*hust* *prust*
Oha, hier legt ja eine meterdicke Staubschicht im Thread...Öh...ja.
Hallo, da bin ich wieder, vielleicht erinnert sich der eine oder andere ja noch an mich, ich bin der Autor dieser FF^^ Nach diversen Hassmails (naja, nicht ganz so schlimm

) und einigen Beinahe-Selbstmorattentaten bin ich nun doch wieder zurück und ich habe *trommelwirbel* einen neuen Teil fertig. Ich denk ja, dass jetzt, wo ich die Sommerferien hinter mir habe, mehr Zeit zum schreiben bleibt. Also bin ich ganz zuversichtlich, dass ich jetzt wieder ein wenig in Fahrt komme.
Ansonsten...tja, ich musste infach ein paar Wochen auf das nächste Küsschen der Muse warten und neulich war es dann endlich wieder soweit. Ich präsentiere also voller Stolz mein neuestes Werk. Und bitte nicht böse sein, dass es so lang gedauert hat, ja?
@Micha: Nachdem du letztes mal ja nur noch "yeah" sagen konntest, bin ich gespannt, was diesmal kommt^^
@LittleBlackAnge(l): Hm, nicht schlecht, aber anders, was?^^ Mal sehen, was du diesmal sagst. Ich glaub, das mit der Genkidama hatten wir schon besprochen, oder?
@Jenny: Also wenn du die ganze Zeit gespannt gewartet hast, müsstest du inzwischen ja geplatzt sein...was ich nicht hoffe^^
@Millardo: Thx, und ich hoff, dass deine Verwirrung sich nun wieder gelegt hat.
@megaman0650: Hier mal wieder die Früchte meiner geistigen Schädigung^^
@Vegetafreundin: Öh...ja, hat ja fast geklappt mit Montag...
@devilpiro: Ja ne, also das tut mir leid, ich bin kein Freund von kurzen Teilen, vielleicht irgendwann mal bei meiner nächsten FF...
@ssj6Pan: Tja, dankeschön^^
@Saja16: Schön, dass es Spaß macht, is ja auch Sinn der Sache. Danke jedenfalls auch an dich.
@Pitensota: Na, das ist doch mal ein Kopliment, das stolz macht^^ Thx!
@Stillborn: Inzwischen sind es 48 Tage...ich hoff ja, du bist nicht weggelaufen

Vieeelen Dank jedenfalls fürs Lob.
So, und nun Vorhang auf für...
11.Das Wunderkind
Son Gokus Mund stand weit offen, wie zu einem stummen Schrei ungläubiger Überraschung verzogen. Mit jeder Sekunde, die er länger die Menge unter sich ansah, wurde ihm deutlicher bewusst, dass er gerade sein ganzes Leben nachhaltig verändert hatte. Vegeta war nicht untergegangen, sein Volk war am Leben.
War das wirklich ein Grund zur Freude? Er wusste es nicht. Er konnte nicht denken, woran er denken wollte. Das gerade Erlebte spukte ihm immer noch im Kopf herum. Ein neues Leben als Kind…der Vater am Leben…vergessen von allen Freunden. Am liebsten hätte er die Augen geschlossen, um beim Öffnen festzustellen, dass alles nur ein Traum war.
Er ließ sie offen. Zu lange war er dem Schicksal davongelaufen. Mehr als 50 Jahre hatte er auf der Erde gelebt, fernab seiner vernichteten Heimat. Vielleicht war es besser so, nun bot sich ihm endlich die Chance, das Leben zu leben, zu dem er bestimmt war. Ein Leben unter seinesgleichen. Er konnte nicht sagen, ob er wirklich glaubte, was er dachte, doch er zwang sich, keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Er musste die Situation akzeptieren, wie sie war und das Beste daraus machen. Für ihn hieß das, erst einmal nach Bardock zu sehen, schließlich ist es keine Selbstverständlichkeit, seinen Vater nach so langer Zeit kennen zu lernen. Doch leider musste Son Goku wieder einmal feststellen, dass er Probleme wie magisch anzog.
Bardock war verletzt und saß schwer atmend am Boden, aber bevor Son Goku ihn erreichen konnte, sah er sich schon von einer großen Traube Saiyajins umringt. Er hatte erwartet, wie ein Volksheld gefeiert zu werden, aber nun fiel ihm plötzlich auf, wie still es um ihn herum war. Keine Freudenschreie, keine „Hurra, Freezer ist tot“ -Rufe, nichts. Nur hier und da ein fragendes, fast ängstliches Murmeln und Tuscheln. Noch während er sich über dieses seltsame Verhalten wunderte, packten ihn die Männer, die ihm so nahe gekommen waren, mit festen Griffen.
<Was soll das, lasst mich sofort los!!!> rief Son Goku, doch vergebens. Einer der Männer gab einige schnelle Anweisungen:
<Komm mit, kein Widerstand, sonst kann ich nicht für dein Leben garantieren!> Ein anderer mischte sich ein und sagte unsicher:
<Hey, das ist doch nur ein kleines Kind, meint ihr nicht, wir… > Er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu vollenden, denn ein Hieb des Mannes, der zuerst gesprochen hatte, streckte ihn nieder.
<Wag es ja nicht noch einmal, die Befehle unseres Königs anzuzweifeln!> Er schenkte dem bewusstlosen Saiyajin keine weitere Beachtung und sah erwartungsvoll Son Goku an, der seinem Unmut nun Ausdruck verlieh:
<Könnt ihr mir bitte sagen, was hier los ist? Ich habe euch gerade gerettet, warum nehmt ihr mich jetzt gefangen? Was soll das!?> Er bekam keine Antwort auf seine Fragen, stattdessen wurde der Redner des Saiyajin-Trupps plötzlich sehr aufbrausend:
<Wie kannst du es wagen?> Ein Schlag ließ nun auch Son Goku binnen weniger Augenblicke das Bewusstsein verlieren. Der Mann gab weitere Anweisungen:
<Bringt ihn nun weg, am besten kettet ihr ihn auch an. Dieses Bürschchen ist gefährlich!> Der Trupp mit dem regungslosen Son Goku in der Mitte machte sich zügig auf in Richtung des Stadtzentrums, wo ein mächtiges Gebäude über die Dächer emporragte.
Stimmen. Überall Stimmen. Son Goku kam langsam wieder zu sich, sein Kopf brummte heftig, als läge er unter einem Presslufthammer. Ein Stimmengewirr von allen Seiten. Ängstliche, verwirrte, sogar zornige Stimmen waren zu hören. Langsam öffnete er die Augen und blickte sich um: Er saß in einem kleinen Gitterkäfig und war zusätzlich mit schweren Ketten an den Stäben befestigt worden. Sein Einmann-Gefängnis stand mitten in einem gewaltigen Thronsaal, auslandende Marmorbögen und pompöse, schmuckverzierte Mosaike prägten die riesige Halle. Es war wirklich ein imposanter Eindruck, doch Son Gokus Aufmerksamkeit galt der vor ihm liegenden Wand, vor der in einem goldenen Thron der König saß. Es war befremdlich, Vegetas Vater anzusehen, doch noch seltsamer wurde ihm, als er seinen Blick weiter nach rechts richtete.
<Vegeta!> stieß er überrascht aus. Natürlich, das war die bekannte Aura, die er schon im Warteraum gespürt hatte. Der junge Vegeta- höchstens sechs Jahre alt- saß missmutig in seinem kleinen Thron und sah zu seinem Vater, der angeregt mit einigen anderen Saiyajins sprach. Suchend wandte er den Kopf weiter, er vermisste Bardock unter den anwesenden Leuten. Son Goku musste nicht lange suchen, sein Vater saß mit steinerner Miene auf einem Stuhl in seiner Nähe. Er war zwar nicht angekettet, wurde aber von mehreren Wachen scharf beobachtet. Son Goku hätte ihm gerne etwas zugerufen, doch ihm fiel nichts Gescheites ein. Auch hatte er Angst, etwas Falsches zu sagen, denn er wusste immer noch nicht, was er überhaupt verbrochen hatte.
Plötzlich fiel König Vegetas Blick auf den Käfig. Auch er wirkte aus für Son Goku unbekannten Gründen verärgert. Er ergriff mit dominanter Stimme das Wort:
<Er ist aufgewacht! SCHWEIGT!> Augenblicklich wurde es totenstill in dem Saal, jegliches Gespräch erstarb.
<Der Prozess möge beginnen.>, sagte der König und legte die Arme auf die Lehnen seines Thrones.
Prozess!? Das ging Son Goku nun zu weit. Er stand auf und brüllte mit seiner hohen Stimme:
<Was ist denn überhaupt die Anklage? Was soll ich verbrochen haben? Ich habe euch vor Freezer gerettet. Seid mir gefälligst dankbar!!!> Er schluckte. Etwas sagte ihm, dass er seine Lage gerade nur noch verschlimmert hatte. War es vorher schon still gewesen im Raum, so war es nun eine Grabesstille, die in der Luft lag, entsetzte Blicke von allen Seiten lagen Son Goku im Nacken.
Der König schnaubte vor Wut
<Was fällt dir ein, du Lümmel!? Wenn du mich zu Narren halten willst, dann…> Ein wichtig wirkender Mann an seiner Seite, offenbar eine Art Minister oder dergleichen, tippte ihn vorsichtig an und flüsterte König Vegeta einige kurze Worte zu. Dieser schien in seinem Zorn nun ein wenig gedämpft und sprach mit ruhigerer Stimme, während er nervös mit der Hand durch seinen Bart fuhr:
<Schön, du willst also die Anklage wissen? Bitte.> Mit einer Handbewegung bedeutete er dem Mann an seiner Seite, die Anklage zu verlesen. Dieser räusperte sich und begann dann endlich mit dem Prozess, dessen Sinn Son Goku immer noch ein Rätsel war:
<Dem Angeklagten Kakarott, geboren am 14. dieses Monats und Sohn von Bardock, wird folgendes, schweres Vergehen vorgeworfen: Berichten hunderter Augenzeugen zufolge hat er sich offen gegen den großen Freezer gewandt und ihn mitsamt seinem Raumschiff und dessen Besatzung eigenhändig ermordet. Hochverrat und Mord ohne Befugnis sind nach dem sayanischen Gesetz schwere Verbrechen und werden im Falle der Schuldigsprechung mit dem Tod bestraft.> Der Saiyajin beendete die kurze Rede und der König sprach nun wieder:
<So, und jetzt bin ich mal gespannt, was unser kleiner Verräter dazu zu sagen hat.> Dutzende Blicke richteten sich erwartungsvoll auf Son Goku, der wie gelähmt in seinem Käfig saß.
Der große Freezer? Hatte er wirklich richtig gehört? Er blickte ziellos im Raum umher, so als wartete er darauf, dass jemand endlich laut lachend „April, April!“ rufen würde. Doch nichts dergleichen geschah. So sah also die Vergangenheit aus. Ein Horrorszenario, wie es schlimmer kaum hätte sein können. Auch wenn es ihm verrückt vorkam, seine einzige Chance lag nun in der Wahrheit. Das kleine Kind erhob sich, um den größten Irrtum der sayanischen Geschichte aufzudecken. Er zögerte kurz, er war nie ein Mann großer Worte gewesen, doch diesmal musste er wohl oder übel über seinen Schatten springen, auf seine Muskelkraft konnte er sich jedenfalls nicht verlassen.
<Sehr geehrter Herr König (schon beim Sprechen dieser Worte kam er sich ziemlich blöd vor), ich weiß nun endlich warum ihr so erzürnt seid, doch ich muss euch leider sagen, dass eu…unser ganzes Volk Freezer auf den Leim gegangen ist. Er ist ein grausamer Tyrann und hat euch nur solange für ihn arbeiten lassen, bis er genug von den Saiyajins hatte. Er hatte schreckliche Angst, dass einer zum Super-Saiyajin werden könnte und war gerade im Begriff, den Planeten Vegeta zu vernichten. Ich habe ihn getötet, weil ich diese Katastrophe abwenden wollte.> Er pausierte kurz und kam zu dem Schluss, seiner Erzählung noch das I-Tüpfelchen aufzusetzen:
<Ich tat dies nur aus Liebe zu meinem Volk und wollte damit auf keinen Fall in irgendeiner Weise Schaden anrichten.>
Die herrschende Stille schlug abermals in aufgeregtes Getuschel um, Son Goku sah erwartungsvoll den König an und wartete auf dessen Reaktion. Er begann zu sprechen, doch seine Worte gingen in dem Stimmengewirr komplett unter. Ungehalten hob er die Stimme und begann den Satz erneut:
<Und warum…> Binnen Sekundebruchteilen, so schien es, wurde es wieder ruhig im Saal.
<…sollte ich dir eine solch hanebüchene Geschichte glauben? Das ist der größte Unfug, den ich je gehört habe!>
<Nein, er sagt die Wahrheit!> Köpfe drehten sich zu Dutzenden in die Richtung Bardocks, der die Hände geballt und eine verbissene Miene aufgesetzt hatte.
<Soso, der Vater steht seinem Sohn beim Märchenerzählen bei>, scherzte König Vegeta. Bardock sah kurz zu seinem Sohn hinüber und dann wieder zu seinem König.
<Nein, es stimmt wirklich! Als ich vor kurzem mit meiner Einheit auf dem Planeten Kannassa einfiel, wurde ich von einem der Bewohner hinterrücks angegriffen. Dieser meinte, er hätte mir die Fähigkeit gegeben, die Zukunft vorherzusehen. Natürlich hielt ich das für eine Spinnerei, doch tatsächlich hatte ich von da an immer wieder Visionen, die mir das Ende unseres Planten zeigten. Dass Freezer dahinter steckte, wurde mir allerdings erst klar, als er Dodoria schickte, um mich und die anderen zu töten, als wir uns gerade auf Meht befanden. Ich überlebte als einziger und kehrte so schnell wie möglich hierher zurück, aber da mir keiner Glauben schenken wollte, versuchte ich, Freezer eigenhändig aufzuhalten. Ich gebe zu, dass das dumm war und ich keine Chance gehabt hätte, doch dann tauchte Kakarott plötzlich auf und nahm die Sache in die Hand.>
König Vegeta musterte Son Goku nun eingehend, scheinbar wesentlich interessierter als noch zuvor und sagte:
<Ob wir diese Geschichte glauben können, wird sich noch zeigen. Was ich nun wirklich wissen will, ist, wie dieser kleine Knirps es überhaupt geschafft hat, Freezer zu besiegen? Wieso kann dieser Wunderknabe überhaupt schon sprechen?> Die Frage galt offenbar Bardock und nicht Son Goku selbst, doch dieser schien nun auch erst selbst zu bemerken, wie außergewöhnlich sein Sohn war. Er kratze sich mit der Hand am Hinterkopf und gab die Frage weiter:
<Ja, wie kommt das eigentlich alles, Kakarott?> Son Goku rang mit sich. Diesmal würde ihm keiner die Wahrheit glauben, so viel stand fest. Er fing an zu stottern:
<Ich…ich, äh…> Er rang nach Worten, nach einer plausiblen Erklärung, die einigermaßen glaubhaft war.
<…ich…weiß es selbst nicht>, schloss er lahm seinen Satz. Etwas Besseres als sich dumm zu stellen fiel ihm einfach nicht ein.
<Ich habe es einfach instinktiv gekonnt. Ich war einfach so in der Lage zu sprechen und die Attacke, die ich gegen Freezer benutzt habe, habe ich irgendwie auch gemacht, ohne darüber nachzudenken. Ich bin nicht stark, diese Fähigkeit sammelt die Kraft aller Dinge in meiner Umgebung und konzentriert sie für einen Angriff.>
<Merkwürdig, sehr merkwürdig das Ganze>, sagte der König dazu nur. Er schloss für einen Moment die Augen und schien angestrengt über etwas nachzudenken.
<Du kannst nicht so schwach sein, wie du vorgibst…als ich gerade Freezer einen wichtigen Besuch abstatten wollte, wurde ich zurück gehalten, weil im Warteraum äußerst merkwürdige Kräfte gemessen worden sind. Das warst du, habe ich recht?> Son Goku wog ab, ob er die Wahrheit sagen sollte, sah darin jedoch nichts Schlimmes. Er war sich sicher, dass seine Verwandlungen in die verschiedenen Supersaiyajin-Stufen diese Kräfte gewesen waren.
<Ja, das war ich>, gab er zu, jedoch ohne ein Wort vom Supersaiyajin fallen zu lassen. Irgendetwas sagte ihm, dass er dieses Geheimnis vorerst noch für sich behalten sollte.
<Ich wollte nach der Ursache sehen, doch da warst du schon nicht mehr da…> Plötzlich machte er einen Gedankensprung und wirkte wieder sehr erbost:
<Wenn ich den Flug angetreten wäre, hättest du mich wahrscheinlich noch mit umgebracht, was!?>
<Aber natürlich nicht>, sagte das außergewöhnliche Baby hastig, jedoch ohne wirklich ernsthaft darüber nachgedacht zu haben. Zunächst sah der König ihn nur wütend an, doch dann beruhigte er sich wieder und fragte mit der Stimme eines Siegers:
<Mal angenommen, du sagst die Wahrheit. Woher wusstest du überhaupt, dass Freezer diese Pläne hatte?> Son Goku fluchte innerlich, denn er hatte absolut keine Antwort auf diese Frage. Doch zu seinem Glück kam seine Rettung in Form von Bardock, der eine einfache wie einleuchtende Ausrede parat hatte:
<Ich habe es ihm gesagt. Ich habe ihm alles erzählt, was mir passiert ist.> König Vegeta hob eine Augenbraue an.
<Ach ja? Und warum warst du dann selbst so überrascht, dass er sprechen kann?> Angespannt blickte Son Goku zu seinem Vater, doch der ließ sich nicht aus der Bahn werfen:
<Ich wusste es auch nicht, doch da mir niemand sonst geglaubt hat, vertraute ich mich eben ihm an. Es soll doch auch Leute geben, die mit Blumen reden, dann ist es ja wohl nichts ungewöhnliches, wenn ich mit meinem Sohn spreche.> Son Goku war baff. Sein Vater log das Blau vom Himmel herunter, um ihm aus der Patsche zu helfen, obwohl er sich damit selbst in Gefahr brachte. Er hoffte inständig, dass sich dieser Prozess zum Guten wenden würde, denn er wollte sein gerade erst begonnenes neues Leben nicht schon nach einem Tag verlieren. Innerlich schäumte es in ihm, dass Freezer ihn nach so vielen Jahren noch mal in den Tod treiben könnte, war so ziemlich das letzte, woran er bis vor einigen Stunden gedacht hätte. Inzwischen hatte der König wohl einen Entschluss gefasst, den er nun der Menge kundtat:
<So, ich fasse noch einmal zusammen: Ihr wollt mir weismachen, dass dieser Bengel einfach so sprechen kann und mir-nichts-dir-nichts Freezer umbringt, der, wie Bardock ja prophezeit hat, in Wirklichkeit ein Verräter war und gerade unseren Planeten zerstören wollte, stimmt’s?> Son Goku schluckte. Er konnte es dem König nicht verübeln, er musste sich eingestehen, dass diese Geschichte absolut irrwitzig klang. Trotzdem gefiel ihm dieses Gericht ganz und gar nicht, in den Sendungen, die Chichi manchmal im Fernsehen geschaut hatte, liefen solche Prozesse anders ab. Da gab es immer jemanden, der auf der Seite des Angeklagten stand, Anwärter, oder so ähnlich. Wie, um nach seinem „Anwärter“ zu suchen (ja ja, unser kleiner Junge aus dem Wald^^), blickte er sich kurz um, doch schon wusste er, dass er keinen finden würde. Der König war der absolute Alleinherrscher.
*Man sieht sofort, dass er der Vater von Vegeta ist*, ging es ihm dabei unwillkürlich durch den Kopf. Inzwischen hatte Bardock mit einem leichten Zittern in der Stimme dem König zugestimmt, der nun fort fuhr:
<Und das soll ich glauben?> Abermals verspürte Son Goku einen dicken Kloß im Hals, eine angespannte Stille lag nun in der Luft. Bardock biss sich nervös auf die Unterlippe.
<Schön. Ich habe meine Entscheidung gefällt. Ich werde euch glauben. Niemand wäre dumm genug, Freezer ohne Grund anzugreifen und für dich Wunderkind scheint es keine Erklärung zu geben, doch da du der lebende Beweis für deine Existenz bist, muss ja zumindest etwas Wahres daran sein.> Erleichterung machte sich in Son Gokus Körper breit, er konnte kaum glauben, was er da gehört hatte. Er hatte nicht mehr damit gerechnet, freigesprochen zu werden. Offenbar war Vegeta Senior gar nicht so grausam, wie es zunächst den Anschein erweckt hatte. Dieser sprach nun weiter:
<Ich erkläre den Prozess hiermit für beendet, lasst Bardock wieder frei, und seinen Sprössling hier…> Er sah Son Goku an, dessen Freude sofort erstarb. Er blickte ihn an, mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht. Zwar wusste der kleine Saiyajin nicht, was ihm bevorstand, doch es konnte nichts Gute sein, soweit war er sicher.
<…bringt ihn um. Das Urteil lautet Tod!>
<WAS!?!?!?> Son Goku traute seinen Ohren nicht. Dieser König musste schizophren sein, eine andere Erklärung gab es nicht. Bardock reagierte sofort. Furiengleich wollte er sich auf seinen Herrscher stürzen, doch ein halbes Dutzend Hände hielt ihn sofort zurück.
<Du Mistkerl, was soll das?> brüllte er, während er vergeblich versuchte, sich zu befreien.
<Aber, aber. Willst du etwa ebenfalls hingerichtet werden? Dieser Junge stellt eine Gefahr dar, die es zu beseitigen gilt. Er hat das Potential, uns allen gefährlich zu werden. Niemand, ich wiederhole: Absolut niemand darf stärker sein als ich. Und sei es nur eine einzige Attacke.> Son Goku raste vor Wut. Wie durch eine dicke Glasscheibe nahm er das Klatschen der Menge hinter sich wahr. Hätte er nur seinen alten Körper, die ganze verfluchte Halle hätte er in die Luft gejagt.
<Was sind das für kranke Gesetze? Ich, eine Bedrohung? Dass ich nicht lache. Du hast doch Angst, dass dir jemand deinen Thron wegnimmt, du Scheißkerl> Er rüttelte an den Gitterstäben, Tränen ließen sein zornesrotes Gesicht glänzen. Offensichtlich genoss der König seinen Triumph in vollen Zügen. Einige Sekunden sah er sich das Getobe an, dann hob er erneut die Stimme:
<Genug, mein Wort ist Gesetz! Kommen wir nun zur Vollstreckung des Urteils, ich nehme nicht an, dass es noch Einwände gibt…>
<Doch, gibt es!> Schlagartig hielt Son Goku inne. Er musste sich verhört haben. Wieso schlug ausgerechnet ER sich auf seine Seite? König Vegeta sah wie elektrisiert auf den kleinen Jungen an seiner Seite. Nur langsam fand er seine Stimme wieder:
<Ich glaub, ich habe mich gerade verhört. Was fällt dir ein, deinem Vater zu widersprechen?> Der kleine Vegeta hatte einen vollkommen kühlen Blick, als er ruhig antwortete:
<Wir können ihn nicht töten, das solltest du wissen, Vater.>
<Aber natürlich, ich…> Er ließ seinen Vater nicht einmal aussprechen, er würgte ihn mitten im Satz ab und fuhr fort:
<Wir brauchen ihn noch. Zumindest solang, bis er King Cold erledigt hat.> Wie auf Knopfdruck war das Stimmengewirr wieder entfacht. Der ältere der beiden Vegetas zögerte nicht lang mit seiner Antwort:
<Wovon redest du, Sohn? Was…> Wieder fiel ihm der Junge ins Wort:
<Er wird früher oder später vom Tod seines Sohnes erfahren, dann dauert es nicht mehr lang, und er steht mit seiner Armee vor der Tür. Da Kakarott der einzige ist, der auch ihn besiegen kann, haben wir keine andere Wahl, als ihn am Leben zu lassen> Das hatte gesessen, da war Son Goku sich sicher. Tief im Inneren, zwischen all seiner Verzweiflung, keimte eine gewisse Schadenfreude auf. Vegeta war ein Egoist, aber schon als fünf-jähriger schlauer als sein Vater. Eigenschaften, die sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern sollten, wie Son Goku wusste. Mal abgesehen von Vegetas „kleinen Fehltritten“, wenn er mal wieder mit seiner eigenen Überheblichkeit die Rettung der Welt verhinderte…
Einen Moment lang sahen sich Prinz und König schweigend in die Augen, dann…
<Du hast Recht. >knurrte der König. An dem Blick in seinen Augen erkannte Son Goku, dass er sich geschlagen gegeben hatte. Von Kopfschütteln begleitet wurde nun das endgültige Urteil verkündet:
<Bringt ihn ins Schloss und sperrt ihn in einem der Gästezimmer ein. Ich will Bewachung rund um die Uhr, verstanden?> Sofort salutierten einige Wachmänner, die unweit des Käfigs standen und hoben ihn an, bereit zu gehen. Die Flügel der großen Halle wurden geöffnet und sie schritten –Son Goku samt Käfig auf den Schultern- aus dem Saal. Er hatte es doch noch geschafft, diesem Gericht zu entkommen. Dass er nun eingesperrt werden sollte, war zwar eine Dreistigkeit, doch besser als der Tod was es allemal. Er warf Vegeta noch einen letzten dankbaren Blick zu, sah noch einmal kurz zu seinem Vater hinüber, ließ den Blick über die vielen Schaulustigen schweifen, die er nun zum ersten Mal richtig registrierte, dann wurde er vom Licht der hellen Sonnenstrahlen geblendet, die ihn draußen empfingen. Sowie er die Halle verließ und ins Freie getragen wurde, schien auch sein Geist endlich frei zu werden. Ihm wurde plötzlich wieder klar, was geschehen war. Eine Reise in die Vergangenheit, noch immer war ihm das Ausmaß dieser Begebenheit nicht richtig klar, doch er fing an zu begreifen, dass es so war, eine unumkehrbare Tatsache. War sie unumkehrbar? Er wollte endlich nachdenken, Zeit für sich haben, eine ruhige Nacht lang über das Erlebte schlafen. Auf einmal fiel ihm auf, wie müde er war, sehnsüchtig dachte er an das Bett, das er in dem Gästezimmer wohl gleich vorfinden würde- auch wenn dies sein Gefängnis werden sollte. Doch darüber machte er sich vorerst keinen Kopf, er würde eine Lösung finden.
Er hatte immer einen Ausweg gefunden, zumindest die nächsten 50 Jahre.
So, das wars für heute. War zwar jetzt nicht der megaabwechlungsreiche Teil wie ich finde, aber ich hoff mal, er hat euch trotzdem gefallen. Ach ja, wenn ihr Logikfehler findet, behaltet die erstmal für euch, denn ich weiß, dass einer drin ist, aber der wird noch geklärt, keine Angst.
