Du bist mein - Fortsetzung von "Nur ein Lächeln"

Danke für all die Kommentare. Tja, warum Lumia nicht früher aufgetaucht ist? Ob sie doch schon vorher Bescheid wusste? Das alles ergibt sich später noch genauer.

************************


Er bemerkte nicht, wie Lumia die Brauen zweifelnd hochzog und auch Trunks entging die Skepsis in ihrem Blick. Unfall war der offizielle Todesgrund, den sie der Welt da draußen vorlogen. Niemand brauchte zu wissen, dass Bulma sich mit dem Auto die Klippe hinunter gestürzt hatte. Die, die es wissen musste, hatten eingewilligt, die Lüge mitzutragen.

„Wenn das so ist“, sagte Lumia nach einer kurzen Denkpause. „Dann muss ich natürlich hier bleiben.“

Vater und Sohn starrten sie verdutzt an.

„Es ist nämlich so“, sagte Lumia seufzend und streifte eine widerspenstige rote Locke zurück, „dass Bulma mir in ihrem letzten Brief bevor ich auf die Uni gegangen bin, um den letzten Abschnitt des Lehrgangs für Molekularadjustierung zu belegen, geschrieben hat, ich soll unbedingt danach hierher ziehen, damit sie mich persönlich in die Kapselforschung einweisen könnte.“ Lumia öffnete den Umschlag und fischte in etwas zerknittertes Blatt heraus, räusperte sich und zitierte: „Es könnte sein, dass ich längere Zeit nicht anwesend bin, dann werden sich Trunks und Vegeta um dich kümmern. Die nötigen Unterlagen sind auf meinem Rechner gespeichert und für alle Fälle lagern die Ausdrucke im Büro, die Schlüssel für den Schrank und alle Firmenräume habe ich dir beigelegt. Ich möchte, dass du dein Projekt wie besprochen fortsetzt, damit du es als deine Doktorarbeit einreichen kannst. Auf jeden Fall kannst du auch ohne mich in Labor, Firma und Werkstatt forschen und erfinden, ich habe sicherheitshalber alle Vollmachten dafür dem zuständigen Firmenanwalt übergeben.“

Da Vegeta und Trunks immer noch zweifelnd drein schauten, reichte Lumia ihnen das Blatt und erst nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass dies wirklich Bulmas Handschrift war, gaben sie widerwillig den Weg ins Wohnzimmer frei.

„Ich falle Ihnen beiden wirklich nur ungern zur Last“, sagte Lumia ernst, „aber ich brauche unbedingt die Unterlagen und einen Arbeitsplatz, wo ich meine Forschungen betreiben kann. Ich könnte in der Firma schlafen, aber ...“

„Das wäre Mama nicht recht“, brachte es Trunks mit säuerlicher Miene auf den Punkt. „Sie hat schon lange davon gesprochen, dass sie sich darauf freut, mit dir zu arbeiten. Sie wollte, dass du das Gästezimmer am Ende des Flurs links bekommst.“ Er sah seinen Vater an. „Wenn du nichts dagegen hast ...“

Dieser zuckte die Schultern. „Solange sie mich nicht beim Training stört, ist es mir egal“, sagte er nur und stapfte aus dem Wohnzimmer in die Küche zurück, um endlich den Rest seines Essens zu verschlingen.

Lumia sah im verständnisvoll nach. „Der Tod seiner Frau hat ihn wohl sehr mitgenommen, wie?“

„Papa ist immer so“, winkte Trunks ab, „er hasst nichts so sehr wie Störungen. Wenn du ihm aus dem Weg gehst, wird er sich an dich gewöhnen.“

„Klingt so, als wäre ich eine neue Tapete oder ein neues Sofa“, sagte sie scherzhaft und zog eine Grimasse, um gleich wieder ernst zu werden. „Ich werde mein bestes tun, um den Haushalt nicht durcheinander zu bringen. Ihr beide könnt sicher sein, dass ihr mich kaum bemerken werdet. Ich bin ein richtiges Abreitstier.“

„Das hat Mama auch von dir gesagt“, grinste Trunks zurück. Irgendwie tat sie ihm leid, schien es doch so, als hätte sie alles hinter sich zurück gelassen, um sich hier unter den Fittichen von Bulma ein neues Leben aufzubauen. Sie kam voller Hoffnung und Tatendrang hier an und musste diesen Schock erleben, dass ihre Zukunft nun alles andere als gesichert war.

Da fiel Trunks wieder ein, was ihm Vegeta nach vielem Bitten und Betteln über den Abschiedsbrief seiner Mutter erzählt hatte. Lumia war nicht nur irgendeine Studentin auf dem Weg zum Doktortitel, sondern auch die neue Leiterin der Capsule Corps. Eigentlich hätte er vor Neid gelb und grün werden müssen, aber in Grunde war er sehr erleichtert. Da er weder von Betriebsführung noch von Management etwas verstand und die Erfindungen seiner Mutter und seines Großvaters für ihn ebenfalls ein Buch mit sieben Siegeln waren, bedeutete es für ihn eine große Hilfe, dass er sich ab heute nicht mehr zu den Vorstandssitzungen quälen musste. Ein einziges Mal war es ihm gelungen, seinen Vater mitzuschleppen, doch den hatte es dort so gelangweilt, dass er mit seinem Schnarchen die Sitzung zum Platzen gebracht hatte.

„Ich bringe dein Gepäck auf dein Zimmer“, sagte er bereitwillig. Schließlich musste er sich doch gut stellen mit der Person, die in Zukunft die Höhe seines Taschengeldes bestimmte.

Kurze Zeit später standen die Schrankkoffer und die Reisetasche in dem nicht besonders großen, aber dennoch behaglichem Zimmer. Lumia stellte ihre Handtasche daneben und schlüpfte aus ihrer Jacke. Der dicke, flauschige grüne Pullover passte sehr gut zu ihren Augen. „Auspacken kann ich alleine“, sagte sie grinsend. „Warum leistest du deinem Vater nicht beim Essen Gesellschaft? Ich hatte am Bahnhof eine Kleinigkeit, um mich musst du dich nicht kümmern.“

Etwas zögernd schritt Trunks aus dem Zimmer. „Brauchst du wirklich nichts?“, fragte er.

„Ich sollte nur wissen, wohin ich die leeren Koffer stellen kann“, sagte Lumia und schloss den ersten Schrankkoffer auf. Aus den Augenwinkeln erhaschte Trunks einen flüchtigen Blick auf duftige Wäsche in zartgrün, schwarz und weiß. Mit hochroten Wangen drehte er den Kopf rasch weg.
„Du kannst sie auf den Speicher stellen. Einfach die Treppe da drüben hoch bis unters Dach.“

„Danke. Könntest du mir dann auch die Werkstatt zeigen? Ich möchte sie unbedingt sehen.“

„Jetzt gleich?“ Im Stillen wunderte sich Trunks, dass Lumia nicht lieber Bulmas Gedenkstätte sehen wollte, aber dann fiel ihm ein, dass die Werkstätte viel mehr über Bulma aussagte, als der weiße Stein mit ihrem Namen drauf.

„Nein, in “, Lumia sah auf ihre Armbanduhr, „einer Stunde? Wäre dir das recht?“

„Geht in Ordnung.“ Trunks schloss die Türe hinter sich und ging zurück in die Küche. Seine Portion war natürlich schon längst kalt geworden. Sein Vater hatte das Geschirr so stehen lassen wie es war und starrte hinaus in das Schneetreiben.

„Hat es geschmeckt“, fragte Trunks und bohrte seine Gabel in den Nudelhaufen.

„Du warst schon besser“, kam es von Vegeta. „Willst du ihr etwas übrig lassen?“

„Nein, sie hat keinen Hunger, hat sie gesagt. Was hältst du von ihr?“ Trunks würgte die erste Gabel voll hinunter. Stimmt. Er hatte schon besser gekocht. Aber es war genießbar.

„Ich? Ich habe sie kaum gesehen. Ist es das Mädchen, dem deine Mutter alles überschrieben hat?“

„Ja, und ich denke, dass sie uns keinen Ärger machen wird. Vielleicht kann sie sogar kochen.“

Vegeta wartete nicht ab, bis Trunks mit dem Essen fertig war. „Ich gehe noch ein wenig trainieren“, sagte er. „Nur ein bisschen lockern, so ein, zwei Stunden lang.“

„Ich werde den Boiler hochdrehen“, sagte Trunks und stopfte den letzten Rest des kalten Auflaufes in sich hinein, „aber heute bin ich als erster dran mit baden!“

Das hörte sein Vater schon nicht mehr. Vegeta war bereits wieder auf dem Weg zu seinem Trainingsraum. Als er am Gästezimmer vorbeikam, ging die Türe auf und Lumia schob den leeren Schrankkoffer in den Flur. Bei seinem Anblick zuckte sie kurz zusammen, doch dann trat ein neugieriges Leuchten in ihre grünen Augen und ihr Blick glitt von seinen Haaren bis zu seinen Zehen. „Sie sind echt gut in Form, das sieht man sofort“, sagte sie bewundernd. „Ich wette es gibt niemanden in ihrem Alter, der Ihnen das Wasser reichen kann, oder?“

Vegeta zog die Brauen zusammen. „Was heißt hier ‚in meinem Alter‘?“ Er spannte seine Muskeln an und fragte sich, was ihn an diesem jungen Ding so irritierte. „Ich bin ein Prinz der Saiyajin und es gibt nur zwei auf diesem Planeten, die mir das Wasser reichen können“, sagte er bestimmt. Lumia riss staunend die Augen auf. „Echt? So gut sind Sie? Warum haben Sie dann nicht schon längst den großen Mr. Satan herausgefordert? Dann wären Sie riesig berühmt, hätten eine eigene Kampfschule und wären so reich, dass sie nicht länger vom Vermögen der Briefs schnorren müssten ...“, ehe er die Chance hatte zu explodieren, schlug sie die Hände zusammen. „Jetzt weiß ich es! Mr. Satan und Boo sind die zwei Kämpfer, die Ihnen über sind, nicht wahr? Dann sollten Sie sich vielleicht bei Mr. Satans Kampfschule einschreiben, damit sie von ihm lernen können.“
**************************

Danke fürs Lesen!
 
Uups, da hat sie ja in ein riesengrossen Wespennest gestochen. :D (Oder hat sie das mit Absicht gemacht?) Hoffe, du lässt sie das einigermassen überstehen. Aber sie ähnelt Bulma vom Charakter (stur, selbstbewusst, redet wie ihr der Schnabel gewachsen ist), also wird sie sich wohl nicht so leicht unterkriegen lassen. Deshalb irritiert sie Vegeta wohl so.

Das mit dem Taschengeld, das war wohl ein kleiner Seitenhieb auf Trunks unausgereiften Charakter. Hoffe aber, du lässt ihm doch eine Chance sich zu entwickeln.

Hm, deine Einleitung lässt mich vermuten, dass Lumia vielleicht die Ereignisse schon vorher wusste und einfach wissen wollte, was ihr Trunks und Vegeta wohl auftischen werden. Allgemein lässt sich wohl der Charakter von Personen in solchen Situationen am Besten erahnen.

War wieder mal hervorragend geschrieben! Was du da so andeutest, weist auf grosse kommende Konflikte hin.

@Shan'xara
Bra: Vielleicht hast du recht. Aber ich würde es vorziehen, das von dem Vater zu hören. Immerhin war er ihr Mann und wohl am engsten mit ihr vertraut. Vielleicht ist das jetzt übertrieben, aber ich finde es gehört sich nun mal. Gut, vielleicht zuerst Videl, aber er sollte zumindest später mit Bra darüber reden. Auch ist sie doch schon ungefähr 9 Jahre alt und kann schon einiges begreifen. Man unterschätzt Kinder oft.
 
aach es ist immer wieder köstlich diese Teile zu lesen ....
da ist Lumia voll ins Fettnäpfchen getreten ....lol....
:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, oh, jetzt knalls! Das Lumia aber auch immer in alle vorhandenen Fetttöpfchen treten muss. Gut, man kann es ihr soweit verzeihen, dass sie Vegeta nicht kennt, denn dann hätte sie das nicht gesagt! Gespannt bin ich jetzt nur auf die Reaktion von Vegeta.

Und ich hatte doch recht! Sie bleibt! Hätte mich echt gewundert, wenn dem nicht so gewesen wäre!

Aber am lustigsten fand ich ja die Gedanken von Trunks bezüglich seines Taschengeldes. Der arme, wieder von einem Weib abhängig... :D Dass die Erfindungen seiner Mutter und seines Großvaters aber ein Buch mit sieben Siegeln sein sollen.... Ich denke mal, da unterschätzen wir ihn. Vielleicht ist er nicht ganz so schlau wie seine Mutter, aber irgendein Quentchen Intelligenz muss er doch abbekommen haben, oder? Und Vegeta ist ja nun auch nicht so blöd, dass man diese Tatsache auf ihn schieben kann. Ich denke mal, wenn Trunks wirklich wollte, dann wär er schon dahintergestiegen. Vielleicht zeigt ihm ja Lumia einiges...
 
Also, meine Meinung zu diesem Teil kann ich in zwei Worten zusammen fassen: Lumia nervt.

Dass sie Vegeta und Trunks nervt, ist ja beabsichtigt, aber dass sie mich als Leserin nervt wohl eher nicht. Ihr plötzliches Auftauchen bringt nicht nur Unruhe in das Beziehungsgeflecht, was ja keine schlechte Sache ist, sie ist auch noch extrem provokant... Dafür, dass sie die Firma geerbt hat, kommt sie mir ziemlich unreif vor...

Irgendwie kam bei mir nach ihrem Auftritt irgendwie der Verdacht auf, dass das alles ein Trick von ihr und Bulma ist, was ich rein logisch für vollkommen unmöglich halte... Mal schauen, wie es da weiter geht, jedenfalls kann ich sie nicht leiden.

@beowulf: Bra: Sicher sollte man erwarten, dass der Vater mit ihr darüber redet... Aber andererseits weiß ich aus eigener Erfahrung, wie extrem verstörend es für ein Kind ist, wenn es in einer derart schwierigen Situation eine so wichtige Bezugsperson hilflos und am Boden erlebt. Hätte Vegeta mit ihr gesprochen und wäre er dabei zusammen gebrochen, was man annehmen kann, dann hätte sich das Mädchen wohl verpflichtet gefühlt, ihm beizustehen und dabei seine eigenen Gefühle vollkommen ignoriert. Und das wiederum hätte auf lange Sicht verhindert, dass sie jemals darüber hinwegkommt.
 
@Shan'xara
Bra: Du meinst, sie würde dann ihre wahren Gefühle verstecken, um zu zeigen, dass man gut darüber hinwegkommt. Sie will für die andere Person stark sein. Guter Punkt, stimmt ich kenne das bei Erwachsenen auch aus eigener Erfahrung.

Genau dasselbe ist mir heute auch schon in den Sinn gekommen. Dass Bulma Lumia vorschickt um auszukundschaften. Aber es wäre wirklich unlogisch und wie ich schon mal geschrieben habe, wäre da das Problem des Geruches nach verbranntem Fleisch, welches vom Autowrack ausging.
 
:eek2: Endlich hast du deine Fortsetzung gepostet!!! Ich bin ja so froh!! Nur darauf hab ich gewartet.:D
Dein Schreibstil ist wirklich toll. Ich bin mal gespannt wie die Geschichte weitergeht!!:)
Hoffe das du bald weiterschreibst.
 
Also ehrlich da gibt s ne Fortsetzung und ich habe sie noch nicht mal gesehen. Naja ich hatte ja auch noch keine Zeit, aber das was du bis jetzt geschrieben hast war wieder absolut phantastisch.
Nun das Bulma tot ist hat mich doch ein wenig geschockt!
der arme Vegeta alleine..... :bawling:
Er soll die Liebe seines Lebens niemals mehr wiedersehen.....grausame Vorstellung. Nun aber trotz der grausigen Umstände vielleicht verliebt er sich ja neu....
Wer weiß das schon du wirst dir ja dabei was gedacht haben Bulma sterben zulassen. Auch wenn ich finde das sie sehr fehlt. Vegeta ohne Bulma normalerweise Unvorstellbar!
Nun aber genug geredet ich hoffe doch das wir nicht lange auf den nächsten Teil warten müßen...:)
 
@Beowulf: Den Geruch hätte man doch vortäuschen können. Mein Gedanke war nicht, dass Bulma vielleicht doch überlebt hat... Sondern, dass sie es von Anfang an inszeniert hat. Ich halte das zwar von der Dramaturgie der Geschichte und des Epiloges und auch aufgrund von Bulmas Charakter für unmöglich. Aber als ich den letzten Teil las, kam mir rein aus dem Bauch heraus dieser Verdacht... Ist sicher Quatsch. Ich weiß. Kann aber nun mal nichts gegen meine Intuition ausrichten...
 
Wow!!!! Ich habs zwar schon gelesen^^ Aber ich machs nochmal! Sowas gutes könte ich 100000000mal lesen^^
Weiter!!!!! Ich freu mich schon auf den nächsten Teil^^
 
@Shan'xara
Ich dachte zuerst, sie hätte es nur vortäuschen können, wenn sie etwas lebendiges ins Auto getan hätte. Aber das würde ich Bulma nie zutrauen. Aber ist eh ne falsche Überlegung. Bulma ist ja ein Genie, sie wird sicher eine (chemische) Lösung finden. Weiss auch nicht, wo ich mit meinen Gedanken war.
Ich denke auch nicht, dass Bulma ihren Selbstmord so weit geplant hat. Wenn sie zu sowas noch fähig gewesen wäre, dann hätte sie doch gleich die Familie gestellt und mit ihnen geredet anstatt Suizid zu begehen.
 
Also ich hab eure Diskussion ein bisschen verfolgt und würde sagen dass es wohl unwarscheindlich ist dass Bulma irgenfetwas geplant hat weil der ganze Selbstmord doch sehr spontan war.

Aber andererseits kannt mam Bulma nur als eine der Lebensfreudigsten Menschen überhaupt also warum sollt sie sich selbst das nehmen.sie hat aber das Recht Vegeta und Trunks ihren Tod vorzutäuschen damit sie merken was sie an ihr haben aber dass sie sich selbst alles nimmt was sie hat... naja

es ibt auch beispiele aus dem Leben:

Meine Exfreundin hats 3x versucht (zum Glück hats sie es nie geschafft , aber darauf geh ich jetzt nicht ein) mit Begründungen die mir bis heute schleierhaft sind aber gut eder hat sein eigenes LEBEN

hand

tom
 
Danke für die vielen Kommentare. Hier kommt der nächste Teil:

********************


Sein Gesicht wurde immer finsterer und finsterer. Er war noch nie in so kurzer Zeit dermaßen beleidigt worden. Entschlossen holte er tief Luft und wollte eine geharnischte Erklärung vom Stapel lassen, da klopfte sie ihm mit tröstlichem Lächeln auf den Arm. „Über die Gebühren machen Sie sich mal keine Sorgen, Herr Vegeta. Ich bin sicher, dass genügend Firmenmittel da sind, um diese Ausgaben zu decken. Dafür sorge ich und jetzt entschuldigen Sie mich, ich habe noch zu tun und kann nicht länger mit Ihnen plaudern.“ Mit einem weiteren freundlichen Lächeln drehte sie ihm den Rücken zu und rumms... fiel die Türe hinter ihr ins Schloss.

Vegeta starrte sprachlos auf die Türe, da hörte er hinter sich ein ersticktes Lachen. Trunks hatte alles mit angehört und konnte sich nicht länger zurück halten. „Hahaha.... du musst doch zugeben, Papa, sie meint es echt gut mit dir.“ Er wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Die Aura um Vegeta begann zu knistern und er sah seinen Sohn aus schmalen Augen an. „Hast du sonst noch etwas dazu sagen wollen?“, fragte er betont leise. Trunks kannte seinen Vater gut genug, um dieses Signal zu verstehen und verschwand wieder in der Küche, wo er mit dem Geschirr klapperte.

Vegeta spielte mit dem Gedanken, die Tür zu ihrem Zimmer einfach einzutreten und ihr so zu zeigen, dass er ganz sicher keinen Nachhilfeunterricht von Mr. Satan brauchte. Tief holte er Luft, schließlich wollte er ja nicht das ganze Haus einreißen, doch gerade als er mit dem Fuß ausholte, wurde die Türe aufgerissen und Lumia schob den zweiten Koffer in den Flur. Vegetas blitzschnelle Reaktion bewahrte ihn davor, den Koffer zu treffen. „Oh, Sie sind immer noch hier“, wunderte sich das Mädchen. „Ich beneide Sie richtig darum, dass sie es als Rentner so gemütlich nehmen können...“ Und schon war sie wieder in ihrem Zimmer verschwunden.

Aus der Küche war das Klappern des Geschirrs deutlicher zu hören als zuvor und Vegeta stampfte mit wütender Miene zum Trainingsraum, um sich auf seine Art Luft zu machen.

Kurze Zeit später war Lumia mit dem Auspacken fertig. Da weder Trunks noch Vegeta in Sicht waren, um ihr dabei zu helfen, die leeren Koffer auf den Speicher zu tragen, schleppte sie die drei Teile eben selbst unter Ächzen und Keuchen die Treppe hoch. Im Speicher war es dank der ausgezeichneten Beleuchtung weder düster noch unheimlich.

Schnaufend schob Lumia die Reisetasche zu den beiden Schrankkoffern in unter die Dachschräge und sah sich neugierig um. Einige Kleidungsstücke, die an einem Ständer hingen erregten ihre Aufmerksamkeit. Sie besah sich die Mäntel und Jacken und verzog das Gesicht. Alles total altmodischer Krempel. Einzig ein schwarzer Kunstpelzmantel und die dazu passende Fellmütze war ihr einen zweiten Blick wert. Etwas zögernd nahm sie die Schutzhülle ab und schlüpfte hinein. Weich und warm, genau das richtige für das hiesige Wetter. Die Mütze in der Hand und den Mantel über den Arm gelegt ging sie in ihr Zimmer zurück, wo sie die beiden Sachen in ihrem Schrank verstaute. Vor dem Spiegel, der neben ihrem Bett hing, hielt sie erschrocken inne. Oh Gott, sie sah ja schrecklich aus, verschwitzt und staubig. Ein Bad wäre jetzt das einzig Wahre.

Mit ihrem Nachthemd, frischer Wäsche und einem Morgenmantel auf dem Arm huschte sie über den Flur ins Badezimmer. „Hallo, wer drin?“, fragte sie laut.

Da niemand reagierte, zog sie die Türe auf und schlüpfte in den Vorraum. Es sah recht sauber aus, und sorglos vor sich hin summend, entkleidete sie sich. Die Waschmaschine war leer, Waschpulver stand daneben und so landeten ihre Sachen in der Trommel. Handtücher lagen bereit und wenig später ließ sich Lumia mit einem Seufzer der Erleichterung ins heiße Wasser sinken.

Sie legte den Kopf zurück und hing ihren Gedanken nach. Dieser Tag hatte es echt in sich gehabt. Erst einmal die dumme Anmache im Zug durch diesen langhaarigen Penner, dann die Suche nach einem Taxi, welches auch bei Schneetreiben die ganze Strecke fuhr und schließlich der Schock bei ihrer Ankunft. Sicher, sie hatte halb und halb mit einem nicht gar so freundlichen Empfang gerechnet, immerhin war sie der Eindringling, aber dass es so kommen würde... Die Ruhe und die Wärme taten das Ihre und so döste sie ein.

Trunks riss die Haustüre auf und klopfte sich den Schnee von den Schuhen. Es war echt dämlich, dass er diese Woche dran war, den Müll hinaus zu bringen. Bibbernd zog er die Türe hinter sich ins Schloss und schlüpfte wieder in die Hausschuhe.
Ein heißes Bad würde ihn wieder aufwärmen. Sich die kalten Hände reibend lief Trunks in sein Zimmer und holte sich seine Sachen. Kurz sah er noch bei Vegeta vorbei, der gerade bei der Schlusssequenz seiner kurzen Einheit war. „Ich gehe ins Bad, ich lasse dir dann frisches Wasser ein!“, rief er seinem Vater zu. Dieser gab ihm durch ein kurzes Nicken zu verstehen, dass er verstanden hatte und Trunks schloss die Türe.

In Gedanken versunken schlenderte er zum Badezimmer. Es hatte ihn anfangs sehr verwundert und gekränkt, dass seine Großmutter nicht für sie alle hatte sorgen wollen, aber so langsam verstand er, dass es für ihn Zeit war, auf eigenen Beinen zu stehen. Zudem war es für Bra sicher gut, in einer Umgebung zu leben, wo nicht jeder Raum an den bitteren Verlust erinnerte und die Kleine war anscheinend bereits über das Schlimmste hinweg.

Trunks machte sich nicht die Mühe, seine Schmutzwäsche in die Maschine zu stopfen. Diese Woche war Vegeta mit Waschen dran, er schnappte sich noch ein Handtuch... Moment mal, waren da nicht fünf auf diesem Stapel gewesen? Na ja, er konnte sich auch irren. Immer noch in Gedanken zog er die Schiebetüre zum eigentlichen Badezimmer auf und ... erstarrte.
*******************************

Danke fürs Lesen!
 
Ja, Lumia nervt definitiv. Ich mag sie nicht. Punkt. Ansonsten wird Trunks gleich in ein ziemlich tiefes Fettnäpfchen hüpfen... Mich wundert wirklich, dass eine junge Frau, die Bulma soviel zu verdanken hat, die gerade erfahren hat, dass ihre Mentorin tot ist, und die jetzt einfach in den Trauerhaushalt platzt, so wenig Taktgefühl an den Tag legt. Ihr ganzes Verhalten ist eine einzige Provokation... Das lässt mich wirklich annehmen, dass es Absicht ist und nicht einfach Gedankenlosigkeit... Ich frage mich nur, was sie damit bezweckt...

@Beowulf und Tom: Im Epilog kommt für mich eindeutig herüber, dass sie total verzweifelt ist und einfach nicht mehr so weiter machen kann und will. Aber jetzt, mit Lumias seltsamem Auftritt, kommen mir etliche Gedanken, sodass ich mich frage, ob das nicht ein sehr gefinkelter Racheplan ist... Nur würde ich ihr einfach nicht zutrauen, dass sie ihre Freunde und ihre kleine Tochter einfach in Verzweiflung stürzt... Das wäre noch erheblich egoistischer als die anderen...
 
Jetzt hast du es geschafft, dass sie auch mich anfängt zu nerven. Zuerst entschuldigte ich es noch mit der neuen Situation. Immerhin haben es die beiden nicht gerade verheimlicht, dass sie über ihren Auftritt alles andere als erfreut sind. Dass mit Vegeta und Mr. Satan kann man verstehen, da immer Mr. Satan der Held war und die Z-Truppe freiwillig nicht ins Rampenlicht trat. (Obwohl einem guten Beobachter hätte bei den Kämpfen längst etwas auffallen müssen :rolleyes: Naja, wenigstens hat es der Moderator des grossen Turniers bemerkt). Aber jetzt! Sie kommt mir ziemlich arrogant vor. 1. die Bemerkung wegen Vegeta, dass er nicht arbeitet (was ja auch stimmt :p ). Aber man legt doch mehr Taktgefühl an den Tag. Und nun das mit dem finanzieren. Wie um einen alten Tattergreis zu beruhigen. Sie benimmt sich schon ganz wie der Boss. So wird sie nie ein gutes Verhältnis zu Vegeta und Trunks aufbauen können. Sie behandelt die beiden wie Kinder, eine echte Provokation. Ich frage mich, was sie damit erreichen will. So ungeschickt und taktlos kann wohl niemand sein, oder??!

Auch hat mich genervt, dass sie einfach in den Sachen im Estrich herumgewühlt hat. Sie mag ja die CC geerbt haben, aber noch lange nicht die persönlichen Güter von Bulma. Ich finde das schon ein wenig frech, die Kleider einfach in Beschlag zu nehmen. Vielleicht haben diese den Hinterbliebenen etwas bedeutet. Ich würde es sicher als unverschämt empfinden, würde jemand einfach die Kleider meiner toten Mutter tragen, ohne überhaupt zu fragen. Also sensibel ist sie nicht gerade. Jetzt habe ich kein gutes Haar an der armen Lumia gelassen. Nimmt mich wunder, ob du ihr sonderbares Verhalten noch auflöst oder ob sie wirklich von Natur aus so ist.

Die Szene als sich Trunks das Lachen nicht mehr verkneifen konnte. Und dann mit dem Geschirr: ... war das Klappern des Geschirrs deutlicher zu hören.
:biggrin2: Die war wirklich gut!!

@Shan'xara
Ja ich denke, das hätte sie doch Bra nicht antun können. Wenn schon ein Denkzettel, dann vielleicht einfach spurlos verschwinden. Aber doch nicht Suizid vortäuschen und dann noch mit einem Abschiedsbrief. So was perfides ist Bulma sicher nicht zuzutrauen.
 
Man man der arme Trunks!
Wird so geschockt von dieser Person.
Also ich muß einigen hier ziemlich recht geben diese Lumia ist mir auch nicht sonderlich symphatisch.
Man muß sich nur mal vorstellen das sie sich an Vegeta ranmacht......:eek:

Naja soweit will ich gar nicht denken...

Ich hoffe doch der nächste Teil folgt bald denn dieser war wie immer spitzenklasse!

TLG
 
Also diese Lumia nervt wirklich!
Ich dachte ja zuerst auch das dass an der neuen Situation liegt, aber so langsam geht sie mir auch aufn Geist!
Erst nervt sie Vegeta und jetzt geht sie auch noch einfach so ins Bad ohne etwas zu sagen.
Kann Lumia eigendlich net die Tür abschließen??? Also entweder hat sies vergessen oder dort gibts kein Schloss.
Auf jeden Fall waren die zwei Teile super und ich freu mich auf den nächsten Teil.
 
muahahaha ...^^
was trunks da wohl erblicken wird???? :naughty: *fg*

alsoo...ich muss auch gestehen dass mir Lumia als ich den Teil las ...total unsympathisch war! Sie hatte die Frechheit sich Bulmas Sachen zu eigen zu machen ohne die Angehörigen wenigstens zu fragen ...
ok ich glaub das wäre den Jungs egal gewesen ...und es ist ja eigentlich nur gut für sie nen vernünftigen Mantel zu haben ....aber trotzdem ^^


Die Beleidigungen für Vegeta waren wirklich ziemlich gemein ...für nen Neuankömmling ....
ich hätt mich das nicht getraut ...:dodgy:

muahahha ....ich warte auf den nächsten Teil und sag nur WANNENSZENE ^^
 
Danke für eure Rückmeldungen.

Hier kommt der nächste Teil:

********************


Der kühle Luftzug weckte Lumia und ihr erster Blick fiel auf das knallrote Gesicht von Trunks, der seine Augen nicht von ihren durch das klare heiße Wasser so gut wie nicht verhüllten Formen lösen konnte. Sie wurde erst rot, dann blass, riss das Handtuch von ihren Haaren und drückt es unter Wasser, um sich zu verhüllen. „Raus hier!“ fauchte sie. „Du perverser Lüstling!“

„Aber ich habe nicht mit Absicht ... ich wusste ja nicht...“, verhaspelte sich Trunks und beging den Fehler, nicht sofort den Rückzug anzutreten. Klatsch! hatte er das nasse, heiße Handtuch im Gesicht. „Ich sagte doch, raus!“, wiederholte sie und zog ihre Knie vor die Brust. Die nun auch nassen, roten Locken verhüllten den Rest und immer noch stotternd stolperte Trunks rückwärts aus dem Badezimmer. Im Vorzimmer hielt er sich nicht damit auf, seine Kleider aufzulesen, sondern lief, so wie Gott ihn geschaffen hatte, durch den Flur zur Dusche, um sich erst einmal den roten Kopf zu kühlen.

Lumia beruhigte sich langsam wieder und nachdem der erste Schreck verflogen war, musste sie grinsen. Er war ganz schön von den Socken gewesen, der Kleine. Nun gut, jetzt, da ihre Haare ohnehin nass waren, konnte sie diese genauso gut waschen Sie kletterte vorsichtig aus der Wanne, um mit den nassen Füßen nicht auf den Fliesen auszugleiten, wrang sich das Wasser aus den Haaren und tapste zum Badezimmerschrank. Wie erwartet, standen dort eine ganze Reihe von Shampoos und andere Toilettenartikel, von denen die meisten bereits eine dünne Staubschicht aufwiesen. Sie entschied sich für ein Shampoo mit Orangenblütenduft und wollte eben wieder in die Wanne steigen, da ging die Türe erneut auf und .... ein splitternackter Vegeta stand vor ihr.

„Was...?!“ Er blieb erstarrt in der Türe stehen. Sie konnte den Schweiß auf seinen Muskeln riechen und als er einen halben Schritt zurück trat, hatte seine Bewegung etwas von der gefährlichen Eleganz eines Raubtieres, das sich duckt, ehe es zum Sprung ansetzt.

Der Ruf der Empörung blieb ihr in der Kehle stecken, ebenso die Schimpfwörter, die sie eben noch auf der Zunge gehabt hatte. Seinen Blicken schien keiner der glitzernden Tropfen auf ihrer bleichen Haut zu entgehen und sie fühlte ein Kribbeln im Bauch, das sie lange, sehr lange vermisst hatte.

Vegeta hatte nicht geglaubt, es jemals wieder spüren zu können, dieses Fieber, dieses Begehren, das zuvor nur eine Frau in ihm hatte wecken können. Warum fühlte er sich von gerade von dieser Fremden so angezogen? Wiederum glitt sein Blick über ihren Körper und sie fühlte eine sonderbare Wärme in sich aufsteigen.

Doch dann trat etwas anderes in seine Augen, ein Funkeln, das sie den Atem anhalten ließ. Er würde doch nicht etwa...

Blitzschnell war sie an der Türe, riss diese vor seinem verdutzten Gesicht zu und lehnte sich mit dem Rücken von innen dagegen. „Gehen Sie, Sie perverser“, bemühte sie sich um Verachtung und Härte in der Stimme. „Wie können Sie es wagen, mich, einen Gast ihres Hauses, einen Gast ihrer verstorbenen Frau so zu beschämen! Sie sind wie einer dieser Lustgreise, nicht wahr?“ Die Hände vors Gesicht geschlagen tat sie so, als unterdrücke sie ein Schluchzen.

Vegeta starrte die Türe mit schmalen Augen an. „Was soll das? Was bildest du dir ein, dass du mit mir machen kannst?!“ Wut und Unverständnis schwangen in seiner Stimme. Er atmete aus und ballte die Fäuste. Na gut, wenn sie es so wollte, konnte er das Spiel auch mit spielen.
Mit einem Ruck drehte er sich um und stapfte hinaus, wo ihm Trunks über den Weg lief. „Hat sie dich auch aus dem Bad geworfen?“, fragte der Junge. „Eine scharfe Braut, nicht wahr? Aber Krallen hat sie auch...“

Vegeta packte Trunks an der Schulter und bohrte seinen düsteren Blick in die Augen seines Sohnes. „Lass die Finger von ihr, Junge!“ Der absolute Befehlston weckte Trunks Trotz.

„Was soll das, Papa?“, er befreite sich aus dem Griff und rieb sich die Schultern. „Sag nicht, dass sie nicht gut genug für mich ist, das wäre gelogen.“ Auf einmal kam ihm ein Gedanke und erschrocken suchte er wieder den Blick seines Vaters. „Du willst sie für dich selbst, oder?“ Da Vegeta keine Reaktion zeigte, ballte er die Fäuste. „Sie ist zu jung für dich und wenn du Mutters Andenken jetzt hintergehst, werde ich dich ewig hassen!“

Vegeta sah ihn einen Augenblick lang fast verdutzt an, dann legte er den Kopf in den Nacken und lachte. „Meinetwegen, wenn du unbedingt willst, versuche dein Glück bei ihr.“ Er warf einen Blick zurück zur Badezimmertür. „Aber ich prophezeie dir, du wirst dir nur eine blutige Nase holen...“ Mit diesen Worten verschwand Vegeta im Duschraum und ließ einen sehr verwirrten Trunks zurück.


Ende des 1. Teils

************************

Danke fürs Lesen!
 
Zurück
Oben Unten