"Was wäre an dieser Einstellung des Konsums und des (unfreiwilligen) Wegwurfs auszusetzen? Selbst mit einem Leben danach, wäre es doch nicht schlimm, sein Leben zu genießen. Warum soll ich denn auf Dinge verzichten, die eigentlich zum Leben gehören, wie z.B. Sex?"
Das Leben ist zu kostbar, um es einfach nur zu konsumieren, wie man eine Dose Cola leer trinkt oder ein Tüte Chips aufisst. Wenn du die Dose bist und die Cola ist dein Leben, was hast du erreicht wenn die Cola aufgebraucht und dein Leben zu Ende ist?
Nun, ich muss zugeben, meine Ansichten haben sich in diesem Punkt im Laufe der letzen zwei Jahre radikal gewandelt. Ich glaube an Gott und hatte auch schon, so glaube ich, eine Gotteserfahrung, die mich diesen Glauben niemals verlieren lassen wird (und ich red jetzt nicht von Visionen oder Halos nach dem Pilze fressen).
Allerdings überdenke ich seit einigen Monaten meine Wertvorstellungen und strukturiere sie neu, wobei ich mich von biblischenn Wertvorstellungen immer mehr entferne.
Das muss aber nicht schlechtes sein, ich werde mit Sicherheit nicht morgen, Kinder essen oder Kirchen abfackeln.
Ich bin mir nur sehr sicher, dass "die Sache Jesu", die von ihm vorgelebte "neue Ordnung" in der heutigen Welt eine Utopie ist und ich werde nicht die geringe, mir zugemessene Zeit darauf verwenden andere davon zu überzeugen, ihr Leben darauf zu verwenden.
Wenn mich heute jemand belästigt, sei es aus Unwissen, dem Gefühl heraus ich wäre endlich jemand der ihn versteht oder sonstwas, werde ich ihm angemessen zu verstehen geben, dass er mich bitte in Ruhe lassen soll. Versteht er diese Aufforderung nicht, oder ignoriert sie, kann es auch schonmal verletztend werden. Ich würde das als eine Art Selbstschutz bezeichen. "Don't allow them to make their problems yours" - zumindest nicht, solange mir diese Person/en nicht nahe stehen.
Ich weiss nicht, ob ich an ein Leben nach dem Tod glauben soll. Ich denke, der Glaube daran begründet sich auf der Angst des Menschen vor dem Ende/Nichts/Einsamkeit. Es gibt da einen Fachbegriff für, für diese Urangst(Urängste des Menschen und die zugehörigen Thesen und Erläuterungen sind sehr überzeugend, jedenfalls für mich.
Auch die Todeserfahrungen Reanimierter lassen sich biologisch erklären. Die Glücksgefühle sind auf Hormonausschüttungen zurück zu führen, der Tunnel aus Licht hängt mit einer Funktion des Sehnerves zusammen...
Aber wenn jemand dieses Leben nach dem Tod braucht, ich werde niemals versuchen, jemandem das auszureden, ich lege hier nur meine Meinung da, die selber auch noch im Wandel begriffen ist.
Jedenfalls wäre für mich die von Momoko angesprochene Variante vom "Leben nach dem Tod" eher die Hölle, also muss ich dir da zustimmen@Momoko.

Wisst ihr, warum man mit zunehmdem Alter das Gefühl hat, die Jahre vergingen schneller? Weil man nichts Neues mehr lernt, oder zumindest nicht mehr so viel. Das Leben wird ritualisiert, man geht in festgefahrenen Bahnen. Dadurch fehlen Reize im Hirn, die einem das subjektive Gefühl geben, die Zeit vergingen langsamer. DAS ist eine Sache, vor der ich wirklich Angst habe...
Jetzt langts aber, in 2h muss ich aufstehen und arbeiten...
