Eine verlorene Liebe (Kurzgeschichte in zwei Teilen)

Laut meinem Deutschprofessor ist das eine sehr gute Geschichte... was haltet ihr davon?

Eine verlorene Liebe
Zum dritten Mal seit Lira am vereinbarten Treffpunkt stand, nahm sie den kleinen Spiegel aus ihrer Handtasche und kontrollierte ihr Make-up. Sinan durfte nicht sehen, dass sie die ganze Nacht geweint hat. Wie sollte sie ihm nur das sagen, was sie ihm sagen wollte, was sie ihm sagen musste? Gerade als sie den Spiegel wieder in ihre Tasche steckte, kam Sinan in den Park und ging lächelnd auf sie zu. Lira holte Luft und versuchte sein Lächeln zu erwidern. Als Sinan
vor ihr stand und sich wie immer zu einem Begrüßungskuss zu ihr beugte, wich sie zurück.
"Was ist mit dir?" fragte Sinan. Lira konnte nicht antworten. "Hast du geweint?"
Sie wusste sofort, dass er sie durchschauen würde. "Sinan, ich muss mit dir reden", begann Lira. "Ich möchte, dass wir uns nicht mehr so häufig
sehen."
"Aber warum denn?"
"Es tut mir leid", sagte Lira, "aber ich liebe dich nicht mehr."
"Warum nicht?" fragte Sinan erschrocken. "Was habe ich falsch gemacht?"
"Es liegt nicht an dir", versuchte Lira ihn zu beruhigen. "Es ist halt so, ich liebe dich nicht mehr. Ich liebe einen anderen."
"Wen?" schrie Sinan außer sich.
"Ich kann es die nicht sagen. Ich muss jetzt gehen", sagte Lira. Sie konnte nicht mehr weiterreden, wenn sie weiterreden würde, würde sie die aufsteigenden Tränen nicht mehr zurückhalten können.
Sie drehte sich abrupt weg und wollte gehen, doch Sinan hielt sie am Arm zurück. "Wer ist es?" fragte er mit einem wilden Funkeln in den Augen und drückte ihren Arm.
"Lass mich, du tust mir weh", rief Lira, doch Sinan ließ sie nicht los.
Deswegen hob sie die freie Hand und schlug Sinan mit aller Kraft ins Gesicht.
Erschrocken ließ er sie los und sie lief weg, Tränen rannen über ihr Gesicht.
Sie lief und lief, den ganzen Weg bis zu ihrem Wohnhaus. Im Fahrstuhl lehnte sie
sich zur gläsernen Wand des Lifts und erst als sie wieder normal atmen konnte, drückte sie auf den Knopf, der sie in den vierten Stock transportieren würde. Sie sperrte ihre Wohnungstür aus, warf den
Schlüssel in irgendeine Ecke und legte sich auf ihr Bett. Hemmungslos in ihre Ploster schluchzend verbrachte sie den Rest des Nachmittags.
Plötzlich klingelte ihr Telefon. Sie hob ab, rief nur "Lass mich in Ruhe!" in den Hörer und legte wieder auf. Dieses Spielchen wiederholte Lira noch sechs Mal, dann gab der Anrufer auf. Lira schaltete den Fernseher ein, doch sie konzentrierte sich gar nicht auf das Programm, sie dachte an alles was vorgefallen war. Und dabei schlief sie ein.
 
Ja, war soweit recht gut, allerdings werden die Namen arg oft wiederholt. "Er" und "sie" hätte meist gereicht und hätte besser geklungen.
Bewertung: 2-
 
Danke für die Commies...
@stLynx: ich hatte auch schon mal das gegenteil gehört, dass ich zu viele "er" und "sie" benütze... aber 2- is okay!

es geht weiter:

Mitten in der Nacht läutete erneut das Telefon. Lira hob schlaftrunken ab.
„Komm bitte sofort auf deinen Balkon“, hörte sie Sinans Stimme sagen.
„Warum sollte ich das tun?“ fragte Lira. Sie merkte nicht, wie Tränen in ihren Augen aufstiegen. Sie konnte jetzt nicht mit ihm sprechen.
„Lira, ich bitte dich, falls dir jemals etwas an mir gelegen hat, dann komm jetzt bitte auf deinen Balkon. Ich will mit dir reden“, sagte Sinan.
Lira konnte nicht anders. Obwohl sie sich sicher war, dass sie einen Streit nicht aushalten würde, sie muss jetzt auf den Balkon gehen und sehen, was er wollte. Vielleicht konnte sie ihn ja schnell wieder loswerden. Vielleicht wollte er sie nur noch ein letztes Mal sehen.
Also legte sie auf, ging auf ihren Balkon und blickte hinunter. Doch sie konnte ihn zuerst nicht sehen. Deswegen stieg sie auf ein kleines Stühlchen, um einen besseren Überblick zuhaben. Jetzt konnte sie Sinan auch sehen. Er stand bei einem Busch, wahrscheinlich um nicht sofort von der Straße aus gesehen zu werden.
„Was willst du?“ rief sie hinunter.
„Wer ist es?“ rief er zurück.
„Darum bist du also gekommen“, brüllte die wieder hinunter. „Ich werde es dir nicht sagen, und wenn du die ganze Nacht hier bleibst.“
„Sag es mir, oder ich werfe mich vor einen Zug“, drohte er. „Ich liebe dich. Ich will dich nicht verlieren. In zehn Minuten kommt der nächste Zug. Entscheide dich, sag es mir, oder...“ Er beendete den Satz nicht.
Lira begann wild zu schreien. Man konnte verschiedene „Nein“ und „Bleib hier“ heraushören.
„Dann sag mir, wer es ist“, sagte Sinan gelassen.
„Nein, ich kann es dir nicht sagen, du wirst ihm etwas antun, nicht wahr?“ fragte Lira.
„Es ist Eriol“, sagte Sinan. Lira biss sich auf die Unterlippe und sagte nicht. „Es stimmt also“, meinte Sinan. Traurig drehte er sich weg.
„Bleib hier“, rief Lira. Sie beugte sich immer weiter nach vorne. Doch Sinan ließ sich von ihrem Geschrei nicht beirren.
„Nein!“ schrie Lira.
Sie rüttelte wild am Balkongeländer. Plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen. Der Stuhl fiel mit einem lauten Krachen um. Sinan wendete sich um und sah, wie Lira langsam vornüber kippte.
Wie in Zeitlupe bewegte dich ihr Körper immer weiter Richtung Abgrund. Mit einem Aufschrei versuchte sie sich noch am Geländer fest zu klammern. Mit einer Hand schaffte sie gerade noch Halt zu finden.
Sofort wurde ihre Hand schweißnass. Sinan kam zurück gerannt. Doch was sollte er tun? Er konnte ihr nun nicht mehr helfen.
„Es tut mir leid“, flüsterte Lira und ließ los...
 
ich finde, du bist am Anfang zu wenig auf die Gefühle des Jungen eingegangen und hast alles distanziert beschrieben!

Aber an sich gefällt mia deine Story ziemlich gut, mach weida so^^
 
Naja, er hätte ja versuchen können sie aufzufangen. Aber der Kerl ist eh unsympathisch, so wie der Lira unter Druck setzt... Allerfings muss ichg das auch etwas bemängeln, denn der Mann wird schon arg dolle als gemein und schlecht dargestellt, fand ich ziemlich klischeehaft.
Das mit den vielen gleichen Namen wurde aber im zweiten Teil besser.
Bewertung: 2-
 
@Nikami: wie soll die geschichte denn weitergehen, wenn lira abstürzt... :D

@stLynx: mir war er auch unsympatisch... außerdem musste ich die geschichte irgendwie beenden... naja, musste halt lira herhalten... vielleicht hätte ich ihn vor den zug springen lassen sollen... wäre mir lieber gewesen...

so, das wars mal, bin aber auch noch für kritik offen!
 
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