Also, nur zur Vorsicht, damit ihr nix Falsches von mir denkt... es soll K E I N triefender Mädchenmanga werden. Teil 3...
"Sora? Sora, mach auf!" Hektisch rüttelte Noeru am Griff, schlug mit den Händen gegen die Stahltür. Das flache Geräusch hallte leicht den Gang hinunter, von den Wänden abgestoßen. Es hatte länger gedauert als gedacht, sie war direkt zurück zum Zimmer gekommen. Vielleicht weigerte sich Sora, zu öffnen... "He, tut mir leid, aber die haben wegen der vielen Neuen länger gebraucht... Sora?" Schließlich hielt sie inne und rieb ihre angerauhten Finger. Kein Geräusch. Hastig lief sie in Richtung Speisesaal. Es war kurz vor sieben, und Geschirr klapperte hohl, begleitet von Stimmen, als sie den Raum betrat. Ihr Blick flog über die Tische, und ihre Augen weiteten sich vor Erleichterung, als sie das Mädchen mit krummem Rücken am Fenster sitzen sah. Es starrte gedankenverloren auf eine Haarsträhne, die ihm ins Gesicht hing, vor ihm ein Teller gebratener Nudeln, unberührt, daneben blank die Gabel. Noeru setzte sich neben sie. "Sag mal, musst du immer abhauen?" Es hörte sich hart an, absichtlich oder nicht. Sie stützte ihre Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in die Hände, um Sora in die Augen zu sehen. "Ich wollte früher kommen, aber die musste´n erst noch die Daten der vielen Neuen auf den Computer übertragen." Keine Reaktion. "Stell dir vor, morgen ist dein erster Kampf in der Vorrunde. Bis dahin haben es vor dir nur ganz wenige gleich beim ersten Mal geschafft." - "Ja." Die Antwort klang weder stolz noch interessiert. Dann warf Sora ihren Kopf schräg und lächelte irgendwie, sie war schließlich noch ein Kind. "Ich hatte so großen Hunger und wollte hier schnell etwas essen." Da nickte Noeru und stand auf: "Ich geh´mir eben-" Es schepperte laut, als sie mit jemandem langem im schwarzen Mantel zusammenstieß und dieser sein Tablett fallen ließ. Der Aufprall war so heftig, dass sie mit dem Rücken gegen einen Tisch flog. Sofort begann dieser, gefährlich zu schwanken und riss beim Sturz gleich drei Stühle und einige Leute mit. Teller zersprangen, Essen landete dampfend auf dem zuvor sauberen Boden. Die Person im Mantel stolperte über das Bein eines umgekippten Stuhls und landete auf einem unglücklichen Küchenjungen, der eine Packung mit Eiern fallen ließ. Ruhig blieb Noeru auf dem Boden sitzen und zog die Beine zum Schneidersitz an, währemd sie die Schweinerei um sich herum betrachtete. Dagegen sprang Sora hoch, um dem Mantelträger aufzuhelfen. Sie griff nach einer erstaunlich glatten Hand, wie Kerzenwachs. Darauf lächelte der Junge und strich sich die dunklen Haare aus dem Gesicht, bei dessen Anblick Noeru den Mund aufriss: "Kannst du nicht aufpassen, wohin du deinen froschgesichtigen Hintern bewegst?" Hinter dem Angesprochenen kam die Inderin hervor; sie raffte ihr langes Kleid und schritt über Essensreste und Scherben. Alle Anwesenden im Speisesaal schwiegen und betrachteten die vier, und noerus Worte klangen lang und unangenehm nach. Da richtete sich der Junge im mit Eigelb bekleckerten Mantel auf; langsam, wie ein geschickter Entertainer, bedankte er sich zuerst freundlich bei Sora, musterte seinen Mantel und hob seinen Kopf leicht an, als ob ihn etwas blendete. Plötzlich kreischte ein Mädchen:"Das ist Asatarou Shogo!" Auf einmal gingen mehrere der Gaffer auf den schwarzhaarigen Jungen zu; jedoch hielt die Inderin ihnen abweisend die Hand entgegen, worauf sie wieder zurücktraten. Asatarou reichte Noeru, die immer noch mit finsterem Blick auf dem Boden hockte, eine Hand, und zögernd nahm sie sie an. Leicht zog er sie auf die Füße, dann wendete er sich an die überraschte Sora: "Wie ich gehört habe, treten wir beide in der ersten Runde gegeneinander an. Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, du wirst dein Bestes geben." Fest packte ihn die Inderin an der Schulter und zog ihn wie zuvor mit sich; sie wirkte erstaunlicherweise älter und kleiner. Wie ein Kind wand Asatarou sich immer wieder zu Sora zurück, wobei das Lächeln über seinen Mund glitt. Die Reihen der Umstehenden begannen zu murmeln und lösten sich langsam auf, als die Beiden gegangen waren. Fragend schaute Sora Noeru an, die verärgert stöhnte: "Verdammt, ich weiß auch nicht, warum sich die Alte so aufführt, wahrscheinlich ist sie seine Trainerin. Ich - uh,mein Rücken!" Mühsam zog sie sich an einem Stuhl hoch und lief in Richtung Ausgang. "Komm, Sora. Wir trainieren noch ein bisschen, zur Übung." Seufzend folgte ihr diese und ließ die kalten Nudeln stehen.
Der Mond stand hoch und grell über dem Meer. Sein Spiegelbild im Wasser war viel angenehmer anzusehen. Ständig schien es zu zerfließen, und dennoch fügten sich die Stücke ebenso klar an derselben Stelle zusammen. In den Dünen vom Strand wucherten schlaffe Gräser. Der Wind bewegte Schichten von Sand weiter. Jemand lief zwischen den Gräsern. Und jemand sang dort, wo sie dichter und stärker waren.
Das Bezirksturnier war fast ein so großes Ereignis wie das internationale in Tokyo, und ebenso gut besucht. Jedes Mal strömten Massen von Zuschauern in die Arena, denn fast jedes Mal gab es eine Überraschung: das Spiel entwickelte sich so schnell weiter und die teilnahme war so groß, dass selbst die Fähigkeiten der ältesten und erfahrensten Kämpfer alle zwei Jahre erneut auf eine harte Probe gestellt wurden. Schon jetzt waren die Wettkämpfe beliebter als jede Sportart; viele gute Kämpfer wurden durch ihr Talent berühmt. Für die Meisten lohnte es sich schon, einen Kampf zu sehen, um den Favoriten selbst in Aktion zu erleben. Diesmal war es nicht anders: Die Arena war voller aufgeregter, jubelnder Zuschauer. Einige begannen mit ihren Sprechchören bereits eine Stunde vor dem eigentlichen Duell; ihre Stimmen drangen durch die Wände und erfüllten bald das ganze Gebäude.
Vor dem Kontrollraum, in dem die Werte der Teilnehmer eingeteilt und Schäden kalkuliert wurden, wartete Sora nervös darauf, endlich zu kämpfen. Noch nie hatte sie eine solche Anspannung empfunden, in ihrem Hals kitzelte es und ihre Hände zitterten. Vergeblich versuchte sie, sich zu beruhigen, indem sie ihre Finger im knautschigen roten Kampfanzug aneinanderrieb. Vom Gang nach draußen her schallten enthusiastisch die Jubelrufe des Publikums, vermischt mit der Stimme des Kommentators, herüber. Noeru hinter ihr fixierte durch die Glasscheibe die eiligen Finger einer Frau, die am Computer tippte. Außer ihnen waren nur noch zwei weitere Assistenten anwesend. Es war schlecht beleuchtet, und Lichter und Bildschirm leuchteten mit kurzen Unterbrechungen. "Oh Gott!", ächzte die Trainerin und legte ihren Kopf in den Nacken. Ob sie auch an gestern denkt?, überlegte Sora. Die Sicherheit ihres Gegners, sein höfliches Auftreten hatten sie irritiert, bestimmt durfte sie ihn nicht unterschätzen. Wenn ihn so viele kannten. gehörte er wahrscheinlich zu den berühmten Kämpfern, von denen Noeru ihr anfangs erzählt hatte. "Sora." Erschrocken schaute sie auf, die Frau am Computer nickte ihr freundlich zu. "Du bist jetzt dran. Viel Glück."
Das Mädchen hatte den Eindruck, zu schwanken, während sie den Gang entlangschritt. Der Lärm wurde lauter, und als sie über die Schwelle un die Arena trat, musste sie die Augen zunächst schließen; die Helligkeit aufgrund der geöffneten Decke war vom Kontrollraum her ungewohnt. Für einen Augenblick unterdrückte sie ein Gefühl, sah zur Menge, die vor Beifall toste, dann blickte sie ans andere Ende des Feldes. Ihr Gegner trug erneut einen schwarzen Mantel, flackernd wie eine negative Flamme.
Das Zentrum der Arena war vertraut gigantisch und sandfarben. "Rechts von mir sehen Sie Asatarou Shogo, besser bekannt als "Schatten an der Wand"! Einer der großen Meister dieses Wettkampfes!" Das Kommentar, übertrieben, wie üblich. Er beobachtete Sora. Langsam und verhalten schritt sie auf das Feld, sie wirkte schwach. Doch er wusste, dass er sie nicht unterschätzen durfte. Fast immer stand das Verhalten einer Person außerhalb des Kampfes im Gegensatzt zu ihrem Verhalten gegenüber dem Gegner. Asatarou lächelte. Bei ihm war es nicht anders.
"Und nun begrüßen Sie eine neue Teilnehmerin... Sora Tojiki!! In der Qualifikationsrunde ist sie aus all ihren Duellen als Siegerin hervorgegangen. Wir werden nun sehen, was noch alles in ihr steckt!" Die Zuschauer jubelten auf dem Höhepunkt ihrer Begeisterung, nun war es soweit. "Sind die beiden Kämpfer bereit? Dann geht es LOS!!!"
Und mit einem Schlag hörte Sora die Geräusche in ihrer Umgebung nicht mehr, ihre Ohren rauschten nur noch. Welche Technik würde Asatarou anwenden? Bis jetzt verhielt er sich vollkommen ruhig, Noeru hatte über seine Taktik nichts gewusst, sie musste selber etwas ausprobieren. Innerlich konzentrierte sich Sora auf all die Kraft in ihren Beinen, dann rannte sie entschlossen los. Auf einmal federten ihre Füße auf einem weichen, nachgiebigen Boden. Sie erinnerte sich, Leute meinten immer, man würde sich beim Laufen frei fühlen. In Wirklichkeit... Auf einmal erschrak sie, ihre Gedanken schweiften ab. Unter Beschleunigung ihres Tempos duckte sie sich und warf sich auf die Hände, um sich sogleich vom Boden abzustoßen. Für wenige Sekunden überschlug sie sich in der Luft und raste auf Asatarou zu, welcher nicht einmal seinen Kopf nach ihr drehte. Bereit, ihn umzustoßen, streckte sie ihre verschränkten Arme vom Körper ab. Wenn er eine gute Verteidigung hatte, könnte er leicht blocken... Da spürte Sora eine sachte Berührung. Ruckartig wurde sie fortgeschleudert und fand gerade noch die Zeit, sich zu krümmen und die Arme schützend vor das Gesicht zu halten, bevor sie hart mit dem Oberschenkel aufprallte. Sie schleifte ein Stück weiter und richtete sich dann vorsichtig auf. Ihre rechte Seite schmerzte unheimlich. "Oh, was war das denn, ein Luftangriff? Jedenfalls ist der "Schatten" der Kleinen geschickt ausgewichen!!" verwundert spähte Sora nach ihrem Gegner, er befand sich unmittelbar neben der Stelle, auf die sie zugesteuert hatte. kein Zweifel, er gehörte zur schnellen Sorte, genau wie sie. Jetzt wusste sie, welches Vorgehen passte, denn sie erinnerte sich an die Worte ihrer Trainerin: "Schnelle Kämpfer haben eine schlechte Defensive. Weil sie immer fliehen, haben sie keine Gelegenheit, die zu stärken. Einem gezielten Tritt z.B. können sie höchstens ausweichen, aber sie halten ihn kaum aus." Fieberhaft dachte das Mädchen nach: Es war ihr gelungen, Asatarou so nahe zu kommen, also hielt sie auf jeden Fall mit seinem Tempo mit. Mit Höchstgeschwindigkeit würde sie einen vernünftigen Angriff schaffen! Das war riskant für sie beide, denn sie hatten demnach die gleichen Schwächen, doch sie musste dieses Risiko in Kauf nehmen. Erneut fiel ihr auf, wie der Junge seinen Kopf, geblendet von der Sonne, nach links drehte.
"Im Moment scheinen beide Kontrahenten auf eine Reaktion des Gegenüber zu warten... aber was macht die Kleine da?" Mit weiten Schritten sprang das Mädchen nach rechts, behielt dabei jedoch ständig ihren Gegner im Auge. Ob er absichtlich nicht hinsah? Wollte er sie täuschen? Wie ein roter Lichtsrahl schoss Sora nach vorne, direkt auf Asa´tarous linke Körperseite zu. Alles spielte sich innerhalb eines einzigen Momentes ab: Kurz bevor sie mit dem Jungen zusammentraf, schlug sie einen Haken um ihn herum und lief so in entgegengesetzter Richtung hinter ihm auf seinen Rücken zu. Sie verlagerte ihr gesamtes Gewicht auf ein angehobenes Bein für einen gewaltigen Kick. Flink wirbelte ihr Gegner herum, womit sie gerechnet hatte, und zu ihrer Überraschung war sein ewiges Lächeln verschwunden. Vielleicht verstand er gerade, dass sie ihn treffen würde, den sie war schon zu dicht herangekommen, um bei diesem Tempo erfolgreich abgewehrt zu werden. Ihr Fuß zielte genau auf die Mitte seiner Brust, schon triumphierte sie innerlich - als sie weggestoßen wurde. "Erneut eine fehlgeschlagene Attacke! Beide Gegner profitieren von ihrer Beweglichkeit, aber wer wird seinen Schwachpunkt zuerst offenbaren? Überrascht landete Sora auf ihrem Rücken. Ihre Lungen waren wie zugeschnürt, das Atmen fiel ihr schwer und sie fühlte sich erschöpft, hatte sie doch alle Energie und Ausdauer für diesen Angriff aufgewendet. was war geschehen? Sie hatte weder einen Gegenschlag noch eine körperliche Reaktion zur Verteidigung bemerkt. Zudem tat ihr Fuß - im Gegensatz zum Rest ihres Körpers - überhaupt nicht weh, bloß hatte sie einen sanften, aber bestimmten Druck gefühlt. Mit leicht zusammengekniffenen Augen suchte sie Asatarou; er war näher herangetreten. Angestrengt stützte sie sich mit einem zittrigen Arm vom Boden ab, um aufzustehen, doch er wurde ihr weggeschoben, sodass sie unbeholfen hinfiel. War das Asatarou gewesen? Nein, wiederum hatte sie dieser seltsame Druck behindert. Ihr Gegner meinte es ernst, das spürte sie am ganzen Leib. Noch immer am Boden liegend, presste sie verzweifelt ihre Kiefer aufeinander. Und in ihr erwachte das ungute Gefühl, das alles gerade erst anfing.
Verbissen verfolgte Noeru von der Trainertribüne aus den Kampf und zuckte zusammen, als Sora schwer stürzte. Tatsächlich hatten sich ihre Befürchtungen bewahrheitet: Das Mädchen hatte große Schwierigkeiten, mit einem erfahrenen Kämpfer umzugehen. Zwar blieb sie tapfer und wand ihre Kenntnisse bei jeder Gelegenheit an, jedoch besaß Asatarou eindeutig mehr davon.
"Du hättest ihr über den Jungen Bescheid sagen müssen." Auch wenn sie die dunkle Stimme mit dem weichen Akzent zuordnen konnte, bemühte sich Noeru den direkten Blick der Frau zu meiden.
Puh... und stellt euch mal vor, das habe ich alle aus Versehen gelöscht

Na ja, schreibt mir was dazu oder sagt mir, ob ich´s lieber gleich sein lassen soll.
@Splashman
Schade, dass du die Geschichte nicht aufschreiben kannst. Hört sich zwar bekannt an, aber in langer Version ist sie bestimmt noch besser. Probier´s vielleicht mal
@Freaky
Danke, zu gütig (schleimschleim:facepuke: , das musste einfach mal sein, auch wenn ich´s eklig finde, aber ist wirklich nicht ernst gemeint). Ich geb immer mein Bestes und... stop, okay, ich hör auf, bevor dir richtig schlecht wird

Ebenfalls

!!!!!