweile auf der Suche nach einer Wohnung mehrere Viertel durchwandert. Breitenbach kam ihm vor, wie eine einzige chaotische Ansammlung von Menschen, Abfall und Gebäuden, die völlig willkürlich auf einen Haufen geworfen worden waren.
Mit Erstaunen hatten sie feststellen müssen, dass manche Stellen Breitenbachs schlicht und ergreifend undurchdringbar waren. In diesen Teilen der Stadt waren die Gassen so eng und die Straßen so überfüllt mit Schutt, Abfall und Schmutz, dass man einfach nicht weiterlaufen konnte. Teilweise waren die Häuser immer dichter aneinander gebaut, bis sie schließlich die Straße komplett versperrten. Scheinbar hatte man beim Bau der Stadt auf eine logische Anordnung verzichtet. Ihre Suche nach einer Wohnung war so zu einem Spießrutenlauf geworden. Ständig verliefen sie sich im wirr angeordneten Straßennetz der Stadt oder standen vor unüberwindbaren Mauern von Trümmern und Schutt.
Inzwischen hatten sie sich völlig verirrt. Je weiter sie gekommen waren, desto heruntergekommener war die Umgebung geworden. Anfangs waren noch zahllose Menschen unterwegs gewesen, die sie nach dem Weg zum nächsten Gasthaus gefragt hatten. Doch die Wegbeschreibungen, die sie erhalten hatten, erwiesen sich als völlig nutzlos, da sie stets in irgendwelche Sackgassen führten. Seit einiger Zeit waren die Straßen aber wie leergefegt und es wurde bereits langsam dunkel.
Eine kleine Gestalt huschte durch den Schatten eines Gebäudes und war kurz darauf wieder verschwunden. Wurzelsepp blieb plötzlich stehen und wurde fast von Donki überrannt, der ihm hinterhergelaufen war und mit den Gedanken irgendwo ganz weit weg war.
„Pass doch auf, du Trampel!“
„’Tschuldigung.“, meinte Donki. „Warum halten wir an?“
„Hast du das nicht gesehen? Da hinten war irgendetwas ...“, flüsterte Wurzelsepp und zeigte auf die gegenüberliegende Straßenseite.
„Oder hab ich mir das nur eingebildet?“, fragte Wurzelsepp. Die Frage war mehr an ihn selbst als an Donki gerichtet, der nur aufrichtig mit den Schultern zuckte. Wurzelsepp überlegte. Er war müde, verwirrt und das fettige Etwas, das der Fleischhändler als „Wurst“ verkauft hatte, lag ihm nach wie vor schwer im Magen. Es konnte gut sein, dass ihm sein Verstand nur einen Streich gespielt hatte. Das war schon öfter vorgekommen.
Wurzelsepp schaute sich misstrauisch um und entdeckte zu seiner Erleichterung keinen Anlass zur Beunruhigung. Er atmete auf und wandte sich an Donki. Dieser hatte den Kopf weit in den Nacken gelegt und starrte gedankenverloren in den Himmel.
„Donki ... los, wir gehen weiter!“
Donki schaute ihn verwirrt an. „Rede ich gerade mit dir?“, fragte er.
Irgendwo in Wurzelsepps Kopf wurde eine Glocke geläutet. Sie versetzte ihn augenblicklich in Alarmbereitschaft.
„DONKI!“, rief er mit Nachdruck und fuchtelte wie wild mit seiner rechten Hand vor Donkis Gesicht herum. „Jetzt nicht! Hörst du? Du musst durchhalten, bis wir eine Unterkunft für die Nacht gefunden haben ...“
Donkis Augen richteten sich auf die wild zappelnde Hand vor seinem Gesicht. Dann wurde sein Blick immer trüber.
„Oh nein!“, stöhnte Wurzelsepp.
„Warte mal ... kann ich dir eine Frage stellen? Das ... äh ... interessiert mich schon eine ganze Weile ... “, sagte Donki.
„Äh ... na klar.“
„Wer von uns beiden bin eigentlich ich?“
„Äh ... Donki? Ich glaube wir sollten schleunigst hier weg?“
„Weg wovon?“
Wurzelsepp erschauderte. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Donki das Stadium der Verwirrtheit verlassen und das Stadium von abruptem Zorn erreichen würde, so als ob es Donki wütend machte, dass er so verwirrt war. Aber er hatte auch nicht mehr genug Zwergen-Gras dabei, um Donki jetzt wieder zu beruhigen.




wär auch mal nett wieder n paar reviews zu lesen ;)
 
review kommt scho ^^''
man, hab echt viel zu lesen in letzter zeit...ähm, aber zum thema:
es hat mir echt gefallen, wieder ein wenig mehr in diese nette stadt einzutauchen. das mit den 'guten' un 'schlechten' gassen und den seitenhieb auf breitenbachs zivilcourage fand ich herrlich. donkis verwirrtheit bringst du auch immer wieder geil rüber
'wer von uns beiden bin eigentlich ich?'o.O :laugh: lol...aber schon komisch, dass das zeug der verwirrung entgegenwirkt...hätte ich mir ehr andersrum gedacht..andererseits kennt man ja kein 'zwergengras':rolleyes:
ich bin schon gespannt, ob wurzelsepp seinen großen kumpel noch unter kontrolle halten kann un wie lange es die beiden wohl in breitenbach hält^^
tja, was gibts noch zu zusagen? auf hohem niveau wiedermal zum schießen un technisch einwandfrei...aber es is auch zu lustig, um mit der rechtschreib-lupe drüberzugehen...is ja auch egal:rolleyes:

lass dich von der mageren anzahl bitte nich frustrieren. liegt wohl an dem exotischen genremix...obwohl du dieses unkonventionelle konzept wirklich super umsetzt. naja...ich fühl da jedenfalls mit dir. bei meinen ersten 2 1/2 stories hattich nur einen leser der auch was hinterlassen hat, aber darum gehts ja auch ganrich, gell;)

ich bleib jedenfalls dabei.

liebe grüße, der toffel
 
„Donki ... hör mir jetzt genau zu.“ Donki nickte. „LAUF! Lauf so schnell du nur kannst!“, brüllte Wurzelsepp und rannte los. Im Wegrennen hatten er und Donki mittlerweile so viel Übung, dass das ganze fast wie von alleine funktionierte. Wurzelsepps Gehirn legte sich entspannt zurück und überließ seinen Beinen die ganze Arbeit. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass Donki ihm folgte. Jetzt musste er sich nur noch überlegen, WOHIN er denn rennen sollte.

Der leicht zu beeindruckende Nick lief erstaunt durch die Königsallee. Der prachtvolle Name der Allee stand im krassen Gegensatz zum heruntergekommenen Aussehen. Im Vergleich mit den meisten anderen Gegenden von Breitenbach war die Königsallee allerdings nichtsdestotrotz sauber und gepflegt und außerdem waren die Straßen nicht von brüllenden und grölenden Menschenmassen versperrt, die ihre Waren anpriesen oder um Hilfe riefen. Nick war erstaunt über diese Umstände. Zugegeben, wie sein Name bereits nahe legte, war er ziemlich oft erstaunt und meistens über ganz alltägliche und gewöhnliche Dinge. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass der leicht zu beeindruckende Nick über einen besonders begrenzten Horizont verfügte, da er wie die meisten Bewohner Breitenbachs nie eine Schule besucht hatte.
Er war auf der Straße groß geworden und verbrachte mittlerweile die meiste Zeit seines Lebens in einer abgrundtief dunklen Gasse, wo er auf Kunden wartete, die absurdeste Bestellungen bei ihm aufgaben. Und genau das war der Grund, warum er sich im wirren Straßennetz Breitenbachs bestens zurecht fand. Er hatte sein ganzes Leben hier verbracht, deswegen wusste er auch wo genau man was genau finden konnte. Und er wusste auch, zu wem er gehen musste wenn er etwas Spezielleres suchte. In Breitenbach ließ es sich auf diese Weise recht gut leben.
Vor wenigen Stunden war wieder einmal eine besonders absurde Bestellung bei ihm aufgegeben worden. Zwei seltsame Zeitgenossen hatten mehrere alchimistische Substanzen bei ihm beordert.
 
Bin wieder da und freue mich über die neuen Teile, an denen ich mich laben konnte.

Ich bin schon wirklich darauf gespannt, wie es weiter geht.
Deine Beschreibungen gefallen mir und ich würde fast sagen, kann aber auch sein, dass ich mich irre, dass dein Schreibstil im Verlauf etwas ausgefeilter geworden ist.

Dass du so wenig Leser hast, finde ich auch schade. Moment Mal, du hast gar nicht wenig Leser, die sind nur alle zu faul zum Schreiben.
Ich hoffe doch aber du nicht...;)
 
Vor wenigen Stunden war wieder einmal eine besonders absurde Bestellung bei ihm aufgegeben worden. Zwei seltsame Zeitgenossen hatten mehrere alchimistische Substanzen bei ihm beordert. Es war nicht einfach Zwergen-Kraut und dergleichen zu besorgen, doch in der Königsallee wohnte ein alter Bekannter, der ihm sicherlich weiterhelfen konnte.

Wurzelsepp schlitterte über die staubige Straße. Bei seiner überstürzten Flucht war er mitten in eine Sackgasse gerannt. Geistesgegenwärtig hatte er sofort versucht anzuhalten, um nicht gegen die massive Ziegelmauer zu rennen, die den Weg versperrte. Ohne Zweifel hätte dies auch funktioniert, wenn da nicht Donki gewesen wäre.
Dieser war hinter Wurzelsepp hergerannt und mittlerweile schon beachtlich weit in die Tiefen seines eigenen Wahnsinns abgedriftet. Das war auch der Grund warum er im Gegensatz zu Wurzelsepp natürlich nicht die Geistesgegenwart besaß, die nötig war um nicht aus vollem Lauf gegen die Ziegelmauer zu prallen.
Wurzelsepp konnte seinen Lauf zwar abbremsen, doch anstatt gegen die Mauer zu rennen, hatte dies nur zur Folge, dass er vom nachfolgenden Donki über den Haufen gerannt wurde.
Wurzelsepp sammelte seine Gedanken. Die ganze Situation war wieder einmal ausgeartet. Seine Rippen und sein Brustkorb schmerzten. Langsam setzte er sich wieder auf und sah sich mit verschwommenem Blick um. Donki lag unmittelbar vor der Mauer und war durch einen offensichtlich gewaltigen Zusammenprall außer Gefecht gesetzt. Donkis Streitkolben und sein Nagel-versehenes-Brett lagen auf der Straße, aber Wurzelsepp suchte vergeblich nach seinem Hut und seinem Sack mit den alchimistischen Geräten. Es war bereits Nacht und er konnte vor lauter Dunkelheit nicht entdecken, wo er den Sack und den Hut verloren hatte.
Irgendetwas bewegte sich in der Dunkelheit. Wurzelsepp bekam es mit der Angst zu tun. Sein Verstand hatte ihm wohl doch keinen Streich gespielt und sie waren wirklich verfolgt worden. Aber er wusste, dass jetzt der schlechteste Zeitpunkt für eine Konfrontation mit ihren Verfolgern war. Genau genommen wollte Wurzelsepp generell überhaupt keine Konfrontationen eingehen, solange sein sieben Fuß großer Begleiter mit seinen schlagkräftigen Argumenten außer Gefecht gesetzt war.
 
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