Hallöchen ^__^
Ich bins mal wieder, diesmal allerdings mit ner KG. (wenn man das so nennen kann *g*)
Das kommt dabei raus, wenn man gerade mit dem Führerschein angefangen hat und ne Viertelstunde nach Hause laufen muss.
Warnungen: Slash
FSK: PG
Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spaß mit:
-------
Er lag auf seinem Bett in seinem Zimmer und hatte die Musik voll aufgedreht. Lauter Bass und ein schneller Rhythmus hallten durch sein Zimmer und dämpften jeden Ton von draußen.
Deshalb erschrak er sich auch, als auf einmal seine Zimmertür aufgerissen wurde und jemand - anscheinend ziemlich ärgerlich - im Türrahmen stand. „Florian! Stell sofort die Musik - ach was, dieses Gedröhne leiser! Das ist ja nicht mehr zum aushalten. Und was machst du überhaupt noch hier? Müsstest du nicht schon längst auf dem Weg zur Fahrstunde sein?“ sah seine Mutter in mit in die Hüften gestützten Armen leicht wütend an.
Was hatte diese Frau bloß immer? Warum machte sie wegen diesen blöden Fahrstunden denn bloß so einen Aufstand? Hatte er doch…
„Ja, Mama.“ seufzte er genervt und stand auf. Zur Anlage rüber gehend und diese ausschalten, nahm er seine Jeansjacke von der Stuhllehen und ging auf die Tür zu. „Darf ich mal?“ grummelte er und drängelte er sich an seiner Mutter vorbei. Wenn sie ihn schon nervte, sollte sie doch bitte auch Platz machen.
Ohne ein weiteres Wort verschwand er die Treppe nach unten und raus zur Haustür, die mit einem Knall hinter ihm ins Schloss fiel.
Leicht genervt und dementsprechend lustvoll ging er zur Bushaltestelle und lehnte sich wartend gegen den Pfeiler.
Warum hatte er sich bloß überreden lassen, mit hierher zu ziehen? Warum war er bloß nicht Zuhause geblieben? Dann hätte er das alles jetzt nicht über sich ergehen lassen müssen.
Dort hatte er Freunde gehabt, eine eigene Wohnung und seinen Nebenjob, mit dem er sich - zwar nur gerade eben, aber immerhin - über Wasser halten konnte. Und das wichtigste…
Da hielt der Bus vor ihm, er suchte in seinem Portmonee nach seiner Wochenkarte, stieg ein und hielt sie dem Fahrer hin. Der nickte knapp und schloss dann die Tür wieder. Florian ging den Gang entlang bis ganz nach hinten und setzte sich dort ans Fenster.
Aus eben diesem schauend, ließ er die Landschaft an sich vorbeiziehen und seine Gedanken schweifen…
~
„Florian, dein Vater hat ein Jobangebot in Deutschland bekommen. Wir werden nächsten Monat also umziehen. Was ist? Willst du nicht mit?“ Florian sah seine Eltern an. Ungläubig, entsetzt, überrascht. Hatte mit doch mit so ziemlich allem gerechnet, als ihn seine Eltern sprechen wollten - nur damit nicht.
Eigentlich hörte sich das ganze ja nicht schlecht an… Deutschland… seine eigentliche Heimat, wenn seine Eltern damals nicht nach Amerika gezogen wären.
Aber er wollte gerne mal seine Heimat sehen und ließ sich so von seinen Eltern überreden - zur Not könnte er ja wieder zurück nach Amerika ziehen.
~
So kam es, das er, ein 22-jähriger Arzt, der vor kurzem seinen Abschluss gemacht hatte, mit seinen Eltern nach Deutschland zog. In eine kleine Stadt, wo sich Fuchs und Hase sozusagen Gute Nacht sagten.
Das war schon was. Als er hier angekommen war, war alles so anders als da, wo er bisher gelebt hatte. Die Menschen, die Sprache - auch wenn er natürlich Deutsch sprechen und schreiben konnte - einfach alles.
Florian war noch aus einem zweiten Grund mitgekommen. Hatte er doch in Amerika keinen Job gefunden und gehofft, hier etwas zu finden. Doch… Fehlanzeige. Nada, Niente, Nix. Es war zum Haare raufen.
Und als er gerade von einem Vorstellungsgespräch kam und so schön am Fluchen war, weil er mal wieder ne Absage bekommen hatte, hielt ihn die Polizei an. Zu schnell gefahren.
Schön, gut, bezahlte er eben die Strafe. Das war ihm zu diesem Zeitpunkt auch egal gewesen.
Aber was kam dann? Das gab es doch gar nicht. Sagte ihm doch tatsächlich einer der Bu… Polizisten, dass er mit seinem Führerschein hier nicht fahren dürfte. Der wäre in Deutschland nicht gültig. Wenn er weiterhin mit seinem Auto unterwegs sein wolle, müsse er den Schein noch einmal machen…
Das konnte doch alles nicht wahr sein. (Anm.d.A.: Ich bitte, diese ´künstlerische Freitheit´ zu entschuldigen... aber ich hab nen Grund gebraucht... *g*)
Also… Fahrschule suchen - was in diesem Kaff nicht gerade leicht war - und sich anmelden. Die hatten vielleicht geguckt, als er gleich gefragt hatte, ob er nicht gleich die Fahrprüfung machen könnte, er hätte den Schein ja eigentlich schon.
Das ging aber natürlich nicht. Also… die langweiligen Theoriestunden über sich ergehen lassen und dann die Fahrstunden… echt beschissen… und was das wieder kostete…
~
Mit mürrischem Gesichtsausdruck betrat er den Raum und sah sich um. Auf den Sitzplätzen verteilt saßen wohl an die ein Dutzend Leute - allesamt um die 17/18 Jahre. Das konnte ja heiter werden.
Schnurstracks ging er auf einen Platz im hintern Bereich zu und ließ sich hier geräuschvoll auf einen Stuhl fallen. Die Köpfhörer immer noch auf - jedenfalls auf einer Seite -, die Hände in den Jackentaschen vergraben, sah er gelangweilt nach vorne, wo jemand - wohl der Lehrer - gerade dabei war, den Unterricht vorzubereiten.
Zwei Minuten später wurde es im Raum still und der älter Herr vorne - also wirklich der Lehrer - fing an zu erzählen.
Florian hörte nur mit einem Ohr zu und hing ansonsten seinen Gedanken nach.
„… Geschwindigkeit… aufpassen… abschätzen… Straßenverhältnisse… Abstand…“ Und schon waren die 60 Minuten um. Allgemeines Stühleschieben begann und jeder holte sich vom Lehrer seine Unterschrift ab. Als einer der ersten verließ er das Gebäude und betrat den Hof.
Aus einem Auto stieg ein junger, etwa 25-jähriger, Mann aus. Blonde, etwas längere Haare, blaue Augen, etwa so groß wie er, Florian, auch, und ganz in Jeans gekleidet. Die Fahrertür öffnete sich ebenfalls und eine etwa 18-jährige junge Frau stieg aus.
„Gut gemacht, Nadine. Das war schon ziemlich gut. Noch zwei, drei Stunden und du kannst Prüfung machen.“ meinte der junge Mann - offenbar der Fahrlehrer.
Beide gingen auf die Tür zu, vor der Florian immer noch stand. Sie gingen an ihm vorbei und für einen kurzen Moment sahen sich Florian und der Fremde an. Doch genauso schnell, wie der Moment gekommen war, war er auch schon wieder.
Für eine Sekunde sah Florian noch die sich schließende Tür an, dann schüttelte er kurz den Kopf und setzte seinen Weg fort… weg von dieser verhassten Fahrschule.
~
Er kehre mit seinen Gedanken wieder in die Gegenwart zurück und bemerkte, dass es nur noch drei Haltestellen waren, bis er aussteigen musste.
Und schon wieder schweiften seine Gedanken ab…
~
Gelangweilt saß er auf seinem Stuhl ganz hinten im Raum und hörte dem Lehrer kaum zu. Viel mehr achtete er auf das, was draußen auf dem Hof vor sich ging. Da stand nämlich der blonde Typ vom letzten Mal und unterhielt sich mit einer seiner Fahrschülerinnen.
Mit den Augen folgte er jeder Bewegung des Blonden, beobachtete ihn.
Wenn der Kerl doch bloß mal hereinkommen würde… Das Herumsitzen hier würde ganz eindeutig mehr Spaß machen, wenn er mit dem Kerl auch mal Blickkontakt herstellen könnte… aber so wie es aussah, meinte es Fortuna heute alles andere als gut mit ihm…
Endlich war die Stunde vorbei. Freiheit!
Unterschrift abholen und dann nichts wie raus hier. Vorbei an dem Blonden, der sich immer noch rege unterhielt und runter vom Hof.
So wie er das deutete, hatte er sich mal wieder Hals über Kopf in jemanden verliebt…
~
Den Kopf an die Scheibe gelehnt, musste er leicht grinsen. Er hatte noch genau die Gesichter seiner Eltern vor Augen, als er ihnen vor fünf Jahren gestanden hatte, er hätte sich in einen Jungen verliebt. Erst waren sie zwar geschockt, aber mit der Zeit hatten sie es akzeptiert.
~
Jeden Tag freute er sich mehr auf den langweiligen Fahrunterricht. Zwar gab er das vor seinen Eltern nicht zu - wäre ja auch noch schöner, wenn er ihnen auf die Nase binden würde, er hätte sich in einen der Fahrlehrer verknallt… so weit kam es noch!
Auf jeden Fall verschwand er jedes Mal mies gelaunt aus dem Haus, was sich auch im Bus noch hielt. Erst als die Fahrschule in Sicht kam, änderte sich seine Laune.
Leider hatte es sich bis jetzt noch nicht ergeben, dass er mit dem Blonden auch nur ein Wort wechseln konnte. Es war zum Haare raufen.
Umso erfreulicher war dafür der Tag, als er seine theoretische Prüfung machte, bestand, und von seinem Lehrer die Mittelung bekam, er hätte Morgen seine erste Fahrstunde - mit dem Blonden, Herr Jack Custo.
Der nächste Tag kam und damit der Tag, den er so sehnlich erwartet hatte: er würde endlich die Gelegenheit haben, mit ihm zu reden. Und wer weiß… vielleicht hatte er ja sogar eine Chance. (Träumen war ja wohl noch erlaubt?)
Der Wagen stand schon auf dem Hof - ein blauer Fiat - nur der Fahrlehrer fehlte noch.
Aber da kam er auch schon mit einem riesen Tempo auf dem Fahrrad die Einfahrt hochgeprescht. „´Tschuldige die Verspätung. Ich wurde aufgehalten. Mein Name ist Jack.“ hielt er ihm die Hand hin. „Kein Problem. Ich bin Florian.“ schüttelte er die Hand.
„Wollen wir?“ nickte Jack in Richtung Wagen. „Klar.“ setzte Florian sich in Bewegung und öffnete die Wagentür. Mit Schwung setze er sich hinters Steuer und wartete darauf, dass sein Beifahrer sich ebenfalls setzte.
Als beide saßen und sich angeschnallt hatten, ging es los…
~
Wieder erwachte er aus seinen Tagträumen. Nur noch eine Haltestelle. Seine Augen blitzen schon vor stiller Vorfreude…
~
„Man, mein Chef hat also mal nicht übertreiben. Du kannst ja wirklich Auto fahren.“ „Klar, hab ja schließlich auch schon den Lappen und sitz hier nur, weil meiner hier nicht gültig ist.“ murmelte er vor sich hin - leicht genervt.
„Was hast du gesagt?“ fragte Jack nach. „Nichts, bloß das ich den Führerschein schon in Amerika gemacht hab.“ antwortete er - nicht ganz so abfällig.
„Aha…“ war die einzige Reaktion seitens Jack.
~
Florian kehre aus seinen Gedanken zurück und sah direkt in sein Spiegelbild. Ein Gesicht mit blaue Augen und brauen Haare sah ihm entgegen.
„Nächster Halt `Am Burgensmoor´.“ hallte die Lautsprecherdurchsage durch den Bus, weshalb er sich beeilte aufzustehen. Die Türen öffneten sich zischend und er stieg aus.
Der Bus fuhr weiter und er ging über die Straße auf die Fahrschule zu. Der blaue Fiat stand schon auf dem Hof, nur der Fahrlehrer fehlte - mal wieder.
Grinsend schüttelte er den Kopf. War es schon jemals anders gewesen? Immer wenn er mit einer Fahrstunde dran war, kam Jack zu spät - bei den anderen nie. Wieso eigentlich?
Da kam der Blonde die Auffahrt hochgeschossen. Außer Puste hielt Jack kurz vor Florian, stieg von seinem Rad, lehnte es gegen die Wand und schloss ab. „Da bin ich.“ grinste er leicht.
Irgendwas war anders… aber was?
„Wollen wir?“ nickte Jack in Richtung Fiat, während er sich auch schon in Bewegung setzte.
Ohne eine Antwort ging Florian ihm nach und stieg ein. Ihr übliches Ritual.
Kaum hatten sie sich angeschnallt, wollte Florian eigentlich losfahren, als Jack plötzlich etwas fragte.
„Sag mal, kann es sein, das ich dich letzten Freitag im „Night Wisper“ gesehen habe?“
„Kann sein. Ich war jedenfalls da. Warum?“ Dass Jack ihn dort gesehen hatte, ließ hoffen. Schließlich war das „Night Wisper“ die einzige Schwulen-Bar in einem Radius von 100 Kilometern.
„Nur so. Geht’s du diesen Freitag wieder hin?“ „Wahrscheinlich. Warum fragst du?“ „Ich wollte bloß fragen, ob wir dann zusammen hinwollen?“ sah er zu ihm rüber.
„Klar, warum nicht? Gerne!“ lächelte Florian glücklich und startete den Motor. Da hatten sie wohl ein Date…
Fahrstunden waren doch eigentlich was Schönes…
------
Und? Was haltet ihr davon?
Über eine Meinung von euch würde ich mich freuen. Will ja schließlich wissen, ob ich euch auch weiterhin ´auf die Nerven´ gehen darf. *g*
© by Son-Sonna *die sich vor herumfliegenden Tassen und faulem Obst in Sicheheit bringt*
Ich bins mal wieder, diesmal allerdings mit ner KG. (wenn man das so nennen kann *g*)
Das kommt dabei raus, wenn man gerade mit dem Führerschein angefangen hat und ne Viertelstunde nach Hause laufen muss.

Warnungen: Slash
FSK: PG
Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spaß mit:
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Fahrstunden…
Er lag auf seinem Bett in seinem Zimmer und hatte die Musik voll aufgedreht. Lauter Bass und ein schneller Rhythmus hallten durch sein Zimmer und dämpften jeden Ton von draußen.
Deshalb erschrak er sich auch, als auf einmal seine Zimmertür aufgerissen wurde und jemand - anscheinend ziemlich ärgerlich - im Türrahmen stand. „Florian! Stell sofort die Musik - ach was, dieses Gedröhne leiser! Das ist ja nicht mehr zum aushalten. Und was machst du überhaupt noch hier? Müsstest du nicht schon längst auf dem Weg zur Fahrstunde sein?“ sah seine Mutter in mit in die Hüften gestützten Armen leicht wütend an.
Was hatte diese Frau bloß immer? Warum machte sie wegen diesen blöden Fahrstunden denn bloß so einen Aufstand? Hatte er doch…
„Ja, Mama.“ seufzte er genervt und stand auf. Zur Anlage rüber gehend und diese ausschalten, nahm er seine Jeansjacke von der Stuhllehen und ging auf die Tür zu. „Darf ich mal?“ grummelte er und drängelte er sich an seiner Mutter vorbei. Wenn sie ihn schon nervte, sollte sie doch bitte auch Platz machen.
Ohne ein weiteres Wort verschwand er die Treppe nach unten und raus zur Haustür, die mit einem Knall hinter ihm ins Schloss fiel.
Leicht genervt und dementsprechend lustvoll ging er zur Bushaltestelle und lehnte sich wartend gegen den Pfeiler.
Warum hatte er sich bloß überreden lassen, mit hierher zu ziehen? Warum war er bloß nicht Zuhause geblieben? Dann hätte er das alles jetzt nicht über sich ergehen lassen müssen.
Dort hatte er Freunde gehabt, eine eigene Wohnung und seinen Nebenjob, mit dem er sich - zwar nur gerade eben, aber immerhin - über Wasser halten konnte. Und das wichtigste…
Da hielt der Bus vor ihm, er suchte in seinem Portmonee nach seiner Wochenkarte, stieg ein und hielt sie dem Fahrer hin. Der nickte knapp und schloss dann die Tür wieder. Florian ging den Gang entlang bis ganz nach hinten und setzte sich dort ans Fenster.
Aus eben diesem schauend, ließ er die Landschaft an sich vorbeiziehen und seine Gedanken schweifen…
~
„Florian, dein Vater hat ein Jobangebot in Deutschland bekommen. Wir werden nächsten Monat also umziehen. Was ist? Willst du nicht mit?“ Florian sah seine Eltern an. Ungläubig, entsetzt, überrascht. Hatte mit doch mit so ziemlich allem gerechnet, als ihn seine Eltern sprechen wollten - nur damit nicht.
Eigentlich hörte sich das ganze ja nicht schlecht an… Deutschland… seine eigentliche Heimat, wenn seine Eltern damals nicht nach Amerika gezogen wären.
Aber er wollte gerne mal seine Heimat sehen und ließ sich so von seinen Eltern überreden - zur Not könnte er ja wieder zurück nach Amerika ziehen.
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So kam es, das er, ein 22-jähriger Arzt, der vor kurzem seinen Abschluss gemacht hatte, mit seinen Eltern nach Deutschland zog. In eine kleine Stadt, wo sich Fuchs und Hase sozusagen Gute Nacht sagten.
Das war schon was. Als er hier angekommen war, war alles so anders als da, wo er bisher gelebt hatte. Die Menschen, die Sprache - auch wenn er natürlich Deutsch sprechen und schreiben konnte - einfach alles.
Florian war noch aus einem zweiten Grund mitgekommen. Hatte er doch in Amerika keinen Job gefunden und gehofft, hier etwas zu finden. Doch… Fehlanzeige. Nada, Niente, Nix. Es war zum Haare raufen.
Und als er gerade von einem Vorstellungsgespräch kam und so schön am Fluchen war, weil er mal wieder ne Absage bekommen hatte, hielt ihn die Polizei an. Zu schnell gefahren.
Schön, gut, bezahlte er eben die Strafe. Das war ihm zu diesem Zeitpunkt auch egal gewesen.
Aber was kam dann? Das gab es doch gar nicht. Sagte ihm doch tatsächlich einer der Bu… Polizisten, dass er mit seinem Führerschein hier nicht fahren dürfte. Der wäre in Deutschland nicht gültig. Wenn er weiterhin mit seinem Auto unterwegs sein wolle, müsse er den Schein noch einmal machen…
Das konnte doch alles nicht wahr sein. (Anm.d.A.: Ich bitte, diese ´künstlerische Freitheit´ zu entschuldigen... aber ich hab nen Grund gebraucht... *g*)
Also… Fahrschule suchen - was in diesem Kaff nicht gerade leicht war - und sich anmelden. Die hatten vielleicht geguckt, als er gleich gefragt hatte, ob er nicht gleich die Fahrprüfung machen könnte, er hätte den Schein ja eigentlich schon.
Das ging aber natürlich nicht. Also… die langweiligen Theoriestunden über sich ergehen lassen und dann die Fahrstunden… echt beschissen… und was das wieder kostete…
~
Mit mürrischem Gesichtsausdruck betrat er den Raum und sah sich um. Auf den Sitzplätzen verteilt saßen wohl an die ein Dutzend Leute - allesamt um die 17/18 Jahre. Das konnte ja heiter werden.
Schnurstracks ging er auf einen Platz im hintern Bereich zu und ließ sich hier geräuschvoll auf einen Stuhl fallen. Die Köpfhörer immer noch auf - jedenfalls auf einer Seite -, die Hände in den Jackentaschen vergraben, sah er gelangweilt nach vorne, wo jemand - wohl der Lehrer - gerade dabei war, den Unterricht vorzubereiten.
Zwei Minuten später wurde es im Raum still und der älter Herr vorne - also wirklich der Lehrer - fing an zu erzählen.
Florian hörte nur mit einem Ohr zu und hing ansonsten seinen Gedanken nach.
„… Geschwindigkeit… aufpassen… abschätzen… Straßenverhältnisse… Abstand…“ Und schon waren die 60 Minuten um. Allgemeines Stühleschieben begann und jeder holte sich vom Lehrer seine Unterschrift ab. Als einer der ersten verließ er das Gebäude und betrat den Hof.
Aus einem Auto stieg ein junger, etwa 25-jähriger, Mann aus. Blonde, etwas längere Haare, blaue Augen, etwa so groß wie er, Florian, auch, und ganz in Jeans gekleidet. Die Fahrertür öffnete sich ebenfalls und eine etwa 18-jährige junge Frau stieg aus.
„Gut gemacht, Nadine. Das war schon ziemlich gut. Noch zwei, drei Stunden und du kannst Prüfung machen.“ meinte der junge Mann - offenbar der Fahrlehrer.
Beide gingen auf die Tür zu, vor der Florian immer noch stand. Sie gingen an ihm vorbei und für einen kurzen Moment sahen sich Florian und der Fremde an. Doch genauso schnell, wie der Moment gekommen war, war er auch schon wieder.
Für eine Sekunde sah Florian noch die sich schließende Tür an, dann schüttelte er kurz den Kopf und setzte seinen Weg fort… weg von dieser verhassten Fahrschule.
~
Er kehre mit seinen Gedanken wieder in die Gegenwart zurück und bemerkte, dass es nur noch drei Haltestellen waren, bis er aussteigen musste.
Und schon wieder schweiften seine Gedanken ab…
~
Gelangweilt saß er auf seinem Stuhl ganz hinten im Raum und hörte dem Lehrer kaum zu. Viel mehr achtete er auf das, was draußen auf dem Hof vor sich ging. Da stand nämlich der blonde Typ vom letzten Mal und unterhielt sich mit einer seiner Fahrschülerinnen.
Mit den Augen folgte er jeder Bewegung des Blonden, beobachtete ihn.
Wenn der Kerl doch bloß mal hereinkommen würde… Das Herumsitzen hier würde ganz eindeutig mehr Spaß machen, wenn er mit dem Kerl auch mal Blickkontakt herstellen könnte… aber so wie es aussah, meinte es Fortuna heute alles andere als gut mit ihm…
Endlich war die Stunde vorbei. Freiheit!
Unterschrift abholen und dann nichts wie raus hier. Vorbei an dem Blonden, der sich immer noch rege unterhielt und runter vom Hof.
So wie er das deutete, hatte er sich mal wieder Hals über Kopf in jemanden verliebt…
~
Den Kopf an die Scheibe gelehnt, musste er leicht grinsen. Er hatte noch genau die Gesichter seiner Eltern vor Augen, als er ihnen vor fünf Jahren gestanden hatte, er hätte sich in einen Jungen verliebt. Erst waren sie zwar geschockt, aber mit der Zeit hatten sie es akzeptiert.
~
Jeden Tag freute er sich mehr auf den langweiligen Fahrunterricht. Zwar gab er das vor seinen Eltern nicht zu - wäre ja auch noch schöner, wenn er ihnen auf die Nase binden würde, er hätte sich in einen der Fahrlehrer verknallt… so weit kam es noch!
Auf jeden Fall verschwand er jedes Mal mies gelaunt aus dem Haus, was sich auch im Bus noch hielt. Erst als die Fahrschule in Sicht kam, änderte sich seine Laune.
Leider hatte es sich bis jetzt noch nicht ergeben, dass er mit dem Blonden auch nur ein Wort wechseln konnte. Es war zum Haare raufen.
Umso erfreulicher war dafür der Tag, als er seine theoretische Prüfung machte, bestand, und von seinem Lehrer die Mittelung bekam, er hätte Morgen seine erste Fahrstunde - mit dem Blonden, Herr Jack Custo.
Der nächste Tag kam und damit der Tag, den er so sehnlich erwartet hatte: er würde endlich die Gelegenheit haben, mit ihm zu reden. Und wer weiß… vielleicht hatte er ja sogar eine Chance. (Träumen war ja wohl noch erlaubt?)
Der Wagen stand schon auf dem Hof - ein blauer Fiat - nur der Fahrlehrer fehlte noch.
Aber da kam er auch schon mit einem riesen Tempo auf dem Fahrrad die Einfahrt hochgeprescht. „´Tschuldige die Verspätung. Ich wurde aufgehalten. Mein Name ist Jack.“ hielt er ihm die Hand hin. „Kein Problem. Ich bin Florian.“ schüttelte er die Hand.
„Wollen wir?“ nickte Jack in Richtung Wagen. „Klar.“ setzte Florian sich in Bewegung und öffnete die Wagentür. Mit Schwung setze er sich hinters Steuer und wartete darauf, dass sein Beifahrer sich ebenfalls setzte.
Als beide saßen und sich angeschnallt hatten, ging es los…
~
Wieder erwachte er aus seinen Tagträumen. Nur noch eine Haltestelle. Seine Augen blitzen schon vor stiller Vorfreude…
~
„Man, mein Chef hat also mal nicht übertreiben. Du kannst ja wirklich Auto fahren.“ „Klar, hab ja schließlich auch schon den Lappen und sitz hier nur, weil meiner hier nicht gültig ist.“ murmelte er vor sich hin - leicht genervt.
„Was hast du gesagt?“ fragte Jack nach. „Nichts, bloß das ich den Führerschein schon in Amerika gemacht hab.“ antwortete er - nicht ganz so abfällig.
„Aha…“ war die einzige Reaktion seitens Jack.
~
Florian kehre aus seinen Gedanken zurück und sah direkt in sein Spiegelbild. Ein Gesicht mit blaue Augen und brauen Haare sah ihm entgegen.
„Nächster Halt `Am Burgensmoor´.“ hallte die Lautsprecherdurchsage durch den Bus, weshalb er sich beeilte aufzustehen. Die Türen öffneten sich zischend und er stieg aus.
Der Bus fuhr weiter und er ging über die Straße auf die Fahrschule zu. Der blaue Fiat stand schon auf dem Hof, nur der Fahrlehrer fehlte - mal wieder.
Grinsend schüttelte er den Kopf. War es schon jemals anders gewesen? Immer wenn er mit einer Fahrstunde dran war, kam Jack zu spät - bei den anderen nie. Wieso eigentlich?
Da kam der Blonde die Auffahrt hochgeschossen. Außer Puste hielt Jack kurz vor Florian, stieg von seinem Rad, lehnte es gegen die Wand und schloss ab. „Da bin ich.“ grinste er leicht.
Irgendwas war anders… aber was?
„Wollen wir?“ nickte Jack in Richtung Fiat, während er sich auch schon in Bewegung setzte.
Ohne eine Antwort ging Florian ihm nach und stieg ein. Ihr übliches Ritual.
Kaum hatten sie sich angeschnallt, wollte Florian eigentlich losfahren, als Jack plötzlich etwas fragte.
„Sag mal, kann es sein, das ich dich letzten Freitag im „Night Wisper“ gesehen habe?“
„Kann sein. Ich war jedenfalls da. Warum?“ Dass Jack ihn dort gesehen hatte, ließ hoffen. Schließlich war das „Night Wisper“ die einzige Schwulen-Bar in einem Radius von 100 Kilometern.
„Nur so. Geht’s du diesen Freitag wieder hin?“ „Wahrscheinlich. Warum fragst du?“ „Ich wollte bloß fragen, ob wir dann zusammen hinwollen?“ sah er zu ihm rüber.
„Klar, warum nicht? Gerne!“ lächelte Florian glücklich und startete den Motor. Da hatten sie wohl ein Date…
Fahrstunden waren doch eigentlich was Schönes…
~*~ Owari ~*~
------
Und? Was haltet ihr davon?
Über eine Meinung von euch würde ich mich freuen. Will ja schließlich wissen, ob ich euch auch weiterhin ´auf die Nerven´ gehen darf. *g*
© by Son-Sonna *die sich vor herumfliegenden Tassen und faulem Obst in Sicheheit bringt*