Ein Abschiedsbrief

Laila86

Vampirlady
Hallo zusammen,

ich habe auch mal wieder eine neue story. Sie ist nichts besonderes, aber vielleicht gefällt sie ja jemanden.
Vielleicht muss ich dazu sagen, das sie auf meinen Gefühlen und Erfahrung passiert. Mir ist so etwas auch schon passiert und ich brauchte etwas um meine Gefühle auszudrücken.

Dann mal viel Spaß beim lesen.



Ein Abschiedsbrief


Wie lange er schon hier am Fenster saß, wusste der junge Mann nicht mehr genau. Aber es mussten Stunden gewesen sein.
Die Sonne war schon lange unter gegangen und hatte den Sternen und dem Mond Platz gemacht. Die Nacht war klar und hell.
Leise seufzend lehnte sich Christian an die Fensterscheibe. Sein Gesicht berührte das kalte Glas und ließ ihn leicht erschaudern. Dennoch nahm er es nicht so recht war.
Immer wieder kreiste der Name seines noch Freundes Tommy durch seinen Kopf.
Wieder war da die große Gestalt mit den stechenden grünen Augen. Ein leichtes Schaudern erfasste den jungen Mann.
Kurz schloss Christian die Augen, bevor er wieder auf das Blatt in seinen Händen starrte. Es war ein Brief. Geschrieben an Tommy.
Dieser Brief sollte alles erklären, so hoffte es zumindest der braunhaarige. Sicher war er sich aber nicht. Tommy sollte auch bloß ansatzweise sein Verschwinden verstehen. Mehr erwartet Christian gar nicht.
Der junge Mann fühlte sich so schon mies genug.
Nicht genug, das er mit Tommy einen netten, jungen Mann gefunden hatte, nein, jetzt spielten seine Gefühle verrückt
Zuerst hatte er sich als liebevoll und freundlich erwiesen. Ein Grund, warum Christian überhaupt mit ihm zusammen war.
Allerdings war das Glück nur von kurzer Dauer gewesen.
Schon nach einigen Tagen hatte sich Tommy verändert. War nicht mehr ganz so nett und verständnisvoll.
Er hatte begonnen Christian Vorschriften zu machen. Ihm zu sagen, wohin sie gingen, ohne ihn nach seiner Meinung zu fragen.
Aber das war nicht das schlimmste.
Das schlimmste war der Alkohol, welchen Tommy täglich zu sich nahm. Es war ständig und dann nicht bloß ein Bier.
Mit dem Alkohol veränderte sich auch Tommy. Er wurde laut und aggressiv. Nach seinen Alkoholgenuss wollte er ständig Sex. Nur wild und sich ausleben.
Wieder schüttele sich die schlanke Gestalt.
So durfte das nicht weiter gehen.
Er war doch kein Tier das man ins Bett zwingen konnte.
Nein, das war er wirklich nicht. Er war ein Mensch. Ein Mensch der wieder sein Leben genießen wollte und nicht ständig Angst hatte, das sein Freund ausrastete.
Seufzend stand Christian auf.
Der Brief war eine gute Idee gewesen. Es war zwar feige, aber so konnte er mit Tommy Schluss machen ohne ihn dabei anzusehen.
Vielleicht verstand er ja........



Lieber Tommy,

eigentlich weiß ich gar nicht wie ich anfangen soll.
Du weißt das etwas mit mir nicht stimmt.
Das ich nicht unbedingt darüber reden kann, oder will, weil ich mich schäme, musst du einfach verstehen.
Du bist ein sehr lieber Kerl und ich mag dich wirklich.
Deswegen hast du mich auch gar nicht verdient. Ich benehme mich so mies dir gegenüber. Das wollte ich nicht und es tut mir auch sehr leid. Aber ich bin nun mal so.
Ich bin ein sehr seltsamer und sturer Charakter.
Gut, das entschuldigt gar nichts und ist auch keine Erklärung.
Warum ich mich so seltsam verhalte hat nicht unbedingt etwas mit dir zu tun. Ich bin einfach so. Ich bin ein ruhiger Mensch, der auch seine Ruhe braucht.
Gut, du könntest jetzt sagen das ich diese in der Woche habe. Ein Gegenargument hätte ich gar nicht.
Ich könnte bloß meine Gefühle vorschieben. Und diese wissen im Moment selber nicht was sie wollen.
Das ich nicht leicht bin zu verstehen, müsstest du bemerkt habe.
Du bist völlig anders als ich. Du lebst so zu sagen in einer anderen Welt.
Eine Welt die mit mir nichts zu tun habe.
Es hat Spaß gemacht mal in deine Welt abzutauchen. Auch mal wegzugehen und so weiter. Aber das ist nichts für mich. Ich brauche wie gesagt meine Ruhe. Einfach nichts machen und mich um nichts kümmern.
Eins musst du wissen, du bist nicht daran Schuld wie ich mich fühle. Ich denke so und kann das nicht ablegen oder los werden.
Auch wenn du das hier nicht verstehen kannst. Ich kann nicht über meinen Schatten springen und mich für dich grundlegend ändern. Das geht einfach nicht.
Die Zeit mit dir war einfach wundervoll. Du hast mir das Gefühl gegeben auch mal etwas besonderes zu sein. Du warst so völlig anders.....
Ich möchte dir nicht weh tun, oder das du wegen mir traurig bist. Das will ich bei dir nicht sehen.
Aber ich bin einfach in der letzten Tagen zu dem Schluss gekommen, das wir nicht zusammen passen. Wir sind einfach zu unterschiedlich.
Keine Ahnung ob du mich jetzt überhaupt noch absehen kannst. Es tut mir wirklich so leid. Aber du hast so etwas wie mich nicht verdient. Ich kann dir nicht das geben was du sucht, oder auch brauchst.
Es war schön deine Nähe zu genießen, zu spüren, aber für mich persönlich ist es einfach nur zu viel. So etwas ist unvorstellbar, aber das bin nun mal ich.
Es tut mir leid Tommy. Wirklich sehr leid....
Ich weiß nicht ob du mich überhaupt verstehen kannst, es ist nicht leicht. Ich weiß.
Aber einen Streit hatte ich nie im Sinn.
Verzeih mir.


Tschau Christian

Es war vielleicht nicht richtig so, aber der einzige Ausweg, der Christian eingefallen war.
Aber es stimmte einfach alles. Es war nicht unbedingt die beste Beschreibung seines Charakters, aber besser als nicht.
Zumal er selber nicht so recht wusste war es wollte.....
Eins wusste er aber ganz genau, er wollte Tommy nie wieder in seiner Nähe haben. Mittlerweile empfand er sogar so etwas wie leichtem Ekel vor ihm. Warum wusste er auch nicht.
Langsam faltete er das Blatt zusammen und streckte es in einem Briefumschlag. Am besten er brachte den Brief heute noch vorbei.
Eine kleine Spazierfahrt konnte vielleicht auch nicht schade.
Eine dreiviertel Stunde später, packte er seinen blauen Audi in einer Nebenstrasse und stieg aus.
Die ganze Fahrt über waren ihm Zweifel gekommen, aber umkehren wollte er auch nicht. Dafür war es zu spät.
Schnell schloss er seine Jacken und ging los.
In dem Haus brannte Licht, aber Tommy dürfte unmöglich zu Hause sein. Heute war schließlich Dienstag, da war bei einen Freund zum Trinken.
Ein ironisch Lächeln schlich sich in Christians Züge, als er daran dachte.
Eine ganze Weile stand er einfach bloß da, den Brief in Händen.
Dann atmete er tief durch.
„Du schaffst das. Steck bloß den Brief ein. Dann hast du dein Leben wieder“, beruhigte er sich selber.
Dennoch fiel es ihm nicht leicht.
Kaum war der Brief im Briefschlitz verschwunden, atmete er auf.
Er hatte gar nicht bemerkt das er die Luft angehalten hatte, die nun aus seinen Lungen strömte.
Ohne sich noch einmal umzublicken ging er zum Auto.
„Oh Christian. Was machst du denn hier?“ fragte eine ihm bekannte Stimme.
Leicht erschrocken fuhr der angesprochene herum und versuchte zu lächeln.
Vor ihm stand Silvio, der Bruder eines alten Schulfreundes.
Der blonde junge Mann lächelte leicht, als er die Verwunderung und Überraschung in den braunen Augen sah.
„Silvio. Ich habe gerade den ersten Schritt gemacht um meinen Seelenfrieden wieder zu finden. Und warum bist du hier?“
Wieso Christian gerade das geantwortet hatte war ihm auch nicht klar.
Silvio grinste. Dann ging er auf ihn zu.
„Deinen Seelenfrieden? Klingt ja interessant. Ich habe einer Freundin etwas vorbei gebracht. Sag mal, könntest du mich vielleicht mitnehmen? Meine Auto ist in der Werkstatt und wenn ich jetzt Ronny anrufen, rastet er aus“, erklärte der Blondschopf und grinste immer noch.
Christian zog verwundert eine Braue hoch, nickte aber.
Im Auto streckte sich Silvio erst mal gemütlich.
Das er Christian mal Nachts so alleine traf, war schon nicht schlecht.....
Die Fahrt über unterhalten sie sich über dies und das und stellte fest, das sie einige gleiche Interessen hatten.
Der Audi kam mit einen kleinem Ruck vor dem Einfamilienhaus zum stehen.
„Vielen Dank das du mich mitgenommen hast. Wie kann ich mich den revanchieren?“ wollte Silvio wissen.
„Das brauchst du nicht. Es war doch kein Umweg. Dich nehme ich doch gerne mit“, meinte Chris und grinste belustigt.
Aber Silvio schüttelte nur den Kopf.
„Nein. Wie wäre er denn wenn du Freitag mit mir ins Kino gehst? Dann kann ich mich bedanken und wir können weiter reden. Ich meine, bloß wenn du willst“, schlug er vor.
Im ersten Moment wusste Christian gar nicht was er sagen sollte. Damit hatte er ja nun gar nicht gerechnet. Kurz schloss er die Augen um seine Überraschung zu verbergen. Zum Glück war es stockdunkel im Auto.
„Warum nicht? Aber nur wenn ich den Film aussuchen darf“, grinste er dann.
Sonst war er zwar nicht so impulsiv und spontan, aber bei Silvio.....
Dieser tastete im Dunkel nach seiner Hand und fuhr mit seinen Fingern darüber.
„Sehr schön, kleiner. Dann sehen wir uns Freitag. Ich hole dich gegen acht ab. Gute Nacht und schlaf schön“, flüsterte er.
Vorsichtig beugte er sich vor und hauchte Chris einen Kuss auf die Wange.
Dann öffnete er die Tür und verschwand im Hauseingang.
Ein völlig überrumpelte Junge blieb zurück.
Langsam fuhr seine Hand zu seiner Wange und strich darüber.
War das jetzt echt gewesen?
Hatte Silvio ihn wirklich geküsst? Einfach so?
Langsam schlich sich ein Lächeln in seine Züge.
Ja, es war echt gewesen und er würde Freitag mit ihm weggehen.
Vielleicht war das Tommy gegenüber unfair, aber er hatte ihm keine Rechenschaft zu schulden. Schließlich konnte er machen was er wollte.
Zwar wusste er das Silvio ein Draufgänger und Macho war, das zählte jetzt jedoch nicht.
Was zählte war, das er frei war. Das Tommy ihn nicht wieder anfassen würde.
Freiheit.
Das was sein Geist so sehr begehrte.
Mit dem Gefühl gemocht zu werden.
Vielleicht würde das mit Silvio nichts festes, aber er konnte mit dem jungen Mann eine schöne Zeit verbringen.
Und das war wichtig.




~~~~~OWARI~~~~~


Bye eure Laila
 
Und vielleicht doch?
Nur was mich hat der Brief gestört.
Er sollte die Wahrheit sagen und nicht sich die schuld geben.
Er schreib in so, als ob er der miese und dominante in der Beziehung war. Aber das ist nicht so gewesen.
Einfach nur sagen was Sache ist. Das es im stört das er immer, so viel trinkt und alles um in drehen muss.
Und, und......
Aber sonst ist es gut geschrieben. (Wie immer) Und ich bin auch froh das er ein schlus streich gezogen hat.
 
Hallöchen ^__^

Schöne KG.

Ich fand den Brief gut so, wie er ist. Chris wollte ja, das Tommy ihn versteht, warum er das gemacht hat. Und dazu gehört eben nicht nur, das er aufzählt, was ihm alles an Tommy stört (trinken, immer weg gehen, über Chris Leben "bestimmen", ihm keine Freiheit und Ruhe lassen), sondern auch ansatzweise, warum das so ist. (ruhiger Mensch, der seine Ruhe braucht, das man sich nicht einfach so ändern kann usw.)

Ich fand es gut, das Chris einen Schlussstrich gezogen hat, anstatt es weiter zuprobieren oder sich sogar zu ändern. Jetzt kann er sein Leben so leben, wie er das will, hat seine Ruhe und seine Freiheit.
Und wer weiß? Vielleicht wird das mit Silvio ja doch was ernstes.

by: Son-Sonna
 
Huhu
es ist ja mal wieder richtig etwas los im Forum *g*

Ich fand die Idee der Geschichte sehr gut, gerade weil du auch gesagt hast, das es auf persönlichen ERfahrungen beruht. Es war sozusagen aus dem Leben gegriffen.
Was mich ehrlich gesagt etwas stört ist der Unterschied zwischen dem Brief und seinen wirklichen Gedanken. Das passt für mich nicht wirklich zusammen und ich finde es schon wichtig ehrlich zu sich und seinem Partner zu sein.
Alles in allem hat er es sich da sehr einfach gemacht habe ich den Eindruck und das macht ihn mir etwas unsympathisch.

So jetzt hab ich viel kritisiert *g* auch aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus ;)
Es war natürlich trotzdem schön wieder etwas von dir zu lesen!

Übrigens fand ich den neuen Teil den du mir geschickt hast sehr, sehr gut! ;)

lg wölfin
 
Hallo,

ok, zweiter versuch.
danke für eure komis. hab mich gefreut.

@Westlights13: mir persönlich war es sehr wichtig diesen brief einzubringen. er war das wovon ich ausgegangen bin bei dieser story.
ich verstehe natürlich was du meinst, aber vielleicht hatte chris auch bloß angst. angst vor tommy???

@Son-Sonna: es hat dir gefallen? schön. ich bin froh das du der meinung bist. du hast meine story richtig verstanden. obwohl hier die meinungen weit auseinander gehen.

@einsame wölfin: so, bei dir war es mir sehr wichtig zu antworten.
ich weiß selber das es nicht gerade fair ist, so einen brief zu schreiben. vielleicht ist das aber mit unter besser???
wie gesagt, das hier ist fast alles echt. da muss ich dann auch gestehen das ich mit meinem freund so schluss gemacht habe. bei mir ging es nicht anders.
mein freund ließ nicht mit sich reden. immer nur stur gerade aus. außerdem hatte man angst eine zu bekommen. gewalt spielte auch eine große rolle.
manchmal ist so ein weg vielleicht der beste. wenn das gefühl nicht zu lässt den partner schlecht zu machen.
du siehst, ich habe mir deine kritik zu herzen genommen und versucht etwas zu klären.
ich bin aber froh das es dir gefallen hat.


Bye eure Laila
 
Von deinem Sichtpunkt aus kann ich das auch verstehen
ich musste sowas glücklicherweise noch nie erleben.
Von daher ist ein Brief auch völlig legitim, nur wenn man dem aus dem Weg geht (also ein persönliches Gespräch) so finde ich es schlimm, dass er sich in dem Brief selbst beschuldigt. Das Tommy ihn nicht verdient hat etc. damit hat ich echt ein Problem, weil es mir dann eigentlich sehr leid um Christian tut, das die Situation offensichtlich schon so schlimm für ihn ist, dass er glaubt so schreiben zu müssen.
So ich denke, dass ich mich jetzt etwas besser ausgedrückt habe ;) und deine Erklärung hat mir die Geschichte auch noch etwas näher gebracht.

viele Grüße

lg wölfin
 
Ich hatte es auch so gemeint wie Wölfin.
Und auch ich bin froh das ich so was nicht erleben musste.
Es stimmt nicht ganz. Etwas ähnliches habe ich schon erlebt. aber daran denke ich nicht mehr.
Bin nun mit meinen Verlobte 15 Jahre zusammen.
 
HU HU

wie versprochen der Komi.
Na ja ich weiss jetzt gar nicht was ich gro0 schreiben soll. Ich war ja zum Teil mit dabei.Was ich über den Brief denke habe ich dir ja schon gesagt.
Ich finde es gut das Christian einen Schlussstrichgezogen hat. Wenn er sich nicht für Tommy ändern möchte muss dieser das akzeptieren. Und vielleicht wird das ja mit Silvo etwas. :D
 
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