Don't fight

FuturTrunksGirl

When you touch me
Don't fight


-Autumn

„Und?! Was machst du so?“ Jannik stand im Türrahmen, so lässig und selbstüberzeugt, wie er es immer gewesen war und brachte damit ihr Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Für einen Augenblick stiegen in Miriam Gefühle auf, die sie so lange verdrängt hatte und denen sie es verbot wieder aufzukeimen. Sie wusste, dass sie auch nach all den Monaten noch da waren und dennoch kämpfte sie stur dagegen an. Sie starrte ihn an, mit einer Maske aus Gleichgültigkeit und Arroganz, ehe sie herablassend das Gesicht verzog und monoton antwortete.

„Ich wüsste nicht, was es dich angehen würde.“ Sie bemerkte den verletzten Ausdruck in seinen Augen, noch ehe sie die Worte zu Ende gesprochen hatte. Er zögerte. Überlegte er etwa, ob er das Weite suchen sollte oder hartnäckig versuchen sollte mit ihr zu reden. Sie wusste es nicht. Es war schon immer schwer für sie gewesen, herauszufinden, was in ihm vorging. Nicht das sie es nicht gewollt hatte, in der Zeit in der sie noch zusammengewesen waren, doch er verschloss sich, kapselte sich auf seine ganz eigene Weise ab, sobald sie etwas zu nah an ihn herankam.

„Ich .. ich ….. ich wollte .. also na ja … wir sind Nachbarn.“ Miriams Blick wanderte jäh zu ihrem gegenüber zurück, bevor er gehetzt umherhuschte. „Nachbarn?!“; Ihre Stimme überschlug sich. Panisch beinahe hektisch fuhr sie sich durch die hellbraunen Haare und schloss resignierend die Augen. „Wie …“ Miriam brachte es einfach nicht über sich weiterzusprechen, so entsetzt war sie über das eben gehörte. Sie stützte sich erschöpft am Türrahmen ab und blickte in hilfesuchend an. Er verstand, wie er alle ihre Mimiken verstanden hatte.

„Nun .. also na ja, es hat sich so ergeben. Ich wusste nicht, dass du im gleichen Haus wohnst. Ich wusste nicht einmal, dass du hier in München bist. Ich dachte, du wohnst immer noch in Hamburg.“ Er unterbrach sich und schaute entschuldigend in ihre Richtung, wobei seine Augen nicht die ihren trafen.

„Als ich dann schließlich ankam und einigermaßen eingerichtet war, bemerkte ich das Namensschild neben deiner Tür. Glaub mir ich war genauso überrascht wie du, aber ich wusste sofort, dass du es bist.“ Sein leerer Blick verweilte noch immer auf ihr und eine leichte Gänsehaut zog sich über ihren Rücken, als sie sich seiner ungeteilten Aufmerksamkeit bewusst wurde. Ihr Magen schlug Purzelbäume und sie rang stark mit sich, um nicht auf der Stelle zusammenzubrechen. So lange … So lange hatte sie es verdrängt. Die Gefühle, die jetzt beinahe aus ihr herauszubrechen drohten. Doch sie gewann im letzten Augeblick ihre Fassung wieder und richtete sich gerade auf.

„Nun denn“, begann sie mit einer Stimme, von der sie glaubte, es wäre nicht ihre eigene, so fremd klang sie in ihren Ohren. „Es lässt sich wohl nicht ändern. Auf gute Nachbarschaft.“ Sie wich einen Schritt zurück und wollte in ihrer Wohnung verschwinden, als Jannik ihre Hoffnungen mit einem seiner Füße zunichte machte. Die Tür stieß auf Widerstand und es war ihr unmöglich sie wieder zu schließen.

„Bitte!“ Er blickte sie flehentlich an und sie hielt in ihrer Bewegung inne, um ihm fragende Blicke zuzuwerfen.
„Ich möchte nur mit dir reden.“ Es zeriss ihr das Herz ihn so zu sehen. Sie wusste, dass er es ehrlich meinte, trotzdem zögerte sie. Sekundenlang sahen sie sich einfach nur in die Augen, bis Miriam die Tür öffnete und eine Schritt zurückging, um ihn hereinzulassen. Er lächelte dankbar und auch sie brachte ein gezwungenes Lächeln zustande. Wie lange war es her, seit sie das letzte Mal gelächelt hatte? Sie wusste es nicht und sie hatte auch keine Zeit mehr darüber nachzudenken.

Zielstrebig lief sie auf das geräumige Wohnzimmer zu, immer drauf bedacht Jannik nicht aus den Augen zu verlieren. Sie wies ihn an sich auf die hellblaue Coach zu setzen. Er kam ihrer Bitte ohne Umschweife und wortlos nach. Sie sah ihn an und wartete darauf, dass er beginnen würde zu sprechen. Doch er schwieg beharrlich.

Genervt seufzte sie und setzte sich anschließend auf den Sessel ihm gegenüber.
„Also, was willst du mit mir besprechen?“, begann Miriam schließlich leise.
Er sah auf und wirkte unsicher. Unsicherer als sie ihn je gesehen hatte. Sie wurde nervös und ballte ihre Hände zu Fäusten, nur um diese hastig zu kneten.

„Na ja .. die Sache ist die…“ Er verstummte. Ihre Fingerknöchel traten weiß hervor unter der Wucht des Drucks. Gereizt stand sie auf und wanderte mit schweren Schritten zum Fenster. Sie öffnete es eine Spaltbreit und der kühle Lufthauch, der daraufhin in den Raum zog, lies sie lockerer werden. Er sollte endlich reden. Erwartungsvoll drehte sie sich zu Jannik, der fasziniert zu seiner Exfreundin aufblickte. „Also, nun rede schon.“ Fuhr sie ihn an und vermied es ihm in die Augen zu schauen.
„Könnten wir …Könnten wir es vielleicht .. also nicht, dass du dich jetzt angegriffen fühlst oder so .. aber Miriam ich liebe dich. Bitte gib uns noch eine Chance.“

Miriam schluckte und ihr Atem ging ohne Zweifel zu schnell. Erstaunt sah sie ihn an. Er meinte es sicher ernst und sie konnte ihre eigenen Gefühle nicht abstreiten, aber sie fühlte sich nicht danach. Sie wusste tief in ihrem Unterbewusstsein, dass es falsch wäre, sich wieder auf ihn einzulassen. Gedankenverloren ging sie langsam auf und ab.

„Ich denke nicht, dass das möglich ist und das weißt du auch.“, erwiderte sie leise. Er stand auf und lief hastig an ihr vorbei zur Tür. Miriam wusste, dass sie ihm mit ihrer Aussage sehr wehgetan hatte, doch sie konnte es einfach nicht. Sie konnte sich nicht so kurz nach dem Tod ihrer Mutter wieder mit ihm einlassen. Eine einsame Träne rann ihre Wange hinab.

so dann mal komments ^^""" bin mal gespannt was ihr dazu sagt ^^""

bye heagdl :remybussi
 
Also, der Anfang hat mir bisher super gefallen!! Die Gefühle und die ganze Situation kam gut herüber, fand ich.
Bin gespannt wie es sich alles weiterentwickelt.
 
so .. next part ^^"" hat ein bissl gedauert, weil ihn ne ganze weile überarbeitet hab, aba ich denke er ist jetzt soweit in ordnung :D

thx for the komments ... glaubt mir eure fragen und theorien usw. lösen sich alles in den nächsten Teilen.
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Am nächsten Morgen

Gähnend schritt sie Richtung Flur und schnappte sich zusammen mit ihrer Jacke, ihre Arbeitstasche. Vorsichtig streckte sie sich und zuckte leicht zusammen, als sie auf die Verspannungen an ihren Rücken aufmerksam wurde. Abwesend trat sie hinaus und blinzelte mehrmals unter der Helligkeit der Sonne, die gerade erst aufgegangen war. Vereinzelt fuhren schon einige Autos durch die Straßen, doch Miriam realisierte dies kaum, zu sehr war sie in Gedanken. Der gestrige Tag hatte ihr mehr abverlangt, als sie jemals zugeben würde, außerdem ging ihr Jannik nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte gut ausgesehen. Er trug das Haar jetzt länger, als in ihrer gemeinsamen Zeit und war etwas durchtrainierter geworden. Trotzdem hatte er die liebevollen Gesten behalten und sie schaffte es kaum ihn aus ihren Gedanken zu verbannen. Der Herbst war herangebrochen und nicht mehr selten fielen einige Goldbraune Blätter zu Boden. Als Miriam nahe eines Waldes herankam, stapelte sich das Laub dort bereits und die Sonne glitzerte zwischen den Bäumen hindurch. Hektisch lief sie durch das kleine Wäldchen. Sie bemerkte die Schönheit des Anblickes, der sich ihr bot nicht. Zu sehr war sie damit beschäftigt nicht vom Weg abzukommen.

Einige Eichhörnchen huschten unbemerkt an ihr vorbei und verschwanden gleich darauf wieder in der Sicherheit der Bäume. Sie erreichte das Ende des Waldes und den Friedhof, der dahinter lag. Sie seufzte und ein dicker Klos bildete sich in ihrem Rachen. Sie kämpfte mit den Tränen. Warum tat es nach all den Monaten nur noch immer so weh hierher zu kommen? Zielsicher ging sie auf das kleine Grab zu und kniete davor nieder. Es hatte sich nichts verändert, seit sie das letzten Mal hier gewesen war. Mit den Fingerspitzen schob sie das angesammelte Laub beiseite und lief anschließend zum nahegelegenen Brunnen. Sie zog eine der grünen Leihgießkannen vom Haken herunter und füllte sie mit Wasser.

Als sie die schwere Kanne zurück zum Grab hievte, musste sie aufpassen, um sie nicht vor lauter Schreck fallen zu lassen. Vorsichtig setzte Miriam sie im Gras ab, nur um gleich darauf freudig zu ihrem Bruder zu laufen. Er sah lächelnd auf und umarmte seine Schwester fest. Miriam schlang die Arme um ihn und genoss die Wärme und Geborgenheit, die von ihm ausging. Vorsichtig löste sie sich von ihm und sah grinsend zu ihm auf. Er war zwei bis drei Köpfe größer als sie und versteckte die ebenfalls hellbraunen Haare unter einer einfachen Baseballmütze. Es erwiderte das grinsen und drückte sie noch einmal fest an sich.

„Was machst du hier?!“, unterbrach Miriam schließlich das Schweigen.
„Dasselbe wie du!“, Patrick deutete auf die Streichhölzer und die Kerze, die am Boden stand. Sie nickte verstehend.
„Wie lange bleibst du hier in München?“ Sie hatte Angst vor seiner Antwort und hoffte zutiefst er würde wenigstens einige Tage bei ihr bleiben, nachdem sie sich so lange nicht gesehen hatten. Sie wollte seinen Trost und brauchte ihn.
„Einige Tage. Je nachdem wie lange du mich bei dir aufnimmst.“ Miriam grinste.
„So lange du willst.“#

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hope you enjoyed ..

bis zum nächsten mal ..
 
Zuletzt bearbeitet:
hm, meinem Vorgänger kann ich mich auf jeden Fall anschließen, was den Stil angeht. Du schreibst wirklich toll. Und ob's originell ist kann man glaub ich jetzt noch nicht so richtig sagen. Am Anfang einer Geschichte kann's ja auch erstmal etwas geruhsamer zugehen, vielleicht kommt da dann ja noch was spannendes. Bis jetzt find ich's jedenfalls toll, denn ich find's auch ganz gut, wenn man am Anfang nicht gleich die ganze Spannung einbaut. Also mach nur weiter so :kawaii: Freu mich schon auf den nächsten Teil ^^
 
@stLynx danke .. ein lob aus deinem munde ehrt mich ^^"" ich will die ganze kommafehler garnet wissen :rofl: glaub mir es kommt scho noch was .. da es ja im moment noch sehr langweilig ist, aber ich will nicht so wieda so spannungsgeladen anfangen ^^
@nevermore thx :knuddel: freut mich, dass es dir gefällt ^^

also das ist jetzt son mini teil ... morgen kommt dann gleich noch einer, da das dann schön zusammenpasst und ich dann ein längeres stück posten kann, das auch von der handlung am selben ort spielt, daher nur noch ne kurze zwischenszene .. und dann gibst im nächsten teil noch ein paar antworten und neue fragen :rofl:

hope you enjoy ^^
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Im Büro

Miriam setzte ihre Aktentasche am Schreibtisch ab und fuhr den Computer hoch. Patrick war mit ihrem Haustürschlüssel in ihrer Wohnung verschwunden, nachdem sie ihm den Weg erklärt hatte, der zweifellos nicht so einfach für jemanden zu verstehen war, der sich in München nicht auskannte. Aber er würde ihre Wohnung schon finden – hoffte sie zumindest.

Ansonsten würde sich ihr liebenswerter Bruder sicher mit noch liebenswerterem Tonfall und einem Anruf bemerkbar machen. Und, wenn alle Stricke reißen sollten, würden sie sich zum Mittagessen sowieso treffen. Vorsichtig streckte sich die Brünette und realisierte erstaunt das sich die Verspannungen beinahe vollständig gelöst hatten. Eifrig machte sie sich an die Arbeit und Sekunden später hakte sie hartnäckig auf ihren PC ein.

Erleichtert seufzend nahm sie um fast zwölf Uhr ihre Jacke und verstaute ihr Handy und den Geldbeutel in deren Tasche. Als sie die Firma verlies, steuerte sie wie immer ein kleines, abgelegenes, italienisches Restaurant an, in dem sie mittlerweile Stammkundin war.
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