So, ich bin auch mal wieder da
wow, ich hätt gar nicht gedacht, das ich hier jemals wieder weiterschreibe, aber irgendwie habe ich jetzt lust dazu, auch wenn sich mein stil wahrscheinlich ziemlich verändert hat (was will man auch anderes erwarten, wenn ich seit neun monaten nicht mehr hier war (nein, ich war nicht schanger XD)
Der Felsbrocken glitt langsam aus ihrer Hand, ohne das sie es überhaupt merkte. Sie fühlte sich plötzlich so schwach, so unendlich schwach. Ihr Vater sah sie mit verschwommenem Blick an, sie konnte nicht sagen, ob er sie noch erkannte. Er war an Händen und Füßen an das Kreuz genagelt und sein ganzer Körper war voller Blut und Fetzen seiner eigenen Haut. An seinem Kopf hing ein dreieckiges Stück Haut herunter, sie konnte gerade noch erkennen, das noch Haare daran wuchsen. Darunter schimmerte es weiß und Blut tropfte in langen, zähen Fäden herunter. Kurz nachdem sie registriert hatte, das sie soeben den Schädelknochen ihrer Vater gesehen hatte übergab sie sich geräuschvoll. Zitternd und schwankend hielt sie sich an der Wand fest, um nicht entgültig umzufallen und womöglich noch in ihrem eigenen Erbrochenen zu landen, doch daran dachte sie nicht. Dort hing ihr eigener Vater, gequält und dem Tode nahe und vor ihr war eine weiterer Horde Untoter, deren Köpfe gierig zwischen ihrem Daddy und ihr herwanderten. Scheinbar war schon zuviel von ihrem Gehirn weggefault als das sie auf die Idee kommen könnten sie anzugreifen, also standen sie nur geifernd da und gaben gurgelnde Laute von sich, entschieden sich aber schließlich doch dafür, sich wieder ihrer leichteren Beute zuzuwenden.
Tanja starrte diese Schreckensversammlung keuchend und mit starr aufgerissenen Augen an. Das war unmöglich, sie konnten ihren Vater nicht haben. Sie hatte ihn doch heute in der Früh noch gesehen, er war doch da gewesen, so wie immer. Hatte kurz gefrühstückt und eine Tasse Kaffee mit Milch und Zucker getrunken, so wie er es immer getan hatte. Und immer tun wird. Aber trotzdem hing er da am Kreuz und würde bald sterben. Heiße Tränen brannten ihr in den Augen und ließen die Welt vor ihr verschwimmen, doch das Gefühl das sie mitbrachten, begrüßte Tanja mehr als alles andere. Wut. Ihre Muskeln zitterten jetzt vor Anspannung und Adrenalin schoss durch ihre Venen, sie atmete kurz und stoßweise. Mit einem wilden Schreien stürzte sie nach vorne, durch die Reihen der Zombies zu ihrem Vater. Bei der dritten Bankreihe wurde ihr Weg von den ersten Untoten versperrt und auch hinter ihr schlossen sie sich zusammen. Tanja hob ihre Faust und ließ sie auf den erstbesten niederfahren. Es fühlte sich an als ob sie einen Haufen Pudding mit Pergementhaut geschlagen hätte. Die Wangenknochen brachen mit einem leisen Knacken und die leeren Augen des einst so vornehm gekleideten Herren zeigten für einen kurzen Moment Überraschung, bevor sich sein deformierter Kopf mit einem reissenden Geräusch von seinen Schulter trennte und in die Menge flog. Verbrauchtes Blut spritze ihr ins Gesicht und ein kurzer Gedanke
("das war ja einfach")
schoss ihr durch den Kopf. Von hinten packten sie Hände an ihren Haaren und sie zogen ruckartig nach hinten, doch sie konnte sich mit einer kräftigen Vorwärtsbewegung befreien. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie sie ein paar von den Untoten auf den abgetrennten Kopf ihres ersten Opfers stürzten. Einige Gegner mussten noch ihr Leben lassen bevor sie schließlich ihren Vater erreichte und sie konnte sich hinterher kaum noch an etwas erinnern, aber ihre Hände taten ihr schrecklich weh und sie war von oben bis unten mit totem, stinkenden Blut besudelt, die Hautfetzen und Haare unter ihren Fingernägeln trugen nicht unbedingt zu einem erfreulichen Gesamtbild bei.
Sie war endlich bei ihrem Vater angekommen. Ihr traten wieder Tränen in die Augen, dir ihr über die Wangen rannen und glitzernde Rillen in ihrem verdreckten Gesicht hinterließen. Zitternd berührte sie seine Stirn und zuckte erschrocken zurück. Sie war glühend heiß. Ihr Vater öffnete leise stöhnend die Augen und im ersten Moment rollten sie suchend umher, so als würde er nichts erkennen können. Schließlich trafen sie Tanjas Blick und ein leichtes Lächeln trat auf sein Gesicht, doch seine Augen schrien vor Schmerzen und Qual. Tanja fing lauthals an zu schluchzen und bemerkte die schlurfenden Geräusche hinter ihr nicht.
"Oh Papa, es tut mir so Leid, es tut mir Leid! Was kann ich tun, was?" Sie brabbelte noch mehr Wörter und Sätze vor sich hin und wiederholte sich ständig, während sie ihre Finger über das Gesicht und den Körper ihres Vaters huschten und nach einer Möglichkeit suchten, ihn zu befreien. Ihre Stimme wurde immer panischer und sie konnte kaum noch etwas sehen, weil ihre Augen von Tränen gefüllt waren. Sie legte ihre Wange an die ihres Vaters und versuchte ihn zu umarmen. Die Kraft in ihren Beinen ließ nun endgültig nach und sie sank langsam auf die Knie, die Hände immer noch nach ihrem Vater ausgestreckt.
"Du darfst nicht sterben, du darfst nicht, wir brauchen dich doch, du darfst nicht sterben...", schluchzte sie. Tränen rannen über ihre Wangen und ihr Gesicht war vom Weinen verzerrt und feucht.
Hände packten sie am Rücken, an den Schultern, an den Haaren, an den Armen und sie fing an zu schreien.
jaja... so ist das Leben *lach*
Was meint ihr, hat sie eine Chance gegen eine Horde von Zombies?
