dark-toffel
Mindfucked
so, hier is der nächste teil, fühl mich schon viel motivierter
"Hey, warten sie!", rief der alte Hoteldirektor, als der Junge an der Rezeption vorbei auf den Fahrstuhl zulief, "Ich habe hier etwas für sie, Mister..." Der junge Mann ignorierte die unterschwellige Frage nach seinem Namen und nahm einen braunen Umschlag entgegen, welchen ihm der Alte entgegenhielt. "Wer hat den abgegeben?", fragte er, während er den unbeschrifteten Umschlag musterte. "Ich weiß es nicht, den hat wohl einfach jemand hier abgelegt.", erwiderte der Mann in der Rezeption und hielt dem Jungen einen Zettel hin, "Nur diese Anweisung lag dabei." Stirnrunzelnd nahm der jüngere den Zettel entgegen. "Für die Begleitung von Miss Marie Albright...", las er leise vor. "Stimmt etwas nicht?", fragte der Direktor, als der Jugendliche den Umschlag noch einmal zögernd untersuchte. Schweigend befühlte er ihn. Der Inhalt musste sehr dünn sein, jedenfalls ließ er sich nicht ertasten. Schließlich öffnete er das Dokument und seine Augen weiteten sich vor Fassungslosigkeit, als er auf den halb herausgezogenen Inhalt des Umschlages blickte. Verwundert und ein wenig besorgt sah ihn der alte Hotelbesitzer an. Die Hände des Jungen begannen leicht zu zittern und sein Blick hing noch immer starr an dem Dokument in seiner Hand. "Sir...?" Doch er schien den Direktor überhaupt nicht zu hören. Schließlich ließ er den Inhalt wieder in den Umschlag zurückgleiten und verschloss ihn. "Sie...sie haben wirklich niemanden gesehen?", fragte er schließlich, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Mit dem Ausdruck ehrlichen Bedauerns schüttelte der Alte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort wandte sich der junge Mann um und betrat den Fahrstuhl.
Als Nina in ihr Hotelzimmer zurückkehrte, fand sie ihren jungen Partner auf seinem Bett sitzend vor. "Was ist das?", fragte sie, als sie seinem melancholischen, teilnahmslosen Blick folgte, welcher starr auf einem kleinen Foto ruhte, das auf einem braunen Umschlag vor ihm auf dem Bett lag. Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie es in die Hand. "Das...aber....das bist ja du!", stieß sie vollkommen überrascht hervor, als sie in die großen, grauen Augen eines etwas zehnjährigen Jungen sah. Kein Zweifel, diese Augen hätte sie aus tausenden wiedererkannt. Der Blick dieses Kindes war ebenso tief und undurchschaubar wie der ihres Partners. Doch er war nicht allein auf dem Bild. Die Hand eines älteren Mannes, welcher neben ihm stand, war auf der Schulter des Jungen zu sehen. Sie trug einen auffälligen goldenen Ring, in welchen ein centstückgroßer Smaragd eingelassen war. Mehr konnte man von dem Herren jedoch nicht erkennen. Nina ließ ihren überraschten Blick nun zu ihrem Partner wandern, welcher noch immer auf seinem Bett saß und zu Boden sah. "Weißt du, wer..." Er schüttelte nur den Kopf. Stirnrunzelnd wandte sie sich wieder dem Foto zu. Es war offensichtlich in einer Art Arbeitszimmer aufgenommen worden. Dunkle Brauntöne dominierten den Raum, die Wände waren holzgetäfelt und die Einrichtung wirkte insgesamt recht altmodisch und teuer. "Sie haben uns also auch hier aufgespürt.", brach der Junge das Schweigen, hob den Blick und sah Nina in die Augen, "Was machen wir jetzt?" Sie wich seinem Blick aus und legte ihm das Foto wieder hin. Sie wusste, was sie zu tun hatte und nachdem sie sich nun sicher war, dass ihre Gegner ihr haushoch überlegen sein mussten, schrie ihr Instinkt sie lauter denn je an, den Jungen endlich los zu werden, um sich selbst zu schützen. Wieso nur fiel ihr das so schwer? So lief das Geschäft, Verbündete wurden zu Verrätern. Diese Tatsache hatte ihr nie Probleme bereitet und sie hatte sie nie in Frage gestellt. Wieso nur empfand sie nun dieses zehrende Schuldgefühl? "Er ist etwas Besonderes...", beantwortete sie selbst ihre Frage, "Ich bin mir ganz sicher, dass er mich nicht anlügt. Er hat nie versucht, mich zu hintergehen oder zu betrügen. Er hat mir das Leben gerettet, ohne die geringste Gegenleistung zu erwarten. In den letzten Tagen schien es fast so, als wären wir...Nein!", schnell wischte sie diesen Gedanken beiseite. Freundschaften gab es in diesem Geschäft nicht. Sie hatte nie Freunde gehabt und auch nie welche gebraucht. Auf Menschen konnte man sich nicht verlassen, Nina hatte sie stets nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass dies auf ihren Partner nicht zutraf. Der Weg, welchen er ging, wurde nicht bestimmt durch Gier, Bosheit oder Hass, wie jener der meisten Leute, die Nina kannte. Sein Weg wurde allein durch seine tiefe, rastlose Sehnsucht geprägt. Der Sehnsucht nach einem zugegebenermaßen recht bescheidenen Ziel. Doch war jenes Ziel für ihn so wichtig, dass er ohne zu zögern eingewilligt hatte, sein Leben dafür zu geben. Auf eine gewisse Weise bewunderte sie ihn, dies gestand Nina sich ein, aber sie wusste auch, dass sein Weg diesen Jungen in sein Verderben führen würde und mit ihm jeden, der ihn begleitete. So beeindruckend sie die Intensionen ihres Partners auch fand, so war sie sicher nicht bereit, ihre Existenz für ihn aufzugeben. "Wir werden abwarten.", sagte sie nach einer Weile des Schweigens leise, wobei sie es noch immer vermied, ihm in die Augen zu sehen, "Mein Informant wird mich bald wieder kontaktieren, vielleicht kann er uns dann mehr über unseren Feind sagen." Sie hasste sich dafür, ihn so anzulügen, doch sie konnte nicht einfach vergessen, wer sie war. Sie war eine Auftragsmörderin. Lüge war noch die geringste ihrer Sünden und wirklich bereuen konnte sie keine ihrer Taten. Vertrauen jedoch, war eine Todsünde in diesem Geschäft, diese Lektion würde der Junge bald gelernt haben...

"Hey, warten sie!", rief der alte Hoteldirektor, als der Junge an der Rezeption vorbei auf den Fahrstuhl zulief, "Ich habe hier etwas für sie, Mister..." Der junge Mann ignorierte die unterschwellige Frage nach seinem Namen und nahm einen braunen Umschlag entgegen, welchen ihm der Alte entgegenhielt. "Wer hat den abgegeben?", fragte er, während er den unbeschrifteten Umschlag musterte. "Ich weiß es nicht, den hat wohl einfach jemand hier abgelegt.", erwiderte der Mann in der Rezeption und hielt dem Jungen einen Zettel hin, "Nur diese Anweisung lag dabei." Stirnrunzelnd nahm der jüngere den Zettel entgegen. "Für die Begleitung von Miss Marie Albright...", las er leise vor. "Stimmt etwas nicht?", fragte der Direktor, als der Jugendliche den Umschlag noch einmal zögernd untersuchte. Schweigend befühlte er ihn. Der Inhalt musste sehr dünn sein, jedenfalls ließ er sich nicht ertasten. Schließlich öffnete er das Dokument und seine Augen weiteten sich vor Fassungslosigkeit, als er auf den halb herausgezogenen Inhalt des Umschlages blickte. Verwundert und ein wenig besorgt sah ihn der alte Hotelbesitzer an. Die Hände des Jungen begannen leicht zu zittern und sein Blick hing noch immer starr an dem Dokument in seiner Hand. "Sir...?" Doch er schien den Direktor überhaupt nicht zu hören. Schließlich ließ er den Inhalt wieder in den Umschlag zurückgleiten und verschloss ihn. "Sie...sie haben wirklich niemanden gesehen?", fragte er schließlich, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Mit dem Ausdruck ehrlichen Bedauerns schüttelte der Alte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort wandte sich der junge Mann um und betrat den Fahrstuhl.
Als Nina in ihr Hotelzimmer zurückkehrte, fand sie ihren jungen Partner auf seinem Bett sitzend vor. "Was ist das?", fragte sie, als sie seinem melancholischen, teilnahmslosen Blick folgte, welcher starr auf einem kleinen Foto ruhte, das auf einem braunen Umschlag vor ihm auf dem Bett lag. Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie es in die Hand. "Das...aber....das bist ja du!", stieß sie vollkommen überrascht hervor, als sie in die großen, grauen Augen eines etwas zehnjährigen Jungen sah. Kein Zweifel, diese Augen hätte sie aus tausenden wiedererkannt. Der Blick dieses Kindes war ebenso tief und undurchschaubar wie der ihres Partners. Doch er war nicht allein auf dem Bild. Die Hand eines älteren Mannes, welcher neben ihm stand, war auf der Schulter des Jungen zu sehen. Sie trug einen auffälligen goldenen Ring, in welchen ein centstückgroßer Smaragd eingelassen war. Mehr konnte man von dem Herren jedoch nicht erkennen. Nina ließ ihren überraschten Blick nun zu ihrem Partner wandern, welcher noch immer auf seinem Bett saß und zu Boden sah. "Weißt du, wer..." Er schüttelte nur den Kopf. Stirnrunzelnd wandte sie sich wieder dem Foto zu. Es war offensichtlich in einer Art Arbeitszimmer aufgenommen worden. Dunkle Brauntöne dominierten den Raum, die Wände waren holzgetäfelt und die Einrichtung wirkte insgesamt recht altmodisch und teuer. "Sie haben uns also auch hier aufgespürt.", brach der Junge das Schweigen, hob den Blick und sah Nina in die Augen, "Was machen wir jetzt?" Sie wich seinem Blick aus und legte ihm das Foto wieder hin. Sie wusste, was sie zu tun hatte und nachdem sie sich nun sicher war, dass ihre Gegner ihr haushoch überlegen sein mussten, schrie ihr Instinkt sie lauter denn je an, den Jungen endlich los zu werden, um sich selbst zu schützen. Wieso nur fiel ihr das so schwer? So lief das Geschäft, Verbündete wurden zu Verrätern. Diese Tatsache hatte ihr nie Probleme bereitet und sie hatte sie nie in Frage gestellt. Wieso nur empfand sie nun dieses zehrende Schuldgefühl? "Er ist etwas Besonderes...", beantwortete sie selbst ihre Frage, "Ich bin mir ganz sicher, dass er mich nicht anlügt. Er hat nie versucht, mich zu hintergehen oder zu betrügen. Er hat mir das Leben gerettet, ohne die geringste Gegenleistung zu erwarten. In den letzten Tagen schien es fast so, als wären wir...Nein!", schnell wischte sie diesen Gedanken beiseite. Freundschaften gab es in diesem Geschäft nicht. Sie hatte nie Freunde gehabt und auch nie welche gebraucht. Auf Menschen konnte man sich nicht verlassen, Nina hatte sie stets nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass dies auf ihren Partner nicht zutraf. Der Weg, welchen er ging, wurde nicht bestimmt durch Gier, Bosheit oder Hass, wie jener der meisten Leute, die Nina kannte. Sein Weg wurde allein durch seine tiefe, rastlose Sehnsucht geprägt. Der Sehnsucht nach einem zugegebenermaßen recht bescheidenen Ziel. Doch war jenes Ziel für ihn so wichtig, dass er ohne zu zögern eingewilligt hatte, sein Leben dafür zu geben. Auf eine gewisse Weise bewunderte sie ihn, dies gestand Nina sich ein, aber sie wusste auch, dass sein Weg diesen Jungen in sein Verderben führen würde und mit ihm jeden, der ihn begleitete. So beeindruckend sie die Intensionen ihres Partners auch fand, so war sie sicher nicht bereit, ihre Existenz für ihn aufzugeben. "Wir werden abwarten.", sagte sie nach einer Weile des Schweigens leise, wobei sie es noch immer vermied, ihm in die Augen zu sehen, "Mein Informant wird mich bald wieder kontaktieren, vielleicht kann er uns dann mehr über unseren Feind sagen." Sie hasste sich dafür, ihn so anzulügen, doch sie konnte nicht einfach vergessen, wer sie war. Sie war eine Auftragsmörderin. Lüge war noch die geringste ihrer Sünden und wirklich bereuen konnte sie keine ihrer Taten. Vertrauen jedoch, war eine Todsünde in diesem Geschäft, diese Lektion würde der Junge bald gelernt haben...