Die Leiden des jungen A.N.Onym

Josef K.

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„Und jetzt die Nummer 14. Mr. Onym, kommen Sie nach Vorne.“
Der große Mann der sich am Schrank anlehnte schaute erstmals in die Runde. Verächtlich guckte er den Organisator an. „Sie können mich mal am Arsch lecken, sie blöder Wichser.“
Der Mann der Mr. Onym genannt wurde zeigte freilich kein gutes Benehmen. „Sie sollen verrecken sie Mistkerl. Ich habe keinen Bock auf diese Scheiße. Ich verpisse mich jetzt. Ich habe keine Ahnung wie sie mich hierher geschafft haben. Fahren sie doch alle zur Hölle.“

Mr. Onym knallte hinter sich die Tür zu.

„Ach, der Jungspund. Sehr gut. Jetzt wird er wohl eine Erfahrung machen, die er so nicht schnell vergessen wird. Kommen sie Chase. Er hat zwar geflucht…aber lassen wir den Idioten dem Tod begegnen. Mal sehen wie er da abschneidet.“
Der Organisator schnupfte an seinem Tabak. Chase schaute zu ihm und fragte: „Was für eine Variante?“
Der Organisator grunzte genüsslich. „Was denken Sie denn? Was ist wohl das Beste für diesen überheblichen Snob. Er soll die ganze Last tragen. Er soll es spüren. Ganz deutlich. Bullet. Auf jeden Fall. Bullet.“

Anthony Neville Onym kommt aus dem Fahrstuhl und sieht ein leeres Zimmer mit einem Schachbrett in der Mitte. Er lächelt und geht hin. Er bemerkt eine dunkle Gestalt. Scheinbar hat sie einen Umhang mit Kapuze. Komischer Kauz…

„Ey sie. Lust zu zocken? Wenigstens dadurch wird der Tag gerettet. „

Die Gestalt sah Anthony an und nickte. Gleichzeitig sprach sie nur ein Wort: „Bullet.“
„Wooo. Sie sind ja ein ganz Cleverer….ok. Aber wehe wenn ich Ihnen ans Bein pisse.“ Anthony schnalzte mit der Zunge und ging zum Brett hin. „Eine Minute also. Aber ich warne sie…sie haben keine Chance. Ich…bin Weiß.“

Die Gestalt stand sowieso bei den schwarzen Figuren. Dementsprechend wedelte sie mit der Hand. Ein Zeichen für den Beginn. Oder das Ende.

60 Sek.
Anthony eröffnete ganz cool, nach seiner gewohnten Art.
59 Sek.
Die Gestalt kontert mit demselben Zug.
58 Sek.
Anthony Neville Onym setzt zu seiner gewohnten Strategie an, merkt aber, dass ihm der linke Arm abgefallen ist.
57 Sek.
Die Gestalt bleibt cool und schaut Onym mit den nichtvorhandenen Augen an.

„Was…soll das. Wo ist mein Arm. Was zur Hölle…?“ Anthony schaut auf das Schachbrett und sieht dort seinen Arm liegen, im Zentrum des Felds. Er zögert und zögert….und die Zeit läuft ihm davon. So macht er einen dummen Zug. Die Gestalt aber macht so cool weiter wie bisher und drängt Onym zurück.

46 Sek.
Onym, der gerade sein linkes Bein verloren hat, macht erneut ein paar Fehler. Tja.

Die Gestalt bedroht ihn. Onym ist nun völlig am Ende. Er fällt sogar hin. Die Gestalt bleibt regungslos und zieht ganz normal. Doch der liebe Onym verliert ganz langsam seine anderen Körperteile. Seltsam…Bald stehen sich der echte Sensemann und ein gesenster Mann gegenüber.

28 Sek.
Onym, der jetzt nur aus Fleischfetzen samt Knochensplittern besteht ist jetzt selbst eine Figur. Er ist der Bauer…und schon bald sind zwei schwarze Pferde in der Nähe.

23 Sek.
Die Gestalt greift an und vernichtet fast alle Figuren.

15 Sek.
Onym versucht zu entkommen.

13 Sek.
Die Gestalt baut die Stellungen aus und umstellt den Bauern.

8 Sek.
Onym ist am Ende. Zur Begrüßung der Königin lässt er seine Augäpfel rollen.

3 Sek.
Die Gestalt zieht

0 Sek.
Onym ist jetzt im wahrsten Sinne Brei.
 
Schreibstil gefällt mir und die Handlung (soweit ich sie denn verstanden hab :sweatdrop ) auch, allerdings blicke ich da noch nich so ganz durch, fürcht ich...
 
>.< Hm... Schwierig, hierzu einen Kommi abzugeben.

Bei deinen Stories hat man immer den Eindruck, alles mache einen Sinn, nur für einen selbst gerade nicht.

Also mal sehen: Ich fand nicht so gut, dass du zwischen Präsens und Imperfekt gewechselt hast. Präsens war ganz schön und dadurch wirkte das alles auch sehr unmittelbar. Das Imperfekt hat hingegen nicht so gut gepasst, selbst wenn das gewollt war.

Dann war es nicht sofort ganz klar, dass die beiden Schach gespielt haben. Zumindest direkt beim Lesen habe ich mir unter "Ich bin weiß" noch was ganz anderes vorgestellt. Erst als dann von schwarzen Figuren die Rede war, ist mir aufgegangen, dass Onym etwas ganz anderes meinte.

Den Titel der Story als äquivalent zu "Die Leiden des jungen Werther" fand ich ganz gut als Idee, allerdings hat das dazu geführt, dass ich nach Parallelen gesucht habe, ohne dann letztendlich welche zu finden. Nya... kann an mir liegen.

Die Wortwahl vor allem in Bezug auf das Fehlen der Gliedmaßen von Onym fand ich ein bisschen unglücklich. "Abgefallen" klingt so wenig literarisch. Obwohl durch das Fehlen schnörkeliger Beschreibungen natürlich die Atmosphäre unterstützt wurde.
Gott, es ist echt schwer, hierzu was zu sagen...

Dann waren auch ein paar Rechtschreibfehler drin. Das ist für mich eigentlich kein Problem, aber in sehr kurzen Texten wie diesem stört es einfach ein bisschen.

Joa... ich fand insgesamt die Idee, A.N.Onym durch eine Art Simulation gehen zu lassen, die ihm den Tod vor Augen führt, gut, aber seine Reaktion auf den Organisator war in dem Zusammenhang irgendwie unverständlich. Okay, in einer KG bekommt man sowieso traditionellerweise nicht viel Hintergrundinfo, aber hier wäre das ganz schön gewesen, um wenigstens den Charakter Onym verstehen zu können, wenn auch das Drumherum nicht.

Insgesamt würde ich sagen, eine Story zum Interpretieren und Versuchen-zu-verstehen, die mir zwar Rätsel aufgibt, aber mir auch gefallen hat auf eine ziemlich schwer zu beschreibende Art und Weise.
Belassen wir's dabei (aber wenn du nichts besseres zu tun hast, wäre eine Kurzinterpretation des Autors vielleicht nicht verkehrt *faul ist*).

bye, Sahlene
 
UI, was is das denn? o.O"
Ob mir die Story der FF gefällt, kann ich nicht sagen ..weil ich sie [noch] nicht so ganz gepackt habe. **"
Werd aber auf jeden Fall bis zum nächsten Teil dran bleiben, um mal zu sehn, wie sich das hier entwickelt.

„Wooo. Sie sind ja ein ganz Cleverer….ok. Aber wehe wenn ich Ihnen ans Bein pisse.“
Nicht schlecht, hab scho geschmunzelt beim Lesen des Satzes ..war imo recht frech-humoristisch und nicht zu übertrieben ..so wie die ersten Zeilen der FF [blöder Wichser ..Scheisse] ..solche "Fäkaliensprache" benutz ich zwar auch ab und zu, würde es aber begrüßen, wenn du sie in deiner FF vielleicht vernachlässigen könntest, k?
Bullet. ^^
 
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