Fairy Tail / Aelun RPG [Hauptthread]

Yamato

Yamato

Tolkienist
Syrius - Stadt im Süden Fiores

Wenn Fiore oft scherzhaft als der Lavabottich Aeluns bezeichnet wurde, aufgrund der hohen Temperaturen, die hier als herrschten, dann war die mittelgroße Stadt Syrius im Süden des Landes sowas wie das Epizentrum der ganzen Hitze.
Bei gefühlten 60 Grad gingen die Bewohner ihrem täglichen Trott nach und man erledigte seine Geschäfte so gut es eben ging. Die Wirtschaft Syrius beruhte hauptsächlich auf den Edelsteinen, die man in dieser Gegend im größeren Maße fand und durch die Steine war Wohlstand nach Syrius gekommen, der es den Leuten ermöglicht hatte ein gutes Ökosystem aufzubauen.

Riesige Wassertanks versorgten die Stadt und die Straßen glichen einem großen Basar, sodass sich der fundige Tourist theoretisch von Baldachin zu Baldachin schleichen konnte und auf diese Art der Sonne möglichst wenig abgewinnen musste. Gekleidet wurde sich in helle Roben, die die Haut bedeckten und die Strahlen der Sonne so gut es ging abwehrten.

Shin floss im Strom der Masse mit, es war zu heiß, um sich durchzuboxen oder einen schnelleren Schritt einzuschlagen und er konnte seinen Zielort eh bereits erkennen. Also absolut kein Grund mehr Energie als irgendwie nötig zu verschwenden. Und trotzdem war der junge Magier froh, als er in die Kühle des Hauses verschwinden konnte und seinen Kopf gegen das helle Gemäuer lehnte, um seinem Kopf etwas Abkühlung zu verschaffen.
Das Schild mit dem Logo und dem Namen der Gilde, Furious Wind, war nur dann zu erkennen, wenn man sich die Augen bedeckte, aber Shin wusste genau, dass er richtig war, oft genug, war er bereits hier gewesen.
Der Raum im Innern war schmucklos eingerichtet, ein, zwei Bänke zum Ausruhen, eine kleine Theke und an der Seite eine Tür, die weiter ins Innere führte.
"Hallo Shae", begrüßte Shin eine dunkelhäutige Schönheit, die hinter der Minitheke stand und sich gerade etwas Luft zufächerte.
"Hallo Schätzchen, schon fertig mit dem Auftrag?" erwiderte sie die Begrüßung und lächelte ihn an.
"Jop, jop, keine große Sache, Kinderspiel", lachte Shin verschmitzt und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Er versuchte anscheinend lässig und cool zu wirken, aber irgendwie missglückte es ihm.
"Da können wir aber froh sein, darf ich dir noch was anbieten oder verschwindest du gleich zur Viento?"
"Ach, ich würde gerne noch was trinken, aber die "Alte" hat mich zurück beordert, irgendwas ist vorgefallen, hab aber noch keinen Dunst, was es sein soll. Vielleicht ist ihre Antifaltencreme leer oder sowas in die Richtung."
Shae lachte und nahm einen Schluck Wasser.
"Dann lass dich nicht aufhalten, kennst ja den Weg.
Shin hob die Hand zum Gruße und schritt durch die Tür in den Hinterraum. Einige Regalen waren mit Gewürzen und anderen Waren gefüllt und in der rechten Hälfte des Raumes stand ein einfacher Holztisch, auf dem ein Stein, in etwa so groß wie ein Straußenei lag.
Shin ergriff den Stein, sprach rasch einen Spruch und verschwand im nächsten Moment.

Sekunden später tauchte er auf Deck des Luftschiffes im Ankunftsraum auf. Shin schlug die Kapuze zurück und entledigte sich erstmal der Robe, die er in Syrius getragen hatte. Danach trugen ihn seine Füße in die große Bar, wo viele Mitglieder saßen und sich dem ein oder anderen feuchten-fröhlichen Getränk hingaben.
Shin winkte einigen zu und setzte sich an die Bar, wo ihm Chip, der Barmann auch direkt ein Glas Orangensaft hinstellte.
"Wieder im Lande, wie ich sehe", nuschelte Chip und zog einmal kräftig an der Kippe in seinem Mund, die er nichtmal zum sprechen rausnahm.
"So schauts aus Meister Lunte, gibts irgendwas neues?", anwortete Shin und nahm einen großen Schluck vom kalten Saft.
 
Viento Furioso

"Und wen haben wir hier?" Fragte Chip, hob seine Hand in einer entschuldigenden Geste in Shins Richtung und tat ein paar Schritte nach Links. Eine schlabbrige Gestalt mit verklebten, schwarzen Haaren lag mit der Stirn auf seinem Thresen und sabberte so stark, das sich ein Miniaturflussbett über den Rand ergoss, auf dem im selben Moment ein Gast ausrutschte und fluchend zu Boden ging. "Was macht die Schlafmütze hier? Ich habe ihn nicht mit dir gesehen als du angekommen bist."
 
An Bord der Viento Furioso

Shin lächelte bei dem Anblick von Jack "Alleskönner", wie sie ihn nannten. Er war schon ein komischer Kauz, aber er mochte den etwas Jüngeren. Und anders als viele andere, war Shin der Auffassung, dass in dem Jungen ein großes Potential schlummerte. Seine magischen Fähigkeiten waren selbst unter Magiern einzigartig, zumindest war ihm niemand anders bekannt.
Er wandte sich an den Barkeeper.
"Chip, kennst du eigentlich noch jemand mit Jackies Fähigkeiten hier?
Der Angesprochen nahm sich seine Zeit bevor er antwortete. Ein tiefer Zug an der Zigarette und dann nach einigen Sekunden stieß er den Rauch langsam aus.
"Nope, nicht, dass ich wüsste. Gab mal nen Kerl, der konnte in die Köpfe von anderen eindringen und sie sozusagen besetzen und manipulieren, aber von dem hab ich schon ewig nichts mehr gehört. Also ist unser Kleiner hier wirklich was besonderes", lachte der Barmann und klopfte dem Gemeinten auf den Kopf.
Jack schreckte bei der Berührung hoch und sah wie von der Tarantel gestochen umher.
"Wie...wasnlo?" nuschelte er und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er sah wirklich schlimm aus, dachte sich Shin, war kein Wunder, dass viele, die ihn nicht kannten, im ersten Moment abgestoßen waren.
Umso wichtiger war es ihn aufzubauen und zu motivieren.
"Nichts passiert Jack, bist nur eingeschlafen und etwas schlaf gewandelt. Das alles", munterte er den anderen auf und Chip nickte, um das ganze mit Gestik zu bekräftigen. Dabei schob er Jack eine Tasse mit dampfenden Kaffee zu.
"Warst du unterwegs, 'n Auftrag gehabt, Kleiner?" fragte Chip, während er beiläufig über den Tresen wischte.
 
[Viento Furioso - Große Bar]

Die Tür der Bar ging auf und ein gewaltiges Gähnen kam in den Raum, direkt gefolgt von dem Eigentümer: Katashi. Die große Axt lässig auf die rechte Schulter gelehnt schlenderte er in Richtung Bar. Die Stiefel, die Hosenbeine und auch der untere Teil seines langen Mantel waren ziemlich dreckig, an seinem Schulterpanzer waren einige Rußflecken zu sehen. Sichtlich müde wuchtete er sich auf einen Hocker an der Bar und lehnte die Axt neben sich.

"Tag Shin. Jack." grüßte Katashi, dann sah er zu Chip.

"Alles okay, Katashi?" fragte der Barmann und schob dem Mann, der für einen Magier ziemlich groß und muskulös war, einen Humpen Bier rüber. Offensichtlich sein "übliches".

"Hmja, bin nur ziemlich Müde. Warn anstrengender Job. Musste eine ziemlich fiese Echse erledigen."

"Kann ja nicht bloß eine einfache Echse gewesen sein." meinte Chip.

"Ne. War ein Job von oben und ziemlich anstrengend. Noch dazu hatte der Auftraggeber anstatt der versprochenen 2.000.000 Jewels nur 1.000.000."

Chip nickte verstehend. Auch wenn er in der großen Bar arbeitete, die in den Bereichen der normalen Mitglieder war, wusste er, was ein Deck höher war. Dort befanden sich die Bereiche der Gildenmitglieder mit Rang S, sowie deren Aufenthaltsraum -die kleine Bar-, in denen auch nur Rang-S-Aufträge ausgehängt waren. Diese waren wesentlich besser Bezahlt als Aufträge für die Ränge A, B oder C, dafür waren sie meistens auch sehr viel gefährlicher und schwieriger. Ein Auftrag für 2.000.000 Jewels war zwar für die normale Pinnwand ziemlich lukrativ, für einen Rang-S-Auftrag war es allerdings schon wieder recht schlecht bezahlt. Normalerweise bewegten sich jene Aufträge im Bereich von mindestens 7.000.000 Jewels und dann aufwärts.

Katashi trank einen Schluck von seinem Bier, dann stellte er den Krug ab, formte mit den Fingern einer Hand ein paar schnelle Zeichen und legte dann die Hand an den Krug. Sofort legte sich Raureif an das Glas, als das Bier noch ein wenig weiter abkühlte.

"Ich dachte du wärst müde." sagte Chip.

"Fürn Bier reichts noch." meinte Katashi. Dann drehte er sich zu den anderen an der Bar herum. Shin, ebenfalls Rang S und starker Erdmagier, und Jack, eine ziemlich komische Gestalt in einem blauen Schlafanzug. Aber soweit Katashi wusste war Jack ziemlich in Ordnung, auch wenn er wohl ein problem mit seinem Schlaf und seiner Kleidungswahl hatte.
"Na, was gibts so, Leute?"
 
[Viento Furioso - Große Bar]
Vorsichtig öffnete Victor die Bartür und betrat möglichst unauffälig den Raum. Unter dem Arm trug er verschiedene Bücher über die Erforschung "hybrider Magie-Technologie" und "meditativer Konzentration", die er zum Lernen dabei hatte.
Sofort begab er sich zum Tresen, da er sich die Mühe nach Feunden garnicht erst machen musste. Während er an den Leuten vorbeiging, die an den Tischen saßen, bemerkte er wie manche zu nuscheln anfingen und ihm provozierende Blicke zuwarfen.
Fast wäre Victor vor Wut an die Decke gegangeb, doch dann setzte er mit einem kurzen Stöhnen seinen Weg fort und nahm auf einem Hocker Platz.

"Hallo, ich hätte gerne ein Glas Milch", bat er Chip und legte die Bücher auf den Tresen. Chip, der wie immer gerade rauchte, nickte grinsend und verschwand daraufhin in einem Hinterzimmer. Milch war nicht gerade das übliche Getränk an Bord der Viento Furioso, weshalb er erst aus dem Lager welche holen musste.

Victor wollte Chip noch daraufhinweisen, dass er seine Milch lieber ohne Asche serviert bekommen möchte und er doch bitte die Zigarette ausmachen solle, verkniff es sich dann aber. Er hatte schon gehört, wie gereizt der Kellner ohne Zigarette sein konnte und zog dann doch lieber die verräucherte Milch vor.

Als Chip dann weg war, sah Victor zu den Leuten, mit denen der Kellner eben noch gesprochen hatte. Besonders auffällig war ein Junge, der versabbert und ziemlich verwirrt um sich blickte. Erstaunt musterte er ihn und nickte danach ihm und denn beiden Männern daneben schüchtern zu. Dann kam auch schon Chip mit der Milch wieder und Victor nahm das Getränk dankend entgegen.
 
[Viento Furioso - Große Bar]

Die Bartür öffnete sich und Jinno trat herein, die Hände in den Hosentaschen und den Blick missmutig auf den Boden gerichtet. Sofort grinsten einige der Leute, manche kicherten sogar. Einige schwiegen, aus Angst, Jinno können ihnen zu nahe kommen und dabei Unheil mit sich bringen. Denn Jinnos Haut war leicht rußgeschwärzt und seine Haare qualmten und rochen verbrannt. Jinno kam frisch vom Training und wieder einmal lief es nicht sonderlich gut. "Ein großes Glas Wasser bitte", sagte er und setzte sich an den Tresen. Obwohl er sich selbst nicht abfackeln konnte, war er nach dem Training immer sehr durstig. Die Nachteile der Hitze eben.
 
[Viento Furioso - Große Bar]

Jack wollte zu einer Antwort auf Shinos Frage ansetzten, was an sich gesehen ein wahnisnniger Konzentrationsakt des jungen Mannes war, doch schlenderten eine Hand voll Leute in die Bar, die seine Aufmarksamkeit ablenkten und seine Gedanken abdriften liessen. "Hallo?" Hakte Shino nach und bemerkte wie Jacks Kopf langsam wieder in seine Richtung blickte, einen kurzen Moment so stehen blieb und dann mit den Worten: "Ich bin Wach!" aufschreckte. Erst jetzt nahm er Katashi neben dem Ranghöheren Gildenmitglied war und verbeugte sich voller Scharm. "Hallo Katashi, Hallo Shino! Ich war-" - "Weiss ich, was ist nun? Hattest du einen Auftrag oder nicht?"

Er überlegte für eine gute, halbe Minute und wippte mit dem Kopf auf und ab. Dann sagte er verschwitzt. "Kann gut sein, ich weiss es nicht mehr."
 
Viento Furioso - Bar

Die Anspannung, die unfreiwillig durch die lange Pause vor Jacks Antwort aufgebaut worden war, entlud sich in enttäuschender Weise. Shins Mund stand noch einige Sekunden offen, in Ermangelung einer passenden Reaktion.
Dann hatte er sich jedoch wieder gefangen und schlug dem jüngeren Magier freundschaftlich auf die Schulter.
"Macht ja nix, wird wieder kommen", versuchte er die Stimmung zu heben, während Katashi nur irgendwas in sein Glas Bier flüsterte, dass außer ihm niemand in der Lage war zu verstehen.
Plötzlich schlug sich Shin vor die Stirn. "Uh hatte ich ja ganz vergessen, die Meisterin wollte mich ja sehen, weißt du, wo sie sich gerade aufhält Chip?"
"Is grad ganz schlecht bei ihr. Nimmt n Bad oder so. Hat noch gemeint, wer sie stört, den schmeißt sie vom Dach des Schiffes."
Für einen kurzen Moment versanken alle in der Vorstellung mal eben einige hundert Meter im freien Fall auf die Erde zu rasen, um durch einen unrühmlichen Aufschlag ihr Leben zu beenden. Keiner zweifelte auch nur eine Sekunde, dass Valerias Drohung nur Schall und Rauch war.
Mit dieser Frau war nicht zu spaßen.
"Dann passe ich wohl und warte noch etwas", antwortete Shin und drehte sich schwungvoll auf dem Barhocker um und musterte die anderen.

Nicht weit von ihnen hat sich ein noch sehr junger Magier niedergelassen, vor ihm ein Glas Milch und neben ihm jede Menge dicker Bücher. Er sah nicht unbedingt glücklich aus und Shin hatte ihn noch nie gesehen, was nicht zwangsweise etwas bedeuten musste. Er war lange weg gewesen.
Im selben Moment betrat eine weitere Person die Bar. Jinno. Von ihm hatte er schon gehört, vielversprechender Feuermagier, aber noch etwas lose im Umgang mit seinen Kräften.

Shin blickte von Jinno zu Jack und dem Neuen, den er nicht kannte.
Eine wilde Idee entstand in seinem Kopf und er schnappte sich Jacks blauen Schlafanzug und zog den Magier mit sich.
In der Mitte des Raumes stellte er sich auf einen Tisch und verkündete lautstark, sodass es alle hören konnten.
"Hey, wer hat Lust mich und Jack hier", er deutete auf den verdutzt dreinblickenden "Alleskönner" neben sich, "auf eine Mission zu begleiten. Irgendwas richtig interessantes."
 
[Viento Furioso - Große Bar]

Katashi sah sich zu Shin und Jack um. Einen Moment legte er den Kopf schief, dann trank er den rest von seinem Bier, rülpste vernehmbar und stand auf. Er nahm seine Axt, schulterte sie wieder und trat neben den Tisch.
"Also, wenn ihr mir noch Zeit lasst, dass ich mich sauber machen und mich ausruhen kann, mach ich auch mit."
Er blickte nach oben, dann grinste er.
"Im übrigen hättet ihr nicht auf den Tisch steigen müssen, man sieht euch auch so."

Gemächlich drehte er sich um und schritt zum schwarzen Brett. Hier waren ganz offensichtlich vor kurzem einige neue Aufträge eingegangen.

Die Banditen erledigen
Rang C - Eine kleine Gruppe Banditen hat recht skrupellos fast ein ganzes Dorf im Süden Fiores um viele Habe erleichtert. Zwar sind die Banditen ansich keine Magier, das Dorf besteht aber überwiegend aus älteren Menschen. Belohnung für das erledigen der Banditen und wiederbeschaffen der Beute: 50.000 Jewels.

Bergyetis vertreiben
Rang A - Eine kleien Siedlung am Rand der Berge im Norden Fiores hat Probleme mit einigen Yetis: Sie werfen dauernd Felsen auf die Siedlung. Die Schwierigkeit besteht darin: Die Auftraggeber wollen die Yetis vertrieben haben, auf die andere Seite der Berge. Sie dürfen nicht getötet werden, sonst gilt der Auftrag als nicht erledigt. Belohnung: 300.000 Jewels.

Erforschungsauftrag < angenommen
Rang B - Archäologen haben eine unterirdische Ruine entdeckt. Die Erforschung geriet allerdings schnell ins stocken, als bald magisch versiegelte Tore entdeckt wurden. Nun haben die Forscher kalte Füße bekommen und wollen zuerst von einer Gilde die Situation klären lassen. Wer weiß denn schon, was es dort unten gibt? Belohnung: 175.000 Jewels.

Die Katzen retten
Rang C - Eine ältere Dama hat Aufträge an die Magiergilden geschickt, in denen es darum geht, ihre Katzen wieder zu fangen. Belohnung: 2.000 Jewels.

Security-Dienst
Rang C - Für eine Hochzeit sollen Magier als Aufpasser engagiert werden. Es ist nur eine mittelgroße Party und Probleme werden nicht erwartet. Anscheinend sind die Auftraggeber nur paranoid. Belohnung: 7.000 Jewels.

Gesuchten Mörder fangen
Rang B - Ein steckbrieflich gesuchter Mörder soll gefasst werden. Er wurde zuletzt in einer größeren Stadt im Norden Liandras gesichtet. Da er über keine magischen Kräfte verfügt, sollte das Schwierigste das Auffinden werden. Belohnung: 165.000 Jewels
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Katashi laß sich die Steckbriefe langsam durch. Bei der Sache mit den Katzen stutzte er kurz aber naja...sah nach leicht verdienten Jewels aus. Der Forschungsauftrag gefiel ihm, sah nach keinem Kampf und wenig Anstrengung aus, genau was er gerade brauchte.

Er laß die Auftragsbezeichnungen laut vor und drehte sich dann um.
"Was solls denn sein?"
 
Die Milch war warm und schmeckte abgestanden, trotzdem genoß Victor sie. Außerdem, das wußte Victor, war Milch gut für die Knochen. Seine Mutter hatte ihm immer dazu geraten. Nachdem er das Glas dann in zwei Zügen geleert hatte, bemerkte er wie die Typen neben ihm aufgestanden waren. Ohne sich dabei etwas zu denken, blieb er entspannt auf seinem Hocker sitzen und schlug das erste Buch auf. Doch als er dann Stimmen hinter sich vernahm, weiteten sich seine Augen schlagartig und ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht.

"Sagte der 'Mission'?", flüsterte er aufgeregt vor sich hin. Als ein anderer dann die Aufträge vorlaß, wurde er immer aufgeregter und konnte seine Freude kaum unterdrücken. Vielleicht war das ja seine Chance bei einer richtigen Mission dabei zu sein. Gespannt, welcher tollkühne Held wohl Mitglieder für sein Team suchen würde, drehte er sich auf dem Hocker um.

Kurz darauf lag er neben seinem Hocker auf dem Boden. Denn das Bild, welches sich ihm bot, haute ihn wahrlich vom Hocker. Anstelle eines vom Kampf gezeichneten Magiermeister, dem man die Weisheit förmlich ansah und dessen Körper aus dicken Muskeln bestand, stand da nur der sabbernde, verlotterte Junge, der immernoch einen Schlafanzug zu tragen schien. Und neben ihm der andere Typ von der Bar. Unsittlich standen sie inmitten des Raumes auf einem der Tische und Victor war ein bisschen enttäuscht. Das war nicht ganz das, was er erwatet hatte. Er wollte sich schon wieder von den Chaoten abwenden, als er wieder daran dachte, was der Rotschopf gesagt hatte: Die Mission.
Nach kurzem Zögern beschloß Victor, sich doch für das Team zu melden. Denn so würde er schnell zu seinem ersten Auftrag kommen und sein Können zum ersten Mal unter Beweis stellen.

Mit gehobener Hand lief er also auf die drei Typen zu, um sich dem Team anzuschließen. Besonders erfreut sah er nun nicht mehr aus, aber er versuchte sich zusammenzureißen um nicht zu demotiviert auszusehen.

"Ich wär auch dabei. Allerdings ist das dann meine erste Mission."
 
Katashi sah sich Victor an. Er war ein ziemlich junger Kerl und hatte einige Bücher dabei. Er erinnerte sich da an etwas. Ein relativ neues Mitglied, ein As, wenn es um Wissen ging. Könnte interessant werden.

"He...äh, Victor, richtig? Du bist doch so ein Bücherwurm und lernst viel, oder? Wäre dann nicht dieser Forschungsauftrag was für dich? Wenns dein erster ist, dürfte sowas doch das richtige sein. Klingt nicht nach Kampf." sagte er freundlich und blickte zu dem etwas kleineren hinunter. Katashi wusste nicht auswendig, welcher Magie er sich bediente, aber vielleicht konnte er mit Hintergrundwissen trumpfen.

Dann sah er zu Shin, dem einzigen anderen Rang-S-Mitglied im Raum.
"Was meinst du, Shin? Rang B? Könnte kompliziert werden, aber ohne Kampf. Wenn wir dabei sind kann niemand was sagen, oder?" bat er um den rat des anderen. Als "Senior"-Mitglieder der Gilde hatten sie in dem fall mehr oder weniger die Verantwortung, ob sie tatsächlich die anderen auf so eine Mission mitnahmen. Im Grunde genommen sagten die Ränge der normalen Mitglieder nur etwas über ihre Erfahrung aus, aber es gab nicht zwangsweise eine Regel, die ihnen verbot, sämtliche Aufträge anzunehmen, die es hier unten gab. Die einzige eherne Regel war, dass normale Mitglieder nicht nach oben gehen und S-Missionen annehmen durften. Immerhin, aus Erfahrung wusste Katashi, dass es mindestens genauso viel Eindruck machte, wenn man bewies, dass man auch Missionen ohne Kampf bewerkstelligen konnte und seine Magie nicht nur zur Gewalt nutzen konnte.
Davon abgesehen war für diesen scheinbar einfachen Auftrag die Bezahlung ganz gut.
 
[ Viento Furioso - Große Bar ]

Sich in die Mitte der Bar auf einen Tisch zu stellen war definitiv eine effektive Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Jinno hatte sein Glas Wasser bekommen und ausgetrunken und drehte sich auf dem Barhocker um. Er musterte jene, die sich da nun sammelten um gemeinsam eine Mission zu erledigen. Über Shin sagte man, dass er seit frühester Kindheit Mitglied der Gilde sei und sowohl ehrgeizig als auch mächtig sei. Rang S sprach da definitiv für sich. Katashi kannte er nur des Namens wegen, weil dieser immer eine Streitaxt mit sich trug. Jack war ihm ja nun durch Shins Tischerklimmung vorgestellt worden. Victor kannte er aus Gesprächen, man nannte ihn den größten Streber der Gilde, andere jedoch nannten ihn ein junges Genie. Jinno lauschte Katashi, als er die Auftragsbezeichnungen am Schwarzen Brett vorlas. Er selber wusste nicht, ob er bereit für eine echte Mission war. Seine Magie war noch immer sehr unberechenbar, doch andererseits musste er langsam mal aktiv werden, bevor man ihn noch als Schmarotzer bezeichnete, der bei der Gilde lebte, wohnte und aß ohne einen Nutzen zu bringen. Er musste endlich etwas für die Gilde tun. "Ich würde auch gerne mitkommen, egal worum es geht", sagte Jinno und gesellte sich zu den anderen. Hoffentlich endet das nicht in einer Katastrophe, dachte er und musste sich unfreiwilligerweise vorstellen, wie die anderen als lebende Fackeln herum liefen und brüllten weil er es wieder vermasselt hatte, seine Magie zu kontrollieren.
 
Viento Furioso

Ein tellergroßes Lächeln hatte sich über Shins Gesicht gelegt, während sich nach und nach immer mehr bereit erklärt hatten, an einer Mission teilzunehmen.

Mit Katashi war sogar ein weiterer sehr erfahrener Magier dabei, also war es auch kein Problem drei Neulinge mitzunehmen. Da würde sogar noch einer reinpassen.
"Woah, super Sache, dass ihr alle Lust und Energie habt", freute sich der Erdmagier ganz offen und strahlte die anderen an. "Das wird sicher sehr viel Spaß und zudem noch gut bezahlter Spaß", grinste er und Katashi grunzte als Erwiderung und riss dabei den Auftrag vom Schwarzen Brett.
Nun war es offiziell. Der Forschungsauftrag war vergeben und zwar an das Team bestehend aus Jack, Jinno, Victor, Katashi und Shin.

"Wollen wir uns in circa einer Stunde im Teleportraum treffen? Dann hat jeder noch genug Zeit seine Ausrüstung zu richten oder sich noch etwas auszuruhen?", fragte Shin in die Runde und da es keinen Widerspruch gab, wurde es beschlossen.
In 60 Minuten würden sie ihren Trip starten und bis dahin konnte jeder noch erledigen oder tun und lassen, was er wollte und vielleicht auch musste.

Für Shin hieß das noch einen unangenehmen Gang zur Gildenmeisterin Valeria antreten, eine Erfahrung, auf die er liebend gerne verzichten würde.
Doch zuvor schnappte er sich noch die drei Jüngeren und schloss sie zu einem kurzen Kreis zusammen.
"Habt ihr soweit alles oder braucht ihr noch irgendetwas? Falls ja, lasst es mich grade wissen. Ich helfe gerne, wo ich nur kann", spendete er ihnen Zustimmung.
 
Viento Furioso

Das breite Lächeln von Shin verunsicherte Jinno irgendwie und er ließ etwas niedergeschlagen die Schultern hängen. Das Bild seiner brennenden Teamkameraden wollte nicht so recht aus seinem Kopf verschwinden. Doch die Freude und das Strahlen des Erdmagiers schien anzustecken, ein klein wenig. Jinno würde ja nicht alleine sein und vielleicht würde es ja nicht in einer Katastrophe ausarten. Er musste langsam Erfahrung sammeln und sich als würdig erweisen. Gildenmeisterin Valeria - er hatte sie nur dieses eine Mal gesehen - hatte ihn damals von der Straße geholt und bei der Gilde aufgenommen. Jinno nannte es großzügig, war auch unendlich dankbar dafür. Doch hatte er auch gehört, dass Valeria sehr hart sein konnte. Als Shin noch einmal fragte, ob sie etwas brauchten, da pochte Jinnos Herz fast bis zum Hals. "Nimm einen Feuerlöscher mit", sagte er leise und obwohl es wie ein Scherz klang, war es keiner. Bei vielen die von seinen Missgeschicken gehört hatten war Jinno als Feuerteufel bekannt. "Ich hab noch nie an einer Mission teilgenommen. Ich glaube, außer Kleidung, einem Rucksack und Proviant braucht man nichts, oder?" Jinno wartete auf Antwort, würde sich dann verabschieden und sich zu seinem Quartier begeben. Er würde eiskalt duschen und den Schmutz und Ruß vom Training abwaschen, würde etwas essen und sich dann fertig machen und zum Teleportraum begeben. Ein Teil von ihm freute sich sogar, hoffte auf Erfolg und Anerkennung. Vielleicht musste er seine Magie ja garnicht einsetzen...
 
Viento Furioso

"Kleidung, Rucksack und Proviant sind schonmal einwandfrei. Ich werde mich um eine Karte kümmern und Katashi hat einen speziellen Kompass, mit dem es uns unmöglich sein wird uns zu verlaufen", antworte Shin auf Jinnos Frage und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Das war inzwischen zu einer festen Angewohnheit bei ihm geworden und jeder, der etwas mehr mit ihm zu tun hatte, würde diese Geste sehr, sehr oft sehen.

Die Gruppe teilte sich, jeder ging noch kurz seinen eigenen Tätigkeiten nach oder schwelgte in Gedanken. Shin heftete sich an Jinnos Fersen, denn der Feuermagier hatte auf ihn einen leicht bedrückten Eindruck gemacht.
Es war ein offenes Geheimnis, dass Jinno noch einige Probleme damit hatte seine Magie richtig zu kanalisieren und nicht unfreiwillige Aktionen zu veranstalten. Möglicherweise machte er sich deshalb Sorgen.

"Hey Jinno", rief Shin und der Angesprochene drehte sich um. Das gab Shin die Zeit aufzuholen und sie liefen zusammen weiter.
"Es gehört ganz schön viel Übung dazu, seine Magie richtig zu beherrschen. Je mächtiger sie in dir brodelt, desto schwerer ist es sie im Zaum zu halten. Aber mach dir keine Gedanken während der anstehenden Mission, denn ich bin ja dabei." Bei seinen letzten Worten deutete Shin mit seinem rechten Daumen auf die herausgestreckte Brust.
Doch in Jinnos Gesicht stand im ersten Moment nur ein großes Fragezeichen.
"Na, womit macht man Feuer aus, wenn man kein Wasser zur Verfügung hat?", fragte ihn Shin und holte dabei einen Beutel aus seiner Jackentasche. Er öffnete ihn und griff hinein. Dann ließ er den Inhalt offen für Jinno durch seine Hand rieseln.
"Genau, Erde, und das ist mein Fachgebiet. Also don't worry!"
 
Katashi klopfte Jinno von hinten auf die Schulter.
"Wenn du eine Waffe hast, kannst du auch die mitnehmen." meinte er freundlich auf die Frage des jungen Feuermagiers. Dabei hob er seine eigene Axt. "Magier drüfen das. Ansonsten hast du recht, außer Proviant brauchst du kaum etwas. Außer du hast etwas spezielles."

Damit verabschiedete sich Katashi aus der Bar und schloss sich Shin an, der gerade hoch in Richtung der oberen Quartiere ging.
"Na, Shin, unterwegs zur Meisterin?" fragte er, beinahe beiläufig und fing einen überraschten Blick des Kollegen auf. "Dein Gesicht spricht Bände, mein Junge." fügte er hinzu. Er bezog sich gerne darauf, dass Shin etwa ein Jahrzehnt jünger war. Es mochten manchmal ein paar Sticheleien dahinter sein, doch Katashi respektierte den Erdmagier vollkommen. Immerhin war er Rang S, und das zu recht.


<wenig später>


Die Klamotten und der Körper war sauber, die Axt geölt und Katashi konnte sich endlich auf seinem Bett ausstrecken. Er blickte auf die Hölzerne Deckenverkleidung. Von der Stunde Pause war nicht viel mehr als die Hälfte übrig geblieben. Immerhin, essen muss der Mensch auch.


<eine halbe Stunde später>


"Pfrmpfm..."
Mehr brachte Katashi nicht zustande, als er die Augen aufschlug. Ein kleines Nickerchen war nicht annähernd genug, dachte er zuerst. Doch als er sich aufsetzte, die Lichtstreifen sah, die durch die gekippten Jalousien hinein filterten, erwachte er ganz und spürte, dass der Schlaf seine Wirkung getan hatte. Er fühlte neue Kraft durch seine Glieder strömen. Er mochte diese klassische Einrichtung des Schiffes, mit viel Holz, den Schiebetüren und allem.
Innerhalb weniger Minuten war er angekleidet: Die Hose, der Gürtel, die Schärpe und der Mantel. Ein Hemd darunter sparte er sich, den Oberkörper konnte er auch ohne Bedenken zeigen. Auch wenn er schon Mitte 30 war. Zum Schluss kam noch der Schulterpanzer, auf dem auf der rechten Schulter das Gildenlogo prangte. Ehe er aus seinem Quartier ging und in seine Stiefel stieg warf er noch einen Blick in den Spiegel. Katashi sah stark und Vital aus. Vielleicht ein wenig kräftig für einen Magier, aber vital. Doch seinem gesicht sah man an, dass er kein Teenager mehr war. Eines der ältesten Gildenmitglieder. Und definitiv der Opa des Teams, das gleich losgehen würde. Schließlich marschierte Katashi zur Treppe, die ihn ein Deck tiefer führen würde. Mal sehen, wie sich die Jungspunde schlagen würden.
 
[Viento Furioso - Gildenbar]

Nach der Besprechung mit Senpai Shino und den beiden jüngeren Koheis, deren Namen er nicht kannte, tat Jack das was er am besten konnte und lümmelte sich auf seinem Barhocker wieder zu einem Häufchen zusammen und döste ins Land der Träume. Chip störte ihn nicht weiter und stellte ein quietschgelbes Warnschild mit der piktografischen Abbildung eines stürzenden Mannes und der Aufschrift: "Vorsicht, frisch vollgesabbert!" auf den Fußboden, direkt neben Jack, der sich mit einem lautstarken Schnarcher bedankte.

...

Finsternis.
Wo war er? Er wusste es nicht, nein er hatte es gewusst, doch jetzt nicht mehr. Vor seinen Augen wackelte die Flamme einer Fackel und vereinzelte Funken prasselten über sein Gesicht, während er den steinigen Pfad einer Höhle wie der Wind durchkreuzte. "Diesesmal gibt es kein Entkommen, stell dich!" Brüllte jemand. Es kam aus der anderen Richtung, wurde er etwa verfolgt? Natürlich. Aber warum? Sein Atem kehrte zurück, er lief nicht mehr weiter. Langsam erfüllte sein Blickfeld ein heller Schein und das letzte was er sah war seine eigene Handfläche und ein Hexagon aus feinen Narben, das zu leuchten begann. "Kommt nur!" Hörte er sich rufen...

...

"Hey, Aufwachen Jack! Hast du nicht eine Verabredung mit Seiryuu und Katsu?" Ein unsanfter Ruck an seiner Schulter holte ihn in die wache Welt zurück. Direkt vor seinem Gesicht glimmte Chips Zigarette und er spürte die Hitze auf seiner Haut. Irgendetwas in seinem Oberstübchen fing bei dem Anblick an zu arbeiten und kramte in seinen Errinerungen herum. Dieses elektrisierende Gefühl, das dem Krabbeln von Armeisen unter der Haut gleich kam, war ein Beweis für ihn, das Thanatos immer noch in seinem Kopf steckte und seine Fäden zog. "Agi.." Murmelte Jack noch im Halbschlaf und sah mit an wie sich der Glimmstengel in einem Lidschlag auf den verkohlten Filter reduzierte, welchen der Barmann mit einem entnervten Raunen im Aschenbecher neben sich zerdrückte. "Du machst deinem Namen alle Ehre "Alleskönner", errinnere mich daran dich nie ums Anzünden zu bitten und jetzt verschwinde!"

[Viento Furioso - Treffpunkt]

Das war ungewöhlich dachte Jack. Normalerweise war er immer der letzte der zu einer Verabredung erschien, weshalb seine Versuche ein festes Verhältnis oder eine Freundschaft innerhalb der Gilde aufzubauen, kläglich scheiterten. Jack nahm sich die Zeit und betrachtete seine Handfläche. Er war nicht sonderlich geschockt als er den Leinenverband sah, der sich zwischen Daumen und Zeigefiner um seine Hand schlang. Wahrscheinlich hatte er sich nur wieder beim Training verletzt.
 
[Viento Furioso - Treffpunkt]
In der Pause war Victor keinesfalls auf der faulen Haut gelegen. Im Gegenteil, er hatte die Zeit genutzt und seine Hausaufgaben gemacht: Professionell hatte er die Umgebung des Zielgebiets bis in den letzten Winkel analysiert, sich strategische Kampftaktiken für den Notfall zurechtgelegt, Informationen über die Auftraggeber eingeholt und auch das Überprüfen seiner Ausrüstung durfte bei der Vorbereitung nicht fehlen. Zuletzt hatte er sich dann noch eine Uniform in seiner Größe von Shin geben lassen und war dann zu dem Teleporterraum gegangen.

Nun war er bestens vorbereitet. Der Anzug saß wie angegossen, sein Schwert hing fest an seiner Hüfte und den großen, hölzernen Bogen hatte er sich auf den Rücken gespannt. In einer Gürteltasche waren Proviant und andere magische Accesoires, die ihm auf der Mission von Nutzem sein konnten. Sie waren von seinem Vater entwickelt worden und er hatte sie ihm gegeben, bevor er zur Gilde gegangen war. Obwohl Victors Vater das Kämpfen verabscheute und im Grunde genommen Parzifist war, basierten auch viele magischen Kriegstechnologien auf seinen Forschungen und Erfindungen.

Alles war perfekt. Und doch plagte Victor die Aufregung. Zwar war er die verschiedenen Szenarien, die einem auf so einer Mission passieren konnten in seiner Ausbildung ettliche Male durchgegangen aber trotzdem war es etwas anderes sowas real zu erleben. Victor versuchte sich mit einer Atemübung zu bruhigen und trat dann in den Raum ein. Dort war bis jetzt nur der verträumte Jack und Victor gesellte sich zu ihm. Ein wenig verklemmt streckte er ihm die Hand hin.

"Ich glaube, ich habe mich noch garnicht vorgestellt. Ich heiße Victor."
 
[Viento Furioso - Große Bar - Zuvor]

Mit einem breiten Grinsen musterte Penny die kleine Gruppe, die sich gebildet hatte, während sie Chip schließlich weitere, abservierte Gläser hinter die Bar stellte. Sie hatte jedes einzelne Wort gut verstanden und niemand hatte den geringsten Verdacht geschöpft. Wie immer eben zahlte es sich verdammt aus, eine der Kellnerinnen der Bar zu sein. Auch, wenn man nur zur Aushilfe angestellt wurde. Und das nur ein paar Tage im Monat.
"Also Chip, ich mach dann mal Kassa. Wann kannst du mich wieder brauchen?", flötete Penny in einem zuckersüßen Ton zu dem Barkeeper, dessen schiefes Grinsen bereits Bände darüber sprach. Doch Penny lächelte weiter. Sie lächelte zu den anzüglichen Bemerkungen, sie lächelte den letzten Kunden zu, und sie lächelte, als sie knapp eine halbe Stunde später die bar verließ, um eine Ecke bog und als Valeria hinter dieser hervortrat.
Valeria lächelte nicht mehr.

Dafür wartete sie aber in einer dunklen Ecke, in der Nähe von Shins Quartier. Welcher sehr verblüfft dreinsah, als er die Meisterin nach der Besprechung noch einmal antraf. Doch die harschen Worte ließen keinen Platz für Überraschung. "Was die Mission betrifft, Shin.", begann Valeria ohne Umschweife. "Nehmt noch einen Weiteren mit. Mir schwebt da ein ganz spezieller Kandidat vor, der euch nützlich sein könnte..."


[Treffpunkt]

Was er tat, war dumm. Noch schlimmer, es war gefährlich. Aber alles übertreffende, es war lukrativ. Magisch versiegelte Tore? In jener Gegend? Diese Idioten von Forschern hatten jeden Grund, kalte Füße zu bekommen. Allerdings gab ihn das wiederum jeden Grund, auf diese Mission mitzugehen, koste es, was es wolle. Selbst, wenn dies bedeuten würde, sich auf ein Spiel mit dem Feuer einzulassen.

Valeria zu kopieren war eine vollkommen andere Liga als ein Barmädchen namens Penny zu spielen. Connor nutzte diesen Joker nur in sehr, sehr, sehr dringenden Fällen - und selbst dann musste er höllisch vorsichtig sein. Nicht nur, dass es leider einige Magier in der Gilde gab, die hinter die Maskerade blicken konnten, wenn die Meisterin selbst dahinter kam, konnte er sich jetzt schon warm anziehen. Aber das war es wert.
Auch wenn er der einzige war, dem das klar war.

"Na dann: Schön dich kennenzulernen, Victor. Mein Name ist Connor.", sprach ein fröhliche Stimme, die zu einem Jungen mit grpßem Rucksack gehörte, der in diesem Moment gerade auch von den anderen registriert wurde. Jack und Katashi sahen ungläubig drein. "Du?", kam es schließlich vom ersteren, eine Feststellung, die der Angesprochene mit einem Lächeln abtat.
"Aber natürlich ich. Sagt bloß, Shin hat euch nichts erzählt?"
 
[ Viento Furioso ]

Das Schulterklopfen von Katashi munterte Jinno schonmal etwas auf. Doch sie alle hatten noch nicht die katastrophalen Kontrollverluste von ihm gesehen und so lächelte Jinno nur. "Dann nehme ich mein Schwert mit. Besser eines zu haben und nicht zu brauchen als umgekehrt." Nach der Besprechung rief Shin ihm nach und der junge Feuermagier wartete. Auch Shin machte ihm Mut und Jinno nickte zögernd, nach einigen Sekunden des Schweigens. "Du hast wahrscheinlich Recht. Ich habe nur eine ziemlich Angst, zu versagen und Chaos anzurichten, wo ich eigentlich Ordnung bringen soll." Dann lächelte er jedoch. "Aber wenn du aufpasst, ist es ja okay... Es sind deine Augenbrauen, die im Zweifelsfall nachwachsen müssen. Deine Erdmagie wird aber sicher nützlich sein." Dann verabschiedete er sich, machte all seine Erledigungen und stand punktlich beim Treffpunkt, dem Teleportraum. Victor stellte sich vor, auch ein neuer Typ namens Connor war da. Auch Jinno stellte sich vor und wartete dann auf den Beginn der Mission.
 
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