Die Piratenpartei

Raufasertapete

Count Zero Interrupt
Ich denke bei dieser Partei wird einer der vielen systeminhärenten Fehler dieses politischen Systems offensichtlich.

Ich will deren Datenschutzpolitik haben. Aber sonst haben sie kein ernstzunehmendes Programm, soweit ich informiert bin.

Der Fehler von dem ich redete ist, dass es Politik nur als Komplettpaket gibt. Ich wähle eine Partei, keine Sache. Nebeneffekte sind Personenkult mit weichgespülter Ästhetik und eine spezielle Form von etwas, das mich an Dogmatismus erinnert.

Wenn ich die Energiepolitik der Liberalen, die Schulpolitik der Konservativen und die Einwanderungspolitik der Nazis will(Jaajaa, das ist alles nicht auf der gleichen Wahlkreisebene, ich weiss ^^), gehöre ich zwar eindeutig in psychiatrische Behandlung, sollte aber die Möglichkeit haben, dementsprechend zu wählen.

Genaugenommen könnte man sogar meinen, ich will garnicht die Datenschutzpolitik der Piratenpartei sondern eine, die dieser nur sehr ähnlich ist. Ich will letztlich die Politik, nicht die Partei.. Wobei das aufgrund der Existenz von Parteien als solche bei Personen durchaus anders sein kann. Ich kann auch den Erfolg der Partei wollen, einfach nur weil ich ein spezielles Verhältnis zur Partei habe. Damit ich meine politische Entscheidung nicht mehr unbedingt kognitiver Natur, aber was soll's, nicht?
 
Wählen tut man nur Parteien, das ist richtig.
Aber eine Demokratie, in der alle die Parteien nur noch wählen (bzw. ggf. nicht wählen) und keiner mehr in den Parteien versucht, Innovativen durchzusetzen, ist sowieso zum Scheitern verurteilt.
Eine Partei ist nämlich zuvorderst eine Wertentscheidung. Und wenn die grundlegende Wertorientierung klar ist, kann die konkrete Ausprägung nur innerhalb der Partei selbst geändert werden (bzw. über direkte Beeinflussung der Funktionsträger der Partei).
 
Ergänzung: Die Piratenpartei bekamen zur Europawahl in Deutschland 0,9 %


Mittlerweile ist der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss aus Protest gegen die Internetzensur im Rahmen des Antikinderpornographiegesetzes aus der SPD aus- und in die Piratenpartei eingetreten, somit ist die Partei erstmals mit 1 Sitz im deutschen Bundestag vertreten.


Zur Übersicht, die aktuelle Zusammensetzung des scheidenden alten Bundestages:

CDU/CSU 222 Sitze
SPD 221 Sitze
FDP 61 Sitze
Die Linke 53 Sitze
Bündnis 90/Grüne 51 Sitze
Bündnis Arbeit-Familie-Vaterland 1 Sitz
Piratenpartei 1 Sitz
Parteiloser 1 Sitz
 
Ich finds irgendwie nett dass es sie gibt, und mit ihnen Themen wie Copyright, Datenschutz und Rechte im Internet mal aus "der anderen Position" vertreten werden auf dieser Ebene. Was ich sonst so mitbekomme (gerade auch in letzter Zeit mit den netten Stopschildern) ist ja eher ein Wind der genau in die andere Richtung weht wie die Piraten segeln wollen, und das missfällt mir ja schon einigermassen.
 
Ich bin auch pro Piraten. Endlich werden diese Themen mal angesprochen!
Speziell für Internetuser sind das ja bedeutende Punkte.
 
Wenn ich die Energiepolitik der Liberalen, die Schulpolitik der Konservativen und die Einwanderungspolitik der Nazis will(Jaajaa, das ist alles nicht auf der gleichen Wahlkreisebene, ich weiss ^^), gehöre ich zwar eindeutig in psychiatrische Behandlung, sollte aber die Möglichkeit haben, dementsprechend zu wählen.

Das ist genau der Punkt den ich ebenfalls sehe und mich Stört..
Das Parteisystem hat ihre eigentlich sinn vollkommen verfehlt..
Anstatt sich gegenseitig kaputt zu machen und Posten an Leuten zu vergeben per "Ene mene Mu und raus bist du" sollten die lieber an einem Strang ziehen und wie 1 Mann zum wohle des Landes und der Menschen handeln.

Das Land braucht keine 10 Blinde und taube aber scheißequasselnden Viecher wo jeder in seiner richtung zieht sondern 1 Einheit die die interessen des Landes hoch hält >.<
 
Das ist genau der Punkt den ich ebenfalls sehe und mich Stört..
Das Parteisystem hat ihre eigentlich sinn vollkommen verfehlt..
Anstatt sich gegenseitig kaputt zu machen und Posten an Leuten zu vergeben per "Ene mene Mu und raus bist du" sollten die lieber an einem Strang ziehen und wie 1 Mann zum wohle des Landes und der Menschen handeln.

Das Land braucht keine 10 Blinde und taube aber scheißequasselnden Viecher wo jeder in seiner richtung zieht sondern 1 Einheit die die interessen des Landes hoch hält >.<

Die Parteien sind aber nicht gezwungen, zusammen zu arbeiten. Demokratie lebt von Alternativen, jedenfalls echte Demokratie. Und das ist etwas, was mich persönlich stört. Es gibt KEINE Alternativen. Alle Parteien versprechen im wesentlichen das Gleiche: Niedrigere Steuern, sicherere Renten, bessere Gesundheitspolitik, mehr Kohle für Bildung. Nur die Wege, um diese Ziele zu erreichen sind unterschiedlich - abgesehen davon, dass all diese tollen und interessanten Parteiprogramme schon ein paar Stunden nach der Wahl wieder in den Panzerschränken verschwinden und in der Legislaturperiode meist das Gegenteil stattfindet: die Steuern werden erhöht, die Renten gekürzt, die Bildung kaputtgespart und der Pharmaindustrie/mafia eine weitere Möglichkeit geboten, uns abzukassieren. In der Folge entsteht dann das, was man Landläufig als "Politikverdrossenheit" kennt. Ich würde es eher anders nennen: Politiker- und Wahlkampfverdrossenheit. Es scheint nur noch Berufspolitiker zu geben, die von dem, was im Land abläuft, kaum nen blassen Schimmer haben. Und ständig ist Wahlkampf, selbst wenn die nächste Wahl erst in einem oder zwei Jahren ist... :o
 
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