So, hier ist er also.
Der letzte Teil.
Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, man hat sich schon so an die Geschichte gewöhnt...
Ich muss euch warenen, der letzte Teil ist etwas kitschig und Vegeta ist ziemlich OOC, aber das gehörte einfach so dazu!
Ich würde mich über einen Abschlusskommentar von euch freuen, und ich hoffe, euch alle bei meiner neuen Geschichte wieder zu sehen, deren erster Teil auch heute veröffentlicht wurde. Name: Jitsu Ni-Das größte Geheimnis ist, wer wir wirklich sind...
So, hier also der letzte Teil!!
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„Es ist alles meine Schuld...es ist meine Schuld, dass Mom gestorben ist...“
Trunks musste einfach alles erzählen, egal, wie sehr sein Vater ihn dafür hassen würde, egal, was passieren würde, er konnte es einfach nicht mehr für sich behalten, das Schuldgefühl war einfach zu stark.
„Das ist doch nicht wahr. Es war ein Unfall Trunks, ein schrecklicher Unfall.“
„Natürlich, aber ohne mich wäre dieser Unfall niemals passiert!“
„Du redest Blödsinn, die Bremsen von Bulmas Wagen haben versagt, niemand hat Schuld daran.“
„Ach ja? Lass mich erst einmal alles erzählen, dann wirst du sehen...was ich getan habe... oder eher..nicht getan habe.“
Trunks strich sich fahrig die Haare aus der Stirn.
„Mom hatte an dem Tag eine Projektmappe fertig gestellt, die der Kunde noch unbedingt an dem Tag erhalten sollte, weil wir sonst den Auftrag verloren hätten...weil es schon so spät war, bat sie mich...die Mappe abzuliefern. Aber ich habe mich geweigert, weil ich eine Verabredung mit Liu hatte...“
Trunks fiel es schwer weiterzusprechen, es tat so furchtbar weh. Dennoch nahm er sich vor, alles zu erzählen, jetzt, da er einmal angefangen hatte.
„Weil es wirklich wichtig war, hat Mom sich dann also selber auf den Weg gemacht.
Ich hatte ja nicht gewusst, dass sie gerade den Wagen nehmen würde, den, bei dem schon seit einiger Zeit die Bremsen streikten. Sie hatte mir schon ewig davon erzählt und mich gebeten, das Auto zu reparieren, doch ich hatte nie Lust dazu. Irgendwann habe ich dann einfach gesagt, sie wären repariert, alles wäre in Ordnung, nur, damit sie mich endlich in Ruhe lässt. Wir sind doch sowieso nie mit dem Auto gefahren, ich dachte nicht, dass es in nächster Zeit auffallen würde. Irgendwann hätte ich es schon repariert. Ich dachte, sie würde den Flieger nehmen, ich hatte total vergessen, dass der momentan in Reperatur war...
Wenn ich nur einmal nachgedacht hätte, oder das getan hätte, was Mom verlangt hätte!
Dann wäre sie gar nicht erst losgefahren, dann wäre es nie zu diesem Unfall gekommen! Und wenn die Bremsen nicht kaputt gewesen wären, wäre auch nichts passiert! Egal wie man es dreht, es war alles meine Schuld! Weil ich so egoistisch gewesen bin!“
Trunks ballte die Hände so heftig zusammen, dass die Nägel in das Fleisch schnitten und Blut das Handgelenk herablief. Tränen liefen über sein Gesicht, doch er machte keine Anstalten sie wegzuwischen. Vegeta hatte fassungslos zugehört. Wie sollte er jetzt reagieren? Was konnte er tun?
Trunks war völlig verzweifelt und aufgelöst, wie sollte er ihm nur klar machen, dass ihn keine Schuld traf?
Er konnte einfach nichts sagen...
Stumm nahm er seinen Sohn einfach in den Arm, dieser war einen Moment lang völlig irritiert, doch dann brach er völlig zusammen und schluchzte hemmungslos.
Viel zu lange schon hatte er seine Tränen zurückgehalten, viel zu lange hatte er seine Gefühle ignoriert. Diese Selbstvorwürfe, all die Angst und Verzweiflung, all das zerstörte ihn langsam...
„Trunks...es war nicht deine Schuld. Das waren eine Menge schreckliche Zufälle, niemand hätte das vorher ahnen können.“
„Aber ich hätte es verhindern können, verhindern müssen!“
„Das konntest du nicht, wie du schon selbst gesagt hast, du konntest es doch nicht wissen. Das hätte jedem passieren können.“
„Eben nicht! Wenn ich das blöde Paket abgeliefert hätte, so wie Mom es wollte, dann würde sie jetzt noch leben! Und wenn ich den Wagen repariert hätte, wäre dieser Unfall nicht geschehen!“
„Trunks, du kannst nichts dafür. Das war nun einmal Schicksal. Solche Dinge passieren nun einmal. Wie weit sollte es zurückreichen? Viele hätten so gehandelt wie du. Es bringt nichts, dir etwas vorzuwerfen, was du vorher nicht wissen konntest. Begreifst du das nicht?“
Trunks schwieg verbissen. Er hätte wissen müssen, dass sein Vater ihn nicht verstehen würde.
„Ich weiß genau, wie du dich fühlst, glaub mir. Ich war in der selben Situation wie du, aber ich habe irgendwann verstanden, dass nicht ich Schuld an der Sache war. Im Nachhinein denkt man immer, man hätte etwas unternehmen müssen, doch in der Situation selbst...“
„Was soll das heißen?“
„Ich habe dir doch früher erzählt, dass Freezer meinen Planeten zerstört hat, nicht wahr?“
„...Ja.“
„Für alle kam das so plötzlich, hätte man sich auf Freezers Ankunft vorbereitet, dann wäre er niemals in der Lage gewesen, dass ganze Volk auszurotten.“
„Aber was...hat das mit dir zu tun?“
„Ich war zu dem Zeitpunkt, als Freezer den Planeten angriff, auf einer Mission. Ich hatte bereits davon gehört, dass er Kurs auf Vegetasai genommen hatte, doch ich hatte den Gerüchten nicht glauben wollen. Wäre ich sofort umgekehrt und hätte meinem Vater davon berichtet, dann hätten sie möglicherweise noch Vorkehrungen treffen können. Doch das habe ich nicht getan. Und so war es für ihn ein leichtes, das ganze Volk auszurotten. Verstehst du was ich meine?“
„Schon...“
„Das ist nur eines von vielen Beispielen. Man trifft oft falsche Entscheidungen ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Natürlich macht man sich dafür verantwortlich, aber man kann vorher einfach nicht ahnen, was aus den Entscheidungen folgt. Du kannst dir Bulmas Tod nicht ewig vorwerfen, es ist und bleibt ein Unfall. Gegen das Schicksal kann man nichts ausrichten, das habe ich in all den Jahren gelernt. Niemand kann das.“
Trunks war nicht überzeugt. Einerseits verstand er seinen Vater, doch andererseits...er hätte, wenn er nur nachgedacht hätte, wissen müssen, was passieren würde.
„Ich weiß, dass du mich nicht verstehst...aber du kannst dir nicht ewig die Schuld an allem geben, Trunks. Bulma würde es sicher nicht wollen, dass du dich so verhältst. Immerhin hatte ich eine Menge Zeit, sie kennen zu lernen. Es bringt nichts, wenn du dich immer verkriechst, irgendwann wirst du das einsehen. Wenigstens DU musst weiterleben, verstehst du?“
Vegeta sah seinen Sohn ernst an, dieser sagte nichts.
Es war richtig, Bulma würde nicht wollen, dass er sich einfach so aufgab. Trunks schluckte.
Während seiner Zeit im Weltraum war er so oft so kurz davor gewesen, sich umzubringen, es einfach zu beenden...doch irgendetwas hatte ihn stets davon abgehalten.
Tief in seinem Inneren hatte er immer gewusst, dass es niemandem nützen würde, wenn er starb. Das er immer noch wichtig war, für irgendwen.
Und wenn auch nur für Bra und Vegeta.
Er hatte tatsächlich geglaubt, dass es ihnen besser gehen würde, wenn er nicht mehr da war.
Doch...wahrscheinlich hätten sie sich nur noch schlechter gefühlt.
Bra hing so an ihm, an ihrem großen Bruder, noch so einen Schicksalsschlag hätte sie wohl kaum verkraftet. Und Vegeta?
Ob er ihn vermisst hätte?
Und Goten...
Trunks blinzelte leicht die Tränen weg.
Goten...was sollte der Kleine auch schon ohne ihn anfangen? Ein leichtes Lächeln umspielte Trunks Lippen. Er und Goten waren seit sie klein waren ständig zusammengewesen, Trunks hatte sich früher immer als Gotens Beschützer gefühlt.
Sie waren immer füreinander dagewesen, es würde einfach etwas fehlen...
Vegeta stand langsam auf. Trunks brauchte jetzt Zeit für sich um seine Gedanken zu sortieren.
„Trunks...eine Sache darfst du nie vergessen...egal was passiert, für uns geht das Leben weiter...“
Mit diesen Worten verschwand Vegeta im Haus.
Trunks erhob sich ebenfalls.
Ja, Vegeta hatte Recht.
Trunks würde zwar noch lange brauchen, um den Tod seiner Mutter verarbeiten zu können, er würde sich wahrscheinlich noch eine Weile Vorwürfe machen, egal, ob nun begründet oder unbegründet. Doch das war kein Grund, sein Leben einfach hinzuschmeißen.
Das hätte Bulma einfach nicht gewollt. Vielleicht hätte er seine Mutter retten können, vielleicht auch nicht...
Es ließ sich nicht mehr ändern...
Es würde noch lange dauern, bis er diese Worte begreifen konnte.
Doch eine Sache war klar:
Für ihn musste das Leben weitergehen, irgendwie...
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Also bis dann!
